Vivai d 05 2017

Page 1

Das Wohlfühl- und Nachhaltigkeitsmagazin der

05/2017

NACHHALTIG Ran ans Eingemachte: Fünf feine Rezepte, mit denen die Herbsternte im Glas landet.

BEWEGEN Zum 200. Geburtstag des Velos haben wir sechs DrahteselHerbsttouren zusammengestellt.

Verführung Landleben Warum wir uns nach der Idylle sehnen


Unterstützen Sie Ihre Abwehrkraft. Mit Zink im neuen Strath Immun.

erhältlich in führenden Apotheken und Drogerien

www.bio-strath.com


EDITORIAL

Lust auf Gutes

Gehen und geniessen

© Fotos: Sabine Braun, Getty Images, Titelfoto: Stephanie Rausser / Trunk Archive

Wandern und essen gehören zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ein Wandertag schaut bei mir in aller Regel so aus: Wann immer ein Alpbeizli meinen Weg quert, zieht es mich magisch hinein. Wie wohl die Gerstensuppe schmeckt? Das Hauswürstchen? Die Älplerrösti? Wie bitte soll man widerstehen, wenn auf der Tafel in breitem Urner Dialekt steht: «Urchig, gmiätlich, scheen!» So zieht sich die Wanderung natürlich in die Länge, was aber dadurch kompensiert wird, dass mich die Aussicht auf den nächsten kulinarischen Höhenflug das Tempo massiv verschärfen lässt. Längere Stopps sind jeweils auch an den unbedienten Verkaufsflächen angesagt, die auf voralpinen Wanderwegen anzutreffen sind. Dann fülle ich nicht meinen Magen, sondern meinen Rucksack mit Alpkäse, der zu Hause besonders gut schmeckt, weil er erwandert worden ist. Die Moral von der Geschichte: Wandern lohnt sich nicht nur, um in Form zu bleiben. Sondern auch, um kulinarische Bereicherungen zu erfahren. Also ab in die Höhe, solange es das herbstliche Wetter zulässt.

Liebe Leserin,lieber Leser Es gab einmal eine Zeit, da wollte ich Schafhirtin werden und irgendwo im schottischen Hochland eine blökende Herde vorantreiben, misslichsten Wetterbedingungen trotzen, Raubtiere in die Flucht schlagen und vor dem Einschlafen meine Schäfchen zählen. Nein, das war kein Kindheitstraum, sondern eine Idee, die mich im 35. Altersjahr begleitete – während einer Phase, in der in meinem kleinen Universum etwas gar viel los war. Das ist typisch für die Sehnsucht nach ländlicher Idylle, nach dem Ursprünglichen, vermeintlich Authentischen. Das Leben und Wirken im Grünen verkörpert sozusagen das Gegenstück zur global vernetzten Welt, in der sich ein diffuses Gefühl der Entfremdung und des Kontrollverlusts breitmachen kann. Ins Landleben wird dann hineinprojiziert, wie es sein könnte, das andere Dasein. Besonders gut als Projektionsfläche eignet sich der Bauer, der auf dicken Rädern die Felder bearbeitet, anstatt ein Rädchen im Getriebe zu sein. Dass auch er ökonomischen Zwängen und vor allem den Launen der Natur unterworfen ist, wird gern ausgeblendet. Aber Idealisierung ist der Kern jeder Sehnsucht. In dieser Ausgabe packen wir die spezifische Sehnsucht nach ländlicher Idylle an ihren Wurzeln. Schon im 19. Jahrhundert, vor dem Hintergrund der Industrialisierung, erfasste sie die urbanen Menschen. Wir nehmen Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit auf einen inspirierenden Ausflug ins Grüne. Unverrückbar ist die Tatsache, dass es in der Natur schön und erholsam ist. Das hat nichts mit einer Idealvorstellung zu tun. Man muss sich nur darauf einlassen. Den Traum vom Schafhirtinnen-Dasein habe ich mittlerweile begraben. Das liegt wohl daran, dass ich mich aus dieser Beschleunigungsgesellschaft immer wieder bewusst ausklinke. Auf dem Land natürlich.

Manuela Specker Vivai 2017

3


DER ANLASS BIST DU

Aarau, Altdorf, Arbon, Bad Ragaz, Basel, Bern, Biel, Brig, Chur, Frauenfeld, Luzern, Lyss, Lyssach, Marbach, Mels, Rapperswil, Romanshorn, Schaffhausen, Seewen, Solothurn, Stans, St. Gallen, Sursee, Thun, Visp, Wil, Winterthur, Würenlingen, Zürich | www.rhomberg.ch/bmk


INTERN

Impressum Herausgeber: Migros-Genossenschafts-Bund Leiter Migros-Medien: Lorenz Bruegger Verlagsleiter: Rolf Hauser Publizistische Leitung: Monica Glisenti Redaktion: Manuela Specker, Lukas Hadorn, Silvia Schütz Art Direction: Dora Siegenthaler Bildredaktion: Cornelia Thalmann Leitung Workflow: Imelda Stalder Bildbearbeitung: Reto Mainetti Produktion: Sylvie Castagné (F), Cora Gianolla (I) Korrektorat: Patrizia Villiger Redaktion und Verlag: Vivai, Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich vivai@migrosmedien.ch migros.ch/vivai

© Nik Hunger, Pablo Tys, Christian Schnur, Mirjam Graf, Ruhr-Universität Bochum

Druck: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Papier: holzfrei, FSC-Mix Zur CO2-Kompensation wird ein FSCProjekt in Brasilien unterstützt. ISSN: 1663-716X Gesamtauflage Vivai: 250 060 Exemplare D: 173 127 Ex., F: 61 557 Ex., I: 15 376 Ex.

Lukas Hadorn schreibt bildhaft schön und kann gut zuhören – ideal für eine Reportage vom Land. Es ist leider sein letzter Text als Vivai-Redaktor. Nach fünf Jahren zieht es ihn in andere Gefilde. Wir danken für seine Arbeit!

24

50 In jeder Ausgabe rätselt unser Ernährungspsychologe Dr. Robert Sempach, wer hinter den gekauften Produkten steckt. Wir staunen immer wieder, wie oft er den Nagel auf den Kopf trifft. Diesmal erscheint die beliebte Rubrik zum 50. Mal. Wir gratulieren! Seite 44

«Riechen wir etwas Bestimmtes, wird ein Paket an Emotionen und Erinnerungen aufgeschnürt.» Die Experten

neutral Overall

01-17-912763 myclimate.org

Bestellen Sie Vivai kostenlos: abo.vivai@migrosmedien.ch oder Telefon 0800 180 180

Videospiele wie Pokémon Go animieren zu mehr Bewegung. Game-Experte Marc Bodmer geht dem Phänomen auf den Grund. Seite 48.

Wer etwas über die Wirkung von Düften erfahren will, kommt um diesen Mann nicht herum: Geruchsforscher Hanns Hatt. Seite 36.

Die Soziologin Joëlle Zimmerli erläutert, warum die Unterschiede zwischen Stadt und Land gar nicht so gross sind. Seite 14. Vivai 2017

5


Fotos: Alexandra Wey

Publireportage

Monwaras Familie trotzt den Katastrophen

Bangladesch: Sicherer leben im Slum Kaum ein Land ist vom Klimawandel und den damit verbundenen Katastrophen derart gebeutelt wie Bangladesch. Die Slums mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte, ihrer schlechten Infrastruktur und ihren oft ungeschützten Standorten sind für Katastrophen besonders anfällig. Hitzewellen, Hochwasser oder Erdbeben, aber auch menschengemachten Katastrophen wie Feuer oder Unfällen im Alltag sind die Menschen schutzlos ausgeliefert. Sie machen alle Versuche zunichte, sich etwas aufzubauen.

Monwara Begum lebt mit ihrem kranken Mann und vier Kindern im Lalmath-Slum in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka. Katastrophen wie Feuer oder Hochwasser lassen sie im täglichen Kampf ums Überleben fast verzweifeln. Dank Spenden aus der Schweiz kann sie ihnen die Stirn bieten. Wenn Monwara (40) morgens ihr Haus verlässt, begleitet sie die Ungewissheit: Wird sie heute genug verdienen, damit ihre Kinder abends etwas zu essen haben? Sie sammelt Abfall, den sie verkauft. Ihr Mann passt derweil auf die Kinder auf. An Schule ist nicht zu denken: Zu viel haben die Kinder durch das ständige Umziehen verpasst, zu teuer ist das Schulgeld. Früher lebte die Familie als Bauern im riesigen Delta im Süden Bangladeschs. Fluten schwemmten ihr Haus weg. Monwara und ihr Mann verloren alles an das vom Klimawandel ver-

Mehr Informationen über Monwara unter: dasrichtigetun.caritas.ch

stärkte Hochwasser. In der Hoffnung auf ein besseres Leben zogen sie nach Dhaka. Doch nicht nur die Armut ist mit ihnen gegangen: «Wo auch immer ich hinziehe – die Katastrophen kommen mit», sagt Monwara. Ein Feuer brannte ihr Haus nieder. Jemand hatte Holz neben einer offenen Kochstelle gelagert, das Feuer verbreitete sich in Windeseile.

Mit Spenden aus der Schweiz unterstützt Caritas die Slumbewohnerinnen und -bewohner dabei, den Katastrophen zu trotzen. Sie lernen, Risiken zu erkennen und sich zu organisieren, sodass sie ihren Alltag sicherer gestalten und sich auf Katastrophen besser vorbereiten können. Zudem investiert Caritas in die Infrastruktur und setzt bauliche Massnahmen um.

Auch das Wasser wird der Familie immer wieder zum Verhängnis. Ein Abflusssystem gibt es im Slum nicht. Wenn es stark regnet, steht ihr Haus, ein fensterloser Blechverschlag ohne Möbel, sofort unter Wasser. Dann ist an ein Übernachten im Haus nicht mehr zu denken. Monwara wünscht sich nichts mehr als ein menschenwürdigeres Leben für ihre Familie. Caritas unterstützt sie dabei, Feuer und Wasser zu trotzen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern, damit ihr Wunsch Realität werden kann.

Spendenkonto: 60-7000-4 Für Online-Spenden: caritas.ch/bangladesch


DAS FREUT UNS

Mit gutem Gewissen reisen Seit zehn Jahren arbeitet Hotelplan Suisse mit der Stiftung Myclimate zusammen. Reisende erhalten so die Möglichkeit, den CO2-Ausstoss ihrer Flug- oder Schiffsreisen zu kompensieren. Dies nutzen immer mehr Menschen. Mit den Geldern wird ein Klimaprojekt in Brasilien gefördert.

Sackstarke Veggie Bags Die wiederverwendbaren Veggie Bags für Früchte und Gemüse im Offenverkauf kommen gut an. Im April in der ganzen Schweiz eingeführt, wurden bis heute bereits 138 546 Sets verkauft – das entspricht 554 184 einzelnen Säcken. Wird der Veggie Bag mindestens sechsmal verwendet, belastet er die Umwelt weniger als ein herkömmliches Einweg-Plastiksäckchen. Migros ist die erste Händlerin in Europa, die einen Veggie Bag einsetzt und landesweit anbietet.

© Illustration: Hannah Rollings; Fotos: Getty Images, iStock

Lob für MigrosRegionallabel

Toastbrot pur Die Migros-Bäckerei Jowa verzichtet vollständig auf Konservierungsstoffe im Toastbrot. Und liegt damit im Trend. Die Nachfrage nach einfach zusammengesetzten Lebensmitteln wächst stetig.

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat 55 Regionallabels auf dem Schweizer Markt untersucht, darunter auch «Aus der Region. Für die Region.» der Migros. Dieser sowie den Labels «regio.garantie» und «Schweizer Landschaftspärke» bescheinigt die SKS, dass sie den Konsumenten einen Mehrwert bieten. Sie schneiden von allen untersuchten Labels am besten ab. konsumentenschutz.ch

Vivai 2017

7


GEMEINSAM SCHMECKT’S AM BESTEN. © 2017 The Coca-Cola Company. Coca-Cola, Coke, the Contour Bottle and the slogan TASTE THE FEELING are trademarks of The Coca-Cola Company.


DAS GEFÄLLT UNS

Nimm mich mit ! Parat fürs Wetter Die kalte Jahreszeit steht ins Haus. Kein Grund, den Drahtesel bis zum Frühling im Velokeller zu verstauen. Aber es lohnt sich, das Fahrrad fürs Winterhalbjahr fit zu machen. Wir empfehlen den Besuch in einer Bike-World-Filiale. Diese verfügen über eigene Werkstätten, die umfangreiche Inspektions- und (bei Bedarf) Reparaturservices anbieten. Damit Sie auch bei Nebel, Regen und Schnee schnell und sicher ans Ziel kommen. Bike-World-Filialen gibt es derzeit in Volketswil, Winterthur und Muri bei Bern. Alle Infos: bikeworld.ch

Bei brack.ch etwas bestellen, im Fitnesspark mitnehmen? Das geht, dem Abholservice PickMup der Migros-Gruppe sei Dank! Onlinebestellungen von Partnern wie Digitec, Leshop oder Micasa können so ganz bequem an einem PickMup-Standort, etwa einer Migros-, Migrolino- oder SportXX-Filiale abgeholt werden. Das Netz an Partnern und Standorten wird laufend ausgebaut, aktuell stehen in der ganzen Schweiz Hunderte Abholstandorte zur Verfügung. Alle Infos: pickmup.ch

Wir sind Stars!

