St Josefs Missionsbote

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St. Josefs 122. Jahrgang 2018 | 4

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ erscheint 4-mal im Jahr


Inhalt

Spruch

Gibst du dich immer wieder in die Hände Gottes, wirst du alle Furcht ablegen – auch die vor dem Tod. Komme, was da wolle. Teresa von Ávila (1515–1582)

Titelbild: Aus Brasilien Fotos: Amort 1.8-10; Steiner 3.24; Eppink 4-7.11.12.18; Pöll 13-15; Steger 16; Ochwo 17; Gutwenger 20.

3 Anton Steiner: Vorwort 4 Konrad Willeit: Die Josefs-Missionare

auf der Flucht

8 Toni Amort: Die Leute vom Müll 10 Madhu Babu: Meine Lernjahre in Turda 13 Adolf Pöll: Träume der Schulkinder 15 Leonhard Steger: Ein bewegtes Pfarrleben 17 Michael Ochwo: Begeisterte Christen trotz Bürgerkrieg

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Nachrichten Förderertage in Gnadenwald Die Verstorbenen Leserbriefe; Unser Gebet Weihnachtsrätsel Peter Mair: Zeit-los

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen:

Redaktion:

Südtirol:

Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmailcom Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it

St. Josefs-Missionshaus Regensburger Allee 24 39042 Brixen Tel. 0472 270811 (Rektor); 270877 (Sekretariat); Fax 270 800 E-Mail: missionshausbrixen@gmail.com Bankverbindung: RAIKA Eisacktal Brixen IBAN: IT56 Z 08307 58221 000300283720 BIC: RZSBIT 21007

Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck Versand: An die Mitglieder gratis Mitgliedsbeitrag: ¤ 6,00 Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute. Eintragung im Tribunal Bozen: 18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95

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Der St. Josefs-Missionsbote im Internet: http://www.millhillmissionaries.co.uk/ st-josef39s-missionsbote/

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Grüß Gott, liebe Missionsfreunde! I m Sommer war eine Urlauberin erstaunt, dass über dem Hochaltar unserer Dorfkirche eine Uhr hängt. Neugierig fragte sie: „Ja warum? Wozu?“ Zunächst fiel mir der praktische Sinn ein: der Kirchenmesner hatte in alten Zeiten keine eigene Uhr; sie war wichtig beim Stundengebet… Heute scheint die Uhr unnötig zu sein, bald jeder trägt eine Uhr bei sich. – Hatte und hat die Uhr über dem Hochaltar, allen sichtbar, nur einen praktischen Wert? Die Pfeilform der Zeiger zeigt nicht nur, wie spät es ist; die Uhr löst den Glockenschlag aus; sie macht mir bewusst: Du bist der Zeit ausgeliefert. Die Zeit läuft unaufhaltsam, immer vorwärts, kein Zurück… Wir sind im letzten Viertel des Kalenderjahres. Diese Zeitspanne führt uns zu immer kürzeren Tagen und längeren Nächten, zum Wechselspiel von Licht und Finsternis, Geburt und Tod, zur Spanne zwischen Weihnachten und Ostern. Mit Christi Geburt strahlt das Licht Gottes auf in der Finsternis der Welt und Nacht des Todes. Im Leben Jesu kommt Gott selbst ans Licht und lässt uns die pechschwarze

Vorwort

Finsternis der Welt, der Sünde, des Todes ermessen. Er durchdringt und verwandelt alle Schatten des Leides, der Schmerzen, der Sünde, des Todes. Es gilt, das Licht, die Gnade Gottes zu suchen, nach Licht und Leben zu hungern. Wo Jesus wohnt, da ist Leben in Fülle, ist die Fülle der Zeit angebrochen. Auf die Endzeit hin, bis Jesus im Gericht alles vollenden wird, muss der Auftrag Jesu ausgeführt werden: „Macht alle Menschen zu meinen Jüngern!“ Jesus macht alle Getauften zu Boten für ihre Zeitgenossen. Er deutet an: die Zeit drängt, sie darf nicht vergeudet werden, es eilt. – Der Blick auf die Uhr in der Dorfkirche wird zur Frage: „Wie nütze ich meine Zeit, meine Lebenszeit?“ Ich lade die Leserfamilie ein und wünsche, dass wir unser Leben dem Herrn Jesus anempfehlen. Er ist vor aller Zeit aus dem Vater geboren und Mensch geworden. Er schenke uns die Gnade, dass wir ihn zur Mitte unseres Lebens machen. In seine Hände legen wir vertrauensvoll das Jahr 2019. Anton Steiner, Rektor Herberthaus, Brixen

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Die Josefs-Missionare

auf der Flucht

¦  Konrad Willeit, Vinzentinum Brixen Im Sommer 1944 landen die Alliierten in der Normandie und beginnen im September 1944 mit einer der größten Luftlandeoperationen der Geschichte, die aber nur zum Teil erfolgreich verläuft. Nijmegen wird zwar befreit, Arnheim und Oosterbeek, den Bezirk, in dem Vrijland liegt, können die Alliierten aber trotz schwerer Gefechte in der Luft und am Boden, nicht zurückerobern. In der Gegend um Arnheim müssen die Menschen 1944/45 einen schrecklichen Winter erleiden!

Oben: Das ehemalige Flugfeld, wo die Flugzeuge und Fallschirm­springer der Alliierten landeten. (Fotomontage)

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Ab Herbst 1944 werden Lichtenbeek, wo die Missionare untergebracht sind, Johannahoeve und Vrijland mehr und mehr in das Kampfgebiet der Alliierten und Hitlers Truppen einbezogen. Was damals an Brutalität, Hinterhältigkeit und verunsichernden Gerüchten im Umlauf war, kann nicht hinreichend beschrieben werden. Besonders für die jungen Brüder in Ausbildung war es eine harte Prüfung, ein Wechselbad der Gefühle und eine psychisch und physisch äußerst fordernde Situation, zumal sie nichts Anderes im Sinn hatten, als in der Welt Gutes zu tun. Das emotionale Auf und Ab kommt in Tagebucheinträgen von Bruder van Bruggeman deutlich zum Ausdruck, wenn er am 17. September 1944, am

Tag des Eintreffens der Alliierten vor Arnheim euphorisch schreibt: „Wir stehen an der Schwelle zur Freiheit. Jeden Augenblick besteht die Möglichkeit, dass die Engländer eiligst über die Amsterdamer Straße herauf marschieren, um uns und Arnheim zu befreien. Welch ein großartiger Tag!“ Vier Tage später schreibt er ganz verunsichert: „Es kommt keine verlässliche Nachricht herein! Wir, die wir neben dem Holzherd sitzen, wissen nichts über die Situation da draußen...“ Am darauffolgenden Tag schreibt er erneut: „Wie die eigentliche Situation genau ist, weiß niemand, aber jeder ist überzeugt, dass die Luftlandung irgendwie missglückt sein muss.“ In der Tat, so war es. Arnheim konnten die Alliierten nicht befreien. Die Josefs-Missionare auf der Flucht


Sehr gefährlich wird das Leben auf Lichtenbeek, als die Deutschen am 24. September 1944 zwei Abwehrkanonen aufstellen, um die in der Nähe von Nijmegen liegenden Engländer zu beschießen. Für Wischermann ist klar, dass ihretwegen Lichtenbeek erneut Ziel von alliierten Bombenangriffen sein würde. Ohne lange zu zögern, macht er sich auf die Suche nach einem sichereren Ort für seine Leute. Das Kloster der Karmelitinnen von Schaarsbergen bietet vorübergehend Unterschlupf. Am 26. September übersiedelt die gesamte Mill Hill Gemeinschaft von Lichtenbeek, die damals aus 5 Schwestern, 19 Brüdern und 14 Priestern bestand, zu den Schwestern vom Karmel. Unter den Umsiedlern ist auch der Buchensteiner Missionar, Serafino Masarei. Er war seit 1939 Professor für Kirchenrecht im Seminar in Roosendaal. Die Sommerferien 1944 hatte er in Lichtenbeek verbracht und konnte wegen des unerwarteten Aufmarsches der Alliierten nicht mehr rechtzeitig zurück an seinen Arbeitsplatz. Der Aufenthalt bei den Karmelitinnen dauert nur sechs Wochen. Am 3. November 1944 kommt von der Heeresleitung der Befehl, den Ort Schaarsbergen, und auch das Kloster der Karmelitinnen, zu räumen. In der

Die Josefs-Missionare auf der Flucht

Kürze der Zeit gelingt es Wischermann nicht mehr, alles zu regeln und eine passende Unterkunft für alle zu finden. Er lässt deshalb wissen, dass jeder sich bei Freunden und Verwandten eine halbwegs sichere Bleibe suchen und sich dann dorthin begeben soll. Br. Fabian (Herman Smid) gibt er allerdings noch den Auftrag mit, in seinem Heimatort Ugchelen bei Apeldoorn, die Salesianer um Aufnahme für die vertriebenen Mill Hiller zu bitten.

