St Josefs Missionsbote

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St. Josefs 121. Jahrgang · Heft 3 Mai – Juni 2017

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“


Inhalt

Spruch

3 Johann Kronbichler: Vorwort

Der Pfingsttag kennt keinen Abend; denn seine Sonne, die Liebe, kennt keinen Untergang. Inschrift

Titelbild: Aimorés, Brasilien. Fotos: Steiner 1; Willeit 5.8; Archiv 6.7; Eppink 9-16; Stocker 24.

4 Jubilare 2017 5 Konrad Willeit:

Josefs-Missionare in Roosendaal

9 Alex Kimbi:

Herzzerbrechendes Leid – Witu

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Gebet um geistliche Berufe

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Fons Eppink: Weihe der Hauskapelle – Bamenda

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Franz Mol: Benimmformen der Maasai

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Nachrichten aus der Weltkirche

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Die Verstorbenen

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Was war?

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Missionare, Leser/innen schreiben

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Für Ratefüchse

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Peter Mair: Was siehst du?

Johann Kronbichler, Rektor, Missionshaus Brixen

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen:

Redaktion:

Südtirol:

Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmailcom Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it

St. Josefs-Missionshaus Regensburger Allee 24 39042 Brixen Tel. 0472 270811 (Rektor); 270877 (Sekretariat); Fax 270 800 E-Mail: missionshausbrixen@gmail.com Bankverbindung: RAIKA Eisacktal Brixen IBAN: IT56 Z 08307 58221 000300283720 BIC: RZSBIT 21007

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Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium!

Österreich: St. Josefs-Missionshaus Samerweg 11 6067 Absam Tel. 05223 572 94; Fax 572 94-14 E-Mail: missionshausabsam@gmx.at Bankverbindung: RAIKA Absam IBAN: AT92 3620 0000 0002 0107 BIC: RZTIAT 22200

Inhalt · Impressum · Kontakt

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ieser Auftrag Jesu an seine Apo­ stel hat gerade heute wieder so sehr an Bedeutung gewonnen. Lange Zeit haben sich viele in Europa dar­ um bemüht, Missionare in die soge­ nannte Dritte Welt zu senden. Heute haben wir ‚daheim‘ ein Problem mit diesem Auftrag, da wir die schwin­ dende Zahl der Priester feststellen müssen und auch zu spüren bekom­ men. Zugleich erleben wir, wie viele andere Religionen den Platz einneh­ men, den bisher der christliche Glau­ be in unserer Tradition und Gesell­ schaft hatte. Menschen sind wie immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, hier in Europa und in der ganzen Welt. Es ist so wie am Tag der Himmelfahrt, an dem die Apostel diese Sendung erhalten haben. „Als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht

Vorwort

gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hei­ ligen Geistes“ (Mt 28,16–18). Jesus ging nicht auf den Zweifel einiger Jünger ein. Er gab allen den Auftrag und wurde dann in den Himmel auf­ genommen. Auch wenn Menschen heute Zwei­ fel haben, ob Jesus wohl der richtige Weg ist oder ob es nicht andere, bes­ sere Wege gibt, bleibt die Sendung für alle Getauften bis heute aufrecht. Bei unserer Taufe haben wir zu die­ sem Auftrag Ja gesagt und so wollen wir ihn auch ausführen. Beten wir für jene unter uns, die Zweifel haben, da­ mit die erlösende Botschaft unseres Herrn zu allen Menschen gelangt und möglichst viele die Frohe Botschaft verkünden und dadurch der ganzen Welt neue Hoffnung geschenkt wird.

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Die Jubilare der Josefs-Missionare 2017 Diamantenes Jubiläum 60 Jahre Priester

Josef Giggenbacher

aus Obermais, * 5.1.1933, Priesterweihe: 7.7.1957 in Mill Hill; Einsatz: Sabah, Brixen, Blu­ denz, Absam; zurzeit in Wien

Erwin Hain

aus Pfarrkirchen im Mühlkreis, * 20.2.1931, Priesterweihe: 7.7.1957 in Mill Hill; Einsatz: Kamerun, Münster; zurzeit in Absam

Goldenes Jubiläum 50 Jahre Priester

Fritz Neuhauser

aus Bruneck, * 5.9.1932, Priesterweihe: 7.7.1957 in Mill Hill; Einsatz: Absam, Nüziders; zurzeit in Indien

50 Jahre Bruder

Mill Hill Goes Europe

Die Josefs-Missionare in Holland (1)

¦  Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen

Gegen Ende der 1880er-Jahre kommt es zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen dem Gründer Herbert Vaughan in Mill Hill und dem von ihm bestimmten Obern für die Niederlassung in Nordamerika, Father John F. Slattery.

Hermann Gufler

aus Längenfeld, * 25.10.1941, Priesterweihe: 29.6.1967 in Innsbruck; Einsatz in Kamerun

Anton Steiner

aus Prägraten, * 18.11.1942, Priesterweihe: 29.6.1967 in Innsbruck; Einsatz: Münster, Absam, Brasilien; zurzeit in Brixen

Edmund Ladstätter

aus St. Veit in Defereggen, * 9.6.1943, Ewiger Missions­ eid: 18.3.1967 in Absam; Einsatz: England, Malaysia, Irland, Philippinen, Nieder­ lande, Kenia; zurzeit in Absam

Am Sonntag, dem 9. Juli 2016 um 11 Uhr, feiern wir mit den Jubilaren den Dankgottesdienst in der Kapelle des St. Josefs-Missionshauses Brixen. – Wir danken Gott für das Lebenszeugnis der Jubilare. Möge er ihnen Gesundheit schenken und sie auf ihrem Lebensweg segnen.

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Die Jubilare 2017

Vaughan hatte als Generaloberer wie­ derholt Personal aus Amerika abgezo­ gen und in Europa oder anderen Mis­ sionsgebieten eingesetzt, ohne vorher mit Father Slattery in Baltimore zu sprechen. Die sogenannte Negermis­ sion in Nordamerika hatte sich in we­ nigen Jahren erstaunlich entwickelt. Pfarren, Betreuungseinrichtungen für Arme, vor allem freigelassene Sklaven, und Schulen wurden ge­ gründet. Sogar zwei Kleine Seminare Die Josefs-Missionare in Holland

werden 1888 und 1889 errichtet. Slat­ tery brauchte dringend jeden Mann! Die kurzsichtige, spontane Personal­ politik des Generaloberen brachte ihn wiederholt in große Bedrängnis. Schließlich kommt es zum Bruch zwi­ schen Mill Hill und Baltimore. Der Streit endet mit der Abspaltung einer Gruppe von Mill Hill Missionaren und der Gründung einer neuen Ge­ meinschaft namens „The Josephites“, die sich vornehmlich der „Negermis­ sion“ in Nordamerika widmen. Diese Trennung muss bei Vaughan einen tiefgreifenden Lernprozess aus­ gelöst haben. In England fand er nicht genügend Kandidaten für sein aufstre­ bendes Werk. Daher streckt er seine Fühler in andere Länder Europas aus.

Oben: Im Frühjahr 1981 besuchen Schüler des Missionshauses Absam das Missionskolleg der Mill Hill Missionare in Roosendaal. Auf dem Foto von links: F. Hinterholzer, K. Unterwurzacher, P. Rupert Schwarzl OFM, P. Egger, ein Schüler des Leopoldinums (Hall), W. Prechtl, S. Walch, Bruder Hubert Neumair, A. Oberpichler.

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Titelseite der Missionszeitschrift der JosefsMissionare in den Niederlanden; sie erschien von 1890 bis 1967.

Holland und Tirol waren ganz oben auf seiner Wunschliste. In Deutsch­ land selbst tobte der „Kulturkampf “, sodass dort keine Ordensgründungen möglich waren. Der Streit mit Balti­ more lehrte Vaughan, dass Kandida­ ten aus anderen Ländern zwar in Eng­ land studieren können. Sie brauchen jedoch eine „geistige Heimat“, ein ei­ genes Haus, in ihrem Heimatland mit einer gewissen Eigenständigkeit und Unabhängigkeit vom Mutterhaus Mill Hill.

