Leseprobe zu »Malen & Zeichnen« (Beta)

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Marion Deuchars, Autorin der Bestseller-Serie Let’s Make Some Great Art, ­wurde für ihre einzigartigen Illustrationen mit Preisen überhäuft. Ihr ­Markenzeichen, die typischen Handschriften und Illustrationen, findet man in Werbekampagnen von Samsung und HP bis hin zu Postern und Briefmarken. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Norden von London.

SPAZIEREN SIE MIT IHREM BLEISTIFT im Geiste von PAUL KLEE, experimentieren Sie mit FARBEN wie JOAN MIRÓ oder schaffen Sie Ihr eigenes SURREALES KUNSTWERK. ­ IM HANDUMDREHEN MALEN SIE wie die GROSSEN MEISTER.

MALEN und ZEICHNEN wie die GROSSEN MEISTER. Marion Deuchars ENTDECKE EINFALLSREICHE, ­interaktive und INSPIRIERENDE NEUE WEGE zur KUNST. SPIELE mit Fotomontagen wie Hannah Höch. Drucke MUSTER wie KLIMT. Lerne, wie MATISSE mit SCHEREN zeichnete. Entdecke MIRÓ, den SCHÖPFER DER SYMBOLE.

€ 24.90 ISBN 978-3-907100-56-1

9

783907 100561

www.midas.ch

EXPERIMENTIERE mit TINTENKLECKSEN wie WARHOL.



Dieses

Buch

gehรถrt




©

2015 Midas Collection Ein Imprint der Midas Management Verlag AG 1. Auflage 2015 ISBN 978-3-907100-56-1 Für Colette und Daniel

Übersetzung: Claudia Koch und Kathrin Lichtenberg Layout: Ulrich Borstelmann Projektleitung: Gregory C.Zäch www.midas.ch Midas Management Verlag AG Dunantstrasse 3, CH-8044 Zürich E-Mail: kontakt@midas.ch Englische Originalausgabe: Laurence King Publishing Ltd, London Copyright © 2014 Marion Deuchars

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Erstellung und Verbreitung von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet.


KÜNSTLER IN DIESEM BUCH JOAN MIRÓ PHILIP GUSTON JIVYA SOMA MASHE EDUARDO CHILLIDA SONIA DELAUNAY SALVADOR DALÍ WASSILY KANDINSKY HENRI MATISSE BEN NICHOLSON FRIDA KAHLO JASPER JOHNS PAUL KLEE EMILY KNGWARREYE ANDY WARHOL HANNAH HÖCH HOKUSAI GUSTAV KLIMT DAVID HOCKNEY


Ich habe für dieses Buch einige meiner Lieblingskünstler ausgewählt. Ihr Einfluss hat mir geholfen, im Laufe der Jahre meinen eigenen Stil zu entwickeln. Durch das Studium ihrer Techniken begann ich, das Wesen ihrer Arbeiten und ihre Sicht auf die Welt zu verstehen. Jeder Künstler lernt, indem er die Arbeiten anderer anschaut, kleine Teile davon auswählt und dann in seinen Arbeiten umsetzt –sich also inspirieren lässt. Mithilfe der Künstler in diesem Buch entdeckst Du neue Arbeitsmethoden und neue Möglichkeiten des Bildermachens. Das kann einfach sein, wie z.B. eine Schere anstelle eines Pinsels zu benutzen, oder die Faszination einer neuen Form oder verspielten Übung, die Deine Fantasie in unerwartete Sphären führt. Ich hoffe, Dir macht das Lernen von diesen Künstlern ebenso viel Spaß wie mir. M a r i on D e u c h a r s


» K reativität braucht

Mut «

Henri Matisse


HANDWERKSZEUG EINE MATERIAlLISTE

BLEISTIFTE

H O L Z L E I M (ODERKLEBESTIFT) SCHERE TONPAPIER

BLEISTIFTE GIBT ES IN ALLEN SCHÄRFEN UND GRÖSSEN. LEGE DIR EIN GANZES SPEKTRUM ZU, VON HART BIS WEICH.

(in v e r s c h i e d e n e n G röß en und Farben)

LINEAL BLEISTIFTE BUNTSTIFTE ZEICHENSTIFTE KLEBEBAND PINSEL (v er s c hieden e G röß en ) KREIDE- ODER PASTELLSTIFTE FARBEN ZIRKEL RADIERGUMMI ANSPITZER WASSERBEHÄLTER PALETTE TINTE/TUSCHE RADIERER

WASSERLÖSLICH Das heißt, wenn Du Wasser hinzugibst, werden aus Buntstiften Wasserfarben.

GRAPHITSTIFT

SEHR GUT, UM GROSSE FLÄCHEN AUF DEM PAPIER ­A B Z U D E C K E N .

FILZSTIFTE NORMALER RADIERER (H A R T )

GIBT ES IN VERSCHIEDENEN G R Ö S S E N UND FORMEN. BESORGE DIR DICKE UND DÜNNE.

RADIERKNETE (W E I C H )

Kann verformt werden

ZEICHENZIRKEL

ZEICHENKOHLE IST WEICH, SCHWARZ UND SAMTIG BEIM ZEICHNEN.

KREIDEN UND PASTELLE GIBT ES IN WUNDERBAREN FARBEN. BEIM MISCHEN ERGEBEN SIE EINEN »MALEFFEKT«.

PINSELSTIFTE SIND AUCH GUT

PAPIER

TONpapier / KOPIERpapier / PA TRON E N p a p i e r (g i b t e s i n v e r 80 g- leicht (gut zum ZEICHNEN) s c h i e d e n e n Gewichten/ 300gschwer (gut zum MALEN) D ic k e n , w ie .)


PALETTEN GUT Z U M M I S C H E N U N D AUFBEWAHREN VON F A R B E N

PLASTIKPA L E T T E N

P A P I E R PALETTEN S I N D G A N Z N Ü T Z L I C H . M A N K A N N D IE F AR B E EIN IGE T A G E FE UCH T H ALTEN , IN D EM MAN EIN P A P I E R TUCH D R AUF LE GT. UN D H IN TE R HE R W I R FT M A N SIE EIN F AC H WEG.