Auf Ochsenwagen mit weißen Fahnen Am Sonntag, 4. November, teilt sich die Kommunität in kleine Gruppen und jeder geht seine Wege. Die größte Gruppe wird geformt aus einer Prozession von einigen Mill Hillern und den Karmelitinnen, von denen die älteren Personen auf zwei Ochsenwagen sitzen, mit Br. Theophilus und Br. Wenzelslaus als Fuhrknechten. Alle anderen folgen zu Fuß. Es ist ein wunderschöner Herbsttag. Trotz der beklemmenden Umstände ist die Stimmung heiter und fröhlich. Auf den Wägen werden lustig weiße Fahnen geschwungen, zum Zeichen für die überfliegenden Flugzeuge, dass es sich hier nicht um eine Militärkolonne, sondern um Zivilisten handelte.

Missionar Serafin Masarei aus Colle Santa Lucia, Buchenstein, ist unter den Umsiedlern.

Holländer zusammen mit Friedensaktivisten aus ganz Europa erinnern seit 1947 an die Horrortage des 2. Weltkrieges. Am ersten Sonntag im September marschiert man zum Soldatenfriedhof in Oosterbeek. 2018 nahmen am 2. September etwa 30.000 Personen teil.

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Arnheim und Oosterbeek, wo auch Vrijland liegt, können trotz schwerer Gefechte in der Luft und auf dem Boden nicht zurückerobert werden.

Über Ede führt der Weg am Sonntag nach Veenendaal, am Montag weiter in Richtung Ugchelen. Man hatte nämlich Nachricht erhalten, dass man dort bei den Salesianern willkommen sei. Nach der abenteuerlichen Irrfahrt erreicht die Karawane am Dienstag ihren Zufluchtsort. Sicherheitshalber benutzt man vornehmlich Seitenstraßen und Feldwege. Erst nach etwa fünf Monaten, am 17. April 1945, werden die Mill Hiller in Ugchelen von kanadischen Soldaten befreit. An

Bomben zerstören auf Vrijland die alte Villa, das Bruderhaus und die Werkstätten.

eine schnelle Rückkehr nach Vrijland kann nicht gedacht werden, weil vieles in Schutt und Asche liegt. Im 2. Weltkrieg sind auf Vrijland die alte Villa, das Bruderhaus und die Werkstätten schwer von Bomben getroffen und zerstört worden. Einer der Gebäudetrakte ist zwar noch halbwegs

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intakt, ebenso die Kapelle, die von den Deutschen aber in einen Theater- und Kinosaal umfunktioniert worden war. Die Zerstörung auf Johannahove war noch stärker. Während die meisten Mill Hiller in Ugchelen bleiben mussten, begibt sich Father H. Tijssen am 8. Mai 1945, drei Tage nach Kriegsende, mit einigen Brüdern nach Vrijland. In harter Arbeit gelingt es, die Gebäude soweit herzurichten, dass der Rest der Gemeinschaft bereits am 30. Juni ein Dach über dem Kopf hat. Im September 1945 übergibt Wischermann das Rektoramt an seinen Nachfolger. Er stirbt an 29. Juni 1947. Auf dem Friedhof auf Vrijland, den er 1944 selbst angelegt hatte, bekommt er ein Ehrengrab. Der Ausbau auf Johannahove beginnt im März 1948. Am 5. Juni ziehen 28 Brüder in das Haus ein. 1954 sind es schon 61, sowie elf Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren. Alle helfen überall tüchtig mit, wo sie gebraucht werden. Zuerst wird ein großer, langgezogener Stall mit Stadel notdürftig in ein Wohnhaus für die Brüder umgebaut, mit Küche, Speisesaal, Schlafsaal, Waschräumen und einer Kapelle im Dachgeschoß. Mehr als zehn Jahre lang war dies die Behausung der Brüder und Kandidaten. Auch aus Tiroler waren in den 50er Jahren zwischen 10 und 20 Brüder in Oosterbeek. „Wir haben sehr einfach und Bruder Hubert streng gelebt“, sagt Neumair aus einer der damaligen St. Lorenzen Bruderkandidaten. im Pustertal. Die Josefs-Missionare auf der Flucht


Br. Hubert erinnert sich „Wir haben Ende der 50er-Jahre in einem umgebauten Stadel oder Kornspeicher gewohnt, jeder in seiner eigenen Koje, voneinander abgetrennt nur durch eine zirka zwei Meter hohe und zwei Zentimeter dicke Wand aus Pappe. Wenn einer etwas über die Wand geworfen hat, ist es beim Nachbarn auf oder vor dem Bett gelandet. Es gab keine Türen zum Gang hinaus, nur Vorhänge. Unsere Pflicht wäre es gewesen, bis Mittag stillschweigend zu arbeiten, auch in den Werkstätten und auf dem Feld, aber ganz genau haben wir uns nicht an diese Vorschrift gehalten. Erst Jahre später wurde diese Schweigepflicht auf 10.00 Uhr verkürzt. Zudem hatten wir zweimal wöchentlich am Vormittag eine geistliche Konferenz und sonntags eine Ansprache des Rektors. Unser Wunsch, unser Traum war es, in die Mission gehen zu können. Sich mit dem Los als „System-Erhalter“ in einem der Häuser in Europa abzufinden, war weder bei Brüdern noch Priestern sehr beliebt. Doch unsere Einstellung war auf Missionsarbeit ausgerichtet. Wir waren jedes Mal glücklich, wenn es in der Ausbildung einen Schritt weiter gegangen ist.“ So erzählt Br. Hubert Neumair mit leuchtenden Augen.

chem Dienst ich ab morgen eingeteilt sei. Eigentlich hätte ich in der Schneiderei arbeiten sollen, aber meistens musste ich Backsteinziegel herbei schaffen und schneiden und am Bau der Kapelle und des Fathers-Hauses und überall, wo Not am Mann war, mithelfen. Ich habe zwar erlebt, wie die Gebäude fertig geworden sind, aber drinnen gewohnt habe ich nie. Ich habe gebettelt, in die Mission gehen zu dürfen, und bin dann nach Mill Hill gekommen. Dort habe ich Englisch gelernt und einen Fernkurs für Elektrotechnik belegt und mit einem Diplom abgeschlossen. Father Franz Fiegl aus Mölten, der Nachfolger des verstorbenen Generaloberen, Father McLaughlin, gab mir den Auftrag, zusammen mit drei Postulanten die desolaten Häuser in Courtfield herzurichten und für die zukünftige Brüderausbildung vorzubereiten. Nachdem der spätere Bischof Galvin seine Zeit als Rektor in Mill Hill beendet hatte, hat er auch mich erlöst. Sogar persönlich hat er mir die Nachricht 1963 nach Courtfield gebracht: Du gehst mit mir in die Mission nach Miri, Borneo. Das war ein Freudentag für mich!“, erinnert sich Br. Albert, der mit seinen 85 Jahren heute noch den großen Garten im Herberthaus bearbeitet.

