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Š Yvonne Bollhalder
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I N H A LT S V E R Z E I C H N I S
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8 SPORT 5 0 J A H R E E N G A D I N S K I M A R AT H O N
14 KULINARIK E D L E M AT E R I A L I E N U N D K U L I N A R I K V O M F E I N S T E N
22 B E R G W E LT EINE VERSTECKTE PERLE: DAS GLETSCHERHORN
26 WEIN V I E R G E N E R AT I O N E N V E R E I N T I N E I N E R PA S S I O N : D I E « F R AT E L L I T R I A C C A »
32 AUTOMOBIL FA H R E N S I E , W O H I N I H R H E R Z S I E F Ü H R T – M I T M E R C E D E S - B E N Z 4 M AT I C
38 GENUSS O S P E LT: G E N U S S G A R A N T I E M I T L A N G E R T R A D I T I O N
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44 LIFESTYLE SERAINA MURK M O U N TA I N F R E A K M I T S P E E D
50 GETRÄNKE S W I S S M O U N TA I N S P R I N G
54 FREIZEIT EDLE TROPFEN IN EHRWÜRDIGEN MAUERN «THE LOUNGE» AUF SCHLOSS BRANDIS
60 KUNST HOCHKARÄTIGE KUNST AUF AUGENHÖHE DIE 7. SCHWEIZER SKULPTURENTRIENNALE IN BAD RAGAZ
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EDITORIAL
EDITORIAL
Liebe Leser
Nun ist es wieder so weit: Die Flocken tanzen fröhlich vor den Fenstern und Graubünden hüllt sich in seinen weissen Wintermantel.
Das lockt uns nach draussen auf die weissen Hänge. Oder vielleicht darf’s dieses Jahr eine besondere Herausforderung sein: eine Teilnahme am legendären Engadiner Skimarathon, der zum 50. Mal ausgetragen wird.
Etwas rasanter wiederum liebt es Powerfrau und Speedskifahrerin Seraina Murk. Bevors auf die Piste geht, gilt es aber, die eine oder andere Kurve auf den verschneiten Strassen sicher zu nehmen. Aber keine Sorge: Die neuen 4Matic-Modelle sorgen für den richtigen Grip. Und wer den Weg nach Davos eingeschlagen hat, der darf sich freuen: Sage und schreibe fünf verschiedene GourmetRestaurants mit gediegenem Ambiente warten im Hotel «Grischa» auf den Geniesser.
Apropos Genuss: Wo ein gutes Essen ist, ist auch ein edler Tropfen nicht weit. Ist das Weingut «La Gatta» der Familie Triacca im Sommer auf jeden Fall einen Besuch wert, so darf man es im Winter zumindest nicht versäumen, die Vorfreude auf einen Ausflug in die wundervolle Landschaft des Veltlins mit einem gewichtigen Nebbiolo oder einem voluminösen Sforzato warmzuhalten. Edle Weine in aussergewöhnlichem Ambiente gibt es auch in «The Lounge» Brandis zu verköstigen.
Auserlesenen Genuss für zu Hause wiederum findet sich im Delikatessenmarkt der Familie Ospelt in Schaan.
Nun wünschen wir Ihnen einen genussvollen Winter und viel Lesevergnügen!
Ihr Marc Gantenbein
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SPORT
SPORT
50 JAHRE ENGADIN SKIMARATHON TE X T ANDRIN SCHÜT Z | FOT OS SWISS -IMAGE GMBH UND FILIP ZUAN
Der aufkommende Langlaufboom Ende der Sechzigerjahre verhalf einer Pionieridee zum Durchbruch. Aus einem visionären Konzept wurde eine sportliche und touristische Erfolgsgeschichte über ein halbes Jahrhundert. Erst ein einziges Mal konnte der «Engadiner» nicht ausgetragen werden.
Die Idee, im Engadin einen grösseren Volksskilauf durchzuführen, wurde in der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre verschiedentlich diskutiert, nachdem man bereits voraussehen konnte, dass dem noch jungen Langlaufsport eine grosse Zukunft als Volkssport beschieden sein würde. Initiant und damit «geistiger Vater» des Engadin Skimarathon war der St. Moritzer Sporthändler und ehemalige Skirennfahrer Albert Scheuing. Für die erste Austragung bestellte Albert Scheuing 250 Startnummern. Schon bald aber zeichnete sich ab, dass diese nicht reichen würden, worauf sich Scheuing entschloss, seine Bestellung auf 999 Startnummern zu erhöhen. Damit hatte er nicht schlecht geschätzt. Die Teilnehmerzahl erreichte auf einen Schlag 945 Läuferinnen und Läufer.
Sofort nach dem erfolgreichen ersten Engadin Skimarathon war man sich einig, dass dieser Anlass zur Tradition werden müsse. Aber selbst der grösste Optimist hätte 1969 kaum damit gerechnet, dass bereits beim 10-Jahr-Jubiläum 1978 über 10 000 Teilnehmer das Ziel erreichen würden. Mit einer Teilnehmerzahl von heute rund 13 000 hat sich der «Engadiner» zur grössten Langlaufveranstaltung der Schweiz und zur zweitgrössten weltweit entwickelt.
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SPORT
Heute werden modernste Raupenfahrzeuge eingesetzt, um den Langläufern perfekte Spuren vorzulegen. Das war aber nicht immer so: Einen einzelnen Mann gab es damals, der sich der Spurpräparation widmete: Dölf Cadonau. Zur Verfügung stand ihm ein Skidoo, sein «Töffli», wie er es in der Erinnerung bezeichnete. Und angestellt, die Loipen herzurichten, war er keineswegs. Seinen Lohn verdiente er sich als Postbeamter. Um 17 Uhr hatte er Feierabend, danach folgte seine Freizeitbeschäftigung: Bei Dunkelheit fuhr er mit dem Spurgerät allein über die gefrorenen Seen Richtung Maloja und zurück. Oft war er erst nach Mitternacht zurück – doch als Pöstler konnte er leider nie ausschlafen… War es dann so weit, diente die Explosion von sechs Kilogramm Dynamit als Startschuss.
Teamwork für den «Engadiner» Inzwischen hat sich einiges geändert: Bis zu sieben Festangestellte arbeiten während der Wintermonate im Marathonbüro. Am Marathonsonntag ist das ganze Tal auf den Beinen. Fast aus jeder Engadiner Familie hilft jemand beim Marathon mit. Die Vorarbeiten zu jedem Engadin Skimarathon beginnen bereits im April: Rückmeldungen aus dem Organisationskomitee und von Teilnehmern werden analysiert, Statistiken und Verträge auf den neuesten Stand gebracht, Kommunikationsmittel entwickelt und die Internetseite angepasst. Es werden Startnummern bestellt und Unterkünfte reserviert. Ab Mitte Oktober und im Laufe des Winters werden dann Ausschreibungen an rund 20 000 mögliche Teilnehmer verschickt. Danach gilt es, die Logistik zu organisieren und die Vorbereitung für die Einweisung und die Betreuung der rund 13 000 Teilnehmer aufzugleisen.
Innovationen für ein noch schöneres Lauferlebnis Die Anforderungen an einen Sportanlass steigen stetig. Während vor 50 Jahren das einzige Ziel war, nach 42 Kilometern das Ziel zu erreichen, stellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heutzutage hohe Ansprüche an die Organisation und das Teilnehmerangebot. Aus diesem Grund hat der Engadin Skimarathon immer wieder Verbesserungen und Neuerungen zum Wohl der Läufer vorgenommen und eingeführt.