Roosendaal (1890–1993) Dem Plan, die St. Josefs-Missionsge­ sellschaft von „der Insel“ nach Hol­ land auszudehnen, gehen viele Schrit­

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te voraus. Schon für den Bau des St. Josefs-Kollegs in Mill Hill hatte Vaug­ han den Baumeister samt Arbeiter­ trupp aus Holland engagiert, sodass er auf frühere Kontakte zurückgreifen kann. Seit 1868 sind Theologiestu­ denten auch aus Holland in seinem Institut in London. 1871 und 1876 besucht Vaughan einige holländische Priesterseminare und wirbt für die Mission. Mehrere missionsbegeisterte Studenten folgen der Einladung nach Mill Hill. Ab Mitte der 1870er-Jahre kann er holländische Missionare in Nordamerika, Indien und Kaschmir einsetzen. 1886 schließt sich mit An­ tonius Holierhoek der erste Holländer als Missionsbruder den Mill Hill Mis­ sionaren an. Es überrascht nicht, dass Vaughan in Nordbrabant, einer damals streng katholischen Provinz, Fuß fassen will. Er berät sich mit dem Generalrat und beauftragt Father Jan Aelen, der zu­ vor in der Diözese Madras in Indien gearbeitet hatte, in Roosendaal eine Niederlassung zu eröffnen. Am 30. Jänner 1890 zieht Jan Aelen in das an­ gemietete Gebäude am Alten Markt ein. Am 20. August kommt Vaughan höchstpersönlich nach Nordbrabant, um den Kauf abzuschließen. Gleich­ zeitig ernennt er den Tiroler Missio­ nar Franz Dibona, soeben aus Borneo zurückgekehrt, zum Professor für Philosophie und den neugeweihten Holländer Adriaan van den Deyseel zum Professor für Rhetorik am neu­ en Seminar. Am 14. September 1890 wird das erste Mill Hill Missionshaus auf dem europäischen Festland offizi­ ell eröffnet. Am 16. September treten die ersten acht Studenten in das Se­ minar ein. Knapp über hundert Jahre, von 1890 bis Ende 1993, absolvieren zukünftige Josefs-Missionare das Phi­ Die Josefs-Missionare in Holland

losophiestudium in Roosendaal, be­ vor sie das Theologiestudium in Mill Hill fortsetzten. Die Kandidaten kom­ men nicht nur aus den Niederlanden, sondern auch aus Irland, Schottland, Wales, England und aus der deutsch­ sprachigen Region. Sogar aus Über­ see, Neuseeland, USA, Südafrika fin­ den einige den Weg nach Roosendaal. Damit untermauern die Josefs-Missi­ onare die Internationalität ihrer Mis­ sionsgesellschaft. Jan Aelen, der erste Rektor, ist sehr besorgt, ob die neue englische Grün­ dung in Holland genügend bekannt und angenommen würde. Um mög­ liche Missionskandidaten anzuwer­ ben und die Missionsbegeisterung zu fördern, gründet Aelen die „Annalen von Roosendaal“. Diese Missionszeit­ schrift verschickt er in alle Diözesen des Landes. Darin veröffentlicht er Briefe und Berichte von Missionaren, deren abenteuerlichen Erfahrungen auf Reisen und mit fremden Kulturen. Die Annalen machen die Missionare sehr schnell in ganz Holland bekannt. Von 1890 bis 1967 erscheint das Blatt regelmäßig außer in den Kriegsjahren von 1942 bis 1944. Triumphierend steht in den Annalen von 1896 frei

Die Josefs-Missionare in Holland

übersetzt: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Die Frucht von sechs Jahren Arbeit sind 36 Studenten in Roosendaal, 25 sind nach Mill Hill gegangen und vier Ehemalige ziehen heuer in die Mission.“ Mehrmals muss das Haus erweitert werden, um den Andrang zu bewäl­ tigen. Dem angemieteten Haus am „Alten Markt“ folgt 1891 ein Neubau, der 1905 auf das Doppelte erweitert wird. In Tilburg, Hoorn und Haelen werden Kleine Seminare errichtet, und Roosendaal erlebt einen blühen­ den Aufschwung, bis der 2. Weltkrieg auch Holland überrollt. Knapp bevor das Studienjahr be­ ginnt, kommt am 4. September 1939 ein dringendes Telegramm aus Mill Hill: „Wiedereröffnung in Roosendaal verschieben! Vorläufig auch Mill Hill aufgeschoben! Betroffene Studenten informieren.“ Das war am Tag nach der Kriegserklärung Englands und Frankreichs an Nazi-Deutschland, das Polen überfallen hatte. Von einem Tag auf den andern ist nichts mehr normal! Obwohl die Niederlande sich auch im Zweiten Weltkrieg so wie im Ersten neutral verhalten wollten, be­ stand berechtigte Sorge, dass eine bri­

Eine Skizze des Missionskollegs in Roosendaal nach der Erweiterung von 1905; der linke Teil bis einschließlich des Traktes mit dem Turm ist der ursprüng­ liche Bau.

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tische Missionsgesellschaft nach der Kriegserklärung Probleme hervorru­ fen könnte. Man beschließt, den Studiengang in Roosendaal umzubenennen in „Theologicum für niederländische Mill Hill Studenten“. Das Studienjahr beginnt am 2. Oktober 1939 mit 63 Studenten, aufgeteilt auf vier Jahr­ gänge. Am 5. Mai 1940 feiert Roo­ sendaal sein 50-Jahr-Jubiläum. Fünf Tage später suchen Menschen aus der Umgebung Zuflucht in den Kel­ lerräumen des Seminars vor der he­ rannahenden Front. Nach der Kapi­ tulation der Niederlande nisten sich deutsche Truppen zunächst in den Freizeiträumen der Studenten ein. Am 13. Juli 1942 werden vier Bewoh­ ner des Hauses von deutschen Sol­ daten als Geiseln genommen. Einer wird am folgenden Tag freigelassen, die übrigen drei bleiben bis zum 28. Oktober 1943 in Geiselhaft. Ab 1942 beschlagnahmt die Wehrmacht nach und nach Teile des Hauses. Am 21. An den Wänden der Kapelle hingen ausdrucksvolle Skulpturen vom Kreuzweg. Hier die 4. Station: Jesus und Maria.

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September 1943 lässt das Deutsche Oberkommando die Hausvorstände wissen: „Setzen Sie sich mit der Ober­ schwester von Kloster Mariendaal in Verbindung!“ Damit beginnt die Um­ siedlung des Mill Hill Personals, die von 1943 bis September 1945 dauert. Ein Schreiben, datiert: Roosendaal, 3. Dezember 1943, meldet aus Tokio, dass auf den Philippinen und auf Bor­ neo niederländische Mill Hiller inter­ niert worden seien. Es verbreiten sich Angst und Schrecken. Erst am 11. Juli 1945 wird das ramponierte Missions­ kolleg freigegeben und nach einer zweimonatigen Reparaturzeit kann am 25. September das neue Studien­ jahr beginnen. Das Haus in Roosendaal erlebt eine äußerst wechselvolle Geschich­ te, geprägt von unglaublichem Auf­ schwung in seiner Anfangszeit und frustrierenden Versuchen, die geistige Ausrichtung den ständig sich ändern­ den Rahmenbedingungen anzupas­ sen. Zwei Weltkriege haben dem Geist des Hauses nicht so viel anhaben kön­ nen wie die materiellen und geistigen Umwälzungen der Nachkriegszeit. In den 1960er Jahren wird in Roosen­ daal noch einmal kräftig investiert, in der Hoffnung, den Anforderung des 2. Vatikanischen Konzils gerecht zu werden und fortschrittliche, welt­ offene Missionspriester auszubilden. Ein komplett neues Seminargebäude wird aufgezogen. Allerdings kann der Rückgang an Missionsberufen vom Anfang an nicht abgefedert werden. Nur drei Jahre nach der HundertJahr-Feier wird das Missionskolleg in Roosendaal 1993 geschlossen. Das verbliebene Missionspersonal übersiedelt nach Oosterbeeck oder übernimmt Aufgaben in Pfarren und kirchlichen Einrichtungen. Die Josefs-Missionare in Holland

