MICRO-EPSILON Sensorik 1 (1/2010)

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Sensorik

Das Micro-Epsilon Kundenmagazin A us gab e 1 | No v e m b e r 2010

Unternehmensnews - Umzug der Systemtechnik - Neuer Leiter F&E Sensorik - Produktmanagement Konfokal - Unternehmensgruppe

Sensor-Applikationen

Produkthighlights

Embedded Coil Technology

Magneto induktive Sensoren

Im Visier: Infrarot-Sensoren


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Vorwort In mehr als 40 Jahren hat sich Micro-Epsilon zu einem heute weltweit bekannten Unternehmen der Sensorik und Messtechnik entwickelt. Das Produktspektrum und Leistungsangebot ist immer umfangreicher geworden, das Wissen und die Informationen dazu sind überproportional angewachsen. Gerade auch für Sie als Anwender unserer Produkte ist es wichtig, den Überblick über das Angebot und über schon realisierte Lösungen zu wahren. Um Sie hierbei unterstützen zu können, haben wir eine hochwertige und informative Kundenzeitschrift aufgelegt. Komprimiert auf 16 Seiten finden Sie brandneue Informationen zu Anwendungen und neuen Produkten. Zusätzlich erklären wir Ihnen je Ausgabe ein Messprinzip mit allen Vorteilen und auch Einschränkungen, damit Sie unsere Sensoren besser verstehen können. Was Micro-Epsilon

bewegt zeigen wir Ihnen in weiteren Beiträgen. „Sensorik“ soll den Blick für die Messtechnik schärfen, damit Sie erfahren, was Micro-Epsilon Produkte von herkömmlicher Sensorik am Markt unterscheidet. Wir haben uns bemüht, Ihnen viele interessante Themen zusammen zu stellen, sehen aber auch noch viel Potenzial für künftige Beiträge. Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen. Bitte schreiben Sie uns dazu unter info@microepsilon.de. Viel Spaß beim Lesen

Johann Salzberger Geschäftsführer Marketing und Vertrieb

Terminplanung für 2010 / 2011 Workshops Termin

Thema

Veranstaltungsort

Vertriebsgebiet

17.01.2011

Weg + IR

Hotel Gilze-Rijen, Klein Zwitserland 8, NL 5126 TA Gilze-Rijen

BeNeLux

18.01.2011

Weg + IR

Waldhotel Tannenhäuschen, Am Tannenhäuschen 7, 46487 Wesel

Raum Ruhrgebiet

19.01.2011

Weg + IR

Hotel Forellenhof, Hünzingen 3, 29664 Walsrode

Raum Hannover + Hamburg

20.01.2011

Weg + IR

Micro-Epsilon Optronic, Lessingstraße 14, 01465 Dresden-Langebrück

Raum Dresden

25.01.2011

Weg + IR

Best Western Hotel Frankfurt-Rodgau, Kopernikusstr. 1, 63110 Rodgau

Raum Frankfurt

26.01.2011

Weg + IR

Hotel zum Ochsen, Hauptstraße 12, 89188 Merklingen

Raum Stuttgart

27.01.2011

Weg + IR

Hotel Allegra, Hamelirainstraße 3, 8302 Kloten

Schweiz

01.02.2011

Weg + IR

Micro-Epsilon Messtechnik, Königbacher Str. 15, 94496 Ortenburg

Bayern + Österreich

IR: Temperaturmessung per Infrarot | Weg: Wegmessung mit elektromagnetischen und optischen Verfahren | opt. Weg: Wegmessung mit optischen Verfahre | Stand vom 20.01.2010

Messen Datum

Messename

Stadt (Land)

Halle / Stand

27.10.2010 - 03.11.2010

K 2010

Düsseldorf (Deutschland)

11 / 11F41

Micro-Epsilon Deutschland

09.11.2010 - 12.11.2010

Electronica

München (Deutschland)

A2 / 325

Micro-Epsilon Deutschland

23.11.2010 - 25.11.2010

SPS/IPC/Drives

Nürnberg (Deutschland)

7A / 7A-202

Micro-Epsilon Deutschland

01.03.2011 - 04.03.2011

Intec

Leipzig (Deutschland)

-

Micro-Epsilon Optronic

04.04.2011 - 08.04.2011

Hannover Messe

Hannover (Deutschland)

-

Micro-Epsilon Deutschland

03.05.2011 - 06.05.2011

Control

Stuttgart (Deutschland)

-

Micro-Epsilon Deutschland

07.06.2011 - 09.06.2011

SENSOR+TEST

Nürnberg (Deutschland)

-

Micro-Epsilon Deutschland

Unsere News bei:


Unternehmensnews

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Die Unternehmensgruppe stellt sich vor Die Micro-Epsilon Unternehmensgruppe ist ein Verbund aus mittelständischen Unternehmen, die in der Sensorik tätig sind. Wichtige Stärken in diesem Verbund sind Synergieeffekte sowie gegenseitiger Wissens- und KnowHow-Transfer. Ursprung der Gruppe ist das Unternehmen Micro-Epsilon in Ortenburg. Gegründet 1968 in Hannover hat sich aus einer sprichwörtlichen „Garagenfirma“ nach Umzug 1975 nach Ortenburg eine gut positionierte mittelständische Unternehmensgruppe entwickelt, die global aktiv

ist und derzeit aus 17 Partnern besteht. Dabei wurden die ersten Umsätze mit dem Vertrieb von Dehnungsmessstreifen erzielt. Heute umfasst das Tätigkeitsfeld neben der traditionellen Weg- und Dimensionsmessung, Temperatur, Dickschichttechnik und Electronic Manufacturing, Beschleunigungssensoren, Serienfertigung, Thermopile, Farbsensorik, Wägetechnik und medizinische Systeme. Ein großer Sprung gelang mit der Wende 1990. Dabei kamen nach und nach die innovativen Firmen Micro-Epsilon

Optronic, Micro-Hybrid, Micro-Epsilon Czech Republik und Optris zur Gruppe. Abgerundet werden die zahlreichen Produktfelder durch viele weitere Partnerschaften in Clustern und Arbeitskreisen. Jeder Partner agiert in der Unternehmensgruppe völlig selbstständig und kann trotzdem auf Unterstützung und Hilfe der Partnerunternehmen vertrauen.

Die Vertriebsstruktur der Micro-Epsilon.