Vorfreude auf die 50. Austragung Der «Engadiner» hat sich zu einem traditionsreichen und zugleich modernen Sportanlass entwickelt. Die Marathonwoche wird am ersten Sonntag im März mit dem Frauenlauf eröffnet und mit dem Jugendsprint am Mittwochnachmittag weitergeführt. Fester Bestandteil ist auch der Engadin Nachtlauf am Donnerstagabend – ein kameradschaftliches Vergnügen im Mond- und Kerzenschein, bei dem vor allem der Genuss und das Miteinander im Vordergrund stehen.
Spektakel und Spannung garantiert jeweils der Nachtsprint am Freitagabend, wo Weltklasse-Spitzenathleten einerseits und Bündner Nachwuchstalente andererseits um die Podestplätze kämpfen. Höhepunkt der Marathonwoche ist dann der Marathonsonntag mit dem Engadin Skimarathon über 42 und dem Halbmarathon über 21 Kilometer. Abgeschlossen wird die Marathonwoche mit dem traditionellen Marathonfest im Zielgelände, wo sich Teilnehmende, Zuschauer und Voluntaris noch einmal treffen.
Der Fokus im Jubiläumswinter liegt auf den Festivitäten zu einem halben Jahrhundert Engadin Skimarathon. «Das 50-Jahr-Jubiläum lässt uns ehrfürchtig auf eine grossartige Leistung aller Beteiligten zurückblicken», so Geschäftsführer Menduri Kasper. «Das waren 50 Jahre aufwändige Arbeit, 50 Jahre voller Einsatz von Voluntaris und OK-Mitgliedern, aber auch 50 Jahre, in welchen der Langlaufsport eine grosse Entwicklung erlebt hat.»
Der Engadin Skimarathon freut sich, die Marathonwoche 2018 gemeinsam mit Teilnehmenden, Zuschauern, Sponsoren und Partnern zu feiern. Verschiedene Jubiläumsaktivitäten sind geplant wie beispielsweise eine Fotoausstellung in der bekannten St. Moritz Design Gallery im St. Moritzer Parkhaus Serletta oder eine Sonderausstellung im Museum Alpin in Pontresina. Beide Ausstellungen können ab Anfang Dezember 2017 besichtigt werden. Die weiteren Teile des Jubiläumsprogramms werden laufend veröffentlicht und auf der Website publiziert.
Informationen und Anmeldung: www.engadin-skimarathon.ch
KULINARIK
EDLE MATERIALIEN UND KULINARIK VOM FEINSTEN TE X T ANDRIN SCHÜT Z | FOT OS HOTEL GRISCHA
Betritt man das Hotel «Grischa» in Davos, sieht man sich sogleich überwältigt : Denn ein beeindruckender Willkommensgruss in Gestalt von über 1400 Lichtpendeln aus edlem Murano-Glas leuchten dem Gast in der in natürlichen Materialien und klarer moderner Formensprache gehaltenen Lobby entgegen.
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KULINARIK
TREFFPUNKT FÜR EINHEIMISCHE UND GÄSTE: DIE PULSA BAR & LOUNGE
KULINARIK
Und man darf sich auf mehr freuen: Der gelungene Mix aus Holz, Stein, exklusiver Materialität und eleganter Formensprache findet seine Fortsetzung in jedem der insgesamt 93 Zimmer und Suiten. Edle Textilien, heimeliges Holz und grosszügige Bäder sorgen für die perfekte Symbiose aus alpinem Luxus, modernem Lebensgefühl und Tradition. Die erlesene Mischung kommt nicht von ungefähr: Denn das «Grischa», das seit 2011 in seinem neuen architektonischen Kleid daherkommt, darf auf eine lange Geschichte zurückblicken: Bereits im Jahre 1881, als die RhB erstmals nach Davos kommt, eröffnet das Hotel «Bahnhof» mit 40 Betten. Der Bau, welcher die Basis des heutigen Hotelkomplexes bietet, erfährt im Laufe der Jahrzehnte einige Umbauten und Namensänderungen. Aus dem Hotel «Bahnhof» wird das Hotel «Terminus», in welchem die heutige Besitzerfamilie Parrée 1981 zum ersten Mal Unterkunft nimmt. Die Liebe zu Davos und zum «Terminus» sind so gross, dass die Familie das Hotel im Jahre 2008 erwirbt. Zeitgleich geht auch das benachbarte Hotel «Caprice» in den Besitz der Parrées über. Nach zwei Neu- und Umbauphasen erstrahlen die vorangegangenen Häuser im «Grischa» nun in neuem Glanz.
DAS «GOLDEN DRAGON» HERAUSRAGENDE CHINESISCHE KÜCHE. AUSGEZEICHNET MIT BIB GOURMAND
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KULINARIK
DAS «LEONTO»: EINE KULINARISCHE WELTREISE MIT 15 GAULT-MILLAU-PUNKTEN
SPANNUNGVOLLE HARMONIE: HUMMER MIT ZITRONE, SCHWARZWURZEL UND AVRUGA-KAVIAR-CARBONARA
KULINARIK
Erlesene Kulinarik aus aller Welt Glanzvoll geht es im «Grischa» aber nicht nur dann zu, wenn es um faszinierende Innenarchitektur geht. Auch kulinarisch dürfen die Gäste höchste Erwartungen mit nach Davos bringen: Gleich fünf Restaurants der Extraklasse laden zu einer kulinarischen Genussreise durch traditionelle Spezialitäten, exotische Gaumenfreuden und exquisite europäische Küche mit internationalem Touch. Das Flaggschiff der kulinarischen Weltreise im «Grischa» bildet das mit 15 Gault Millau ausgezeichnete «Leonto». In den grosszügigen, in hellem Chic gehaltenen Räumlichkeiten mit Wintergarten lädt Jean-Charles Métayer zu Tisch, der mit seinem Team hinter dem Herd wirkt und die klassische europäische Küche mit Gewürzen aus aller Welt verbindet. Wer, angeregt vom Duft der Ferne die Welt der europäischen Gaumenfreuden verlassen möchte, sieht sich im «Golden Dragon» perfekt aufgehoben, wo Seng Chon und Jeff Chon aus Macau in authentischem Ambiente seit vielen Jahren gemeinsam eine vom Guide Michelin mit dem
WÜRZIGES FONDUE UND REGIONALE SPEZIALITÄTEN IN DER «PULSA FONDUE-STUBE»
KULINARIK
Bib Gourmand ausgezeichnete asiatische Küche zelebrieren. Gemütlich und etwas bodenständiger wiederum geht es in der «Pulsa Fondue-Stube» und im «Monta»-Grillrestaurant zu, während im grosszügigen «Pulsa Bar und Lounge-Restaurant» nach einem erfrischenden Skitag der gemütliche Apéro oder ein kleineres Mittagessen zwischendurch warten. Zu empfehlen hier mit Sicherheit auch ein gediegener Schlummertrunk vor dem gemächlich vor sich hin flackernden Feuer.
Nebst auserlesenen Speisen auf dem Teller kommt auch die Liebe zum guten Tropfen im Glas keineswegs zu kurz. Denn in den Kellern des «Grischa» lagern eine grosse Auswahl an exzellenten Weinen aus der Region sowie Trouvaillen aus Europa.