FARBEN AC L RY

BL AU

G OU A CHE

RLE SCA K E LA

Rot

T

AC R Y LFAR B E

GOUACHE

Eine deckende Wasser­f arbe. Das Weiße des Papiers ist nicht mehr zu sehen.

Eine Farbe auf Kunststoffbasis. Du kannst sie mit Wasser verdünnen. Sehr vielseitig. NA P F OD

ER

TU W

BE

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E

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B AR

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PLAKATFARBE

W AS S E R FAR B E Eine transparente Farbe, man kann das Papier hindurchsehen.

Ideal für Poster, Basteleien und Schulprojekte. Auf Wasserbasis und relativ preiswert.

RUND

PINSEL

FLACH

S C H W E I N /B O R STE - harte Pinsel, gut für Acryl- und Plakatfarben. SYNTHETISCH – billiger, vielseitig einsetzbar (alle Farben) M A R D E R – w e i c h . Teuer, aber sehr hochwertig. (alle Farben)

T I N T E I S T TOLL ZU M Z E I C H N E N .ES G I B T S I E I N ALLEN MÖGLICHEN FARBEN. C ZEI

HEN

FE

DER

Eine gute SCHARFE SCHERE. Du kannst auch e i ne S che re mi t abg e runde t e n S pi t ze n kauf e n.

TINTE

BENUTZE EINE ZEICHENFEDER, EINEN PINSEL, EIN STÖCKCHEN ODER EIN STÜCK PAPPE!

A L T E KON SERVENGLÄSER SIND GUTE ­WASSERBEHÄLTER

LEIM

KREPPBAND

SEHR NÜTZLICH, UM PAPIER AM TISCH FESTZU­ K L E B E N O D E R U M B E R­ E I C H E AUF DEM PAPIER ABZUKLEBEN (ZU »MASKIEREN«).

ROLLEN

KLEBER HOLZ-

SPITZ

KLEBESTIFT ODER HOLZLEIM (W E I S S L E I M )

TOLL ZUM ÜBERM A L E N G R O S S E R B E ­R E I C H E . ODER DU STELLST DAMIT DEIN EIGENES BUNTPAPIER HER.


DIE ARBEITEN VON JOAN MIRÓ WIRKEN SEHR KINDLICH, MIT LEUCHTENDEN FARBEN UND DICKEN SCHWARZEN UMRISSEN. ER ARBEITETE GERN MIT VIELEN VERSCHIEDENEN STRUKTUREN UND MATERIALIEN, UM SO VERSCHIEDENE GRUNDEINDRÜCKE ZU SCHAFFEN. ICH HABE EINEN STRUKTURIERTEN, BEMALTEN HINTERGRUND MIT EINER SCHWARZEN BUNTSTIFTLINIE, EINEM FARBKLECKS UND EINEM GEMALTEN KREIS KOMBINIERT UND SO ALLE SEINE STRICHARTEN VERWENDET. SIE SIND VÖLLIG ­VERSCHIEDEN, KÖNNEN ABER ZUSAMMEN IN EINEM GEMÄLDE FUNKTIONIEREN.



AUTOMATISCHES ZEICHNEN WEISSES PAPIER

MIRÓ PRAKTIZIERTE IN VIELEN SEINER GEMÄLDE DAS AUTOMATISCHE ZEICHNEN, BEI DEM SICH DIE HAND WIE ZUFÄLLIG ÜBER DAS PAPIER BEWEGEN DARF. WAS

DU

BRAUCHST

WEISSES PAPIER DICKER SCHWARZER STIFT BUNTSTIFTE, BLEISTIFTE ODER FARBE

1. L E G E D A S W E I S S E P A P I E R VOR DICH HIN. DU BRAUCHST VIEL PLATZ ZUM BEWEGEN. 2. S C H L I E S S E D E I N E A U G E N . 3. M A L E M I T D E M S C H W A R Z E N STIFT SCHNELL EINE KOMBINATION AUS GERADEN LINIEN UND SCHNÖRKELN AUF DAS PAPIER. DU DARFST RUHIG * TAT­ S ÄCHLICH DAS TISCH BEMALST.

HINSCHAUEN, DAMIT DU PAPIER UND NICHT DEN

4. M A L E D I E Z U F Ä L L I G E N F O R M E N M I T LEUCHTENDEN FARBEN AUS.


MALE DIESE FORMEN AUS:


ÜBE DAS AUTOMATISCHE ZEICHNEN. MALE DIE FORMEN BUNT AUS.


SCHLIESSE DEINE AUGEN!


EXPERIMENTE STRICHFÜHRUNG UND

W A S M I C H A N E I N I G E N V O N MIRÓS GEMÄLDEN FASZINIERT, SIND DIE VERSCHIEDENEN MALTECHNIKEN INNERHALB EINES BILDES. ES SIEHT AUS, ALS HÄTTE ER MIT DEN MATERIALIEN GESPIELT. EXPERIMENTIERE SELBST MIT DEN MATERIALIEN UND DER STRICHFÜHRUNG IN DEN KÄSTCHEN.

»WÄS SRIG E « FARBE

»W Ä S S R I G E « FARBE

FESTE F ARBE

F ES TE F A RBE

W AS S ER F AR B E ODER VERDÜNNTE PL AKAT - OD E R A C RY L FA RBE

*

FESTE, DICKE PLAKAT- ODER ACRYLFARBE.DU MUSST VIELLEICHT MEHRERE SCHICHTEN AUFTRAGEN, DAMIT MAN NICHT HINDURCHSEHEN KANN.

G EMALT E TROCKE NE L I NI E

G EM A L TE TROCKEN E L IN I E


GEM AL TE NASSE L I NI E

KREIDE ODER WEICHER BUNTSTIFT

GLATTE, HARTE KANTE

W Ä S S R I G , TRANSPARE N T

G EM A L TE N A S S E L I N I E

KREIDE ODER WEICHER BUNTSTIFT

GLATTE, HARTE KANTE

W Ä S S R I G , TRA N S PA R E N T


BLEISTIFTSTRICHE SANFTES AUFDRÜCKEN F E S T E S AU F D R Ü C K E N

SA N F T E S A U F D R Ü C K E N FESTES AUFDRÜCKEN

SCHNELLER STRICH LANGSAMER STRICH SCHNELLER STRICH LANGSAMER STRICH

SCHNELLER STRICH LANGSAMER STRICH SC H N E L L E R S T R I C H LANGSAMER STRICH

ERKENNST DU DEN UNTERSCHIED?