Herzzerbrechendes Leid ¦  Alex Kimbi, Seminarist, Witu, Kenia

Ich bin Alex Kimbi, ein Seminarist der Josefs-Missioäre und mache meine zweijährige Missionserfahrung in Witu-Kipini. Ich bin Kameruner, lebe mit meinem Pfarrer Father Adolf Pöll, seinem Assistenten Father Tony Emeka aus Nigeria und vier Missionsschwestern. Gemeinsam teilen wir uns die Arbeit. Ich war in einem entfernten Außen­ dorf und wollte schnell zurückkom­ men, um noch anderswo den Wort­ gottesdienst zu leiten. Da bemerkte ich eine alte, hinkende Frau, die sich in der sengenden Mittagshitze die Straße entlang quälte. Vielleicht kann ich ihr ein Stück weiter helfen. Sie war dankbar und stieg gerne aufs Mo­ torrad. Nach etwa 10 Minuten Fahrt musste ich die Frau herunterlassen… Sie sei sehr dankbar, aber jetzt müsste sie zu Fuß weiter, da das Motorrad im Herzzerbrechendes Leid – Witu

Dickicht nicht weiter könne. Sie sei auf dem Weg, ihre Tochter zu besu­ chen. Diese hätte sich kürzlich furcht­ bar verbrannt. Sie lud mich ein, bald einmal ihre kranke Tochter zu be­ suchen, und zeigte mir ungefähr die Richtung. Nach zwei Tagen kam ich wieder in die Gegend. Etwa hier musste es sein. Ich stieg vom Motorrad und zwängte mich durch das wuchernde Dorngestrüpp. Da fand ich vor mir ein kleines gerodetes Grundstück und dort unter einem wilden Kokosbaum eine kleine Hütte. Als Dach dienten lose hinaufgebundene Grasbüschel. Da gab es keine Tür, und die Wände waren nur ganz notdürftig mit Lehm zugeschmiert. Vor dem Haus saß auf dem Boden ein etwa 14-jähriges Mädchen. Als sie mich bemerkte, lief sie schnell

Oben: Im Dickicht unter einem wilden Kokosbaum lebt Frau Katzo mit ihren beiden Kindern.

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weg und – hups – hob sie ihr auf ei­ ner Matte schlafendes Brüderlein auf die Schultern. Anscheinend hatte sie Angst vor dem unbekannten Besu­ cher. Erst als ich sie beschwor: „Ich komme aus der katholischen Mis­ sion… Ich suche das Haus einer ge­ wissen Frau, die kürzlich ins Feuer gefallen ist und große Brandwunden hat…“ Zu meiner Überraschung be­ stätigte nun das Mädchen: die Frau, die ich suchte, sei ihre Mutter und werde bald zurück sein. Sie sei zur Dorfklinik, ihre Wunden zu behan­ deln. Endlich bemerkte ich eine bis zum Skelett abgemagerte Frau, die sich langsam durchs Gestrüpp schlug. Langsam kam sie näher: die Augen fast ganz weiß und blutleer tief in den Augenhöhlen, der Kiefer eingefallen. Jeder Schritt kostete eiserne Energie. In der noch gesunden Hand hielt sie die verbrannte Rechte. Ein loses Stück

Tuch wehrte die lästigen Fliegen von den offenen Brandwunden… Nun war sie daheim. Ohne ein Wort zu sa­ gen, ließ sie sich bei uns im Schatten auf den Boden sinken. Wir plauderten nicht lange. Ich erklärte, dass ich von der Mission sei und ihre Mutter mich gebeten habe, sie zu besuchen. Ich würde wiederkommen. Jetzt wüsste ich, wo sie und ihre Kinder wohnen. Ich war erschüttert von diesem Elend, dieser Armut. Wenn es einmal regnet, wie können sich diese Leu­ te schützen? – Ich war tief betroffen. Auch nachts, wenn ich auf meinem von Stechmücken geschützten Bett ruhte, sah ich diese Frau und ihre Kin­ der in ihrer großen Not in der Hütte ohne Tür und Fenster, ohne Matrat­ ze; nur zwei kleine Strohmatten, eine für die Mutter, die andere für die zwei Kinder. Ich wiederholte den Besuch. Zöger­ lich öffnete Frau Katzo nach einigen

Wie gut, einem hörenden Menschen zu begegnen.

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Herzzerbrechendes Leid – Witu

Um geistliche Berufe Herr Jesus, wie du einst die ersten Jünger gerufen und zu Menschenfischern gemacht hast, so lass auch heute ständig deine gute Einladung erklingen: „Komm und folge mir!“

Alex fragt sich: „Warum so viel Leid und Elend?“

Besuchen ihr Herz. Vor einigen Jahren sei ihr Mann gestorben. Als Witwe wurde sie vom Klan – Onkel, Brüdern und Verwandten des Verstorbenen – an­ geklagt, die Ursache seines Todes gewesen zu sein. Sie hätte den Mann mit HIV infiziert. Daher hat die Verwandtschaft beschlossen, die Frau mit den Kindern zurückzusenden zu ihrer Mutter. Im noch ungerodeten Busch erhielt sie ein Stück Land. Ihre alleinstehende Mutter hat ihre eigene Siedlung und wohnt etwa 4 km entfernt. Sie und der älteste Sohn errichteten für Frau Katzo diese Nothütte. Im Laufe des Gesprächs fand ich auch heraus, dass sie nicht nur unter HIV litt, sondern auch an Epilepsie. Gemeinsam mit unseren Missionsschwestern helfen wir der Familie nun regelmäßig. Die kranke Mutter erhält Medizin gegen HIV und Epilepsie. Sie wurde in die Selbsthilfegruppe der HIV Patienten aufgenommen. Die Kinder bekommen Therapie und gehen wieder zur Schule. Traurig, aber wahr: Frau Katzo nimmt es nicht genau mit dem Pillen­ schlucken. Sie ist schon wieder ins Feuer gefallen und verbrannte sich das Gesicht so schlimm, dass sie zwei Monate ins Krankenhaus musste. Allein und im Gebet frage ich den lieben Gott: „Warum so viel Leid und Elend? Und gerade bei den Ärms­ ten der Armen?“ Ich zweifle nicht an Gottes Liebe, möchte jedoch immer tiefer seine Wege verstehen. Herzzerbrechendes Leid – Witu

Gib den jungen Männern und Frauen die Gnade, dir bereitwillig auf deinen Ruf zu antworten. Steh unseren Bischöfen, den Priestern und Ordensleuten in ihrer mühevollen Seelsorgearbeit bei. Gib Ausdauer unseren Seminaristen und allen, die das Ideal der Ganzhingabe in deinem Dienst zu verwirklichen suchen. Erwecke in unseren Gemeinschaften den missionarischen Geist. Herr, sende Arbeiter in deine Ernte und lass nicht zu, dass die Menschen durch das Fehlen von Priestern, Missionaren und Ordensleuten zu wenig das Evangelium erfahren. Maria, Mutter der Kirche, Vorbild jeder Berufung, hilf uns, dem Herrn, der uns ruft, am göttlichen Heilsplan mitzuarbeiten, mit „Ja“ zu antworten. Missio: hl. Johannes Paul II.

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Weihe der neuen Kapelle im Studienhaus ¦  Fons Eppink, Oosterbeek, Niederlande Oben: Die Konzelebranten mit Erzbischof Esua und dem Generalobern Michael Corcoran (vorne rechts vom Erzbischof) vor der Kapelle des Studien­ hauses.