Tochtergesellschaften

Wechsel in der F&E Leitung Sensorik Sechzehn Jahre war Herr Prof. Dr. Martin Sellen als Abteilungsleiter der Entwicklung Sensorik in Ortenburg tätig. Während dieses Zeitraums war er maßgeblich an vielen richtungsweisenden Entscheidungen beteiligt und für die Einführung und Umsetzung zahlreicher Neuprodukte des derzeitigen Produktspektrums verantwortlich. Seit 1. April 2010 unterstützt er nun als Assistent der Geschäftsleitung Herrn Dipl.-Ing. Karl Wißpeintner bei den vielfältigen Aufgaben der Geschäftsführung. Herr Prof. Dr. Sellen wird auch in Zukunft an der Hochschule Deggendorf als Professor für industrielle Sensorik lehren und weiterhin seine Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der Strategischen Partnerschaft Sensorik wahrnehmen. Sein Nachfolger als Leiter der Entwicklung Sensorik ist Herr Dr. Thomas Wißpeintner, der sich seit einem Jahr auf seine neue Aufgabe intensiv vorbereitet hat. Als Sohn des Firmengründers Karl Wißpeintner obliegt ihm die Weiterentwicklung der elektromagnetischen Sensoren. Bei seiner Promotion entwickelte er ein modulares Baukastensystem für die schnelle Realisierung von Roboterapplikationen am Fraunhofer Institut in Sankt Augustin. Zusätzlich war Herr Dr. Thomas Wißpeintner bei der Entwicklung des fahrerlosen Fahrzeugs „Spirit of Berlin“ und bei der Initiierung eines Wettbewerbs für Assistenz- und Seviceroboter namens RoboCup@Home maßgeblich beteiligt.

Vertriebspartner


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Unternehmensnews

Neuer Produktmanager für konfokale Sensoren

Dr.-Ing. Alexander Streicher wird als neuer Produktmanager der konfokalen Sensorik die Produktgruppe strategisch leiten und die Weiterentwicklung aktiv unterstützen. Herr Dr.-Ing. Streicher ist damit Produktmanager für LaserDistanzsensoren und für konfokale Sensoren. Neben den herkömmlichen konfokalen Sensoren verfügt Micro-Epsilon über die weltweit kleinsten konfokalen Sensoren zur Wegmessung. Mit nur 4 mm Außendurchmesser entfällt der üblicherweise klobige Sensorkopf. Anwendungen mit beschränkten Einbauraum werden damit möglich.

Die miniaturisierten Sensoren optoNCDT 2402 bieten durch ihre schmale Bauform den Vorteil, auch in sehr beengten Bauräumen zu messen. So sind die Sensoren zur Messung in Vertiefungen, wie beispielsweise Bohrungen oder Aussparungen, bereits ab einer Breite von 4,5 mm zu verwenden. Zwei Sensor-Ausführungen mit axialem und radialem Strahlengang ermöglichen die klassische Weg- und Abstandsmessung und darüber hinaus die Innenwandinspektion. Die Sensoren sind mit einem Edelstahlgehäuse konstruiert und eignen sich trotz der geringen Größe für anspruchsvollen industriellen Einsatz.

Da die Sensoren als passive Komponenten agieren, sich also keinerlei Elektronik im Sensor befindet, eignen sie sich bestens für den Einsatz in Ex-Bereichen, vakuumierten Behältern oder Umgebungen mit starker elektromagnetischer Strahlung.

Micro-Epsilon Systeme verdreifacht die Fertigungskapazität 1995 startete das Messtechnikunternehmen Micro-Epsilon mit der Entwicklung eines Messsystems zur Dickenmessung von Lagerschalen das neue Geschäftsfeld der Systemtechnik. Bereits ein Jahr später wurde das Fertigungsgebäude der Micro-Epsilon um eine Halle für den Systembereich erweitert. Damals standen etwa 350 m² zur Planung, Entwicklung und Fertigung von Messmaschinen zur Verfügung. Aufgrund der hervorragenden Entwicklung des Bereiches Systemtechnik wurde über die Jahre die Fläche schnell zu klein. Am 15. Juni 2010 zog die Systemtechnik der Micro-Epsilon in ein größeres Gebäude um. Im ersten Stock des Gebäudes befinden sich bereits seit Jahren die Softwareentwicklung und die 2D/3D-Messtechnik. Das Erdgeschoß war bisher ungenutzt und bot ausreichend Kapazität um die Systemabteilung aufzunehmen. Innerhalb von drei Monaten wurde dieses entkernt und komplett neu aufgebaut. Nun bietet die neue Heimat der Systemtechnik auf 1300 m² genügend Platz für sechs

große Büros und einen großzügigen Montagebereich. Das als Werk II bezeichnete Gebäude befindet sich im Herzen von Ortenburg. Derzeit sind im Systembereich am Standort Ortenburg zwölf Mitarbeiter mit der Planung, Projektierung,

Montage und dem Vertrieb beschäftigt. Dipl.-Inform Univ. Achim Sonntag, Leiter der Systemtechnik und Geschäftsführer der MicroEpsilon Tochter ATENSOR im österreichischen Steyr: „Die neuen Räumlichkeiten bieten die


Unternehmensnews

Grundlage für die Internationalisierung des Geschäftsfeldes. Wir wollen nun einen neuen Abschnitt des Unternehmensbereiches angehen und unsere bisher auf den deutschsprachigen Markt beschränkten Vertriebsaktivitäten durch ein internationales Händlernetz für die Systemtechnik in den nächsten zwei Jahren enorm ausbauen. Für das auf diese Weise zu erwartende Wachstum war der Umzug notwendig, um zukünftig eine ausreichend große Montagefläche mit der entsprechenden Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Ferner haben wir unser Produktprogramm mit einer neuen, auf Branchenkompetenz ausgerichteten Philosophie abgerundet und erweitert. Auch dadurch erwarten wir entsprechende Steigerungen, die neuen Kapazitäten füllen werden.“ Im Rahmen des traditionellen Sommerfestes des Unternehmens Micro-Epsilon wurde am 18. Juni 2010 die Einweihung der Erweiterung mit zahlreichen Ehrengästen und dem Marktrat von Ortenburg gefeiert. Die frei gewordene Fläche am Stammsitz des Unternehmens in der Königbacherstraße bleibt dabei keineswegs ungenutzt. Noch in diesem Jahr werden die Fertigungs- und Entwicklungskapazitäten für die Sensorik erweitert und damit die Micro-Epsilon noch leistungsfähiger gemacht.