KOPIERE D I E S T R I C H F Ü H R U N G I N D E N K Ä S T C H E N .

GROBE

LINIE

GLATTE LINIE

GROBE L I N I E GLATTE LINIE

ZORNIGER STRICH

FRÖHLICHER S T R I C H

ZORNIGER STRICH

FRÖHLICHER STRICH


WENN DU MIT DEN VERSCHIEDENEN STRICHEN FERTIG BIST, K A N N S T D U S I E H I E R K O M B I N I E R E N : W E I C H E K R E I D E AUF ( GETROCKNETE! ) W Ä S S R I G E F A R B E ; D I C K E , G E M A L T E F O R M E N A U F W Ä S S R I G E F A R B E ; SCHNELLE NEBEN LANGSAME STRICHE.



STRUKTUREN

M I R Ó BENUTZTE IN SEINEN WERKEN LEUCHTENDE GRUNDFARBEN: R O T , GELB, B L A U , G R Ü N UND SCHWARZ. S E I N E A R B E I T E N W I R K E N V E R S P I E L T UND KINDLICH UND WURDEN VOM SURREALISMUS BEEINFLUSST. ER KOMBINIERTE ABSTRAKTE ODER AUSGEDACHTE FORMEN MIT BEKANN­ TEN OBJEKTEN - MOND, LEITER, STERN, EINE FRAU. ICH MAG DIE ­V E R S C H I E D E N E N S T R U K T U R E N . V E R S U C H E , E I N I G E D A V O N Z U K O P I E R E N . WAS DU B R A U C H S T FARBIGE FILZSTIFTE ODER MARKER BUNTSTIFTE, KREIDEN ODER KOHLE WACHSMALSTIFT WEISSES PAPIER BUNTPAPIER BLEISTIFT DU KANNST FARBE UNTERSCHIEDLICH AUFTRAGEN, ZUM BEISPIEL: MIT SCHREIBSTIFT ODER M A R K E R .

EIN E RICHTUNG

1.

SCHRAFFIEREN

2.

GANZ AUSGEMALT 1. N I M M K R E I D E , K O H L E , E I N E N W A C H S M A L S T I F T

BUNTSTIFT, SEITLICH GENOMMEN

ODER MALFARBE, UM DIE FORM HERZUSTELLEN.

2. F Ü L L E D I E F O R M A U S . S T R E I C H E D A Z U M E H R M A L S ÜBER DIE FORM, BIS SIE GANZ AUSGEMALT IST.


MALE DIES MIT UNTERSCHIEDLICHEN STRUKTUREN AUS


STRUKTUREN KLECKSE 1. ZEICHNE DEINE FORM MIT BUNTSTIFT, KOHLE ODER KREIDE. 2. FÜLLE DIE FORM AUS. GEHE MEHRMALS ÜBER DIE FORM, UM EINE SCHÖNE DICKE FARBSCHICHT AUFZUTRAGEN.

2.

1.

3.

Klecks

3. REIBE NUN FÜR EINEN WEICHEN RAND MIT DEM FINGER DARÜBER.

1.

2.

3.

4.

1. ZEICHNE MIT EINEM BUNT- ODER BLEISTIFT EINEN DÜNNEN KREIS. 2. FÜLLE DIE FORM MIT GEKREISELTEN KRITZELN AUS. 3. KRITZLE WEITER, BIS DER KREIS VOLL IST. 4. KRITZLE NOCH WEITER, BIS DU EINEN VOLLSTÄNDIG AUSGEFÜLLTEN DUNKLEN KREIS ERHÄLTST. DU HAST JETZT EINEN SCHWARZEN KREIS MIT EINER STRUKTUR, DIE NICHT GLEICH­ MÄSSIG ODER UNDURCHSICHTIG WIRKT, SONDERN SICH ZU BEWEGEN SCHEINT. M A L E M I T U N T E R S C H I E D L I C H E N S T R U K T U R E N W E I T E R . VERVOLL­ STÄNDIGE DAS BILD MIT WEICHEN ODER HARTEN, ZORNIGEN ODER FRÖHLICHEN STRICHEN.



P H I L I P GUSTON W A R AUTODIDAKT, DER ZWISCHEN PHASEN FIGÜRLICHER (MIT ERKENNBAREN BILDERN) UND ABSTRAKTER MALEREI WECHSELTE, BIS ER IRGENDWANN BESCHLOSS, NUR NOCH DAS ZU ZEICHNEN, WAS IHM GEFIEL. DIESE ARBEITEN ZEIGEN EINEN CARTOON-HAFTEN STIL IN EINER GANZ EIGENEN SPRACHE. INSPIRIERT VON GUSTON HABE ICH EIN CARTOON-ARTIGES BILD HERGESTELLT, ICH ZEICHNETE EINFACH, WAS ICH WOLLTE.



ZEICHNE, WAS DU MAGST GUSTONS A R B E I T W I R K T E N CARTOON-HAFT, DOCH ER ZEICHNETE DINGE, DIE IHM WICHTIG WAREN. E R Z E I C H N E T E , W A S E R WOLLTE, UND ES WAR IHM EGAL, OB DAS ANDEREN GEFIEL. Z EI CH N E EIN O BJ E K T, DAS D IR W IC H T IG IS T , E IN E N EMOT IONAL EN W E RT H AT. D A S IS T M E IN S P IE LZE U GD IN O , ES KANN ABE R I RG E NDE TW A S A N D E R E S S E IN . ZEICHNE ES IN VERSCHIEDENEN GRÖSSEN UND STELLUNGEN. ACHTE AUF ALLE DETAILS. ERST WENN WIR ETWAS GANZ GENAU BETRACHTEN, SEHEN WIR ES TATSÄCHLICH.