Vorbemerkung: Neben dem Missionshaus in Bamenda (Kamerun) steht das Studienhaus. Es wurde für Studenten gebaut, die sich in einem Jahr der Besinnung auf den Missionsberuf vorbereiteten. Nach einigen Jahren wurde das 3-jährige Philosophiestudium der Kameruner von Uganda nach Bamenda verlegt. Hier besuchen sie die katholische Universität. Nun aber braucht es mehr Platz im Studienhaus, denn statt 12 sind jetzt über 30 Studenten. Auch die KapelGeorg Hanser le war zu klein. Die neue Kapelle ist ein eleganter, freundlicher Rundbau, von unserem Bruder Huub Welters entworfen. Sie war bis auf den letzten Platz mit Gästen und Studenten gefüllt. Die Konzelebranten geleiteten Erzbischof

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Cornelius Esau (in Prozession) in die Kapelle. Während die Studenten san­ gen, schritt der Erzbischof entlang der Mauern und segnet die Kapelle. Seine Ansprache während der Messe kam aus seinem Herzen: Eben haben die Josefs-Missionare ihr 150-jähri­ ges Jubiläum gefeiert. Schon 95 Jah­ re haben sie im englischsprechenden Teil Kameruns bahnbrechende Arbeit geleistet. Er würdigte ihre großarti­ ge Arbeit in fast einem Jahrhundert. Die Früchte ihrer Arbeit seien au­ genscheinlich. Er sagte weiter: „Wenn ich die Bischöfe vom anderen Teil Kameruns treffe, halte ich meinen Kopf hoch; denn ich bin stolz wegen der herzlichen Beziehung zwischen den Missionaren und dem Diöze­ sanklerus… Ich war noch ein junger

Weihe der neuen Kapelle im Studienhaus, Bamenda – Kamerun

Bischof, als ich 1989 gefragt wurde, ob Mill Hill auch Kandidaten aus Kamerun aufnehmen dürfte. Diese Initiative war eine gute Idee und ich danke Gott – er zeigte auf die große Gruppe von jungen Mill Hill Studen­ ten in der Kapelle –, dass dieses Un­ ternehmen so gesegnet ist. Das Mill Hill Charisma füllt die Herzen dieser jungen Männer. Die sind nun unser Beitrag für die Mission der Weltkir­ che.“ Dann hob er das Charisma der Josefs-Missionare hervor: Dienen mit Liebe, wo die Not am größten ist. Er freue sich, dass dieses Charisma nun weitergegeben werde an die jungen Männer der Kirche, die sie aufgebaut haben. Vor der Opferung folgte ein zweites Ritual. Erzbischof Esua setzte eine Re­ liquie des hl. Karl Lwanga, des Mär­ tyrers von Uganda, auf der Altarmitte ein. Diese Reliquie war ein Geschenk des Päpstlichen Nuntius. Nun hat­ te die Kapelle wirklich afrikanische Wurzeln. Nach einer kurzen Anbe­ tung am Ende der Messe wurde das Altarsakrament feierlich zum Taber­ nakel gebracht. Nun war die Kapelle

geweiht und bereit für die Gottesdienste. Anschließend hielt un­ ser Generaloberer, Mi­ chael Corcoran, eine Dankesansprache. Er erwähnte, wie sich in den Achtzigerjahren die Josefs-Missionare um die Zukunft sorgten. „Die Mitglie­ der wurden älter und ihre Zahl klei­ ner. Da war kein Nachwuchs mehr in Europa und Amerika zu erwarten.“ Und er zitierte: „Wenn du ganz dar­ nieder bist, dann kannst du sicher sein, dass Gott einen Plan hat. Unsere internationale Gruppe junger Missio­ nare zeigt, dass wir das Rechte getan haben. Die Mission lebt. Diese jungen Männer haben den Duft der Schafe gerochen, noch bevor Papst Franzis­ kus dieses Bild gebrauchte.“ Dann wurde im Freien gefeiert. Die Studenten sangen Lieder, die sie sel­ ber komponiert hatten und führten farbenprächtige Tänze auf. Ein festli­ ches Essen beendete die Feierlichkei­ ten. übersetzt von Georg Hanser

Die Reliquie des hl. Karl Lwanga, der zusammen mit 12 Gefährten 1886 in Uganda den Martertod erlitt.

Die Studenten sangen selbstkomponierte Lieder zur Weihe.

Weihe der neuen Kapelle im Studienhaus, Bamenda – Kamerun

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Besucher zu begrüßen und nach Neu­ igkeiten zu fragen. Sollte niemand zu sehen sein, und das passiert gerne in der Hitze des Tages, kündigt man sei­ ne Gegenwart mit einem höflichen Huster an – einmal oder zweimal mit zunehmender Lautstärke. Jemand wird dann aus einer Hütte heraus­ kommen.

Benimmformen der Maasai Der einsame Maasai Krieger stand am Straßenrand und wartete auf eine Gelegenheit mitzufahren. In diesem weiten, trockenen Land mit seinen großen Entfernungen war es üblich, anzuhalten und einer Frau oder einem Mann eine Mitfahrgelegenheit anzubieten.

Oben: Der Kilimandscharo ist mit 5895 m Höhe das höchste Bergmassiv des afrikanischen Kontinents. Es liegt rund 350 km südlich des Äquators im Nordosten von Tansania und nahe der kenianischen Grenze.

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Der Maasai stieg ins Auto und saß auf dem Vordersitz neben dem Priester. Nach einer Weile wollte er aussteigen. Der Priester brachte das Auto zum Stillstand, der Maasai stieg aus, mach­ te die Autotür zu und ging seines We­ ges. Der Priester war irritiert und rief ihm nach: „Gut, Danke!“ Daraufhin drehte sich der Maasai um und sagte: „Keine Ursache!“ Die Maasai kennen ein Wort für Dankbarkeit: „enashe“, und der Aus­ ruf „ashel“ bedeutet „Danke dir“. Während „Ashe Naleng“ vielen Dank bedeutet, wird es heute als ein Zuge­ ständnis an Fremde verwendet, die, unverständlich für die Maasai, auf

Maasai Verhaltensregeln

¦  Frans Mol MHM

Dank zu bestehen scheinen. Häufiger verwenden sie untereinander einen Ausdruck, den man als „Dank dem Himmel und der Erde“ übersetzen kann. Dankbarkeit drücken die Maasai traditionell weniger oft in Worten als in Taten aus, die auf Gegensei­ tigkeit beruhen. Das scheint unter Umständen sinnvoller zu sein, wenn Taten wichtiger als Worte sind. Wenn Maasai reisen, nehmen sie nichts mit außer den Kleidern, die sie am Leib tragen. Sie finden immer Aufnah­ me, Essen und Unterkunft in Maasai Siedlungen. Dafür wird im Gegenzug durch eine ähnliche Geste der Gast­ freundschaft gedankt. Es gibt genaue Verhaltensregeln beim Eintritt in eine Maasai Siedlung. Der Besucher geht durch das Tor, macht ein paar Schritte und bleibt ste­ hen, um zu warten, was passiert. Soll­ ten Leute innerhalb der Umzäunung sitzen, wird jemand kommen, um den Benimmformen der Maasai

Sollte ein Besucher übernachten wollen, dann muss er sich zuerst er­ kundigen, in welchem Haus er blei­ ben darf. Gastfreundschaft und die Möglichkeit zum Übernachten wer­ den durch feste Regeln bestimmt. Zunächst ist es wichtig zu erfahren, ob Verwandte in der Siedlung leben. Sollte das nicht der Fall sein, muss sich der Besucher erkundigen, ob ein Ältester seiner Jahrgangsgruppe ein Haus in der Siedlung hat. Sollte es auch darauf eine negative Antwort geben, dann muss gefragt werden, ob

ein Mitglied des Clans in der Sied­ lung lebt. Die Gastfreundschaft wird niemals verweigert, aber sie geschieht im Kontext gemeinsamer, bekannter Spielregeln. Es ist nicht leicht, sich an den Brauch zu gewöhnen, bei der Be­ grüßung Speichel zum Segnen zu verwenden – fast so wie es Jesus bei Heilungen getan hat. Ältere Groß­ mütter spucken bei der Begrüßung sehr gerne auf eine der Hände des Be­ suchers. Bei größeren Festlichkeiten nippen Älteste der Maasai an einer Mischung von Milch und Honigbier, um sie dann beim Segnen der Leute wieder auszuspucken, während sie auf dem Boden sitzen. Als einmal vier Älteste der Maasai gemeinsam mit dem Bischof die neue Kirche in Le­ mek segneten, bespuckten sie die In­ nenwände mit Milch und Honigbier. Unglücklicherweise ging ein weniger verständnisvoller Europäer hinter der Prozession her, um die Wände wieder von den Segnungen zu reinigen! Segnen und Segen empfangen wird im Volk gepflegt und geschätzt. Missionar Terry Gogarty.