Der Bereich für Systeme und Anlagen (= Systemtechnik) von Micro-Epsilon entwickelt, projektiert und fertigt schlüsselfertige Messanlagen für die Prozessüberwachung und Qualitätskontrolle. Dabei liegt der besondere Vorteil darin, dass alle Kernkompetenzen, die für ein Messsystem notwendig sind in einer Hand liegen, und zwar in einer Tiefe, die alleinstellend ist. Aktuelle Entwicklungen aus der Sensortechnik können direkt in die Prüfanlagen übernommen werden. Applikationsspezifische Anpassungen der eingesetzten Sensoren sind durch die im Haus vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten der Sensorik ebenfalls möglich, bzw. die Regel, um dem Kunden einzigartige Präzision zu bieten. Für die Erstellung der Bedien- und Analysesoftware wird auf das graphische Entwicklungswerkzeug ICONNECT gesetzt. Im Bereich der Mechanik, dem im Messanlagenbau höchste Aufmerksamkeit zu widmen ist, verfügen die Konstrukteure und Ingenieure der Systemtechnik der Micro-Epsilon über jahrelang aufgebautes Wissen bzgl. der Vermeidung von Vibrationen und der Kompensation von temperaturbedingten Störungen. Eigenschaften, die die Produkte der Systemgruppe auszeichnen. Die aus den oben genannten Kompetenzen resultierenden kurzen Kommunikationswege und Reaktionszeiten, sind ein unschätzbarer Vorteil.

So können in kürzester Zeit Lösungen konzipiert werden und die Abstimmung zwischen Sensorik, Automation, Software und Maschinenbau reibungslos erfolgen. Die Systemgruppe umfasst heute drei Standorte mit spezifischen Kernkompetenzen. Das österreichische Unternehmen ATENSOR in Steyr beschäftigt sich mit Robotik. Insbesondere mit der automatischen Bahngenerierung zur roboterautomatiserten Fertigung von kleinen Stückzahlen (= Losgröße 1 Ansatz), basierend auf dimensionaler Messung des zu bearbeitenden Objekts. Im Automotive-Bereich angesiedelt, mit besonderen Kompetenzen in der dimensionellen Messtechnik für Reifen- und Gummiproduktion, gehört das Unternehmen ME-Inspection SK, mit Sitz im slowakischen Pressburg ebenso zur Unternehmensgruppe. Damit beschäftigt das Geschäftsfeld Systemtechnik der Micro-Epsilon Gruppe an ihren drei Standorten insgesamt ca. 40 Mitarbeiter.

Dipl.-Inf. Achim Sonntag Leiter Systemtechnik, Geschäftsführer Atensor achim.sonntag@micro-epsilon.de

Software

Sensoren

Systeme ME

Rei fe n

-Inspection SK

i / Gumm

Au

Atensor

Micr o-Epsilon

tomotive / BV

Robotic

Au

tomotive / RC

Halbleiter

Blech

Blasfolie

Automotive

Lu ft

und Raum

rt fah

Rei fen

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Glas i / Gumm


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Applikationen

Optische Sensoren in Besäumanlagen von Sägewerken

In einem Sägewerk wird zunächst der von der Borke befreite Baumstamm mit einer Gatter-, Kreis- oder Bandsäge in Bretter zerteilt. Diese Bretter haben an den Schmalseiten noch eine so genannte Waldkante – die ursprüngliche Oberfläche des runden Baumstamms. In der nachfolgenden Besäumanlage sollen die Waldkanten entfernt werden. Je nach Lage des Bretts innerhalb des ursprünglichen Baumstamms ist die Waldkante flacher oder steiler und das Brett an sich breiter oder schmäler. Wenn beim Besäumen eine möglichst große Ausbeute erzielt werden soll, muss die Breite der Waldkante bestimmt werden, damit diese in der passenden Breite abgesägt werden kann. Sägt man zuviel ab, wird wertvolles Material verschenkt; fällt der Beschnitt dagegen zu klein aus, sind noch Reste der Waldkante am fertigen Brett vorhanden. Das Unternehmen Esterer WD aus Altötting setzt zur Lösung dieser Aufgabe die Lasersensoren optoNCDT 1401 ein. Besonders wenn das Holz nass ist, hat es eine glänzende Oberfläche, mit der herkömmliche optische Sensoren ihre Schwierigkeiten haben. Bei der Besäumanlage vom Typ Combimes setzt man daher auf optoNCDT-Sensoren von Micro-Epsilon. Die Bretter laufen quer in die Besäumanlage ein und werden dabei vermessen. Alle 30 cm bis 50 cm ist ein Sensor vom Typ optoNCDT 1401 mit 200 mm Messbereich montiert, der das Profil des Bretts im Querdurchlauf vermisst. Standardmäßig erfolgt die Messung von oben. Optional kann die Besäumanlage auch mit optischen Sensoren auf der Ober- und der Unterseite ausgestattet werden. Die Lage der Bretter – Waldkante oben oder unten – ist dadurch beliebig möglich.

optoNCDT 1402 - Highlights - Messbereich zwischen 5 und 600 mm - 1,5 kHz echte Messrate - Integrierter Controller - Einstellbarer Filter - Für Serieneinsatz und OEM - Ideal für Robotik - Auch in Edelstahl für Lebensmittelindustrie

Anforderungen an das Messsystem: - Schnelle Profilerfassung - Analogausgang - Günstige Lösung für optimale Besäumung


Applikationen

Lasersensoren unterstützen Kabelumbänderung

Weil Kabel vielen verschiedenen Belastungen ausgesetzt sind, werden sie häufig mit verschiedenen Bandmaterialen ummantelt. Dies geschieht in einer Umbänderungsmaschine, in der optoNCDT Sensoren eingesetzt werden. Die Kabel können mit den Materialien Kapton, Teflon, Mica, Polyester, Kupfer oder Glasseide umbändert werden. Der blanke Draht wird von einer Seite in die Umbänderungsmaschine geführt. Die Umbänderungs-Einheiten bestehen aus einer Aufnahme für das Umbänderungsmaterial, das auf eine Rolle gewickelt ist. Die Aufnahme wird auch als Kops bezeichnet. Um den Kops befindet sich ein Gehäuse, auch Kopf genannt, das die Führung des Bandes übernimmt. Im Zentrum dieser Einheit verläuft der Draht. Bewegt sich der Draht durch die Maschine, sind Kops und Kopf ständig in Rotation, um den Draht mit dem eingelegten Material zu umbändern. Dies ist möglich, weil Kopf und Kops getrennt voneinander rotieren und daher verschiedene Zugkräfte und Winkel erreichen. Der Lasersensor ist in der Maschine seitlich neben der Trommel montiert. Die gewonnenen Messdaten werden an einen Wickelrechner übergeben, der daraus das Sollmoment des Kopsantriebes berechnet. Problematisch in dieser Anwendung sind die verschiedenen Materialien, von glänzend bis transparent, die sich auf der Trommel befinden können. Glänzende Metalle stellen für viele Lasersensoren aufgrund der direkten Reflexion ein Problem dar. Die verwendeten Bänder haben in etwa eine Dicke von 0,1 mm und sind 6 bis 8 mm breit. Der eingesetzte optoNCDT 1401 mit 200 mm Mess-