ZERSTÖRTE BILDER PHILIP GUSTON sagte: »Gemälde zu zerstören ist für mich äußerst wichtig.«

Dies ist eine Zeichnung, die ich übermalt habe.

Wenn wir etwas zeichnen oder malen und uns das Ergebnis nicht gefällt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder zerreißen wir es oder wir übermalen es. Etwas zu übermalen, um es zu »zerstören«, kann ein guter Ausgangspunkt für ein neues Bild sein. M ö g l i c h e r w e i s e n e h m e n wir uns damit die »Angst vor dem leeren Blatt Papier«.


Zeichne jetzt auf mein Bild.

Probiere das aus, wenn Du mit einem Deiner Bilder absolut nicht zufrieden bist. Zeichnungen mit »Geschichte« können viel interessanter sein.


Das ist eine Zeichnung, die ich übermalt habe. Zeichne mit Weiß darüber.


Zeichne etwas und 端bermale es dann.


JIVYA SOMA M A S H E IST KÜNSTLER UND GEHÖRT DEM INDISCHEN STAMM DER WARLI AN. SEINE MUTTER STARB, ALS ER SIEBEN WAR. MEHRERE JAHRE LANG VERSTÄNDIGTE ER SICH NUR ÜBER ZEICHNUNGEN, DIE ER IN DEN STAUB ZEICHNETE. ER ILLUSTRIERT IN SEINER KUNST DIE WELT UM SICH HERUM MIT KREISEN, QUADRATEN UND DREIECKEN. ICH HABE HIER KOPIERT, WIE MASHE EINEN MENSCHLICHEN KÖRPER ZEICHNET: ZWEI DREIECKE SIND AN DEN SPITZEN ZUSAMMENGESETZT. SIE BILDEN EIN KREISFÖRMIGES MUSTER, DAS IHRE WELT DARSTELLT.



WARLI-KUNST DI E I ND I S CH E N W A RLI N UTZ EN GAN Z EIN FACHE FORM EN FÜ R IHRE BIL DER, M IT DENEN SIE J A G D , TA N Z , A US SAAT UN D ER N TE D AR ST EL L EN. NORM AL ERWEISE W ERDEN DIE BIL DER AU F I HRE L EH M W Ä N D E AUF GE TR AGEN . SI E BE N UTZ E N A US SC H LIE SSLIC H WE ISSE FARBE FÜ R IHRE G EM ÄL DE, DIE AUS REISPAS T E , G U M MI H A R Z UN D W ASSE R B ESTE H T. AN GEK AUTE BAM BUS S TÖCK CHEN DIENEN AL S PINS EL. DIE W A R L I VERWENDEN

KREISE, QUADRATE, DREIECKE

INSPIRIERT V O N M O N D U N D SONNE

DIE EIN UMSCHLOSSENES HEILIGTUM REPRÄSENTIEREN

BASIEREND BERGEN

AUF

UND

DEN

BÄUMEN

A H M E N A C H , W I E D I E W A R L I MENSCHEN ZEICHNEN (AUS 2 DREIECKEN) UND VERSUCHE, S I E A UF D I E S E R SP IR ALF OR M AN Z UOR DNEN. N I M M W E I S S E F A R B E O D E R E I N E N WEISSEN GELSTIFT.

Z W E I D R E I E C K E , AN DER SPITZE ZUSAMMENGESETZT. FÜGE KOPF, ARME, BEINE HINZU.



VERWENDE FÜR DEINE EIGENEN BILDER GANZ EINFACHE, SICH WIEDERHOLENDE FORMEN, DIE DU UM DAS DREIECK UND DAS QUADRAT HERUM ANORDNEST.



S C H N E I D E EINIGE

KREISE, QUADRATE

VERWENDE UNTERSCHIEDLICH GROSSES BUNTPAPIER. O R D N E S I E AUF DER NÄCHSTEN SEITE ZU GANZ VERSCHIEDENEN MUSTERN AN.

MIT EINER SCHABLONE

KANNST DU ORDENTLICHE

KREISE AUSSCHNEIDEN.

WENN DU EINEN KREIS IN DER MITTE DURCHSCHNEIDEST, SIND NOCH VIEL MEHR MUSTER MÖGLICH.


und

DREIECKE

aus


WIE V I E L E

FIGUREN ODER MUSTER KANNST DU AUS

K R E I S E N , DREIE CKE N UND Q UA D RA TE N H E R S T E LLE N ?

WAS DU B R A U C H S T B UN T P A P I E R BLEISTIFTE SCHERE LEIM

KLEBE SIE HIER AUF:

AUSSCHNEIDEN



MALE AUS UND GESTALTE EIN MUSTER.



MALE AUS UND GESTALTE EIN MUSTER.



MALE AUS UND GESTALTE EIN MUSTER.



DIE W A R L I VERWENDEN EINFACHE TIERFORMEN UND SYMBOLE.

STELLE DEINE EIGENEN MENSCHEN, TIERE UND SYMBOLE HER. BEGINNE DABEI MIT DREIECKEN.


GESTALTE IN DEM QUADRAT DEINE EIGENEN EINFACHEN MUSTER. VERWENDE WEISSE FARBE ODER EINEN GELSTIFT.


MENSCHEN AUS 2 D R E I E C K E N

UND

TIERE


KA N N ST DU ZE ICHNE N, WO S IE S IND ? I N EINEM P A R K , AUF EINER STRASSE, EINEM M A R K T ?


W I E V I E L E F I G U R E N KAN N S T DU H E R S T E L L E N ?



ES HEISST, KANDINSKY HABE EINE BESONDERE GABE (n a m e n s S y n ä s t h e s i e ) BESESSEN, DIE ES IHM ERLAUBTE, TÖNE ZU SEHEN UND FARBEN ZU HÖREN. ER VERSUCHTE, DAS MALERISCHE ÄQ U I V A L E N T EINER S I N F O N I E Z U S C H A F F E N , D A S NICHT NUR DIE AUGEN, SONDERN AUCH DIE OHREN S TIMULIE R TE ! FÜR SEINE GEMÄLDE VERWENDETE ER EINFACHE ABSTRAKTE FORMEN WIE KREISE, QUADRATE UND DREIECKE, UND E R G I L T A L S D E R E R S T E A B S T R A K T E K Ü N S T L E R . ICH HABE HIER VERSUCHT, MIR FÜR DIESES VON KANDINSKY INSPIRIERTE BILD DIE SPRACHE DER MUSIKNOTEN ALS EIN SPEKTRUM AUS FARBEN UND FORMEN VORZUSTELLEN.



