SOMMER 2014
MAGAZIN DER FERIENREGION EISACKTAL
SONNENAUFGANG AM BERG Ein besonderes Naturschauspiel am Sterzinger Roßkopf DOLOMITI RANGER Wie Familien die Tier- und Pflanzenwelt Südtirols neu entdecken
AUS ERSTER QUELLE
Eisacktals Wasserwege, Mineralwasserquellen und Quellheiligtümer
06 Mix up › › › › › ›
Feinkäserei Capriz in Vintl Culturonda® Wein App Reinhold Messners höchstes Museum Die Macher der Holzbrille Genusswege im Eisacktal Kulturprojekt „Alte Brennerpass-Straße“
08 Aus erster Quelle Über den Weg des Wassers im Eisacktal, dessen Kraftorte und die Besonderheiten der zwei Mineralwasserquellen des Tales
13 Am Pfunderer Höhenweg Michael Weissteiner, Hüttenwirt der Edelrauthütte in Pfunders, über die Herausforderungen eines Gastwirtes am Berg
16 Wandern Faszinierendes Naturschauspiel: Sonnenaufgang auf dem Sterzinger Hausberg Roßkopf
18 Stadtgeschichten Brixens geheime Gärten: Ein Streifzug durch die blühenden Klostergärten der Stadt
08
Quellen des Lebens: Der Weg des Wassers im Eisacktal
13
Leben und Wandern am Pfunderer Höhenweg
22 Weinkultur im Eisacktal Wie ein Eisacktaler Winzer das Villanderer Bergwerk für seine Weine nutzt
24 Südtiroler Bergartischocken
Entdecken Sie, worauf die Riers seit Generationen stolz sind.
Landwirtschaftliche Kuriosität: Der Anbau von Artischocken auf dem Apfelhochplateau Natz-Schabs
26 E-Biken in Ratschings Radeln mit Hilfe aus der Steckdose: Wie sich für jeden eine Almtour auf dem Fahrrad bewältigen lässt
28 Trostburg bei Waidbruck Terese Gröber, die Seele der Trostburg, über ihr Leben hinter Schlossmauern
18
Einblicke in Brixens versteckte Klostergärten
30 Dolomiti Ranger Wie Familien die Tier- und Pflanzenwelt der Dolomiten auf ungewöhnliche Weise entdecken
33 Eisacktal: Tal der Wege 34 Info Wissenswertes über Anreise, Klima und Verkehrsverbindungen
www.suedtirol.info/produkte
26
Mit dem E-Bike auf die Almen von Ratschings
3
Text: Doris Brunner Foto: Alex Filz
Freiflieger Auf der Lüsner Alm versperrt nichts den Blick. Mit über zweitausend Hektar Almwiesen und Weideflächen ist sie eine der größten Hochebenen Südtirols. In dieser ausgedehnten Weite findet man schnell Abstand vom Alltag und blickt sorglos in die Ferne. Kindgerechte Wanderwege und Spielplätze sorgen dafür, dass auch Eltern ihre Entspannung finden – und gemeinsam mit den Kleinen darüber staunen können, wie aus dem einstigen Urmeer die Bergwelt der Dolomiten am Horizont entstanden ist.
4
www.eisacktal.com
5
Bock auf Ziegenkäse Die Architektur des Gebäudes der Feinkäserei Capriz ist außergewöhnlich und sinnstiftend zugleich: Sie ist einem riesigen Stück Käse auf einem Kupferkessel nachempfunden und signalisiert sofort: Hier dreht sich alles um Käse, und zwar um Ziegenkäse. Gebaut wurde ausschließlich mit nachhaltigen Materialien wie Südtiroler Zirbenholz, Kupfer und Glas – und Regionalität spielt nicht nur bei den Baumaterialien eine Rolle. Als erste Käserei in Südtirol legt Capriz ihren Fokus auf hochwertigen Ziegen- und Weichkäse in verschiedensten Varianten, hergestellt aus Südtiroler Milch. Doch die Feinkäserei versteht sich nicht nur als Produktionsstätte, die interaktive Erlebniswelt sowie der Museumsbereich gewähren auch einen spannenden Einblick in die Welt der Käseherstellung. Bistro, Shop und Museum der Feinkäserei Capriz an der Pustertalerstraße in Vintl sind täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. www.capriz.bz
12 Wege zur Weinkultur Südtirol ist der winzige Riese im Weinland Italien. Auf kleinster Fläche wachsen hier 20 Rebsorten, deren Weine preisgekrönt sind. Eine individuell kombinierbare Reise durch die Weinkultur und den Weingenuss ermöglicht die Culturonda® Wein App für Smartphones: 12 Weinthemen, Erlebnispunkte und ein dazugehöriges Servicetool, Weinfinder, Videos, interaktive Landkarten, Filme oder Hörgeschichten führen kostenlos durch die Welt des Südtiroler Weins. Erhältlich ist die App unter www.suedtirol.info
6
www.eisacktal.com
Hölzerne Hingucker Sie wiegt nur 13 Gramm, ist aus Südtiroler Holz gefertigt, und keine ist wie die andere: Die Brillenfassungen von WooDone sind das Accessoires schlechthin für modebewusste Trendsetter. In über 50 Arbeitsschritten wird die Brille präzise per Hand hergestellt, wobei Frontteil und Bügel aus einem einzigen Stück Furnierholz gemacht sind. Gegründet wurde WooDone von den beiden Eisacktalern Thomas Oberegger und Klaus Tavella; in Vahrn bei Brixen lassen sich die Brillen im eigenen WooDone-Haus mit Showroom auf die eigene Nase setzen. Und wer gar keine Sehhilfe benötigt: Die hölzernen Hingucker aus Südtiroler Nuss-, Kirsch- oder Akazienholz gibt´s auch als Sonnenbrille. www.woodone.it
Wie das Tal der Wege schmeckt Mit Orten verbinden wir häufig auch Gerüche oder ganz bestimmte Geschmackserlebnisse. Der fruchtige Weißwein aus Neustift, der rassige Graukäse von der Almkäserei Pranteralm bei Wiesen, die heiße Kastanie beim Törggelen – all dies sind die Aromen des Eisacktals. Wie diese Produkte entstehen, wer sie herstellt und wie unterschiedlich sie schmecken können, zeigen die Erlebniswege „Regionale Produkte und ihre Meister“ auf. Geführte Wanderungen, Begegnungen mit den Herstellern, Besichtigungen und Verkostungen lassen erleben, wie das Eisacktal schmeckt: Die Milch der Bergbauernhöfe steht beispielsweise beim Milchsteig in der Almenregion Gitschberg Jochtal, ein gemütlich zu wandernder Themen-Erlebnisweg von Vals hin zur Fane Alm, sowie beim Südtiroler Milchfest am 30. und 31. August 2014 im Almdorf Fane im Fokus der Sinne. www.eisacktal.com / Tal der Wege / Die Erlebniswege
ENTDECKUNGSTOUR AM BRENNER
Reinhold Messners höchstes Museum Das sechste und somit letzte Mountain Messner Museum entsteht am Kronplatz bei Bruneck – und ist auf 2.275 m Meereshöhe zudem das höchste in der Museumsreihe des Extrembergsteigers. Geplant hat das MMM Corones die weltbekannte Architektin Zaha Hadid: Um so wenig wie möglich in die Berglandschaft einzugreifen, verlagerte sie einen Großteil der Räume unter die Erde. Die drei Ausstellungsebenen widmen sich dem Thema Fels und dem Leben von Reinhold Messner, dargestellt anhand zahlreicher Exponate aus seiner Sammlung. Die Eröffnung des MMM Corones ist im Sommer 2014 geplant. www.mmmcorones.com
Das Gebiet um den Brennerpass ist Grenzübergang, Begegnungsort von unterschiedlichen Kulturen, politisches Denkmal und Rastplatz zugleich. Das grenzüberschreitende Projekt „Alte Brennerpass-Straße“ zeigt das Leben nördlich und südlich des Brenners in all seinen Facetten: Die Highlights der Region sind mit Schautafeln versehen, wie beispielsweise die St. Barbara-Kapelle in Gossensass – einem Schmuckstück aus der Zeit der Bergwerksblüte. Zehn Gastbetriebe von Gossensass bis Gries informieren in eigenen Themenecken über kulturelle und historische Besonderheiten wie die Bergbahnen, das Markt- und Postwesen, oder verweisen auf die Kunst und Literatur rund um den Brennerpass. Nicht zuletzt lassen zahlreiche Veranstaltungen wie Lesungen oder Modeschauen die alte Brennerpass-Straße erneut aufleben. www.altebrennerpassstrasse.eu
Text: Doris Brunner  Foto: Oskar Zingerle, Alex Filz
Aus erster Quelle 8
www.eisacktal.com
St. Zacharias-Quelle
H2O: zwei Wasserstoffatome, ein Sauerstoffatom – so die nüchterne chemische Beschreibung von Wasser. Doch Wasser ist sehr viel mehr. Seit Jahrtausenden gilt es als Quelle des Lebens, als Urstoff allen Seins. Über den Weg des Wassers im Eisacktal, die Besonderheit der zwei Mineralwasserquellen des Tales und den Kraftorten am Wasser.
