St. Josefs 121. Jahrgang · Heft 6 November – Dezember 2017
Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“
Inhalt
Spruch
3 Sepp Schmölzer: Vorwort
Je dunkler es um uns wird, desto mehr müssen wir das Herz öffnen für das Licht, das von oben kommt. Edith Stein
Titelbild: Frau mit Kind vom Volk der Koli, Pakistan Fotos: Lindero 1; Archiv 4.6.7; Abtei St. Ottilien 5; Biografia Benedictina 6; Ndzendzeni 8.9; Eppink 11–14.24; Prem 15; Agreiter 16.17.
4 Konrad Willeit:
Anfang, Missionsbrüder auszubilden
8 Patrick Ndzendzeni: Dürre in Witu 10
Jakob Kirchler: Der Geruch der Schafe
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Fons Eppink: Weihnacht in Sarawak
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Andreas Agreiter: Reise nach Pozuzo
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Die Verstorbenen
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Was war?
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Zum Gedenken an Johann Willeit †
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Leserbriefe
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Für Ratefüchse; Weihnachtsrätsel
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Peter Mair: Das Gute bewahren
Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill
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Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmailcom Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it
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Liebe Missionsfreunde! Wie viel von Weihnacht steckt in Weihnachten? Wir kennen die vielen Weihnachtsfeiern und sprechen vom „Weihnachtsrummel“: die Zeit am Glühweinstand, die Hetze im Supermarkt, das Kaufen letzter Geschenke... Und so fragen sich manche zurecht: „Was hat das mit Weihnachten zu tun?“ Wohl nicht sehr viel. Wo liegt der Unterschied zur echten Weihnacht? Ich werde wohl nie eine Weihnacht im Seminar von Iloilo auf den Philippinen vergessen. Es war Hl. Abend, letzte Vorbereitungen. Es eilte, und ich wollte noch einige Texte kopieren. Der Kopier-Apparat stand im Besucherzimmer. Als ich mit dem Kopieren fertig war und mich umdrehte und das Zimmer verlassen wollte, fiel mein Blick auf das Bett und - da lag ein schlafendes Kind. Ich konnte es nicht glauben! Wo kommt dieses Kind her? Wie ein Gedankenblitz kam es mir: „Das muss das Christkind sein.“ Das Bild hat mich den ganzen Abend beschäftigt. Es schlief nämlich so fest, so friedlich, so ruhig, so glücklich – wie nur ein Kind schlafen kann! Kann Weihnachten uns noch etwas vom Frieden und Glück der ersten Vorwort
Weihnacht geben, wie es die Hirten erlebt haben? Suchen wir Frieden und etwas Ruhe? Und die Zeit, uns mit der eigenen Sorge und Not anderer zu beschäftigen? Leider gibt es sehr viele Leute, für die es ein Weihnachten in diesem Sinn nicht gibt. Übrigens, die Erklärung für die Anwesenheit des Kindes war sehr einfach. Eine der Frauen hatte zur Chorprobe ihr Kind mitgenommen, das gerade zu diesem Zeitpunkt schlafen wollte und eben ein Bett brauchte. Weihnachten ist ein Fest der Familie, der Gemeinde, der Welt. Christus ist gekommen. Was können wir tun, damit auch Menschen mitten in Armut, Krieg oder auf der Flucht Freude und Heil und Segen erfahren? – Zusammen mit dem Redaktions-Team wünsche ich allen Freunden der Josefs-Missionare ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes reichen Segen im neuen Jahr 2018. Sepp Schmölzer, Rom mit dem Missionsboten-Team
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Ein holpriger Weg zum Ziel ¦ Konrad Willeit, Vinzentinum Brixen
Ob der Gründer der Josefs-Missionare, Herbert Vaughan, anfangs die Absicht hatte, neben Missionspriestern auch Missionsbrüder als ständige Mitglieder in die Gemeinschaft aufzunehmen, ist nicht eindeutig klar. Er beschäftigte zwar „gute, gläubige, handwerklich g’schickte“ Männer für die verschiedensten Arbeiten in Haus und Hof. Aber Mitglieder werden? Das dauerte noch einige Jahre. Ein Wink der Vorsehung brachte neue Einsichten. Um 1880 überlegten auch die Benediktiner in Deutschland, sich am damaligen Trend der Missionierung in fremden Ländern zu beteiligen. Zuvor wollten sie aber von beIm Laufe der Jahre reift beim Gründer der Josefs-Missionare, Kardinal Herbert Vaughan, der Plan, außer Priestern auch Laienbrüder für die Mission auszubilden.
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stehenden Missionsgemeinschaften lernen. Zu diesem Zweck schickte der Abt von Benediktbeuern 1882 den missionsbegeisterten Ordensmann Andreas Amrhein nach Mill Hill, um dort „das Nützliche und Praktische“ seiner Missionspläne zu prüfen. In einem Gespräch mit dem Generaloberen Herbert Vaughan erwähnt Amrhein, dass er es gut und hilfreich fände, „wenn die priesterlichen Missionare von möglichst vielen monastisch und technisch gebildeten und geprüften Hilfsmissionaren aus dem Laienstande unterstützt würden. Diese könnten zahllose Arbeiten der Mission in unkultivierten und unzivilisierten Heidenländern übernehmen. So z.B. die Ausführung der notwendigen Bauten, Missionshäuser, Kapellen, Kirchen, Schulen und landwirtschaftlichen Gebäuden, die Kultivierung des Bodens und die Erzeugung von Lebensmitteln, den Unterricht der Jugend und die Ausbildung von Fachkräften…“ Kurz: einfach alles, was von Laien geleistet werden kann, um die Missionspriester zu entlasten und ihnen Zeit und Kräfte zu sparen, wie ehemals die Apostel durch den Dienst der Diakone entlastet wurden, „um sich nur dem Gebet, der Predigt und der Lehre des göttlichen Wortes und den geistlichen und priesterlichen Pflichten der Seelsorge widmen zu können.“ Ein holpriger Weg zum Ziel
Vaughan war begeistert von dieser Idee und bezeichnete sie als „wahrhaft apostolischen Gedanken“, der alle Beachtung verdiente. So sehr sogar, dass er den Benediktiner beauftragen wollte, diese Pläne auch in Mill Hill umzusetzen. Amrhein lehnt aber ab. Zwei Jahre später gründet er stattdessen, mitten im „Kulturkampf “, in Reichenbach in der Oberpfalz die „St. Benedictus-Missionsgenossenschaft“. In der Tat muss die St. Josefs-Missionsgemeinschaft von der Idee Andreas Amrheins infiziert worden sein, denn 1886, zwanzig Jahre nach der Gründung, kommt Antoon Holierhoeck als erster Missionsbruder von Holland nach Mill Hill. 1890 folgt ihm Bernard van Berkel, der nach 70-jähriger Tätigkeit in Mill Hill 1965 im Alter von 97 Jahren stirbt. Anfangs war die Zahl der Brüder sehr gering, Ein holpriger Weg zum Ziel
und sie erhielten keine spezifische Ausbildung. Sie arbeiteten meistens in den Missionshäusern. Nur wenige hatten die Möglichkeit, in die Mission zu reisen. Allmählich wuchs aber das Bewusstsein, dass man neben den Priestern auch den Brüdern eine bessere Vorbereitung und fachliche Ausbildung angedeihen lassen sollte. Sie sollten für die Aufgaben in der Heimat und in den Missionsländern besser gerüstet sein. Es dauert aber noch einige Jahrzehnte, bis konkrete Schritte unternommen werden. Wieder sind es die Holländer, die Druck machen und das Projekt Brüderausbildung vorantreiben. Hubert Ahaus, der Gründer des Studieninternates von Tilburg, wälzte bereits in den Zeiten des ersten Weltkrieges Pläne, in der Nähe von Tilburg eine Ausbildungs- und Be-
Das erste Missionshaus auf dem Boden Deutschlands wird 1887 nach Emming in Oberbayern verlegt und erhält vom dortigen alten Wallfahrtskirchlein den Namen „St. Ottilien“.
