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Supplement OTTO GLOCKEN · G. Reinhold · Familien- und Firmengeschichte Glockengießerdynastie Otto

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SUPPLEMENT

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No. 1 zu ISBN 978-3-00-063109-2 OTTO GLOCKEN · Gerhard Reinhold · Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto

Neues: Personalia der Familien Otto | Seite 6

(OTTO-)Glocken: Maß, Gewicht, Ton und Schwingungszahl | Seite 8

OTTO-Glocken in der Basilika St. Ludgerus, Essen-Werden | Seite 24

St. Blasius, Düsseldorf-Hamm und Hl. Dreikönige, Neuss | Seite 26

Rezensionen | Seite 33

Supplement No. 1

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OTTO-GLOCKEN

Oben: Ernst Karl (II) Otto mit Ehefrau und Kindern, in der Mitte hinten Tochter Regina. Foto: Privatarchiv Monika Plath, Bremen. Unten: Friedrich Otto 1956 in Saarlouis-Roden.

Personalia der Familien Otto Das OTTO-Glockenbuch präsentiert auf den Seiten 18 und 19 den Familienstammbaum der Glockengießer Otto aus dem Eichsfeld. In der dritten und vierten Generation sind Personen aufgeführt, die etwas mit der Entstehung dieses Nachtrags zum großen Glockenbuch zu tun haben.

4 Gerhard Reinhold, OTTO Glocken, Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto, Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, hier S. 66 ff.

5 Das Werkverzeichnis im OTTO-Glockenbuch dokumentiert die 535 in Saarlouis gegossenen Glocken, eine Vielzahl weiterer Aufträge für Kirchengemeinden sowie den Guss des Marienbrunnens

und des Bronzelöwen in Saarlouis. G. Reinhold, 2019, S. 87–95, 367, 374 f., 382 f. 564–571.

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linke Seite: Schwere Rippe für Bronze=Glocken, sogenannte Otto’sche schwere Rippe. Lehrbrief 20 der Glockengießerschule Brilon. Repro: Claus Peter, Hamm

oben links: Schwere OTTO-Rippe 1951 nach Bruder Michael Reuter (2007) Rippenzeichnung: Bruder Michael Reuter

oben rechts: Mittelschwere OTTO-Rippe nach Christoph Schmitt (2019) Rippenzeichnung: Christoph Schmitt

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Die beiden großen Glocken wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Fast einhundert Jahre musste sich die Gemeinde mit der kleinen g‘-Glocke begnügen. Erst im Jahr 2013 konnten mittels großzügiger Spenden durch die Fa. OttoBuer (Neustadt/Holstein) in Zusammenarbeit mit der Glockengießerei Eijsbouts in Asten/NL zwei neue Bronzeglocken gegossen werden. Die Glockengießerei Königliche Eijsbouts in Asten/NL „hatte die Möglichkeit, die von unseren Vätern hinterlassenen Aufzeichnungen über die Gestalt der Otto-Rippe zu digitalisieren“. „Damit war es für uns wieder möglich, Glocken in Otto-Rippe gießen zu lassen.“ Nach Aussage von Joachim Otto, dessen Großvater Ernst Karl (II) Otto Ende des 19. Jahrhunderts mit der Fertigung und dem Ein-

bau der ersten Glocken betraut war, war „die Anpassung an die alte vorhandene g‘-Glocke ... kein Problem“. 23 Heute verfügt die HerzJesu-Kirche wie früher über ein dreistimmiges Geläut dessen Bronzeglocken in OTTO-Rippe geformt wurden.

