Im Gespräch
Reif für die Insel Von Heike Manssen Hamburg. Es ist nicht die Zeit für Ge-
Michael B. Jordan „Sexiest Man Alive“ Die US-Zeitschrift „People“ hat den Schauspieler Michael B. Jordan („Black Panther“) zum „Sexiest Man Alive“ gekürt – also zum Mann mit dem größten SexAppeal weltweit. „Es ist ein cooles Gefühl“, sagte der 33-Jährige der Zeitschrift zu seiner Nominierung. Diese wurde in der Show des USKomikers Jimmy Kimmel bekannt gegeben. Die Frauen seiner Familie seien „definitiv stolz auf das hier“, sagte Jordan, es sei ein „guter Club“, dem er jetzt angehöre. Jordan zählt zu den Aktivisten der Black-Lives-Matter-Bewegung für die Rechte von Schwarzen.
Voll daneben bei Vicky Leandros Das war ein Tritt ins Fettnäpfchen, aber Schlagersängerin Vicky Leandros ist Musiker Rea Garvey (47) wegen seiner Aussagen zu ihrer Gesangsleistung in der Show „The Masked Singer“ nicht böse. „Der darf alles sagen, was er möchte“, sagte Leandros gestern der Deutschen Presse-Agentur in Köln: „Es ist schon vergessen.“ Leandros war am Montag in der Pro-Sieben-Show enttarnt worden, in der sie verkleidet als Katze gesungen hatte. Garvey, der im Rateteam saß, hatte zu den Sangeskünsten erklärt, „niemals im Leben“ handle es sich um Vicky Leandros, „das ist keine Profisängerin.“ Sie war es aber doch.
In Kürze
Fußgänger trägt Straßenschild Kreuzau. Angeblich zur eigenen Sicherheit hat ein 39-Jähriger am Rand der Eifel ein Straßenschild mit sich herumgetragen. So sei er in der Dunkelheit trotz seiner dunklen Kleidung besser sichtbar, erklärte der Fußgänger in der Nacht zum Mittwoch einer Polizeistreife. Die Beamten hätten das Straßenschild dennoch sichergestellt und den leicht alkoholisierten Mann aus Düren (NRW) wegen Diebstahls angezeigt, so ein Polizeisprecher.
„Jetman“ tödlich verunglückt Dubai. Ein für waghalsige Düsenflüge bekannter Extremsportler ist beim Training in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten tödlich verunglückt. Der Franzose Vincent Reffet sei verstorben, teilte das Unternehmen Jetman Dubai mit. Nähere Details wurden nicht genannt. Reffet hatte 2014 mit seinem Sprung vom höchsten Gebäude der Welt, dem 828 Meter hohen Burdsch Chalifa in Dubai, Aufsehen erregt. Im Jahr darauf flog er mit dem Schweizer Yves Rossy neben einem Airbus A 380 her.
Und Dann ... ... hatte es da noch jemand eilig, auf die Welt zu kommen: In Indonesien brachte eine Frau auf einem Inlandsflug ihr Baby zur Welt. Bei der Hochschwangeren hätten 50 Minuten nach dem Start der Maschine in Sentani (Provinz Papua) die Wehen eingesetzt, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft Lion Air. Ein Arzt unter den Passagieren habe bei der Geburt geholfen. Mutter und Kind sind wohlauf.
selligkeit, für Kontakte, für ein Mittendrin. Eher für eine gesunde Distanz, für Rückzug ins Private, für ein Inseldasein. Ja, manch einer ist in Corona-Zeiten reif für die Insel. Die Sehnsucht nach einem Stückchen Land, umschlossen vom Wasser und frei von der alltäglichen Virenlast, scheint derzeit zu wachsen. Farhad Vladi kann das bestätigen. Der internationale Inselmakler verzeichnet seit Beginn der Krise ein gesteigertes Interesse am eigenen Eiland. Der gelernte Banker vermittelt seit nunmehr 50 Jahren Inseln weltweit, um die 3000 seien es inzwischen, erzählt er am Telefon in Hamburg. Dort hat der 75-Jährige neben Neuseeland und Kanada einen Firmensitz – die eigene Insel liegt am anderen Ende der Welt, in Neuseeland. „Die Leute haben das Gefühl, sie bräuchten Distanz.“ Im Übrigen hätten sie Zeit zum Schauen und Neuorientieren, erklärt Vladi die wachsenden Anfragen.
Eine Insel hat unglaublich viel Energie – allein durch das Wasser drum herum.
