Leseprobe zu: »FOTOGRAFEN – Legenden und ihre Kameras«

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fotografen michael pritchard & tony nourmand



fotografen michael pritchard und tony nourmand

Midas Collection


© 2019 Midas Collection Erste Ausgabe 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 ISBN: 978-3-03876-125-9 Übersetzung: Claudia Koch Lektorat: Gregory C. Zäch Layout: Joakim Olsson Druck: Printer Trento

Midas Collection | Midas Verlag AG Dunantstrasse 3, CH-8044 Zürich kontakt@midas.ch, www.midas.ch www.midascollection.com

Englische Originalausgabe: © 2012 Reel Art Press Ltd., London, UK. Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Erstellung und Verbreitung von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet. Die Erstellung einer PDF- oder eBook-Version des vorliegenden Werks ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet und wird bei Zuwiderhandlung strafrechtlich verfolgt.


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Herausgeber: Tony Nourmand Texte: michael pritchard Art direction: Graham Marsh Ăœbersetzung: claudia Koch Projektleitung: gregory Zäch




INhalt EinfĂźhrung 12 Die Fotografen 23 Bildnachweis 281 Index Kameras 282 Index Fotografen 284 Bibliografie 286


S. 2 Clarence Sinclair Bull (18961979). Porträtsilhouette des ameri­kan­ischen Schauspielers Stuart Erwin (1903–1967) mit einer Kamera, 1935. S. 5 Willy Ro­ nis (1910–2009). Selbst­porträt, Berlin (Ost), Deutschland, 1967. S. 7 Underwood & Underwood (Ver­ leger). Street-Fotograf, ca. 1930. S.8 Larry Schiller (*1936). Die Schau­ spielerin Ann Margret lehnt sich zurück, um eine Aufnahme mit einer PolaroidKamera zu machen, ca. 1963. Margret (*1941) verwendet eine Kamera der Serie Polaroid Land 100, die von 1963 bis 1967 in verschiedenen Modellen mit automatischer Belichtungskorrektur auf den Markt kam. Gegenüber: Eine Dame hält eine Leica 35mm-Kamera, ca. 1955. S. 22 Weegee [Arthur Fellig] (1899–1968). Eine Gruppe von Fotografen bei einer Veranstaltung in New York, ca. 1950.

Michael Pritchard ist Director-General der Royal Photographic Society in Bath, Großbritannien, verantwortlich für die Führung der Society, die fotografische Weiterbildung und als Fürsprecher für Fotografie und Fotografen. Er arbeitete 20 Jahre lang als Direktor, Fotospezialist und Auktionator bei Christie’s, London, bevor er ab 2007 drei Jahre lang für eine Doktorarbeit über die Geschichte der Herstellung und des Handels britischer Fotoprodukte forschte. Er gilt als weltweit anerkannter Experte und Kommentator über die Geschichte der Fotografie und der Kamera und war an zahlreichen Buchprojekten beteiligt, darunter London Photographers 1841–1908 (1986, 1994), Technology and Art (1990), Spy Camera (1993), The Oxford Companion to the Photograph (2005), Phaidon Design Classics (2006), Encyclopedia of Nine­teenth-Century Photography (2008), Jubilee. 30 Years ESHPh (2008) und Photography, The Whole Story (2012), sowie weiteren Veröffentlichungen in The Ephemerist, The Guardian, History of Photography und Photographica World. Er schreibt weiterhin zu verschiedensten Aspekten der Fotografie und Fotogeschichte, hält dazu Vorträge und tritt weltweit in Medien auf. Seine Webseite: www.mpritchard.com Tony Nourmand ist Gründer und Verlagsleiter von Reel Art Press und Herausgeber aller Publikationen bei R|A|P, darunter die von der Kritik gefeierten Titel The Rat Pack, Hollywood and The Ivy Look und The Kennedys: Photographs by Mark Shaw. Vor dem Start von Reel Art Press veröffentlichte Tony bereits 16 Bücher über Fotos in der Film- und Unterhaltungsbranche, die weltweit über eine Million mal verkauft wurden: James Bond Movie Posters, Audrey Hepburn: The Paramount Years, The Godfather in Pictures, Hitchcock Poster Art. Außerdem arbeitete er mit Graham Marsh an einer Reihe über die Kunst der Kinoplakate über die Jahrzehnte und verschiedene Genres. Nourmand ist ein weltweit anerkannter Experte zu historischen Filmplakaten. Über 20 Jahre lang war er Mitinhaber der The Reel Poster Gallery in London und bei Christie’s, London, als Berater für Vintage-Film-Poster tätig.



Einführung Der amerikanische Fotograf Sam Cooley mit seiner Kamera auf einem Stativ, umringt von seinen Assistenten am Fotowagen, fuhr seinerzeit mit Aus­­rüstung und Dunkel­ kammer umher, ca.1860.