Bruder Albert Rottensteiner aus Ritten-Unterinn.

Die Rheinbrücke bei Arnheim ist auf das Heftigste umkämpft. Die Schlacht haben die Alliierten verloren. Zirka 1.750 Soldaten verlieren dabei ihr Leben. Dieses Ereignis ist im Film „Die Brücke bei Arnheim“ festgehalten.

Br. Albert – überall, wo es not tat Br. Albert Rottensteiner war von 1950 bis 1956 in Oosterbeek. „Dort habe ich eigentlich nichts Spezifisches gelernt, aber überall, wo notwendig, mitgeholfen“, ergänzt er. „Br. Hermann Dobelmann hat mich in Arnheim vom Bahnhof abgeholt. Schon unterwegs hat er mir gesagt, zu welDie Josefs-Missionare auf der Flucht

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Die Leute  vom ¦  Toni Amort, Herberthaus, Brixen Oben: Das Selbst­ bewusstsein steht ihr ins Gesicht geschrieben – früher „Müllmensch“, heute Umwelt­ schützerin.

Müll

Der Weg zu den Müllmenschen geht bergauf, denn seit Jahren ist der städtische Müllberg ständig gewachsen. Es gab ja noch keinerlei Recycling, ja nicht einmal Mülltrennung. Und da oben, bis an die Knie im Dreck, wühlen an die hundert Menschen, Männer, Frauen und Kinder, um „Brauchbares“ zu sammeln. Jedes Mal, wenn ein Müllwagen sich entleert, gibt es eine Rauferei um die

„besseren“ Stücke. Jeder gegen jeden, im Kampf um ihr tägliches Brot. Unvergesslich bleibt mir ein kleines Mädchen, das ein Stück Hühnerhaxe aus dem Dreck fischte und daran nagte! Menschen, die buchstäblich vom Müll leben; Menschen außerhalb der Gesellschaft… Was soll ich zu dem Mann vor mir, mit seinem großen Müllsack, sagen? Einen Vorschlag machen? Welchen? Ja, wir hätten schon einen. „Wir“, das war die Gruppe „Sauerteig“: an die zwei Dutzend Leute, die ich gewinnen und fortbilden konnte, um nicht nur den Armen zu helfen, sondern etwas an ihrer Situation zu verändern. Eine unserer ersten Fragen war: „Soll dieses Leben immer so weiter gehen?“ Die Antwort war stets dieselbe: „Ja, was sonst?“ Unser Vorschlag war fol-

Bereit zum Recycling: über 50 Tonnen monatlich.

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Die Leute vom Müll


gender: anstatt dass jeder und jede für sich kämpfe, alle Kräfte zu bündeln, also eine Genossenschaft gründen! Damit hätten sie mehr Macht gegenüber den Zwischenhändlern und eine Möglichkeit, Unterstützung aus der öffentlichen Hand zu bekommen. Bis dies möglich war, vergingen ganze zwei Jahre. Menschen, die immer nur um das Überleben gekämpft haben, fürchten sich sehr, etwas Anderes zu wagen. Wir taten also das Einzig-Mögliche: wir bauten zuerst einmal Freundschaft auf. Jede Woche kamen wir auf Besuch und nach einiger Zeit kannten wir uns schon alle beim Namen. Das anfängliche Misstrauen war überwunden. Am Weihnachtstag kamen Leute aus der Pfarre mit, brachten Gebäck und Getränke. Ich feierte eine Messe, dort auf dem Müll, auf einem Altar, der aus Sperrgut vom Müll gebaut war. In der Predigt meinte ich, wenn Christus noch einmal Mensch würde, dann wohl nicht in der Stadt, sondern viel eher bei ihnen auf der Mülldeponie. Von

Dankbares Staunen

da an konnten wir leichter übers Organisieren sprechen, sie motivieren und schließlich den konkreten Weg nennen: eine Genossenschaft! Was dann geschah, kommt mir heute noch unglaublich vor. Mit Esels-Geduld wurde mitsammen ein Statut nach dem andern formuliert, durchdiskutiert und schließlich abgestimmt. Ein gutes halbes Jahr dauerte diese regelrechte Schwergeburt. Dafür aber war die Genossenschaft dann wirklich ihre ganz eigene Angelegenheit, nicht von oben oder außen diktiert. Es kam der Tag, an dem die Genossenschaft feierlich beim Notar registriert wurde. Ein neues Kapitel begann. Der Bürgermeister stieg voll und ganz ein. Als Erstes schloss er die Mülldeponie; ein großer Schandfleck der Stadt war damit weg. Dafür ließ er in Eile eine große Halle bauen, wo die Mülltrennung unter einem Dach und in sauberer Umgebung, erfolgen konnte. Am Wichtigsten aber war, dass nun auch die gesamte Bevölkerung der Stadt zum Mitmachen ein-

„Trocken – Nass“, erstmals der Aufruf zu einer einfachen Mülltrennung.

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Heute wird der Müll am Fließband sortiert, recht wenig ist unbrauchbar.

Bereit zum Recycling: über 50 Tonnen monatlich.

geladen wurde, nämlich ihren Müll zu trennen. Für den Anfang nur ganz einfach: trocken oder nass, beziehungsweise: nicht-organisch oder organisch. In die Halle kam nur mehr

trockenes Material, keine Speisereste, kein faules Fleisch, kein Dreck. Der ekelhafte Gestank war weg. Allmählich kamen Förderband und Pressen dazu, es wurde mehr und sauberer getrennt. Im Durchschnitt werden jeden Monat über 50 Tonnen Material an Recycling-Firmen verkauft. Nach Abzug aller Spesen wird das Einkommen zweimal monatlich an die Mitglieder verteilt, und zwar jedem je nach geleisteten Arbeitsstunden. Die Müllarbeit ist zu einem respektierten Beruf geworden. Diese Menschen, die sich früher wegen ihres „Geruchs“ nicht einmal in der Bar sehen lassen durften, werden heute von Schulen und Vereinen eingeladen, ja auch vor dem versammelten Gemeinderat, über die Anliegen des Umweltschutzes zu reden. Und die Geschichte einer ganzen Stadt von 260.000 Einwohnern kann ihretwegen einen wichtigen Fortschritt verbuchen!

Meine L ernjahre in Turda ¦  Madhu Babu, Theologiestudent, Pune, Indien Sepp Schmölzer leitet den Artikel ein: „Um diese Geschichte besser zu verstehen, ist es gut zu wissen, dass Madhu Babu ein Theologe der Josefs-Missionare aus Indien ist. Das Ausbildungs-Programm bestimmt, dass Studenten ein Ausland-Praktikum von 18 Monaten machen. Der Theologe soll sich selbst und die Mis-

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sionsarbeit in einem fremden Land besser kennenlernen. Weil er noch nicht geweiht ist, hat er den Vorteil, sich frei im Pfarrleben einzubringen. – Vielleicht erinnert sich mancher Leser noch an den furchtbaren Taifun „Haiyan“, der Ende 2013 auch die Insel Turda schrecklich getroffen hat.“ Am 13. September 2015 habe ich Meine Lernjahre in Turda


das Dorf Turda in der Palawan Provinz auf den Philippinen erreicht. Damit begann für mich die praktische Ausbildung als Missionar. Father Benny, der Pfarrer von Turda, wartete auf mich am Landesteg von Coron. Ich bestaunte die Gegend, die ich während meines Sprachstudiums in Manila schon im „Internet“ aufgesucht hatte. Nach gut einer Stunde Fahrzeit mit dem Auto kamen wir in Turda an. Ich war etwas verwundert über die Kirche. In Indien hatte ich schon viele Kirchen gesehen, aber so klein wie diese hatte ich noch keine gesehen. Alles war so neu, die Leute, das Wetter. Ich fühlte mich in einer neuen Welt. Die Leute waren freundlich, und bald wurden wir miteinander bekannt und befreundet. Ich unterhielt mich mit ihnen in Tagalog, der Landessprache. Sie wollten auch von meinem Land hören. So kam ich mit allen Altersgruppen ins Gespräch. Meine Lernjahre in Turda

Nachdem ich mich etwas an den Ort gewöhnt hatte, besuchte ich die Außenstationen. Das half mir, das Leben der Leute besser zu verstehen. Die Leute sind arm, aber bestimmt „reich“ im Geben und an Hilfsbereitschaft. Ich habe gesehen, wie Kinder Reis aßen mit etwas Salz als einziger Beilage. Davon war ich sehr gerührt und fand es schwer, das ansehen zu müssen. In dieser Gegend ist die Bevölkerung im Allgemeinen sehr arm. Die Regierung könnte manches tun, um diese Situation zu verbessern; sie könnte bessere Ausbildung ermöglichen und Arbeitsplätze schaffen; aber

Die Gemeinschaft ist Zeuge, wie der kleine Erdenbürger durch die Taufe in die christliche Gemeinde aufgenommen wird.