ZART UND SAFTIG: BLACK ANGUS ODER LIEBER RINDSTHOMAHAWK
«MONTA»: FEUER UND FLAMME FÜR GRILLSPEZIALITÄTEN
21 IMMER MÖGLICH: EIN BLICK ÜBER DIE SCHULTER
B E R G W E LT
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EINE VERSTECKTE PERLE: DAS GLETSCHERHORN TE X T & FOT OS ARNO MAINE T TI
Schneeweiss ragt eine mächtige Spitze in 3107 Metern Höhe über den Grenzkamm zwischen dem Bergell und dem Avers in den Bündner Himmel. Sind inzwischen auch die Eismassen am Gletscherhorn der Klimaerwärmung zum Opfer gefallen, so hat die imposante Spitze immerhin ihren stolzen Namen behalten dürfen. Aber wer weiss: Vielleicht genügen einige tausend Jahre – im erdgeschichtlichen Sinne also bloss ein kleiner Augenblick –, und das Gletscherhort erstrahlt erneut im Glanz des ewigen Eises.
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B E R G W E LT
Oft ist es ja so, dass die schönsten Perlen der Alpen ganz hinten in entlegenen Bergtälern zu finden sind. So ist es auch in diesem Fall. Denn das Gletscherhorn bildet den krönenden Abschluss des Averser Seitentales Bergalga. Im beeindruckenden Reigen mit dem Tscheischhorn, dem Wissberg, dem Piz Piot und anderen mehr spielt das Gletscherhorn die erste Geige in der Region. Auch südlich, über der Val da la Duana im Bergell vermögen seine seine steilen Flanken die Alpinisten stets aufs Neue zu beeindrucken. Eine Winterbesteigung in diesem herrlich abgeschiedenen Gebiet könnte aber bei ungünstigen Schnee- und Wetterbedingungen schnell zum gefährlichen Spiel in Leib und Leben werden. Im Winter ist der Berg nur von Norden her über das Avers gut zugänglich. Wird im Winter hier Ski gefahren, lässt sich im Sommer das fröhliche Pfeifen der vielen putzigen Murmeltiere vernehmen. Im Winter aber wird geschlafen, und der Bergler kann sich auf den Behausungen der kleinen Bergbewohner frei und ohne warnendes Pfeifkonzert bewegen.
Zwischen lieblicher Schönheit und weissem Tod Das erste Wegstück ab Juppa bis Hinterbergalga schlängelt sich sanft ansteigend durch den Talboden nach Hinterbergalga ins Geburtsland des Bergalgabachs. Die Route präsentiert sich hier harmlos und die Landschaft noch lieblich. Ein waches Kennerauge wird die steilen Seitenhänge aber kaum übersehen. Und dies zu Recht. Denn der weisse Tod hat hier schon so manches ahnungsloses Opfer gefordert. Sogleich auch werden die Radien der Aufstiegsspuren enger und der Anstieg steiler. Während der eine hier ins Keuchen kommt, freut es den anderen: Denn endlich summieren sich die Höhenmeter. Schliesslich sollten doch noch mehr als tausend Meter bis zum Gipfel getreten werden. Abzweigung Bergalgapass – verlockend führt der Weiterweg über herrlich weisse Einsamkeit
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B E R G W E LT
via den Pass da la Duana ins Bergell. Wir aber zweigen nicht ab, wir wählen die andere Richtung, die steilere: jene zum Gletscherhorn. Während wir noch durch den Schnee stapfen, ist schon oben angekommen: die Morgensonne. Im eisigen Schattenwurf der Predarossa, der Nachbarin unseres Gletscherhorns, scheinen wir nahezu an Ort zu treten. Das falsch getimte, hohe Anfangstempo der ersten Flachetappe lässt grüssen – wir büssen! Also heisst es: rasten, die strapazierte Bergseele nachkommen lassen, Kraft tanken und endlich Zeit und Musse finden, die einmalige Bergwelt in uns aufzusaugen.
Die Einsattelung zwischen der Predarossa und unserem Protagonisten lässt sich längst von der gleissenden Wintersonne bescheinen, während wir nun endlich aus dem Schatten treten. Unsere einzigen Begleiter in der winterlich-südlichen Luft sind schwarzbefrackte Luftakrobaten: die Bergdohlen. Sie schaffen es mit Leichtigkeit hinüber ins Bergell, während uns Erdlingen der Weg von einer mächtigen Schneeverwehung versperrt wird.
Der gewagte Tanz über den Gipfelgrat Ohnehin drehen wir ab, denn unser Ziel ist schliesslich die Spitze des Gletscherhorns. Immer steiler und kantiger wird unser Weg. Aber wir haben Glück: Die Sonne hat die vereisten Schneefelder ein wenig aufgeweicht und uns damit den Aufstieg auf griffigem Sulzschnee erleichtert. Jetzt folgt der gewagte Tanz über den Gipfelgrat. Stolpern verboten! Es ist schwer, bei all den Eindrücken und Ausblicken die Konzentration zu wahren. Gipfel erreicht! Als wäre es der Höhepunkt des Lebens. Freude und Stolz. Man beglückwünscht sich gegenseitig – in der heimlichen Absicht, sich auch selbst auf die Schulter zu klopfen. Gespielte Ruhe und lockere Sprüche überspielen und übertönen die Spannung des Abstiegs. Bergsteigen und Leben, ein Gehen im Gleichschritt, eine Symbiose. Auf- und Abstieg, Freude und Frust, Leben und Tod.
WEIN
VIER GENERATIONEN VEREINT IN EINER PASSION : DIE «FRATELLI TRIACCA» T E X T A N D R I N S C H Ü T Z | F O T O S B E R N A D E T T E U N D M A X B A LT I S
Auf einer lieblichen Anhöhe hoch über dem Tal gelegen thront umsäumt von Reben nahe der romantischen Altstadt von Tirano das traditionsreiche Weingut «La Gatta». Einst, zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Dominikanermönchen als Kloster erbaut, beherbergen die geschichtsträchtigen Mauern heute die edlen Fässer der traditionsreichen Kellerei Triacca.
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WEIN
Ein Augenblick im Paradies Wer auch immer hierherkommt, ist sicherlich gut aufgehoben: Auf der sonnenbeschienenen Terrasse schweift der Blick über die endlos scheinenden Züge der Rebstöcke hinaus ins weite Veltlin und hinauf in den südlich blauen Himmel. Die Luft ist pures Gewürz. Ein warmer Duft von Reblaub, Erde und heissem Fels umwebt die Nase.
Hat man denn die Essenz dieser idyllischen Landschaft und der alten Mauern von «La Gatta» im Glas, so möchte man meinen, man dürfe hier – wenn auch für einen kurzen Augenblick nur – im Paradies verweilen. Die Hitze, der hohe Gehalt an Mineralien, die kräuterschwere Vegetation, das Gewicht der mächtigen alten Mauern, der unverwechselbare Charakter der Nebbiolo-Traube und die Leidenschaft einer Familie, die seit nunmehr vier Generationen ihren Wein anbaut, konzentrieren sich im Gaumen. Ein Traum, der auf immer anhalten möge und der gerade so scheint, als könne es niemals anders gewesen sein. Wer mit Patron Giovanni Triacca durch die in vielen harten Stunden angelegten Terrassen durch die Rebberge schreitet, der bemerkt alsbald: Hier herrscht Tradition und lebendige Passion zum Wein. Denn der Chef streicht väterlich durch die Blätter und scheint eine jede seiner Reben zu kennen. Gleichzeitig wird aber auch klar: Hinter dem Traum, den Giovanni Triacca in vierter Generation lebt, steckt die immense, jahrzehntelange Arbeit seiner selbst, seiner Väter und aller Mitarbeiter, die je mit ihren Familien im Dienste der Triaccas standen.