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Das ist ein Buch über Fotografen. Es zeigt einige der Männer und Frauen, die mit ihren Fotos im 20. Jahrhundert Geld verdient haben; die anonymen und die bekannten; Presse, Bildreporter und Studiofotografen. Und es geht auch um einige Kameras und die Leute, die fotografiert wurden. Überall sehen wir Amateurfotografen. In jeder Stadt fotografieren Touristen sich und die Sehenswürdigkeiten mit Kameras und Smartphones. Einheimische fotografieren sich gegenseitig in einer Bar oder bei gesellschaftlichen Anlässen. Heutzutage würdigen wir den Fotografen oder sein Motiv kaum eines Blickes. Dabei sind nicht nur die Knipser überall präsent. In großen Städten finden sich durchaus haufenweise Paparazzi, die bei Galerie-Eröffnungen, vor Restaurants oder bei Partys auf ihr nächstes Opfer lauern, um es dann im Blitzlichtgewitter untergehen zu lassen. Bei Veranstaltungen werden die Gäste häufig von offiziellen Fotografen abgelichtet. Anderswo warten Pressfotografen in Gruppen auf einen Sportler, Politiker oder Filmstar, der sich in einer Choreografie scheinbarer Spontaneität präsentiert. Manche spielen mit der Kamera, wohl wissend, dass sie und der Fotograf Bestandteil einer umfangreichen Standardsituation sind, andere wiederum tun nur das Nötigste und betrachten es als notwendiges Übel. Wie der Theoretiker Roland Barthes behauptete, schuf die Fotografie die Stars. Und jeder – Star oder nicht – strebt nach Warhols »15 minutes of fame«. Dieses Phänomen ist nicht neu. Mitte des 19. Jahrhunderts stand der Fotograf mit seinen großen und schweren Kameras und der umfangreichen Ausrüstung im Mittelpunkt. Auf der Straße wurde ein Fotograf von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen umringt, die ihm zuschauen und Teil des Bildes sein wollten. Die Stars, damals Schriftsteller, Politiker, kirchliche Würdenträger, Adlige oder Mitglieder des Königshauses, präsentierten sich auf Einladung im Studio des Fotografen und wurden abseits der Öffentlichkeit aufs Bild gebannt. Manchmal bezahlte der Fotograf für das Recht, sein Motiv fotografieren zu dürfen – in der Erwartung, dass die Verkäufe des Fotos Profit einbrächten. Fotografien wurden im Papierhandel, über das Studio des Fotografen oder per Post angeboten. Die Carte-de-Visite der berühmtesten Models, ein Foto im Visitformat, verkaufte sich tausendfach. Veränderte Verhältnisse: Wie und warum also änderte sich das Verhältnis zwischen Foto­grafen und Models? Bereits in den 1880er Jahren war die Technik so weit entwickelt, dass


Kameras leichter, kleiner und transportabler wurden. Sie konnten getarnt und diskreter eingesetzt werden. Die unpraktische Nassplatte wich den Trockenplatten und fotografische Emulsionen wurden lichtempfindlicher. Nun konnten auch Fotos unter Bedingungen entstehen, in denen es einst unmöglich war. Vor allem waren Kameras bis Mitte der 1890er Jahre weiter verbreitet. Der lokale Fotograf war bei besonderen Anlässen zugegen. Die Amateur- und Clubfotografie erlebte einen Aufschwung. Die Fotografie wurde einfacher und billiger, und immer mehr Enthusiasten aus mittleren und niederen Einkommensschichten fotografierten in ihrer Freizeit. Für die Knipser – diejenigen, die einfach schnelle Schnappschüsse von Familie, Freunden und besuchten Orten haben wollten – waren Kamera und Film preiswerter und leichter zu haben. Um ein Bild zu machen, brauchte man nur, um mit den Worten aus einer Kodak-Werbung zu sprechen, »Auf’s Knöpfchen zu drücken, wir erledigen den Rest …« Bereits 1905 fotografierten um die 10% der Menschen in Großbritannien, ca. 4 Millionen Menschen weltweit. Eine Kamera in den Händen eines Fotografen sorgte wohl noch immer für Aufmerksamkeit, war aber längst keine Attraktion mehr. Die Fotografie war demokratisch geworden. Neue Märkte für Fotografie: Für die Fotografen wuchs der Fotomarkt seit den 1880er Jahren dramatisch an. Die zunehmende Zahl illustrierter Zeitschriften und Zeitungen sorgten für eine immense Nachfrage nach Bildmaterial von aktuellen Ereignissen, berühmten Personen und Illustrationen für allgemeine Beiträge. Fotografien waren seit ca. 1840 die Grundlage gedruckter Illustrationen, aber die Entwicklung des Rasterdrucks auf Druckerpressen wandelte den Markt völlig. Fotos mussten nun nicht mehr von einem Graveur für die Reproduktion umgearbeitet werden. Andere Methoden, Fotos auf Papier zu übertragen, wie die Woodburytypie oder spätere Gravuren lieferten zwar ausgezeichnete Ergebnisse, waren jedoch zeitaufwendig, teuer und ließen sich darum nur begrenzt für Qualitätsprodukte wie Kunstdruckarbeiten einsetzen. In Großbritannien forderten Zeitschriften für den Massenmarkt, wie The Graphic, The Sphere und The Illustrated London News, ebenso aber auch Wochen- und Tageszeitungen immer mehr Bild­ material, um ihre Seiten zu füllen. In den Vereinigten Staaten erschien The Daily Graphic: An Illustrated Evening Newspaper 1873 zum ersten Mal und war die erste Zeitung mit täglichen