Die Leute sprechen immer von brennenden „Tagesfragen“. Es gibt nur eine brennende Tagesfrage: Das Evangelium Jesu Christi. Gladstone

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In den kleinen Gemeinden des Landinneren dient das schlichte Gotteshaus einerseits als Gebetsraum, andererseits als Ort für Ver­sammlungen.

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dafür sind diese Leute zu weit weg von der Hauptstadt. Nach der Mittelschule brechen viele Schüler ihr Studium ab, weil ihnen das Geld fehlt, weiter zu studieren. Ich dachte, den Studenten helfen zu können, indem ich ihnen gratis Englisch-Nachhilfe anbot. Das ist eine gute Grundlage für das weitere Studium. Die Pfarre von Turda versucht trotz vieler finanzieller Schwierigkeiten mit großem Eifer die Gute Nachricht vom Reich Gottes zu verkünden. Vielen Erwachsenen fehlt es an Grundwissen im Glauben. Durch Katechismus-Unterricht probiert man, den Kindern den Glauben besser zu vermitteln. Obwohl die Laien in der Pfarre schon zur Mitarbeit herangezogen werden, müsste das weiter ausgebaut werden. Durch direkten Kontakt mit den Menschen ist mein Missionseifer gewachsen und hat mir geholfen, die

Welt von einer anderen Seite zu sehen. Die Einfachheit des Lebens, die Gastfreundschaft der Leute und ihre Offenheit für die Probleme der Kirche und der Welt haben einen großen Eindruck auf mich gemacht. Der Ausstauch meiner pastoralen Erfahrungen mit dem Studium-Begleiter und den Mitstudenten machte mir bewusst, wie fruchtbar diese Zeit für mich war. Im ganzen war ich fast zwei Jahr auf den Philippinen. Diese Zeit wird mir immer in Erinnerung bleiben, vor allem die Erfahrung von Familien- und Gemeinschaftsleben. Ihre Beziehung zu Gott hat meinen Glauben gestärkt. Die Missionsbegeisterung der einheimischen Josefs-Missionare dort zeigt sich in der Einfachheit ihres Lebens und ihrer Einstellung treu zum Wahlspruch der Missionsgemeinschaft: „Amare et Service – Lieben und Dienen.“

Meine Lernjahre in Turda


Träume der Schulkinder ¦  Adolf Pöll, Witu, Kenia Am 16. Juni 1976 marschierten in Soweto, Südafrika, ungefähr 10.000 Schüler und Studenten durch die Straßen. Sie protestierten gegen das Schulsystem, das die afrikanischen schwarzen Kinder benachteiligte. Die Polizei griff ein und Hunderte von Kindern und Jugendlichen wurden erschossen und zu Tausenden schwer verwundet. Seit 1991 wird in vielen afrikanischen Ländern am 16. Juni dieser Tag als „Tag des afrikanischen Kindes” gefeiert. Auch wir, auf der Missionsstation von Witu in Kenia, haben heuer diesen Tag groß gefeiert. Unsre Missionsschwester Tambasi ist Sozial-Leiterin und gemeinsam mit ihren sieben HIV/AIDS Gruppen und ihren Betreuern hat sie diese Feier organisiert. Wir als Pfarre tun viel in Richtung Aufklärung und Bildung, Träume der Schulkinder

sowie Schutz und Ersthilfe für Flüchtlinge von den Übergriffen durch die Al Shabaab Terrorgruppe. Unsere Missionsstation zum heiligen Freinademetz ist nur 1 km vom Dorfzentrum Witu entfernt. Um 10 Uhr ging es los. So an die 1000 Kinder versammelten sich vor der Polizeistation. Mit Plakaten und eingelernten Sprüchen sangen die Kinder tanzend mit lauter Stimme durch die Straße von Witu hin zur Missionsstation. Die Polizei, das Lehrerpersonal und die Mitglieder der sieben HIV/AIDS Gruppen begleiteten die vielen Kinder… „Tupewe haki zetu, haki zetu” („Unser Recht! Wir fordern Gerechtigkeit für uns!“), so lautete ihr Slogan. Auf der Missionsstation standen bereits drei große Zelte. Schwester Tambasi fand enge Zusammenarbeit mit mancherlei freiwilligen Spendern.

Oben: Unerschrocken der Auftritt, laut und klar sind die „Forderungen“ an die Erwachsenen.

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Sogar die Soldaten sind der Einladung gefolgt und leisten bereitwillig ihren Beitrag.

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Viele Gäste folgten der Einladung. Es war rührend: sogar unsere Soldaten, die sonst allgemein gefürchtet sind, uns aber immer noch vor den Übergriffen der Al Shabaab schützen – auch sie mischten sich unter die Kinder. Sie verteilten Soldatenkekse, Zuckerl und Trinkwasser. Auch die drei Zelte gehörten ihnen. Bei der Feier im Freien führten die Soldaten sogar einen Soldatentanz auf. Der Beifall war groß. Bei dieser Feier des afrikanischen Kindes hielten unsere „Ehrengäste”, vornehm gekleidet und geschmückt, mit unerschrockener, lauter und klarer Kinderstimme ihre Ansprache: „Heute, ja heute ist der Tag des afrikanischen Kindes! Dieser Tag erinnert daran, was am 16. Juni 1976 in Soweto, Südafrika, passiert ist: Tausende von Kinder marschierten damals durch die Straßen von Soweto und protestierten gegen die Apartheit und forderten bessere und gerechtere Schulen für das afrikanische Kind. Hunderte von Kindern verloren bei diesem Marsch ihr Leben. Aber ihr Opfer war nicht umsonst. Seit 1991

wird dieser Kindeprotest von Soweto nun überall in Afrika am selben Tag gefeiert. Und wir Kinder und Jugendlichen haben uns heute in Witu zusammengetan und protestieren auch und machen unsere Anklagen und Forderungen im Namen vieler Kinder hier an der Küste von Kenia: • „Wir wollen nicht, dass immer wieder die Grundrechte des Kindes verletzt werden. • Wir wollen nicht gezwungen werden, die Schule abzubrechen. • Wir wollen nicht mehr zusehen, wie unsre Schwestern darunter leiden, weil sie zu früh heiraten müssen, zu früh schwanger werden oder gezwungen werden, sich der Verstümmelung zu unterwerfen. • Wir wollen uns nicht mit HIV/ AIDS infizieren lassen. Wir machen diesen Aufruf an alle unsere Verantwortlichen: Gebt uns Kindern den Respekt und die uns zustehenden Rechte. Wir wollen unsern Traum von einer besseren Zukunft verwirklicht sehen.” Träume der Schulkinder


Dieser Appell der zwei mutigen Schulkinder, sowie die vielen Gesänge, Spiele, Inszenierungen und Tänze machten klar, dass noch gewaltig viel aufzuarbeiten ist und gezielt geplant werden muss, um ein neues Verständnis und besseres Rechtsempfinden dem Kind gegenüber aufzubauen.