W
as in der Adria mündet, hat seinen Ursprung am Brenner. Denn der Alpenpass trennt nicht nur zwei Staaten, sondern ist auch eine natürliche Wasserscheide. Hier grenzt sich das Wassereinzugsgebiet der Nordalpenströme Inn und Donau, die ins Schwarze Meer einfließen, von jenem des südlichen Hauptkammes ab, dessen Flüsse im Mittelmeer münden. Im Norden des Eisacktals nimmt der Wasserkreislauf Norditaliens also seinen Anfang – und dies verlangt ein besonderes Verantwortungsbewusstsein. Die Eisacktaler sind sich dessen durchaus bewusst und beobachten wachsam die Qualität ihres Wassers. Begünstigt sind sie durch die geologischen Gegebenheiten des Tales: Wer hier den Wasserhahn aufdreht, erhält in erster Linie Trinkwasser aus natürlichen Quellen – und kein Oberflächenwasser, das erst aufbereitet werden muss. Jahrtausendealte unterschiedliche Gesteinsschichten durchsickert das Wasser im Eisacktal. Auf seiner Reise durch den Boden und die Atmosphäre reichert es sich mit Gasen, Mineralien, Salzen und Ionen an. Und diese Mineralisation ist entscheidend: Ein hoher Gehalt an Eisen hinterlässt einen leicht metallischen Geschmack im Gaumen. Je höher der Anteil an Natrium, desto salziger schmeckt das Wasser. Und sulfatreiches Wasser ist leicht bitter. Je nach Quelle unterscheidet sich das Wasser also in Geruch, Geschmack und Wirkung, wobei das Eisacktaler Nass durchwegs eine außerordentliche Qualität aufweist. 10
www.eisacktal.com
Doch nicht nur das herkömmliche Trinkwasser aus der Leitung – auf Südtirolerisch auch „Pippnwosser“ genannt – ist im Eisacktal deutlich natürlicher als anderswo. Hier entspringen auch zwei der insgesamt fünf Mineralwasserquellen Südtirols: die Plose-Quelle am Brixner Hausberg Plose und die St. Zacharias-Quelle am Brennerbad, die zugleich die einzige Thermalwasserquelle Südtirols ist. Anfang des 20. Jahrhunderts weilten im damaligen Grandhotel am Brennerbad gar einige Berühmtheiten wie die Komponisten Richard Strauß und Franz Lehar, oder der Schriftsteller Henrik Ibsen. Ein Heilbad gegen Rheuma oder Hauterkrankungen, eine Trinkkur gegen Nierensteine oder arteriellem Hochdruck, eine Inhalation bei Erkrankungen der Atemwege – heute ist die heilende Wirkung des St. Zacharias-Wassers sogar vom nationalen Gesundheitsdienst anerkannt. Lehar oder Strauß waren jedoch nicht die ersten, die an die Kraft dieses Thermalwassers glaubten: Münzfunde belegen, dass bereits die alten Römer das Brennerbad als Gesundbrunnen schätzten. Mehrere Jahrhunderte später, im Jahr 1606, ließ Zacharias von Geizkofler die Quelle neu fassen – und verlieh ihr damit ihren Namen, Sanct Zacharias. Unter diesem Etikett wird das Mineralwasser aus den Brenner Thermalquellen seit einigen Jahren erneut abgefüllt. Die Tiefe des Gesteins, aus dem es entspringt, unterscheidet das Mineralwasser St. Zacharias von herkömmlichen Quellwassern. Indem das Wasser zuerst langsam versickert und dann aus mehr als 1.000 Metern unter der Erdoberfläche hervorquillt, nimmt es jene Eigenschaften an, die es so außergewöhnlich machen: An der Quelle hat es eine konstante Temperatur von 22 Grad Celsius, es weist ein selten harmonisches Gleichgewicht zwischen seinen Hauptinhaltstoffen auf, verfügt über bakteriologische Reinheit und einen neutralen ph-Wert von 7 – es ist also weder sauer noch basisch, sondern neutral. Ein Mineralwasser unterstützt aber nicht nur die Gesundheit, sondern kann auch den Genuss vermehren: „Gerade in Kombination mit Wein oder einem exquisiten Essen spielt die Wahl des richtigen Mineralwassers eine wichtige Rolle, da auch das auf den ersten Schluck neutral schmeckende Nass unser Geschmacksempfinden entscheidend beeinflusst“, erläutert Sternekoch Heinz Winkler aus Brixen, der in Aschau im Chiemgau ein eigenes Gourmet-Restaurant führt. Heinz Winkler bevorzugt dabei den vitalen, leichten Geschmack des Plose-Mineralwassers. Dieses besitzt von allen Südtiroler Mineralwassern den niedrigsten Gehalt an Mineralien – und dies macht es besonders weich und verleiht ihm eine besondere Leichtigkeit. Somit ordnet sich das Plose-Mineralwasser dem Eigengeschmack von Speisen und Wein unter, während mineralstoffreiches Wasser die Geschmackswahrnehmung verändert. Kein Wunder also, dass sich das Plose-Mineralwasser auf den Getränkekarten zahlreicher Gourmetrestaurants findet und von Fachbüchern als idealer Weinbegleiter empfohlen wird. Die geringe Mineralisierung macht das Plose-Mineralwasser aber nicht nur zum idealen Gourmetgetränk, es harmoniert auch besonders gut mit homöopathischen Behandlungen: Die Wirkstoffe der Globuli werden nämlich nicht durch andere Inhaltsstoffe beeinflusst.
Gemeinde
Brenner
Ort
Brennerbad
Höhenlage
1313 m ü.N.N.
pH-Wert
7,52
Wassertemperatur
22 °C
Klassifizierung
leicht mineralhaltiges Thermalwasser
Plose-Quelle Gemeinde
Brixen
Ort
Palmschoß/Plose
Höhenlage
1820 m ü.N.N.
pH-Wert
6,71
Wassertemperatur
5,5 °C
Klassifizierung
geringfügig mineralhaltiges Wasser
Sprudelnd frisch: Südtirols Trinkwasser entspringt aus 2.000 natürlichen Quellen und 50 Brunnen, nur 0,5 Prozent ist aufbereitetes Oberflächenwasser.
11
EDELRAUTHÜTTE (2.545 M) Die Edelrauthütte ist eine der ältesten Schutzhütten Südtirols, erbaut im Jahr 1908. Von hier aus starten Bergtouren auf die größten Gletscher des östlichen Alpenhauptkamms wie den Hochfeiler, den Hohen Weißzint oder Großen Möseler. Außerdem führen einige der schönsten Höhenwege und europäischen Weitwanderwege an der Edelrauthütte vorbei, etwa der Pfunderer Höhenweg. Die bestehende Hütte soll durch einen zeitgemäßen Neubau ersetzt werden; der Baubeginn steht noch nicht fest. Öffnungszeiten: Mitte Juni – Anfang Oktober Tel. +39 0472 653230; mobil +39 340 6604738 www.edelrauthuette.it, info@edelrauthuette.it
Wasser ist aber nicht nur ein gesunder Durstlöscher. In vielen Religionen und im Volksglauben wird ihm auch eine reinigende, heilende Wirkung zugeschrieben. Gewässer und vor allem Quellen wurden wohl immer schon als Heiligtum verehrt, Kraftorte häufig an Flüssen und Quellen erbaut, so auch im Eisacktal. Zahlreiche Sagen und Erzählungen ranken sich um diese Orte. So ist beispielsweise die Jungfrauenrast am alten Räterweg von Mühlbach nach Meransen – einem der eindruckvollsten Pflasterwegen Südtirols – unmittelbar mit rätselhaften Legenden um die drei Muttergottheiten Aubet, Cubet und Querre verbunden: Sie sollen hier auf der Flucht um kühlen Schatten und Erfrischung gebetet haben, worauf prompt eine Quelle entsprang und ein Kirschbaum wuchs. Auch Bad Dreikirchen in Barbian geht auf ein vorrömisches Quellenheiligtum zurück: Wo heute das wunderschöne Ensemble mit drei ineinander verschachtelten Kapellen steht, baten einst kinderlose Frauen um Nachwuchs und hofften dabei auf die Wirkung des Wassers aus den leicht radioaktiven Quellen. Fast in jedem Eisacktaler Dorf gab es auch ein „Bauernbadl“, das die Menschen zur Linderung ihrer Leiden aufsuchten: Bei Magenbeschwerden oder Augenleiden pilgerten die Leute beispielsweise zum Bad Schalders bei Vahrn; andere vertrauten bei Magen- und Darmbeschwerden auf das bittersüße „Flitzer Wasser“ in Villnöss, das besonders viel Eisenoxyd und Schwefelsäure enthält. In aller Welt berühmt und seriöser als so mancher Volksbrunnen, ist auch die 1890 gegründete Kuranstalt Dr. von Guggenberg in Brixen, wo sich früher königliche Hoheiten und heute so manch prominenter Gast unter anderem bei KneippTherapien kurieren lässt. Denn Wasser ist eben weit mehr als nur zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom. 12
www.eisacktal.com
Trinken, Kneippen, Saunieren: Die Heilkraft des Wassers wurde im Eisacktal schon früh genutzt. Heute erfährt die „Badlkultur“ neuen Aufschwung (www.badlkultur.it)
HEILQUELLEN UND HISTORISCHE BÄDER IM EISACKTAL › „Jungfrauenrast“ zwischen Mühlbach und Meransen am Linderweg › Nikolausbrunnen und Lourdesgrotte in Lüsen › Bad Dreikirchen in Barbian: heidnisches Quellenheiligtum, heute Ensemble mit drei ineinander verschachtelten Kapellen › Kurhaus Dr. von Guggenberg in Brixen, 1890 gegründete Kurheilanstalt › Bad Froy mit Theobaldquelle in Gufidaun: einst bekanntes Heilbad, heute Jugendstätte › Bad Bachgart bei Rodeneck: einst „Frauenbadl“, heute Therapiezentrum › Bad Burgstall in Brixen (aufgelassen) › Wildbad Möders in Freienfeld: Heilquelle mit Kapelle und einstigem Wildbad › Bad Schalders: einst Badhaus mit Bade- und Magenquelle sowie „Augenwasser“ (aufgelassen) › Quelle und Wasserfall des „Flitzer-Wassers“ in Villnöss Nähere Infos zu aktuellen Wellness-Angeboten mit Wasserbehandlungen unter www.eisacktal.com / Aktivitäten
Text: Doris Brunner
Tausendsassa am Berg Michael „Much“ Weissteiner ist im Winter Turnlehrer, im Sommer bewirtschaftet er seit 12 Jahren die Edelrauthütte in den Pfunderer Bergen. Haben sich die Anforderungen an einen Hüttenwirt geändert? Was hält er von der modernen Schutzhüttenarchitektur? Und was käme nie auf seine Speisekarte? Der Bergwirt im Interview ... 13
Hochfeiler
†