Eine Amateurfotografin stellt ihre Kamera ein, während ihr Kollege zwei Männer fotografiert, ca. 1900.

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Eine Gruppe britischer Fotografen in Cheshire, ca.1910.

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Illustrationen und die erste, die ab 1880 den Rasterdruck einsetzte. Die Zeitschrift Collier’s benannte sich 1895 selbst in Collier’s Weekly: An Illustrated Journal um und reflektierte damit die verwendeten Rasterillustrationen. Andere Zeitschriften wie The Saturday Evening Post und Harper’s Weekly arbei­ teten ebenfalls mit Fotos, allerdings wurden weiterhin auch andere Illustrationen eingesetzt. Dieses schnelle Wachstum wiederholte sich in den 1930er Jahren, als illustrierte Wochenzeitschriften versuchten, das öffentliche Interesse an Bildgeschichten zu stillen. In Großbritannien war die Picture Post die größte Illustrierte, sie erschien von 1938 bis 1957. Im zweiten Weltkrieg wurde sie noch erfolgreicher, es erschienen regelmäßig Bildberichte. In den Vereinigten Staaten erschienen das Time Magazine seit 1923 und The New Yorker seit 1925, das größte, das zudem auch die besten Bilder und Bildgeschichten brachte, war Life, das 1936 erstmalig herausgegeben wurde. Picture Post und Life – ebenso ähnliche Publikationen aus Europa und Asien – ließen talentierte Fotografen und Autoren gemeinsam an den Geschichten arbeiten. Fotografen und Fotografie: Es entwickelte sich ein neuer Typ von Fotograf – der Pressefotograf –, dessen Fähigkeiten äußerst gefragt waren. Er konnte schnell und außerhalb eines Studios arbeiten, oft unter anspruchsvollen Bedingungen, und trotzdem das Bild im Kasten haben. Dieser Fotostil war nun nicht länger ein Anhängsel für professionelle Studiofotografen – obwohl viele Studios auch das anboten. Unternehmen wurden gegründet – heute würden wir sie als Presseagenturen bezeichnen –, um nachrichtenwürdige Fotos an Zeitungen zu verkaufen und zu verbreiten und somit der Nachfrage gerecht zu werden. Die Möglichkeit, Rasterfotos per Telegraf oder Telefon zu übertragen, bestand theoretisch seit 1847, aber erst 1908 gabe es praktikable Syteme dazu. 1921 präsentierte zuerst Western Union, gefolgt von anderen, das erste kommerzielle System zur weltweiten schnellen Bildübertragung. Durch die Entwicklungen in der Fototechnik wurden die technischen Einschränkungen weniger, was die Nachfrage weiter ankurbelte. Neue Fotoemulsionen wurden empfindlicher, die Fotografen hatten also mehr Tageszeit zur Verfügung, um ein Bild in den Kasten zu bekommen. Plan- und Rollenfilme, die vorher nicht für die kommerzielle Fotografie verwendet wurden, kamen inzwischen zum Einsatz, nachdem Emulsion und Trägermaterial verbessert wurden. Dennoch blieb die Glasplatte