KUNST MUSIK UND

KANDINSKY VERGLICH

KUNST

MIT M U S I K . E I N I G E S E I N E R G E M Ä L D E

UND F O R M E N S E H E N S O G A R A U S W I E E I N N O T E N S A T Z – S I E » T A NZ EN « FÖRMLICH ÜBER DAS BILD. HIER SIND EINIGE DER FORMEN, DIE ICH ALS REAKTION AUF DIE TÖNE AUS MEINEM LIEBLINGSLIED GESCHAFFEN HABE.

KEYBOARD

ELEKTRISCHE GITARRE TAMBOURIN

HOHE FRAUENSTIMME

FLÖTE

SCHLAGZEUG M Ä N N E R S TIMME


WÄHLE EINES DEINER LIEBLINGSLIEDER AUS UND ZEICHNE FORMEN, DIE ZUR MUSIK PASSEN. S I N D D I E N O T E N K U R Z ? LANG ? S C H N E L L ? LANGSAM? DRAMATIS C H ? FRÖHLICH? TRAURIG? DENKE NICHT ZU VIEL ÜBER DIE FORMEN NACH, SONDERN REAGIERE EINFACH AUF DAS, WAS DU HÖRST.


KUNST MUSIK UND

» I c h b r a c h t e F A R B S C H L I E R E N und KLECKSE . . . a u f die Leinwand auf u n d l i e ß s i e m i t all der Intensität

SINGEN,

die ich

aufbringen konnte.«

ZEICHNE WEITERE FORMEN ZUR MUSIK.

W a s s i l y Kandinsky.



MALE DIESE FORMEN LEUCHTEND BUNT AUS.



H E N R I MATISSE IST EINER DER BERÜHMTESTEN KÜNSTLER DER WELT. E R MALTE NICHT NUR MIT PINSELN, SONDERN STELLTE BILDER AUCH AUS AUSGESCHNITTENEM PAPIER HER: »MIT DER SCHERE ZEICHNEN« NANNTE E R D I E S . DIE KOMPOSITIONEN WAREN MANCHMAL ABSTRAKT, DOCH DIE FORMEN ERINNERN UNS AN PFLANZEN, MENSCHEN, LANDSCHAFTEN UND TIERE. I C H H A B E HIER EINE AUSGESCHNITTENE UNTERWASSERLANDSCHAFT GESCHAFFEN. DIE FORMEN SEHEN ZUNÄCHST ABSTRAKT AUS, W I R K E N A B E R B E I N Ä H E R E M HINSCHAUEN WIE EIN FISCH UND WASSERPFLANZEN.



ZEICHNEN

MIT DER

SCHERE

MATISSE BENUTZTE DIE SCHERE WIE EINEN BLEISTIFT, DOCH ANSTATT ZU ZEICHNEN, SCHNITT ER FORMEN AUS FARBIGEM PAPIER AUS UND KLEBTE SIE AUF. NIMM DIR EINIGE BLÄTTER BUNTPAPIER UND SCHNEIDE EIN PAAR FORMEN AUS. HIER SIND EINIGE ANREGUNGEN. DENK’ NICHT ZU SEHR DARÜBER NACH, WAS DU MACHST. ERFREUE DICH LIEBER AN DEM PROZESS DES AUSSCHNEIDENS, BEI DEM SICH HAND UND ARM UNTERSCHIEDLICH BEWEGEN. ORDNE DIE FORMEN AUF EINEM GRÖSSEREN BLATT AN (WEISS ODER FARBIG). NUTZE DIE SEITEN HIER ZUM EXPERIMENTIEREN.

MATISSE NUTZTE SOLCHE FORMEN, ABER AUCH STERNE, MENSCHEN, TIERE BUCHSTABEN.

DU KANNST AUCH DIE PAPIERRESTE VERWENDEN!

KLEBE DEINE FORMEN HIER AUF

STELLE SELBST FARBIGES PAPIER HER, INDEM DU WEISSES PAPIER M I T GOUACHE ODER PLAKATFARBE BEMALST UND NACH DEM TROCKNEN FORMEN AUSSCHNEIDEST. ORDNE DIESE ZU EINEM BILD DEINES HEIMS, DER FAMILIE, EINES STRANDS ODER PARKS AN.

*

Guter Tipp : Bemale auch die Ränder des Papiers ODER BENUTZE STOFF anstelle von Papier.



KLEBE DEINE FORMEN HIER AUF.

E I N GARTEN


DAS MEER


EIN BERÜHMTES BILD VON MATISSE H E I S S T » D I E S C H N E C K E « . ES BESTEHT AUS AUSGESCHNITTENEN QUADRATEN, DIE IN EINEM KREIS ANGEORDNET SIND. ES SIEHT NICHT AUS WIE EINE »ECHTE« SCHNECKE, ABER DIE FORM ERINNERT UNS DARAN.

H I E R IST EIN VOGEL


ORDNE DEINE ABSTRAKTEN FORMEN SO AN, DASS SIE DICH AN ETWAS ERINNERN – EINEN VOGEL, EIN GESICHT ODER EIN TIER.


MATISSE PRODUZIERTE VIELE SEINER SCHERENSCHNITTE FÜR EIN BUCH NAMENS DESSEN THEMA ZIRKUS U N D T H E A T E R WAR.

JAZZ

KANNST DU EINEN SCHERENSCHNITT ODER EINE ZEICHNUNG ­A NHAND DIESER TITEL AUS DEM BUCH HERSTELLEN? NUTZE LEBHAFTE FARBEN WIE ROT, GELB, ORANGE, BLAU, PURPUR, GRÜN und SCHWARZ.