© Illustration: illumueller.ch, Foto: iStock

Gesunde Glace Leider neigt sich die Glacesaison langsam dem Ende zu. Wobei, das stimmt nur für die OutdoorGlacesaison. Im warmen Zuhause ist Glace schlecken im Winter noch viel schöner. Unsere Empfehlung: Nicecream selber machen! Dieses selbst gemachte Bananeneis schmeckt nicht nur grossartig, es ist auch gesünder (und kalorienärmer) als viele andere Glaces. Rezepte dazu gibts auf iMpuls.

Bei SportXX nimmt man den Spass ernst. Das zeigt die witzige Aktion «Hobbysportler-Sponsoring», in deren Rahmen fünf Sponsoringpakete an Hobbysportler vergeben wurden. Diese werden im Stile «echter» Sportgrössen über diverse Werbekanäle begleitet. Auch die Community profitiert: Jede Woche finden auf Instagram Hashtag-Wettbewerbe statt, mit Preisen im Gesamtwert von 20 000 Franken. hobbysportler.sportxx.ch

migros-impuls.ch

Vivai 2017

9


© Keystone

10 Vivai 2017


LANDLEBEN

DOSSIER

Land in Sicht ”Ich möchte ein Landei sein.„ Laut sprechen es die wenigsten aus. Doch Umfragen zeigen, dass hierzulande die meisten Menschen vom Leben auf dem Land träumen. Woher kommt diese Sehnsucht ? Wir haben nachgeforscht. Text: Silvia Schütz Illustration: illumueller.ch

Vivai 2017

11


LANDLEBEN

w

as ist «das Land»? Eine nur scheinbar einfache Frage, wie eine spontane Umfrage im städtischen Bekanntenkreis ergibt: «Alles ausser Zürich oder Genf», «Bau­ ernhaus, Kuh und Baum», «unberührte Landschaft», «Wo man Grüezi sagt und sich im ‹Sternen›, ‹Ochsen› oder ‹Froh­ sinn› trifft». Die Aufzählung könnte beliebig fortgeführt werden. Für sie gilt, was der Basler Soziologe und Künstler Lucius Burckhardt 2006 in einem Artikel über «die schöne Landschaft» geschrieben hat: Sie muss in den Köpfen der Betrach­ ter gesucht werden. Das Bild, das wir uns von etwas machen, entsteht durch die persönliche Erfahrung und durch Ein­ drücke, die wir im Verlauf unseres Lebens gesammelt haben. Es handelt sich um Idealvorstellungen. Was wir unter «Land» oder «Landschaft» verstehen, ist eine Frage der Perspektive. Und manchmal auch der Sehnsucht. Das perfekte Leben

«Sehnsucht ist die Vorstellung davon, was das perfekte Leben wäre. Das ist zwar nie erreichbar, aber jeder Mensch hat eine ganz persönliche Vorstellung davon», hält eine Studie des psycholo­ gischen Instituts der Universität Zürich fest: Sehnen kann man sich nach einem früheren Zustand, den es nie mehr geben wird, oder nach anderen Lebensumstän­ den. Sehnsucht entsteht dann, wenn etwas zu fehlen scheint. Die Mehrheit will im Dorf wohnen

Das ist hierzulande das Leben auf dem schönen Lande. Siebzig Prozent der Schweizer Bevölkerung bevorzugen als Wohnort das Dorf, wie eine Umfrage der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im 2015 veröffentlichten Bericht «Raum­ ansprüche und Natur» zeigt. Obwohl in der Schweiz mit sechzehn Prozent nur eine Minderheit auf dem Land lebt, ha­ ben offenbar die meisten Sehnsucht nach einer Idylle fernab der Stadt. Sie wollen 12 Vivai 2017

”Siebzig Prozent der Schweizer Bevölkerung wollen auf dem Land wohnen.„

es grün und ländlich, einen erkennbaren Dorfkern und ein Prise Nostalgie: Orte, die sie an die Vergangenheit erinnern. Wichtig ist denjenigen, die im Dorf woh­ nen möchten, einerseits ein guter An­ schluss an den öffentlichen Verkehr, an­ dererseits aber auch das Auto. Mit dem Widerspruch, dass der Wunsch nach dem Wohnen in einer schönen Land­ schaft die Zersiedlung fördert und dem Ersehnten entgegenarbeitet, lässt es sich leben. Das Bedürfnis, auf dem Land zu sein, scheint zu überwiegen. Dazu gehört auch die Sehnsucht nach dem Vertrau­ ten, dem Überblickbaren und nach einem entschleunigten Leben. Das verlorene Land

Das ist kein neues Phänomen: Bereits die tief greifenden Umwälzungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lösten Sehnsüchte nach dem «verlorenen Land» aus. Es war eine Zeit, in der die Indust­ rialisierung unaufhaltsam voranschritt. Fabriken entstanden entlang der Flüsse und Bäche. Die Moderne brach über die Landschaft herein mit Städten, Infra­ struktur, Verkehr und Eingriffen in die hauptsächlich agrarisch geprägte Land­ schaft. Je mehr das Land von der Indust­ rialisierung beeinträchtigt wurde, desto mehr wurde es zum «verklärten Sehn­ suchtsort», analysiert Matthias Bürgi, Umweltwissenschaftler an der Eidgenös­ sischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Sam­

melband «Geschichte der Landschaft in der Schweiz». Zurück zur Natur

Zum geistigen Vorreiter der Gegner der Industrialisierung avancierten die Schrif­ ten des 1778 verstorbenen Genfers Jean­ Jacques Rousseau. Seine Auffassung, die gesellschaftliche Entwicklung arbeite der Natur des Menschen entgegen, fiel auf fruchtbaren Boden und beflügelt seither Bewegungen mit der Devise «Retour à la nature!». Die Sehnsucht der Menschen nach dem Ursprünglichen haben auch Unter­ nehmen entdeckt. Und befriedigen damit ein Bedürfnis. «Wir suchen im Zeitalter der Globalisierung und als Gegentrend zu ihr nach authentischen Produkten, zu denen wir eine Verbindung und eine emotionale Nähe aufbauen können», stellt eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen zum Wert der Herkunft von Regionalprodukten fest. Und der steigt. Ein Beispiel ist das Migros­Label «Aus der Region. Für die Region.». Vor fünf­ zehn Jahren ins Leben gerufen, zählt es mittlerweile zu den umsatzstärksten inner­ halb der Migros­Genossenschaft. Ländli­ che Produkte von nebenan sind en vogue – und wir sind bereit, dafür mehr auszu­ geben als für andere. Das Lebensgefühl des Stadtgärtners

Auch Rousseaus «Zurück zur Natur» er­ lebt eine Renaissance. Auf Balkonen und jeder brachen Flächen in der Stadt spriessen Kräuter und Gemüse, das Stadtbild wird um den Typus des urba­ nen Gärtners bereichert: Lässig steht er mit geschulterter Hacke im Eingang des Hochhauses und pflückt mit der freien Hand einzelne vertrocknete Blätter aus dem frisch geernteten Salat. Ist dieser jüngste Boom Ausdruck eines Lebens­ gefühls? Oder möchten die urbanen Gärtner im wahrsten Sinne des Wortes zurück zu den Wurzeln der Nahrung? Fragen, die eine Diskussion wert sind. Am besten im «Ochsen» oder im «Froh­ sinn» bei einem Wurst­Käse­Salat. l

© Getty Images

DOSSIER


Vivai 2017

13


DOSSIER

LANDLEBEN

”Stadt und Land sind sich sehr ähnlich„ Die Soziologin Joëlle Zimmerli über den Traum vom Wohnen auf dem Land — und warum am Ende doch die meisten in der Agglomeration landen. Interview: Manuela Specker

Wo hört eigentlich die Stadt auf, und wo fängt das Land an?

Joëlle Zimmerli: Von der Raumplanung her gilt eine Gegend als ländlich, wenn Dörfer zum jeweiligen Nachbarsdorf klar abgegrenzt sind und sie über eine gewisse Distanz zum nächsten Regionalzentrum verfügen. Solche Ortschaften finden sich vor allem im Wallis, in Graubünden und im Jura, aber auch im sankt-gallischen Toggenburg oder im Luzerner Hinterland, um nur ein paar Beispiele zu nennen. So gesehen wohnen in der Schweiz nur etwa sechzehn Prozent der Bevölkerung auf dem Land. Die grosse Mehrheit ist in der Agglomeration zu Hause. Dann ist das Wohnen auf dem Land mit viel Grün gar nicht so gefragt?

Doch, es gibt diese Sehnsucht, aber die spezifischen Vorstellungen vom Leben auf dem Land kollidieren dann doch mit der Realität. Die Gegenüberstellung von Stadt und Land funktioniert nicht 14 Vivai 2017

wirklich. Es gibt in der Stadt Zürich Quartiere wie Witikon oder Leimbach, die sehr viel ländlichen Charakter aufweisen. Umgekehrt gibt es Gemeinden, die durchaus städtisches Flair haben, die also über ein Zentrum verfügen, über Arbeitsplätze, Begegnungszonen und eine gute Durchmischung. Sursee LU, Uster ZH und Aarau AG haben sich auf diese Weise zu attraktiven Kleinstädten entwickelt. Das Häuschen im Grünen, wo der nächste Nachbar weit weg ist, muss aber keine Illusion sein – es ist eine Frage der Anfahrtswege, die man in Kauf zu nehmen bereit ist. Nicht alle ziehen freiwillig aufs Land, sondern weil sie sich ihren Wohnwunsch nur dort leisten können.

Das stimmt, das Angebot auf dem ländlichen Wohnungsmarkt ist tatsächlich grösser und günstiger, auch sind noch eher Baulandreserven vorhanden. Aber als Kompromiss landen dann doch viele in der Agglomeration: Von dort

sind sie schnell im Grünen, aber auch nicht allzu weit weg von einer Stadt. Und das alles bei guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Die Agglomeration hat aus Sicht der Stadt- wie auch der Landbewohner oft einen negativen Anstrich. Warum?

Das hat damit zu tun, dass sich Stadt und Land sehr ähnlich sind: Beide verkörpern ein konsequentes Modell, während die Agglomeration ein Mischmodell ist, nämlich ländliche Qualitäten in der Nähe der Stadt bietet. Dass die Agglomeration nicht verstanden wird, manifestiert sich leider auch in der Raumplanung, dann nämlich, wenn Architekten in der Agglomeration ihr Idealbild einer Stadt verwirklichen wollen – ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. Was sind denn deren Bedürfnisse?

Viele wünschen sich mehr Durchlässigkeit und viel Grün im Wohnumfeld an-


”Wer das Landleben sucht, möchte oft eine gewisse Distanz zum nicht selbst gewählten Nachbarn.„

statt geschlossene Strassenräume mit Wohnhöfen. In der Agglomeration gab es schon immer grosse Massstabsprünge: Auf der einen Seite stehen Wohnhochhäuser, und daneben reiht sich ein Einfamilienhaus ans nächste.

© Getty Images, Mirjam Graf

Wie sähe Ihre Lösung aus?

Joëlle Zimmerli (37) ist Geschäftsführerin und Inhaberin des sozialwissenschaftlichen Planungsbüros Zimraum in Zürich.

Die Agglomerationen sind ja vor allem zwischen den Siebziger- und Neunzigerjahren gewachsen, als sich dort Eltern mit ihren kleinen Kindern ein Einfamilienhaus leisteten. Diese Eltern sind noch immer dort. Jetzt müsste es darum gehen, solche Gemeinden in einer Art und Weise zu transformieren, dass neuer Wohnraum den Bedürfnissen der älteren Menschen entspricht. Sie wollen nämlich oft nicht in die Stadt wegen ihres gewachsenen sozialen Netzwerks, und der dörfliche Charakter entspricht ihnen. Aber manche Dörfer sind in all diesen Jahren richtiggehend aufgebläht worden, ohne richtiges Zentrum oder adäquates Angebot.

Mit «dörflichem Charakter» verbinden viele, dass man sich gegenseitig kennt und dass Nachbarschaftshilfe noch funktioniert.

Ich bin mir nicht sicher, ob das so noch stimmt. Das sind vermutlich eher Vorstellungen, die Stadtmenschen vom Landleben haben. Wer das Landleben sucht, möchte oft auch eine gewisse Distanz zum nicht selbst gewählten Nachbarn. Eine Stadt lässt dagegen mehr Spielraum zu, um sich eine Gemeinschaft nach eigenen Interessen aufzubauen und Gleichgesinnte zu finden. Erfüllen in Dörfern die nach wie vor stark verankerten Vereine diese Funktion?

Theoretisch ja, aber das Problem ist,dass diese Vereine oft stark überaltert sind und nicht mehr den Bedürfnissen der Neuzuzüger entsprechen, die weder singen noch turnen wollen. Hier müsste sich das Vereinsweisen weiterentwickeln und neue Angebote schaffen. l Vivai 2017

15


Stadt und Land im Duell

10 %

Mehr ”Bären„ auf dem Land, mehr Ärzte in der Stadt: Wir machen den Vergleich. Illustration: Martin Burgdorff

der Einwohner in der Schweiz leben auf dem Land. (Stand 2015)

53 %

Andere Länder, andere Wohnsitt en

Prozentanteil der Bevölkerung, die auf dem Land lebt (Stand 2015 )

zer aller Schwei en nd Gemei sind ländlich. Sie machen he 60 % der Fläc s. au z ei w ch der S ) (Stand 2015

56,2

Slowenien

48

16 Vivai 2017

14,9

Grossbrit.

0,3 Malta

Niederl.