Wir Josefs-Missionare und Missionsschwestern haben gerade hier in unserer Gegend, mitten unter den Hirtenvölkern mit ihren tausendjährigen Traditionen, noch allerhand zu tun, um der Frau und dem Kind zu ihrem von Gott gegebenem Recht zu verhelfen… Wir versuchen aufzuklären und Wunden zu heilen.

Mit Plakaten und Sprüchen ziehen die Teilnehmenden zur Missionsstation.

Ein bewegtes Pfarrleben ¦  Leonhard Steger, Sargodha, Pakistan Seit Anfang Oktober 2018 haben wir in der Pfarre einen Neupriester. So sind wir nun fünf Priester in dem großen Pfarrbezirk. Jeder von uns feiert drei Sonntags-Gottesdienste, und wir besuchen während der Woche die Außendörfer. Wenn die Leser des Missionsboten die Statistik unserer Pfarre vom Jahr 2017 sehen, dürfen sie sich sicher sein, dass wir keine Langweile haben: Die PfarEin bewegtes Pfarrleben

re zählte 6.119 katholische Familien, 40.997 Katholiken, die in der Stadt und in den 50 verstreuten Dörfern mit etwa 100 Außenkapellen wohnen. Im Jahr 2017 wurden 728 Kinder und Erwachsene getauft, 856 Kinder und Erwachsene empfingen zum ersten Mal die heilige Kommunion, 221 Paare schlossen die Ehe. Weil wir im letzten Jahr keinen Bischof hatten, sind die Firmungen ausgefallen. Dafür

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werden jetzt am 28. Oktober und den folgenden Tagen in den Außenkirchen gut mehr als 1.000 Firmungen gespendet werden. In den Außendörfern erteilen zwölf Katechisten Religions- und Firmunterricht. Dabei werden sie von einigen Eltern unterstützt. Im November wird sich der Bischof noch einmal Zeit nehmen, mehrere Dörfer zu besuchen und einige neue Kirchen einzuweihen. Im Rosenkranzmonat Oktober wird von Freitag (12.10.) bis Sonntag (14.10.) eine dreitägige marianische Mission gehalten. Drei Monate lang haben Frauen und Männer das Fest vorbereitet. Es ist eines der größten Feste weitum. Voriges Jahr betrachteten wir das Thema „Maria, Mutter der Eucharistie“, heuer „Maria, Mutter des Wortes Gottes“. Auf dem Kirchplatz, der so groß ist wie ein Fußballfeld, spielt sich in der einen Hälfte der soziale Teil des Festes ab, in der anderen Hälfte die religiösen Aktivitäten. Für die Schulkinder gibt es Vorträge, Gottesdienste, Singbewerbe. Ein Hö-

hepunkt ist die Krönung der Gottesmutter. Wir haben auch eine schöne Lourdes Grotte. Ob Sonntag oder Wochentag, es kommen viele Leute zu beten. Beim Bild der Gottesmutter geschahen schon auffällige Gebetserhörungen. Große Freude sind die 15 Rosenkranz-Frauengruppen in der Pfarre. Sie beten täglich den Rosenkranz, besuchen die Kranken und erweisen verschiedene Hilfsdienste. Einige sind Kommunion-Helferinnen und bringe die Kommunion zu den Kranken. Eine weitere Freude sind die zwölf Nähschulen, die seit vier Jahren bestehen. Im Jahr 2017 haben 200 Mädchen, sowohl katholische als auch muslimische, das einjährige Abschlusszeugnis erworben. Mit Näharbeiten können Frauen etwas dazuverdienen. Andere Verdienstquellen für Frauen sind im Lehrberuf oder im Krankenhaus. Unser Fatima-Hospital ist ein Ort, wo christliches Zeugnis gegeben wird.

Missionar Leonhard Steger (im Vordergrund) freut sich mit der feiernden Gemeinde.

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Ein bewegtes Pfarrleben


Christus treu trotz Bürgerkrieg ¦  Michael Ochwo, Juba, Südsudan

Seit fünf Monaten besteht die Pfarrei „Unsere Liebe Frau vom Heiligen Rosenkranz“. Die Pfarre wurde aus der Mutterpfarre St. Joseph abgetrennt und am 8. April 2018 eröffnet, begleitet mit viel Freude und Lärm. Menschen kamen zu Hunderten. Erzbischof Paulino Lukudu Loro leitete die feierliche Liturgie. Dieser Ort, der vor 35 Jahren als katechetische Schule unter einem Baum begann, ist nun eine vollwertige Pfarre. Die Mill Hill Missionare sind mit der Seelsorge der neuen Pfarrei betraut. Die Priester, die hier dienen, sind die beiden Josefs-Missionare Michael Ochwo und Emmanuel Omollo. Sie arbeiten daran, der neuen Pfarre Leben zu geben. Man scheute keine Anstrengungen, um eine Kirche zu bauen, die jetzt 800 bis 1000 Menschen fassen kann. Die Christus treu trotz Bürgerkrieg

Gemeinde zählt etwa 8.000 Christen mit lebendigen Jugendgruppen, die begeistert am kirchlichen und sozialen Leben teilnehmen. Die Priester wohnen in keinem Pfarrhaus, sondern haben eine kleine ehemalige Krankenstation in ein provisorisches Wohnquartier umgewandelt. Das Fußballturnier ist hier eine große Sache. Fußballturniere sind eine Möglichkeit, Menschen verschiede-

Oben: Niemand kann die Begeisterung für Christus der jungen Pfarrgemeinde am Stadtrand von Juba nehmen.

Die Missionare Michael (im roten Hemd) und Emmanuel (im gelben) begrüßen die Mannschaften zum Fußballturnier.

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ner Kulturen, Stämme und Gruppen zusammen zu bringen, nicht nur zur Entspannung, sondern auch für soziale Aufgaben. Das Land erfuhr über viele Jahre unsagbares Leid. Fußballspielen fördert die Gemeinschaft und das Zusammenleben, beruhigt und baut Stress ab. Der jährliche Kulturtag ist Anlass, dass sich die Leute in traditioneller Kleidung zeigen, kulturelle Lieder und Tänze aufführen. Es ist eine an-

dere Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen, sich kennenzulernen, vielfältige Erfahrungen auszutauschen und Sorgen zu vergessen, von denen die Menschen hier gepeinigt werden. Im nächsten Jahr feiert die Erzdiözese Juba das hundertjährige Jubiläum. Auf Gemeindeebene waren wir als jüngste Pfarre die letzten, um uns bei unserem Patrozinium auf die Jubelfeier einzustimmen.

Nachrichten aus der Welt der Josefs-Missionare Vier Seminaristen zu Diakonen geweiht Am 14. September 2018, dem Fest Kreuzerhöhung, legten vier Theologen ihren ewigen Missionseid im Priesterseminar der Josefs-Missionare in Nairobi ab. Father Desmond, Generalvikar der Mill Hill Missionar, stand der feierlichen Eucharistiefeier vor. Die vier, die sich lebenslang dem Dienst des Evangeliums widmen wol-

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len, sind: Zachaeus und Brian aus Kenia, Philipp und Linus aus Kamerun. In seiner Predigt erinnerte der Hauptzelebrant die neuen Mitglieder, weiterhin die gleichen Werte der harten Arbeit, des Dienstes und des Einsatzes zu pflegen, wie sie dies während ihres Pastoraleinsatzes gezeigt hatten. Am folgenden Tag wurden die vier neuen Mitglieder von Bischof Mauritius aus der Erzdiözese Nairobi zu Diakonen geweiht. Der Prälat forderte die neuen Diakone auf, Männer des Gebetes zu sein und eine Haltung des Dienens einzunehmen, wie der Meister selbst den Jüngern ein Beispiel gegeben hat. Verstrickung in Macht und Materialismus sei ihnen fern. Der Generalobere Michael Corcoran sandte Glückwünsche an die vier neuen Mitglieder: „Es freut mich zu sehen, dass diese neue Generation von Josefs-Missionaren in unsere Fußstapfen tritt und der Mission ihren eigenen Stempel aufdrückt… Unsere Mission ist eure, die wir euch mit Zuversicht anvertrauen.“ Nachrichten aus der Welt der Josefs-Missionare


Ostkenia: Die Gemeinde Witu liegt in der Diözese Malindi auf halbem Weg zwischen Malindi und Lamu. Die Pfarre leidet unter den Gräueltaten der somalischen Terrorgruppe Al-Shabaab. Immer wieder gibt es Überfälle. Häuser und ganze Weiler werden niedergebrannt, Männer ermordet. In ihrer größten Not kommen die Leute zur Pfarre, werden aufgenommen und verpflegt. Die Gegenwart und das Aushalten unserer Missionare werden von der zum Großteil moslemischen Bevölkerung sehr geschätzt, denn das Pfarrpersonal hilft allen ohne Unterschied.