für viele Fotografen bis Mitte der 1950er Jahre das Medium der Wahl. Die Fortschritte wurden durch die Enwicklung von Blitzpulver Ende der 1880er und Ende der 1920er Jahre durch die batteriebetriebenen Blitzlichtleuchten unterstützt. Jetzt konnten Fotografen auch in Räumen und nachts arbeiten. Elektrisches Licht hielt in den Fotostudios in den 1890er Jahren Einzug, darum musste nicht mehr nur bei Tageslicht gearbeitet werden. Auch die Kameras veränderten sich. Die Leica von 1925, die 40 oder mehr Bilder auf 35-mm-Film aufzeichnen konnte, war wie für den Fotojournalisten geschaffen. Er konnte neue Bildergeschichten aufzeichnen und musste das Negativ nicht mehr nach zwei Belichtungen wechseln. Durch eine verbesserte Optik wurden Objektive mit größeren Blenden eingeführt, um auch bei geringem Licht fotografieren zu können. Kino und Stars: Einen Kult um berühmte Personen gab es in jeder Gesellschaft. Durch die Verbreitung der Massenpublikationen im 19. Jahrhundert wurde das öffentliche Interesse an Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Gesellschaft weiter geschürt. Theater und Konzertsäle hatten bereits viele Stars hervorgebracht, aber erst durch die Popularität des Kinos entstand eine Gruppe Prominenter, über die Menschen aller sozialen Schichten gern etwas lesen wollten. Die ersten Filme von 1895 nannten ihre Schauspieler noch nicht, aber das änderte sich, als Studios, Produzenten und Verleiher feststellten, dass einige Stars populärer waren als andere und sich daraus durchaus Kapital schlagen ließ. Die ersten illustrierten Filmzeitschriften, Motion Picture Story Magazine und Photoplay, kamen beide 1911 auf den Markt, um ursprünglich über die Geschichten der beschriebenen Filme zu berichten. Später traten die Schauspieler in den Vordergrund, denn die Öffentlichkeit wollte mehr über sie erfahren. Dazu waren Fotos unabdingbar. Pressefotos von Vorführungen und Filmpremieren sowie Porträts während der Interviews wurden veröffentlicht. Die Filmunternehmen kontrollierten das Image ihrer Stars und ließen sie in Studios oder am Set fotografieren – das Studio entschied, welche Bilder veröffentlicht wurden. Der Aufstieg der Hollywood-Studios in den 1920er Jahren und Hollywoods Goldenes Zeitalter von 1927 bis 1949 verstärkten die Kontrolle der Studios über Bild und Berichterstattung. In Großbritannien versuchte das die Rank-Organisation, 1937 gegründet, für ihre Stars zu übernehmen, ebenso taten das Studios in Deutschland, Frankreich, Japan und Hongkong. So war es kein Zufall, dass in dieser

Der Pilot Jules Vedrines, Teilnehmer am mit 10.000 £ dotierten Daily Mail Round Britain Race, bei seiner Ankunft in Brook­ lands. Im Vordergrund trägt ein Bild­ reporter seine Kamera, 26. Juli 1911.

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Chaloner Woods (Daten unbekannt). Ein Mann verschickt ein Bild per Kabel, ca.1938.

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Zeit die besten Fotos von Filmstars entstanden. Die Schauspieler waren das wichtigste und häufig auch teuerste Kapital der Studios, und ihr Bild in der Öffentlichkeit musste als wichtige Investition geschützt werden. Öffentlichkeitsarbeit und Nachrichtenmanagement: Fotos einzelner Stars wurden jedoch nicht nur in der Welt des Films bewundert. Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege waren zwar nicht neu, aber erst 1897 wurde der Begriff »Public Relations« im modernen Sinn geprägt. Nachrichtenmanagement wurde im ersten Weltkrieg eingesetzt, und ab Mitte der 1920er Jahre wuchsen die PR-Unternehmen – sie stellten häufig Presseleute ein, die sich mit dem Umgang mit ihren vorherigen Arbeitgebern bestens auskannten. Unternehmen und Einzelpersonen nahmen ihre Dienstleistungen in Anspruch. Mit Einführung der Pressemitteilung, erstmalig 1906, wurde mit der Presse gearbeitet und gesteuert, was, wie und wann berichtet wurde. Sie enthielten durchaus auch Blickwinkel auf die eine oder andere »Nachricht«, wobei Worte nur ein Teil davon waren. Wurden sie durch ein sorgfältig ausgewähltes Foto unterstützt, stiegen die Chancen der Veröffentlichung, denn die Journalisten verwendeten das mitgelieferte Bild und schrieben den Text einfach um. Darum geht es in diesem Buch: Dieses Buch dreht sich um die allgemeine Geschichte der Fotografie, die Fotografen, ihre Kameras und ihre berühmten Motive. Dabei überrascht es kaum, dass sich viele Motive aus der Filmwelt wiederfinden. Das Buch konzentriert sich auf die Zeit zwischen 1910 und den 1960er Jahren, vor allem auf die Periode zwischen den 1930er und 1960er Jahren, die in vielerlei Hinsicht als Blütezeit der Presse- und Starfotografen gilt. Der Fotograf: Der Pressefotograf wird als Einzelperson und in Gruppen abgelichtet, während er sich auf seine Arbeit vorbereitet bzw. gerade sein Model fotografiert. Das Buch zeigt viele Fotografen