bereich erledigt diese Messung souverän. Der Laserpunkt reflektiert auf der Spulenoberfläche und ermöglicht eine eindeutige Aussage über den Durchmesser der Spule. Bei der Datengewinnung muss beachtet werden, dass der Kopf viele senkrechte Querstreben zur Bandführung besitzt. Diese Streben durchkreuzen laufend den Messbereich des Sensors und müssen softwareseitig ausgeblendet werden, sodass als Messergebnis nur der Durchmesserwert zurück bleibt.

Anforderungen an das Messsystem: - Berührungsloses optisches Messverfahren - Messen auf glänzendes Metall - Messbereich von 200 mm

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Applikationen

Positionierung von Catering-Fahrzeugen am Airbus A380

Catering Fahrzeuge sind ein wichtiges Versorgungs-medium für moderne Linien-Flugzeuge. Mit ihnen werden Flugzeuge mit z. B. Lebensmitteln be- und entladen. Auf Basis einer Hydraulikschere wird der Frachtraum des LKWs soweit angehoben, bis die Versorgungstür optimal erreicht wird. Das Unternehmen Doll aus Oppenau ist ein Produzent dieser Catering Fahrzeuge. Als einer von wenigen Anbietern sind sie in der Lage, auch einen Airbus A380 sicher zu versorgen, dessen Versorgungstür sich in einer Höhe von 8,40 m über statt neben der Tragfläche befindet. Wichtig dabei ist, dass der Fahrzeuglenker stets die exakte Höhenposition des Aufbaus kennt, die besonders im Andockbereich präzise ermittelt werden muss. Eine weitere Herausforderung für die Konstruk-

tion sind Umgebungstemperaturen von -25°C bis +65°C. Die damit verbundene Änderung der Ölviskosität ändert auch die Geschwindigkeit der Verfahrhydraulik. Zur Bestimmung der realen Hubhöhe ist somit eine messtechnische Lösung erforderlich. Darüber hinaus senkt sich der Flugzeugrumpf während der Beladung langsam ab - zum automatischen Ausgleich dieser Differenz muss eine Information über die aktuelle Hubhöhe vorliegen. Bisher wurde die Höhe durch Winkelgeber an den Drehpunkten des Scherenaufbaus gemessen. Diese Lösung war allerdings zu ungenau und zu kostenintensiv. Als innovative Lösung wurden Seilzugsensoren eingesetzt. Diese messen den Abstand zwischen Container-Anfang und der beweglichen Achse der Scherenbühne.

Verwendet werden dafür Seilzugsensoren der Serie WDS-xx-P115 von Micro-Epsilon. Die extreme Robustheit und Langlebigkeit überzeugten Doll, diesen Sensor zu integrieren. Er leistet präzise Messergebnisse, hohe Ausfallsicherheit auch bei schlechten Witterungsverhältnissen und optimiert die nötige Auf- und Abbauzeit der Catering Fahrzeuge.

wireSENSOR- Highlights - Messbereiche bis 50 m - Teleskopierbares Prinzip - Einfache Montage - Verschiedene Ausgangsarten


Applikationen

Komplizierte Verzahnungsstrukturen auf Unrundheit prüfen

Getriebewellen mit Steckverzahnungen, Kegelräder mit Hypoidverzahnungen und ähnliche axiale Bauteile können sich während der Herstellung verziehen. Daher ist eine Prüfung/ Messung des Rundlaufs nötig. Gegebenenfalls wird das Werkstück nachgerichtet. Dazu muss das Maß der „Unrundheit“ und die Richtung, in der nachgerichtet werden soll, ermittelt werden. Zur Ermittlung dieser Parameter hat die Ingenieurgesellschaft EHR ein optisches Messsystem entwickelt, das schnell und äußerst präzise ein automatisiertes Richten der Werkstücke ermöglicht. Zur objektiven Messung der Rundlaufeigenschaften setzt EHR den Laserlinien-Scanner scanCONTROL 2800-25 ein, der die 3D-Struktur des Zahnbereichs digitalisiert. Der Scanner ist zum Bauteil derart ausgerichtet, dass die Laserlinie quer über den Zähnen des Bauteils liegt. Bei Drehung des eingespannten Bauteils wird der gesamte Zahnbereich dreidimensional digitalisiert. Die so gemessene 3D-Punktewolke kann nun nach Kundenwunsch ausgewertet werden. Um eine Vergleichbarkeit zum taktilen Auskugeln herzustellen, werden nun rein rechnerisch, also digital, Kugeln zwischen die Zahnflanken gelegt. Ein weiterer Vorteil beim „digitalen Auskugeln“ ist das einfache Wechseln des Kugeldurchmessers: Durch einfaches Parametrieren können alle Kugeldurchmesser ausgewählt werden, die zwischen die Zähne passen sollen. Durch diese Erhöhung der Zahl von Auswerteergebnissen wird eine Messunsicherheit von besser 5 µm erreicht, die unter der Messauflösung des Laserscanners liegt.

scanCONTROL- Highlights - Messbereiche bis 100 mm - Berührungslose Profilerfassung - Zur Automatisierung und Teiledigitalisierung - Ideal zur Qualitätskontrolle - Mit umfangreicher Software zur Profilauswertung - Hervorragender Support durch den Vertrieb