14,7

Schweiz

16

48,5

Litauen

16 %

aller Beschäftigten sind auf dem Land tätig. (Stand 2013)

Luxemburg

Text: Ümit Yoker


LANDLEBEN

DOSSIER

Quellen: Raumgliederung der Schweiz, BFS 2017 / Synthesebericht Heft 35, WSL 2015 / Wandel der Landschaft Bafu, WSL 2017 / Versorgung mit Dienstleistungen BFS 2016 / ARE 2012 / Eurostat

Kleinste und grösste Gemeinde der Schweiz

7 Männer und 6 Frauen zählt Corippo, die kleinste Gemeinde der Schweiz. Zum Vergleich: In Zürich leben rund 400 000 Menschen. Die grösste Stadt der Schweiz ist mit 90 Quadratkilometern jedoch flächenmässig nur gerade zehnmal so gross wie Corippo im Kanton Tessin. (Stand 2015)

Wo gibt es mehr «Bären» und «Sonnen»?

Der Eindruck, selbst im abgelegensten Weiler noch auf einen «Bären» oder eine «Sonne» zu treffen, täuscht nicht: 39 Restaurants und Cafés kommen in ländlichen Gegenden auf 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner. In der Stadt sind es nur 31 Lokale. (Stand 2014)

Dienstleistungen auf dem Land und in der Stadt

Durchschnittliche Wegstrecke in Metern (Stand 2011)

nächstes Café 764 / 371

nächste Grundschule 975 / 458

Immer mehr leben städtisch

Um 1800 zählte nur gerade ein Zehntel der 1,6 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner der damaligen helvetischen Republik zur Stadtbevölkerung. Heute leben 84 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer in städtischen Gebieten (inkl. Agglomeration). nächste Apotheke 5571 / 1021

nächster Laden 1081 / 456 Sind Städter häufiger krank?

Im urbanen Raum gibt es 31 Arztpraxen pro 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Nur gerade 6 sind es hingegen auf dem Land. (Stand 2014) Vivai 2017

17


DOSSIER

LANDLEBEN

Idylle und Identität Denn das Gute liegt so nah: Sechs Menschen erzählen, warum sie immer wieder gern auf dem Land landen. Protokolle: Ueli Bischof Fotos: Michael Sieber

”Die Leute reden viel mehr untereinander.„ Die Sehnsucht nach dem Land spüre ich vor allem bei schönem Wetter und an den Wochenenden. Ich bin in den Kantonen St. Gallen und Appenzell unterwegs und bringe viele Menschen aufs Land. Die Leute unternehmen Ausflüge oder geniessen einfach die Fahrt. Das Postauto fasziniert die Menschen. Die gelbe Farbe und das Posthorn erinnert viele an die Kindheit. In der Stadt ist jeder mit sich selber beschäftigt und achtet kaum auf die Umgebung. Doch fahren wir durchs schöne Rheintal oder über kurvige Bergstrassen, reden die Leute viel mehr untereinander und mit mir. Die Gäste sind dankbar, wenn ich ihnen eine tolle Wanderung vorschlage oder einen netten Ort zum Kaffeetrinken empfehlen kann. Es sind diese kleinen Gespräche und die Landschaft, die meine Arbeit einfach wunderschön machen.

Milica Stanojevic (43), Postauto-Fahrerin

18 Vivai 2017


”Bin froh, täglich das Weite zu sehen.„ Ich bin Emmentaler und spiele in Alchenstorf Hornussen, seit ich sieben Jahre alt bin. Heute lebe ich in der Stadt Bern. Dort könnte man auch hornussen, aber ein Vereinswechsel kommt für mich nicht infrage. Denn eine gute Kameradschaft und das Familiäre sind typisch für unsere Mannschaft. Mein Vater, mein Bruder und mein Cousin spielen alle bei der HG Alchenstorf. Die Stadt habe ich nie aktiv gesucht, doch inzwischen habe ich sogar Stadtmarotten angenommen. Ich gehe gern kurzfristig einkaufen. Und ich bin toleranter und offener gegenüber Andersdenkenden geworden. Trotz allem bin ich froh, täglich hinauszukommen und das Weite zu sehen. Als Grosstierarzt bin ich sehr mit dem Ländlichen verbunden, zudem sind meine Kunden Landwirte. Zwar fühle ich mich im Emmental immer noch heimisch, doch mein Zuhause ist in Bern bei meiner Familie mit meiner Partnerin und meinen zwei Kindern. Ich kann mir gut vorstellen, später einmal wieder aufs Land zu ziehen. Aber das müssten wir dann noch ausdiskutieren – meine Partnerin ist ein Stadtmensch. Beat Berchtold (34), Hornusser und Tierarzt

Vivai 2017

19


”Die Verbindung zur Natur ist einfach gegeben.„ Die Sehnsucht nach dem Land habe ich immer in mir getragen. Bis wir vor einem Jahr mit unseren zwei kleinen Kindern von Basel aufs Land gezogen sind. Eigentlich hatte das praktische Gründe, denn in Flüh im Kanton Solothurn haben wir ein kleines Haus gekauft mit Garten und Blick in die Wälder. Auch heute noch unterrichte ich Tai-Chi und Tanz in Basel. Auf dem Heimweg von der Arbeit wird es mit jedem Dorf grüner, es gibt mehr Luft und Raum. Bevor wir hierherkamen, fürchteten wir das Abgeschnittensein etwas. Doch mit dem öffentlichen Verkehr ist man rasch in der Stadt, und über das Internet ist alles erreichbar. Darum vermisse ich hier nichts, im Gegenteil. Auf dem Weg in die Spielgruppe kommen wir an Pferden und Ziegen vorbei. Diese Verbindung zu Tieren und der Natur ist hier einfach gegeben. Das gefällt unseren Kindern super. Valerie Regenass Chitnis (33), Ex-Städterin und Tai-Chi-Lehrerin

20 Vivai 2017


LANDLEBEN

DOSSIER

”Die Überschaubarkeit war für mich heilsam.„ Als ich nach vierzehn Jahren Jugendarbeit in Basel nach Andermatt kam, passierte mir etwas Seltsames. Für zwei Jahre mied ich es, die Stadt zu besuchen. Die Hektik vertrug ich nicht mehr. In einem Dorf leben die Menschen miteinander, man trifft sich spontan beim Einkaufen oder beim Aperitif nach dem Gottesdienst. Diese Überschaubarkeit war für mich heilsam. So bat man mich, nicht hyperaktiv zu sein und neue Vereine zu gründen, denn das Dorfleben sei äusserst intakt. Also konnte ich mich voll und ganz auf die Gottesdienste, die Begleitung älterer Menschen und den Religionsunterricht konzentrieren. Das gab mir Luft für Neues, zum Beispiel fürs Mitmachen im Theaterverein oder für Pfarreireisen nach Italien. Die Idylle kann trügen, wie wir seit Gotthelf wissen. Wegen der Nähe ist es nicht immer einfach, unglückliche zwischenmenschliche Situationen anzusprechen. Selbst mir als Dorfpfarrer sind oft die Hände gebunden, dann fühle ich mich ohnmächtig und traurig. Nach dreissig Jahren neigt sich meine Zeit in Andermatt dem Ende zu. Im Herbst gehe ich nach Schwyz ins Kapuzinerkloster. Die Leute können das fast nicht begreifen, weil ich zum Dorfbild gehöre. Aber ich werde weiterhin seelsorgerisch tätig sein.

Marzell Camenzind (73), Kapuziner und Dorfpfarrer

Vivai 2017

21


”Sehnsucht nach Land bedeudet nicht unbedingt Lust auf Grün.„ Ebikon ist die Schweiz im Kleinformat. Keine andere Gemeinde stimmt so häufig gleich wie die ganze Schweiz ab. Es ist diese repräsentative Mischung, die Ebikon ausmacht: Die Kantonsstrasse führt zwar durch den Ortskern, doch rundherum finden sich viele landschaftliche Perlen wie der Rotsee, der Hundsrücken oder die Äbrüti. Mit 13 000 Einwohnern sind wir städtisch mit dörflichem Charakter. Ich beispielsweise wohne umgeben von weidenden Kühen nur wenige Meter von der Stadt Luzern entfernt, wohin viele Ebikoner pendeln. Dennoch engagiert sich jeder Dritte in Vereinen, der Kultur oder der Politik. Wie die ganze Schweiz machten auch wir in den letzten Jahren einen riesigen Schritt in Richtung Stadt.Wohnraum, Arbeitsplätze, Bevölkerung und Verkehr wachsen rasant. Viele Menschen haben Mühe mit dieser Entwicklung. Deren Sehnsucht nach Land bedeutet nicht unbedingt die Lust auf Grün, sondern ist vielmehr eine Sehnsucht nach Identität. Man möchte sich kennen, Erlebnisse teilen. Also schaffen wir belebte Plätze in der Gemeinde, wo sich die Menschen begegnen und ihre Wurzeln spüren. Daniel Gasser (50), Gemeindepräsident Ebikon

22 Vivai 2017


LANDLEBEN

DOSSIER

”Eine heile Welt ist es hier oben nicht.„ Auf dem Berg leben wir mit den Elementen. Scheint die Sonne, ist man der Hitze ausgesetzt, daneben fliesst der eisige Bach. Doch eine heile Welt ist es hier oben nicht. Vor ein paar Tagen ist ein Kalb abgestürzt, heute Nacht eines zur Welt gekommen. Dieses Intensive muss man mögen, wir spüren das Leben unmittelbar. Ob ich deswegen mehr Mensch bin auf der Alp? Ich weiss es nicht. Gestern schnitt ich mit der Sense giftige Pflanzen, dabei kam ich ins Sinnieren. Beschäftigt einen etwas unten im Tal, so schlägt das hier fadengerade durch. Aber vielleicht ist es ein leichteres Sinnieren – ich kann zum Vieh, in den Bach, auf die Berge. Auf der Alp bin ich von Juni bis September. Das restliche Jahr arbeite ich als Sozialarbeiterin in der Stadt. Auf die Alp zu gehen, hat für mich etwas Nomadisches. Meine Grossmutter war Fahrende, vielleicht wirkt davon etwas in mir. Es zieht mich mit den Tieren hinauf, ich lebe mit ihnen für eine begrenzte Zeit auf einfachste Weise. Hat das Vieh das Gras gefressen, kehrt Stille ein. Dann haben auch wir Menschen hier nichts mehr zu suchen.

Maya Würsch (50), Älplerin und Sozialarbeitern

Vivai 2017

23


DOSSIER

LANDLEBEN

Wo man in Ebnat-Kappel auch hinschaut: Ein Kirchturm ist immer zu sehen.

Auf dem Land blühen die Geranien.

Schön hier Statt nur über die Sehnsucht nach dem Land zu philosophieren: Wie lebt es sich da eigentlich ? Besuch in Ebnat-Kappel im beschaulichen Toggenburg. Text und Fotos: Lukas Hadorn

24 Vivai 2017


XXXXXXXXXXXXXXX

Die Migros in Ebnat-Kappel wird primär von den Dorfbewohnern frequentiert. Aber auch die Wattwiler kommen gerne vorbei, wegen der freien Parkplätze.

e

s ist Mittwoch, der 2. August. Ebnat-Kappel, 630 Meter über Meer, 5024 Einwohner, glänzt nach den Gewittern vom Vorabend frisch herausgeputzt in der Sommersonne. Die Fassaden sind mit Schweizerkreuzen geschmückt, auf den Balkonen blühen die Geranien. Im Restaurant Schöntal sitzen die Gäste auf der überdachten Terrasse und geniessen das Menu eins, eine OlmaBratwurst mit Pommes frites. Was denn sonst. Es ist schön hier, kein Zweifel. Den Stadtmenschen macht das skeptisch.

Schliesslich liest man in der Presse auch von Rechtsrockkonzerten, die im Schatten der Churfirsten stattfinden, und von Hundehassern, die mit Nägeln gespickte Hühnerherzen im Dorf verteilen. So viel idyllischer als in der Stadt kann es auf dem Land also nicht sein.Alles nur Fassade? Sorgsam gepflegtes Klischee? In der kleinen Migros-Filiale an der Kapplerstrasse treffen wir Remco Kooijmans, einen Städter, der seit zehn Jahren in Ebnat-Kappel lebt. Er stammt aus Haarlem, einer Grossstadt in Südholland.