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P. Andreas Amrhein OSB findet im Gespräch mit Kardinal Vaughan, wie notwendig Laien brüder für die Verkündigung sind. Der Benediktiner Amrhein verwirklicht seinen Plan im Kloster St. Ottilien.
treuungsstätte für Bruderkandidaten zu errichten. Auch Bischof Biermans stellt in einem Brief aus Uganda vom 21. Juli 1919 die Frage: „Wie steht es endlich mit einer Schule für Laienbrüder in der Nähe von Tilburg? Gibt es da irgendwelche konkreten Aussichten?“ Missionar Hubert Ahaus gründet das Missionshaus Tilburg und überlegt, im Haus auch Brüderkandidaten aufzunehmen.
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Wenige Monate später jedenfalls, im Oktober 1919, steht in den Annalen zu lesen, dass das kürzlich erworbene Landgut Vrijland eine dreifache Zweckbestimmung habe: Erstens als Ruhe- und Rückzugsort für alt und schwach gewordene Missionare. Zweitens sollen dort kranke Missionare gesund gepflegt werden. Drittens wird dort ein Ausbildungs- und Schulungszentrum für Brudermissionare untergebracht. Diese dreifache Zweckbestimmung ist eine Klarstellung, die sich erst allmählich herauskristallisieren musste. Die Frage bleibt freilich ungeklärt, ob bereits damals daran gedacht gewesen war, die Bruderausbildung nach Vrijland zu verlegen, als Wagenaar für den Ankauf des Anwesens Geld sammelte. Seine erste Absicht war es jedenfalls, ein Altenheim für heimgekehrte Missionsveteranen zu errichten. Father Hubert Ahaus, der Gründer des Seminars in Tilburg, stellte den Aspekt der Ausbildung für Brüder in den Vordergrund. Bereits 1917 hatte er an entsprechenden Plänen gearbeitet und im Jahr darauf ging er auf die Suche nach interessierten Kandidaten. Drei konnten ihre Ausbildung im Missionshaus in Tilburg beginnen. Einige andere meldeten sich als Postulanten. Da man jetzt aber das stattliche Landgut Vrijland erworben hatte, benötigte man dafür Leute, es zu bewirtschaften, die nötigen Gebäude und Infrastrukturen zu reparieren und neue zu errichten. Damit war jetzt reichlich Spielraum gegeben für praxisnahe Ausbildung in Landwirtschaft, Handwerk, Alten- und Krankenpflege. Zudem hätte man durch eigenes Personal die Kosten beträchtlich senken können. Zunächst aber galt es, die unterschiedlichen Pläne Ein holpriger Weg zum Ziel
und Interessen unter einen Hut zu bringen und für Vrijland eine Führung einzusetzen, die all diesen Herausforderungen gewachsen war. Der Generalobere von Mill Hill ernennt trotz einiger Bedenken Father Wagenaar zum ersten Rektor von Vrijland. Dieser meldet nicht ohne Genugtuung in den Annalen von Februar 1920, dass Vrijland nun eingerichtet ist und die Ausbildung von Brudermissionaren ab jetzt ernsthaft beginnen kann. Junge Männer, die ein hartes, konsequentes, opferreiches Leben für die Ausbreitung des Reiches Gottes auf sich nehmen möchten, konnten sich bei ihm melden. Im Sommer desselben Jahres (1920) visitiert der Erzbischof von Utrecht, Van de Wetering, Vrijland. Diese moralische Unterstützung kommt bei Wagenaar und seinen Mitbrüdern sehr gut an. Am 20. November 1920 treten die ersten vier Kandidaten ein. Es wird aber noch einige Jahre dauern, bis eine echte und zielgerichtete Ausbildung in Gang kommt. Denn noch fehlt es an fast allem: an Lernräumen, Werkstätten, Geräten. Vor allem fehlt das Geld, die notwendigen Anschaffungen zu tätigen und neue
Gebäude zu errichten. Finanziell ist die Lage derart beschränkt, dass die Frage aufgeworfen wird, ob es wirklich verantwortungsvoll war, diese Sache in Angriff zu nehmen und weiterhin zu verfolgen. Dazu kam, dass der Generalobere, Father Henry, der Meinung war, dass die finanzielle Situation in Holland insgesamt nach den Gründungen von Roosendaal und Tilburg dringend einer Umstrukturierung bedurfte. Was lange währt, wird endlich gut! Quelle zu St. Ottilien: Ottilianer Reihe, Band 5, „Der Gründer“
Antoon Holierhoeck (rechtes Bild) kommt 1886 als erster von Holland nach Mill Hill. Ihm folgt 1890 Bernard van Berkel (linkes Bild). Er stirbt mit 97 Jahren 1965. Während des Theologiestudiums haben viele Missionare ihn in seinen letzten Lebensjahren in Mill Hill kennengelernt. St. Josefs
Missionsbote ab 2018 vier Mal jährlich Wie unsere Missionshefte in anderen Ländern jährlich nur vier Mal erscheinen, macht es auch der St. Josefs-Missionsbote ab 2018. Er kommt in den Monaten Februar, Mai, August und November. Das erleichtert unseren vielen Förderinnen und Förderern die Arbeit. Sie alle tun ihren Dienst ehrenamtlich. Viele Lesende informieren sich über die Weltkirche auch durch TV-Sendungen. Die Seitenzahl und der Mitgliedsbeitrag EUR 6,00 bleiben gleich. – Wir danken aufrichtig allen, die treu und unaufgefordert den jährlichen Mitgliedsbeitrag zahlen. Die Josefs-Missionare
121. Jahrgang · Heft 4 Juli – August 2017
St. Josefs 121. Jahrg ang · Heft 3 Mai – Juni 2017
St. Jo sefs Poste Italiane SpA – Spedizione (conv. In L. 27/02/2004 in Abbonamento Postale n. 46) art. 1, comma 2, – D.L. 353/200 CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“
121. Jah
rgang · Hef März – April t 2 2017
(conv. In
Poste L. 27/02/2004 Italiane SpA n. 46) art. – Spedizione in Abbon 1, comma 2, CNS Bolzan amento Postal e – D.L. 353/2 o. „Tassa 00 Pagata – Taxe Percu e“
(conv.