Benimmformen der Maasai

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Ich tue mich immer noch schwer, in Europa mitanzusehen, dass bei der Taufe eines Kindes die Stirn sofort nach der Taufe von einem Anwesen­ den abgetrocknet wird; Ähnliches ge­ schieht nach der Salbung mit Öl bei der Taufe, der Firmung oder der Kran­ kensalbung. Als Veronika das Gesicht Jesu mit dem Schweißtuch abwisch­ te, hinterließ er einen Abdruck sei­ nes Leidens auf ihrem Schweißtuch. Nichts wurde abgewischt, sondern gelassen als Zeichen des Respekts. Bei den Maasai durfte das Wasser in Strö­

Ein ungewöhnlicher Segen Ein anderer Brauch bei großen Festen ist die lange Prozession von Maasai Kriegern oder Frauen. Sie gehen da­ bei oft über weite Strecken hinterein­ ander. Als Kardinal Tomko aus Rom kam, um die neue Mission in Lenge­ sim zu segnen, wurde dieser Brauch befolgt. Eine lange Kette von Ältesten, Kriegern, Frauen und Kindern mar­ schierten vom Pfarrhaus zur Kirche. Die Zelebranten folgten ihnen genau­ so. Die Prozession kam vor der Kir­

Papst Franziskus: „Jede Kultur bietet Werte und positive Formen, welche die Weise, das Evangelium zu verkünden, zu verstehen und zu leben, bereichern können.“

Nachrichten aus der Weltkirche Kamerun: Demonstrationen für die Zweisprachigkeit 9.3.2017: Rund 50 Tage schon dauert die Internet-Sperre der Regierung für die englischsprachigen Regionen Ka­ meruns (NW und S des Landes). Dies bringt zahlreiche Unannehmlichkei­ ten und wirtschaftliche Verluste mit sich. Man will die Demonstranten in die Knie zwingen. Diese fordern die Zweisprachigkeit, die von der Verfas­ sung garantiert wird. Die anglopho­ nen Einwohner fühlen sich gegenüber der französischsprachigen Mehrheit diskriminiert. Angeführt werden die Proteste von Schülern und Lehrern, die englischsprachige Lehrer fordern. Auch die Anwälte protestieren, weil vor Gericht ausschließlich die franzö­ sische Sprache gebraucht wird.

gung, Korruption, willkürliche Haft, Stammesdenken, Diskriminierung, Unterdrückung.“

Kenia: Fastenaktion 2017 Mit dem Aufruf „Stammesdenken und Korruption gefährden das Land” eröffnet die Bischofskonferenz die Fastenaktion im Hinblick auf die Wahlen im August dieses Jahres. In seiner Ansprache erinnerte Bischof Cornelius Korir an Papst Franziskus, der bei seinem Besuch im November 2015 bat, das Stammesdenken und die Korruption zu beenden. Dies sei ein Geschwür, das das Gewebe unse­ res Landes zerstöre. Korruption raube die notwendigen staatlichen Mittel, die Millionen von Kenianern aus ih­ rem Elend und extremen Armut ho­ len könnten.

Südsudan: „Die Kirche ist für das Wohl der Menschen.” Brasilien: Fastenaktion 2017

men fließen und am Kopf der Neuge­ tauften sichtbar sein als Zeichen die­ ses neuen Lebens. Öl wurde auch zur Genüge verwendet, weil die Maasai Babys mit Fett eingeschmiert wurden, um die Fliegen fernzuhalten. Auch der tote Körper eines Ältesten wird komplett mit Fett eingeschmiert, be­ vor er auf dem offenen Feld zur Ruhe gelegt wird.

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che zum Stillstand. Hierauf gingen die Zelebranten der Reihe entlang und grüßten jede Person in der Reihe. Auf diese Weise zogen die Zelebranten als Erste in die Kirche ein. Beim Eingang wurden die Zelebranten von vier Äl­ testen gesegnet, das heißt mit Milch und Honigbier bespuckt – auch der Kardinal blieb nicht verschont. Übersetzt von Andreas Agreiter Benimmformen der Maasai

So sagte Bischof Erkolano von Yei im Südsudan. Die katholischen Bischöfe seien bereit, für den Frieden zu wir­ ken. „Trotz der vielen Aufrufe zum Frieden kommt es im ganzen Land weiterhin zu Mord, Vergewaltigung, Zwangsvertreibung, Übergriffen auf Kirchen und Verwüstung von Privat­ eigentum.” So liest man im Hirten­ brief vom Februar dieses Jahres. Und dann weiter: „Es besteht kein Zwei­ fel daran, dass die Hungersnot vom Menschen verursacht wurde… Wir sind immer für das Gute: Frieden, Gerechtigkeit, Liebe, Vergebung, Aus­ söhnung, Achtung der Gesetze und gute Regierungsführung; und gegen das Böse: Gewalt, Mord, Vergewalti­ Nachrichten aus der Weltkirche

„Brüderlichkeit: brasilianische Bio­ me und Schutz des Lebens” lautet das Thema der 54. Kampagne der Brü­ derlichkeit 2017 der Brasilianischen Bischofskonferenz. Die Kampagne meint damit komplexe Ökosysteme von großer geographischer Ausdeh­ nung, deren Tier- und Pflanzenarten in einem bestimmten Gebiet für ein gewisses Gleichgewicht sorgen. Im Licht der Heiligen Schrift wird erin­ nert, wie notwendig die respektvollen Beziehungen sind zu den Lebensfor­ men und Kulturen der Völker, die dort leben. Jeder Christ soll die Schöpfung pflegen und bewahren. (Quelle: Fides-Nachrichtendienst)

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Wir Wir bitten bittenums umsGebet Gebetfür fürdie dieverstorbenen verstorbenen Mitglieder Mitgliederund undWohltäter Wohltäter