Ein eigenes Eiland: Makler Vladi verwirklicht diesen Traum und beobachtet in Pandemiezeiten ein steigendes Interesse
Südwestlich von Stockholm liegt Alskär. Die 8500 Quadratmeter große Insel hat mehrere kleine Häuser, ein Bootshaus und eine Sauna. Fotos: Vladi Private Islands
Farhad Vladi, Inselmakler
Die Pandemie hat die Gewohnheiten der Menschen verändert. Luxus bedeutet plötzlich, einen Garten zu haben und sich frei bewegen zu können: Nie zuvor wurden in Deutschland so viel Wohnmobile verkauft wie in diesem Jahr. Einheimische entdecken das eigene Land – oder das der Nachbarn. „Von der Garage in Hamburg, hinein ins Auto und dann auf die eigene Insel nach Schweden“, so beschreibt Makler Vladi aktuelle Vorlieben. Ist dort noch ein Garten samt Möglichkeit, Fische im Meer zu angeln, wähnt sich der Selbstversorger fast im Paradies. Doch ehrlicherweise bleibt dieser Luxus für die meisten ein Traum. Wahr wird er nur für diejenigen, die es sich leisten können, auch wenn es bewohnbare Inseln schon ab 100 000 Euro gibt. Das teuerste Eiland, das der Makler derzeit im Angebot hat, kostet 123 Millionen Euro. Zum Pazifikatoll „Vatuvara“ gehören allerdings auch zwei Inseln: eine mit einem Luxusressort, die andere – nur sieben Minuten mit dem Boot entfernt – zur freien privaten Nutzung. Auch in Deutschland stehen dann und wann Inseln zum Verkauf. Nicht mehr in der Nord- oder Ostsee – dort hat der Staat sein Vorverkaufsrecht
Farhad Vladi vermarktet seit 50 Jahren Inseln – von eher rustikal wie in Schweden bis hin zu luxuriös wie auf Vatuvara (re.) auf den Fidschis.
Donald Trump hatte keinen Bedarf Viele Prominente, die das nötige Kleingeld haben, kaufen sich eine Insel. Inselmakler Farhad Vladi kann darüber viel erzählen, aber nur mit der professionellen Zurückhaltung. Dann fallen Namen wie Johnny Depp oder Celine Dion. Jeremy Irons habe sich zwei Inseln in Irland gekauft. Wo einst Bauern lebten, kann der Schauspieler in Ruhe seine Texte lernen. Aus den
geschäftlichen Beziehungen ist auch so manche Freundschaft entstanden. Meist rät Vladi Interessenten, eine Insel vor dem Kauf zunächst einmal zu mieten – um zu schauen, ob man mit dem Klima, den Pflanzen und Tieren, aber auch mit der Mentalität der Menschen vor Ort klarkomme. Mit seinen Kunden ist der Hamburger oft tage-
lang unterwegs, nach erfolgreichem Geschäftsabschluss wird er häufig eingeladen. Als ihn vor vielen Jahren einmal Tony Curtis zu einer Vernissage von Antony Quinn in New York mitnahm, traf er dort auf den Immobilienmakler Donald Trump. Er erzählte ihm von den Inseln – ohne auf Interesse zu stoßen: „Aber Trump ist auch kein Mann, der sich auf eine Insel zurückzieht.“
ausgeschöpft – dafür beispielsweise am Rhein. Offenbar scheint nicht nur die Sicherheit auf dem Eiland begehrenswert zu sein. Eine Reihe der reichsten Menschen, darunter der PaypalGründer Peter Thiel, haben sich während der Pandemie nach Neuseeland aufgemacht und dort Luxusbunker gekauft, die selbst nuklearen Explosionen standhalten sollen, berichteten jüngst die Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Was fasziniert Menschen an solch einsamen, vermeintlich auch sicheren Orten? „Ruhe – und die Kontrolle über das, was einem gehört“, sagt Vladi. „Eine Insel hat unglaublich viel Energie – allein durch das Was-
Beim Einbau der Betonplatte „improvisiert“ Pfusch am Bau schuld am Tod einer Autofahrerin auf der A 3, Mängel waren nicht sichtbar Von Oliver Auster Düsseldorf. Die hinabgestürzte Be-