VIAE Sie kennen das Leben auf einer Schutzhütte von klein auf, da seit 1974 ihre Eltern die Edelrauthütte bewirtschaftet haben. Was hat sich denn für einen Hüttenwirt im Laufe der Zeit verändert? MICHAEL WEISSTEINER Ja, auf der Edelrauthütte bin ich quasi aufgewachsen...Es ist etwas einfacher geworden, aber Härtefälle gibt es hier auf dem Berg immer. In den 1970er Jahren hatten wir keinen Strom auf der Hütte, da wurde das Fleisch zum Kühlen im Geröll vergraben, mit den heutigen gesetzlichen Regelungen wäre dies ein Ding der Unmöglichkeit. Dafür gibt es in der Anlieferung der Lebensmittel Erleichterungen: Meine Eltern trugen alles noch mit der Kraxe herauf, später übernahmen Pferde den Transport, seit 1980 liefert der Hubschrauber die Waren an – auch wenn ich frische Zutaten wie Salat oder Gemüse immer noch selbst hinauftrage. Zudem haben sich die Ansprüche der Gäste gewandelt: Früher reichten ein oder zwei Gerichte auf der Speisekarte, ein Teller Nudeln und eine Gemüsesuppe, heute wäre damit wohl kaum jemand zufrieden. Gibt es trotzdem Gerichte, die Ihnen nie auf die Speisekarte kämen? Wir achten darauf, dass wir bei der Herstellung der Mahlzeiten möglichst wenig Abfall produzieren. So bieten wir keine Wiener Schnitzel an, da wir für deren Herstellung viel Speisefett benötigen, das danach entsorgt werden muss. Ist Ihnen die ökologische Bewirtschaftung der Hütte ein Anliegen? Selbstverständlich achtet man auf ein umweltverträgliches Wirtschaften! Wenn man in der Natur lebt, entwickelt man wohl automatisch ein Gespür dafür. So haben wir vor über zehn Jahren die Edelrauthütte mit einem eigenen kleinen Wasserkraftwerk ausgestattet, dessen Turbine erzeugt zirka 99 Prozent des benötigten Stroms. Das Dieselaggregat verwenden wir nur in Notfällen. Die Edelrauthütte ist über 100 Jahre alt, es gibt nun Pläne für einen Neubau. In die öffentliche Diskussion geriet dabei die moderne Ästhetik des geplanten Gebäudes. Welche Meinung haben Sie zur zeitgemäßen Schutzhüttenarchitektur? Für mich liegt der Schwerpunkt nicht so sehr beim Äußeren, wichtig sind für mich die Innenraumgestaltung und die Funktionalität: Auf über 2.000 Metern muss eine Schutzhütte so gebaut sein, dass sie energietechnisch optimal funktioniert und den Naturgewalten standhalten kann. Es nützt ja nichts, wenn die Hütte ästhetisch anspruchsvoll ist, aber die Räume nicht gut beheizt werden können. Mit den Brixner Architekten Matteo Scagnol und Sandy Attia, die den Neubau geplant haben, gab es aber eine sehr gute Zusammenarbeit. Und von der Ästhetik her gefällt mir der Neubau ebenso, auch wenn man über Gefallen oder Nichtgefallen immer streiten kann. 14
www.eisacktal.com
Welche Rolle spielten denn die Umweltaspekte bei der Planung der neuen Edelrauthütte? Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen war eine Vorgabe, die Schutzhütte sollte sich energietechnisch selbst erhalten. Geplant ist die Anbringung von Photovoltaik- und Solaranlagen und neben dem bereits bestehenden Wasserkraftwerk ist auch ein Windrad zur Energieerzeugung angedacht. Gegen die Windseiten weist die Hütte eine geschlossene Fassade auf, während sie sich gegen die sonnigere Westseite hin öffnet. Allein aus diesen ökologischen Überlegungen heraus ist der Bau einer traditionelle Hütte mit einem schindelgedeckten Satteldach nicht zweckmäßig: Um viel Fläche für die Anbringung einer Solaranlage zu haben, ist ein Pultdach viel sinnvoller. Im Gegensatz zu früher stehen heute viele Möglichkeiten und Materialien für ein ökologisches Bauen zur Verfügung, und diese sollte man auch nutzen. Haben sich auch die Anforderungen an den Hüttenwirt selbst geändert? Als Hüttenwirt ist man für die Gäste der einzige Ansprechpartner weit und breit. Dementsprechend ist eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen: Man ist unter anderem Koch, Elektriker, Sanitäter oder auch mal Schuster, wenn die Bergschuhe von Wanderern aus dem Leim gegangen sind. Dies bedeutet, dass ich ständig improvisieren muss. Ich muss intuitiv denken, sofort eine Entscheidung treffen und Verantwortung übernehmen. Ob Rohrbruch oder verletzter Bergsteiger – ich muss schnell und richtig handeln. Zudem lernt man hier oben gut zu planen: Wenn ich einen Fehler mache oder etwas vergesse, wird es sofort schwierig oder teuer. Aber aus der Not heraus entwickelt man viele Fähigkeiten. Und es braucht die Freude, in den Bergen zu leben. Welches sind denn Ihre schönsten Momente auf der Hütte? Das Hüttenleben verbinden die meisten Menschen mit Idylle, aber romantisch ist es hier vorwiegend nur für die Gäste. Ich arbeite mindestens 16 Stunden am Tag, meistens sogar 20 Stunden. Die schönsten Momente sind für mich und meinem Team, wenn wir am Ende des Tages sagen können, heute haben wir toll gearbeitet, alle Besucher waren zufrieden. Und ja, wenn wir nicht viel zu tun haben und bei schönem Wetter im Freien die Sonne und den Ausblick genießen können, ist dies auch wunderschön. Vielen Dank für das Interview, Herr Weissteiner.
Wilde Kreuzspitze
†
Pfunderer Berge
Sterzing Pfunders
Bruneck
➤
DER HÜTTENWIRT Michael „Much“ Weissteiner, Jahrgang 1967, stammt aus Vintl und wohnt in Brixen. Er studierte Sportwissenschaften und ist hauptberuflich als Turnlehrer in Brixen tätig. Seit 12 Jahren bewirtschaftet er im Sommer die Edelrauthütte; unterstützt wird er dabei von seinen Eltern und einem Studententeam. Er ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.
Die Edelrauthütte in Pfunders ist Stützpunkt von mehreren Südtiroler Höhenwegen und europäischen Weitwanderwegen. Per Hubschrauber angeliefert werden allerdings nur die Lebensmittel; Wanderer dürfen zu Fuß hoch gehen ... (geöffnet von Anfang Juni bis Anfang Oktober). ➤ Wo die Murmeltiere pfeifen: Der Pfunderer Höhenweg ist ein Geheimtipp für all jene, die einsame Berglandschaften lieben. Die gesamte Tour ist auf einer eigenen KOMPASSKarte oder dem Tabacco Blatt 037/036/033 eingezeichnet.
PFUNDERER HÖHENWEG Die Pfunderer Berge sind ein noch unberührtes Berggebiet: Der Fernwanderweg „Pfunderer Höhenweg“ von Sterzing nach Bruneck führt vorbei an schroffe Urgesteinsfelsen, steinige Hochkare, begrünte Steilflanken und Almen – mit beeindruckendem Weitblick von den Tauern bis zum Ortler. Zu bewältigen sind auf dem Weitwanderweg rund 70 Kilometer und 5.600 Höhenmeter. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, sehr gute Kondition und Bergerfahrung sind Voraussetzung. Der hochalpine Höhenweg ist durchgehend mit einem rot-weißen Kreis markiert und in 6 Tagesetappen machbar. 1. ETAPPE Sterzing – Trenser Joch – Sengesspitze – SimileMahd-Alm Höhenprofil 1.600 hm Aufstieg, 500 hm Abstieg Gehzeit 6 Std. 2. ETAPPE Simile-Mahd-Alm – Sengesjoch – Rauhtaljoch – Brixner Hütte Höhenprofil 800 hm Aufstieg, 500 hm Abstieg Gehzeit 4-5 Std.
3. ETAPPE Brixner Hütte – Steinkarscharte – Kellerscharte – Dannelscharte – Brenninger Biwak (nicht bewirtschaftet) Höhenprofil 1.000 hm Aufstieg, 1.100 hm Abstieg Gehzeit 5,5 Std. 4. ETAPPE Brenninger-Biwak – Geisscharte – Edelrauthütte Höhenprofil 750 hm Aufstieg, 350 hm Abstieg Gehzeit 4 Std. 5. ETAPPE Edelrauthütte – Kuhscharte – Passenjoch – Hochsägescharte – Tiefrastenhütte Höhenprofil 750 hm Aufstieg, 1.000 hm Abstieg Gehzeit 6,5 Std. 6. ETAPPE Tiefrastenhütte – Kleines Tor – Sambock – Pfalzen Höhenprofil 550 hm Aufstieg, 2.000 hm Abstieg Gehzeit 7 Std. Nähere Infos auch auf www.gitschberg-jochtal.com/ Wandern / Pfunderer Höhenweg und auf www.edelrauthuette.it 15
Text: Renate Breitenberger Foto: Oskar Zingerle
SONNE ZUM FRÜHSTÜCK Die neue Aussichtsplattform auf dem Sterzinger Hausberg Roßkopf gibt den Blick frei auf die rund 3.000 Berggipfel der Stubaier und Zillertaler Alpen. Um auch ungeübten Bergwanderern den 360-Grad-Blick zu ermöglichen, führt von Mitte Juli bis Anfang September ein PanoramaSessellift hinauf. www.rosskopf.it
16
www.eisacktal.com
Langschläfer haben mehr vom Leben. Haben sie das? Im Moment definitiv ja. Ich gähne tief, reibe Traumreste aus den Augen, während mich meine Beine zur Seilbahnstation tragen. 5.00 Uhr. Sterzing schläft noch – ich auch. Die Gondel brummt. Unter mir dunkle Fichten und Wiesen, über mir der Mond, halbvoll, Sterne, übriggeblieben von der Nacht, Flutlicht. Unwirklich, so eine Bergfahrt im Halbschlaf. Erst an der Bergstation rüttelt mich ein Mann mit einem „329 Höhenmeter“ und „eine Stunde Gehzeit“ wach. Um 6.00 Uhr wird es soweit sein. Über dem Hühnerspiel dämmert es schon Weißblau. Na dann...Stumm ziehe ich mit den anderen 15 Wanderern los, und bald kreuzen lauter dunkle Schatten den Dolomieuweg, steigen den Pfad hoch, der sich zum „Köpfl“ (2.189 m) hochschlängelt. Hinter unseren Rücken über Zinseler, Peitlerkofl und Wilde Kreuzspitze bilden sich rosa Schleierwolken. Vor uns Arnika, Schafgarben und ein munterer Vogel im Halbdunkel. 5.40 Uhr. Wird sie auf uns warten? Ich lege sicherheitshalber Tempo zu, und kühle Luft zieht vom Vallmingtal herauf. Bis auf den Steig ist Sterzings Hausberg, im Winter Skigebiet, menschenleer. Nur ein Lama grast seelenruhig die Almwiese hoch. Noch drei Schritte bis zum Kreuz. Und freie Sicht, wohin du willst, nach Ratschings, Jaufental, Sterzing, Stubaier und Zillertaler Alpen. Wir ziehen uns Windjacken über, knipsen Fotoapparate warm und warten. Fünf Minuten. Sieben. Die Sonne wartet auch. Stellt unsere Geduld auf die Probe und streckt ihre Fühler zuerst über alle Gipfel hinter uns aus.