DER SCHWERTSCHLUCKER


D A S PFERD, der REITER und DER CLOWN


BEN NICHOLSONS KUNST WURDE DURCH DEN ALTEN FISCHER ALFRED WALLIS AUS DEM KÜSTENORT ST. IVES INSPIRIERT. WALLIS HATTE NIE EINE KUNSTSCHULE BESUCHT UND MALTE AUF PRIMITIVE ART MIT FASSADENFARBE AUF PAPPKARTON. NICHOLSON NUTZTE AUCH DIESE MATERIALIEN, ALLERDINGS AUF »MODERNE« WEISE MIT GEOMETRISCHEN FORMEN IM STIL VON PICASSO UND BRAQUE. ICH HABE HIER EIN »RELIEF« A LA NICHOLSON NACHGEMACHT: AUS EINFACHEN FORMEN UND KARTON. * Um den Eindruck eines

RELIEFS zu erzeugen, sollte es so aussehen,

als würde das Material oberhalb der Hintergrundebene liegen.



KUBISTISCH INSPIRIERTES

STILLLEBEN

N I C H O L S O N W U R D E V O N PICASSO U N D V O M K U B I S M U S I N S P I R I E R T . ER STELLTE MIT DER FOLGENDEN TECHNIK VIELE STILLLEBEN HER.

* KUBISMUS EINE V O N

WAS DU BRAUCHST

PAPIER BLEISTIFTE KREIDEN ODER FARBEN

PICASSO UND BRAQUE AUSGEHENDE KUNSTRICHTUNG, BEI DER MAN VERSUCHT, EIN MOTIV IN EINEM BILD AUS ­A L L E N W I N K E L N Z U Z E I G E N .

1. Z E I C H N E E I N I G E K R Ü G E , T A S S E N O D E R V A S E N .

2. Z E I C H N E D A R Ü B E R N U N E I N I G E V I E R E C K E , EINIGE DAVON SCHRÄG.


3. MALE DIES NUN FARBIG AUS. IGNORIERE HIERBEI DIE WIRKLICHEN FORMEN DER GEFÄSSE UND ÄNDERE DORT, WO DIE VIERECKE NEUE FORMEN ERZEUGEN, DIE FARBE ODER DEN FARBTON.


ZEICHNE EINIGE EINFACHE OBJEKTE, DIE DU AUF DEINEM TISCH ODER WOANDERS FINDEST. VERSUCHE DANN, MIT HILFE DER ANWEISUNGEN AUF DER VORHERIGEN SEITE EIN KUBISTISCHES STILLLEBEN ZU SCHAFFEN.



PAPPRELIEF

NIC H O L S O N S T E LLT E VI E LE SE I N ER B ILDE R MIT EINFACHEN FORMEN HER, DIE ER AUS ALTEM PAPPKARTON GEWANN.

WAS DU B R A U C H S T PAPPKARTON BLEISTIFT SCHERE FARBEN PINSEL ZIRKEL (ODER RUNDEN DECKEL) LINEAL 1 . SCHNEIDE AUS PAPPE EIN RECHTECK AUS. AUF DIESEM ARBEITEST DU. 2 . SCHNEIDE AUS PAPPE EINIGE KREISE, RECHTECKE UND QUADRATE AUS. 3 . ORDNE SIE NACH DEINEN VORSTELLUNGEN AUF DER PAPPE AN. 4 . MALE ALLES WEISS AN. DU MUSST DAS RELIEF VIELLEICHT MEHRFACH ÜBERMALEN. HOLZ

AMM EIN K

!

WELLP

S C H N U R!

APPE

PVA LE I M

STOFF

5 . EX P ERIMEN T IERE N AC H D E M E R S T E N R E LIE F MIT UNTE R S C HIE DLIC H DIC K E N PA P P EN . D U K A N N S T A U C H S T O F F S T Ü C K E O D E R A N D E R E D I N G E AUF DIE PAPPE KLEBEN. 6 . MALE ALLES WEISS AN (NOTFALLS AUCH MEHRMALS). ES WIRKT NUN EHER WIE EINE SKULPTUR (ODER EIN RELIEF), WEIL DIE WEISSE ­FARBE ALLES ZUSAMMENHÄLT, ABER AUCH DIE SCHATTEN BETONT. WENN DIE WEISSE FARBE TROCKEN IST, KANNST DU NOCH ANDERE FARBEN INS SPIEL BRINGEN. * E I N RELIEF IST EINE STRUKTUR, DIE SICH VON EINER FLACHEN OBERFLÄCHE ABHEBT UND EINEN 3D-EFFEKT ERGIBT.




JOAN MIRÓ (1893–1983)

PHILIP GUSTON (1913–1980)

Joan Miró war Maler, Bildhauer und Keramiker aus dem spanischen Katalonien.

Philip Guston war ein amerikanischer Maler und Grafiker. Er wechselte von der figürlichen zur abstrakten Malerei und malte schließlich einfach das, was er wollte.

Miró begann mit sieben Jahren zu zeichnen. Auch als Erwachsener war seine Kunst naiv, kindlich. Als junger Mann schloss er sich den Surrealisten in Paris an, deren Ziel darin bestand, überraschende und beunruhigende visuelle Assoziationen für ansonsten normale Objekte zu schaffen. Mirós Arbeiten sind allerdings wenig schockierend, sondern scheinen eine fantasievolle visuelle Poesie auszustrahlen. Nach der Besetzung Frankreichs durch Deutschland im Jahre 1940 kehrte Miró nach Spanien zurück, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. In Spanien schuf er seine größten Kunstwerke, darunter riesige Gemälde, monumentale Skulpturen und Wandteppiche.

Guston sagte: »Wir machen Bilder und sind beherrscht von Bildern.« Für ihn war das Leben voller Bilder, so dass er es nur als natürlich empfand zu malen. In seiner Jugend war die Welt voller Armut und Krieg und er glaubte, dass seine Malerei einen Zweck haben musste – in einem vereinfachten Stil, damit jeder sie verstand. Später wurden seine Werke persönlicher und cartoon-hafter. Immer wieder tauchten Glühbirnen, Schuhe, Zigaretten, Uhren und Mitglieder des Ku Klux Klan auf. Guston war jüdischer Herkunft und der Ku Klux Klan war eine aus weißen Männern bestehende Gruppe, die Menschen verfolgte, die anders waren als sie selbst: vor allem Menschen jüdischer und afrikanischer Herkunft.