des Life-Magazines und der Picture Post. Es zeigt Fotojournalisten, von denen Robert Capa, Larry Burrows und Don McCullin drei der vielleicht bekanntesten sind, mit ihren Kriegsfotos, die auch bei nachfolgenden Generationen Eindruck hinterlassen. Die Fotografen der Agentur Magnum Photos, der vielleicht bekanntesten Gruppe dieser Art weltweit, werden angeführt von Henri Cartier-Bresson und Philippe Halsmann, um nur zwei zu nennen. Zu den anderen Fotografen, von denen einige kaum jemals hinter der Kamera zu sehen sind, gehören u.a. J. H. Lartigue, Tony Ray Jones, David Bailey, Arnold Newman und der allgegenwärtige Weegee. Die meisten jedoch sind unbekannt und finden sich deshalb hier wieder, weil das Foto außergewöhnlich oder das Motiv typisch für seine Zeit ist. Die Kameras: Die Kameras wurden im wesentlichen als Reaktion auf die immense Nachfrage nach Fotos von Personen und Ereignissen verändert, über die die Öffentlichkeit informiert werden wollte. Während sich die Ausrüstung des Studiofotografen bis auf die Materialien, aus denen sie besteht, über die Zeit nur wenig verändert hat, wandelten sich die Kameras der Fotojournalisten enorm. Ein Beispiel dafür ist die Leica-Kamera. Das Originalmodell von 1925 wurde schnell weiterentwickelt, um Wechselobjektive und Zusatzgeräte verwenden zu können. Die Einführung der Leica M3 1954 war die erste substantielle Änderung am Originaldesign mit einem Bajonettverschluss für Objektive und anderen Verbesserungen, um die Bildaufnahme zu verbessern und zu beschleunigen. Die Leica bekam Konkurrenz, darunter die Contax-Serie von Zeiss, die 1932 vorgestellt wurde. Zwar gehörten die verwendeten Zeiss-Objektive zu den besten, dennoch galt die Kamera als unzuverlässig und war bei Profifotografen nie sonderlich beliebt. Nach dem 2. Weltkrieg begann die Dominanz der japanischen 35-mm-Kamera und Bild­reporter stiegen auf die Nikon-Sucherkamera um, die für ihre Objektive berühmt war. Fotografen entdeckten

Bert Hardy (1913–1995). Die schwe­ di­ sche Schauspielerin Ingrid Bergman fotografiert während einer Drehpause zu Liebe ist stärker in Neapel, 1953.

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die Kamera in Japan bei ihrer Arbeit während der amerikanischen Besatzung bis 1952 und während des Korea- und Vietnam-Konflikts und brachten sie mit nach Hause. Die Einführung der NikonSpiegelreflexkamera – Nikon F – 1959 wandelte den Markt weiter, und die 35-mm-SLR löste schnell die größere und weniger vielseitige Rolleiflex ab. Pressefotografen im frühen 20. Jahrhundert verwendeten die damals verfügbaren Kameras, meist große hölzerne Sichtfeldkameras. Als sich herausstellte, wie verlässlich und praktisch die Plattenreflexkameras waren, setzten sie sich durch. Die Speed Graphic, berühmt für ihren großen seitlichen Blitz, war vor und nach 1939 auch weit verbreitet, ebenso wie das britische Nachkriegsmodell, die MPP. Kompakter war die zweiäugige Rolleiflex, die 1929 herauskam und ein 6x6-cm-Negativ mitbrachte, eine deutliche Verbesserung zu Leicas 24x36mm-Format. Die Rolleiflex wurde weiterentwickelt und hatte Mitte der 1950er Jahre einen eingebauten Belichtungsmesser. Eingeschränkt war sie immer durch die fehlende Möglichkeit, Wechselobjektive zu verwenden, obwohl andere Hersteller durchaus doppeläugige Kameras mit dieser Funktion anboten. Die Rolleiflex und die Speed Graphic waren ein Muss für jeden Profifotografen, die Leica und die Nikon waren die Kameras der Wahl für die Fotojournalisten jener Zeit. Andere Kameras wurden auch benutzt, aber an die Popularität der Marktführer kam keine heran. Selbst bei Studiofotografen, bei denen Größe und Gewicht der Kamera weniger eine Rolle spielten, setzten sich die Mittelformat- und 35-mm-Kameras der 60er Jahre mit der Zeit durch, während auch Studiofotos zunehmend informeller und weniger gestellt wirkten als früher. Die Stars: Die Welt des Films kontrollierte die Außenwirkung durch ihre Stars, ihre Werbung und ihr Bildmanagement dermaßen, dass viele der Bilder in diesem Buch Filmstars am Set, bei öffentlichen Veranstaltungen oder in formellen Posen zeigen, wie sie vom Studio freigegeben wurden. Die Kamera