Dann, um zehn nach sechs, steht sie auf, schiebt sich zwischen Wolken, Wolfendorn und Amthorspitze herauf, schwer, kraftvoll, unaufhaltsam, und 32 Augen blinzeln und keiner sagt ein Wort. Wir bleiben stumm stehen, jeder für sich, staunen, wie sie um uns herum den Tag anknipst, Strahl für Strahl schattige Bergflanken aufhellt, Linien am Horizont klar zeichnet und allmählich über unsere Wangen in den Bauch kriecht und uns innerlich zufrieden macht. Alltag für die Sonne, einmalig für uns. Ich bleibe noch eine Weile so stehen und die Zeit tut es auch. Zwei Minuten, drei. Keine Fotos. Nur Sonnenkino. Sich von Kopf bis Fuß wärmen lassen. Wind atmen und Kuhglocken lauschen. Nur da sein. Und sich aufs Frühstück freuen, das ein paar Schritte unter dem Gipfel auf einen wartet. Ja – früh aufstehen macht definitiv glücklich.
DER SONNE ENTGEGEN Sonnenaufgangswanderungen mit Wanderführer Gerhard Rainer auf den Roßkopf, jeden Mittwoch von Ende Juli bis Mitte September. Frühstück auf dem Rückweg. Anmeldung innerhalb Dienstag, 16 Uhr (mind. 15 Teilnehmer): Talstation Roßkopf (Tel. 0472 765521, info@rosskopf.com) oder Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325, info@infosterzing.com). www.sterzing.com
17
Text: Doris Brunner Foto: Oskar Zingerle
BRIXENS GEHEIME GÄRTEN Hinter hohen Steinmauern verbergen sich in Brixen weitläufige Klostergärten. Es sind dies Orte der Abgeschiedenheit und der Vielfalt, Oasen der Ruhe und des Gedeihens, blühend und beruhigend zugleich. Ein Streifzug durch Beete und Baumanlagen, die normalerweise nur aus der Vogelperspektive sichtbar sind. Violetter Lavendel und hellgelbe Rosen umsäumen die Beete, an den Bäumen baumeln sattrote Kirschen oder grüne Äpfel. Pralle Salatköpfe ordnen sich zu langen Reihen, daneben wuchert dichter Basilikum, im Glashaus sind die Zweige der Tomatenstauden mit feinen Fäden nach oben festgezurrt. Überall wächst und sprießt es, in allen erdenklichen Formen und Farben, vielfältige Düfte umwehen die Nase. Feingefächerte Palmen und Weinlaub verdecken die hohe Steinmauer, die den weitläufigen Garten des Franziskanerund Klarissenklosters im Süden von Brixen von der Außenwelt abschirmt. Eine Oase des Friedens, und Pater Jordan mit dem grünen Daumen ist ihr Hüter. Er führt durch den Garten, erzählt die Geschichte dieses Doppelklosters. Franziskanermönche leben in einem Trakt, die Ordensfrauen der Klarissen im anderen, es ist dies das erste Klarissenkloster auf deutschem Boden, gegründet um das Jahr 1230. Die Klausur der Nonnen wird heute noch durch eine drehbare Winde überbrückt, hier tauscht man Lebensmittel oder frisch gewaschene Wäsche aus, und Zettel mit Worten darauf.
18
www.eisacktal.com
Der Süden von Brixen ist der geistliche Bezirk der ehemaligen Bischofsstadt. Vier Klöster siedelten sich hier an, mit großflächigen Grünanlagen und kleineren Kirchen. Dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Grundfläche von Brixen noch im Besitz der Kirche ist, erweist sich auch als Glücksfall – ansonsten stünden hier wohl Häuser statt Bäume. Vom Treiben der belebten Altstadt ist hinter den Klostermauern nichts zu spüren, die Hektik bleibt außen vor. Ein Fest der Ruhe, in diesen Orten der Kontemplation. Die Gärten bewahren aber nicht nur die Stille, sie dienen auch der Verpflegung der Nonnen und Mönche. „Der Salat, das Gemüse und die Äpfel aus unserem Garten reichen fürs ganze Jahr“, erzählt Pater Jordan. Klostergärten dienten seit jeher nicht nur der Selbstversorgung und der körperlich-geistigen Erholung, sie waren stets auch Stätten der Gartenkultur. Die Ordensleute übernahmen das Wissen antik-mediterraner Pflanzenkultur und vermittelten dies im Mittelalter an die Adeligen und das Volk weiter. Noch immer wachsen 19 Apfelsorten im Garten des Franziskanerklosters, teils sehr alte und seltene Arten, die den Lebensmittelnormen von heute nicht entsprechen. Und an die 90 verschiedene Lilien blühen neben dem Seerosenteich. Es scheint fast so, als wolle man hier auch die Schöpfung Gottes in seiner Vielfalt bewahren. In großen und kleinen Blumentöpfen wächst der Blumenschmuck für die Kirchen heran. Zu Ostern, dem Fest der Auferstehung und des Lebens, ergießt sich dann ein Blütenmeer um den Altar. Eine
➤ Die Gründerin des „Ordens der Tertiarschwestern des heiligen Franziskus“, Maria Hueber (1653-1705), ist in Brixen geboren und war eine Pionierin der Mädchenbildung. Hier entstand die erste unentgeltliche Mädchenschule Tirols. 19
➤ Im Garten des Tertiarklosters stehen gleich mehrere Brunnen, darunter ein historischer „Zigglbrunnen“ – ein Ziehbrunnen, der das Grundwasser aus der Tiefe holt. ➤ Die Geschichte des Brixner Klarissenund Franziskanerklosters ist von Anfang an eine gemeinsame: 1235, noch zu Lebzeiten der hl. Klara, wurde es als das erste Klarissenkloster auf deutschem Gebiet gegründet. www.kloester.franziskaner.at
20
www.eisacktal.com
Rarität ist der Klara-Birnbaum, er entwuchs einem Setzling, den die heilige Klara im 13. Jahrhundert an ihre Schwestern in Brixen geschickt haben soll. Nicht ganz so alt, aber mit zweihundert Jahren auch schon historisch, ist der knorrige Olivenbaum im Klostergarten der Tertiarschwestern des heiligen Franziskus, nur wenige Schritte weiter entfernt. Aus Umbrien stamme der Baum, erläutert Novizin Anna Elisabeth, und zeigt auf den schmiedeisernen Franziskusbogen hinterm Stamm - einer kreisrunden Sonne, zu welcher die Vögel hinstreben. Auch hier ein buntes Blühen und Gedeihen, kreisrunde Hecken und bepflanzte Terrakottatöpfe. Dazwischen ein Brunnen mit der Skulptur der Ordensgründerin, der Brixnerin Maria Hueber, und ein weißer Brunnen in Form einer Lotusblüte, ein Symbol der Reinheit und der Entfaltung. Ein Besinnungsweg führt durch den Garten, labyrinthisch angelegt ist das Blumenbeet, in dem weiße Narzissen und gelbe Tulpen blühen. Ein prächtiger Garten - und doch asketisch angelegt, geprägt von der Spiritualität des Ordens. Die Salatsetzlinge sind noch mit weißem Vlies bedeckt, um sie vor dem Nachtfrost zu schützen. Sind die Salatköpfe rund und fest, kommen sie bei der täglichen Essensausgabe für Bedürftige auf die Teller. Gottes Gaben sind hier eben für alle da.
STADTFÜHRUNG „BRIXENS UNSICHTBARE GÄRTEN“ Von April bis Oktober bietet der Tourismusverein Brixen Führungen in die Klostergärten und Grünanlagen der Stadt an. Nähere Infos beim Tourismusverein Brixen, Regensburger Allee 9, Tel. +39 0472 836 401; www.brixen.org WEITERE GRÜNANLAGEN IN BRIXEN Hofburggarten großflächiger Obstbaumgarten mit Chinesischem und Japanischem Turm (nicht zugänglich); ein Projekt zur Gestaltung und Öffnung des Hofburggartens ist in Ausarbeitung Herrengarten ein nach dem Vorbild italienischer Residenzgärten gestalteter Ziergarten (angrenzend an die Hofburg) Rappanlagen Parkanlage am Zusammenfluss von Eisack und Rienz Brixner Lido Naherholungszone mit kleinem Tiergehege im Süden der Stadt Stiftsgarten des Klosters Neustift Barockgarten mit Kräuteranlage, begehbarem Vogelhaus und Fischkalter; Besichtigung mit Führungen von Mai bis Oktober; www.kloster-neustift.it
21
Text: Anita Rossi Foto: Oskar Zingerle
Edeltropfen im Stollen Was haben die Erze im Inneren des Bergs mit den Erträgen an seinen Hängen, mit dem Wein, zu tun? Das Weingut Röck in Villanders ist ein gutes Beispiel für die Symbiose Mensch und Berg, und für die alte
➤
Leidenschaft am Experimentieren mit der Natur.
Das Stollensystem des Erlebnisbergwerks Villanders bei Klausen ist rund 18 Kilometer lang. Wie die Knappen dort nach Erzen schürften, ist bei einer Führung durch den Elisabethstollen erlebbar. ➤ Die Weintradition der Familie Augschöll vom Röckhof in Villanders reicht mehr als 200 Jahre zurück. Heute setzen sie mit ihren Weinen und einem innovativen Kellerzubau moderne Akzente.