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120 Jahre und ein grosser Traum «Ziemlich genau 120 Jahre sind es nun her», berichtet Giovanni Triacca, «als mein Vorfahre Domenico Triacca das Glück hatte, 2000 Quadratmeter Land an einer der schönsten Lagen des Veltlins zu erwerben. Den Wein, den er als Puschlaver im Veltlin produzierte, importierte er auf mühsamen Wegen in sein Heimattal, wo die Familie Triacca auch einen eigenen kleinen Ausschank betrieb.» Was anfänglich ein Erfolg ist, endet beinahe in einer Tragödie für die Familie: An einem verregneten Julitag im Jahre 1910 wird Domenico Triacca auf seinem beschwerlichen Heimweg von einem jäh herabstürzenden Stein tödlich am Kopf getroffen. Sein Pferd kommt, beladen mit einem Fass Wein, alleine vor der Familienschenke an. Die Triaccas aber lassen sich nicht unterkriegen. Witwe Orsola führt die Wirtschaft und den Rebbau mit Schwager Pietro auf eigene Faust weiter. Und Orsola Triacca kann sich der tatkräftigen Unterstützung ihrer vier Söhne Giovanni, Riccardo, Eugenio und Domenico sowie ihrer Tochter Anette sicher sein. Sie alle engagieren sich zunehmend im Betrieb: Während sich der Verkauf des Weines auf die Herbst- und Wintermonate konzentriert, hält sich die Familie im Sommer mit dem Handel mit Heidelbeeren über Wasser, die sie im Veltlin und in der Valcomonica sammelt. Die harte Arbeit und der Durchhaltewillen zahlen sich aus: Denn langsam, aber stetig kann die Rebbau-Fläche im Veltlin sogar erweitert werden. Auch der Verkauf entwickelt sich sukzessive über das Puschlav hinaus weiter ins Engadin und ins restliche Bündnerland hinein. Als die Firma «Fratelli Triacca» in den 60er-Jahren schliesslich in die kundigen Hände der dritten Generation übergeht, werden bereits 28 Hektaren eigenes Rebland kultiviert. Die natürlich gewachsene Tradition und die grosse Erfahrung lassen in Gino, Domenico und Rino Triacca die Entscheidung reifen, den Blick über die Grenzen des vertrauten Veltlins hinausschweifen zu lassen, um 1969 wagemutig, zugleich aber mit grossem Weitblick das prächtige Gut «La Madonnina» in der Toscana zu erwerben, das einen gehaltvollen Chianti Classico der alten Schule produziert. Wie es der Zufall will, brachte ein weiteres unerwartetes Kaufangebot der Winzerfamilie Mascioni die Familie Triacca an die Grenzen ihrer Belastbarkeit: Im selben Jahr, in dem der Schritt in die Toscana erfolgte, nannten die Gebrüder Triacca das repräsentative Weingut «La Gatta» ihr Eigen. Leidenschaft, Tradition und Qualitätsbewusstsein aber liessen die Familie auch diese Hürde mit Bravour nehmen, und so erstrahlt «La Gatta» heute im ungebrochenen Glanz der Jahrhunderte.
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Leidenschaft, Kultur und Gastfreundschaft – weit über die Grenzen des Veltlins hinaus Wer die «Fratelli Triacca» kennt und die Gastfreundschaft von «La Gatta» geniessen durfte, der weiss: Die Reise in die entfernteren Regionen Italiens lohnt sich bestimmt: Denn dort bauen die Brüder Giovanni und Luca Triacca inzwischen nicht nur ihren voluminösen Chianti an. Auch der Vino Nobile di Montepulciano und der Brunello aus Santavenere sowie der Spadino aus der Maremma wollen unbedingt degustiert sein! Ein Erlebnis, das wir unseren Lesern und natürlich uns selbst nicht vorenthalten wollen.
Wie es dem Team des «Graubünden Magazin» in den grünen Hügeln der Toscana ergangen ist und welche Köstlichkeiten dort alle unsere Herzen erfreuten, verraten wir im Sommer-Magazin.
Fratelli Triacca · Zalende · CH – 7748 Campascio (GR) T 081 846 51 06 · www.triacca.com · office@triacca.com
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C-KLASSE
E-KLASSE INTERIEUR
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Kraftvoll, stilsicher und souverän präsentiert sich auch die neue E-Klasse. Harmonie, klare Linien und eine elegante Formensprache sorgen für einen sicheren und stilvollen Auftritt in jeder Situation. Während der Innenraum durch höchsten Komfort, optimale Ergonomie und edelste Materialien besticht, sorgen modernste Assistenz- und Sicherheitssysteme für ein entspanntes, genussvolles und sicheres Fahren bei jeder Witterung und in allen Verkehrslagen. Das umfangreiche Motorenprogramm der E-Klasse wiederum bietet den perfekten Antrieb für alle Bedürfnisse: Vom effizienten und zugleich kraftvollen Dahingleiten bis hin zur sportlichen Faszination der beeindruckenden AMG-Triebwerke sorgen die Mercedes-Benz-Motoren für den individuell gewünschten Votrieb und Leistungscharakter. Die neue E-Klasse: sicher, souverän, intelligent und individuell.
www.mercedes-benz.ch/4matic
GENUSS
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OSPELT: GENUSSGARANTIE MIT L ANGER TRADITION TE X T DOMENICA FLÜT SCH | FOTOS Z AUGG -FOTOGRAFIE
Die liechtensteinische Ospelt AG ist eine Genussinstitution mit einer langen und sehr erfolgreichen Geschichte. Seit bald 125 Jahren und in fünfter Generation steht der Familienbetrieb für kompromisslose Frische und Qualität in den Bereichen Metzgerei und Gastronomie. Der Genussmarkt am Lindaplatz im Zentrum von Schaan lässt nicht nur die Herzen von Delikatessenjägern höher schlagen, er bietet ein sinnfreudiges Einkaufserlebnis für jedermann. Egal ob alt oder jung, mit grossem oder kleinem Budget, für den kleinen Hunger zwischendurch oder freudiges Probierstöbern im breiten Angebot.
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GENUSS
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Den Grundstein dafür legte 1893 Julius Ospelt, der Urgrossvater des jetzigen Patrons Albert Ospelt, mit der Eröffnung einer Metzgerei in Vaduz. Entstanden ist daraus über die Jahrzehnte eine Genussdynastie mit Metzgerei und Genussmarkt, Cateringunternehmen und diversen Restaurants.