XXXXXXXXX

”Die Migros ist nicht mehr der Treffpunkt, der sie mal war.„

Vivai 2017

25


DOSSIER

LANDLEBEN

Seine Frau ist in Ebnat-Kappel aufgewachsen – und wollte nach ihrem Wegzug eigentlich nicht mehr zurück. «Ich habe sie überzeugt», lacht Kooijmans. «Heute sind wir sehr glücklich hier. Mit Kindern auf dem Land zu wohnen, ist traumhaft, weil sie mitten in der Natur aufwachsen.» Für ihn als Ausländer habe das Dorfleben überdies integrativen Charakter gehabt: «Mir gefällt, wie nahe sich die Menschen hier sind. Ich bin Mitglied im Tennisklub und engagiere mich in Vereinen. In der Stadt würde ich vermutlich mehr Zeit mit anderen Holländern und Expats verbringen.» Klar, die soziale Nähe habe auch Nachteile. «Hier wissen alle alles voneinander», sagt Kooijmans. «Trotzdem möchte ich um keinen Preis mehr weg.» Mit fünfzehn fort, mit dreissig zurück

Auffällig ist, wie schnell man mit den Einheimischen ins Gespräch kommt. Kein prophylaktisches Abwinken, keine diffusen Entschuldigungen, kein «Keine Zeit». Wobei, Donatella Bettschen hat eigentlich keine Zeit, in fünfzehn Minuten muss sie in Wattwil ihren Laden öffnen. Trotzdem nimmt sie sich ein paar Minuten, um über das Leben auf dem Land zu plaudern. «Mit fünfzehn, sechzehn Jahren zieht es die Jungen von hier weg», sagt sie. «Am Abend ist ja nichts los, da läuft in Wil, St. Gallen, Winterthur natürlich viel mehr. Aber so ab dreissig kommen die einen oder anderen dann wieder zurück.» So ist es in gewissem Sinne auch Sven Bätjer ergangen. Der Filialleiter der Migros in Ebnat-Kappel ist im Dorf aufgewachsen und hat hier die Lehre gemacht, bevor er fast zwanzig Jahre lang auswärts arbeitete. Seit vier Jahren ist er zurück in der Heimat und geniesst die Ruhe im ländlichen Toggenburg. «Weiter oben gibt es eine Umfahrungsstrasse, darum herrscht in Ebnat-Kappel nur wenig Verkehr. Wer hier einkauft, wohnt in der Regel im Dorf oder kommt aus Wattwil, 26 Vivai 2017

weil es bei uns im Gegensatz zur dortigen Migros fast immer freie Parkplätze gibt.» Also kennt er den Grossteil seiner Kundschaft persönlich? «So achtzig Prozent schon», sagt Bätjer. «Vielleicht sogar etwas mehr.» Es ist anonymer geworden

Dennoch findet der 44-Jährige, dass sich das Leben auf dem Land in den letzten Jahren verändert habe. «Die Technologie macht vor dem Dorf nicht halt, auch hier starren die Leute auf der Strasse, im Bus und in der Beiz ständig aufs Handy. Das Leben wird auch auf dem Land anonymer», sagt Bätjer. «Selbst die Migros ist als Treffpunkt weniger wichtig geworden, obwohl man heute noch Leute sieht, die spontan für einen Schwatz zusammenstehen.» Ruth Kreith und Alison Schwarz etwa, die in der Früchteabteilung schon seit einiger Zeit die Köpfe zusammenstecken. Sie sind denn auch nicht der Meinung, das Landleben habe an sozialer Qualität eingebüsst. «Auf dem Land läuft viel», sagt Ruth Kreith. Und fügt lachend an: «Vor allem unser Mundwerk beim Einkaufen!» Sie würde nie in der Stadt wohnen wollen, hier auf dem Land kenne man stets jemanden, man grüsse sich auf der Strasse und müsse in der Migros nicht anstehen. Ihre Kollegin Alison Schwarz, eine vor 43 Jahren zugezogene Englischlehrerin, sieht die grösste Veränderung im Beizensterben: «Früher gab es hier mehr als zwei Dutzend Restaurants, heute sind es noch drei. Und am Sonntag kriegt man nur im Pub was zu trinken.» Nach einem Tag in Ebnat-Kappel bleibt die Erkenntnis, dass «das Landleben», genau wie das Leben in der Stadt, letztlich die Summe subjektiver Eindrücke ist. Eindrücke von Eingewanderten, Zurückgekehrten, Immer-hier-Gewesenen und Zufällig-Vorbeikommenden. Schön ist es hier, das steht fest. l

”Das Leben wird auch auf dem Land anonymer.„


Auf dem Land läuft immer etwas, finden Ruth Kreith (l.) und Alison Schwarz: «Vor allem unser Mundwerk beim Einkaufen.»

Kennt achtzig Prozent seiner Kunden, «vielleicht sogar etwas mehr»: Filialleiter Sven Bätjer. Hat eigentlich gerade keine Zeit, nimmt sie sich aber dennoch, um ein paar Fragen zum Landleben zu beantworten: Donatella Bettschen.

Leere Strassen, viel Platz: Der Umfahrung sei Dank.

Will nie mehr hier weg: Remco Kooijmans.

Vivai 2017

27


Kombination Flussfahrt mit Veloprogramm Passau–Wien–Passau

4. Twerenbold Velo-Flussfahrt auf der Donau

Höhepunkte Ihrer Reise Erstklassiges Hotelschiff Excellence Princess 5 ausgewählte Velo-Traumetappen Bus-Service während der ganzen Reise

Diese Reise führt uns auf der Donau in eines der bezauberndsten Flusstäler Europas, in die Wachau. Verträumte Flusslandschaften, Schlösser und Burgen begleiten unseren Weg sowohl auf dem Schiff, wie auch auf dem Velo. In Wien geniessen wir den Flair aus glanzvoller Vergangenheit und lebendiger Gegenwart. Alle Veloausflüge werden vom Twerenbold-Bus begleitet. Dies ermöglicht uns, das Aktiv-Pensum individuell einzuteilen.

Ihr Reiseprogramm Variante Velowandern – gemütlich 1. Tag: Schweiz–Passau. Fahrt mit modernem Komfortklasse-Bus nach Passau zur Einschiffung auf die Excellence Princess. 2. Tag: Gmunden–Traun–Linz. Gmunden, die lebendige Stadt mit südländischem Charme, liegt idyllisch am Ufer des Traunsees, umgeben von Bergen. Die Kurstadt ist vor allem berühmt durch die Fernsehserie Schlosshotel Orth. Hier beginnen wir unsere Velotour und fahren entlang dem Fluss Traun via Wels ins Städtchen Traun. Verlad der Velos und Busfahrt zum Schiff nach Linz. (Velostrecke ca. 65 km) 3. Tag: Melk–Krems. Unsere heutige Veloetappe führt ab Melk durch die sanfte Hügellandschaft der Wachau, geprägt von verträumten Dörfern, Burgen, Klöstern und Weinterrassen, bis nach Krems. Leichtes Mittagessen an Bord. Am Nachmittag erwartet uns eine geführte Besichtigung im Stift Melk. Das Benediktinerkloster überzeugt mit seiner einzigartigen barocken Architektur und dem grosszügig angelegten Stiftspark. Später durchfahren wir mit dem Schiff den berühmten, 30 km langen Donauabschnitt der Wachau. (Velostrecke ca. 40 km) 4. Tag: Kirchstetten–Tulln. Heute entdecken wir den westlichen Wienerwald auf unseren Drahteseln. Er wird auch Wiesenwienerwald genannt, da bereits im frühen Mittelalter Bauern die Region gerodet haben und zahlreiche Einzelhöfe mit Obstgärten entstanden sind. Durch dieses leicht hügelige Hinterland der Donau geht es nach Tulln, wo wir wieder auf die Excellence Princess einschiffen. (Velostrecke ca. 50 km) 5. Tag: Wien (velofreier Tag). Wir unternehmen eine Stadtrundfahrt mit dem Bus unter fachkundiger Führung. Wir fahren entlang der prachtvollen Ringstrasse und sehen unter anderem das Museumsquartier, die Hofburg, das Burgtheater, das Hundertwasser-Haus und Schloss Schönbrunn (Aussenbesichtigung). Gemeinsames Mittagessen an Bord. Der Nachmittag steht zur freien

Verfügung für eigene Entdeckungen. Am Abend besteht die Möglichkeit für ein fakultatives Tafelspitz-Abendessen im bekannten Restaurant Plachutta Nussdorf (Vorausbuchung notwendig – Platzzahl beschränkt.) 6. Tag: Krems–Tulln. Mit den Velos radeln wir gemütlich entlang dem Donauradweg von Krems nach Tulln. Grüne Hügel, Weinreben und die gemächlich dahinfliessende, schöne blaue Donau begleiten unseren Weg. In der Garten Tulln, Europas erster ökologischer Gartenschau mit 65 Schaugärten und einem 30 Meter hohen Baumwipfelweg, erwartet uns ein gemeinsames Mittagessen. (Velostrecke ca. 40 km) 7. Tag: Steyr–Linz. Diese Velotour verbindet zwei der geschichtsträchtigsten Städte Oberösterreichs. Von der tausendjährigen Romantikstadt Steyr führt die Strecke durch eine malerische Landschaft bis nach Enns – die älteste Stadt Österreichs. Der weitere Weg bringt uns entlang dem Donauradweg zurück nach Linz. (Velostrecke ca. 50 km) 8. Tag: Passau–Schweiz. Ausschiffung in Passau und Rückfahrt mit dem Bus in die Schweiz zu den Einsteigeorten. Variante Velofahren – sportlich 1. Tag: Schweiz–Passau. Gemäss Variante Velowandern – gemütlich. 2. Tag: Gmunden–Linz. Velostrecke ca. 85 km: Gmunden–Traun–Linz. 3. Tag: Melk–Krems. Gemäss Variante Velowandern – gemütlich. 4. Tag: St. Pölten–Tulln. Velostrecke ca. 80 km: St. Pölten–Wienerwald–Tulln. 5. Tag: Wien (velofreier Tag). Gemäss Variante Velowandern – gemütlich. 6. Tag: Krems–Tulln. Gemäss Variante Velowandern – gemütlich. 7. Tag: Reichraming–Steyr–Linz. Velostrecke ca. 80 km: Reichraming–Steyr–Enns–Linz. 8. Tag: Passau–Schweiz. Gemäss Variante Velowandern – gemütlich.


st hiff i ahrer c S s f Da r Velo ü f v i s ! exklu reserviert

8 Tage ab Fr.

1995.–

Pro Person in Fr.

KatalogPreis

SofortPreis

2-Bett-Kabine, Hauptdeck 2330 2-Bett-Kabine, Mitteldeck 2815 2-Bett-Kabine, Oberdeck 3040 Junior-Suite, Mitteldeck 2985 Junior-Suite, Oberdeck 3205 Zuschläge Alleinbenutzung Kabine Hauptdeck Alleinbenutzung Kabine Mittel- und Oberdeck Reduktion 2-Bett-Kabine hinten

2095 2535 2735 2685 2885 395 795 –100

Reisedatum 2018 (So – So) 15.07.–22.07. Unsere Leistungen

Excellence Princess**** – Ihr Hotelschiff +

An Bord erwartet Sie Excellence-Restaurant · Glasüberdachte Sky-Lounge mit Bar · Excellence à la carte Restaurant «Le Roseau» (Zuschlag EUR 15 p.P.) · Foyer mit Rezeption, ReiseleiterDesk, Internet-Ecke · Sonnendeck mit Golfputting-Green, Whirlpool, Liegen, Sitzgruppen und Schattenplätze · Aussichtsterrasse am Bug · Sauna/kleiner Fitnessraum · Lift vom Mittel- zum Oberdeck, Treppenlift vom Oberzum Sonnendeck. Baujahr: Flagge: Kategorie: Passagiere: Besatzung: Tiefgang: Bordsprache: Bordwährung: Reederei:

2013/2014 Schweiz ****+ 186 46 1,55 m Deutsch Euro, Visa, ec direct, Mastercard Swiss Excellence River Cruise, Basel

Sydney mit dem berühmten Opernhaus

Die Kabinen 93 Aussenkabinen mit Dusche/WC, individuell regulierbare Klimaanlage/Heizung, Minibar, Safe, Flachbildschirm-Sat-TV, Haustelefon, Föhn, 220V. Ober- und Mitteldeck 16 m² gross mit französischem Balkon, raumhohen Panoramafenstern und Schiebetür. Sie haben die Wahl zwischen Twin- oder Double-Kabinen (einzeln oder zusammenplatzierte Betten). Junior Suiten 20 m² gross, zusätzlich mit Internetanschluss (gegen Gebühr), mit Sekt und Früchten bei Ihrer Ankunft, Bademäntel. 2 bedingt rollstuhlgängige Kabinen (Oberdeck Nr. 301/302). Hauptdeck Doppelkabinen (zwei Einzelbetten), 13 m² gross mit Fenstern (aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnen).

· Fahrt im Komfortklasse-Bus mit Veloanhänger · Schifffahrt in der gebuchten Kabine · Mahlzeiten: Halbpension an Bord, 3 x Mittagessen (2 x an Bord, 1 x in einem lokalen Restaurant), 1 x Picknick-Lunch unterwegs · Alle Velo- und Touristikausflüge gemäss Programm · Twerenbold Veloshirt · Erfahrene Veloreiseleitung und Reisechauffeur Nicht inbegriffen · Fak. Abendessen im Restaurant Plachutta (Vorausbuchung notwendig – Platzzahl beschränkt) 65 · Persönliche Auslagen, Getränke, Trinkgelder · Mietvelos inkl. Service und Reinigung: – Tourenvelos 160 – Elektrovelo Typ «Flyer» 240 – Elektrovelo Typ «Stöckli» 280 · Annullierungskosten- & Assistance-Versicherung 79 · Auftragspauschale (entfällt bei Online-Buchung) 20 Abfahrtsorte

Abfahrtsorte mit Mietvelo 06:30 Burgdorf 08:00 Baden-Rütihof 06:35 Basel 08:30 Zürich-Flughafen 06:50 Pratteln 09:30 Wil 07:00 Aarau Abfahrtsorte mit eigenem Velo 08:00 Baden-Rütihof 09:30 Wil 08:30 Zürich-Flughafen

Bemerkung Bitte beachten Sie, dass auf dieser Reise die Sitzplatzreservation im Bus nur auf der Hinreise gültig ist.