Ein holpriger Weg zum Ziel
In L. 27/0 Poste 2/2004 Italiane SpA n. 46) – art. 1, Spedizione comma in 2, CNS Abbonamen Bolzano to . „Tas Postale – D.L. sa Pag 353 ata – Taxe Perc/200 ue“
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Warte ab, Patrick … ¦ Patrick B. Ndzendzeni, Student, Witu, Kenia
Oben: Das Klassenzimmer für den pastoralen Einsatz ist für Patrick nicht die geordnete Pfarre. Es ist die Gegend an der kenianischen Küste zum Indischen Ozean hin, eine Gegend vielfach geprüft: mörderische Streifzüge somalischer Rebellen, Dürre, unsichere Ernte …
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Am 13. September 2016 war ich in Witu angekommen. Das Klima war anders, als ich es in Nairobi gewohnt war. Seit einiger Zeit war kein Regen mehr gefallen. Viele Mitglieder unserer Pfarrgemeinde sind vom Ertrag ihrer Äcker abhängig, um ihre Familien zu ernähren. Andere leben von der Viehzucht, während eine kleine Gruppe Geschäftsleute sind. 99 % der Bevölkerung der Pfarre schaute zum Himmel und erwartete Regen, um Essen auf den Tisch stellen zu können. Im Laufe der Tage wurde es unsicherer, ob der Regen wohl kommen würde. Ich erinnere mich, wie ich zu Freunden sagte, dass die Gegend meiner Heimat viel trockener wäre. Viele von ihnen lächelten, und einer erwiderte: „Warte ab Patrick, die richtige Trockenheit
hast du noch nicht erlebt.“ Zuerst dachte ich an einen Scherz, weil die Wolken am Himmel täglich nahenden Regen versprachen. Anfang November begannen die Leute ihre Felder für den Anbau vorzubereiten. Meine Spekulationen über baldigen Regen schienen wahr zu werden. Die kurzen Regenfälle kamen aber erst im Dezember. Es entfalteten sich rege Aktivitäten auf den Feldern. Innerhalb von zwei Wochen veränderte sich die Gegend: überall grünes Gras und Tümpel mit Wasser. Wenn auch manche Orte noch trocken waren, der größte Teil der Gegend war grün, und die Leute säten und pflanzten mit Zuversicht. Die Regenfälle verbreiteten hoffnungsvolle Stimmung. Es kam die Zeit zum Jäten, Düngen und Bekämpfen der Warte ab, Patrick …
Schädlinge. Alles wurde getan, damit die Ernte gut ausfalle. Die Pflanzen begannen zu blühen, alles nahm einen zufriedenstellenden Verlauf. Plötzlich hörte der Regen auf, als ob er kurz Pause machen wollte. Wir hofften, dass der Regen wenigstens noch eine Woche andauern würde, um die Pflanzungen retten zu können. Aber es war vergebens. Trotzdem gaben wir die Hoffnung nicht auf, wenigstens einen Tag zu sehen, an dem die Wolken den ersehnten Regen spenden würden. Die Lage verschlechterte sich zusehends. Wir erhofften uns zumindest Tau an jedem Morgen, um die letzten Blätter zu retten; doch der kommende Tag glich dem vergangenen. Mitte Jänner konnte die Enttäuschung der Ackerbauern und Viehzüchter mit Worten nicht mehr beschrieben werden. Sie hatten keine andere Wahl, als zuschauen zu müssen, wie ihre Felder und Äcker verdorrten. „Alle Arbeit war umsonst“, klagte mir eine Frau, der die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben war, während wir sie auf ihrem Feld besuchten. Sie hatte einen Traktor geliehen, um ihr Feld zu bestellen, Saatgut gekauft, gesät und gejätet und auch Arbeiter angestellt. Jetzt stand sie vor einem verdorrten Feld! Den Viehherden erging es bei der Trockenheit nicht besser. Viele Kühe, Schafe und Ziegen verendeten. Trockene Knochen lagen verstreut umher. Wenn sie nur wieder zum Leben kämen, so wie es beim Propheten Ezechiel im Kapitel 37 verkündet wird! Die Dürreperiode brachte noch mehr Probleme mit sich. Wasserquellen vertrockneten. Es gab zunehmende Konflikte zwischen Menschen und Tieren. Hunger, Angst und Nervosität Warte ab, Patrick …
prägten die Stimmung in der Pfarre. Ich konnte mir nicht mehr die Fragen verwehren nach dem Warum. Wo haben wir Fehler gemacht? War es unsere Schuld? Was ist geschehen? Ist das der Sinn unserer pastoralen Praxis in der Mission? Auf der ersten Seite der Anleitung für meinen pastoralen Einsatz in einer Mission stand geschrieben, dass es eine Zeit des Lernens sein sollte. Jetzt sollte ich von Menschen in ihrer Verzweiflung lernen? Dies war nicht das Klassenzimmer meiner Wahl, um zu lernen, auch wenn ich kein Schulgeld zahlte. Ich litt mitzuerleben, dass Menschen mit leeren Bäuchen zu Bett gehen mussten, nachdem sie sich davor so geplagt hatten. Die Monate Jänner, Februar und März waren verheerend. Der kenianischen Regierung blieb nichts Anderes übrig, als die Trockenheit als eine nationale Katastrophe zu bezeichnen und um internationale Hilfe zu bitten. Die Bezirke Tana River und Lamu, zu denen unsere Pfarre gehört, wurden als Gegenden beschrieben, die am meisten unter der Trockenheit litten. Die Regierung bemühte sich, den
Die Regierung, die Caritas und die Pfarre mit Missionar Adolf Pöll helfen nach Möglichkeit.
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Menschen zu helfen. Auch unsere Pfarre leistete einen Beitrag. Wir verteilten die Gaben, die für notleidende Menschen zur Kirche gebracht worden waren. Missionar Adolf Pöll bewies seine Großherzigkeit, indem er mit Eigenmitteln Menschen zu einer täglichen Mahlzeit verhalf. Mich schmerzte es sehr, bei den Hausbesuchen hungrigen Menschen zu begegnen und verdorrte Felder zu sehen. Sehnlichst wünschte ich mir, dass die Situation anders wäre. Anfang Mai dieses Jahres fiel endlich der lang ersehnte Regen. Mit der finanziellen Unterstützung durch Missionar Adolf Pöll konnte die Pfarre Saatgut kaufen, damit die Menschen wieder pflanzen und ihre Felder bestellen konnten.
Ich bemühte mich, das Saatgut in den verschiedenen Außenstationen zu verteilen, wo es an die Bewohner weitergeben wurde. Die Religionszugehörigkeit spielte dabei keine Rolle. Die Felder waren wieder grün und versprachen eine gute Ernte. Ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Doch wünsche ich auch, dass es so eine Trockenheit nicht wieder gibt. Manchmal bleibt harte Arbeit unbelohnt, und Hoffnungen werden zunichte. Diese harte Schule hat mich aber gelehrt zu vertrauen, dass Gott auf geheimnisvolle Weise arbeitet, und zu sagen: „Lass Gott seine Arbeit tun.“ übersetzt von Andreas Agreiter
Der gesunde „Geruch“ der Schafe ¦ Jakob Kirchler, Nairobi, Kenia
Auf unserem kleinen Bauernhof im Ahrntal hielten wir auch Schafe. Ich war etliche Sommer Hütbub auf der Alm, wo ich auch mit Schafen zu tun hatte. Ich kenne den Geruch der Schafe sehr gut. Er ist nicht immer angenehm. Papst Franziskus meint in seinem Schreiben „Die Freude des Evangeliums“, dass die Seelsorger bereit sein sollen, sich vom Geruch der Schafe nicht abzuwenden oder abschrecken zu lassen. Der Kaplan des Kenyatta National Hospital in Nairobi hat mich gebeten,
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ihn während der Ferienzeit für sechs Wochen zu vertreten. Zehn Stockwerke hat dieses größte staatliche Krankenhaus in Kenia. Die Kranken vom ganzen Land werden hierher überwiesen. Meine Aufgabe war es, die tägliche Messe um 13.15 Uhr zu feiern. Die Messe wird von Personal, Kranken und auch Besuchern – meistens gut fünfzig Leute – besucht. Außerdem bitten Leute um Krankensalbung, die hl. Kommunion oder einfach einen Besuch bei den Kranken. Faustina war ein 13-jähriges Mädchen. Sie litt wohl an einer unheilba-
Warte ab, Patrick … | Der gesunde „Geruch“ der Schafe
ren Krankheit. Faustina hatte einen tiefen Glauben, geprägt von der tiefgläubigen Mutter. Ich spendete ihr die Krankensalbung und brachte ihr jeden Tag die hl. Kommunion. Jedes Mal war ich tief beeindruckt, wie andächtig Faustina die Kommunion empfing. Solange sie konnte, hielt sie die Hostie im Mund. Sie litt meistens große Schmerzen. Eine ihrer Hände umklammerte ständig ein hölzernes Kruzifix. Der leidende Jesus war ihr Freund und ihre Stütze. Es war so offensichtlich, dass sie sich aufrichtig auf den Besuch Jesu in der Kommunion freute. Ich bat sie, für die anderen Kranken, für Frieden in der Welt und auch für mich zu beten. Fest schüttelte sie zustimmend den Kopf. Ich versicherte ihr, dass ihr Gebet und ihr Opfer sehr wirksam sind. Als sich das Ende abzeichnete, war sie in einem Einzelzimmer. Ihr ältester Bruder, etwa 20 Jahre alt, hielt sie wie ein kleines Kind in seinen Armen. Es war klar, wie sehr die beiden aneinander hingen. Zum Schluss konnte sie nur mehr ein kleines Stück der Hostie schlucken. Am nächsten Tag sagte mir ihre Mutter, dass Faustina um 7.00 Uhr am Morgen gestorben ist. Ich schäme mich nicht zu gestehen, dass ich mit der Mutter geweint habe. Faustina hat mich Glauben, Gottvertrauen und Liebe zu Jesus gelehrt. Das „Schaf “ mit seinem „Geruch“ hat den „Hirten“ gelehrt und näher zu Gott geführt. Am 4. September 2014 brachte Carol siamesische Zwillinge zur Welt. Die beiden Mädchen waren an der unteren Wirbelsäule und am Gesäß zusammengewachsen. Sie heißen Favour und Blessing. Sie erhielten ein Zimmer im Kinderstock. Bei meinen gelegentlichen Besuchen hatte ich Der gesunde „Geruch“ der Schafe
auch die Gelegenheit, Carol und ihre Kinder zu grüßen. Natürlich war die große Frage, was mit den Kindern geschehen soll. Kann man eine Operation der Trennung wagen? Schließlich entschloss man sich zu operieren. Die Mädchen waren jetzt zwei Jahre alt. In einer Marathonoperation von 23 Stunden bei Mitwirken von 60 Ärzten wurden sie getrennt. Die Operation war erfolgreich, ein großartiger Erfolg für das Ärzteteam. Gott sei Dank! Die Mutter, die so sehr befürchtet hatte, dass eines oder beide Mädchen die Operation nicht überstehen könnten, ist natürlich überglücklich. Ich habe die beiden dann ein paar Monate später auch gesehen, wie sie herumlaufen und mit den anderen Kindern ganz normal spielen können. Im Juni 2017 konnten sie das Krankenhaus verlassen, das bis dann ihr Zuhause gewesen war. Mit Recht betont Papst Franziskus immer wieder, dass die Menschen, denen wir einen Dienst leisten, für den Seelsorger zur Quelle der Ermutigung und Vertiefung des Lebens werden.