22
www.eisacktal.com
Im nördlichsten Weinanbaugebiet Italiens zählen Gelände und Sonneneinstrahlung zu den größten Herausforderungen für die Weinbauern. Einige Kenner meinen, dass gerade die Steillage und das Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht hier so manchen hervorragenden Weißwein heranreifen lässt. Dieser Ansicht ist auch der Röckbauer, der seine besten Flaschen Riesling („Viel Anders“) und Cuvée aus Gewürztraminer, Sylvaner und Grauburgunder („Caruess“) in den verborgenen Tiefen des Bergwerks Villanders lagert und den Wein dort über Jahre sein Aroma und Bukett entfalten lässt. 300 Meter tief im Gestein des ElisabethStollens reift der Wein bei einer ganzjährig gleichbleibenden Temperatur von fünf bis acht Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 45%. Daraus entstehen rassige und intensive Weine mit mineralischen Noten. Natürlich brauchte es eine Weile, bis der Winzer auf diese idealen Bedingungen für seine edlen Tropfen kam. Experimente in größerer Stollentiefe hatten ihm nur Schimmel am Korken eingebracht. Die Inspiration zu dieser Lagerungsmethode hat er sich in der Wachau geholt, wo einzelne Kollegen ihre Flaschen tief in den Boden bohren. Dort, wo bis zur Verwendung von Schwarzpulver um 1650, Scharen von Knappen Jahrhunderte lang kniend und liegend im niederen Stollen höchstens 12 Meter im Jahr vortrieben, um vor allem Bleiglanz, Kupfer, Eisenkies, Zinkblende und etwas Silber aus dem Berg zu holen, gibt die verborgene Welt eines der höchstgelegenen Bergwerke Europas heute, abgesehen vom Weinkeller, wunderbare Einblicke ins frühere Bergarbeiterleben und in die Gesteinskunde. Die erste urkundliche Erwähnung des Bergwerks im Pfunderer Berg oberhalb von Villanders ist eine Schenkungsurkunde aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Darin überträgt Graf Arnold von Greifenstein dessen Besitz an das Kloster Neustift. Stillgelegt wurde es erst 1908 nach einem Knappenaufstand. Kurios: Es wurde kurzzeitig im Faschismus und im Zweiten Weltkrieg wieder geöffnet, um Zink für Munition zutage zu fördern. Seit 1997 bemüht sich eine Gruppe Villanderer das lange Zeit vergessene Bergwerk wieder auszubauen und als Schaustollen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Eingang zu diesem unterirdischen Reich von Erzadern im aufwändig restaurierten Elisabeth-Stollen befindet sich auf 1300 Metern. Das gesamte Streckennetz des Stollenlabyrinths beträgt fast 18 Kilometer und weist einen Höhenunterschied von 750 Metern auf. Rund 700 Meter unterhalb des Bergwerks kümmert sich der kernige Winzer Konrad Augschöll um die Qualität seiner Reben am Spalier und an der Pergel. Er übt sich im Beobachten und Unterstützen der Naturläufe am Hang, zwischen Weinreben und Kastanienhainen, setzt möglichst wenig Chemie ein und verteilt die Weinlese auf die Zeit von Oktober bis Jänner. Was hier wächst sind allesamt ortstypische Sorten, denn das Erbe der Ahnen ist dem Röckbauer wichtig. Zur Spezialität am Erbhof aus dem 15. Jahrhundert gehören denn auch seltene autochthone Rebsorten wie der rustikale „Furner Hottler“, eine rote Urrebe mit anarchischer Kraft, die im Hofschank ungefiltert direkt aus dem Fass kommt. Einkehren kann man am Röckhof zur Törggelezeit von Ende September bis zum 8. Dezember. Ein Bereich der nagelneuen Kellerei neben dem Hof beherbergt die Brennerei, aus der exzellente Brände und Destillate gewonnen werden. Die Erfahrung mit der Kunst des Brennens stammt aus Großvaters Zeiten, als Schnaps zwar oft die Haupteinnahmequelle schlauer Bauern war, aber illegal und damit versteckt gebrannt wurde.
Der Winzer Lebhaft würzig und beständig. So wie sein Wein gibt sich auch dessen Hersteller, der Villanderer Winzer Konrad Augschöll (Jahrgang 1961). Den Röckhof hat Konrad schon 1988 von seinem Vater übernommen, der sich noch vorwiegend als Viehbauer verstand und Wein nur für den Eigenbedarf und für seine Törggele-Kunden machte. Seit 1998 keltert er selbst und holt aus dem 4 Hektar großen Weinberg jährlich rund 20.000 Weinflaschen, davon 80% Weißweine. Einen Großteil davon verkauft er ab Hof, den Rest an die Gastronomie. Konrad hat sich den „Eisacktaler Winzern“ und den „Freien Weinbauern Südtirols“ angeschlossen. Wer von wem Wesenszüge übernommen hat, der Wein vom Winzer oder umgekehrt, erfährt man am besten bei einem Gespräch mit dem passionierten Weinbauer. Denn dieser liebt den persönlichen Kontakt zu seinen Weingenießer-Gästen, ob am Hof, in der Kellerei oder im Stollen. Edle Tropfen & Erze Weinerlebnis und Berg: Auf Wanderungen vom Tal in die Höhe begreift man am besten, was es heißt, im Eisacktal Wein anzubauen. Im Frühling und Herbst bieten sich geführte Wanderungen mit Besichtigung im Bergwerk und Verkostung im Stollen an (Tourismusverein Klausen, Tel. 0472 847424). Mittelschwere bis anspruchsvolle Wanderungen ab Klausen oder Villanders führen auch über den Erzweg zum Erlebnisbergwerk Villanders (www.bergwerk.it, Tel. +39 345 311 56 61, Führungen von Ende April bis Ende Oktober). In den Genusspaketen und im Aktivprogramm „Auf dem Weg mit Genuss“ sind solche Wanderungen, Besichtigungen und Verkostungen enthalten. www.eisacktal.com / Tal der Wege / Die Erlebniswege
23
Text: Doris Brunner Foto: Oskar Zingerle
Artischocken vom Berg Wie ein Artischockenfeld auf das Apfelhochplateau Natz-Schabs kam, und was die Südtiroler Bergartischocke auszeichnet.
Ein Artischockenfeld auf dem Hochplateau von Natz-Schabs würde man sich nun wirklich nicht erwarten: Zum einen, weil man die knospige Frucht in erster Linie mit dem Mittelmeerraum verbindet, wo sie bereits seit mehr als 2.000 Jahren angebaut wird. Zum anderen, weil Natz-Schabs für seine weitläufigen Apfelhaine bekannt ist. Auf rund 270 Hektar wachsen hier Äpfel, weshalb Natz-Schabs auch als Apfelhochplateau bezeichnet wird. Doch ein junges Bauernehepaar wagte das Artischocken-Experiment: Stefan Gasser ist ausgebildeter Naturund Landschaftsführer und engagierter Bauer, seine Frau Maria ausgebildete Agronomin, gemeinsam bewirtschaften sie den Oberegger-Hof in Vals sowie den Braundornerhof in Schabs, diesen gemeinsam mit den Eltern von Stefan. Und in Schabs, dem hübschen Dorf mit den vielen Apfelbauern, legten sie das Artischockenfeld an. Vielleicht könnte dies ja eine mögliche Alternative zum Obst- und Weinanbau und der Milchwirtschaft sein, den klassischen Einnahmequellen der Eisacktaler Bauern. Zu Hilfe kam ihnen Gartenbauingenieur Fabian Schenk, der in einem Jungpflanzenbetrieb in Brixen allerlei neue Sorten züchtet. Vor wenigen Jahren lernte Schenk in den USA einige Bauern kennen, welche Artischocken in einer kühlen, feuchten Klimazone anbauten. Er nahm Samen dieser Früchte mit nach Brixen, zog daraus Jungpflanzen und taufte diese auf den Namen „Südtiroler Bergartischocke“. „Auf meinem elterlichen Betrieb, dem Punterhof in Vahrn, bauen wir bereits seit einigen Jahren jährlich zirka 150 Artischockenpflanzen an. 24
www.eisacktal.com
Die Früchte und Blüten verkaufen wir dann am Bauernmarkt in Brixen“, erzählt Maria Sigmund Gasser. Mitte Mai 2012 entschlossen sich Stefan und Maria dazu, in größerem Ausmaß zu erproben, ob die Bergartischocke auch in höheren Lagen gedeiht. 2.000 Pflänzchen steckten sie in den Boden, zwei Monate später erreichten die Stängel mit je einer körbchenartigen Frucht eine Höhe von gut eineinhalb Metern. Umkränzt werden diese von stacheligen Laubblättern, die bis zu 80 Zentimeter lang werden können – ein ungewohnter Anblick im Eisacktal. Im Zeitraum August bis Oktober ernteten die beiden faustgroße Artischocken, deren schuppenartigen Hüllblätter sind dann noch fast geschlossen. Sechs bis acht Früchte gedeihen an einer Pflanze. Lässt man diese stehen, wachsen daraus eine wunderschöne, violette Borstenblüten. Das typische Eisacktaler Klima mit seinen warmen Tagen und kühlen Nächten erweist sich dabei nicht nur für den Wein- und Apfelanbau als ideal: „Die Artischocke wird dadurch sehr geschmacksintensiv, sie erhält einen nussigen Geschmack, schmeckt milder und aromatischer als ihre südliche Schwester“, erläutert Maria Gasser. Feinkostläden mit Schwerpunkt regionale Produkte, der Brixner Bauernmarkt und die Spitzengastronomie haben die Südtiroler Bergartischocke schon für sich entdeckt. Auch wenn sie nicht einfach zum Zubereiten ist, das zarte Artischockenherz begeistert die Gaumen der Gourmets. Doch die Artischocke ist nicht nur lecker, sie ist auch gesund: Der enthaltende Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel von Leber und
Galle an, unterstützt die Verdauung und senkt das Cholesterin. „Derzeit sind wir noch in einer Probephase: Wir lassen uns überraschen, wie sich Ernte und Nachfrage entwickeln“, erläutern Maria und Stefan Gasser. Einige Ideen haben sie schon, wie sie die Südtiroler Bergartischocke noch veredeln könnten: Eingelegt in Öl, so Maria Gasser, wäre die Artischocke doch auch was Feines. Zubereitung der Südtiroler Bergartischocke Die Außenblätter der Bergartischocke abziehen, die Spitze abschneiden und den Stiel der Artischocke auf zirka zwei Zentimeter kürzen. Die Artischocke dann halbieren, das Artischockenstroh heraus nehmen und die Frucht sofort ins kalte Zitronenwasser geben. Dann die geputzte Artischocke mit Olivenöl, Thymian und Knoblauch marinieren und im Vakuumbeutel für 35 Minuten kochen. Anschließend im Vakuumbeutel auskühlen lassen, sodass die Farbe der Artischocken erhalten bleibt. Wie kann die Südtiroler Bergartischocke kombiniert werden? › als Antipasto mit Carne Salade, Rucolaspitzen, Parmesansplitter, Olivenöl und Pfeffer › als warme Vorspeise mit Risotto Carnaroli (Mittelkorn-Reis): Dafür das Risotto Carnaroli für 15 Minuten im Topf aufstellen. Die Bergartischocke vorher kurz in der Pfanne anrösten und mit Flor de Sal
würzen. Eine Artischockenhälfte belegt mit Ziegenfrischkäse auf das Risotto geben. › als Beilage eignet sich die Bergartischocke besonders gut zu Lamm- oder Kalbfleisch, beispielsweise als Bergartischocken-Kartoffelgröstl Die Zubereitungstipps stammen von Annares Huber vom Hotel Restaurant Pacher ★★★★ in Neustift. Wo sich die Südtiroler Bergartischocke genießen lässt › Hotel Restaurant Löwenhof, Vahrn › Hotel Restaurant Pacher, Neustift › Restaurant Finsterwirt, Brixen › Restaurant Fink, Brixen › Hotel Restaurant Elephant, Brixen
Brixner Bauernmarkt Erhältlich ist die Südtiroler Bergartischocke am Brixner Bauernmarkt, der jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr am Hartmannplatz abgehalten wird. Zirka 15 Eisacktaler Bauern bieten dort saisonale Produkte vom Hof an, von Gemüse über Käse bis hin zu Fleischwaren. Ein Muss: Ein frisch zubereitetes Tirtl essen!