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10 Produktneuheiten

Wirbelstromsensoren mit Embedded Coil Technology Micro-Epsilon hat eine völlig neue Fertigungstechnologie für Wirbelstromsensoren entwickelt. Mit der "Embedded Coil Technology" (ECT) wird der Sensoraufbau in ein anorganisches Trägermaterial temperatur- und formstabil eingebettet. Herkömmlich gewickelte Sensorspulen werden damit ersetzt, sogar elektronische Bauteile nimmt das Trägermaterial auf. Die Technologie bietet viel Freiheit in der physischen Gestaltung der Sensoren, so können die ECT-Sensoren bei speziellen Einsatzumgebung an die Umgebung angepasst werden. Die Elektronik wird entweder in den Sensor integriert oder auch abgesetzt ausgeführt. Die wesentlichen Vorteile der Technologie sind hohe Einsatztemperaturen von bis zu 350°C, eine extreme Temperaturstabilität, hohe mechanische Belastbarkeit und die An-

wendung bei starken elektromagnetischen Feldern. Durch die hermetisch dichte Kapselung der Sensoren werden sie auch im Ultra-Hochvakuum eingesetzt. Die neue Sensortechnologie konnte sich bereits vielfach in anspruchsvollen Anwendungen bewähren. So werden ECT-Sensoren bei der Ausrichtung von Spiegelsegmenten in neuen Spiegelteleskopen wegen der hohen Temperaturstabilität oder zur Messung des Mahlspalts von Refinern in der Papierindustrie wegen der

mechanischen Belastbarkeit verwendet. In der Halbleiterindustrie überzeugen sie durch die Beständigkeit im UHV und bei starken elektromagnetischen Feldern.

eddyNCDT ECT Zwei neue thermoIMAGER TIM 160 und 160/DK Micro-Epsilon fasst sein Angebot an InfrarotKameras thermoIMAGER TIM neu. Durch eine Weiterentwicklung des TIM-Systems mit neuen Komponenten und geändertem FPA-Detektor konnte der Preis deutlich reduziert werden. Spe-

ziell für Anwendungen, bei denen das gesamte Leistungsspektrum des thermoIMAGERs gefragt ist, wurde das Paket thermoIMAGER TIM 160/DK geschnürt. Neben der IR-Kamera mit Standard-Objektiv enthält das Paket ein Weit-

winkel- und ein Tele-Objektiv, einen Tripod zur Befestigung sowie alle Kalibrier-Zertifikate der Optiken. Geliefert wird dieses Paket im handlichen Aluminiumkoffer. Für definierte Prozessintegrationen ist der thermoIMAGER TIM 160 verfügbar. Die äußerst kleine Infrarot-Kamera ist mit einem Prozessinterface über das Temperaturen und Alarminformationen ausgegeben werden können ausgerüstet, hierdurch ist sie für den stationären Einsatz in industrieller Umgebung ideal geeignet. Bei beengten Verhältnissen hilft die Kamera bei der Qualitätssicherung und Prozessüberwachung an Produktionslinien. Für besonders anspruchsvolle Anwendungen kann die Kamera mit einem Kühlgehäuse ausgestattet werden. Durch eine Freiblaseinrichtung und Wasserkühlung übersteht die Kamera Umgebungstemperaturen bis zu 180°C. Die Kamera ermöglicht Messungen zwischen -20°C und 900°C bei einer Bildfrequenz bis zu 100 Hz.


Produktneuheiten 11

Sensorsystem zur Innenwand-Inspektion von Bohrungen Das von Micro-Epsilon im letzten Jahr vorgestellte Entwicklungsprojekt über einen Bohrlochsensor hat nun zu einem marktfähigen Produkt geführt. Der miniaturisierte konfokale Sensor mit nur 3,5 mm Durchmesser kann bereits für Bohrungen ab einem Durchmesser von 4,0 mm eingesetzt werden. Der per Elektroservomotor rotierende Sensor kann bei Bohrungen zum Beispiel Kenndaten, wie den Durchmesser, die Rundheit, die Konzentrizität, die Konizität und die Geradheit prüfen. Für die nötige Stabilität der Rotation sorgt ein komplex aufgebautes Präzisions-Kugellagersystem. Das System setzt sich aus einem Edelstahl-Messkopf mit integrierter Mechanik, einer Sensorlanze mit integriertem konfokalen Sensor und zwei Controllern zusammen. Die konfokale Technik ist wie bei den linearen Standard-Systemen für zahlreiche Oberflächen geeignet. Das System benötigt keine Referenzpunkte während der Messung, es kann daher auch Kanten und Stufen erkennen. Konische Bohrungen sind bei voller Leistung bis zu einem bestimmten Grad möglich, da der Lichtpunkt sonst an der Optik vorbei reflektiert wird. Bei geeigneter Oberfläche ist aber mit ver-

minderter Leistung eine Messung der diffusen Reflexion möglich. Der Sensor kann aufgrund der Baulänge Bohrungen bis 90 mm Tiefe vermessen. Dabei wird die Sensorlanze durch eine kundenseitige Lineareinheit in die Bohrung geführt. Je nach Einstellung können einzelne Ebenen vermessen oder ein spiralförmiges Profil der Bohrung erzeugt werden. Sollten unterschiedliche Messbereiche bei einem System gefordert sein, kann die Sensorlanze mit wenigen Handgriffen getauscht werden. Das System wird in der Industrie zur Qualitätsprüfung von Bohrungen in der Fertigungslinie oder im Prüfraum eingesetzt.

Price Winner: Ausgezeichnet auf der Messe Industrie 2010 in Paris

Magneto induktive Sensoren Pünktlich zur Hannover Messe und Sensor + Test präsentierte Micro-Epsilon die neue Produktgruppe der mainSensoren („Magnetoinductive“). Die Standard-Industrie Version mit der Bezeichnung MDS-45-M30 besitzt 45 mm Messbereich und befindet sich in einem zylindrischen M30 Edelstahlgehäuse. Die OEM alternative mit miniaturisiertem quadratischen Kunststoff-Gehäuse trägt den Namen MDS-45-MK und liefert ebenfalls 45 mm Messbereich. Bemerkenswert sind bei diesen Sensoren die sehr kompakte Bauform im Bezug zum Messbereich und der äußerst attraktive Preis. Micro-Epsilon ist auf dem Markt seit langem als Spezialist für Wirbelstromwegsensoren bekannt. Diese Technologie stand für den technologischen Kern der neuen Sensoren Pate. Damit können sowohl sehr schnelle als auch sehr hoch auflösende Messungen realisiert werden. Die Sensoren verfügen über eine extrem hohe Grundempfindlichkeit und Temperaturstabilität. Als Target dient ein kleiner Permanentmagnet am

Messobjekt. Der Signalausgang liefert 4 -20mA bzw. 2 - 10 VDC. Im Gegensatz zum weit verbreiteten HallPrinzip basiert der MDS auf einem von MicroEpsilon patentierten Verfahren, dem ein linearer Zusammenhang zwischen Magnetposition und Ausgangssignal zugrunde liegt. Durch die hohe Fertigungstiefe kann der Sensor komplett in der

Micro-Epsilon-Unternehmensgruppe gefertigt werden und macht keine Halbleiter-Fertigungsprozesse notwendig. Die Sensoren der MDSFamilie sind damit für OEM-Anwendungen sowohl im Maschinen- und Apparatebau als auch in der Automobilindustrie oder der weißen Ware eine interessante Alternative zu herkömmlichen Wegsensoren.