Am 4. September 2017 war in Nairobi die Sendungsfeier für 23 Seminaristen zu ihrem pastoralen Einsatz. Missionar Jakob Kirchler, der in der Ausbildung der Seminaristen mitarbeitet, überreicht nach dem Evangelium den Kandidaten eine Kerze. Sie sollen Lichtträger sein, wo immer ihr Arbeitsfeld liegt.
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Weihnachten
am Baleh Fluss
¦ Fons Eppink, Oosterbeek, Niederlande Es war 11 Uhr Vormittag am 24. Dezember, als ich mit meinem Begleiter, Father Andrew Tan, in Long Singut, am Baleh Fluss gelegen, eintraf. Das ist eine abgelegene Siedlung mit etwa 800 Einwohnern im Regenwald von Sarawak.
Oben: Entlang des Baleh Flusses finden sich nicht nur idyllisch gelegene Siedlungen. „Es gib auch Bilder der Zerstörung und der abgeholzten Landflächen“, schreibt Fons Eppink
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Wir hatten eine lange Reise hinter uns: vier Stunden mit dem ExpressBoot, vier Stunden in einem Jeep und dann noch drei Stunden in einem Kanu. Dabei waren wir immer noch innerhalb der Grenzen der Pfarre von Kapit. Ich war dankbar für die Einladung. Es sollte einmal ein anderes Weihnachten werden, wie ich es gewohnt war. Die Leute von Long Singut gehören zum Stamm der Kenyah, die in ganz Borneo bekannt sind für die schöne Musik und die feierlichen Tänze. Die Bewohner dieses Langhauses haben sich erst vor kurzem hier angesiedelt. Sie stammen aus dem indonesischen Teil von Borneo und sind
1967 hier eingewandert. Es war für sie eine harte Reise von drei Tagen durch dichten Urwald. Als sie ankamen, erklärte ihnen die malaysische Regierung, dass sie nur bleiben dürfen, wenn sie alle zum Islam übertreten. Eine Gruppe ließ sich dazu überreden. Diese Gruppe in Long Singut aber sagte, sie seien katholisch, und weigerten sich. Gleich suchten sie den katholischen Pfarrer der Gegend auf, einen irischen Josefs-Missionar. Sie luden ihn ein, ihre neue Siedlung zu besuchen und zu segnen. Um sich zu vergewissern, ob sie wirklich katholisch waren, fragte der Pfarrer, ob sie den Rosenkranz beten konnten. Alle bestanden diese „Prüfung“. Am Abend war die kleine, zierlich Weihnachten am Baleh Fluss
gebaute Kirche um 8 Uhr bereits voll. Die Feier begann mit der Weihe der Krippe mit Gipsfiguren aus Europa in einem asiatischen „Stall“ aus Palmenblättern gebaut. Father Andrew gab, an den Gesichtern der Gläubigen zu sehen, eine recht lebendige Predigt. Es tat mir leid, dass ich kein Wort davon verstehen konnte. Die Gläubigen sangen europäische und einheimische Weihnachtslieder. Zur Gabenbereitung kamen sechs Frauen in der schönsten Kenyah Tracht heraus, um die Gaben im Tanz zu rhythmischer Musik der Kenyah zum Altar zu bringen. Die zwei Gebetsleiter assistierten dem Pfarrer bei der Messe. Zum Friedenszeichen brach die ganze Gemeinde zu einem „Slamat hari Krismas“ aus – Frohe Weihnachten! Nach der Messe war es Zeit, dass die ganze Gemeinschaft auf KenyahArt Weihnachten feiert. Father Mathew, ein Josefs-Missionar aus Kenia, hatte mich schon gewarnt, dass alle den traditionellen Kenyah Tanz aufführen. Auch von den Gästen werde erwartete, dass sie zeigen, was sie können. Am Beginn tanzten Alt und
Förderertage vom Brenner bis Salurn
Jung im Kreis nach der Musik aus einem Lautsprecher. Dann kamen noch einmal die Frauen in ihrer schönsten Tracht auf die „Bühne“, gefolgt von Männern und Frauen als Einzeltänzer. In besonderem Kleiderschmuck mit Federn der Nashornvögel machten sie Schritte und Bewegungen, die an die stolzen Nashornvögel im Urwald erinnern. Das lief alles nach den Takten und Rhythmus der Kenyah Musiker mit ihren besonderen Instrumenten. Dann wurden die Gäste eingeladen. Aber was konnte man schon von so einem langen, steifen Europäer erwarten! Das führte meistens zu großem, wohlwollendem Gelächter. Der Charme und das Taktgefühl blieben den geschmeidigen Kenyah Tänzern vorbehalten. Nach Mitternacht kamen wieder die Jungen dran, die Geschmack gefunden hatten an westlicher Musik und Tanz und keine Müdigkeit zeigten. Am Christtag feierten wir die Messe um 8.30 Uhr. Die Kirche war wieder übervoll, obwohl sich die Feier der letzten Nacht bis in die frühen Morgenstunden hinausgezogen hatte.
Nach der Feier in der Kirche trifft sich die Gemeinde, um in volkstümlicher Weise Weihnachten zu feiern: essen, trinken, reden, lachen, tanzen… Auf dem Foto als zweiter von links sitzt Fons Eppink.
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Ein asiatischer Krippenberg mit europäischen Gipsfiguren.