Jetzt buchen & informieren www.twerenbold.ch oder 056 484 84 84 Im Steiacher 1, 5406 Baden-Rütihof

Internet-Buchungscode

iafdona1


NACHHALTIG

EINMACHEN

Alles reingelegt Feige, Kabis und Kürbis — der Herbst schenkt uns eine breite Palette an saisonalen Köstlichkeiten. Eingemacht wird die farbenprächtige Ernte zum idealen Weihnachtsgeschenk. Fünf Ideen, mit denen Sie Farbe bekennen. Text: Silvia Schütz Fotos: Roth und Schmid Rezepte: Margaretha Junker

30 Vivai 2017


w

enn die Bäume voller Äpfel und Pflaumen hängen und Kürbisse sich in den Aus­ lagen stapeln, ist die Zeit reif fürs Ein­ machen. Das verhindert, dass die reiche Herbsternte verdirbt. Als schöner Neben­ effekt entstehen Geschenke, die Freude machen, wenn die Tage wieder kürzer werden. Wie Sie die Kost einmachen und was es mit der Energie der Farben auf sich hat, zeigen wir Ihnen auf den nächs­ ten Seiten. Das kleine Farb­ABC erklärt, welche wie wirkt. Rot spendet Energie

Rot ist die Farbe der Liebe und des Feuers, sagen Farbpsychologen. Die saisonale Frucht dazu sind Cranberrys. Sie enthal­ ten sekundäre Pflanzenstoffe, die dem Vivai 2017

31


NACHHALTIG

EINMACHEN

Farbenfrohes aus dem Glas. Sieht nicht nur schön aus, sondern tut uns auch gut.

Herz guttun. Als Cranberry-ZwiebelChutney passt die Beere bestens zu Käse und Terrine. Orange macht fröhlich

Orange gleich Optimismus und Lebensfreude. Das verschenken wir gern! Und tun damit auch etwas für die Gesundheit der Beschenkten. Für die orange Färbung des Fruchtfleisches sorgt Betakarotin, das der Körper in Vitamin A umwandeln kann – gut für Haut und Augen. Den feinen Aufstrich aus Kürbis und Äpfeln isst man am besten mit Brot. Grün sorgt für Harmonie

Grün beruhigt und harmonisiert. Den Kabis als hellen Repräsentanten der Farbe mit viel Vitamin C verzehren wir pur, zu Wurst oder zu gebackenem Tomme. Und zu den Gewürzfeigen tischen wir Käsequiche oder Herbstgerichte auf. Blau regt die Hirnzellen an

Blau steht für Ruhe und klares Denken. Die Pflaume und ihre Unterart Zwetschge sind blau-violett. Von wegen «dumme Zwetschge»! Ihre intensive Farbe erhalten die Früchte durch die Anthozyane. Ihnen wird eine zellschützende Wirkung nachgesagt. Mit Eis oder anstelle von Äpfeln zu Wild genossen, macht die Pflaume jedes Gericht zur Gaumenfreude. l 32 Vivai 2017

Gewürzfeigen im Sirup

Gebackene Pflaumen mit Zimt

FÜR 4 GLÄSER À RUND 1 L

ERGIBT 4 GLÄSER À RUND 0,5 DL

8 Kardamomkapseln 4 Stück Sternänis 2 Lorbeerblätter 1,5 dl Weissweinessig 8 dl Wasser ¼ Zitrone, nur die Schale 400 g Zucker 20 festfleischige Feigen

1,5 kg rote Pflaumen 1 Zimtstange 200 g Rohrzucker 1 Orange 7 dl roter Traubensaft 4 EL Essig, z. B. Rotweinessig

Gewürze und alle Zutaten bis und mit Zucker in einer weiten Pfanne aufkochen und rund 10 Minuten einkochen lassen. Feigen mit einem Lappen abreiben. Rundum einige Male mit einer Nadel einstechen. Feigen in den Sirup legen. Nicht mehr kochen. Im Sirup zugedeckt rund 15 Minuten ziehen lassen, bis sie mit Saft vollgesogen sind. Feigen im Sirup aufkochen. Sofort in heiss ausgespülte Gläser verteilen. Gläser mit kochend heissem Sirup auffüllen. Gläser sofort verschliessen. Auskühlen lassen. Feigen einige Tage durchziehen lassen, bevor sie serviert werden. Zubereitung: rund 30 Minuten. Lagerung: an einem dunklen, kühlen Ort. Haltbarkeit: 4 Monate.

Backofen auf 170 °C vorheizen. Pflaumen gründlich waschen. Früchte halbieren, Steine entfernen. Pflaumen in eine ofenfeste Form geben. Zimtstange dazulegen, alles mit ca. 50 g Zucker bestreuen. Orangenschale fein darüberreiben. Pflaumen im Ofen rund 15 Minuten backen. Orange halbieren und auspressen, Saft absieben. Mit Traubensaft, restlichem Zucker und Essig 10 Minuten sprudelnd kochen lassen. Pflaumensaft, der sich beim Backen der Früchte gebildet hat, vorsichtig zum Sirup giessen. Heisse Pflaumen nach Belieben mit wenig Zimt in heiss ausgespülte Gläser verteilen. Gläser randvoll mit kochend heissem Sirup auffüllen. Sofort verschliessen. Auskühlen lassen. 1–2 Wochen durchziehen lassen, bevor sie serviert werden. Zubereitung: rund 30 Minuten. Backen und Kochenlassen: 25 Minuten. Lagerung: an einem dunklen, kühlen Ort. Haltbarkeit: 12 Monate


Crunchy Kürbisaufstrich

Cranberry-ZwiebelChutney

Feuriger Kabis im Glas

ERGIBT 2 GLÄSER À 2,5 DL

ERGIBT 4 GLÄSER À RUND 2,5 DL

ERGIBT 2 GLÄSER À RUND 0,5 DL

50 g ungesalzene, geschälte Erdnüsse 400 g festfleischiger Kürbis, gerüstet gewogen 1 süsslicher Apfel 1 Vanilleschote 2 TL Orangeat 150 g Zucker ¼ TL Salz 2 TL Zitronensaft 1 dl frisch gepresster Orangensaft 1 gehäufter EL Kokosöl

150 g rote Zwiebeln 1 süsslicher Apfel z. B. Gala 500 g frische Cranberrys 50 g getrocknete, gemischte Beeren oder Sultaninen 2 dl Essig, z. B. Rotweinessig 150 g Rohzucker 1 Chilischote 1 TL Salz ½ TL gemahlener Koriander ½ EL gemahlener Ingwer

800 g Kabis (Weisskohl) ½ rote Peperoni 2 Chilischoten 2 TL arabische Orangen-Gewürzmischung* 1½ TL Salz 50 g flüssiger Honig 1 dl Weissweinessig 2 dl Weisswein

Erdnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Fett hell rösten. Nicht zu fein hacken. Kürbis und Apfel halbieren, entkernen und in Stücke schneiden. Vanilleschote halbieren, Mark herauskrazten. Alle Zutaten bis und mit Orangensaft aufkochen. Zugedeckt rund 15 Minuten kochen lassen, bis Kürbis und Apfel sehr weich sind. Vanilleschote entfernen. Alles mit dem Stabmixer sehr fein pürieren. Erdnüsse und Kokosfett unter das Püree rühren. Kürbiscreme in heiss ausgespülte Gläser abfüllen. Gläser sofort verschliessen. Auskühlen lassen. Zubereitung: rund 30 Minuten. Lagerung: an einem dunklen, kühlen Ort. Haltbarkeit: 6 Monate.

Zwiebel in feine Streifen, Apfel in kleine Würfel schneiden. Alle Zutaten bis und mit Beerenmischung in einer weiten Pfanne aufkochen. Rund 30 Minuten unter gelegentlichem Rühren zu einem dicklichen Chutney einkochen lassen. Chutney randvoll in heiss ausgespülte Gläser abfüllen. Gläser sofort verschliessen. Auskühlen lassen. Chutney 1–2 Wochen durchziehen lassen, bevor es serviert wird. Zubereitung: rund 30 Minuten. Kochenlassen: 30 Minuten. Lagerung: an einem dunklen, kühlen Ort. Haltbarkeit: 12 Monate. Tipp: Anstelle von frischen Cranberrys kann man auch tiefgekühlte Cranberrys oder Johannisbeeren verwenden. Beeren vor dem Kochen nicht auftauen. Ansonsten bleibt die Zubereitung gleich.

Kabis halbieren, Strunk entfernen. Fein schneiden oder hobeln. In Salzwasser 2 Minuten blanchieren. Abgiessen und abtropfen lassen. Peperoni in kleine Würfel, Chilis mit Kernen fein schneiden. Mit restlichen Zutaten in einer weiten Pfanne aufkochen und 5 Minuten kochen lassen. Pfanne vom Herd ziehen. Kabis in den Sud geben und alles gut mischen. 5 Minuten kochen lassen. Randvoll in heiss ausgespülte Gläser verteilen. Gläser sofort verschliessen. Auskühlen lassen. Kabis vor dem Servieren einige Tage durchziehen lassen. Zubereitung: rund 25 Minuten. Lagerung: an einem dunklen, kühlen Ort. Haltbarkeit: 6 Monate. * Die arabische Orangen-Gewürzmischung beinhaltet Koriander, Pfeffer, Senfkörner, Kreuzkümmel, Fenchel, Inger, Zimt, getrocknete Orangenschale und Chili. Vivai 2017

33


MIGROSKIND

Auf der Schoggiwelle Seine Liebe zur Migros ist familiär bedingt und untrennbar mit der Leidenschaft fürs Branchli-Schoggistängeli verknüpft: Der sechzehnjährige Silas Trottmann aus Rekingen hat einen süssen Zahn. Text: Petra Koci Fotos: Christian Schnur (Montage: Vivai)

Silas, du bist ein Migroskind. Wie kommt das?

Das liegt in der Familie. Meine Mutter geht immer in die Migros. Meine Grossmutter ebenso. In der Migros-Filiale in ihrer Nähe findet sie sich besser zurecht als in anderen Läden. Einkaufen mit dem Grosi hat mir stets Spass gemacht. Mit ihr durfte ich beim Schokoladenregal stets etwas aussuchen. Meist habe ich Branchli-Schoggistängeli gewählt. Das sind für mich die besten Schöggeli. Und das Einkaufen mit deiner Mutter?

Ich erinnere mich, dass es mit dem Mami etwas langweilig sein konnte. Denn wir haben im Laden immer wieder Kolleginnen von ihr angetroffen. Als kleiner Junge bin ich ewig neben dem Wägeli gestanden und habe gewartet, bis die Erwachsenen fertig geredet haben. Bis wir dann zehn Meter weiter die nächste Bekannte getroffen haben … Kaufst du selbst denn auch in der Migros ein?

Oh ja. Früher, in der Oberstufe, sind wir oft während der Pause schnell in die Migros. Das war zwar nicht erlaubt, aber wir haben uns trotzdem ein feines Znüni geholt. Das Farmer-Joghurt mit dem Crunchy-Choco-Müesli zum Beispiel, das habe ich gern. Hast du noch weitere Lieblingsprodukte?

Sehr gut finde ich auch die grosse, dicke Pizza Margerita von M-Budget. Ich kaufe

separat eine Büchse Ananas und Schinken und belege dann die Pizza damit. Super finde ich auch den Ice Coffee im Tetrapack. Und natürlich eben die Branchli. Du besuchst den Vorkurs an einer Gestaltungsschule. Was hältst du aus kreativer Sicht von der Migros?

Mir gefällt die Werbung der Migros besonders gut. Vor allem die Spots mit den regionalen Produkten – den Eiern, den Fischen. Sie sind sehr gut gemacht, sympathisch, erfrischend. Sie sind zum Schmunzeln, und es steckt eine tolle Idee dahinter. Oder auch das Design der Linie Migros Sélection ist mir schon aufgefallen. Es wirkt sauber und edel mit dem weissen Hintergrund. Die M-Classic-Designs sprechen mich dafür weniger an.

Silas Trottmann ist früher gern mit dem

Grosi in der Migros einkaufen gegangen. Beim Schokoladenregal durfte er sich stets etwas aussuchen.

Du kennst dich aber gut aus mit den Labels …

Na ja, Sélection kann ich mir zwar nicht leisten (lacht), eher M-Budet. Aber ich finde es toll, dass Migros eine so grosse Auswahl anbietet – auch für Veganer und Allergiker. Ich denke, in der Migros kann jeder glücklich werden. Das perfekte Menü à la Silas Trottmann?

Eine Pizza Margerita von M-Budget, belegt mit Ananas und Schinken. Dazu einen Ice Coffee und zum Dessert Branchli – die besten Schoggistängeli überhaupt!

Sind auch Sie ein Migroskind? Melden Sie sich! vivai@migrosmedien.ch

34 Vivai 2017

”Branchli sind für mich die besten Schöggeli.„

Facts

& Figures

Sie sehen aus wie Baumäste – die Schoggistängeli mit Nusssplittern. Tatsächlich bedeutet das französische «branche» auf Deutsch «Ast». Bei Chocolat Frey werden seit den späten Sechzigerjahren Branches hergestellt. Im Jahr 2016 waren es rund 1900 Tonnen, das entspricht dem Gewicht von etwa 380 Elefantenbullen.