25
Text: Renate Breitenberger
Stramme Waden aus der Steckdose
26
www.eisacktal.com
fen. Mit strammen Waden aus der Steckdose liegen einem die Berge zu Füßen. Und die steilen Anstiege? Werden einfach weggejodelt. E-Bike-Verleihe in Ratschings Bar Soge, Gasteig, Tel. +39 335 6061698 Rent and Go Schölzhorn, Maiern, Tel. +39 0472 656 450, und an der Talstation Ratschings, Tel. +39 0472 656 147 Pizzeria Zum Sepp, Innerratschings, Tel. +39 0472 659 161 Hotel Rainer, Jaufental, Tel. +39 0472 765 355 Gasthof Sonnenheim, Obertelfes, Tel. +39 0472 756 728 www.ratschings.info Geführte E-Bike Touren von Mitte Juni bis Ende September: leichte Einstiegstouren, Spaßtouren (mittelschwierig) und ganztätige Expertentouren. Anmeldung & Info: Rent and Go Schölzhorn, Ratschings, Tel. +39 0472 659 147, www.ratschings.info
RADELN MIT KULTURELLEM MEHRWERT
Die Brennerradroute Brenner-Bozen führt nicht nur durch die abwechslungsreiche Landschaft des Eisacktals, sondern auch hin zu dessen kulturellen Kostbarkeiten. So befinden sich entlang des Weges die drei charmanten Städte Sterzing, Brixen und Klausen, die aufgrund ihrer historischen Altstadt immer einen Abstecher wert sind. Sofort ins Auge fallen beim Radeln zudem die Burg Reifenstein bei Sterzing, die besterhaltene Burganlage Südtirols mit ihrem neu renovierten Grünen Saal, sowie die Trostburg südlich von Klausen, die im Inneren einen prunkvollen Rittersaal beherbergt. Runter vom Rad sollte man aber auch bei der Festung Franzensfeste, um dort durch die Kasematten und Kavernen zu schlendern. Und wenige Kilometer weiter lädt das Chorherrenstift Kloster Neustift zu einem Glas Wein aus der eigenen Stiftskellerei ein – oder zur Besichtigung dieser größten Klosteranlage Tirols. Damit man als Radler nicht an diesen kulturellen Knotenpunkte vorbei tretet, weisen ansprechende dreisprachige Infosäulen darauf hin und verweisen zudem auf jeweils vier weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. www.eisacktal.com / Aktivitäten / Radfahren und Mountainbiken
Ratschings hat sich der sanften Mobilität verschrieben und ist Teil des Netzwerks „Alpine Perlen“. Diese verpflichten sich für verkehrsberuhigte Ortskerne, Transferservices für Urlauber und umweltfreundliche Freizeitangebote. www.alpine-pearls.com ➤
würde uns jemand von hinten anschieben. Gewöhnungsbedürftig, dieser Antrieb, aber lustig. Wir strampeln mutiger, schalten Gänge und lassen uns das Eineinhalbfache der eigenen Muskelkraft zusetzen, damit wir mit knapp 30 Stundenkilometer am Bergbaumuseum vorbeirauschen. Von wegen, E-Bikes sind nur was für Senioren... Am Fahrgestell fällt der kleine Hilfsmotor so gut wie gar nicht auf. So kurbeln wir, beobachtet von zwei beeindruckten Wanderern, mit zwölf Stundenkilometer den steilen Forstweg hinauf, vorbei an der alten Seilbahn – federleicht, ohne knacksendes Bein und vollkommen schweißfrei. Bleibt umso mehr Zeit für die Landschaft rings um uns: Unendlich weites Ridnauntal, da der Moarerberg, dort die Wetterspitze, Nadelwald, links ein Enzian, und dahinter ein rauschender Lazzacherbach. Werner erzählt uns, dass E-Bikes Herz und Knie entlasten. Dass ihnen kein Gipfel zu hoch ist, wenn ein fahrradtauglicher Weg hinaufführt. Und wie er das sagt, kriegen wir Lust, heute noch zur Gewingesalm hoch zu radeln, wo Orchideen, Knabenkraut und Kuhschelle wachsen – oder zur einsamen Veitalm, wo Ferkel und Lämmer frei herumlau-
➤
E
in bisschen Skepsis gehört dazu, wenn man zum ersten Mal auf ein E-Bike steigt. Nie aus der Puste kommen, wenn´s bergauf geht. Das funktioniert? Was soll’s. Wer Neues wagt, der wird erst einmal ausgelacht. Das war schon immer so. Aber da muss man durch. Langlaufen und Wandern mit Stöcken sind mittlerweile Volkssport. Nur noch eine Frage der Zeit, bis es dem EBike ähnlich ergeht. Wir treffen Werner, den geselligen Bikeführer beim Radverleih „Rent and Go“ in Maiern. An schiefe Blicke von E-Bike-Neulingen hat er sich gewöhnt. Aber auch an ihr „Jodeln“ danach, wenn sie zum ersten Mal Fahrtwind schnuppern. Werner schlägt uns eine Einstiegstour auf dem alten Erzbahnweg vor – oder lieber hinauf zur Aglsbodenalm, wo der Gletscherbach in vielen Armen Richtung Tal fließt? Wir entscheiden uns für die 1.630 m hoch gelegene Stadelalm im Lazzachertal – eine 20-minütige Testfahrt, weil wir dem Bike noch nicht so recht trauen. Was, wenn wir es auf halber Strecke schieben müssen? Das Bike zeigt uns schnell, wo’s langgeht. Dreimal in die Pedale getreten und es macht einen sanften Ruck, so als
Vom Extrem- zum Genussbiken, von Mountainbike-Trails über Talradwege und E-Bike-Touren: Das Eisacktal hat sich auch als Biker-Destination etabliert. Radkarten, Tipps und Broschüren unter www.eisackbike.com oder www.suedtirol-rad.com
27
Text: Till Krause Foto: Kiril Semkov
Eine Burg und ihre Seele T
erese Gröber hat ihr ganzes Leben auf der Trostburg bei Waidbruck verbracht. Die Grafen hat sie wegziehen sehen, und die Touristen kommen. Eine Burgherrin der ganz besonderen Art. Terese Gröber hat keinen Adelstitel. Aber sie wird Trostburg-Tresl genannt, weil sie jedes ihrer vierundsechzig Lebensjahre auf der Trostburg verbracht hat, einer Hangburg über Waidbruck. Trostburg-Tresl ist ein Name, der einem nicht angeboren ist, man muss ihn sich erarbeiten. Seit sie denken kann, versorgt sie das Vieh, bestellt das Land um die Burg, teils noch mit dem Werkzeug ihrer Urgroßeltern. Sie ist die letzte Bewohnerin der 700 Jahre alten Burg, man kann behaupten, dass die Burg und die Tresl einander brauchen. Die Arbeit hat Hornhaut auf ihren Händen und Lachfalten um ihre Augen hinterlassen, sie strahlt innere Ruhe aus wie eine Yogalehrerin. Und ihr gehört der letzte Schlüssel zur Burg. Die Trostburg ist ein Postkartenmotiv, außen mit hellem Kalk verputzt, Ziegeldächer, die Fensterläden rotweiß, in der Mitte ein quadratischer Turm, der Bergfried, mit Erker und Bronzekugel auf der Dachspitze. Tresl sitzt auf der Holzbank neben dem eisenbeschlagenen Eingangstor und sagt: „Jeder Mensch hat seinen Platz auf der Welt. Meiner ist hier“. Die letzten Grafen von Wolkenstein-Trostburg sind vor über vierzig Jahren weggezogen, weil das Geld knapp wurde. Tresl erinnert sich an den Abschied, sie war zwanzig damals und traurig. Wie schön die Gräfin Maria erzählen konnte! Von Rom, vom Meer, von München. Tresl kennt die Welt nur durch die Erzählungen der Gräfin Maria. Sie selbst war nie fort. Heute gehört die Trostburg dem Südtiroler Burgeninstitut, einer privaten Kulturstiftung, die jedes Jahr rund 200.000 Euro in die Trostburg steckt. Neues Dach, Wände verputzen, Schutt aus den Kellern räumen. Ohne das Burgeninstitut wäre die Trostburg eine Ruine. Aber ohne Tresl wäre sie nur eine von achthundert Burgen, Schlössern und Ansitzen in Südtirol. Sie muss dem Institut keine Miete zahlen, dafür kümmert sie sich um Heuernte, Obstanbau, Wein, Kartoffeln, dazu das Vieh, die Rösser und seit einigen Jahren: die Touristen. Sie wandern gern auf die Trostburg, ein zwanzigminütiger Aufstieg über altes Katzenkopfpflaster mit Spurrinnen der Pferdefuhrwerke. Dreimal pro Tag führt Tresl Besucher über die Burg. Die erste Führung ist um elf, da ist sie schon seit sechs Stunden wach, hat Kühe gefüttert, Gras gesichelt, 28
www.eisacktal.com
Butter gemacht. Sie hat pünktlich zur Führung ihre grobkarierte Arbeitskleidung gegen eine blaue Festtagsbluse mit feinerem Karo getauscht. Die Besucher tragen Funktionskleidung, teure Uhren und staubige Sandalen, sie kommen, um Fotos vom prunkvollen Rittersaal zu machen, von der Burgkapelle mit ihren Deckengemälden oder von der größten Weinpresse Südtirols, einer so genannten Torggl. Wann trifft man schon eine echte Burgherrin? Noch dazu eine, die das Leben der Grafen noch selbst erlebt hat und gerne davon erzählt? Tresl wundert sich, warum Besucher ihr Leben spannender finden als die Kassettendecke im Prunksaal mit ihren Applikationen aus Zirbelholz. „Ich wohne doch einfach nur hier”, sagt sie dann. Der Präsident des Burgeninstituts, Carl-Philipp Baron Hohenbühel, nennt Terese Gröber „Die gute Seele der Burg“. Seele, das stimmt. Denn nur die Seele bleibt bis zum Schluss. Tresl hat ihre Eltern hier bis zum Ende gepflegt, ihre fünf Geschwister hat sie verabschieden müssen, als sie nach und nach weggeheiratet wurden. Heiratsanträge für Tresl hatte es genug gegeben, man sieht, dass sie ein hübsches Mädchen war, dazu fleißig und gläubig. Aber dann hätte sie zum Mann auf den Hof gemusst. „Das geht doch nicht, wer ist denn dann auf der Burg?” fragt sie. „Ich bin nur Verwalterin“, sagt sie, hier aufgewachsen, ja sicher, aber ihre Räume sind am Rande der Burg, Südflügel, nahe am Stall. Die restliche Burg gehört der Grafenfamilie, auch wenn sie lange fort ist. Die zweite Führung an diesem Tag, zu jedem Raum fällt Tresl etwas ein, da an der Wand sind noch die Brandspuren der Fackeln, dort ist die Kapelle, sie ist dem heiligen Antonius Abt geweiht, dem Schutzpatron der Haustiere. Sie kennt die Wappen der Trostburger, weiß, warum der Dichterkomponist Oswald von Wolkenstein, dessen Vorfahren hier lebten, nur ein Auge hat. Wenn es die steilen Treppen hinauf geht, greifen alle nach dem Geländer, nur die Trostburg-Tresl nicht.