Hier hat sich wieder einmal bewiesen, was der Gemeinschaftsgeist in einer Gemeinde ausmacht. Gleich nach der Messe wurden wir von einer Familie zum Essen eingeladen. Dann ging es von einer Familie zur anderen und danach zur nächsten. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Weihnachtessen an einem Tag gehabt! Da ich Medikamente gegen eine Entzündung einnehmen musste, hatte ich eine gute Ausrede, keinen Alkohol trinken zu müssen. Reiswein und billiger Whiskey fließen nämlich
reichlich. Manche Männer sahen um die Mittagszeit schon ziemlich müde aus. Es ist hier der Brauch, dass zu Weihnachten jeder jeden besucht. Gruppen von Jugendlichen ziehen von einer Familie zur anderen. Später am Abend traf man sich wieder auf der Veranda zu einem gemeinsamen Abendessen. Getanzt und musiziert wurde auch die zweite Nacht. Man hörte gerade auf, als wir bei Tagesanbruch von Long Singut abreisten. Unsere freundlichen Gastgeber winkten uns noch „goodbye“ nach, als wir in das Langboot zur Rückfahrt stiegen. Flussabwärts ging es flotter. Es war ein wunderschönes Bild, wie der Urwald an uns vorbei huschte. Manchmal konnte man sogar Orchideen erkennen. Aber es gab auch Bilder der Zerstörung und der abgeholzten Landflächen: Erosion und gefällte Bäume am Ufer, die als Abfall zurückgelassen worden waren. Was für ein besonderes und unvergessliches Weihnachtsfest das gewesen war! übersetzt von Sepp Schmölzer
Das Langhaus gleicht einem Straßendorf; Haus reiht sich an Haus; über den „Balkon“ gelangt man von Familie zu Familie.
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Weihnachten am Baleh Fluss
POZUZO Ein unvergessliches Erlebnis Andreas Agreiter, Pfarrer, Silz Am 16. März 1857 machten sich Menschen auf den weiten Weg von Silz, Haiming und anderen Orten des Tiroler Oberlandes nach Peru. Es wurde eine beschwerliche Reise mit vielen Strapazen, bis die Auswanderer am 25. Juli 1859 in Pozuzo im Amazonas-Tiefland eintrafen. Die Auswanderer, in Pozuzo unter Kolonisten bekannt, flohen vor der Armut in ihrer Heimat, um in Peru ein neues Leben als eigenständige Landbesitzer zu beginnen. Hier in Silz erinnern eine Tafel am Ortseingang, ein Freundeskreis Pozuzo und auch die jährliche Gedenkmesse an diese Verbindung mit Pozuzo. Heuer wurde bei der Versammlung nach der traditionellen Pozuzo-Gedenkmesse eine Reise nach Pozuzo zum 160-Jahr-Jubiläum der Auswanderung angekündigt. Als dabei der Wunsch geäußert wurde, Pozuzo – ein unvergessliches Erlebnis
dass auch der Pfarrer mitfahren sollte, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Ich wusste, dass in der besagten Zeit auch das Musikfest sein würde, welches ich nicht versäumen wollte. Als dann die Weichen gestellt wurden, um mir die Reise nach Pozuzo zu ermöglichen, traute ich mich, meine Zusage zur Reise abzugeben. In den Tagen vor der Abreise spürte ich eine Anspannung, weil Peru doch für mich ein fernes und fremdes Land – ja eine neue Welt war und es eine lange Reise werden würde. Mehrmals wurden mir vor der Abreise aufmunternde Worte mit auf den Weg gegeben. Und dann war er plötzlich da der Tag der Abreise. Das Abenteuer begann, und der lange Flug von München über Madrid nach Lima verlief angenehmer als erwartet. Unsere Reisegruppe bestand aus 18 Personen. Mit dabei waren auch ein Großneffe von Pfarrer Franz
Oben: Die Reisegruppe aus Silz umfasst 18 Personen. Die ersten Aussiedler aus dem Tiroler Oberland im Jahr 1857 begleitete Pfarrer Josef Egg aus Innsbruck nach Peru.
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Schafferer: Dr Artur Prem mit seiner Frau Regina, und der Obmann des Freundeskreises Pozuzo: Rudi Heinz. Am Flughafen von Lima gab es keine Probleme. Die Stadt Lima überraschte mich mit ihrer Größe, ihrer Schönheit, aber auch dem Verkehr. Nach zwei angenehmen Tagen begann dann die Fahrt nach Pozuzo. Die erste Strecke führte von Lima nach Oxapamba. Die Busfahrt war lang, aber die Landschaft war atemberaubend. Es war ein tolles Gefühl, den 4800 m hohen Ticliu Pass gut passiert zu haben, um dann auf ein weites Land hinabzublicken. Müde kam ich nach Oxapamba. Der Empfang, den Caroline Egg und Freunde aus Pozuzo uns dort bereiteten, ließ mich die Reisestrapazen vergessen. Beim gemeinsamen Abendessen traf ich auch einen
Priester aus Oberschlesien, der schon viele Jahre in Peru tätig ist. Er lud uns ein, auf der Fahrt nach Pozuzo auch seine Kirche zu besichtigen. An einem Sonntagmorgen begann dann in Kleinbussen die Fahrt nach Pozuzo, und wir besuchten auch die Kirche jenes Priesters, bevor es dann auf der Sandstraße weiter nach Pozuzo ging. Ich war angespannt, aber auch ruhig, weil mir solche Straßen bekannt waren. Von der Schlucht neben der Straße sah ich nicht viel. Irgendwann wurde das Land wieder weit, und plötzlich waren wir bei der Brücke und dem Empfangsbogen von Pozuzo, wo wir schon von unseren Gastgebern erwartet wurden. Es war ein herzlicher und freundlicher Empfang – ein gelungener Auftakt zu einer interessanten Woche.
Die Lehrerin aus Santa Rosa mit ihrer Familie.
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Pozuzo – ein unvergessliches Erlebnis
In dieser einen Woche gab es viele Höhepunkte: die Feiern am Kolonistentag und den Nationalfeiertag, die Ausflüge nach Santa Rosa und zu den heißen Quellen, die Messfeiern mit der Gemeinde in Pozuzo, den Besuch im Museo Schafferer und das stille Gedenken am Kolonistenfriedhof. In den Kirchen traf man auf Spuren von Pfarrer Egg, Pfarrer Schafferer und Priester der Comboni Missionare, welche früher in Pozuzo tätig waren. Pfarrer Josef Egg aus Innsbruck und Pfarrer Franz Schafferer aus Gschnitz waren in Pozuzo sehr angesehen und trugen maßgeblich zum Überleben der Siedlung bei. Pfarrer Josef Egg hatte die erste Gruppe der Auswanderer geleitet. Pfarrer Franz Schafferer folgte ihm nach. Jetzt leitet Pfarrer Elton die Pfarre, und es tat mir leid, dass wir Verständigungsprobleme hatten, weil ich nie Spanisch gelernt hatte. Nach einer Woche in Pozuzo nahmen wir Abschied, um über Lima Pozuzo – ein unvergessliches Erlebnis
wieder nach Tirol zu reisen. In meinem inneren Reisegepäck waren viele berührende Erinnerungen – die Großherzigkeit unserer Gastgeber, bewegende menschliche Begegnungen, die Pflege der deutschen Sprache und des Brauchtums aus Tirol, die gemeinsamen Feiern, aber auch das Erlebnis von Weltkirche in den Kirchen von Pozuzo und Lima. Ich durfte Peru als ein sehr religiöses Land wahrnehmen, in dem die Heilige Rosa von Lima hoch in Ehren gehalten wird. Ich erinnere mich jetzt sehr gerne an Pozuzo, aber mehr noch an die Leute, die ich dort getroffen habe. Carlos, Henrique, Milka, Helga, Maria Egg, Johann Köhle und Anna Randolf sind mir in Erinnerung geblieben. Ich danke ihnen für ihre Gastfreundschaft und die tolle Aufnahme. Die Fahrt nach Pozuzo hat meinen Horizont erweitert, und ich sage allen Vergelts Gott, die mir die Reise ermöglicht haben.