Vivai 2017

35


ENTSPANNEN

DÜFTE

Riech mal! Immer schön der Nase nach: Düfte wecken allerlei Emotionen und Erinnerungen, sie verführen, sie stossen ab – und sie begleiten uns in jeder Sekunde. Text: Vera Sohmer

s gibt Häuser, in denen man sich sofort wohlfühlt. Aber es liegt nicht allein an der Aussichtslage, der Architektur oder der Einrichtung. Der Duft macht den feinen Unterschied. In solchen Räumen ist er aromatisch und harzig, gleichzeitig frisch und dezent. Eine Nase davon nehmen und spüren, wie gut das tut. Es handelt sich um Arvenholz, das den feinen Duft verströmt. Er erinnert so manche Hausbesitzer, die damit ihre Zimmer auskleiden lassen, an früher, an die Berge, an die Ferien. Düfte geben dem Leben Wohligkeit und Würze. Und Düfte prägen es. Wir nehmen sie mit jedem Atemzug auf. Von klein auf gibt es keine duftfreien Momente. Alle zwei Sekunden schickt die Nase die Informationen ins Gehirn, ins limbische System, das für die Gefühlswelt zuständig ist. «Riechen wir etwas 36 Vivai 2017

Bestimmtes, wird ein ganzes Paket an Emotionen und Erinnerungen aufgeschnürt», sagt der renommierte Duftexperte und Zellphysiologe Hanns Hatt. Längst Vergangenes wird wachgerufen und erscheint so lebendig, als wäre es gestern gewesen. Allerdings lässt das Duftempfinden im Alter nach. Hatt empfiehlt, das Riechvermögen dann gezielt zu trainieren, weil es auch ein gutes Hirntraining ist. Gute Gefühle, schlechte Gefühle

Auslöser heiterer Empfindungen ist für viele Menschen bis heute der Duft nach Apfelkuchen. Erhaschen wir ihn, läuft unwillkürlich ein Film vor dem geistigen Auge ab. Man sieht sich als Knirps am Küchentisch sitzen, die Mama packt ein extra grosses Stück auf den Teller – so duftet glückliche Kindheit, fühlt sich

© Stephanie Rausser / Trunk Archive

e


XXXXXXXXXXXXXXX

XXXXXXXXX

Vivai 2017

37


DÜFTE

Geborgenheit an. Gerüche können aber handkehrum auch unangenehme Erinnerungen wecken. Welche Gerüche wir mögen oder nicht, hängt auch damit zusammen, woher wir kommen. Japaner stören sich an Fischgeruch wenig, finden stark riechenden Käse wie Reblochon oder Vieux Boulogne aber zum Davonlaufen. Die Erziehung spielt ebenfalls eine Rolle. Schweissgeruch ist negativ besetzt. Vanille aber zieht die meisten magisch an, obschon die wenigsten Produkte natürliche Aromen enthalten. Schon Babys mögen Vanille, schliesslich duftet die Muttermilch von Natur aus ein bisschen danach. An Rosen scheiden sich die Geister, breite Zustimmung findet weltweit hingegen Orangenaroma. Unter anderem, weil Zitrusdüfte mit Sauberkeit assoziiert werden.

den Effekt. Genauso wie Konsumenten schnell einmal die Nase voll haben, wenn Beduftungen zu penetrant ausfallen. Ein Hauch von Luxus

Der Duft als Statussymbol – diese Verkaufsstrategie hat allerdings von jeher funktioniert. Wer sich mit einem teuren Parfüm besprüht, umgibt sich mit einem Hauch von Luxus und fühlt sich wenigstens ein wenig wie das mondäne Model, das fürs Produkt wirbt. Klassiker wie Chanel Nº 5 sind deshalb auch das Ergebnis cleveren Marketings. Mal abgesehen davon, dass es sich um eine Komposition handelt, die seit Jahrzehnten gut ankommt. Allerdings hat das Parfüm früher anders gerochen. Es wurde dem Zeitgeist immer wieder angepasst (siehe Box «Das Geheimnis guter Parfüms»).

Duftmarken setzen

Düfte aktivieren eine ganze Bandbreite von Regungen – sie können unsere Stimmung beeinflussen und uns verführen. Zum Kaufen etwa. Zufall ist es deshalb nicht, dass einem in Lokalen von Kaffeehaus-Ketten schon beim Eingang der Duft frisch gemahlener Bohnen in die Nase steigt. Oder es in der Brotabteilung unwiderstehlich nach frisch Gebackenem riecht. «Natürliche Düfte werden momentan stark eingesetzt, um einen direkten Bezug zum Produkt herzustellen», sagt Markus Meier, Bereichsleiter Visual Merchandising bei der Migros. Weiter gehendes Duftmarketing betreiben Meiers Beobachtung nach wenige Händler. Als bekanntes Beispiel wird hier gern die US-amerikanische Modekette Abercrombie & Fitch genannt. Die teuren Jeans und T-Shirts riechen überall auf der Welt gleich – nach einer Mischung aus Zitrone und Moschus. Wer die Sachen trägt, setzt eine Duftmarke, im wahrsten Sinne des Wortes. Eingeweihte nehmen den typischen Geruch als Teil des Labels wahr. Allerdings funktioniert dies nach Angaben von Experten nicht lange. Die Leute gewöhnen sich an 38 Vivai 2017

Duftende Helferchen Wohlriechend und gesund: Tatsächlich können bestimmte Düfte wie Medizin wirken. Beruhigend und schlaffördernd ist Lavendel. Seine Inhaltsstoffe lösen zudem Angst und Stress. Wer tagsüber schwer in die Gänge kommt, kann sich mit Bergamotte, Menthol oder Minze einen Frischekick verschaffen. Und wenn im Büro der Durchhänger kommt, sind Zitrusdüfte ein bewährtes Mittel. Sie klären den Geist und fördern Konzentration sowie Merkfähigkeit. Orangenduft wird eine aufmunternde Wirkung nachgesagt. Er soll sogar gute Träume fördern.

Das Geheimnis guter Parfüms Dass man Parfümeure nicht zu Künstlern zählt, bedauert der Duftexperte Hanns Hatt ausserordentlich. Denn: «Ein neues Parfüm zu entwickeln, ist mindestens so kreativ, wie ein Bild zu malen oder ein Musikstück zu komponieren.» Schätzungsweise nur 2000 Parfümeure gibt es weltweit. Diese «Supernasen» benötigen neben fundiertem Fachwissen und viel Training eine gehörige Portion Sensibilität und Intuition, um die einzelnen Riechstoffkomponenten – natürliche Essenzen oder synthetisch hergestellte Duftstoffe – perfekt miteinander zu komponieren. Sie müssen ausgewogen sein und ihre Wirkung genau zum richtigen Zeitpunkt entfalten. Die flüchtige Kopfnote macht sich dabei immer zuerst bemerkbar. Sie spricht, etwa auf Flughäfen, schnelle Käufer an, die meistens keine Zeit haben, den neuen Duft als Ganzes auf sich wirken zu lassen. Erst später nämlich zeigt sich die charakteristische Herznote, die oft aus Blütendüften besteht. Hinzu kommt die Basisnote, das Fundament. Die holzigen und animalischen Nuancen bleiben am längsten haften. Der Duft eines Parfüms entfaltet sich übrigens am besten, wenn man nicht die Haut, sondern die Kleider oder die Haare damit besprüht.

Geruchsforscher Hanns Hatt, Professor für Zellphysiologie

© Jo Magrean @platnum.co, Ruhr-Universität Bochum, iStock

ENTSPANNEN


Welche Gerüche wir mögen oder nicht, hängt auch damit zusammen, woher wir kommen.

Vivai 2017

39


ENTSPANNEN

Erkältet und Termine? Aktiv durch den Tag mit Alca-C !

DÜFTE

Düfte aktivieren eine ganze Bandbreite von Regungen

®

-C

VITAMIN

R

BOOSTE

Schneller Wirkeintritt* Bei Fieber und Schmerzen b Erkältungskrankheiten bei n

Buchtipp: Hanns Hatt, Regine Dee: «Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken», Verlag Knaus (mit Tipps, wie man eine feine Nase trainiert.)

40 Vivai 2017

Festival der Düfte Das Schloss Wildegg im Aargau ist vom 17. bis zum 22. Oktober Schauplatz des ersten Festivals der Düfte. Die Idee: Renommierte Parfümeure lassen sich von den historischen Räumlichkeiten und Objekten anregen, um neue Düfte zu kreieren. Zur Veranstaltung – einer Kooperation des Vereins Scent Festival, Museum Aargau und Mibelle Group – sind Besucher und Besucherinnen herzlich eingeladen. Sie können sich unter anderem darüber informieren, wie Düfte und Aromen unser Wohlbefinden beeinflussen. festival-der-duefte.ch

© Stephanie Rausser / Trunk Archive, iStock

Dass Kosmetikartikel Modetrends unterliegen, bestätigen die Duftentwickler der Mibelle Group. So erlebt der gute alte Kokosnussduft ein Revival – weil er das Gefühl von Strandferien unter Palmen aufkommen lässt. Konsumenten mögen darüber hinaus neue und überraschende Kombinationen von Früchten und Kräutern, Grapefruit mit Rosmarin oder Holunder mit Minze. Überhaupt sind «essbare Düfte» immer beliebter – im Badezimmer darf es nach Schokolade, Karamell und Keksen riechen. Internationale Beauty-Bloggerinnen haben sogar Donatoder Zuckerwatte-Noten populär gemacht. Bei allen neuen Kreationen ist der Evergreen Vanille wieder vorne mit dabei. l

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Melisana AG, 8004 Zürich, www.melisana.ch * bereits ab 15 – 20 min (tmax = 48 min)


Publireportage

Das gibt ein richtig gutes Bauchgefühl Die Runde ist gesellig, das Essen mundet. Was gut beginnt, hat ab und zu unliebsame Folgen. Wie raffiniert unser Körper arbeitet, merken wir erst, wenn etwas faul ist. Selomida® hilft bei Verdauungsbeschwerden.

Ausgiebiges Essen kann den Magen und die Verdauung belasten. Völlegefühl und Magenbrennen kennen viele. Die erste Ernährungserhebung der Schweiz aus diesem Jahr hält fest: Hierzulande essen wir zu üppig und zu schnell. Und wir bewegen uns zu wenig. Stress und Sorgen können ebenfalls Auswirkungen auf unsere Verdauung haben. Bloss keinen Termin jetzt! Wer das denkt, hat wohl Scharfes, Ungewohntes oder Bohnen genossen. So fein es schmeckt – für den Geniesser und seine Umwelt sind die Folgen oft unangenehm. Peinlich wird es, wenn nach dem Essen ein Termin in Gesellschaft ansteht, einen Blähungen plagen oder man plötzlich austreten muss. Manchmal geht auch gar nichts mehr. In der Schweiz leiden rund 15 Prozent der erwachsenen Frauen und fünf Prozent der Männer an Verstopfung. Ob Blähungen, Verstopfungen, Magenbrennen, Erbrechen oder Durchfall: Verdauungsbeschwerden

äussern sich vielfältig und haben unterschiedliche Ursachen. Selomida® Verdauung wirkt regulierend und unterstützend auf den Verdauungsapparat. Mit Selomida® Verdauung steht für Verdauungsbeschwerden Hilfe bereit. Die Verdauung mit biochemischen Mineralsalzen zu unterstützen, hat sich in langjähriger Tradition etabliert. Damit Sie auch unterwegs bei Verdauungsbeschwerden gewappnet sind, gibt es Selomida® im praktischen Sachet. Auch für viele weitere tägliche Gesundheitsfragen hat Selomida® eine Antwort parat: zur Stärkung der Abwehrkräfte, bei Erkältungen, zur Unterstützung des Heilungsprozesses von Hautproblemen, bei schwachen Nerven, aber auch bei Muskelkater, Verspannungen, Krämpfen oder Gelenkbeschwerden. Die komplementärmedizinischen Selomida®-Arzneimittel sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.

Omida AG 6403 Küssnacht am Rigi


WER KAUFT HIER EIN ?

DER PSYCHOLOGE RÄTSELT . . .

Eingekauft wurde in der Migros Buchs SG.

Ein perfekter Einkauf Unser Experte ist hell begeistert ob des Ernährungsmusters in diesem harmonisch komponierten Einkauf: frisch, ausgewogen und ökologisch. Süssigkeiten und Süssgetränke sucht er vergeblich. Fotos: Nik Hunger

e

in sehr ausgewogener, besonders sorgfältig ausgewählter Einkauf. Fast möchte ich sagen, der perfekte Einkauf. Mir scheint, da liegt kein einziger spontan gekaufter Artikel auf dem Band. Zumindest kann ich mir kaum vorzustellen, was hier noch ergänzt werden könnte, ohne die Harmonie empfindlich zu stören. Eine Tafel schwarze Schokolade oder eine Packung Maniok-Chips? Das wäre vielleicht noch 42 Vivai 2017

denkbar. Aber eine Packung Ravioli oder eine Flasche Coca-Cola liessen sich nicht mit dem Einkaufsmuster vereinbaren. Eindeutige Spuren, die mir Aufschluss über die Lebensumstände, das Alter oder das Geschlecht der einkaufenden Person(en) geben könnten, finde ich in der interessanten Komposition auf Anhieb keine. Aber es gibt dennoch ein paar Auffälligkeiten, die mich weiterführen. Aufgrund der eingekauften Men-

ge gehe ich davon aus, dass für einen Zweipersonenhaushalt eingekauft wurde. Frische und qualitativ hochwertige Nahrungsmittel werden zweifellos bevorzugt, und es wird grossen Wert auf eine gesunde und ökologische Ernährung gelegt. Dies kommt in den zahlreichen Bioprodukten und dem hohen Früchte- und Gemüseanteil deutlich zum Ausdruck. Bestimmt wird auch regelmässig und ausgewogen gekocht. Ziem-


lich sicher wird ausserdem jeden Tag gefrühstückt, wobei eine Person zum Beispiel Müesli mit Amarant, Chia und frischen Heidelbeeren bevorzugt, während die andere lieber Brot mit Butter und Käse oder Hobelfleisch mag. Die Hauptmahlzeiten werden meist aus frischen Produkten zubereitet und sorgfältig gewürzt und abgeschmeckt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie gern Gäste zu einem traditionellen oder exotischen Gericht einladen. Unsere Gastgeber sind nämlich kulinarisch mit mehr als einer Küche vertraut. Auffallend ist, dass keine Süssigkeiten und Süssgetränke gekauft wurden. Das kann verschiedene Ursachen haben. Entweder wird aus gesundheitlichen Gründen bewusst auf Speisen und Getränke mit einem hohen Zuckeranteil verzichtet, sie werden woanders besorgt, oder sie werden meistens selbst zubereitet. Gibt es denn kein Nahrungsmittel,

Mir scheint, da liegt kein einziger spontan gekaufter Artikel auf dem Band.