tonplatte an der A 3, die eine Autofahrerin getötet hatte, war bei ihrer letzten planmäßigen Untersuchung 2013 noch mit „sehr gut“ bewertet worden. Laut einem Bericht der Landesregierung an den Verkehrsausschuss des Düsseldorfer Landtags waren die jetzt festgestellten Mängel an der Halterung allerdings nicht sichtbar. „Es ist davon auszugehen, dass auch bei der kommenden Prüfung die fehlerhafte Konstruktion nicht aufgefallen wäre, weil sie versteckt hinter der Lärmschutzplatte liegt“, schreibt das Verkehrsministerium in dem Bericht. Tatsächlich hätte das Bauwerk 2019 erneut überprüft werden sollen. Weil zu viele andere Prüfungen ausstanden, hatte man das Vorhaben aber verschoben – „was aufgrund des Baujahres und der sehr guten Zustandsnoten der letzten Hauptprüfung von den zuständigen Fachleuten der Landesstraßenbauverwaltung als verträglich angese-
Falsch verankert: Das Bild zeigt die Bruchstelle an der Betonplatte, die sich gelöst hatte und auf der A 3 bei Köln eingestürzt war. Foto: Strassen NRW/dpa
hen wurde“, heißt es in dem Bericht an den Landtag. Regelmäßige Sichtprüfungen hätten stattgefunden. Die Betonplatte hatte sich vergangenen Freitag aus einer Lärmschutzwand an der A 3 bei Köln gelöst und war auf das Auto einer 66 Jahre alten Kölnerin gestürzt. Die Frau starb an den schweren Verletzungen. Der Landesbetrieb Straßen
NRW teilte gestern mit, dass beim Einbau der Platte 2007 „improvisiert“ worden sei, um einen Höhenunterschied auszugleichen. Bei der regelwidrigen Konstruktion habe eine angeschweißte Schraube die Zugkräfte des vier bis fünf Tonnen schweren Teils aus Stahlbeton aber auf Dauer nicht getragen. Eventuell könnte – so der Bericht an den Landtag – auch der Sog von Lastwagen
an der Platte gezogen haben, sodass sie hinabstürzte. Die Suche nach den Verursachern des Baupfuschs könnte sich schwierig gestalten: Laut dem Bericht des Verkehrsministeriums hatte eine Firma aus Gelsenkirchen 2007 die Stützwand errichtet, eine andere fertigte die Betonplatte an. Beide Unternehmen seien inzwischen aber insolvent. Ob eine der Firmen auch die mangelhafte Befestigung veranlasste oder dafür ein Subunternehmen engagiert wurde, blieb unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen unbekannt. Ein Teil der Betonplatten der betreffenden Stelle an der A 3 wurde laut Straßen NRW korrekt angebracht. Sechs seien aber ebenfalls falsch befestigt worden. Sie sollen nun schnellstmöglich abmontiert werden, um eine Gefährdung auszuschließen. An einer der Wände hatte der Gutachter der Staatsanwaltschaft einen bereits verbogenen Schweißanschluss mit erhöhter Rissgefahr entdeckt.
ser drumherum.“ Wenn er mit seinen überwiegend betuchten Kunden auf Besichtigungsreise geht, bleibt er beim ersten Mal meist an Bord, während der Interessent die Insel für sich entdeckt. Man müsse ein Gefühl für das Stückchen Land bekommen, sagt der 75-Jährige und nennt ein Beispiel. Als er vor über 30 Jahren mit Dieter Hallervorden mehrere Inseln in der Karibik anschaute, stellte sich das richtige Gefühl bei dem Komiker nicht ernsthaft ein. Erst als Hallervorden ein französisches Eiland besuchte, habe er sich sofort darin verliebt. „Ich dachte, er macht einen Scherz, als er nach einer Übernachtung dort sagte, er wolle die Insel nun kaufen“, so Vladi.
Vier Tote bei Kollision mit Geisterfahrer München. Ein Haufen Schrott, ab-
gerissene Kabel und demolierte Reifen – mehr ist von den Autos nach einem Unfall mit einem Geisterfahrer in der Nähe von München nicht übrig. Die zwei Fahrzeuge waren am späten Dienstagabend auf der Autobahn 99 ineinandergerast. Eines davon war in falscher Richtung unterwegs. Die Opfer: zwei Männer aus der Nähe von Gütersloh und Soest in Nordrhein-Westfalen, die bei der Kollision starben. Auch der 32-jährige Falschfahrer und sein Begleiter sind tot. Die Fahrzeuge seien offenbar ungebremst und mit starker Wucht aufeinandergeprallt, sagte ein Polizeisprecher. Auch andere Autos wurden durch umherfliegende Autoteile beschädigt. Rund sechs Stunden dauerte es, bis die Unfallstelle geräumt und die Sperrung der Autobahn Richtung Salzburg aufgehoben werden konnten.