Der Genussmarkt im Zentrum von Schaan ist ein kulinarisches Eldorado und lässt kaum Wünsche offen. Das Sortiment umfasst neben Fleisch, Fisch und Wurstwaren auch ein aussergewöhnliches Käsesortiment, Gemüse, frisches Brot, Obst, Wein und tausend andere Köstlichkeiten. Mit dem Um- und Erweiterungsbau 2009 wurde das Herzstück der Ospelt AG rundum erneuert und bietet viel Platz für die eindrucksvollen Stände und Theken. Denn eines der Erfolgsrezepte ist die ansprechende Inszenierung des beeindruckend breiten Angebotes mit thematischen Ständen und Theken. So wird der Einkauf zum Genusserlebnis für Augen und Gaumen, ein Fest der Ess- und Lebenskultur.
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Oberstes Gebot bei Ospelt ist Frische und Qualität, dabei wird vor allem die Regionalität der Produkte grossgeschrieben. Durch die kurzen Lieferzeiten, die Bevorzugung von Betrieben mit naturnaher Landwirtschaft und einer rigorosen Qualitätskontrolle garantiert Ospelt, dass nur das Beste in den Laden oder auf die Teller kommt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen das Angebot bis ins Detail und beraten an den Marktständen mit viel Herzblut, Freundlichkeit und Engagement.
Auch für Weinliebhaber ist der Genussmarkt eine sichere Adresse. In den grosszügigen und malerischen Kellerabteilen finden sich edle Tropfen aus allen Kontinenten, Schaumweine und Champagner sowie eine gediegene Sammlung an Bränden und Spirituosen.
Catering und Lieferservice Die Fleisch- und Wurstwaren von höchster Qualität werden auch an Gastronomie- und Hotelbetriebe geliefert. Internationale Fleischspezialitäten von den USA über Argentinien bis Australien sind im Angebot und werden von saisonalen Wildangeboten abgerundet. Von so viel geballter Kompetenz und dem umfassenden Sortiment können aber auch Veranstalter von kleinen und grossen Anlässen profitieren. Mit dem Catering-Angebot deckt die Ospelt AG auf Wunsch die gesamte Organisation ab, von der Planung über die Inszenierung bis hin zur reibungslosen Abwicklung eines Anlasses. Das geschulte Fachpersonal kümmert sich genauso hingebungsvoll um das Interieur und die stimmige Dekoration wie um die Wünsche der Gäste und einen perfekten Service.
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Egal, ob kleine Geburtstagsfeiern oder grosse Gesellschaften, ein Essen für die Familie oder eine Tagung von 3000 Personen, mit Ospelt Catering wird jeder Anlass zu einem perfekten Event mit kulinarischer Höchstleistung und persönlichem Flair.
Gastronomie Wer wie die Familie Ospelt Genuss und Gastfreundschaft in der DNA hat, der wird auch mit Herzblut Gaststätten betreiben, jede einzelne davon mit einem eigenen spannenden Gastrokonzept. Sie alle profitieren vom guten Kontaktnetz zu lokalen Produzenten und garantieren höchste Qualität auf dem Teller. Ob Schlemmen im fürstlichen Weinberg in Vaduz in der Gastronomie der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein, Pasta und Grill im «Pur» in Schaan oder auch ein gesundes und feines Mittagsmenü für die Angestellten im «La Kantina» in Balzers oder im «Börsencafé» in Vaduz: Jedes Lokal steht für feines Essen in angenehmem Ambiente. Abgerundet wird das kulinarische Ospelt-Universum mit Kochkursen und Veranstaltungen, Weintastings oder einer Sushi-Akademie und vielem mehr. Die Ospelt AG ist ein Rundumapaket mit allem, was der Kulinarikseele Flügel verleiht.
www.ospelt-ag.li
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SERAINA MURK MOUNTAIN FREAK MIT SPEED T E X T D O M E N I C A F L Ü T S C H | F O T O S TA M TA M P H O T O, R O G E R G R Ü T T E R, C H R I S T O P H S O N D E R E G G E R
Fliegen, Höchstgeschwindigkeit und Berge sind ihre grosse Leidenschaft. Und gleichzeitig ihre Herausforderung, denn die Bündnerin liebt alles, was hoch hinausgeht oder steil herunter. Speedflying, Steepskiing, Freeride, Klettern, Paragliding: Seraina Murk ist ein wandelndes Action-Kaleidoskop. Im Moment ist sie fest entschlossen, die schnellste Frau der Welt zu werden, und greift nach dem Weltrekord im Speedskiing. Weltmeisterin im Speed Downhill war sie ja schon 2015.
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Die Strahlefrau Seraina Murk sitzt perfekt geschminkt gegenüber und lächelt entspannt. Sie ist gerade von einem Flugeinsatz als Flight Attendant zurück. Wer sie so sieht, akurat in Uniform und gestylt, der würde der zierlichen Person kaum zutrauen, dass sie sich fast kopfüber Bergflanken runterstürzt und mit über 200 Stundenkilometern Steilhänge herabbrettert. Hauptsache Adrenalin, das ist ihr Lebenselixier. Im Moment hat ihr das Speedskiing angetan. Das Ziel: ein neuer Weltrekord. Für Frauen liegt dieser zurzeit bei unglaublichen 247 Stundenkilometern. Und nur gerade mal drei Frauen auf der ganzen Welt erfüllen überhaupt die Bedingungen, um auf der atemstockenden Rennstrecke in Vars, Frankreich, antreten zu dürfen. Die Lenzerheidnerin ist eine davon. Letzten Winter ist sie beim Rekordversuch kurz vor dem Ziel mit 225 km/h gestürzt. Das war Riesenglück im Unglück, sie trug nur wenige Blessuren davon. Ein Wunder bei den unglaublichen Kräften und Belastungen, denen ein Körper bei diesen Geschwindigkeiten ausgesetzt ist.
Was treibt Dich dazu, Dich solchen Strapazen und Risiken auszusetzen? Ich bin ein Geschwindigkeits-Junkie und adrenalinsüchtig. Wenn ich das Gefühl habe zu fliegen, löst das Glücksgefühle bei mir aus. Das Speedskiing fordert mich als Gesamtpaket, es ist eine Kombination von Kraft, Ausdauer und mentaler Stärke. Ich gehe nicht
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über die Grenzen, aber ich möchte meine Grenzen kennen. Für mich bedeutet dieser Sport Lebensfreude pur, nicht Todesmut. Die Geschwindigkeit und das Adrenalin machen mich lebendiger. Und es verlängert mein gefühltes Leben, denn wenn ich oben stehe am Start und mich vollständig konzentriere, ändert sich der Zeitfluss. Ich erlebe fünf Sekunden viel länger, die Zeit dehnt sich aus, und die 30 Sekunden Fahrtzeit fühlen sich an wie viele Minuten. Intensives Erleben macht mich glücklich.
Seit 2015 fährt die Bündnerin Speedski-Weltcuprennen, davor war sie neun Jahre lang erfolgreich im Skicross unterwegs. Dazu gekommen ist sie relativ spät, erst Anfang dreissig hat sie sich mehr aus Jux bei einem Wettbewerb beworben und landete auf dem Podest. Dabei ist Murk sozusagen auf den Skiern gross geworden, geht in die Skischule anstatt in den Kindergarten und fängt früh an, Rennen zu fahren. Aber die Slalomstangen sind nie so ganz ihr Ding, warum Kurven fahren, wenn es auch gerade runtergeht? Irgendwann in Teenagerjahren hängt sie die Rennkarriere an den Nagel und konzentriert sich auf ihre Ausbildung. Und auf ihre andere Leidenschaft, das Fliegen. Als Flight Attendant bereist sie die ganze Welt.