12 Im Visier

Infrarot Messtechnik unter der Lupe

Die Existenz der Infrarot Strahlung wurde bereits um 1800 von dem Astronomen William Herschel entdeckt. Damals wurde die Strahlung eher zufällig mit einem Prisma nachgewiesen, welches das Licht der Sonne brechen sollte. Über die Jahre entstanden einige verschiedene Methoden die IR-Strahlung von Objekten zu messen. Heute ist sie ein tragender Baustein der Messtechnik. Zahlreiche Unternehmen haben sich darauf spezialisiert. Dennoch gilt es einige Besonderheiten bei der Anwendung zu beachten. Führendes Unternehmen in diesem Bereich ist Micro-Epsilon aus Ortenburg, die ein großes Programm an Infrarot-Sensoren anbieten. Der für den Menschen nicht sichtbare Bereich der IR-Strahlung folgt den physikalischen Gesetzen der Optik. So kann auch die IR-Strahlung mit Linsen gebündelt oder gestreut bzw. durch einen Spiegel abgelenkt werden. Das Spektrum der IR Strahlung erstreckt sich von 0,7 µm bis 1000 µm. Für die IR-Temperaturmessung ist aber lediglich der Bereich zwischen 1 und 14 µm interessant, da nur in diesem Bereich das Verhalten der Strahlungsenergie linear ist. IR-Thermometer ermitteln die von einem Körper abgestrahlte Energie, ohne diesen selbst zu berühren. Damit sind schnelle und sichere Temperaturmessungen von sich bewegenden, sehr heißen oder schwer zugänglichen Objekten möglich. Während ein Temperaturfühler die Temperatur des Messobjektes beeinflussen kann und das Produkt selbst unter Umständen beschädigt oder verunreinigt wird, gewährleistet das berührungslose Verfahren zu jederzeit präzise Messwerte. Zudem ist der Einsatz von IR-Sensoren auch bei sehr hohen Temperaturen möglich, bei denen ein Kontaktfühler zerstört werden würde oder nur eine geringe Lebensdauer hätte. IR-Sensoren zur Prozessautomatisierung ermöglichen eine kontinuierliche Temperaturüberwachung. Intelligente, digitale Systeme erlauben dem Kunden die Fernprogrammierung der Sensoren sowie die online Messdatenübertragung und -aufzeichnung. Prinzip der IR-Temperaturmessung Infrarote Strahlung geht von jedem Körper aus, dessen Temperatur über den absoluten Nullpunkt liegt. Der IR-Sensor erfasst die abgestrahlte Energie und lenkt diese auf einen oder mehrere Detektoren. Im Detektor wird die Energie der IR-Strahlung in elektrische Signale umgewandelt, die dann auf Grundlage der Kalibrierung des Sensors und des eingestellten Emissionsgrades in Temperaturwerte umgerechnet werden. Basierend auf dieser Aus-


Im Visier 13

Umgebungsstrahlung

Reflexion

Emission Messobjekt

Atmosphärische Absorption Infrarotthermometer Einflüsse aus der Umgebung werden bereits im Sensor kompensiert.

wertung kann die gemessene Temperatur auf einem Display angezeigt, als analoges Signal ausgegeben oder über einen digitalen Ausgang auf einem Computer dargestellt werden. Jeder Körper gibt Infrarote Strahlung auf drei verschiedene Weisen ab. Er kann Strahlung emittieren, sie von der Umgebung reflektieren oder durch ihn hindurch transmittieren. Wie die einzelnen Faktoren zusammenspielen ist vom Material des Messobjekts abhängig. Entscheidend für Messungen ist jedoch nur die emittierte Strahlung. In welchem Verhältnis die einzelnen Strahlungen zueinander stehen wird durch den Emissionsgrad beschrieben. Unterstellt man bei festen Körpern, dass sie vernachlässigbar wenig Strahlung durchlassen, so kann die Transmission mit 0 ersetzt werden. Der Emissionsgrad setzt sich also nur noch aus Emission und Reflexion zusammen. Damit ist nun leicht erkennbar, dass Objekte wie polierte und glänzende Metalle nur eine geringe Emission besitzen können, da an ihnen Strahlung aus der Umgebung stark reflektiert. Im Gegensatz dazu reflektieren Objekte, wie Kleidung oder matte Oberflächen sehr wenig und sind deshalb gut für berührungslose Temperaturmessung geeignet. Welche Intensität die Strahlung des gemessene Körpers aufweist ist demnach von dessen Temperatur und Emissionsgrad abhängig. Bei üblichen Temperatursensoren ist der Emissionsgrad zwischen 0,1 und 1,0 einstellbar, so dass die Temperatur an unterschiedlichen Objekten gemessen werden kann. Aufbau von IR Sensoren IR-Sensoren unterscheiden sich im grundlegenden Aufbau kaum. Bedeutender Bestandteil für Auflösung und Messfleckgröße bei bestimmten Abstand ist die IR-Linse, welche die Strahlen auf den IR Detektor bündelt. Sie legt auch fest, in welchem Verhältnis die Messfleckgröße zum Abstand zum Sensor steht. Das Detektorelement ist das Herzstück des Sensors. Dafür existieren drei physikalisch unterschiedliche Ele-