Der Glockensachverständige Norbert Drechsler aus Lübeck beurteilte die Glocken wie folgt: „Die neuen Glocken sind klanglich und optisch sehr gut gelungen. Bei der akustischen Prüfung sprechen alle Teiltöne mit sehr guter Resonanz an. Die Glocken erfreuen durch ihren angenehmen und vollen Klang; das Ausklingen erfolgt ruhig und harmonisch. Die Nachhallzeiten gehen weit über die geforderten Werte hinaus. … Am 23. August habe ich die

Intonation des nun im Turm der Kirche HerzJesu montierten Geläutes überprüft. Läuterhythmus und Anschlagstellen sind gut eingestellt. Die Klöppel schlagen gleichmäßig an und bringen alle Glocken gut zum Klingen. Hier auf dem Turm zeigt sich jetzt das große Klangvolumen der neuen Glocken. Besonders die große Glocke gibt mit ihrem grundtönigen Klang dem Geläut ein beeindruckendes Fundament. Die Abstimmung der neuen Glocken auf die vorhandene Glocke ist sehr gut gelungen.“24

23 Turm und Uhr, Nr. 30/2013. Die Glocke II wurde auf Wunsch des Glockensachverständigen Drechsler „klanglich geringfügig korrigiert“. Während die Ottos früher immer damit warben, dass die Gusshaut ihrer

Glocken unverändert bliebe und ein Nachstimmen der Glocken nicht notwendig wäre, ist spätestens seit P. Griesbacher: (Das) Glockenstimmen, Regensburg 1932, klar, dass ein Höher- oder Tieferstimmen

von Glocken in begrenztem Rahmen vollkommen unbedenklich ist. 24 Bericht Glockenprüfung von Norbert Drechsler vom 21.6. und 23.8.2013.

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OTTO GLOCKEN

Gerhard Reinhold

Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto

artkonzeptkörner

ISBN 978-3-00-063109-2

Unter den vielen Glockengießern gibt es nur wenige, die sowohl durch den Klang ihrer Glocken sowie aufgrund der Anzahl der von ihnen gegossenen Glocken herausragen.

Hierzu gehören die Glockengießer Otto, die von 1874 bis in die siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts an die 9.000 Glocken produziert haben. Sie hatten Gießereien in Hemelingen/Bremen, Breslau und Saarlouis und gehörten zu den großen deutschen Bronzeglockengießern des 19. und 20. Jahrhunderts. Reich bebildert wird hier erstmals die Familien- und Firmengeschichte der Glockengießer Otto zusammengetragen. Am Anfang aber steht die Frage: Von wem erlernte der katholische Priester Carl Otto die Kunst des Glockengießens? Wie stieg die Firma zu einer anerkannten „Reformgießerei“ auf, deren glockentheoretisches und glockentechnisches Knowhow sich in Deutschland weiterverbreitete? Über 8.600 OTTO-Glocken aus der Zeit von 1874 bis 1973 weisen die Werkverzeichnisse dieses Buches nach. Die fast hundertjährige Glockenproduktion der Ottos wird durch viele Grafiken veranschaulicht. Mit der Auswertung von Hunderten von OTTO-Glocken wird der äußeren Gestaltung der OTTO-Glocken, ihren Inschriften und Verzierungen, aber auch den klanglichen Charakteristika der OTTO-Glocken auf den Grund gegangen. Glocken sind „beladen mit Gottes Botschaft“. Deshalb werden über 300 Glockeninschriften von OTTO-Glocken wiedergegeben, viele davon kommentiert. Sechzig OTTO-Geläute werden vorgestellt. Sie geben einen Eindruck von der Geschichte und geografischen Verbreitung der Otto-Glocken. Die Geschichte der Glockengießer Otto ist Teil der deutschen Glockengeschichte. Sie ist eingebettet in die Geschichte Deutschlands von der Kaiserzeit bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts. OTTO-Glocken zeichnen sich aufgrund der von Carl Otto entwickelten „OTTO-Rippe“ durch eine außergewöhnliche Klangfarbe aus. Der Klang der OTTO-Glocken fasziniert noch heute die Menschen. Und so heißt es über OTTO-Glocken sicher zu recht: „Es sind die schönsten Glockentöne im ganzen Ort.“

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