Warum bist Du zurück im Rennbusiness? «Es geht mir nicht um Aufmerksamkeit oder um Geld, es geht um meinen persönlichen Erfolg und um eine Steigerung. Rennen sind ein gutes Mittel, sich Ziele zu setzen, sie geben so etwas wie einen Fixpunkt. Natürlich spielt auch der Wettbewerb eine Rolle, ich messe mich gerne mit anderen, damit ich einschätzen kann, wo ich stehe. Den Traum einer sportlichen Karriere hatte ich schon früher, aber verwirklicht hat er sich erst mit 32 Jahren. In einem Alter, in dem viele Sportler ans Aufhören denken.»
Der Sport dominiert Seraina Murks Leben; sie hat sich selbstständig gemacht, um die Freiheit geniessen und über ihre Zeit entscheiden zu können. Neben ihren Einsätzen als Flight Attendant bei verschiedenen Privatjet-Unternehmen bietet sie Tandemflüge im Paragliding an und arbeitet als Sprachübersetzerin für unterschiedliche Auftraggeber. Oder sie spricht als Referentin zu Themen wie mentale Stärke, positives Denken, Angstbewältigung, Time-out statt Burn-out oder den Umgang mit Höhen und Tiefen im Spitzensport. So viele Interessen und Tätigkeitsfelder bedingen ein ausserordentliches Organisationstalent und viel Energie.
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Wie schaffst Du dieses Pensum? Woher nimmst Du die Kraft? «Ich bin extrem motiviert, das durchdringt mich bis in die letzte Zelle. Alles, was ich tue, schenkt mir Glückshormone und die nähren mein inneres Feuer. Auch wenn sich alles super anstrengend anhört, bin ich nicht nonstop unter Strom. Wenn ich beispielsweise am Gleitschirmfliegen bin, ist das total entspannend, dann regeneriere ich sofort. Der grösste Glücksfall ist, dass ich alles, was ich mache, extrem gerne tue. Dafür bin ich sehr dankbar. Deshalb unterscheide ich auch kaum zwischen Arbeit und Hobby. Ich verbringe meine Zeit mit spannenden Tätigkeiten, für die einen erhalte ich Geld, in die anderen investiere ich Geld. Ich erlaube mir den Luxus, hauptsächlich das zu tun, was ich gerne mache. Das gibt mir so viel Lebensenergie, ich kann gar nicht ausbrennen. Es ist nicht so, dass immer alles nur rosig läuft, wie bei allen Menschen gibt es auch in meinem Leben schwierige Situationen. Wenn man aber erkennt, dass darin auch immer eine Chance steckt, gewinnt man an Stärke. Das Denken ist die stärkste Waffe, und das kann ich alleine steuern. Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf alles, was noch auf mich zukommt.»
www.mountainfreak.ch, www.accesstosuccess.ch
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– » t t a l b g a T r e n «Bünd . 2 5 8 1 t i e s n o i t i d a Tr Ob man Skipisten in Graubünden künstlich beschneien muss, darüber kann man sich streiten. Was man in Graubünden aber sicher nicht muss: sich medial einfach berieseln lassen. Schliesslich gibt es hier das «Bündner Tagblatt». Die Zeitung mit den wirklich guten Geschichten zum Leben in Graubünden.
abo.somedia.ch 0844 226 226
Mehr vom Hier.
Jules Geiger / Fotostiftung Graubünden
So sieht eine echte Schneekanone aus!
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SWISS MOUNTAIN SPRING T E X T D O M E N I C A F L Ü T S C H | F O T O S S W I S S M O U N TA I N S P R I N G
Man trinkt es pur, auf Eis oder mixt es mit Gin oder Wodka: Tonic Water. Der allseits beliebte Begleiter für schöne Barstunden hat in den letzten Jahren ein unglaubliches Revival erlebt, auch dank des mittlerweile weitum ausgebrochenen Gin-Hypes.
Aber Tonic Water ist viel mehr als nur Gin-Begleiter, es ist auch ein veritabler Solo-Player. Und vor allem ist Tonic Water nicht gleich Tonic Water. Das haben die beiden Tonic-Tüftler Peter Oppliger und Michael Schneider schnell gemerkt, sie waren nicht glücklich mit den am Markt verfügbaren Tonics. Zu künstlich und zu süss, zu aromatisiert, das war ihr Befund. Also wollten sie selber Hand anlegen und haben sich flugs darangemacht, ein eigenes, perfektes Tonic Water zu entwickeln. Entstanden ist ein feines Premium-Tonic mit Quellwasser aus den Bündner Bergen, direkt aus der Allegra-Quelle.
Was sich einfach anhört, war ein langer Weg mit vielen Experimenten. Und vor allem einer Erkenntnis: Das Wasser ist matchentscheidend. Denn nur mit reinem, frischem Quellwasser kommt die perfekte Kombination der auserlesenen Aromen zum Tragen. Erst damit entsteht ein aussergewöhnliches Geschmackserlebnis, nur fein aromatisiert und nicht zu süss mit dem gewünschten leicht bitteren Abgang.
Die grösste Schwierigkeit – da waren sich die beiden Tüftler einig – waren zuerst einmal die eigenen Ansprüche, denn diese waren sehr hoch. So machte man sich auf die Suche nach den besten Zutaten und natürlichen Aromen: Chinin aus Indonesien und Indien,
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Rosmarin aus Spanien oder Zitronen aus Sizilien, Lemongrass und Ingwer aus Indien. Aber auch das Finden der passenden Partner war so eine Sache. Denn schnell war eines klar: Auch das beste Chinin reicht nicht aus, wenn das Wasser nicht stimmt. «Zunehmend wurde uns bewusst, dass das Wasser sowie seine Qualität und Zusammensetzung einen Einfluss auf die geschmackliche Wahrnehmung der Essenzen hat», so Oppliger. «Erst in dem frischen Bergquellwasser der Allegra-Quelle in Graubünden fanden wir die ideale Zusammensetzung. Das Mineralwasser der Allegra-Quelle machte den Unterschied.»
Und so kam die Bündner Firma Allegra Passugger mit ins Spiel. Sie gilt als die älteste Mineralquelle der Schweiz und wurde 1562 bereits zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Seit 2005 ist die Firma wieder unabhängig, nachdem sie von einheimischen Investoren von der Feldschlösschengruppe zurückgekauft wurde. In den Tiefen der Rabiosaschlucht entspringt die Quelle, das Wasser braucht Jahrzehnte, bis es durch tiefe Lehm- und Gesteinsschichten zum Quellaustritt fliesst. Es sind vor allem die Zeit und die Geduld, die das Wasser so rein und mineralreich machen. Durch seine dezente Magnesium-Note ist es leicht verdaulich, sein natürlicher Sauerstoff und niedriger Gehalt an Natriumchlorid sind wesentlich für den menschlichen Organismus, und sein hoher Kalzium-Anteil unterstützt die Gesundheit. Und in dieser ganzen Dichte und Pracht und seiner natürlichen Beschaffenheit wird es zum Swiss Mountain Spring Tonic veredelt.