JIVYA SOMA MASHE (geboren 1934)

EDUARDO CHILLIDA (1924–2002)

Jivya Soma Mashe ist ein Künstler aus dem Volk der Warli in Indien.

Eduardo Chillida stammte aus dem spanischen Baskenland und war Bildhauer. Bekannt ist er vor allem für seine großen abstrakten Werke.

Mashe wurde Künstler für seine Volksgruppe. Er stellt für ihre Rituale Bilder und Designs her. Die Warli glauben, dass alle Dinge ein spirituelles Wesen haben: Menschen, Bäume, Tiere. Und ihre rituelle Kunst besteht aus einfachen Darstellungen von Menschen, Pflanzen und Tieren, die sich in Mustern wiederholen. Mashe schuf etwas Neues, indem er beschloss, diese Bilder jederzeit und nicht nur für Ritualzwecke herzustellen. Sein wirtschaftlicher Erfolg machte seine Gemeinschaft innerhalb und außerhalb Indiens bekannt und regte andere ebenfalls zum Malen an.

Chillidas Skulpturen wirken wie Strukturen oder Räume. Das überrascht kaum, da Chillada ­Architektur studierte, bevor er beschloss, Künstler zu werden. Chillida arbeitete oft mit Baumaterial wie Eisen und Stein. Ihn interessierte besonders, wie wir Raum und Licht wahrnehmen.

SONIA DELAUNAY (1885–1979)

SALVADOR DALÍ (1904–1989)

Sonia Delaunay war eine ukrainisch-französische Künstlerin, deren Arbeit vor farbenfrohen Formen in unerwarteten Rhythmen und Mustern strotzte.

Salvador Dalí war ein katalanischer Maler, der besonders für seine surrealistischen Werke berühmt ist.

Zusammen mit ihrem Mann Robert war Delaunay eine Vorreiterin der abstrakten Kunst, die bunte, gebrochene Formen benutzt. Delaunay war während ihres Lebens sowohl für ihre Mode- und Interieurentwürfe als auch ihre Gemälde bekannt. Doch egal, welches Medium sie wählte, immer war es durchdrungen von abstrakten, geometrischen und leuchtend kolorierten Formen.

Dalí gehörte zu den bösen Jungs der Kunst: Er wurde von der Kunstschule in Madrid ausgeschlossen und verärgerte häufig seine Familie sowie die anderen Surrealisten. Dalí war stark von psychologischen Theorien über das Unterbewusstsein beeinflusst und entsprechend bildeten seine Werke den Versuch, sein eigenes Unterbewusstsein auszudrücken. In seinen Gemälden stellte er oft Dinge dar, von denen er sich im Unterbewusstsein verfolgt fühlte: Ameisen, Löwenköpfe, Krücken, Heuschrecken, Schalen und Steine.


WASSILY KANDINSKY (1866–1944)

HENRI MATISSE (1869–1954)

Wassily Kandinsky war ein russischer Maler und Kunsttheoretiker. Man sagt, er habe das erste rein abstrakte Gemälde hergestellt.

Henri Matisse war ein französischer Maler und Bildhauer, der Menschen, Objekte und Landschaften in lebendigen Farben und Formen darstellte.

Kandinsky brach sein Studium von Recht und Wirtschaft in Moskau zugunsten eines Kunststudiums in Deutschland ab. Er begann, sich für all die neuen Kunststile zu interessieren, die Ende des 19. Jahrhunderts in ganz Europa entstanden. Für ihn waren Formen und Farben mehr als nur eine physische Manifestation und er entwickelte seine eigenen Theorien über die Beziehung zwischen Musiknoten und bestimmten Farben. Ab etwa 1910 schuf er nur noch abstrakte Gemälde. Für den Rest seines Lebens in Russland, Deutschland und Frankreich drückte Kandinsky mit seinem Werk Spiritualität und Emotionen auf visuelle Weise aus und half anderen, dasselbe zu tun.

Matisse studierte zuerst Jura, begann aber zu malen, während er sich von einer Blinddarmoperation erholte. Er war eine der führenden Gestalten der einflussreichen, wenn auch kurzlebigen Fauve- (wilde Bestien) Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Fauvismus legte eher Wert auf kräftige Pinselstriche und starke Farben als auf realistische Bilder. Später in seinem Leben wurde Matisses Werk noch stärker vereinfacht: Er zerschnitt oder zerriss Papier und stellte damit faszinierende abstrakte Kompositionen her.

BEN NICHOLSON (1894–1982)

FRIDA KAHLO (1907–1954)

Ben Nicholson war ein britischer Maler abstrakter Kompositionen, Landschaften und Stillleben.

Die mexikanische Malerin Frida Kahlo begann mit dem Malen, nachdem sie als Teenager bei einem Busunfall schwer verletzt wurde.

Nicholsons Eltern waren Maler. In seiner Jugend interessierte er sich für künstlerische Ideen wie den Kubismus, der eine neue Sicht auf gemalte Objekte bot. Im Laufe seines langen Lebens wechselte Nicholson zwischen realistischen und weniger realistischen (oder »abstrakten«) Stilen hin und her. Seine Gemälde und Skulpturen (manchmal sind seine Werke beides) zeigen häufig Farben, raffinierte Strukturen und klare Formen, die gut zueinander passen.

Kahlos seltsame, traumartige Selbstporträts und Bilder ihres Lebens wurden oft sowohl surreal als auch primitiv genannt. Kahlo griff auf mexikanische und indianische kulturelle Traditionen zurück und malte farbenfrohe Bilder voller Symbolik. Ihre Kunst beeinflusste die fantastischen Wandbilder ihres Ehemannes Diego Rivera (und wurde ihrerseits von ihnen beeinflusst), der oft Szenen aus Mexikos turbulenter Geschichte darstellte.

