Reisen
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SAMSTAG/SONNTAG, 12./13. APRIL 2014
Die 101 coolsten Privatinseln der Welt: Flittern wie William und Kate, stranden wie Robinson Crusoe, sich vergnügen wie Mick Jagger und stylish zelten wie die designaffinen Schweden.
Wo man’s auch länger aushalten könnte: auf der Seychellen-Insel North Island, wo William und Kate flitterten (l. o.), im Lighthouse auf East Brother Island in Kalifornien oder auf der Fidschi-Insel Toberua (r.).
[ Vladi Private Islands]
Inselkoller gibt’s hier nicht K
eine Sorgen, dass deutsche Handtücher schon in aller Hergottsfrüh die Designerliegen am Pool verschandeln. Keine Diskussionen, ob man nun Meerblick gebucht hat oder nicht: Das Mieten einer Privatinsel befreit aufs Angenehmste von den unschönen Begleiterscheinungen des gemeinen Strandurlaubs – und ist mittlerweile auch nicht mehr nur Mick Jagger und Mitgliedern des britischen Könighauses vorbehalten. Eine Auswahl für den nächsten durchgestylten Urlaub.
Die Promi-Inseln Die Mutter aller Promi-Inseln ist Mustique. Hier wurden in den 1970er-Jahren legendäre Feste gefeiert, urlaubte die Schwester der Queen genauso wie Mick Jagger. Der Name der Villa, die auf dem begehrtesten Aussichtspunkt der Karibik-Insel thront, legt davon noch heute ein beredtes Zeugnis ab: In der Opiumvilla können bis zu 14 Gäste, betreut von sechs Angestellten, herausfinden, worin die Anziehungskraft dieser Insel lag und liegt. Aber auch die anderen Villen auf der Insel, die sich selbst die „Hauptstadt urlaubender Zelebritäten“ nennt, bieten jeden erdenklichen Luxus. Für Wochenpreise von 3650 bis zu 100.000 Euro dürfen die Gäste das auch erwarten. Wesentlich ruhiger ging es in den 1970ern noch auf Necker-Island zu: Als Virgin-Atlantic-Inhaber Richard Branson das Eiland kaufte, war die Britische Jungfrauen-Insel noch unbewohnt. Das hat sich geändert, wenn der Brite nicht gerade mit Freunden wie Kate Winslet oder Ron Wood ein paar Tage ausspannen möchte, kann die ganze Insel samt ihrer Villen im balinesischen Stil gemietet werden. Bis zu 28 Gäste finden hier Platz, zu haben ist das Eiland ab knapp 40.000 Euro. Pro Nacht. Wer flittern möchte wie die Windsors, muss rund 3300 Euro
pro Nacht und Nase ausgeben: Dafür gibt es die Villa Nummer elf auf North Island, in der Kate und William ihre Flitterwochen verbracht haben. Vergangenen Sommer taten es ihnen Prinzessin Madeleine samt Gatten nach und kürten die Seychellen-Insel für einen standesgemäßen Honeymoon.
weißen Stränden einen dichten Dschungel, der komforthalber mit hölzernen Stegen durchzogen ist. Die Gäste ruhen in Villen, die zwischen rund 500 und 1400 Euro pro Nacht kosten, je nachdem, ob es die einfache Luxusvariante oder jene mit eigenem Pool, Wasserrutsche und Baumhaus sein soll.
Die aus der Werbung Die Kühleren Weiße Strände, blaues Meer, wie- Flip-Flops sind hier nicht immer gende Palmen und Flip-Flops als das Schuhwerk der Wahl, auch einzig denkbares Schuhwerk – wer wenn der englische Sommer imdiese Art von Insel mer heißer wird. Auf sucht, dürfte auf Tobeder vom britischen rua seinem Paradies Festland nur durch Daniel Defoe hat schon ziemlich naheeine Gezeitenstraße kommen. Über zwei getrennten Insel mit Robinson Osea hat die BarHektar groß sind die Crusoe den bour-Jacke wohl Sandstrände dieser FiGestrandeten-Chic eher ein Heimspiel. dschi-Insel, die für rund erfunden. Hier gibt es Dörfer 4500 Euro am Tag geaus dem 17. Jahrmietet werden kann Farhad Vladi, hundert, Herrenund bis zu 30 Personen Insel-Immospezialist häuser und StrandPlatz in traditionellen cottages, die je nach Bambushäusern bietet. Nicht nur für Fischreiher dürfte Saison ab 365 Euro pro Woche zu dagegen das australische Heron haben sind. Island ein attraktiver Ort sein: Hier Auf Stora Rollingen können am Great Barrier Reef sind vor al- Wetterfeste auf einem ehemaligen lem Schnorchler und Taucher gut Wikingerstützpunkt leben. Eine aufgehoben, über 30 Tauchspots Stunde von Stockholm entfernt werden von hier aus angesteuert, bietet die