Emma Frasnelli

Ahornach: Agnes Tiss. – Algund: Filomena Stecher. – Antholz-Niedertal: Vin­ zenzAltenstadt: Messner. – Branzoll: RitaSedlak Trentini. – Brixen:der Sr. Raimunda Hoch­ Heinrich (Ehegatte Förderin).Anastasia – Außervillkofler. – Bruneck: Maria Mahlknecht (langjährige Förderin). – Colfuschg: Au­ graten: Johann Mühlmann, Maria Bachmann. – Axams: Gretl Wink­ gustin Conrater. – Enneberg: Emma Ellecosta-Frontull, Josef Rigo, Annastasia ler, Albert Kleisner. – Breitenbach: Florian Adamer, Maria Fischer Terza. – Gais: Franz Pichler. – Gsies-Pichl: Johann Graf. – Gsies-St. Magdalena: (Schwester der Förderin Anna –Mayer aus Kundl). – Galtür: Helmut Andreas Steger, Marianna Bergmeister. Kastelruth: Ida Patauner-Silbernagl, Eli­ Walter, Franz Kathrein. – Gisingen: Erika Kirchmair, Weber. sabeth Profanter-Schieder. – Kiens-Mühlen: Gottfried Stifter. – Armin Klausen: Agnes – Gries im Ötztal: Hilde Reich. – Hard: Gerti Flatz, Blanca Dörler. Mur-Mair. – Klobenstein: Hans Vigl. – Laas: Hedwig Platzgummer, Josef Stark, Peter– Thaler, Josef Stark. – Lappach: Anna Niederkofler-Mair unter der Eggen. Hopfgarten in Defereggen: Adelheid Blaßnig. – Hörbranz: Emma– Latzfons: Lidwina Unterthiner-Oberrauch. – Leifers: Valentin Pichler. – Marling: Lagler. – Kremsmünster: Ida Roithner. – Krumbach: Nathalie Egger. Marianne Matzoll (Widn-Marianne). – Martell: Johann Perkmann, Johann Prin­ – Längenfeld: Traudi Riml. – Lienz: Anna Erler. – Mutters: Sieglinde ner, Josef Fleischmann. – Matsch: Agnes Theiner-Heinisch, Gertl Eberhard-Hei­ Oberacher. – Neustift-Kampl: Roman Gleirscher. – Neustift-Milders: nisch, Anna Blaas. – Milland: Aloisia Leitner, Alfons Fischnaller. – Mölten: Maria Max –Ferchl. – Pfunds: Johann– Prugg. Schnann: Frau Maria Zangerl Schwarz. Montan: Carlo Gelmini. Mühlen:–Anna Wieser-Mair, Anton Knapp. (langjährige Förderin). MariaGirtler, Rangger. – Schwarzach: – Oberradein: Heinrich Rier. –– Schönwies: Obertelfes: Anna Marianne TschopferIrma Meusburger. – Sibratsgfäll: Ferdinanda Amann (langjährige Rainer. – Pfalzen: Hans Trenker. – Pfunders: Frieda Volgger. – Prags-St. Veit: Marianna Steiner-Ploner. – Prettau: Anton Brugger (Völkstua). – Proveis: Ama­ Förderin und Pfarrköchin). – Umhausen: Gisela Doblander. – Vandlia Weger, FranzBitschnau Mitterer, Frieda Mitterer.Mesnerin). – Ratschings: KasparMelanie Schölzhorn. ans: Rosa (langjährige – Vils: Fink.– Reinswald: Sr. Raimunda Anastasia Hochkofler. ––Ritten-Oberinn: Maria Pech­ – Virgen-Mittewald: Anna Oppeneiger. Wildermieming: Aloisia laner-Obkircher. – Rodeneck: Josef Oberhofer, Otto Rieder. – Sarnthein: Luise Zimmermann. – Zams:Maria SilviaReider. Schuler, HermannAlois Oberkofler. Werner, Paula Burger-Kofler, – Spinges: Köck. – St. Ulrich: Luisa Kostner-Moroder, Fleur Pitschieler (Ehemann der ehemaligen Förderin). – St. Vigil: Carlo Tamers, Edelgard Ties, Heinich Ties. – Steinegg: Alois Vieider, Maria Lunger. – Stilfes: Hilda Wieser. – Stilfser Brücke: Aloisia Moser. – Taisten: Thomas Haberer, Maria Plankensteiner, Marianna Egger. – Tall: Helmut Haller. – Für Valentin alle Spenden Messintentionen Taufers im Münstertal: Zerz. –und Tisens: Helmuth Gassebner. – Tramin: ein herzliches undAnna aufrichtiges Vergelt’s Gott! Agnes Werth. – Ulten-St. Pankraz: Klotz-Pircher. – Untermais: Johanna von Leon-Wiedmer (langjährige Förderin). – Vahrn: Elisabeth Larcher. – Villanders: Anna Hofer. – Villnöß: Maria Messner (Maurer), Ida Profanter (Ganoi). – Vintl: Luise Palla-Gatterer. – Welsberg: Barbara Fuchsbrugger-Niederwieser. – Welschellen: Rudi Craffonara. – Wolkenstein: Trina Pitscheider.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Gedächtnisspende: In Gedenken an Maria Peer, Kaltern. Maria Mahlknecht

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Maria Zangerl

Johanna von Leon

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Josefa Holzer

Elisabeth Jennewein

Emma Frasnelli, Leifers, * 23.8.1931, † 12.1.2017, Förderin seit 1988 Mahlknecht-Staudacher, Maria Zangerl,Maria Schnann, * 14.1.1927, † 13.1.2017,Bruneck, Förderin von 1970 bis 1982 * 22.12.1912, † 4.2.2017, Förderin*von 1937 bis†2000 Josefa Holzer, Huben in Osttirol, 24.12.1920, 18.2.2017, Johanna vonFörderin Leon-Wiedmer-Nösing, Untermais, von 1985 bis 2004 16.3.1934, †Bludenz, 22.2.2017, Förderin †von 1992 bis 2017 Elisabeth*Jennewein, * 17.2.1935, 1.3.2017, langjährige Förderin

Unsere Verstorbenen

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Sprechen Sie Telugu? Ich war noch ziemlich neu in Indien, als mein Mitbruder eine längere Missionsreise in entfernte Außendörfer unternahm und mich allein zurückließ. Als der Küchenjunge dann am Abend das Essen auf den Tisch stellte, sagte er anscheinend etwas Wichtiges zu mir, natürlich auf Telugu. Ich verstand es natürlich noch nicht, schrieb mir aber die zwei Worte auf, die ich herauszu­ hören glaubte, um sie dann im Wörter­ buch nachzuschauen: „Policesu gang­ arum“. „Policesu“ war leicht genug. Es hieß Polizei. Und „gangarum“ bedeu­ tete entweder eine indische Dorfgöttin oder einen Gummibaum. – Was denn, um Himmels Willen, sollte denn dieser Satz nur bedeuten? Ich hatte gehört, dass vor einigen Tagen eine Abordnung von Polizisten sich bei uns eine Weile aufgehalten hatte. – Wurde denn nun

ein indischer Polizist mit einem Gott verglichen? Aber hier war doch ein­ deutig von einer Göttin die Rede. Also musste diese Deutung falsch sein. Und der Gummibaum? Sprach mein Kü­ chenjunge etwa bildlich oder von Hochw. Jarvis in Gleichnissen? Ich hatte aber Glück. Denn in Indien am folgenden Morgen schau­ te einer der Plantagenbesitzer bei unserer Mission vorbei, der neben Englisch auch gut Telugu verstand. Ich erzählte ihm meine kuriose Geschichte. Neugierig ging er daraufhin in die Kü­ che, um den Küchenjungen zu befra­ gen. Bald darauf kam er lachend zurück und sagte: „Du mit deiner indischen Göttin und dem Gummibaum! Der Kü­ chenjunge wollte dir gestern ganz ein­ fach sagen: Der alte Missionär ist gut im Dorf Policesugangarum angekommen!“

Was geschah in der Weltkirche? Vor 250 Jahren: Am Anfang stand ein Mönch Die Klimamessungen und die Wet­ terchronik des Benediktinermönchs Placidus Fixlmillner (1721–1791) im oberösterreichischen Stift Kremsmüns­ ter bilden den Anfang der längsten er­ haltenen österreichischen Temperatur­ reihe ab 1767. Schon um 1660 sollen in Innsbruck Klimamessungen durch­ geführt worden sein, die verschollen sind wie auch die Aufzeichnungen des Jesuitenkollegs in Wien von 1734 bis 1773. Diese drei Stationen (Innsbruck, Kremsmünster, Wien) sorgten für eine internationale Standardisierung der meteorologischen Messpraxis.

Was war?

Im Jahr 1848 begann Karl Kreil in Prag das österreichische Beobach­ tungsnetz zu errichten. 1851 konnte er bei Kaiser Franz Joseph die offizi­ elle Gründung des ersten eigenstän­ digen Wetterdiensts der Welt erreichen: die „k.k. Central… vor 250 Jahren Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus“ (ab 1904 Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, ZAMG). Das Stations­ netz wuchs von mehr als 20 Beobach­ tungsstationen im Jahr 1852 auf mehr als 200 im Jahr 1896 (bezogen auf das heutige Österreich). Heute umfasst das Stationsnetz der ZAMG etwa 250 Wet­ terstationen.

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Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Altenstadt: Heinrich Sedlak (Ehegatte der Förderin). – Außervillgraten: Johann Mühlmann, Maria Bachmann. – Axams: Gretl Winkler, Albert Kleisner. – Breitenbach: Florian Adamer, Maria Fischer (Schwester der Förderin Anna Mayer aus Kundl). – Galtür: Helmut Walter, Franz Kathrein. – Gisingen: Erika Kirchmair, Armin Weber. – Gries im Ötztal: Hilde Reich. – Hard: Gerti Flatz, Blanca Dörler. – Hopfgarten in Defereggen: Adelheid Blaßnig. – Hörbranz: Emma Lagler. – Kremsmünster: Ida Roithner. – Krumbach: Nathalie Egger. – Längenfeld: Traudi Riml. – Lienz: Anna Erler. – Mutters: Sieglinde Oberacher. – Neustift-Kampl: Roman Gleirscher. – Neustift-Milders: Max Ferchl. – Pfunds: Johann Prugg. – Schnann: Frau Maria Zangerl (langjährige Förderin). – Schönwies: Maria Rangger. – Schwarzach: Irma Meusburger. – Sibratsgfäll: Ferdinanda Amann (langjährige Förderin und Pfarrköchin). – Umhausen: Gisela Doblander. – Vandans: Rosa Bitschnau (langjährige Mesnerin). – Vils: Melanie Fink. – Virgen-Mittewald: Anna Oppeneiger. – Wildermieming: Aloisia Zimmermann. – Zams: Silvia Schuler, Hermann Oberkofler.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Sprechen Sie Telugu? Ich war noch ziemlich neu in Indien, als mein Mitbruder eine längere Missionsreise in entfernte Außendörfer unternahm und mich allein zurückließ. Als der Küchenjunge dann am Abend das Essen auf den Tisch stellte, sagte er anscheinend etwas Wichtiges zu mir, natürlich auf Telugu. Ich verstand es natürlich noch nicht, schrieb mir aber die zwei Worte auf, die ich herauszuhören glaubte, um sie dann im Wörterbuch nachzuschauen: „Policesu gangarum“. „Policesu“ war leicht genug. Es hieß Polizei. Und „gangarum“ bedeutete entweder eine indische Dorfgöttin oder einen Gummibaum. – Was denn, um Himmels Willen, sollte denn dieser Satz nur bedeuten? Ich hatte gehört, dass vor einigen Tagen eine Abordnung von Polizisten sich bei uns eine Weile aufgehalten hatte. – Wurde denn nun