Kamerun: Seit fast drei Jahren herrschen im englisch-sprechenden Teil des Landes bürgerkriegsähnliche Zustände. Westkamerun mit 5 Millionen der 25 Millionen Einwohner des Landes wird immer mehr ausgegrenzt, ausgebeutet und unterdrückt. Eine Separatistengruppe kämpft für Unabhängigkeit. Sie haben in unserer Pfarre Kembong einen Militärstützpunkt angegriffen. Das Militär hat daraufhin fast das ganze Dorf und das Pfarrhaus niedergebrannt. Aber auch die Separatisten haben viele Gräueltaten begangen. Seit mehr als zwei Jahren verhindern sie den Unterricht und wollen die Bevölkerung auf ihre Seite zwingen. Es gibt unzählige Tote auf beiden Seiten; Frauen und Kinder wurden erschossen. In dieser großen Not gibt es 160.000 Flüchtlinge. – Die Bevölkerung leidet unter den Schikanen der Soldaten und Separatisten, viele Schulen und Krankenhäuser sind geschlossenen. Ein Nachrichten aus der Welt der Josefs-Missionare

Priester wurde kürzlich erschossen, kirchliches Personal teils misshandelt und Einrichtungen zerstört.

Südsudan: Die Kirche im Südsudan genießt hohes Ansehen und moralische Autorität. Sie war die einzige Einrichtung, die während des Bürgerkriegs von 1983-2005 bei den Menschen vor Ort blieb, in einer Zeit, in der man keine Regierung, keine Zivilgesellschaft, keine NGOs, keine UNO und nicht einmal den traditionellen Häuptling zu sehen bekam. Die Missionare blieben auf ihrem Posten und ertrugen das Los der Menschen. Das Kirchenpersonal blieb, litt, lebte und starb mit seiner Herde. Die Kirche stellte Dienstleistungen bereit, die man von der Regierung erwarten würde: Gesundheit, Bildung, Nahrung, Wasser, vermittelte Frieden und Versöhnung im Kleinen. Südsudanesen aller Glaubensrichtungen, einschließlich Muslime und Anhänger der traditionellen Stammesreligion, haben in unruhigen Zeiten auf die Führung der Kirche gebaut… Ende 2013 mussten auch unsere Missionare das Land fluchtartig verlassen. An eine Rückkehr nach Malakal, wo die Josefs-Missionare arbeiteten, war bis 2017 nicht zu denken. – Inzwischen sind zwei unserer jungen Missionare aus Uganda in den Südsudan zurückgekehrt. Der Erzbischof der Hauptstadt Juba bot ihnen die Rosenkranz-Gemeinde Buluk an. Diese ist Teil der Stadtpfarre zum Hl. Josef. In ihr wohnen zugezogene Arbeiter aus Uganda und Kenia. (Siehe Artikel Seite 17) Georg Hanser & Anton Steiner

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Erinnerungen an die Förderertage in St. Martin, Gnadenwald

A

n beiden Tagen (3. und 4. Oktober) sind die Förderer mit einem Bus angereist. Wir begannen in der St. Martins-Kirche mit einer Andacht, die Missionar Anton Steiner von Brixen gestaltet und geleitet hat. Anschließend stärkten wir uns in der nahe gelegenen Martinsstube und tauschten Erfahrungen, Gedanken und Vorschläge aus. Zum Abschluss besuchten wir die Pfarrkirche St. Michael von Gnadenwald und die Basilika in Absam. Ermutigt, sich weiterhin für die Weltmission und im Besondern für die Arbeit der Josefs-Missionare einzusetzen, ging die Fahrt zurück nach Vorarlberg bzw. nach

Landeck. Die Josefs-Missionare sagen allen ein aufrichtiges „Vergelt`s Gott.“ Gott segne euch. Vielleicht fragen einige: Warum in Gnadenwald? Verschiedene Mitarbeiter hatten diesen Wunsch geäußert; denn ich hatte ihnen erzählt, dass ich dort schon fast zehn Jahre in der Seelsorge bin. – Kurz zur Geschichte: Gnadenwald wird bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt als Hauskapelle eines Jagdhauses. 1497 wurde ein Kloster der Waldschwestern (Augustinerinnen) gegründet, das nach 23 Jahren ein Raub der Flammen wurde. 1599 wurden die Kirche und ein dürftiges Gebäude wiederhergestellt, „das Klösterle“ genannt. Die letzte Restaurierung von St. Martin war 2009/2010. Die Kirche liegt am Jakob-Pilgerweg und ist ein Ort der Stille und Besinnung. Hermann Gutwenger Oben: Die Förderer aus Vorarlberg. Links: Die Förderer aus der Umgebung von Landeck (Oberes Gericht, Paznauntal und Stanzertal).

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Erinnerungen an die Förderertage im St. Martin, Gnadenwald


Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Abfaltersbach: Gottfried Schneider. – Außervillgraten: Hubert Bergmann. – Axams: Klaus Hager. – Bürs: Berta Frick. – Eben-Maurach: Maria Pirchner (langjährige Förderin). – Ellbögen: Antonia Hölzl, Emma Kienast, Maria Seidner. – Feichten: Eduard Lentsch. – Feldkirch: Otti Berchtold. – Fließ-Urgen: Herbert Gitterle. – Göfis: Elfrieda Sonderegger. – Gortipohl: Hedwig Bader. – Götzis: Markus Schiefer. – Hart im Zillertal: David Kreutner. – Hohenems: Sophie Jäger. – Imsterberg: Josefine Konrad. – Kappl-Gasse: Johann Gander. – Kappl-Perpat: Anna Rudigier. – Karres: Hilde Mark, Hilde Lechner. – Kartitsch: Oswald Strasser, Maria Schneider. – Kundl: Marianna Ehrensberger (langjährige Förderin). – Längenfeld-Burgstein: Martha Grüner (langjährige Förderin). – Lendorf: Anna Weichselberger. – Lienz: Josef Gander. – Natters: Josef Aigner. – Neustift-Kampl: Josef Müller. – Neustift-Neder: Otto Pfurtscheller. – Nüziders: Hansjörg Frank, Irma Zech. – Pflach: Gisela Prackmaier. – Pians: Hedwig Klien. – Prutz: Anton Schöpf, Rudolf Pelinka (langjähriger Förderer). – Raggal: Edelbert Rinderer. – Schlins: Sofie Malin (Schwiegermutter der Förderin), Erna Sonderegger. – Schlitters: Franz Holzer, Maria Pezzei, Anna Kupfner. – Schönwies: Hermann Venier (Ehegatte der Förderin). – Schwarzach: Wolfgang Mayr, Melitta Schnitzer. – See: Josef Pilser. – Sölden: Hermann Schöpf, Rosa Schöpf. – St. Jodok: Wendelin Kirchmair. – Steeg: Magdalena Weißenbach. – Steinach: Maria Grünerbel. – Tristach: Hilda Koller. – Untertilliach: Karl Prinster. – Vals: Rosa Schmölzer.