wurde dabei häufig als Requisit eingesetzt, um eine ansonsten eher statische Aufnahme interessanter zu machen. Dabei überrascht es kaum, dass viele Stars ein Interesse an der Fotografie zeigten, ihre eigenen Fotos und Heim-Filme aufnahmen und auch beim Fotografieren ihrer Zeitgenossen bzw. anderer Fotografen große Freude hatten. Für Sportler und Politiker gehörte das Werbefoto bzw. der Fototermin zum Job, der Fotograf war dabei wichtig. Und in Zukunft? Die folgenden Seiten beleuchten die Blütezeit der Pressefotografen und das Heranwachsen eines Star-Kults. Das intensive Interesse der Öffentlichkeit an berühmten Persönlichkeiten ist ungebrochen und scheint inzwischen ein Teil der modernen Gesellschaft zu sein. Bis auf wenige Promi-Fotografen, die einem größeren Publikum bekannt sind, bleiben die meisten Fotografen heute eher anonym. Der »Bürger-Reporter«, der auf seinem Smartphone Fotos und kleine Filme aufnimmt, wird immer mehr zum Materiallieferanten für Webseiten und die Presse. Verschiedenste Bildagenturen richten sich direkt an die Öffentlichkeit und ermutigen zum Einsenden von Promi-Fotos. Das Wachstum der Bilder und Texte über Stars und Sternchen legt nahe, dass die Öffentlichkeit noch immer an Geschichten über berühmte Menschen interessiert ist. Im Internet sind Millionen dieser Bilder zu finden, und darüber lassen sie sich viel leichter als jemals zuvor verbreiten. Dieser Trend entwickelt sich seit über einem Jahrhundert, und es sieht so aus, als hätte er noch weiterhin Bestand.

Pressefotografen versammeln sich, um ein Foto der »Queen of Leather« bei der National Leather Week Exhibition in Earls Court, London zu erhaschen, 10. Oktober 1953.

Michael Pritchard

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Tim Graham (*1948). Diverse Foto­aus­­­rüs­ tungen, von Medienvertretern, auf­­­­gestellt vor dem Buckingham Palace, 1990er Jahre.

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Die Fotografen

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Andreas Feininger (1906–1999). Porträt von Dennis Stock, 1951. Der amerikanische Fotojournalist, Magnum-Mitglied Dennis Stock (1928–2010), wurde 1951 von Feininger für Life fotografiert, nachdem Stock einen Wettbewerb für Nachwuchsfotografen gewonnen hatte. Stock hält eine Leica IIIc mit Leitz Summitar 5cm f/2-Objektiv aus dem Jahr 1946. Stock wurde 1954 Vollmitglied bei Magnum.

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Andreas Feininger (1906–1999). Porträt von Dennis Stock, 1951. Feininger wurde in Paris geboren, in Deutschland ging er zur Schule und studierte Architektur, bevor er später nach Schweden auswanderte. Kurz vor Ausbruch des Krieges emigrierte Feininger 1939 in die USA, wo er als freiberuflicher Fotograf arbeitete. 1943 wurde er vom Life-Magazine angestellt, für das er bis 1962 arbeitete. Er ist Autor zahlreicher anerkannter Fotoanleitungen und Fachbücher.

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Robert Doisneau (1912–1994). Selbstporträt, 1947. Doisneau verkaufte 1932 seine erste Fotostory an das Magazin Excelsior und wurde 1934 von Renault als Industrie-Werbefotograf angeheuert. Ab 1939 arbeitete er für Charles Rados Fotoagentur, Rapho, und begann mit der Street-Fotografie, für die er am Ende berühmt wurde. Doisneau ist hier mit einer Rolleiflex Doppelaugen-Kamera statt mit einer Leica zu sehen, mit der er üblicherweise in Verbindung gebracht wird.

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Robert Doisneau (1912–1994). Selbstporträt, März 1953. Nach dem Militärdienst bei der französischen Resistance kehrte Doisneau zur freiberuflichen Fotografie zurück. Er verkaufte Fotos an Life und andere internationale Zeitschriften und kehrte 1946 wieder zur Agentur Rapho zurück, bei der er während seiner gesamten Laufbahn blieb, obwohl er von Henri Cartier-Bresson zu Magnum Photos eingeladen wurde. Doisneaus bekanntestes Foto, Le baiser de l’hôtel de ville (Kuss am Rathaus), von 1950 wurde für Life aufgenommen.

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Victor Drees (ca.1915–1985). Jacques-Henri Lartique, 18. Juni 1971. Lartigue (1894–1986) begann bereits mit 7 Jahren zu fotografieren. Er ist besonders für seine Fotos von Autos und Damenmode berühmt. Sein frühes Werk wurde wiederentdeckt, als er bereits 69 Jahre alt war, und seine Karriere wurde wiederbelebt. Hier ist er mit einer Leica IIIf mit optischem 35mm-Sucher zu sehen.

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Oben: Fred W. McDarrah (1926–2007). Der Fotograf Cecil Beaton mit Andy Warhol sowie Jed und Jay Johnson in The Factory, New York, 24. April 1969. McDarrah war Fotograf beim New Yorker Village Voice, fotografierte die Beat Generation und die Gegenkultur in New York. Rechts: Fred W. McDarrah (1926–2007). Der Fotograf Cecil Beaton arbeitet in Andy Warhols Studio The Factory, New York, 24. April 1969. Cecil Beaton (1904–1980) war Kostümdesigner, Innenarchitekt und Fotograf. Er begann bereits als Schüler zu fotografieren und wurde 1927 Fotograf bei der Vogue. Er arbeitete sowohl für Vogue als auch Vanity Fair. Viele Jahre lang war Beaton der offizielle Fotograf des englischen Königshauses. Hier ist er mit seiner Rolleiflex auf einem Stativ zu sehen, in der Hand hält er eine Pentax 35mm-Spiegelreflexkamera.