Der Ernährungspsychologe Dr. Robert Sempach ist Projektleiter Gesundheit beim Migros-Kulturprozent. Sein aktuelles Projekt: «Tavolata» – Tischrunden für ältere Menschen. Infos: tavolata.net

das mich näher an die Personen heranführen könnte? Gewürze haben sich in meinen Analysen meist als besonders aufschlussreich erwiesen. Ich kaufe deshalb Kardamom ein, der bisher in meiner Gewürzschublade fehlte. Dem im Orient beliebten Küchengewürz werden mehrere gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Ich koste ein Prise Kardamom, und mit einem angenehmen, leicht bitteren Geschmack auf der Zunge versuche ich, die Facetten dieses Einkaufs in ein Bild zu fassen: Ich sehe ein Paar zwischen dreissig und vierzig Jahren aus städtischer Umgebung vor mir. Sie leben ziemlich sicher in der Ostschweiz. Beide sind sportlich und unternehmungsfreudig, könnten im Gesundheits- oder Bildungswesen tätig sein und gern in ferne Länder reisen. Wer wars? Zur Auflösung umblättern. Vivai 2017

43


WER KAUFT HIER EIN ?

Daniela ist 43. Ihr Herz 49. Hand aufs Herz – wie alt ist Ihres?

Die Auflösung Eingekauft haben Laura Müller (27) und ihr Verlobter Bernhard Wanger (32). Die Schweizerin und der Liechtensteiner wohnen in Vaduz (FL).

w

ow, ich fühle mich ertappt und geehrt. Herr Sempach hat uns gut erkannt, und dass unser Einkauf Harmonie ausstrahlt, freut mich. Eine ökologische und gesunde Ernährung ist uns enorm wichtig. Wir finden, dass das, was wir dem Körper zuführen, von hoher Qualität sein sollte. Es ist uns allgemein ein Anliegen, Qualität in unser Leben zu bringen. Darum achten wir auf natürliche Materialien in der Einrichtung und bewegen uns viel in der Natur. Trotz der vielen Bioprodukte sehen wir uns nicht als fundamentalistische Ökos. Uns gefällt einfach dieser Lifestyle, der Nachhaltigkeit mit Innovation verbindet. Neues Wissen sollte man anwenden. Erleichtert uns eine App den Alltag, benutzen wir sie. Genauso ist es mit neuem Know-how in der Ernährung. Zum Beispiel gebe ich Sojamilch in mein Müesli mit Chia-Samen und esse reichlich Früchte und Gemüse, weil diese 44 Vivai 2017

Lebensmittel mir guttun. Vor unserem Wocheneinkauf machen Bernhard und ich eine Liste und schauen, welche Bioprodukte in Aktion sind. Abends koche ich, und Bernhard hilft beim Rüsten. Weil wir häufig wegen der Hochzeitsplanung unterwegs sind, gibt es meist etwas Kleines wie Salat. Bleibt mehr Zeit, koche ich Couscous mit Gemüsecurry, Spaghetti Napoli oder einen KohlrabiKartoffel-Gratin mit Parmesan. Fleisch essen wir nur einmal pro Woche. Zum Dessert mache ich vielleicht einen indischen Pudding, gewürzt mit Kardamom. Ich liebe das Exotische. Schon als Kind war ich viel in orientalischen Ländern unterwegs, später im Oman, in den Arabischen Emiraten und in Sri Lanka. Die Gewürze dieser Küchen ergeben runde Aromen und warme Farben. In der Schweizer Küche, wo die Beilagen fein säuberlich getrennt sind, fehlt mir manchmal das Schmackhafte. l Aufgezeichnet von Ueli Bischof.

Checken Sie Ihr Herz! www.swissheartcoach.ch

Das Online-Tool für Herz und Kreislauf

Der Swissheart-Coach ermittelt Ihr Herzalter und Ihr HerzKreislauf-Risiko. Er zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Lebensstil und Ihre Gesundheit gezielt verbessern können.

www.swissheartcoach.ch


Publireportage

Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich.

Thüringer Weltklasse

Imposante Naturschönheiten und beeindruckende Kulturgüter – kaum ein Ort verbindet diese Elemente besser als das deutsche Bundesland Thüringen.

©istock, Thüringer Tourismus GmbH, Wartburg-Stiftung

E

in Urwald mitten in Deutschland? Doch, den gibt es. Im Nationalpark Hainich, der zum Weltnaturerbe der Unesco gehört, ist der Wald noch sich selbst überlassen. Bäume in allen Farben und Grössen bestimmen die Landschaft, dazwischen Totholz, besetzt mit Moosen, Flechten und Pilzen. Ein perfekter Lebensraum für Wildschweine, Dachse und Rehe, aber auch für die seltenen Wildkatzen, die im Park leben. Rund 400 000 Menschen besuchen jährlich den Nationalpark, erkunden ihn auf Wanderwegen oder im Rahmen geführter Touren am Wochenende. Zum absoluten Besuchermagneten hat sich dabei der Baumkronenpfad entwickelt. Europas höchste Anlage dieser Art gewährt den Besuchern auf einer Länge von 530 Metern tiefe Einblicke und grandiose Ausblicke. Der Nationalpark ist aber nicht der einzige Eintrag Thüringens in der Welterbeliste der Unesco. Auch eine Reihe beeindruckender Kulturgüter gehört dazu, etwa die Wartburg in Eisenach, die zu den am besten erhaltenen Bauten der Spätromanik nördlich

der Alpen gehört. Luther übersetzte hier das Neue Testament ins Deutsche, aber auch Wagner, Liszt und Goethe trugen zur monumentalen historischen Bedeutung der Burg bei. Noch heute ist sie voller Leben: Die Akustik des Festsaals beeindruckt Musikliebhaber – etwa anlässlich hier aufgeführter Wagner-Opern wie des «Tannhäusers». Freunde der literarischen Klassik kommen im nahe gelegenen Weimar auf ihre Kosten. Hier spürt man noch heute den Geist berühmter Dichter und Denker. Wer wissen möchte, wie Goethe nächtigte, wo Schiller schrieb und Herder wirkte, findet in der Kulturstadt Weimar unzählige einzigartige Einblicke. Das Unesco-Weltkulturerbe «Klassisches Weimar» umfasst neben dem Goethehaus auch so bedeutsame Stätten wie das Stadtschloss, das Wittumspalais und den romantisch angelegten Park an der Ilm mit dem Ilmtal-Radweg. Thüringen bietet Weltklasse – landschaftlich sowie kulturell. Und es liegt keine Weltreise entfernt. Zeit für eine Entdeckungstour!

Der Sängersaal auf der Wartburg.

Thüringen ist mit dem öffentlichen Verkehr ab Basel in rund fünf Stunden erreichbar. Zu den Festival-Highlights 2018 zählen die Thüringer Bachwochen, die DomStufenFestspiele in Erfurt sowie der MDR Musiksommer und der Weimarer Sommer. Alle Infos: www.thüringen-entdecken.de




Spielend zu mehr Bewegung Kinder gehen plötzlich lieber zu Fuss – Pokémon Go sei Dank. Auch Erwachsene bewegen sich häufiger und lieber, wenn etwas auf dem Spiel steht. Dahinter steckt der Sammlerinstinkt.

e

in Videospiel, von dem Mütter begeistert sind? Das gibt es. Dank Pokémon Go tummeln sich die Kinder selbst bei Regenwetter draussen und jagen zu Fuss nach virtuellen Monstern. Zwar ist das Spiel nicht mehr ganz so populär wie vor gut einem Jahr, als es neu erschienen ist und in kürzester Zeit rund 700 Millionen Mal auf Handys heruntergeladen wurde. Trotzdem lassen sich seine Vorteile sehen: Untersuchungen zeigen, dass sich Pokémon-Go-Spieler gegenüber Nichtspielern um 26 Prozent mehr bewegen. Weltweit haben sie ganze 144 Milliarden Schritte gemacht. Das entspricht rund 100 Millionen Kilometern, also 2500-mal um den Erdball. Und alles nur, um kleine virtuelle Kreaturen zu fangen, die an den unterschiedlichsten Orten auftauchen. Warum schafft Pokémon Go, woran uns der innere Schweinehund so oft hindert? Das liegt daran, dass das Spiel wie viele andere Videospiele unseren Jägerund Sammlerinstinkt anspricht. Das Bedürfnis, nach etwas zu suchen, und die daraus erfahrene Befriedigung sind tief in unserem Hirn verankert. Der Neuro48 Vivai 2017

psychologe Jaak Panksepp bezeichnet das Suchbedürfnis als «den Grossvater aller Systeme», die unsere Gefühle steuern. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass wir stets damit beschäftigt sind, Informationen zu suchen, die unser Überleben sichern. Motivation dank Feedback

Baut man solche Elemente in einen spielerischen Kontext ein und verbindet diesen mit Bewegung – sei es draussen wie im Fall von Pokémon Go und Geocaching (siehe Box) oder auch drinnen in Kombination mit einer bewegungssensitiven Steuerung – hat man einen mächtigen Motivator. Massgebend dafür, dass die Motivation anhält, ist laufendes Feedback. Wir Menschen – Sportler und insbesondere Spieler – wollen stets wissen, wo wir stehen. Läufts gut? Falls nicht, was kann ich tun, um es zu verbessern? Dazu brauchen wir messbare Informationen wie Körpergewicht, Pulsfrequenz, Anzahl Schritte oder Kilometer. Kein Medium ist stärker darauf ausgerichtet, Feedback zu geben, als Games. Töne, Zahlen, aber auch Grafiken machen lau-

fend deutlich, was gerade auf dem Bildschirm geschieht. Diese Informationsbasis ist auch die Grundlage für einen weiteren – vor allem für Männer – starken Treiber: Wettbewerb. Denn nur wenn Zahlen und Fakten vorliegen, ist ein Vergleich möglich. Dieser Wettbewerbscharakter spornt besonders in einer Gruppe an. So gehört es zum Umgang unter den Pokémon-GoSpielern, dass man sich die gesammelten Pocket-Monster vorführt. Im vernetzten Spiel zeigen Ausrüstung sowie Zahlenwerte, mit wem man es zu tun hat und ob überhaupt eine Chance für einen ausgeglichenen Wettkampf besteht. Die oben beschriebenen Mechanismen und Eigenschaften machen sich auch verschiedene andere Bereiche zunutze. Der Sammelbegriff hierbei heisst «Gamification», also Ergänzung mit spielerischen Aspekten. Wenn es darum geht, den inneren Schweinehund zu überwinden oder repetitive Bewegungen, etwa bei einer Rehabilitationstherapie, zu machen, dann ist jede Ablenkung durch eine spielerische Komponente nicht nur wünschenswert, sondern verleitet zu

© Nintendo

Text: Marc Bodmer


GAMIFICATION

” Suchen, um überleben. „

BEWEGEN

zu

Vivai 2017

49


Höchstleistungen. So haben Studien der ETH Zürich gezeigt, dass Videospiele, bei denen man sich bewegt, besonders bei älteren Leuten bessere Resultate erzielen als konventionelle Physiotherapie. Also nichts wie ran an die Games! l POKÉMON GO Zwar ist das Spiel nicht mehr so populär wie im letzten Jahr, trotzdem spornt es rund um den Globus zu mehr Bewegung an.

Die neuen Fitnesstrends Interessieren Sie sich für Trends aus dem Fitness- und Sportbereich? Auf iMpuls, der Onlineplattform der Migros-Gesundheitsinitiative, erfahren Sie etwa, was es mit Aroha, Bokwa oder Piloxing auf sich hat. migros-impuls.ch

ANZEIGE

Kamillosan

®

Die Kraft der Manzana-Kamille

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.

• Kamillosan Creme und Kamillosan Salbe: Bei Schürfungen, Kratzwunden, aufgesprungener Haut.

• Kamillosan Ocean Nasenspray: Zur Reinigung und Befeuchtung der Nasenhöhlen.

• Kamillosan Liquidum: Entzündungshemmendes, juckreiz-milderndes, leicht desinfizierendes Mittel (Enthält 43% [V/V] Alkohol).

• Kamillosan Mund- & Rachenspray: mit entzündungshemmender, schmerzlindernden und antibakterieller Wirkung.

Dies sind Arzneimittel bzw. ein Medizinalprodukt. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage oder lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.

8602 Wangen-Brüttisellen, www.medapharma.ch. MEDA Pharma GmbH, a company of the Mylan group.


GAMIFICATION

BEWEGEN

Diese Spiele sorgen für Bewegung Geocaching (Smartphone)

Gemäss geocache.ch sind in der Schweiz über 30 000 Verstecke angelegt, die mithilfe von GPS-Koordinaten ausfindig gemacht werden können. Diese Schnitzeljagd verleiht jeder Wanderung eine spielerische Dimension. Die Augmented-Reality-Technologie lässt virtuelle Monster im Alltag erscheinen. Hunderte von verschiedenen Kreaturen müssen an den verschiedensten Orten der Welt gesammelt werden. Kult! GEOGACHING Mit dem Handy unterwegs in unbekanntem Gebiet.