„Ich bin nur die Verwalterin ...“
SÜDTIROLER BURGENMUSEUM TROSTBURG
Die Trostburg oberhalb von Waidbruck ist eine der imposantesten Schlossanlagen des Landes. Sie wurde Ende des 12. Jh. errichtet und im 17. Jh. zu einer widerstandsfähigen Festung umgebaut. Besonders sehenswert sind die repräsentativen Innenräume mit einem der schönsten Renaissancesäle Südtirols sowie eine Ausstellung von 80 Modellen von Südtiroler Burgen. Besichtigung nur mit Führung von Gründonnerstag bis Ende Oktober, jeweils Dienstag bis Sonntag um 11, 14 und 15 Uhr; im Juli und August auch um 10 und 16 Uhr, Tel.: +39 0471 654401, info@burgeninstitut.com, www.burgeninstitut.com Weitere Burgen und Schlösser im Eisacktal › Burgruine Strassberg in Gossensass › Burg Reifenstein bei Sterzing › Burg Sprechenstein bei Sterzing › Schloss Summersberg in Gufidaun › Schloss Wolfsthurn – Südtiroler Landesmuseum für Jagd und
Fischerei in Mareit › Burg Rodenegg in Rodeneck › Festung Franzensfeste in Franzensfeste › Schloss Velthurns in Feldthurns
Detaillierte Infos auf www.eisacktal.com / Aktivitäten / Stadt & Kultur
„Jeder Mensch hat seinen Platz auf der Welt. Meiner ist hier“. Terese Gröber
29
Text: Doris Brunner Foto: Alex Filz
Vom
Wert der
kleinen
Dinge
Wie atmen Pflanzen? Schläft ein Gänseblümchen in der Nacht? Und stört das künstliche Licht die Fledermaus? Beim Familienprogramm „Dolomiti Ranger“ erforschen Kinder und Eltern die Pflanzen- und Tierwelt im Dolomitengebiet von Villnöss und am Vahrner See bei Brixen – auf ganz besondere Weise. Ein Regenwurm kriecht über den Wanderweg im Naturpark Puez Geisler in Villnöss. Nichts Aufregendes eigentlich – nicht so für Stefan Braito. Sofort lenkt der Naturführer die Aufmerksamkeit der jüngeren und älteren Teilnehmer der Dolomiti Ranger-Expedition auf den scheinbar unbedeutenden Wurm. Er macht das unspektakuläre Tier zur Alpen-Anaconda, spannt eine Geschichte darum, lässt den winzigen Wurm zum großen Erlebnis werden. „In der Natur ist alles besonders, wir müssen ihr nur mit Achtsamkeit begegnen und auch den kleinen Dingen ihren Wert beimessen“, so Stefan Braito. Ebendiese Auffassung prägt das Naturerkundungsprogramm „Dolomiti Ranger“: Nicht das außergewöhnliche Supererlebnis zählt, sondern die vielen Kleinigkeiten, welche die Natur zu einer einzigartigen Schatzkammer formen. In drei Bausteinen erkunden Jung und Alt beim „Dolomiti Ranger“ die Besonderheiten des Eisacktals: An einem Halbtag erforschen sie im Naturparkhaus ViIlnöss die Dolomitenpflanzen und deren Überlebensstrategien, betrachten die typische Alpenflora unter der Lupe. Bei der Ganztageswanderung hingegen begleitet Stefan Braito die Familien in den Naturpark Puez Geisler. Hier spüren sie die großen kleinen Wunder auf, vom kalten Wasser des Gebirgsbaches bis hin zu den Baumflechten. Am dritten Tag führt eine Nachtwanderung rund um den Vahrner See, wo die Gruppe mit allen Sinnen die dortige Pflanzen- und Tierwelt aufspürt. Abgeklappert wird dabei nicht ein fixes Programm, Stefan Braito nimmt vielmehr das auf, was ihm auf offener Flur begegnet: „In der Natur ist nichts statisch, es ist alles in Bewegung – das Drehbuch dieser Entdeckungsreisen schreibt sich also laufend fort.“ 30
www.eisacktal.com
Das Naturparkhaus Villnöss bietet viel Raum zum Entdecken: Eine Ausstellung ist der Gesteinswelt der Dolomiten gewidmet, eine der „Wunderkammer Natur“. Freier Eintritt.
Der Naturexperte versteht es, aus dem Unerwarteten spontan eine spannende Geschichte zu gestalten: Wie erkennt man eine giftige Schlange? Warum ist der Baum am Vahrner See so bizarr gekrümmt? Und welcher Baum ist dies überhaupt, mit dieser spiralig geformten Borke? Die Antworten darauf präsentiert Stefan Braito nicht auf dem Silbertablett. Vielmehr regt er mit Fragen an, den Dingen selbst auf den Grund zu gehen: „Wenn wir einmal den Namen einer Sache wissen, wird sie für uns oft uninteressant. Häufig glauben wir, dass wir etwas verstanden haben, bloß weil wir den Begriff dafür kennen – doch dem ist nicht so.“ Die angehenden „Dolomiti Ranger“ hingegen sollen ihr Bewusstsein schärfen, sich ihren Zugang zur Natur selbst ebnen: Indem man beispielsweise eine Pflanze am Wegesrand zunächst genau
beobachtet, und erst dann im Bestimmungsbuch nach dessen Namen sucht. Dass der Baum mit dem drehwüchsigen Stamm ein Kastanienbaum ist, vergisst man so jedenfalls wohl nie mehr im Leben. Mit Spaß und Abenteuer lernen, das ist das Ziel. Stefan Braito lacht selbst sehr gerne, und sehr mitreißend. Mit dieser offenen, herzlichen Art gelingt es ihm, alle Teilnehmer gleichsam zu begeistern. „Mir ist es wichtig, dass Eltern und Kinder diese Erfahrungen teilen und gemeinsam diesen Tag erleben“, erzählt der dreifache Familienvater, der in einem Bauernhaus in Villnöss wohnt. Mit verbundenen Augen das Terrain erkunden, die Fraßspuren der Tiere ausforschen, die Samen der Brennessel kosten, blind dem Klang einer Trommel folgen, die Fantasie fliegen lassen: Ob Klein oder Groß, hier ist jeder aktiv miteingebunden 31
Tal der Wege
Sterzing und seine Ferientäler
Almenregion Gitschberg Jochtal
Apfelhochplateau Natz-Schabs
Brixen und seine Feriendörfer
Klausen und die Eisacktaler Dolomiten
Villnösser Tal
Mittelalterliches Stadtflair, Täler der Ruhe und hohe Berge: In Sterzing und seinen Seitentälern trifft sich die Lebendigkeit der Stadt mit der Stille der unberührten Natur. www.sterzing.com – info@infosterzing.com www.ratschings.info – info@ratschings.info www.gossensass.org – info@gossensass.org
und gestaltet mit, „dann bleibt das erlebte Wissen auch im Kopf und im Herzen.“ Viele kleine Dinge füllen die Expedition, die auch ein Ausflug in das Reich der Sinne ist. Sehen, Hören, Tasten, Schmecken, BeGreifen. In den häufig gemischtsprachigen Gruppen wird das Trennende aufgehoben, spielerisch tauchen die Teilnehmer nicht nur in die Natur, sondern auch in andere Sprachen und Kulturen ein. Für die Kinder überhaupt kein Problem – am Ende wirft man sich fröhlich ein „Baum heißt auf Italienisch albero“ zu. Wer an allen drei Bausteinen der Erkundungsreise teilnimmt, ist schlussendlich ein „Dolomiti Ranger“. Stolz zeigen die Kinder ihr Diplom, das aber weitaus mehr ist als ein Stück Papier. Ein Ranger ist für Stefan Braito ein Mittler zwischen Natur und Mensch. Jemand, der der Natur achtsam gegenübertritt und ihr mit Sensibilität begegnet. „Dolomiti Ranger seid ihr im Herzen, und das überall. Also nehmt diesen Spirit mit nach Hause - denn auch dort warten die großen Kleinigkeiten der Natur auf euch.“
Sonnig und ruhig, von einer herrlichen Bergkulisse umgeben: Auf dem herzförmigen Hochplateau lässt sich die Natur unter blühenden Apfelbäumen erleben. Aufgrund seiner zentralen Lage ist das Apfelhochplateau auch der ideale Ausgangspunkt für ganz Südtirol. www.natz-schabs.info – info@natz-schabs.info
Weite Almflächen, vier Bergbahnen, traditionell und modern zugleich: In der vielseitigen Almenregion Gitschberg Jochtal findet jeder sein ganz persönliches Wandervergnügen – mit Fernblick auf eine grandiose Bergwelt. www.gitschberg-jochtal.com – info@gitschberg-jochtal.com rodeneck@gitschberg-jochtal.com
Hier lassen sich Landschaft und Kultur in ihrer Vielfalt erleben: Erfrischend lebendig zeigt sich das mediterrane, mittelalterliche Brixen. Der Hausberg Plose sowie die Feriendörfer rundum verlocken hingegen zum Aktivsein im Freien. www.brixen.org – info@brixen.org www.luesen.com – info@luesen.com
32
www.eisacktal.com
➤
Das „Dolomiti Ranger“-Programm bietet Naturerlebnisse für die ganze Familie: Eltern und Kinder von 7 bis 12 Jahren erkunden unter fachkundiger Führung, mit viel Spaß und einer Prise Abenteuer die spannende Welt der Dolomiten. Im Naturpark Puez Geisler im Eisacktal wird „Die Welt der Pflanzen und ihre Energien" erforscht; in den Naturparks Drei Zinnen und Fanes-Sennes-Prags im Hochpustertal hingegen „Die Welt der Steine“. Das Familienprogramm „Dolomiti Ranger“ umfasst jeweils drei Thementage, die auch einzeln besucht werden können. Die eifrigsten Spürnasen, die an allen drei Expeditionen in einem Gebiet teilnehmen, werden mit dem Dolomiti RangerDiplom ausgezeichnet. Nähere Infos auf www.eisacktal.com oder bei den Tourismusvereinen vor Ort.