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Oben: Ernst Haas (1921–1986). Bruce Davidson, 1960. Davidson (*1933) dokumentierte 1960 im Auftrag von Magnum Photos die Dreharbeiten zu Misfits – nicht gesellschaftsfähig in der Wüste von Nevada nahe Reno. In der Hand hält er seine Nikon-Kamera. Im Film spielten Clark Gable, Marilyn Monroe und Montgomery Clift unter der Regie von John Huston. Haas war Mitglied bei Magnum Photos und wurde von Huston angefragt, in der Schöpfungsszene zu dessen Film Die Bibel von 1964 Regie zu führen. Rechts: Fred Stein (1909–1967). Porträt von Robert Frank, 1954. Frank (*1924) wurde in der Schweiz geboren und wanderte 1947 nach Amerika aus. Sein Buch von 1958, The Americans, ist noch heute eines der einflussreichsten Bücher über alle Facetten der amerikanischen Gesellschaft. Er ist mit einem Leica-Vorkriegsmodell zu sehen.

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Oben: Ernst Haas (1921–1986). Elliott Erwitt am Set von Misfits – nicht gesellschaftsfähig in der Wüste von Nevada, 1960. Erwitts 35mm-Kamera hängt von seiner Schulter herab. Rechts: Ernst Haas (1921–1986). Elliott Erwitt am Set von Misfits – nicht gesellschaftsfähig in der Wüste von Nevada, 1960. Erwitt (*1928) kam im Juni 1953 zu Magnum Photos. Hier ist er mit einer Großformat-Graflex-SLR zu sehen.

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Oben: Ernst Haas (1921–1986). Selbstporträt mit Kamera, München 1948. Haas war Mitglied von Magnum Photos. Hier sehen wir ihn mit einer Rolleiflex. Rechts: Ernst Haas (1921–1986). Ein Pärchen amüsiert sich über sein verzerrtes Spiegelbild in einem Spiegelkabinett, 1952. Haas fotografiert sich und seine Models gemeinsam im Zerrspiegel.

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Links: Dmitri Kessel (1902–1995). Er wurde in Russland geboren und siedelte 1925 nach New York um. Kessel nahm eine Fotoserie von Cartier-Bresson mit seiner Leica M3 auf, die im Jahr zuvor vorgestellt wurde. Oben: Arnold Newman (1918–2006). Henri Cartier-Bresson in einem Hauseingang, New York, 7. Januar 1947. Cartier-Bresson (1908–2004) gilt als Vater des modernen Fotojournalismus und der Reportagefotografie. Newman entwickelte einen Stil des Umgebungs­ porträts, indem er seine Models in ihrer natürlichen Umgebung aufnimmt, um mehr über ihre Persönlichkeit zu erzählen. Er gehört zu den wenigen Fotografen, die den – angeblich kamerascheuen – Cartier-Bresson fotografieren durften. CartierBresson trägt die Leica M3 in der Tasche.

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Oben: Robert Doisneau (1912–1994). Selbstporträt mit einer Rolleiflex Doppelaugen-Kamera, Frankreich, 1932. Rechts: Pierre Jahan (1909–2003). Selbstporträt, ca.1938. Jahan verwendet die deutsche Bentzin 6 x 6cm PrimarflexSLR – Vorläufer der Nachkriegs-Hasselblad.

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Oben: Willy Ronis (1910–2009). Selbstporträt, Mont-de-Marsan, Frankreich, ca. 1955. Ronis ist mit zwei übereinander montierten französischen Foca-Kameras zu sehen. Er war der erste französische Fotograf, der für das Life-Magazine arbeitete, und seine Arbeiten waren bei der bahnbrechenden Ausstellung The Family of Man 1955 zu sehen. Rechts: Willy Ronis (1910–2009). Selbstporträt, Frankreich, ca.1951. Ronis hält eine Doppelaugen-SLR und zwei Fotoleuchten.

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Oben: Édouard Boubat (1923–1999). Selbstporträt mit Lella, Paris, 1952. Boubat machte 1946 sein erstes Foto und erhielt bereits im Jahr darauf den Kodak Prize. Für die Zeitschrift Réalités bereiste er die Welt. Hier ist er mit seiner Rolleiflex zu sehen. Rechts: Jean-Philippe Charbonnier (1921–2004). Selbstporträt mit Zusatzkamera am Set von Cyrano et d’Artagnan, 1963. Charbonnier war Fotograf und Journalist.