Begonnen wurde mit den Varianten Classic, Ginger & Lemongrass sowie Rosemary. Das Dreigespann hört sich an wie eine Filmbesetzung. Classic: die pure Klasse mit natürlichem Aroma aus sizilianischen Zitronen. Ginger & Lemongrass: das frische Exotische mit Ingwer und Lemongrass aus Indien. Oder Rosemary: das mediterran Würzige mit natürlichem Aroma aus frischem Rosmarin aus Spanien. Natürlich alle drei mit Chinin natürlichen Ursprungs und feinstem Bündner Quellwasser.
Der Erfolg, welcher den edlen Tonics beschieden war, verlangte alsbald nach mehr: Der aussergewöhnlichste Zuwachs in der Familie ist sicherlich das Premium Ginger Beer. Das natürliche Ferment aus Gerstenmalz und Ingwer überzeugt durch erfrischende Schärfe und harmonischen Tiefgang. Die sanfte und dennoch tragende Note von Karamellsirup vereint sich mit dem Duft der
herrlichen ätherischen Öle von Ingwer aus Nigeria zu einem vollkommenen Ginger Ale. Der dritte Neuling im Bunde ist ein klassisches Bitter Lemon, das durch die ausgewogene Harmonie von Frische und Bitterkeit zu überzeugen vermag. Da kann man nur noch sagen: Bühne frei für Mix-Experimente.
Noch ein kleiner Abstecher zum Chinin: Chinarinde wird als Bitter- und Arnzeistoff eingesetzt und gilt als fiebersenkend. Bis heute ist unklar, wer Chinin als Erster extrahiert hat, vermutlich geht das Rezept auf zwei französische Apotheker zurück, die im Jahr 1820 fast reines Chinin gewinnen konnten. Das erste Tonic Water wurde 1858 vom Londoner Erasmus Bond patentiert, seinen Siegeszug trat es an über den englischen Königshof. Ein gewisser Johann Jacob Schweppe, seit 1831 Hoflieferant des britischen Königshauses, brachte sein mit Chinin und Limette versetztes Mineralwasser 1870 erstmals in grösserem Stil auf den Markt. Das belebende Wasser hat so schnell seinen Namen verdient, denn Tonic bedeutet so viel wie kräftigend, stärkend. Das gilt natürlich umso mehr mit echtem Bergquellwasser.
www.swissmountainspring.ch
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EDLE TROPFEN IN EHRWÜRDIGEN MAUERN
«THE LOUNGE» AUF SCHLOSS BRANDIS T E X T A N D R I N S C H Ü T Z | F O T O S R A FA E L K Ö P P E L
Just auf die kalte Jahreszeit hin kann Graubünden eine neue Oase der Gemütlichkeit und des Genusses sein Eigen nennen: Unmittelbar gegenüber den mächtigen Mauern des Schloss Brandis in Maienfeld eröffnet der Architekt und Eigentümer der Liegenschaft, Thomas Zindel, mit seiner Frau Claudia im 600-jährigen Gewölbekeller des Toggenburgerhauses eine gediegene und gemütliche Lounge.
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Die Motivation dazu bilden für Claudia und Thomas Zindel die Passion für das Gute im kulinarischen Sinne sowie die Liebe zum Schönen in Architektur und Innendesign. Sie verwirklichen sich mit dem neuen Angebot einen lange gehegten Jugendtraum. Zugleich, so berichtet Thomas Zindel, runde der Gewölbekeller, der übrigens angrenzend auch eine Raucherlounge beheimatet, das Angebot des Schlosses mit seinem gediegenen Rittersaal, der gemütlichen Turmstube, der praktischen Brandisstube, dem beeindruckenden Festsaal sowie dem lauschigen Schlossgarten zur Vollkommenheit ab. Vom romantischen Tête à Tête über ein gediegenes Nachtessen, den Willkommensapéro oder den späten Schlummertrunk bis hin zum rauschenden Hochzeitsfest ist auf Schloss Brandis nun alles möglich.
Beim Um- und Ausbau des wuchtigen Gewölbekellers im Toggenburgerhaus haben die Zindels ihrer Kreativität und ihrer Liebe zu architektonischen Spannungsfeldern freien Lauf gelassen. Der traditionelle Eichenboden und die ebenso stylische wie auch klare Linie der Inneneinrichtung bilden einen gekonnten Kontrast zum wundervollen Gewölbe und verleihen dem Ambiente den idealen organischen Mix aus gelebter Tradition und akzentuierter Modernität.
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Auch beim kulinarischen Angebot dominieren die Leidenschaft, die Liebe zum Detail und der Sinn für subtile Spannungen. So stammt der Pinot Noir Barrique im Angebot aus dem schlosseigenen Rebberg, der von Claudia Zindel und ihrem Team mit Hingabe bewirtschaftet wird. Nebst heimischen Gewächsen stehen auch Spezialitäten aus Italien und Spanien zur Auswahl. Auf dem Teller erwarten die Gäste eine Auswahl Antipasti-Köstlichkeiten, liebevoll arrangierte Trockenfleisch- und Käse-Assortiments sowie kleine Gaumenfreuden wie etwa die diversen Flammkuchen aus der Küche von Claudia Zindel. Den würdigen Abschluss eines gelungenen Abends bilden ausgesuchte Whiskys und Rums sowie ein Sortiment von heimischen Marcs und Obstbränden. Wer dabei einer süssen Versuchung zum Schluss nicht widerstehen kann, der kann sich auf eines der hausgemachten Desserts freuen.
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Da man auch die schönsten Gewohnheiten nicht täglich pflegen kann, ist die Lounge nur jeweils freitags ab 17h geöffnet. Gerne aber schliessen Thomas und Claudia Zindel das Tor zum Gewölbe auch für geschlossene Gesellschaften und spezielle Anlässe für ihre Stammgäste auf.
THE LOUNGE Schloss Brandis · 7304 Maienfeld Offen jeden Freitag ab 17 Uhr info@thelounge.ch · www.thelounge.ch
KUNST KUNST
HOCHKARÄTIGE KUNST AUF AUGENHÖHE
DIE 7. SCHWEIZER SKULPTURENTRIENNALE IN BAD RAGAZ T E X T A N D R I N S C H Ü T Z | F O T O S B A D R a g A R Tz
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STUDIO GIORGO ANGELI IN QUERCETA (IT)
Die Fakten sind einmal mehr schlicht beeindruckend: Während 178 Tagen haben Rolf und Esther Hohmeister im Sommer 2015 ganz Bad Ragaz in das grösste Freilichtmuseum der Welt verwandelt. Und dies zum 6. Mal. 465 Skulpturen von insgesamt 93 verschiedenen Künstlern fanden den Weg vor die Tore Graubündens und ins liechtensteinische Vaduz. Mehr als 2500 Tonnen
Material aus aller Herren Länder wurden bewegt, um rund eine halbe Million Kunstfreunde von nah und fern zu begeistern, und insgesamt 4500 Kinder und Jugendliche durften in Führungen und Workshops internationale Kunst hautnah erleben.
Die Liebe zur Kunst und das Nachdenken über den Menschen Die Erinnerungen an die letzte Triennale sind noch frisch. Aber nun ist es bald wieder so weit: In der kleinen Küche im Hause Hohmeister in Bad Ragaz laufen die Vorbereitungen für die 7. Ausgabe der Schweizerischen Triennale der Skulptur, die bereits am 5. Mai 2018 ihre Eröffnung feiert, auf Hochtouren: In unzähligen Stunden gilt es, über 2000 Bewerbungsdossiers zu sichten, Führungen sowie Kinderworkshops zu organisieren und Bewilligungen einzuholen.