thermoMETER in der Anwendung beim Schweißen

mente. Für die Wandlung der Strahlung in elektrische Energie ist entweder ein Bolometer, ein Thermopile oder ein Quantendetektor verantwortlich. Anschließend folgt ein Verstärkermodul und ein AD-Wandler. Je nach Sensor folgt dann weitere Elektronik, um das Signal zu bearbeiten oder zu stabilisieren. Ein Bolometer ist ein IR sensibles Element, dass über eine Widerstandsänderung des Elements die Strahlungswärme feststellt. Thermopiles oder auch Thermoelemente basieren auf den Seebeck-Effekt. Dabei werden zwei oder mehr unterschiedliche Metalle an einer Stelle miteinander verbunden. Trifft im Sensor IRStrahlung auf den Verbindungspunkt, erwärmen sich die Metalle unterschiedlich stark und elektrische Spannung tritt auf. Quantendetektoren agieren mit den auftreffenden Photonen. Daraus entstehen Elektronenpaare und damit ein Stromsignal. Ein wichtiger Punkt, den es bei Messungen unbedingt zu beachten gilt ist die Messobjektgröße. Um eine einwandfreie Messung zu ermöglichen muss das Messobjekt mindestens so groß sein wie der Messfleck. Ist dies nicht der Fall, nimmt der Sensor auch Infrarot-Strahlung aus dem Hintergrund auf und die Messung wäre Wertlos. Unterschiedliche Geräte und Sensoren Bei den Sensoren wird generell zwischen Handgeräten und stationär Einsetzbaren unterschieden. Handgeräte eignen sich sehr gut für schnelle und sporadische Messungen auf Objekte. Sie können zu verschiedenen Objekten mitgenommen werden, Messwerte speichern und später für Dokumentationszwecke ausgeben. Sie werden häufig für Wartungs- und Kontrollarbeiten verwendet. In diesem Bereich gibt es verschiedene Leistungsklassen. Das einfachste Gerät von Micro-Epsilon hat einen Messbereich zwischen -32°C und 420°C. Es markiert den Messfleck durch einen einfachen Punktlaser und eignet sich für Standardmessun-

gen. Hingegen arbeitet das thermoMETER LS mit einem vierstrahligen Laserkreuz, das die reale Messfleckgröße in jedem Abstand markiert. Besonders bei kleinen Messobjekten ein Vorteil. Stationäre Sensoren existieren in unterschiedlichen Leistungsklassen und Größen. Für die Standardanwendung werden bei Micro-Epsilon die Sensoren thermoMETER CT empfohlen. Miniatursensoren mit integriertem Controller tragen den Namen thermoMETER CS oder CSmicro. Soll der Messfleck durch zwei Laserpunkte markiert werden, verwendet man die Sensoren thermoMETER CTlaser. Generell werden die stationären Sensoren in verschiedene Anwendungsbereiche unterschieden. So sind spezielle Modelle mit kurzer Ansprechzeit für besonders schnelle Prozesse im Produktprogramm. Auch Modelle für heiße Umgebungsbedingungen bis 250°C ohne Kühlung oder auch Modelle für Anwendungen in der Metallproduktion, die in einem besonderen Wellenlängenbereich arbeiten. In Sachen Thermographie bietet der Hersteller eine kleine Infrarotkamera, die für stationäre Einsätze gedacht ist. Temperaturmessung findet im industriellen Umfeld sehr häufig Anwendung. Überall wo Temperatur als kritische Prozessgröße gilt ist der Einsatz von IR-Sensoren sinnvoll. Sei es bei er Defekterkennung von Lagern, bei der Bauteilüberwachung in der Elektronikindustrie, messen der Produkttemperatur in der Lebensmittelindustrie oder auch beim Warmwalzen von Blechen. Die berührungslosen Temperatursensoren überzeugen durch die schnelle Arbeitsweise und weil sie keinen Einfluss auf das Messobjekt ausüben.

Dipl.-Ing. Manfred Pfadt Produktmanager für InfrarotMesstechnik bei Micro-Epsilon manfred.pfadt@micro-epsilon.de


14 Lösungen

Rattermarken auf Kunststoffen messen Makellose Oberflächen sind für hochwertige Kunststoffplatten und -folien von oberster Priorität. Ein unerwünschtes, aber dennoch häufig anzutreffendes Phänomen stellen sogenannte Rattermarken dar, die durch streifenartige Strukturen im Kunststoff erkennbar werden. Praktisches Beispiel ist die Folienverpackung von Pralinen in der Verpackung. Kunden fordern eine makellose Optik. Die quer zur Produktionsrichtung auftretenden Wellen besitzen zwar nur eine Amplitude von wenigen zehntel µm, fallen aber dennoch durch ihre Regelmäßigkeit störend ins Auge. Paradoxerweise bedeutet die leichte Erkennbarkeit nicht, dass die Vermessung von Rattermarken einfach wäre: Kennt man die auftretenden Wellenlängen, ist man der Quelle und somit der Abstellung der Ursache einen bedeutenden Schritt näher. Ein neues Verfahren bietet Micro-Epsilon mit deflektometrischer Sensorik. Das kompakte Messsystem ermöglicht die präzise Identifikation der Rattermarken. Hochwertiger Kunststoffplatten und -folien werden nach der Extrusion in Reckanlagen in die endgültige Dicke gezogen. Zur Verjüngung der Platten wird das Material über unterschiedliche Walzen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten geführt. Und jede dieser Walzen könnte prinzipiell die Quelle für Rattermarken bestimmter Wellenlängen darstellen. Das Rattern an sich kann wiederum verschiedene Ursachen haben: zum einen kann ein Lagerschaden den Rundlauf einer Walze beeinträchtigen oder die Walze unterliegt einer Vibration durch einen äußeren Einfluss z.B. aus der hydraulischen Spannvorrichtung. Zusätzlich muss die Möglichkeit von dynamischen Effekten am

Extrusionsspalt in Betracht gezogen werden. Was auch immer die Ursache ist: sind die auftretenden Wellenlängen für die beiden Seiten des Produkts erst einmal bekannt, kann der verantwortliche Anlagenteil sukzessive eingegrenzt werden, da sich alle Walzen je nach ihrer Lage im Prozess unterschiedlich schnell drehen und somit andere Wellenlängen erzeugen. Zusätzliche Informationen kann das Betreiben der Anlage mit unterschiedlichen Produktionsgeschwindigkeiten liefern: Rattermarken, welche aus einem Lagerschaden resultieren, werden ihre Abstände beibehalten, Rattermarken die durch eine zeitlich konstante Vibration verursacht werden, erscheinen bei höheren Geschwindigkeiten auch mit höherer Wellenlänge. Fertige Messlösung Für die Messung wird lediglich eine mindestens DINA5 große Probe aus dem gewünschten Prozessabschnitt benötigt. Auf einem TFTDisplay wird ein in seiner Position wechselndes, sinusförmiges Hell/Dunkel Muster erzeugt. Eine Kamera nimmt das von der Oberfläche des Messobjekts reflektierte Bild auf und leitet die Daten an einen PC zur Auswertung weiter. Die aufgenommenen Spiegelbilder werden im Rechner in mehreren rechenintensiven Schritten weiterverarbeitet. Ausgewertet werden letztlich

Aufnahme einer Kunststofffolie mit deutlichen Rattermarken in unterschiedlichen Wellenlängen

Verzerrungen, welche durch Krümmungsänderungen der Oberfläche verursacht werden. Damit lassen sich selbst Rattermarken sichtbar machen, welche eine Amplitude von weniger als 1 µm aufweisen. Ein enormer Vorteil des Verfahrens ist die zweidimensionale Erfassung der Oberfläche. Durch eine Mittelung der Rohinformationen für jede Spalte des aufgenommen Bildes können lokale Störungen wie Kratzer und evtl. Einschlüsse in der Folie bereits vor der weiteren Analyse weitgehend gefiltert werden. Als letzter Schritt erfolgt eine Frequenzanalyse mit welcher die auf der Probe auftretenden Wellenlängen präzise vermessen werden. Durch die flächige Auswertung der Probe können auch sehr schwierige Proben sicher bewertet werden. Bei sehr schwach ausgeprägten Rattermarken sind diese in den Bildern kaum erkennbar. Durch die zwei dimensionale Erfassung der Oberfläche stehen aber trotzdem genügend Informationen für eine sichere Bewertung zur Verfügung. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil gegenüber Messtastern dar, welche die Krümmungswerte nur eindimensional erfassen können.