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Maria Zangerl

Josefa Holzer

Elisabeth Jennewein

Maria Zangerl, Schnann, * 14.1.1927, † 13.1.2017, Förderin von 1970 bis 1982 Josefa Holzer, Huben in Osttirol, * 24.12.1920, † 18.2.2017, Förderin von 1985 bis 2004 Elisabeth Jennewein, Bludenz, * 17.2.1935, † 1.3.2017, langjährige Förderin

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Unsere Verstorbenen

ein indischer Polizist mit einem Gott verglichen? Aber hier war doch eindeutig von einer Göttin die Rede. Also musste diese Deutung falsch sein. Und der Gummibaum? Sprach mein Küchenjunge etwa bildlich oder von Hochw. Jarvis in Gleichnissen? Ich hatte aber Glück. Denn in Indien am folgenden Morgen schaute einer der Plantagenbesitzer bei unserer Mission vorbei, der neben Englisch auch gut Telugu verstand. Ich erzählte ihm meine kuriose Geschichte. Neugierig ging er daraufhin in die Küche, um den Küchenjungen zu befragen. Bald darauf kam er lachend zurück und sagte: „Du mit deiner indischen Göttin und dem Gummibaum! Der Küchenjunge wollte dir gestern ganz einfach sagen: Der alte Missionär ist gut im Dorf Policesugangarum angekommen!“

Was geschah in der Weltkirche? Vor 250 Jahren: Am Anfang stand ein Mönch Die Klimamessungen und die Wetterchronik des Benediktinermönchs Placidus Fixlmillner (1721–1791) im oberösterreichischen Stift Kremsmünster bilden den Anfang der längsten erhaltenen österreichischen Temperaturreihe ab 1767. Schon um 1660 sollen in Innsbruck Klimamessungen durchgeführt worden sein, die verschollen sind wie auch die Aufzeichnungen des Jesuitenkollegs in Wien von 1734 bis 1773. Diese drei Stationen (Innsbruck, Kremsmünster, Wien) sorgten für eine internationale Standardisierung der meteorologischen Messpraxis.

Was war?

Im Jahr 1848 begann Karl Kreil in Prag das österreichische Beobachtungsnetz zu errichten. 1851 konnte er bei Kaiser Franz Joseph die offizielle Gründung des ersten eigenständigen Wetterdiensts der Welt erreichen: die „k.k. Central… vor 250 Jahren Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus“ (ab 1904 Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, ZAMG). Das Stationsnetz wuchs von mehr als 20 Beobachtungsstationen im Jahr 1852 auf mehr als 200 im Jahr 1896 (bezogen auf das heutige Österreich). Heute umfasst das Stationsnetz der ZAMG etwa 250 Wetterstationen.

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Missionare schreiben: Adolf Pöll, Kenia: 22.2.2017: Ich möchte euch allen danken, die ihr mit meinen Familienangehörigen am 8. Februar in Platt meinen Bruder Albin so feierlich begraben habt… Auch wir feierten den Abschied von Albin hier auf vier verschiedenen Außenstationen am 11. und 12. Februar. In Witu selber ist es uns gelungen einen gro­ ßen, wilden Büffel zu erjagen. Und so verabschiede­ ten wir unsern Albin nach dem Trauergottesdienst mit dem „Totenmahlele“. Dies geschah auch in An­ lehnung an unsere afrikanische Kultur; denn nach einer Beerdigung werden alle Teilnehmer zum Ab­ schiedsmahl eingeladen. Für mich war diese Feier sehr wichtig sowie auch wichtig für unsere Christen; denn die meisten von ihnen hätten erwartet, dass ich zur Beerdigung heimginge. Leonhard Steger, Pakistan: 15.2.2017: Mit mir arbeiten zwei Afrikaner: der Priester Richard und der Seminarist Brayen. Bei­ de machen es sehr gut und sind eine große Hilfe. Die Leute haben sie gerne… Wenn ich den großen Glauben und das Vertrauen der einfachen Leute sehe, kann ich nur staunen, wie Christus das Zen­ trum ihrer Freude ist. Beim Predigen horchen sie und dürsten nach dem Glauben. Da fühle ich, wie reich die Leute hier sind. Sicher darf ich nicht ver­ allgemeinern. Glaube und Unglaube gibt es über­ all... Es kommt die Fastenzeit; sie wird sehr ernstge­ nommen. Das Gebet der Stationen an den Freitagen bringt volle Kirchen. Die Stationen werden von den verschiedenen Schulen vorbereitet.

Josefs-Missionar Edson, Pakistan: Treffen junger Priester in Lahore: Fast 40 Priester von verschiedenen Diözesen in Pakistan haben an der jährlichen „Konferenz für junge Priester“ teilgenommen. Das Ziel ist Weiterbildung und Stärkung der gegenseitigen Beziehung. Man lernt, sich gegenseitig zu unterstützen und andere junge Priester an ihren Freuden und Leiden teilnehmen zu lassen. Wir, die fünf Teilnehmer der Diözese Hydera­ bad, erlebten einen spannenden Moment, als wir gerade bei der Abreise erfuhren, dass es in der Stadt Lahore, wo wir hin sollten, einen Terror Anschlag gegeben hat. Wir waren sehr aufgeregt, weil es dabei auch Tote gegeben hat. Vier von uns waren Auslän­ der; das erweckte Neugier bei den Mitreisenden. So waren wir nicht überrascht, dass wir mitten in der Nacht vom Sicherheitsbeamten aufgeweckt wurden, um unser Gepäck zu untersuchen. In der Früh ka­ men zwei Polizisten, unsere Pässe noch einmal ge­ nauestens zu kontrollieren. Unser Treffen verlief ruhig. Das Thema der Ta­ gung war aus dem Brief des hl. Paulus an die Gala­ ter: „Es ist nicht mehr ich, der lebt, sondern es ist Christus, der in mir lebt.” – Den letzten Tag haben wir damit verbracht, einander mitzuteilen, wie die verschiedenen Themen uns in der Arbeit als Glau­ bensboten helfen können.

(Übersetzung und folgende Anmerkung von Sepp Schmölzer: Father Edson kommt aus den Philippinen, ist dort den Josefs-Missionaren beigetreten und wurde 2015 geweiht. Er arbeitet seit einigen Jahren in Pakistan.)

Leser/innen schreiben: Jeder Artikel ist interessant und durch passende Bilder aufgelockert. – Danke für die lebendigen Beiträge. – Ich bin sehr beeindruckt, was geleis­ tet wird. – Hochachtung allen für die Missions­ arbeit. – Viel Erfolg in der Heimat und in der Mission. Elisabeth, Innervillgraten; Maria, Strassen; Aloisia, Neustift; Floriana, Rum; Frieda, Faggen; Erna, Fendels; Notburga, Stumm An die Märtyrer der Missionsgeschichte denke ich oft. Wir in Gsies haben P. Johann Steinmair zu beklagen, jetzt die Seligsprechung von Josef Mayr-Nusser. M., Gsies

hat wirklich den guten Kampf gekämpft und den Sieg errungen. Möge der Herr sein ewiger Lohn sein. – Besonderen Dank für das Geden­ ken an Uganda-Michl, den ich in guter Erinne­ rung behalte. Konrad, Ampass; Rosaris, Rum Wir schließen immer wieder die Missionare, die fern der Heimat für das Evangelium eintre­ ten, im Gebet ein. Emma, Niederdorf Zur Jubiläumsschrift, das 7. Heft 2016: Inzwischen sollten alle Bezieher des Missions­ boten die Jubiläumsschrift erhalten haben. Es gab sehr positive Reaktionen nördlich und süd­ lich des Brenners, teils in Worten, teils in Brie­ fen und Telefonaten.