Die Kirche zum hl. Josef war die erste Kirche der Siedler.
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Wir bitten Wirums bitten Gebet ums für Gebet die für verstorbenen die Mitglieder verstorbenen und Wohltäter Mitglieder und Wohltäter Algund: Anna Moser-Gasser (langjährige Förderin). – Brixen: Maria Lechner. – Ehrenburg:
Maria Schweigl
Max Hinterlechner. – Eppan: Maria Hanni (langjährige Förderin). – Frangart: Rudolf und Anna Hofer, Franz Roner sen. – Galsaun: Theresia Müller-Perkmann. – Gasteig: Helene Gschnitzer-Hofer, Leni Baier. Fink – Geiselsberg: Ilse MariaFörderin). Ladstätter. – Gomagoi: Andelsbuch: Waltraud (langjährige Johann Josef Gaiser. – Graun im Vinschgau: Aloisia Thöni-Freitag. – Gsies-St. Magdalena: – Assling-Kosten: Rosina Oberhauser. – AsslingJohann Niederhofer, Anna Reier, Johann Burger, Mechthilde Burger. – Gsies-St. Martin: Thal: Theresia Unterweger Förderin), Maria Schwienshackl, Josef Kargruber, Otto (langjährige Felderer. – Innichen: Alois Schönegger, ThomasKirchler. – Axams: Cäcilia Paula Nagl. – Reichsiegl. Josefine Rainer. – Kastelruth: Santarcangelo di Romagna, Karbon – Kiens: Benjamin Innerhofer. – Klobenstein: Anna Eder. – Laas: Martin Bartholomäberg-Gantschier: Anni Maier. – Fulpmes:Theis, Alois Tumler. – Lajen: Maria Brugger-Vikoler. Josef Torggler. – Luttach: Paul Lang. Johanna Rettenbacher– Latzfons: (langjährige Förderin). – Mareit: Aloisia Siller-Gander. – Marling: Rosa Folie-Margesin(Mühlhäusl). – Martell: – Gisingen: Maria Grün, Gebhard Nägele. – HallRudolf Oberhofer. – Mühlbach: Karl Wurzer. – Mühlwald: Alois Oberhollenzer. – Nals: Heiligkreuz: Aloisia Posch (langjährige Förderin). Maria Regele-Hofer. – Naturns: Karl Nischler, Oliva Pircher, Sofia Gamper-Reaslhof). – Heinfels: KarlHermann Anton Walter, Mitteregger. – Martha Inzing: Bernard. Maria – Oberinn: – Neumarkt: Walter Galvagni, Oberbozen: Elisabeth Pechlaner-Valtingoier. – Pfalzen: Aloisia Plankensteiner. – Prags: Anna Müller. – Kramsach: Anna Grün (langjährige Förderin). Taschler-Durnwalder. – Rabensteiner: Maria Gufler-Kofler. – Reischach: – Längenfeld-Gottsgut: Agnes und Karl Fender. – Mils bei Hermann Demichiel, Alois Oblechner. – Rodeneck: Franz Putzer, Emil Amort. – Sand in Taufers: Imst: Josef Westreicher. – Natters: Anna Pfurtscheller. Josef Palma, Elsa Engl. – Sarnthein: Klara Weißensteiner, Georg Stauder (Lahner Jörgl). Nauders: Theresia – Seis : Flora–Schiller-Zanderigo. – St.Klapeer, Leonhard inFranz Passeier:Waldegger. Karl Gufler. –– St. Lorenzen: Neustift im –Stubai: Raimund Josef Kindl. –(langjährige Maria Leitner-Plaikner. St. Martin in Passeier: Hofer, Maria Gamper-Schweigl Förderin). -Neustift-Neder: St. Martin in Thurn: Pire Tavella, Hans Pescoller, Maria Costalunga. – Maria Hofer. – Oberlienz: Hermann St. Valentin auf der Haide: Erhard Hölbling. – Stilfes: Waltraud Simmerle, Pichelkostner. – Obertilliach: Johann Auer. – Pflach:Josef Fürler, Ferdinand Sparber. – Stilfes-Egg: Klara Leitner-Aukenthaler. – Stilfs: Karl Lingg. – Tall: Renate Deutschmann, Gerhard Schönherr, Erna Josef Walzl, Marianne Almberger. – Trens: Josefa Aichholzer. – Tschars: Stefan Markt. Besser. Reisinger. – Pfunds: –Matthias – Piller: Irma Flir – Untermoi: – Tschengls: Norbert Tschötsch:Brunner. Maria Schatzer-Eisenstecken. (langjährige Förderin). Reisach: TheresiaMaria Oberreßl. – Maria Costalunga. – Untervintl: Theresia – Fiedler. – Vierschach: Rainer-Gutwenger, Hans Schönegger. – Villanders: Agnes Gruber (Mitterhoferin). – Welsberg: Schmirn: Elisabeth Strobl. – Schönwies: Rudolf Schiestl. Gertraud Oberhammer-Gschnell, Reinhard Ploner, Sepp Hinter, ErnstFeurstein, Amhof. – Winnebach: – Schwarzach: Andrea Pfanner, Theresia Paula Patzleiner. – Wolkenstein: Stefan Demetz.
Maria Schweizer. – St. Veit in Defereggen: Martha Veiter,
Anna Moser
Gedächtnisspende: Für Maria Gabrielli, Deutschland (hl. Messen). – Im Gedenken an Siegfried Prast, Simon Großlercher. – Tannheim: Stefan Demetz, Wolkenstein. – Im Gedenken an Anna Moser Gasser, – Im Philibert Kleiner. – Trins: Elisabeth Heidegger. Algund. – Gedenken an Johann Willeit, Deutschland. – Im Gedenken an Walter Galvagni, Neumarkt. Tristach: Hannes Unterluggauer, Greti Amort. – Wenns: Loni Wassermann. – Wolfurt: Anni Haderer.
Herr, schenke ihnen die ewige Freude!
alle Spenden unddie Messintentionen Herr,Fürschenke ihnen ewige Freude! ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Maria Schweigl-Gamper, St. Martin in Passeier,
* 5.10.1931, † 16.7.2017, Förderin von 1977 bis 2017
Maria IrmaHanni Flir
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Anna Moser-Gasser, Algund, * 25.1.1940, † 20.7.2017, zehn Jahre Förderin Irma Flir, Piller, † im 76. Lebensjahr am 23. Juli 2017, Maria Hanni, Eppan, * 24.9.1927, † 16.8.2017, Förderin von 1998 bis 2016langjährige Förderin
Unsere Verstorbenen
Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Andelsbuch: Waltraud Fink (langjährige Förderin). – Assling-Kosten: Rosina Oberhauser. – AsslingThal: Theresia Unterweger (langjährige Förderin), ThomasKirchler. – Axams: Cäcilia Nagl. – Bartholomäberg-Gantschier: Anni Maier. – Fulpmes: Johanna Rettenbacher (langjährige Förderin). – Gisingen: Maria Grün, Gebhard Nägele. – HallHeiligkreuz: Aloisia Posch (langjährige Förderin). – Heinfels: Karl Anton Mitteregger. – Inzing: Maria Müller. – Kramsach: Anna Grün (langjährige Förderin). – Längenfeld-Gottsgut: Agnes und Karl Fender. – Mils bei Imst: Josef Westreicher. – Natters: Anna Pfurtscheller. – Nauders: Theresia Klapeer, Franz Waldegger. – Neustift im Stubai: Raimund Hofer, Josef Kindl. – Neustift-Neder: Maria Hofer. – Oberlienz: Hermann Pichelkostner. – Obertilliach: Johann Auer. – Pflach: Renate Deutschmann, Gerhard Schönherr, Erna Besser. – Pfunds: Matthias Brunner. – Piller: Irma Flir (langjährige Förderin). – Reisach: Theresia Oberreßl. – Schmirn: Elisabeth Strobl. – Schönwies: Rudolf Schiestl. – Schwarzach: Andrea Pfanner, Theresia Feurstein, Maria Schweizer. – St. Veit in Defereggen: Martha Veiter, Siegfried Prast, Simon Großlercher. – Tannheim: Philibert Kleiner. – Trins: Elisabeth Heidegger. – Tristach: Hannes Unterluggauer, Greti Amort. – Wenns: Loni Wassermann. – Wolfurt: Anni Haderer.
Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!
Irma Flir
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Irma Flir, Piller, † im 76. Lebensjahr am 23. Juli 2017, Förderin von 1998 bis 2016
Unsere Verstorbenen
Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren
Ein indischer Salomon Vor zwei Wochen wollte unser Hahn nicht mehr krähen. Ein Übeltäter hatte ihn mausetot an unsere Haustür genagelt. Dazu verschwand unser kleines Kalb spurlos. Mein Hausknecht rief gleich: „Ich bin unschuldig! Wir müssen den ‚Kabu‘ (eine Art Zauberer) rufen; der wird den Schuldigen finden.“ Das bezweifelte ich; aber dann rief ich ihn doch aus reiner Neugier. Der „Kabu“ kam, stellte einen Tisch vor die Haustür und legte darauf Palmblätter und ein Häufchen ungekochte Reiskörner. Dann musste sich vor dem Tisch unser gesamtes Hausgesinde aufstellen, Hausknecht, Diener, Koch, Auskehrer, ihre Familien und einige Angehörige. Nach einer flammenden Rede schrieb der Kabu auf äußerst umständliche Art die Namen der Anwesenden auf. Darauf schüttete er in jedes Palmblatt etwas Reis und verteilte es an die Leute. Dann rief er wie ein Feldwebel: „Eins,
zwei, drei, in den Mund mit dem Reis!“ Dann das zweite Kommando: „Den Reis kauen!“ Schließlich kam der dritte Befehl: „Den Reis zurück auf das Palmblatt spucken!“ Nun ging er von Person zu Person, Von R. Kempermann, um sich den zerkauten Reis Indien anzuschauen. Plötzlich packte er meinen Koch und rief: „Du bist der Übeltäter – gestehe!“ Der zitternde Koch gestand gleich, dass er das Hahnengekräh am frühen Morgen nicht mehr ausgehalten habe und dass er das gestohlene Kalb sofort wieder zurückbringen werde. Ich staunte über diesen indischen Sherlock Holmes und fand erst später des Rätsels Lösung: Alle Unschuldigen hatten den rohen Reis ruhig gekaut und voller Speichel wieder ausgespuckt. Der schuldige Koch aber in seiner riesigen Aufregung hatte kaum Speichel im Mund und spuckte deshalb den zerkauten Reis fast trocken wieder aus!
Was geschah in der Weltkirche? Die Wartburg liegt in Thüringen über
der Stadt Eisenach am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes. Sie wurde um 1067 von Ludwig von Springer gegründet und gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Name bedeutet Wach-, Wächterburg. Die heutige Wartburg ist größtenteils im 19. Jahrhundert neu gebaut worden. Wie kaum eine andere Burg Deutschlands ist sie mit der Geschichte verbunden. 1211 bis 1227 lebte die später heiliggesprochene Elisabeth von Thüringen auf der Burg. Als ihr Gemahl bei
Was war?
einem Kreuzzug ums Leben kam, widmete sich Elisabeth ganz einem Leben in Armut und im Dienst an den Armen und Kranken. 1521/22 hielt sich der Reformator Martin Luther hier versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel in … vor 950 Jahren nur elf Wochen ins Deutsche. Johann Wolfgang Goethe weilte mehrfach hier, erstmals im Jahr 1777. Es ist nicht verwunderlich, dass die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt.
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Zum Gedenken an Johann Willeit †
Hans, der rastlose, unermüdliche, betende Arbeiter Geboren am 23. Jänner 1940 in Niederolang als zweites von fünf Kindern kommt Hans 1953 in das Knabenseminar der Kapuziner nach Salern oberhalb Vahrn, wechselt 1957 in das St. Josefs-Missionshaus in Brixen und besucht die Oberschule am Vinzentinum. Nach dem Studium der Philosophie in Brixen und Theologie in Mill Hill London legt er am 1. Mai 1965 den ewigen Missionseid ab und wird am 9. Juli 1966 in Muri-Gries von Weihbischof Heinrich Forer zum Priester geweiht. Anfang 1967 erreicht er sein erstes Missionsgebiet in Sarawak auf Borneo und wirkt im Gebiet der heutigen Erzdiözese Kuching. 1978 muss er das Land verlassen, wie die Aufenthaltsgesetze von Malaysia es verlangten. Es folgen elf Jahre Missionseinsatz in der Erzdiözese Bamenda (Kamerun). Nach dem Auffrischungskurs in Nemi bei Rom wird er 1991 nach Münster geschickt, um für die Mission zu werben. Von 1999 bis 2002 ist er im Missionshaus Absam, verteilt den Missionsboten und besucht die Förderer/innen in Tirol und Vorarlberg. Hernach sorgt er in der Mill Hill Prokura in Rom für die Gäste und pflegt Haus und Garten. Von 2009 bis 2014 ist er im St. Josefs-Missionshaus
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Brixen untergebracht und seit dem 8. Oktober 2014 im Herberthaus am Kranewitt. Am Peter und Pauls-Tag, 29. Juni 2017, erleidet Hans den ersten und am 28. Juli den zweiten Schlaganfall, der ihm vollends das Bewusstsein nimmt. Am Freitag, 4. August 2017, verstirbt er im Herberthaus und wird im Grab der Josefs-Missionare in Elvas beerdigt. Hans hat sein Leben in den Dienst der Weltmission gestellt. Er zeichnet Baupläne, verlegt Strom- und Wasserleitungen, repariert Maschinen und Autos, baut Dutzende von Kirchbauten. Sogar die Befriedung zweier streitender Nachbardörfer gelingt ihm in Kamerun mit dem Bau eines gemeinsamen Marktplatzes. Er zeigt religiöse Filme bis in entlegensten Orten. Er konnte nie Nein sagen oder Hilfe ausschlagen. Selber war er höchst anspruchslos, verbrachte oft Stunden vor dem Allerheiligsten. Hans war nicht nur Baumeister, Sammler und Manager. Er war auch Seelsorger, tat, was in seiner Macht stand, immer vorwärts drängend, denn das Reich Gottes durfte nicht zuwarten. Seiner Fehler und Schwächen war er sich bewusst, konnte jedoch nicht aus seiner Haut heraus. Mit den Jahren hat er sich seinem Schicksal ergeben und entwickelt Gelassenheit. Im Gebet und Glauben an Jesus Christus und den barmherzigen Vater hat er tiefen Halt und Trost gefunden. – R.I.P. Konrad Willeit
Zum Gedenken an Johann Willeit †
Leser/innen schreiben: Sehr interessant finde ich die Artikel „Mill Hill Goes Europe“; wie alles entstanden ist. – Der Bericht von Konrad Willeit brachte mich ins Staunen. – Wenn man den Boten aufmerksam durchgelesen hat, kann man nur sagen: „Nichts ist beständiger als der Wandel. Bischöfe gehen und kommen. Nur Gott bleibt der, der ist.“ Wieder ein sehr interessantes Heft. Den ehemaligen Generaloberen Noel Hanrahan habe ich noch in Mill Hill kennengelernt. Notburga, Stumm; Josef, Partschins; Franz, Taunusstein Diesmal haben Sie ein zeitgemäßes, großes Anliegen aufgegriffen, das heutzutage in jeder Familie ein schmerzliches Anliegen ist und große Sorgen in das Familienleben stellt. Lieber P. Hanser, danke für ihren guten Beitrag. – Der Leitartikel hat mich sehr betroffen gemacht. Und doch glaube ich ganz fest an das kraftvolle Wirken des Hl. Geistes, der auch
in unserer Zeit zu spüren ist. – Ich möchte danken dem Rektor Hanser für sein Vorwort, das mir sehr gut gefallen hat; der strahlt wirklich Freude und Begeisterung aus. Gebharda, Rum; Konrad, Ampass; Emanuela, Hall Das besondere Erlebnis mit der Oma aus dem Sarntal. Was muss das für eine große Freude gewesen sein und ein Erlebnis pur. Die Nonne mit der Sarner Tracht! Luise, Wolkenstein Sage Vergelt’s Gott für die geleistete Arbeit. Es wurde Großartiges geleistet. – Wie viel guten Samen haben die Missionäre ausgestreut… Die Menschen im Gesundheitszentrum Mbam sind sicher sehr froh… Betroffen macht der Artikel „Den Übergang gestalten“. Bei allem Ernst der Lage dürfen wir nie hoffnungslos und mutlos werden. – Da hat Peter Mair mit seiner letzten Seite den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch die anderen Artikel sind sehr gelungen. Schön die Zahlen über die MIVA 2016. Antonia, Ried; Martha & Peter, Schlanders; Antonie & Rudi, Bruneck
Gebetsanliegen des Papstes November 2017 Für die Christen in Asien: Dass sie durch ihr Zeugnis für das Evangelium in Wort und Tat den Dialog, den Frieden und das gegenseitige Verstehen fördern, besonders in der Begegnung mit Menschen anderer Religionen.