Maria Pirchner

Kranzablöse: In liebem Gedenken an Maria Schneider von Notburga Lukasser, Kartitsch: 30,00 (Spende)

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! M. Ehrensberger

Maria Pirchner, Eben-Maurach, * 20.4.1935, † 24.6.2018, Förderin von 1974 bis 2018 Marianna Ehrensberger, Kundl, * 8.9.1929, † 26.6.2018, Förderin von 1978 bis 2006 Rudolf Pelinka, Prutz, * 9.2.0934, † 11.9.2018, Förderer von 1996 bis 2018

Unsere Verstorbenen

Rudolf Pelinka

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Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Algund: Josefine Staffler-Eppacher. – Brixen: Dr. Josef Niederwieser. – Burgeis: Margeritha Theiner, Paula Spechtenhauser-Punt. Josef–Tschurtschenthaler, Pörnbacher. – Eppan-St. Abfaltersbach: Gottfried– Ehrenburg: Schneider. Außervillgraten: Josef Hubert Bergmann. – Michael: Alfons Walcher. – Girlan: Brigitte von Dellemann. – Gsies-Pichl: Katharina Gitzl in Weber. Axams: Klaus Hager. – Bürs: Berta Frick. – Eben-Maurach: Maria Pirchner (lang– Kaltern: Johanna Andergassen, Agnes Gius-Pugneth, Emma Chizzali-Ambach. – Kastelruth: Luise jährige Förderin). – Ellbögen: Antonia Hölzl, Emma Kienast, Maria Seidner. Mauroner-Rier. – Kastelruth-St. Michael: Alois Hofer, Josef Hinteregger. – Kastelruth-Tisens: Caroline – Feichten: Eduard– Kiens: Lentsch. Feldkirch: Otti Berchtold. – Adolf Fließ-Urgen: Herbert Pfeifer-Wiedenhofer. Maria–Kammerer-Hinteregger. – Klausen: Fink. – Klobenstein: Maria Lintner. Kortsch: Johann Lechthaler (Ehemann der ehemaligen Förderin). – Lana: Gitterle. – –Göfis: Elfrieda Sonderegger. – Gortipohl: Hedwig Bader. – Annelies Götzis: Gruber-Platter. – Latsch: Anna Stricker, Anna Fischer (Mutter der Förderin). – Latzfons: Maria Senn, Markus Schiefer. – Hart im Zillertal: David Kreutner. – Hohenems: Sophie Jäger. – Georg Rabensteiner, Frieda Helfer, Anna Kantioler, Maria Waldboth-Pfattner. – Leifers: Herta CleImsterberg: Josefine Konrad. – Kappl-Gasse: Johann Gander. – Kappl-Perpat: Anna menti. – Lichtenberg: Otto Wallnöfer. – Luttach: Peter Außerhofer. – Margreid: Zilli Kofler, Maridl PalRudigier. – Karres: Hilde Mark, Hilde Lechner. Oswald Strasser, ler. – Martell: Anna Pichler-Gluderer. – Matsch: Bernhard Frank.– –Kartitsch: Mölten: Samira Gruber. – Montan: Irene Pichler-Monsorno. – Mühlbach: Sr. Roswitha Anna Sitzmann. – Mühlen in Taufers: Alfons Maria Schneider. – Kundl: Marianna Ehrensberger (langjährige Förderin).Mit– termair. – Mühlwald: Alois Plaikner. Niedervintl:(langjährige Johann Obergolser (langjähriger Förderer).Anna – OberLängenfeld-Burgstein: Martha–Grüner Förderin). – Lendorf: inn: Josef Burger. – Obervintl: Frieda Eppacher, Ferdinand Falk. – Percha: Theresia Pallhuber. – Prad: Weichselberger. – Lienz: Gisela Josef Pinggera-Stecher. Gander. – Natters: JosefMarianna Aigner. Klammer-Grießmair – Neustift-Kampl: Florian Wieser. – Prad-Agums: – Prettau: Josef Müller. – Neustift-Neder: Otto Pfurtscheller. – Nüziders: Hansjörg (Botto), Johann Duregger (Holza). – Raas: Helene Steinmayr, Ägidius Michaeler, Georg Frank, Michaeler. – Reischach: Obermair, Josef Geiregger, Theresia Reschen:–Anna Irma Zech. Josef – Pflach: Gisela Prackmaier. – Pians:Voppichler. Hedwig –Klien. Prutz:Hall-Folie. Anton –Schöpf, Ridnaun: Anna Helfer-Klotz Förderin). – Sand in Taufers: Josef Edelbert Moser, Mathilde MitterRudolf Pelinka(langjährige (langjähriger Förderer). – Raggal: Rinderer. mair. – Sarnthein: Franz Stuefer, Anna Hofer-Spögler, Rosa Villgrattner, Gertraud Herrnhof-Mair. Sofie Malin (Schwiegermutter Förderin), – ––St.Schlins: Andrä-Moardorf: Marianna Thaler. – St. Christina: der Anton Lobis. – St. Erna Martin inSonderegger. Passeier: Franziska Schlitters: Franz Holzer, Kupfner. – Schönwies: Hermann Falk-Pichler, Anton Pixner. – St.Maria Martin inPezzei, Thurn: IdaAnna Dariz, Franz Conrater, Josef Flöss, Erna Frenner, Paula Trebo-Ploner, Maddalena Moling-Vanzi, MariaWolfgang Rives-Fiung.Mayr, – St. Nikolaus in Ulten: Franz Venier (EhegatteM.der Förderin). – Schwarzach: Melitta SchnitZöschg, Martin Schwienbacher. – St. Pankraz-Gegend: Johann Gruber (Bruggegg). – St. Ulrich: Robert zer. – See: Josef Pilser. – Sölden: Hermann Schöpf, Rosa Schöpf. – St. Jodok: Moroder. – St. Valentin auf der Haide: Pauline Habicher, Eduard Valentin Noggler, Josef Hölbling. – St. Wendelin – Steeg: Weißenbach. – Ploner. Steinach: Vigil in Enneberg:Kirchmair. Markus Videsott, Angela Magdalena Terrabona, Marta Erlacher, Angelo – St.Maria Walburg – Tristach: – Untertilliach: Prinster. – SpechtenhauVals: Rosa inGrünerbel. Ulten: Hildegard Mairhofer.Hilda – Stilfs: Koller. Helene Grutsch. – Taufers imKarl Münstertal: Brigitte ser-Müller (langjährige Förderin), Anna Joos-Fliri. – Terenten: Stefania Unterkircher-Michaeler. – Schmölzer. Tisens-Grissian: Johanna Kröss-Brugger (langjährige Förderin). – Toblach: Reinhold Baur, Alfons Pichler, Maria Kiniger. – Tramin: Arnold Dissertori. – Trens: Josef Rainer. – Tschengls: Johann Tappeiner, Kranzablöse: an Maria Schneider von Notburga Lukasser, Hermann Blaas.In– liebem Villanders:Gedenken Anna Fink, Rosa Gläserer. – Villnöß: Johann Messner (Unterschlell), Kartitsch: 30,00 (Spende) Marianna Messner (Unterschlell), Ottilia Pernthaler-Messner (Bruder, Schwester und Nichte der Förderin). – Vintl: Josef Weißsteiner, Alois Fischnaller, Johann Obergolser (langjährigr Förderer). – Vöran: Josef Alber, Martin Tammerle. – Walten: Alois Gumpold, Maria Gufler-Oberprantacher. – Wangen: Theresia Burger. – Weißenbach: Rosa Kirchler-Großgasteiger. – Weitental: Isidor Ebner. – Welschnofen: Theresia Strasser-Neulichedl, Johanna Obkircher-Mahlknecht.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Maria Pirchner, Eben-Maurach, * 20.4.1935, † 24.6.2018, Johanna Brugger-Kröss, * 18.4.1926, † 3.8.2018, Förderin von 1980 bis 2018 Förderin von 1974Tisens-Grisian, bis 2018 Johann Obergolser, Niedervintl, * 19.9.1937, † 10.8.2018, Förderer von 1999 bis 2017 Marianna Ehrensberger, Kundl, * 8.9.1929, † 26.6.2018, Anna Helfer-Klotz, Rindnaun, * 14.10.1930, † 26.8.2018, Förderin von 2002 bis 2018 Förderin von 1978 bis 2006 Brigitte Spechtenhauser-Müller, Taufers im Münstertal, * 8.4.1934, † 8.10.2018, Rudolf Pelinka, Prutz, * 9.2.0934, † 11.9.2018, Förderer von 1996 bis 2018 Förderin von 1948 bis 2016