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Oben: Harold M. Lambert (1894–1963). Porträt eines Fotografen mit seiner Speed-Graphic-Kamera und Blitzlicht, 1955. Rechts: Andreas Feininger (1906–1999). Mann mit einer Minox-Kamera, ca.1950. Feininger fotografierte sein Model mit der Minox aus verschiedenen Perspektiven. Die Minox wurde 1937 in Riga, Lettland, vorgestellt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion nach Westdeutschland verlagert.

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Oben: Howard Sochurek (1924–1994). Porträt von Edward J. Steichen, 1959. Steichen (1879–1973) war zu Beginn des 20. Jahrhunderts selbst ein wichtiger Kunstfotograf. 1947 bis 1962 war er Direktor des Department of Photography am Museum of Modern Art in New York. Am MoMa war er 1955 Kurator der Ausstellung The Family of Man. Hier ist er mit einer Minox »Spionage«-Kamera zu sehen. Rechts: Thiel (Daten unbekannt). Ein Mann mit einer Kleinstbildkamera, 11. Februar 1952. Das Model hält eine Minox-Kleinstbildkamera in der Hand. Nach der eigentlichen Einführung 1937 wurde die Minox nach dem 2. Weltkrieg neu vorgestellt. Sie erzeugte 8x11mm-Negative oder Dias.

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Oben: Ralph Morse (1917–2014). Andreas Feininger mit seiner selbstgebauten Kamera, 1941. Feininger (1906–1999) entwarf diese Kamera, um Objekte in großer Entfernung mit großer Brennweite ablichten zu können. Rechts: Porträt von Andreas Feininger, 1941. Feininger (1906–1999) verbrachte seine prägenden Jahre in Deutschland. 1939 emigrierte er in die USA und ging 1943 zu Life, für das er bis 1963 arbeitete. Bekannt wurde er für seine Fotos von New York sowie von wissenschaftlichen und natürlichen Motiven, bei denen er sich häufig auf deren typische Formen und Muster konzentrierte. Hier ist er – vielleicht als Selbstporträt – mit seiner Contax II zu sehen.

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Oben: Willis D. Vaughn. Ein Fotograf auf einer Hängebrücke, Straits of Mackinac, Michigan, 4. April 1959. Die Brücke wurde 1958 eröffnet. Rechts: Peter Stackpole [1913–1997] steht auf den Seilen der im Bau befindlichen Delaware Memorial Bridge, 1951.

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Oben: Gjon Mili (1904–1984). Mehrfachbelichtung: Wallace Kirkland, 1942. Mili war ein Pionier der Blitzfotografie, um Bewegungsabfolgen in einem Bild festzuhalten. Kirkland (1890–1983) arbeitete für das Life-Magazine. Rechts: Yale Joel (1919-2006). Porträt des Fotografen Philippe Halsman bei der Arbeit, 1952. Halsman (1906–1979) verwendet eine selbst entworfene Großformatkamera mit Doppelauge auf einem schweren Studiostativ mit Getriebeverstellung. Halsman ließ die Kamera nach seinen Ideen vom Designer für Großformatkameras und Fotografen Peter Gowland herstellen.

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FOTOGRAFEN zeigt seltene Aufnahmen der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts: von Henri Cartier-Bresson und Weegee zu David Bailey und Richard Avedon, über die Pressefotografen von Life und Picture Post ebenso wie die anonymen Journalisten, die alle bei der Arbeit an der Kamera zu sehen sind. Gezeigt werden nicht bloß Foto-Legenden mit ihren berühmten Models, sondern auch alle klassischen Kameras, wie sie von der Presse, Fotoreportern und Modefotografen verwendet wurden: Leica, Nikon, Pentax, Rolleiflex, Speed Graphic u.a. sind in diesem Buch vertreten. Ein Abschnitt über Kriegsfotografie zeigt auch Kameras für Luftaufnahmen in der Praxis. Zu den Fotografen in diesem Buch gehören: Antony Armstrong-Jones, Richard Avedon, David Bailey, Cecil Beaton, Margaret Bourke-White, Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, Terence Donovan, Philippe Halsman, Bert Hardy, Annie Leibovitz, Tony Ray-Jones und Weegee. Unter den fotografierten Stars sind Sean Connery, Sammy Davis Jr., David Hemmings, Audrey Hepburn, Jayne Mansfield, Marilyn Monroe, Peter Sellers, Terence Stamp, James Stewart, Robert Vaughn und John Wayne, ebenso wie die Beatles, Christine Keeler und John F. Kennedy. FOTOGRAFEN entstand in enger Kooperation mit Getty Images, aus deren riesigen Archiven viele bisher noch nie publizierte Fotos stammen. Für dieses Buch wurden sie auf Basis der dort vorliegenden Originale in höchster Bildqualität reproduziert.

»Eine Hommage an die Fotografie des 20. Jahrhunderts!« (New York Times)

ISBN 978-3-03876-125-9

WWW.MIDASCOLLECTION.COM

9

783038 761259


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