➤ ➤
DOLOMITI RANGER: KLEIN UND GROSS ERFORSCHEN DAS UNESCO-WELTNATURERBE DOLOMITEN
Der Naturpark Puez-Geisler erstreckt sich im Villnösser Gebiet auf über 2.100 Hektar – also ganz viel Platz zum Forschen und Erkunden ....
Beim Familienprogramm „Dolomiti Ranger“ steht das gemeinsame Erlebnis im Mittelpunkt. Mitmachen können Kinder ab 7 Jahren.
Das Künstlerstädtchen Klausen mit seinem Klosterberg Säben und den beschaulichen Dörfer in der Umgebung: Hier liegt der Ursprung des Weinanbaus und des Törggelens; Tradition und bäuerliches Brauchtum werden authentisch gelebt. www.klausen.it – info@klausen.it www.lajen.info – info@lajen.info
Ruhe und Erholung finden in einem der schönsten und ruhigsten Dolomitentälern. Wahrzeichen und Blickfang des Villnösser Tales ist die markante Geislergruppe im Naturpark Puez-Geisler. Durch diese einzigartige Naturlandschaft zu wandern ist ein bleibendes Erlebnis für Groß und Klein. www.villnoess.info – info@villnoess.info 33
Manches lässt sich spielend vereinen.
Über 300 Sonnentage im Jahr Anreise mit dem Auto
Von Norden kommend gelangen Sie auf der Brennerautobahn über Innsbruck und den Brennerpass (Autobahnausfahrten Brenner, Sterzing, Brixen-Nord/ Pustertal, Brixen Süd und Klausen) direkt in die Urlaubsregion Eisacktal.
Mit dem Zug
Haltepunkte für sämtliche IC- und EC-Züge sind die Bahnhöfe Brenner, Franzensfeste und Brixen, die Regionalzüge halten zusätzlich in den Bahnhöfen von Sterzing, Klausen und Waidbruck. www.bahn.de, www.rail.ch, www.oebb.at und www.trenitalia.it Von den Bahnhöfen bringen Sie – je nach Zielort – stündlich oder mehrmals am Tag verkehrende Zubringerdienste an Ihren Urlaubsort. www.sii.bz.it Km-Entfernung und Zeitangaben für Bahnreisende bis/ab Brixen > Innsbruck 85 km ca. 1,5 h > Salzburg 270 km ca. 4,0 h > Wien 570 km ca. 6,5 h > München 245 km ca. 3,5 h > Stuttgart 450 km ca. 5,5 h > Dresden 800 km ca. 11,0 h > Brüssel 1050 km ca. 13,0 h > Zürich 400 km ca. 5,0 h
Mit dem Flugzeug
Temperaturen*
Die nächstgelegensten Flughäfen befinden sich in Innsbruck (ca. 85 km), Bozen (ca. 40 km) und Verona Villafranca (ca.190 km). Mit den fünfmal täglich verkehrenden Bustransfers von München, Mailand Malpensa, Bergamo und Verona ist Südtirol problemlos und kostengünstig zu erreichen. www.eisacktal.com
Mobilcard
Mit der Mobilcard Südtirol besteht die Möglichkeit, mit den Verkehrsmitteln des Verkehrsverbundes sowie einigen Seilbahnen ganz Südtirol zu durchreisen und zu entdecken. Die Mobilcard ist in verschiedenen Tourismusvereinen im Eisacktal erhältlich. www.mobilcard.info
Monat
Min. Max.
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
-3,8 5,5 -1,4 9,1 2,9 14,5 7,0 18,6 10,8 23,0 14,0 26,7 15,9 29,0 15,4 28,4 12,2 24,4 6,7 18,2 1,1 10,8 -2,9 5,9
* Angaben in °C
HAMBURG BERLIN FRANKFURT MÜNCHEN KUFSTEIN INNSBRUCK
STUTTGART
KEMPTEN ZÜRICH BREGENZ LANDECK
Timmelsjoch
SALZBURG WIEN
Brennerpass
Reschenpass
STERZING
SS621
BREGENZ
BRUNECK
SS40
SCHLANDERS
KLAUSEN
SS244
SS38
Tourismusverband Eisacktal Großer Graben 26A I-39042 Brixen (BZ) Tel. +39 0472 802 232 Fax +39 0472 801 315 info@eisacktal.com www.eisacktal.com
BRIXEN
Dolom
iten
CORTINA
SPITTAL AN DER DRAU VILLACH
BOZEN
CORTINA VENEZIA
A23
Karerpass
TRIENT
LUGANO Gardasee
BERGAMO MAILAND
A4 BRESCIA
A22
A27 TREVISO VENEDIG
VERONA
TRIEST
Autobahnausfahrt
Titelbild Foto: Alex Filz
Redaktion Doris Brunner / Brixmedia GmbH, Renate Breitenberger, Anita Rossi, Till Krause
AMBURGO Fotografie BERLINO Alex Filz, Oskar Zingerle / Brixmedia GmbH, Tourismusverein Ratschings, FRANCOFORTE Tourismusverband Eisacktal, MONACO Tourismusverein Gossensass, Michael Weissteiner, Kiril Semkov, MMM Corones / Kronplatz - Zara Hadid, KUFSTEIN WooDone OHG, Agentur Südtirol Marketing, Capriz GmbH INNSBRUCK STOCCARDA SALISBURGO
ZURIGO Druck VIENNA BREGENZ ArtprintBrennero GmbH, Brixen Konzeption, Design und FotoredaktionPasso Rombo LANDECK Tappeiner Gmbh, Lana, www.tappeiner.it Mertz Ideas, Meran, www.mertz-ideas.com Passo Resia
VIPITENO
MONACO ROSENHEIM
www.brixen.org Lago di Costanza
SS621
BREGENZ
SS12
Passo Giovo SS40
MERAN
A22
Auflage 39.200 deutsch / 28.000 italienisch
Übersetzung Uta Radakovich KEMPTEN
STERZING BRUNECK
CHUR
GLURNS
TRIENT VERONA MAILAND VENEDIG MODENA ROM
Kontakt
LIENZ
Ab der ersten Übernachtung in einem Partnerbetrieb sind folgende Leistungen inklusive: Bergbahnen Gitschberg, Jochtal und Plose, Erlebnisbad Acquarena, alle öffentlichen Verkehrsmittel Südtirols, mehr als 80 Südtiroler Museen, Kinderprogramme, Wanderungen und Stadtführungen.
A13
Kreuzbergpass
Sellajoch
A10
INNSBRUCK VADUZ
SS51
MeBo
SS38
SALZBURG
A12
A3
SS49
BRIXEN MERAN
Taufers i. M.
A95
ZÜRICH
Jaufenpass
SS12
Herausgeber Tourismusverband Eisacktal Großer Graben 26A, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 802 232, info@eisacktal.com www.eisacktal.com
ROSENHEIM
SS12
Stilfserjoch
Für den Inhalt verantwortlich Willy Vontavon
MÜNCHEN
Bodensee
BOZEN
Impressum viae – Magazin der Ferienregion Eisacktal Eintragung am Landesgericht Bozen Nr. 02/2002 vom 30.01.2002
Zwei Gästekarten bieten das größte All inclusive Leistungspaket Südtirols!
A95
SALISBURGO
A12
ZURIGO
BRUNICO
A3
INNSBRUCK
A10
www.gitschberg-jochtal.com
Foto Markus Feichter
hopping bei Vielfalt und Qualität in der attraktiven Fußgängerzone mit ihren bunten und Erker verzierten Bürgerhäusern, traditionsreiche Wirtshäuser und feine Gastronomie zur Verkostung traditioneller und mediterraner Gerichte, Wandern und Biken auf 2.000 m Höhe und Wohlfühlprogramm für Körper und Geist - es gibt so vieles zu erleben in und rund um Sterzing. Der Rosskopf, Freizeitberg und Sonnenterrasse der ehemaligen Fuggerstadt ist mit einer Seilbahn, nur 5 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, bequem zu erreichen und überrascht mit Naturerlebnis für Groß
Nur wenige Gehminuten von Sterzinger Stadtzentrum entfernt
• Genuss-Parcours und kulinarische Rundwanderungen • Bergkräutergarten • Aussichtsplattform am „Köpfl“ und Sonnenaufgangwanderungen
und Klein und grandioser Fernsicht auf die prächtige Bergwelt Südtirols. Zum entspannenden Ausklang eines erlebnisreichen Tages lädt die Wohlfühloase „Balneum“ ein: Baden im Freibad und Saunaschwitzen zwischen Pfitscher Naturstein und duftendem Zirmholz - so perfekt kann ein Tag enden. INFO Tourismusverein Sterzing Tel. +39 0472 76 53 25 info@infosterzing.com www.sterzing.com
• Mountain Disc Golf – höchst gelegener 18-Bahnen-Parcours Europas
• „Rossy-Park“ für kleine und große Tierliebhaber
www.graphic-kraus.eu
S
Der Freizeitberg
Foto Marion Lafogler
Foto Klaus Peterlin/allesfoto.com
Ein perfekter Tag in Sterzing
I-39049 Sterzing Brennerstraße 12 Tel. +39 0472 765 521 Tax +39 0472 767 949 www.balneum.sterzing.eu | Tel. +39 0472 760 107
www.rosskopf.com www.facebook.com/freizeitbergrosskopf