Dezember 2017 Für die älteren Menschen: Getragen durch ihre Familien und christlichen Gemeinschaften mögen sie ihre Weisheit und ihre Erfahrung in Glaubensverbreitung und Formung der jeweils jüngeren Generationen einbringen.
Leser/innen schreiben | Gebetsanliegen des Papstes
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Für gewitzte Ratefüchse Die Lösungen des Missionsboten vom Juli — August 2017: Hanrahan Sag dem Krokodil erst, dass es hässlich ist, wenn du den Fluss überquert hast. Gewinner Brixen: Sabine Gritsch, Vöran Mathilde Golser, Prags Elisabeth Riedl, Taufers in Münster Clara Rottonara, Corvara Fam. Stoffner, Sarnthein über 100x Gewinner in Absam: Renate Aichner, Strassen Maria Bischof, Elmen Christine Engelhart, Hörbranz Frieda Hörtnagl, Matrei am Brenner Sr. Gebharda Nigsch, Rum Helga Plank, Silz
Nun die Aufgabe für heute: Im letzten Missionsboten des Jahres steht das Weihnachtsrätsel. Es gilt, diesen Boten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter zu ergänzen. Sind alle richtig eingetragen, müssen die 26 Buchstaben an einander gereiht und der Satz geformt werden. A: Im Sommer desselben Jahres visitierte der...
H: Nach einer ... Rede schrieb der Kabu. I: Dann wurden die Gäste... J: Und sie erhielten keine spezifische... K: Den … ging es bei der Trockenheit viel bes-
ser. L: Aber auch das Erlebnis von … in den Kirchen.
Den Satz sollt ihr bis zum 31. Dezember 2017 (!) an eine der Adressen auf Seite 23 einschicken: entweder eine Postkarte, ein Fax oder ein Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Straße/ Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Es gibt Einsender mit demselben Namen im selben Ort. Wer die richtige Lösung des einen oder anderen Rätsels geschickt hat, dessen Name wird im Missionsboten 2018/1 veröffentlicht. Die zweite Übung im folgenden Rätsel ist freiwillig und reiner Denksport. Das Wort ergänzt sinngemäß den gefundenen Satz. A B
C D
E
3
F
G H
I
J 5
12
19
22
9
22
14
4 16
C: Die Zeit am Glühweinstand, die Hetze im...
der... E: Nach zwei ... Tagen begann die Fahrt. F: Der Pfarrer fragte, ob sie den … beten konnten. G: All das scheint die alten Traditionen in…
L
11 21
B: Es dauerte aber noch einige... D: Der Kaplan hat mich gebeten, ihn während
K
8
15 6 18
1
7 20
23 10 13
2
17
25 24 26
Für gewitzte Ratefüchse
Schicksaal
vornehm
Schneller verliert das Reh die Haare seiner Hörner, als manch böser … jene seiner Zähne
klar
wüst unser Planet
König von Israel
Feldherr Sauls Liliengewächs Weise
Flur Fernsehkanal
Tierfutter
Datenträger
Schutz im Freien
Planke
Hühner produkte
Wasservogel ital.: drei
neben Wohlergehen
Rettung
Licht … !
Artikel
Hinweis
Auerochse du sagen Kopfbedeckung
Prophet ägypt. Gottheit lat.: geht!
Epos über Troja
Dorf in Galiläa
nur
Abk.: Straße
Abk.: Neues Testament
Abrahams Frau
Kfz. Mauritius
Keimzelle
dt. Münze
jap. Politiker
franz. Kartenspiel
Zahl
griech. Buchstabe
Menschenart
hebr. Buchstabe
israelitischer Stamm
neben
südam. Geier
Staat der USA Abk. anormal
Bezeich nungen
Spielkarte
Bergstock in der Schweiz
russ. Fluss
Strohbündel Kfz. Türkei
Vorsilbe. weg, ab Abk. Lehramt nicht mono Abk. Einwohner
arab.: Hügel
Arglist
Abk. Tonne griech. Friedensgöttin
Die Lösung(en) Ihres Rätsels senden Sie an eine der folgenden Anschriften: Für Südtirol: St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen, Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com Für Österreich: St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam, Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshausabsam@gmx.at Viel Spaß wünscht Ihnen das Redaktions-Team.
Für gewitzte Ratefüchse
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Alois Reichegger
Abk. ohne Gewähr
Österreichische Post AG MZ 02Z030849 M St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam
Am 22. Oktober war Weltmissions-Sonntag:
Das Gute bewahren
„Tam tam – tam – tam tam tam!“ – Fast wie die alten Morse-Zeichen erklang es tief aus dem Urwald im früheren Zaire. Der alte Katechist neben mir spitzte die Ohren: „Holla, unser altes ‚Buschtelefon‘. Damit kann man Nachrichten übermitteln wie etwa, wer gestorben ist, wo es wichtige Versammlungen gibt, und, und… Ich kann diese Trommelzeichen noch entziffern; mein Sohn und die jüngeren Leute aber leider nicht mehr, die haben ‚modernere‘ Interessen. Somit geht wieder eine gute alte Tradition verloren, leider.“ Ähnliches habe ich auch in Kamerun und Uganda erlebt. Die moderne Zeit, Technik, Landflucht, Studium im Ausland, eine Art „Amerikanismus“, Vermischung der Stämme, all das scheint die alten Traditionen in Windeseile aufzufressen. Und gerade das wird uns Missionaren öfters vorgeworfen, dass wir
durch unser europäisch gefärbtes Christentum viel von der einheimischen Kultur und Tradition zerstört hätten. Nun, einiges wurde sicher zerstört, besonders Traditionen, die mit Aberglauben, altem Zauber und Hexerei zusammenhingen. Andererseits aber waren es gerade die Missionare, die Wörterbücher der einheimischen Sprachen und Sprichwörter zusammengestellt, altes Brauchtum gesammelt, fotografiert, und somit vor dem Verschwinden bewahrt haben. Sie waren es, die die Leute ständig auf die Schätze ihrer vielen guten Traditionen hingewiesen haben nach dem Motto des hl. Paulus: „Prüft alles; und behaltet das Gute.“ (1 Thess 5,21) – Sicher auch ein wichtiger Punkt, den man am Weltmissions-Sonntag nicht ganz vergessen sollte. Peter Mair