Mobiles System RC-Sensor für Vor-Ort Untersuchungen direkt an der Produktionsanlage


Lösungen 15

Vermeidbare Kollision Maximale Effizienz ist das wichtigste Merkmal von Logistikzentren wie Verladeplätzen und Containerhäfen. Effizienz zeichnet sich durch hohe Einsatzbereitschaft der Anlagen und schnelles Containerhandling aus. Mit üblichen 99% Einsatzbereitschaft ist eine Optimierung weitgehend ausgereizt. Weitere Möglichkeit bietet die Beschleunigung der Be- und Entladevorgänge. Durch den höheren Zeitdruck steigt zwangsläufig auch die Gefahr für Unfälle. Automatische Sicherheitseinrichtungen überwachen laufend die Krananlagen und schützen sie vor Kollision. Doch wie genau kann wo Kollisionsschutz angestrebt werden? Zum Be- und Entladen von Containerschiffen in Häfen werden Ship-to-Shore Kräne verwendet. In der Größe Super-Post Panamax erreicht der Ausleger mehr als 50 m kaiseitig. Kollisionsgefahr besteht dabei gleichzeitig an mehreren Stellen. Aufgrund der Größe ist es jedoch schwierig für den Kranfahrer alle Gefahrenfelder ständig zu überwachen. Neue Sensortechnik reduziert viele Gefahrenherde auf ein Minimum, sodass sich der Kranfahrer auf das Wesentliche konzentrieren kann. Der Abstand entscheidet An großen Hafenanlagen und Verladeplätzen arbeiten oft mehrere Portalkräne zusammen auf einem Schienensystem. Die Konzentration des Kranführers gilt dabei mehr dem Container am Spreader, als einem zweiten Portalkran in der Nähe. Hohes Gefahrenpotenzial birgt die Kollision der beiden Kräne. Dieses Gefahrenpotenzial zu Beseitigen hat kürzlich der

Logistikspezialist C. Steinweg - Handelsveem B.V. am Hafen in Rotterdam, Holland realisiert. Würden die Portalkräne kollidieren müssten beide einer Reparatur unterzogen werden, wodurch die Gesamtproduktivität des Umschlagplatzes deutlich sinkt. Der verwendete Sensor optoNCDT ILR 1021 wird an den Stützen montiert, mit Messrichtung zum nächsten Kran bei 30 m Messbereich. Erreicht der zweite Portalkran den Messbereich des Sensors, so wird bereits eine Warnung ausgegeben. Bei unterschreiten der 20 m Marke wird eine Weiterfahrt verhindert. Der Sensor optoNCDT ILR 1021 funktioniert mit einer Reflektortafel, die am zweiten Kran befestigt wird. Der Vorteil liegt in der Betriebssicherheit. Durchschreitet eine Person den Messstrahl oder herrscht starker Regen, nimmt der Sensor keinen Messwert wahr und gibt daher keine Störung aus. Nur wenn der zweite Portalkran sich nähert wird die Gefahr signalisiert. Diese Sensorlösung erhöht die Sicherheit im Betrieb und reduziert das Kollisionsrisiko deutlich. Höhe des Spreaders Bei der automatischen Aufnahme des Containers o.ä. ist es essentiell die aktuelle Höhe des Spreaders zu kennen. C. Steinweg setzt dafür zwei Laser-Distanz Sensoren optoNCDT ILR 1181 ein, die bis zu 80 m Entfernung ohne Reflektorfolie messen. Die Sensoren sind an der Laufkatze befestigt und messen auf das Hubwerk. Mit der zusätzlichen Information ist ständig die aktuelle Höhe des Spreaders oder der Schaufel bekannt. Damit kann einerseits der Spreader exakt auf die nötige Höhe positioniert werden, andererseits kann mit einer

Querbewegung beim Hubvorgang möglichst bald gestartet werden. Kollision mit der Brücke Da Portalkräne in der Bauweise Ship-to-Shore zum Be- und Entladen von Schiffen mit einem langen Ausleger kaiseitig ausgestattet sind, besteht die Gefahr, dass der Ausleger mit der Brücke des Schiffs kollidiert. Neben den materiellen Schäden am Ausleger und Brücke entstehen hohe Kosten durch den Ausfall des Portalkrans. Man geht daher dazu über auch hier Messtechnik einzusetzen. Geeignet für diese Aufgabe ist der Laser-Abstandssensor optoNCDT ILR 1191, mit dem ein Sicherheitsbereich parallel zum Ausleger erzeugt wird.

Bei sicherheitsrelevanten Anwendungen gilt höchste Zuverlässigkeit für die eingesetzten Sensoren.


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- Pe r s o n e n -

Kapazitive Wegsensoren Messbereiche 0,05 bis 10 mm Auflösung 0,0000375 μm Grenzfrequenz 50 kHz

Seilzug-Wegsensoren Messbereiche von 50 mm bis 50 m Hohe Genauigkeit Verschiedene Ausgangsarten

Sensoren für Weg, Position und Dimension Laser-Profilsensoren Messbereiche von 25 - 245 mm Modelle mit integriertem Controller Hohe Genauigkeit und Profilfrequenz

Laser-Wegsensoren Messbereiche von 2 bis 1000 mm Auflösung 0,03 µm Grenzfrequenz 37 kHz

Wirbelstrom-Wegsensoren Messbereiche von 0,4 bis 80 mm Auflösung 0,09 nm Grenzfrequenz 100 kHz

www.micro-epsilon.de MICRO-EPSILON · 94496 Ortenburg / Germany · Tel. +49 85 42/168-0 · info@micro-epsilon.de


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