Es ist beeindruckend, wie in den südlichen Län­ dern junge Menschen bereit sind, sich in den Dienst des Herrn zu stellen. Zum Beispiel die Studenten des Großen Seminars in Pune. Gebe Gott, dass sie weiterhin ihr Ideal mit Begeiste­ rung verwirklichen können; darum bete ich. Gebharda, Rum

Habe mich sehr gefreut über die Angaben zu den Kuntner-Missionären. Habe beide noch gekannt. – Die Jubiläumsschrift hat mich vie­ le bekannte Gesichter erkennen lassen, an die ich mich noch als Mädchen erinnere. Mögen sie unsere Fürbitter sein. – Dankbar bin ich für die Schrift; Erinnerungen wurden wach; kannte man doch noch viele von den Missionaren.

Zu Missionar Michl Ortner, Uganda-Michl: Der Nachruf hat mir besonders gefallen. Michl

Herta, Agums; Margit, Wolkenstein; Franz, Taunusstein

Gebetsanliegen des Papstes Wir danken allen Mitgliedern und Wohltätern: • für den jährlichen Mitgliedsbeitrag von € 6,00; • für die Spenden und Messintentionen. Damit unterstützen Sie unsere Missionare; Messintentionen werden an die Missionsbischöfe weitergeleitet; • für das Gebet und Opfer der Leser; • für den selbstlosen Dienst unserer Förderinnen und Förderer. Im Monat Juni feiert jeder Josefs-Missionar eine hl. Messe für die lebenden Mitglieder, Wohltäter und Freunde.

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Missionare schreiben I Dank

Mai 2017 Für die Christen in Afrika: Dass sie nach dem Beispiel des barmherzigen Jesus ein prophetisches Zeugnis für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden geben.

Juni 2017 Für die Lenker der Staaten: Dass sie sich fest verpflichten, jeglichen Waffenhandel zu unterbinden, der so viele unschuldige Menschen zu Opfern macht.

Leser/innen schreiben  I  Gebetsanliegen des Papstes

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Für gewitzte Ratefüchse Reiterer. Gott hat mir ein Gesicht gegeben, lächeln musst du selber. Gewinner Brixen: Marialuise Dellago, St. Ulrich, über 100 x Theresia Kiebacher, Innichen, über 100 x Johanna Kuntner, Schlanders, über 100 x Luise Mair, Mölten, über 100 x Anna Pitschieler-Celva, Kurtinig, über 50 x Josef Steinmayr, Gsies, über 50 x Silvia Unterpertinger, Terenten, über 50 x

Das Lösungswort gilt es, bis zum 30. Juni 2017 einzuschicken: entweder eine Postkarte, ein Fax oder ein Mail. Bitte, immer mit vollem Na­ men, Straße/Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Es gibt Einsender mit demsel­ ben Namen im selben Ort..

Gewinner in Absam: Fritz Halbwirth, Satteins Herta Mair, Assling Sr. M. Justina Wurzer, Hall Johanna Schratz, Weißenbach Wolfgang Stadlberger, Jenbach Frieda Tilg, Schönwies

Buße

B

C

D

E

G

Vogelnest span. Fluss

Verbannung amerik. Dichter Rede und … Getränk

Trick

jap. Staatsmann

verdichteter Sauerstoff

Berliner Spitzname

Kleiderablage

Pflege

Gründerin von Troja

physik. Maß

Wundmahle

wider, gegen

Franz.: Meer Liebesmahl Abschnitt

Staat in USA

röm. Zahl: 100

deutscher Kaiser

Alpengipfel

Mangel

Plan, Skizze

Teil Groß­ britanniens Liegestatt

Rudel, Schar

Vereinigte Staaten

Blume

Beschlagnahme

franz. Musiker Großhandel

Stütze, Bedienung

F

Versuch, Test

Nest/Gelege

Vorsilbe

Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missi­ onsboten aufmerksam zu lesen und die fehlen­

Heizkörper

Tierfutter

Nun die Aufgabe für heute:

A

Bist du zornig, zähl bis vier, hilft das nicht, dann…

Orden

dunkel

Gattin des Zeus

Weltgesundheits Organisation

Musiknote

ital. Artikel

Begriff beim Tennis

Kfz. Spanien

Tonabstand: 8 Flächenmaß

H

Augenblick Nachlass empfangen

unbest. Artikel

Gärstoff Heimat Abrahams

Kfz. Österreich

Alois Reichegger

Die Lösungen des Missionsboten vom Jänner-Februar – 2017:

den Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht ebenso wieder­ holt, ist das Lösungswort. A: Es gibt genaue Verhaltensregeln beim… B: Angeführt werden die … von Schülern. C: Wir danken Gott für das Lebenszeugnis der… D: Da das Motorrad im… E: Erzbischof Esua setzte eine… F: Erfahrungen auf Reisen und mit fremden… G: Im Licht der … Schrift wird erinnert. H: Für alle Getauften bis heute…

heftig Arbeit

Adeliger

Die Lösung(en) Ihres Rätsels senden Sie an eine der folgenden Anschriften: Für Südtirol:

St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen, Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com Für Österreich: St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam, Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshausabsam@gmx.at

Viel Spaß wünscht Ihnen das Redaktions-Team.

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Für gewitzte Ratefüchse

Für gewitzte Ratefüchse

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Verlagspostamt: 6050 Hall i. T. · P.b.b. GZ 02Z030849 M

Was siehst du? Wie kann es sein, dass Augenzeugen, die genau dasselbe Ereignis miterlebt haben, darüber oft völlig verschiedene, ja sogar wi­ dersprüchliche Angaben machen? Dazu im Radio ein Kriminalpsychologe: „Es ist eine Tatsache, dass verschiedene Leute oft völ­ lig verschiedene Dinge bemerken oder auch übersehen: Männer etwa können sich gut Au­ tomarken und Nummern merken, dazu das Aussehen von Häusern, Straßen, technischen Geräten. – Frauen dagegen sind gute Augen­ zeugen, wenn es etwa um das Aussehen und die Farbe von Kleidern, Haartracht, Blumen, Küchengeräten geht. Doch damit nicht genug: Eine Frau aus Kenia bemerkt und übersieht andere Dinge als eine Frau aus Japan; genau­ so ein kühler Geschäftsmann aus Mailand und ein feuriger Sizilianer, ein Christ und ein Buddhist, ein Optimist und ein Pessimist. Und ein wütender Mensch sieht alles durch eine völlig verzerrte Brille. Da kann ich nur

sagen: Sage mir, was du siehst, und ich sage dir, wer du bist!“ Um Ostern sieht Petrus das leere Grab – und steht da wie der Ochs vorm Berg. Der Lieblingsjünger Johannes aber sieht dasselbe Bild, und dennoch etwas völlig anderes: „Er sah, und glaubte.“ Mit den Augen voller Trä­ nen glaubt Maria von Magdala einen Gärtner zu sehen, aber Jesu Stimme erkennt sie nach einem einzigen Wort. Den Wachsoldaten ist die ganze Sache ziemlich gleichgültig, solange sie nur ihren Sold oder gar ein Bestechungs­ geld erhalten. Und die Pharisäer können nicht leugnen, dass sich etwas Unglaubliches ereig­ net hat, aber „was nicht sein darf, das ist auch nicht!“ – Verschiedene Leute und völlig ver­ schiedene Sichtweisen von Ostern. – Wie steht es da bei mir? (Foto: Die Frauen am Ostermorgen; Freskenzyklus in der Wallfahrtskirche Obermauern)

Peter Mair


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