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BRUTO POMODORO IM ATELIER SEINES VERSTORBENEN VATERS GIÒ POMODORO
«Nebst all der Arbeit aber muss vor allem Zeit für zwei Dinge bleiben: die Zeit, miteinander zu philosophieren und über die Kunst nachzudenken und natürlich die Zeit, ein gutes Glas mit guten Freunden zu trinken», berichten Rolf und Esther Hohmeister. Fragt man sich also, was denn das Ehepaar Hohmeister dazu bewegt, sich seit inzwischen mehr als 20 Jahren derart für die Kunst im öffentlichen Raum zu engagieren, wird schnell klar: Es ist zum einen die Liebe zur Kunst, die motiviert, und zum anderen der Wunsch, das Nachdenken über die Kunst und damit das aktive Nachdenken über den Menschen und die Gesellschaft zu fördern und mit anderen zu teilen. Dies betrifft nicht nur die erwachsenen Besucher, sondern vor allem auch die Jugend: «Zwei der drei Generationen, welche die Bad RagARTz nun von Kind auf kennen, konnten wertvolle Eindrücke und kreatives, aber auch kritisches Gedankengut mit auf ihren Lebensweg nehmen», so Rolf Hohmeister. Damit diese Erfahrung jedem Besucher und jeder Besucherin frei zugänglich bleibt, wird nach wie vor kein Eintritt erhoben.
«Man muss den Staub des Ateliers gerochen haben» Dass dieses kreative und kritische Gedankengut in Form unzähliger Skulpturen seinen Weg nach Bad Ragaz wiederum nicht von selbst findet, versteht sich: Bildet die eingangs erwähnte Küche auch häufig das Zentrum des Nachdenkens und des gemeinsamen Planens und Sinnierens, findet dennoch ein grosser und befruchtender Teil der Organisation in den Ateliers der auserkorenen Künstler statt.
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So reisen die Hohmeisters und ihr Team während zweier Jahre rund um die ganze Welt, um sich mit den kommenden Werken und ihren Urhebern vertraut zu machen.
Eine grosse Familie Denn das Persönliche spielt eine wesentliche Rolle in der Vorbereitung der grössten Skulpturentriennale Europas: «Ohne in die Augen des Künstlers gesehen zu haben und ohne den Staub des Ateliers gerochen zu haben, kann man kaum einen lebendigen und persönlichen Bezug zum Werk aufbauen», ist sich Rolf Hohmeister sicher. Und weiter: «Wir sind eine grosse Familie. Man sieht sich nicht allzu oft, aber man denkt aneinander, sorgt sich um den anderen und freut sich aufeinander.» «Das sind auch wirklich spannende Augenblicke», lacht Esther Hohmeister, «bei Künstlern, die neu in die Familie aufgenommen werden, weiss man nie, was kommt. Gewisse Ateliers kann man bestenfalls mit einem Helm betreten, andere wiederum sind akribisch organisiert.» Unvergesslich bleibt beispielsweise der erste Besuch beim französischen Künstlerpaar Dominique Pollès und Alexandra de
STUDIO GIORGO ANGELI IN QUERCETA (IT)
KAN YASUDA
STUDIO GIORGO ANGELI IN QUERCETA (IT)
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Lazareff, deren labyrinthartige Atelierräumlichkeiten sich über das riesige Areal dreier alter Ölmühlen erstrecken und für so manche Überraschungen gut sind, die an den Besuch einer Geisterbahn gemahnen. Während Pollès mit drei monumentalen, kubistisch anmutenden Skulpturen, die derzeit noch vor dem Louvre in Paris stehen, ab Mai in Bad Ragaz präsent sein wird, darf man sich bei Alexandra de Lazareff auf aussergewöhnliche, in Bronze realisierte Tiermechanoiden freuen.
Hände so gross wie Wagenräder und eine sensible Seele Mit von der Partie ist auch dieses Jahr wieder der bekannte Zürcher Eisenplastiker James Licini, der seit den Gründertagen der Bad RagARTz mehr oder minder stets präsent war: «Ein Mann, der mich bei unserem ersten Besuch in seinem Atelier vorerst mit seinen Händen zu überraschen vermochte», erzählt Esther Hohmeister. Diese kraftvollen «Pranken» nämlich, so Hohmeister, besässen mindestens die Grösse eines mittleren Wagenrades, während der Mann, welcher diese Hände künstlerisch führt, ausserordentlich sensibel und einfühlsam sei. Und so kam es an diesem ersten Nachmittag, der alsbald in einen gemütlichen Abend mündete, zu langen Diskussionen, die eine tiefe und bis heute andauernde Freundschaft begründeten.
Dass man sich an jenem Abend vor allem darüber einig wurde, dass der grösste Künstler, der je auf Erden gelebt hat, jener war, dem das Meisterstück gelang, gewöhnliches Wasser in edlen Wein zu verwandeln, sei hier nur am Rande erwähnt.
WERKE VON DOMINIQUE POLLÈS IM ATELIER
DOMINIQUE POLLÈS IN SEINEM ATELIER IN PIETRO SANTO (IT)
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Verleihung des ersten Schweizer Skulpturenpreises Und bei allem nötigen Ernst in der Welt der Kunst: Wer möchte denn nicht gerne einmal in den berühmten Steinbrüchen von Carrara auf edlem Marmor eine Runde Pingpong wagen? Zumal: Manchmal kommen einem ja gerade beim Pingpong die besten Ideen, und die Bad RagARTz wird um eine Perle reicher: So wird am 18. August an der Bad RagARTz erstmals der Schweizer Skulpturenpreis verliehen, der von Esther und Rolf Hohmeister sowie vom Betriebswirtschafter Leonhard Fopp und seiner Frau, der bekannten Dermatologin Myriam Wyss, ins Leben gerufen wird.
Wer also alleine oder unter kundiger Führung hochkarätige Kunst und Musik aus aller Welt hautnah erleben möchte, darf sich auf den kommenden Sommer freuen. Die lauschigen und weitläufigen Parkanlagen von Bad Ragaz laden tagsüber sowie nachts im Mondschein zu kunstvollen Spaziergängen, Konzerten und vielem mehr.
GRAFIKER UND WEGGEFÄHRTE ERNST SCHADEGG IN CARRARA
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CIULLA GIROLAMO INMITTEN SEINER WERKE
STARKE HÄNDE UND EIN SANFTES GEMÜT: JAMES LICINI AN DER ARBEIT
Bad Ragartz
Eröffnung Bad RagARTz 2018
7. Schweizerische Triennale der Skulptur in Bad Ragaz und Vaduz 5. Mai bis 4. November 2018 www.badragartz.ch
Grossartig!
Samstag, 5. Mai, 16 Uhr, Dorfbad Bad Ragaz Sonntag, 6. Mai, 11 Uhr, Altes Bad Pfäfers Sonntag, 6. Mai, 17 Uhr, Städtle Vaduz Dauer: 5. Mai bis 4. November 2018
www.badragartz.ch Eile mit Weile – Verweile
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VER F Ü GBAR BEI :
MY C H O I C E SEAMASTER AQUA TERRA MASTER CHRONOMETER