Unsere Verstorbenen

Johanna Brugger

Johann Obergolser Maria Pirchner

Anna Helfer M. Ehrensberger

B. Rudolf Spechtenhauser Pelinka

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Leser/innen schreiben: Spuren der Liebe haben die Jubilare in Afrika und der Heimat hinterlassen. Alle Achtung! Der Beitrag von Msgr. Bürgler ist sehr beeindruckend. Die Begegnung der zwei Jakobs ist sehr nett beschrieben, man muss sich mitfreuen. Dann das Treffen der Josefs-Missionare in Absam. Ein Raum voller Leben, voller Eindrücke, alles wird lebendig, ein Reichtum von Erfahrung und Hingabe. Weiterhin Gottes Segen. Gebharda, Rum Mich hat sehr gefreut, dass Msgr. Bürgler diese missionarische Reise auf sich genommen hat, um Erfahrungen und Eindrücke aus den Elendsvierteln in Nairobi zu machen; die wunderbare Begegnung mit Jakob Kirchler; beide wussten sich viel zu erzählen. Beiden weiterhin Gottes Segen. Burgl, Längenfeld Im Bericht von Msgr. Bürgler gefiel mir das Foto von den angehenden Volksschulkindern sehr gut. Jedes strahlte eine eigene Dynamik in

Mimik und Gestik aus. Nicht minder gefiel mir das Foto von den versammelten Josefs-Missionaren. Auch sie haben noch ihre Dynamik, das Lächeln auf ihren Gesichtern verriet es. Und so spannt sich der Bogen von Jugend zum Altwerden – im positiven Sinn. Martha, Gsies Dieses Rätselwort „Lektoren“ passt gut zum Schulanfang: alles muss gelernt und geübt sein. Paula, Meran Wie immer sind die Artikel nicht nur interessant, sondern eine „Wohltat für die Seele“… Diesmal haben uns besonders „Frischer Wind – Junges Blut“ und „Alles Aberglauben?“ angesprochen. – Danke, hochinteressant der Missionsbote. Bitte informiert uns weiter. Toni & Frieda, Bruneck; Elisabeth, Lana Es war wohltuend zu lesen, dass die Ortskirchen in der Mission selbständig geworden sind und dass die Arbeit der unermüdlichen Missionare anerkannt wird. Franz, Taunusstein

Wir beten für die Wohltäter/innen und Förderer/innen Jeden Mittwoch feiert ein Missionar im St. Jo-

sefs-Missionshaus Brixen die hl. Messe nach Meinung der Wohltäter und Förderer.

Jeden Samstag feiert ein Missionar des St. Jo-

sefs-Missionshauses Absam in der Marien-Basilika in Absam die hl. Messe für die Wohltäter und Förderer.

Jeden Mittwoch schließen die Josefs-Missiona-

re bei ihrem Gemeinschaftsgebet die Wohltäter und Förderer in besonderer Weise ein.

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Im Juni feiert jeder Josefs-Missionar eine hl. Messe für die lebenden Wohltäter und Förderer. Im November feiert jeder Josefs-Missionar eine hl. Messe für die verstorbenen Wohltäter und Förderer.

Der Jahresbeitrag für den St. Josefs-Missionsboten bleibt gleich: EURO 6,00 Leserbriefe


Für gewitzte Ratefüchse Die Rätsellösung des Missionsboten 2018/3:

Lektoren Gewinner in Brixen: Aldein: Filomena Prinoth, 100x gerätselt Laurein: Josefa Pangrazzi, 100x gerätselt Marling: Heinrich & Martha Leiter St. Ulrich: Theresia Rabanser Vintl: Maria Mair Gewinner in Absam: Außervillgraten: Helena Hofmann Gerlos: Annelies Dejaco Hohenweiler: Erna Berkmann Längenfeld: Roswitha Schmid Völs: Leo Perfler Wängle: Waltraud Schreieck

Nun die Aufgabe für heute: Im letzten Missionsboten des Jahres steht das Weihnachtsrätsel. Es gilt, diesen Boten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter zu ergänzen. Sind alle richtig eingetragen, müssen die 29 Buchstaben an einander gereiht und der Satz geformt werden. Der 13. Buchstabe ist ein „z“ und findet sich nicht bei den Wörtern. A: Das anfängliche … war überwunden. B: Es freut mich zu sehen, dass diese neue… C: Der Blick auf die Uhr in der… D: Im September übergibt er das Rektoramt an seinen… E: Wir besuchten die Pfarrkirche St. Michael in… F: Es gibt nur eine brennende… G: … und Zeit flogen nur so dahin. H: Besonders für die jungen Brüder in… I: Er gab mir den Auftrag, die desolaten Häuser in… Für gewitzte Ratefüchse

J: Dafür sind sie zu weit weg von der… K: Das Einkommen wird monatlich an die … verteilt. L: Sie forderten bessere und … Schulen. Der Satz soll bis zum 31. Dezember 2018 (!) an eine der folgenden Adressen geschickt werden: Für Südtirol: St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen, Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com Für Österreich: St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam, Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshausabsam@gmx.at Es möge eine Postkarte, ein Fax oder ein Mail sein. Bitte, immer mit vollem Namen, Straße/ Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Es gibt Einsender mit demselben Namen im selben Ort. Wer die richtige Lösung des Rätsels geschickt hat, dessen Name wird im Missionsboten 2019/1 veröffentlicht. Der Mensch gewordene Heiland schenke allen Freude und seinen Segen im Jahr 2019. – Das sind die Wünsche der Josefs-Missionare, besonders des Teams in der Redaktion. A

B

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C

D

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G H I 24 22

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1 20

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Österreichische Post AG MZ 02Z030849 M St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam

Zeit - los „Du weißt schon, dass du heuer bereits zehn Jahre lang Kooperator in Bruneck bist“, sagte mir jemand. – Ich fiel aus allen Wolken, und erst als ich meinen alten Terminkalender vom Jahre 2008 ausgrub, konnte ich es glauben. Da hatte mir mein „Zeitgefühl“ wohl einen ordentlichen Streich gespielt! Als Missionär in Afrika tat ich mich oft schwer mit den völlig verschiedenen Zeitvorstellungen. Sagte ich: „Die Messe beginnt Punkt acht Uhr“, dann wurde häufig zurückgefragt: „Acht-Uhr-Radiozeit oder Acht-Uhr-Afrikazeit?“ Den Unterschied brauche ich wohl nicht zu erklären. Die Kaufleute in der Stadt freilich beklagten sich schnell, wenn man ihre „Armbanduhr-Zeit“ nicht genau einhielt, denn „Zeit ist Geld“, wie man auch bei uns so schön sagt ... Der Spätherbst und die kommende Adventszeit sollten eigentlich in unserer so oft gehetzten

und rastlosen Zeit eine Zeit der Ruhe und der Besinnung sein. – Wenn da nicht bereits die lauten Weihnachtsmärkte wären! Ich denke da immer an die Jünger von Emmaus: Ihnen wurde die Zeit mit Jesus gar nicht lang, auch wenn sie ihn zuerst gar nicht erkannten. Wegstrecke und Zeit flogen nur so dahin. Sie luden den „Fremdling“ auch noch in ihr Haus ein, um noch mehr Zeit miteinander zu verbringen. Auch in unserem Leben gibt es immer wieder Zeiten und Gelegenheiten, den Herrn besser kennenzulernen und seine Spuren. Wenn unser Leben aber nur mehr von der Uhr diktiert wird, dann könnte es leicht passieren, dass der Herr für uns ein „Fremdling“ bleibt, ein Fremdkörper in unserem Leben ... (Foto: Frühmorgen in der Meeresbucht Guanabara Rio de Janeiro) Peter Mair


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