JASPER JOHNS (geboren 1930)

PAUL KLEE (1879–1940)

Jasper Johns ist ein amerikanischer Maler, Bildhauer und Grafiker, der alltägliche Objekte zu reichhaltigen und vielschichtigen Kunstwerken verarbeitet.

Paul Klee war ein deutsch-schweizer Maler, dessen Konzepte für Komposition und Design noch heute die Grundlage für Kunst und Design bilden.

Johns gilt als Neodadaist. Er stellte ikonische Objekte aus der amerikanischen Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg dar, legte aber die Bedeutung weniger auf das gezeigte Objekt als vielmehr auf das Kunstwerk. Ein berühmtes Werk von Johns ist die amerikanische Flagge, die er auf eine stark strukturierte Oberfläche malte. Das Bild mag zwar die amerikanische Flagge zeigen, doch erinnern die dicken und groben Pinselstriche daran, dass hier das Gemälde wichtig ist und nicht die Flagge.

Klee interessierte sich genau wie sein großer Freund Wassily Kandinsky für das Abstrakte, und seine Kunst entwickelte sich entsprechend immer mehr in diese Richtung. In den 1920ern lehrten sowohl Klee als auch Kandinsky an der revolutionären Bauhaus-Schule, wo Klee seine Theorien zu Kunst und Design an eine neue Generation weitergab, die sie in der Welt verbreitete.


EMILY KNGWARREYE (1910–1996)

ANDY WARHOL (1928–1987)

Emily Kngwarreye war eine australische Aborigine. Sie malte lediglich in den letzten acht Jahren ihres Lebens – produzierte in dieser Zeit aber mehr als 3.000 Werke.

Andy Warhol war ein amerikanischer Künstler und die führende Figur der Pop-Art-Bewegung.

Als Stammesälteste der Aborigine-Gemeinschaft der Anmatyerre war Kngwarreye Hüterin der Traumstätten ihres Clans. Träumen ist ein Begriff, mit dem die australischen Aborigines ihre religiösen Praktiken bezeichnen, und an ihren Kultstätten gibt es oft gemalte Bilder. Kngwarreye hatte diese traditionelle Maltechnik gelernt und erweiterte sie um nichttraditionelle Designs wie Batikmuster aus dem benachbarten Südostasien. Ihre kraftvollen Gemälde haben dafür gesorgt, dass die Kunst der Aborigines es in den Mainstream der zeitgenössischen Kultur geschafft hat.

Warhol interessierte sich sehr für Prominenz und Pop-Kultur. Er nutzte großtechnische Produktionsmethoden – wie man sie in einer Fabrik vorfinden würde –, um viele Kopien eines Bildes herzustellen. Anschließend kolorierte er diese Bilder und verwandelte damit normale Dinge in ungewöhnliche Objekte. Außerdem arbeitete er als Filmemacher. Einer seiner bekanntesten Filme ist Sleep. Er ist fünf Stunden und zwanzig Minuten lang und zeigt lediglich einen schlafenden Mann!

HANNAH HÖCH (1889–1978)

HOKUSAI (1760–1849)

Die deutsche Künstlerin Hannah Höch gilt als eine der Erfinderinnen der Fotomontage, einer Collagetechnik, die Fotos anstelle von farbigen Papieren oder Stoffen nutzt.

Hokusai war ein japanischer Künstler, der dynamische Kompositionen mit realistischen Darstellungen normaler Menschen und Situationen kombinierte.

Höch lebte in einer Zeit, in der ihre Heimat Deutschland den Wechsel vom Kaiserreich zur Republik vollzog und schließlich unter die Kontrolle der Nazis kam. In ihrer Jugend schloss sie sich der Dada-Bewegung an, deren Kunst das soziale und politische Chaos der damaligen Zeit dokumentierte und kommentierte. Viele ihrer Werke kritisieren die Schönheitsindustrie, Mode und Werbung und verdeutlichen, was es bedeutet, in einer männlich dominierten Gesellschaft eine Frau zu sein.

Wie viele japanische Künstler seiner Zeit war auch Hokusai unter vielen verschiedenen Namen bekannt. Doch mit Hokusai signierte er seine berühmtesten Werke und unter diesem Namen kennt man ihn noch heute. Hokusai war sowohl Maler als auch Grafiker. Er stellte Menschen und Orte realistisch dar, schuf aber mit seinen Kompositionen gleichzeitig dynamische visuelle Designs.

GUSTAV KLIMT (1862–1918)

DAVID HOCKNEY (geboren 1937)

Gustav Klimt war ein österreichischer Maler. Er versuchte, Schönheit in Formen, Farben und Symbolen festzuhalten.

Der Brite David Hockney ist in vielen verschiedenen Medien zuhause. Bekannt ist er für die Verwendung leuchtender, klarer Farben und seinen ehrlichen Realismus.

Klimt malte zunächst im traditionellen realistischen Stil, interessierte sich später jedoch für die symbolische Kraft der einfacheren, stilisierten Formen in orthodoxen Ikonen und japanischen Drucken und Wandschirmen. Eine seiner Spezialitäten waren Porträts von Damen der Gesellschaft: Er zeigte ihre Gesichter realistisch, malte ihre Kleidung und den Hintergrund dagegen flächig aus Gold und wirbelnden geometrischen Formen. Er liebte Frauen und stellte sie auf eindringliche, romantische Weise dar, wobei er seine Themen oft aus der Bibel oder der Mythologie bezog.

Hockney ist in Nordengland aufgewachsen. Als junger Künstler besuchte er Los Angeles. Seitdem fand er die Inspiration für die Menschen und Orte in seinen Gemälden sowohl in England als auch in Südkalifornien. Darüber hinaus hat er große Fotoarbeiten geschaffen, in denen er viele kleine Details eines Objekts oder einer Szene zum eigentlichen Bild zusammensetzt.


Marion Deuchars, Autorin der Bestseller-Serie Let’s Make Some Great Art, ­wurde für ihre einzigartigen Illustrationen mit Preisen überhäuft. Ihr ­Markenzeichen, die typischen Handschriften und Illustrationen, findet man in Werbekampagnen von Samsung und HP bis hin zu Postern und Briefmarken. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Norden von London.

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