schwedische Privatinsel 15 davon sind weniger als 15 Minu- Ruhe und Abgeschiedenheit mit ten vom Strand entfernt. Das allein Blick auf den Mälarsee. Das Famistehende Beach House mit Privat- lienhaus hat gerade einmal vier strand gibt es ab 700 Euro pro Schlafzimmer, außerdem gibt es Nacht und Person. Stallungen, eine Jagdhütte und Soneva Fushi verspricht dage- einen Golfplatz mit sechs Abgen echtes Robinson-Crusoe-Fee- schlagspunkten. Zu haben ist das ling. 1400 Meter lang und 400 Me- Inselvergnügen ab 17.000 Euro pro ter breit bietet die Tropeninsel im Woche, helle schwedische SomBaa-Atoll der Malediven neben mernächte und ein paar Gelsen inklusive. Vom Leuchtturmwärterhaus DIE 101 SCHÖNSTEN INSELN aus Wale zu beobachten ist ein exklusives Vergnügen, dass Nisomanen auf der East Brother Insel in der San Pablo in Kalifornien erle„Cool Private Island ben können. Auch der Ausblick Resorts. The World’s Richtung Festland muss sich nicht 101 Best Islands“. Der verstecken – hier deutet sich mit Hamburger Inselspezialist Farhad Vladi der Silhouette von San Francisco stellt in einem Bildband seine 101 Inseleine Alternative für jene Tage an, favoriten vor. teNeues-Verlag, 49,90 €. an denen walmäßig nicht so viel [ Vladi Private Islands ] los ist. Zu haben ist eines der vier
Doppelzimmer auf der lächerliche zehn Schiffsminuten vom Festland entfernten Insel ab rund 215 Euro pro Nacht.
öfen für die kühleren Tage, außerdem gibt es ein 40 Grad warmes Sprudelbad zum Aufwärmen. Preise auf Anfrage.
Die Ausgefallenen Übernachtungen auf Spitbank Fort sind eine sichere Sache: Man schlummert hinter sechs Meter dicken Mauern. 1878 in der Meerenge Solent vor Portsmouth dafür gebaut, den größten Marinestützpunkt des Britischen Empires zu schützen, sieht sich das Fort heute als Bewahrer der Dekadenz der guten alten Zeit. In neuen Zimmern bieten die Briten ihren Gästen hier laut Selbstbeschreibung „den Pomp des alten Empires“. Zu haben ist dieser ab 17.000 Euro pro Nacht für die ganze Insel. Der Charme der alten Zeiten lebt auch auf Hunt Island, einer Insel tief im Herzen von Nova Scotia. Allerdings der Charme der Lederstrumpf-Romane: Genächtigt wird urig in der Blockhütte, und im Bootshaus liegen Boote, Kajak und Surfbretter bereit. Schließlich wird der Ponhook Lake bis zu 23 Grad warm – im Hochsommer. Zu haben ist der kanadische Inseltraum ab 200 Euro pro Nacht. Wer dekadenten Luxus wie Blockhütten nicht braucht, wird vielleicht auf der schwedischen Insel Bergholmen glücklich. Hier bietet die Island Lodge ein besonderes Öko-Outdoor-Erlebnis an: Kleine Gruppen finden in den sieben Hightechzelten ruhige, abgeschiedene Unterkünfte mit Blick auf den Schärengarten. Die chic eingerichteten Zelte haben Holz-
Die Stylischen Das philippinische Dedon Island erfreut Designfreunde stilecht mit Rattanmobiliar und frei schwingenden Sesseln und Ruhebetten. Nicht, dass das Auge sonst nicht entzückt würde: Das alles schwingt inmitten von Mangrovenwäldern, an weißen Stränden mit glitzerndem Wasser an der Südostspitze des Surferparadieses Siargao. Preise auf Anfrage. Winzig und stilvoll: Direkt vor der Küste Sri Lankas hat sich der exzentrische Teemagnat Count de Mauny in den 1920er-Jahren auf Taprobane Island ein elegantes Refugium errichten lassen. Die oktogonale Villa mit vier Schlafzimmern im feinsten Kolonialstil – mit weiß gefliesten Böden, hohen, getäfelten Decken und feinen englischen Möbeln – sowie Terrassen sonder Zahl beweist, dass wahre Eleganz zeitlos ist. Die komplette Insel ist für 1000 bis 2000 Euro pro Tag zu mieten. „Robinson Crusoe hat den Gestrandeten-Chic erfunden, doch Banyan Tree Madivaru perfektioniert ihn“, sagt Inselspezialist Farhad Vladi. Auf der Seychellen-Insel trifft die lokale moderne Innenarchitektur auf aus dem Holz der legendären Coco-de-mer-Palme gefertigte Kunstwerke einheimischer Künstler. Die 36 stylischen Villen gibt es für 840 bis 2500 Euro pro Nacht und Haus.
Bild: NTG/steve.haider.com
VON SABINE MEZLER-ANDELBERG
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