Just Dance (PS4 / Xbox One / Switch)

Seit acht Jahren begeistert die GameSerie «Just Dance» Tanz- und Discofans. Zu populären Hits gilt es, den auf dem

Arms (Switch)

Mit der Konsole Wii hat Nintendo viel Erfahrung in bewegungsgesteuerten Spielen gesammelt. Dieses Wissen fliesst in das frenetische Kampfspiel Arms auf der neuen Switch-Konsole ein, das nicht nur Kondition, sondern auch Geschick braucht. Dacadoo Go (iOS)

Der Schweizer Software-Entwickler Dacadoo will zu mehr Bewegung animieren. Dazu entleiht er Elemente aus Pokémon Go und verbindet diese mit «echten» Preisen. So können virtuelle Goodies und Geld gewonnen werden.

ImholzDesign

ANZEIGE

© Antistress AG

© Keystone, iStock, Nintendo

Pokémon Go (Smartphone)

Bildschirm vorgezeigten Tanzfiguren zu folgen. Ein schweisstreibender Spass.

Und BIOTICSFEM nicht vergessen! Burgerstein BIOTICS-FEM ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit einer innovativen Kombination aus vier milchsäurebildenden Bakterienkulturen, die in einer gesunden Scheidenflora vorkommen. Es optimiert das natürliche Gleichgewicht des Scheidenmilieus und ist dank der Kapselform einfach einzunehmen. www.burgerstein-biotics.ch

Tut gut.

Erhältlich in Apotheken und Drogerien – Gesundheit braucht Beratung.


Hallo Velo Seit 200 Jahren ist der Mensch auch auf zwei Rädern unterwegs — mit dem Fahrrad. Zum Jubiläum des Drahtesels nehmen wir Sie mit auf eine ganz besondere Tour de Suisse und prä-

1

sentieren Ihnen sechs Velorouten für jeden Geschmack. Text: Regula Burkhardt-Lehmann Illustrationen: Martin Haake

6

52 Vivai 2017


VELOTOUREN

REISEN

4

3

2

5

Vivai 2017

53


REISEN

VELOTOUREN

2. Die Anspruchsvolle

s

1. Die Beliebte

e

ntlang malerischer Seen, durch weite Ebenen und historische Städtchen radeln – was will man mehr? Die reizvolle Tour von Murten nach Kerzers und zurück ist entsprechend beliebt. Sie verläuft vorwiegend auf motorfahrzeugfreien Wegen und führt zuerst entlang des Zihlkanals an den Bielersee. Hier lohnt eine Rast, etwa in Erlach oder in einem Fischrestaurant in Lüscherz. Das Südufer entlang gehts danach bis zum Hagneckkanal und durch das Grosse Moos, den Gemüsegarten der Schweiz, via Kerzers zurück nach Murten. Das reizvolle Zähringerstädtchen ist ebenfalls einen Besuch wert und lädt dazu ein, den schönen Herbsttag gediegen ausklingen zu lassen.

MURTEN–INS–KERZERS–MURTEN Länge: 50 km, davon Naturbelag: 4 km Anforderung: leicht Kondition: normal Höhenmeter: 330 Wegweisung: Folgen Sie ab Murten

der Wegweisung Nr. 59 via Sugiez bis Ins, anschliessend der Nr. 5 bis Hagneck und der Nr. 8 bis Walperswilbrügg. Danach folgen Sie der Wegweisung Nr. 44 nach Murten. Veloverleih: in Murten; rentabike.ch 54 Vivai 2017

tramme Waden sind für diese Zweitagestour Voraussetzung, denn auf der «Herzschlaufe Seetal» sind über 2000 Höhenmeter zu meistern. Die Route führt abseits vom Verkehr durch unbekannte und anmutige Gegenden der Kantone Luzern und Aargau. Am ersten Tag gehts auf den Lindenberg und am romantischen Wasserschloss Hallwyl vorbei nach Lenzburg. Am zweiten Tag fordert der Bööler-Pass, belohnt aber mit schöner Aussicht. Vor Beromünster führt die Strecke durch schmucke Landschaften ohne Dörfer und Verkehr. Wo sonst findet man noch so viel Ruhe? Übrigens: In Eschenbach können E-Bikes gemietet werden, das ist bequemer.

3. Die Beschauliche

s

ie ist bei Gümmelern, Familien und Senioren gleichermassen beliebt, denn die Radroute entlang der Töss verläuft grösstenteils auf asphaltierten Flurwegen, abseits der Strassen. Die Tour führt vorbei an lauschigen Rastplätzen. Vielerorts sind Sitzbänke aufgestellt, auch zahlreiche Grillstellen sind vorhanden. Kurz nach Sennhof führt der Weg vorbei am Naherholungsgebiet Eschenberg mit Sternwarte und Wildpark. Gegenüber thront das Schloss Kyburg. Nach einer erholsamen Fahrt durch die Natur taucht man am Ende in die ehemalige Industriezone Winterthurs ein.

TURBENTHAL–KOLLBRUNN– WINTERTHUR Länge: 20 km, davon Naturbelag: 4 km Anforderung: leicht Kondition: normal Höhenmeter: 50 Wegweisung: Folgen Sie der Wegwei-

sung Nr. 53 bis Winterthur, danach Nr. 5. Veloverleih: in Winterthur; rentabike.ch

TAG 1: ESCHENBACH LU–LINDENBERG–SEENGEN–LENZBURG TAG 2: LENZBURG–SEON–BEROMÜNSTER–ESCHENBACH LU Länge insgesamt: 114 km, davon

Naturbelag: 38 km

Anforderung: mittel Kondition: sehr gut Höhenmeter: 2150 Wegweisung: Folgen Sie der Wegwei-

sung Herzschlaufe Seetal 599. Veloverleih: in Eschenbach; rentabike.ch Info: herzschlaufe-seetal.ch


5. Die Romantische

d 4. Die Vielseitige

d

er Bodensee zählt zu den schönsten Velodestinationen der Schweiz, aber auch das hügelige Thurgauer Hinterland ist reizvoll. Die Tour von Romanshorn über Dozwil nach Kreuzlingen und über Münsterlingen zurück nach Romanshorn bietet beides: Auf der Hinfahrt auf dem Seerücken geniesst man atemberaubende Ausblicke auf den See und ins Landesinnere. Bauernhöfe bieten regionale Produkte feil, und Besenbeizen laden zum Verweilen ein. Zurück geht es gemütlich auf der nationalen Veloroute das Seeufer entlang nach Romanshorn.

as Maggiatal ist romantisch und wild zugleich. Steter Wasserlauf hat den Fels geschliffen, ihn gehöhlt und Sandbänke geschaffen. Das Wasser ist klar, die Landschaft ursprünglich. Nur der Radweg ist ganz neu – das Teilstück zwischen Tegna und Avegno wurde sogar erst 2016 eingeweiht – und lädt zu einer unvergesslichen Velotour. Ab Locarno gehts Richtung Losone, den Fluss entlang nach Ponte Brolla bis nach Maggia. Danach führt der Weg durchs Tal vorbei an Weinbergen und romantischen Rustici bis nach Someo. Nun muss der Rückweg unter die Räder genommen werden. Wer will, nimmt den Bus. LOCARNO–SOMEO–LOCARNO Länge: 50 km, davon Naturbelag: 10 km Anforderung: mittel Kondition: gut Höhenmeter: 340 Wegweisung: Folgen Sie ab Locarno

der Wegweisung Nr. 31 Veloverleih: in Locarno; rentabike.ch

6. Die Abenteuerliche

i

m beschaulichen Städtchen Martigny beginnt eine ereignisreiche Radtour. Sie führt die Rhone entlang bis zum Genfersee und weiter nach Montreux. Unterwegs warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten darauf, entdeckt zu werden, etwa die Trientschlucht, die von zwei der höchsten Brücken Europas überspannt wird, der Pissevache-Wasserfall, dessen Schönheit Goethe lobte, die Feengrotte oder das grösste Naturlabyrinth der Welt in Evionnaz. Nach Le Bouveret am See führt der Weg zuerst vorbei am bekannten Feuchtgebiet Les Grangettes, dann, kurz vor Montreux, ist ein Halt beim Schloss Chillon natürlich Ehrensache.

MARTIGNY–MONTREUX ROMANSHORN–DOZWIL– KREUZLINGEN–MÜNSTERLINGEN– ROMANSHORN Länge: 46 km, davon Naturbelag: 9 km Anforderung: leicht Kondition: normal Höhenmeter: 220 Wegweisung: Folgen Sie ab

Romanshorn der Wegweisung Nr. 5 bis Hungerbüel, anschliessend Nr. 82 bis Bleihof. Dann der Wegweisung Nr. 55 bis Kreuzlingen. Zurück nach Romanshorn folgen Sie der Wegweisung Nr. 2. Veloverleih: in Romanshorn; rentabike.ch

Länge: 47 km, davon Naturbelag: 1 km Anforderung: mittel Kondition: normal Höhenmeter: 80 Wegweisung: Rhone-Route Nr. 1 Veloverleih: in Martigny; wallisrollt.ch Tipp: Im Naturschutzgebiet Les Gran-

gettes können zahlreiche Vögel, Amphibien und Reptilien beobachtet werden. In der Dämmerung wagt sich manchmal auch der Biber hervor. INFOS:

Alle vorgestellten Velotouren und zahlreiche weitere Routen in der Schweiz finden Sie im Internet: veloland.ch Vivai 2017

55


Eine schon lang geplante Ernährungsumstellung? Den Körper entschlacken? Einfach mal zur Ruhe kommen? Gründe gibt es viele für die Biotta Wellness Woche. Aus welcher Motivation auch immer Sie sich für die Saft-Woche entscheiden, das Wellness Woche-Paket bietet alles in einer handlichen Box. Bereits 1992 wurde das Paket von Ernährungswissenschaftlern unter Leitung der

Was genau steckt im Paket?

Online mehr erfahren

Das Paket ist nach ernährungsphysiologi-

In der Wellness Woche Community können

schen Kriterien zusammengestellt und hat

Sie in den häufigsten Fragen und Antworten

sich bewährt. Bereits seit über 20 Jahren ist die

stöbern oder im Forum mit Gleichgesinnten

Wellness Woche die Saft-Woche der Schweiz.

diskutieren. Ihr persönlicher Newsletter begleitet Sie während der 7-tägigen Saft-Woche

Im Paket enthalten sind:

und gibt wertvolle Tipps & Tricks. So werden

11 direkt gepresste Bio-Säfte

Sie während Ihrer Biotta Wellness Woche

1 Packung Bio-Leinsamen

rundum mit Informationen versorgt.

1 Packung Bio-Kräutertee (Mischung aus acht Bio-Kräutern)

www.biotta.ch/wellnesswoche

1 Anleitung inklusive Wochenplan und zahlreichen Tipps & Tricks

Biotta Forschung entwickelt. Mit Hilfe von elf naturbelassenen Frucht- und Gemüsesäften soll der Körper entlastet werden und man selbst neue Leichtigkeit erfahren. Es geht nicht um rigorosen Nahrungsentzug, sondern um vorrübergehenden Verzicht, weg von hektischem, ungesundem Essen.

biottach

Erhältlich in Apotheken und Drogerien sowie im Bio-Fachhandel und online.

Mit einer Biotta Wellness Woche erleben Sie in wenigen Tagen ein neues Körpergefühl. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit!


RAFFAELA LANDERT

MEIN ORT

«Die Mischung aus Industrie und Kultur fasziniert mich.»

Raffaela Landert (36) arbeitet als Leiterin Kommunikation bei Schutz & Intervention Winterthur. Mit Mann und Sohn lebt sie am Rande der Winterthurer Altstadt, geniesst das urbane Leben und mag Ausstellungen, Konzerte und andere Kulturevents.

Lagerplatz,Winterthur

© Yves Bachmann

h

ier studierte ich einst, tanzte in den alten Hallen die Nächte durch und probte fürs Theater, das ebenfalls an diesem Ort eingemietet ist. Diese Zeit ist allerdings passé, seither hat sich einiges verändert. Ich habe eine Familie gegründet und bin beruflich eingespannt, die Partynächte sind selten geworden. Dennoch ist das Sulzerareal ein wichtiger Ort für mich geblieben, etwa weil ich hier Freunde treffe, mit meinem Sohn Spaziergänge zwischen den alten Gemäuern unternehme oder weil mich nichtkommerzielle Veranstaltungen anlocken. Der von mir besuchte Studien-

gang für Journalismus und Kommunikation findet inzwischen an einem anderen Ort statt, dafür ist hier Raum für Freizeitangebote entstanden. Nicht nur ich habe mich verändert, auch mein Lieblingsort ist im steten Wandel. Mich trifft man häufig im «Portier», einem winzigen Café, in dem manchmal eine Ein-MannBand auftritt. Für mehr Musiker hätte es hier auch gar keinen Platz. Seinerzeit befand sich an dieser Stelle der Eingang ins Sulzerareal. Die Pförtner kontrollierten den Einlass und wiesen unerwünschte Besucher weg. Mir gefällt, dass dank der neuen Nutzung das Areal nun der gesam-

ten Bevölkerung offen steht. Bei sonnigem Wetter sitze ich jeweils draussen auf dem Platz und geniesse einen Caffè freddo. Während mein zweijähriger Sohn mit dem Trottinett herumkurvt, blicke ich auf die hundertjährigen Gebäude und staune, wie in diesen stummen Zeitzeugen Neues entsteht und unkonventionelle Ideen plötzlich Früchte tragen. Die Mischung aus Industrie und Kultur fasziniert mich. Dieser Ort bildet einen schönen Kontrast zur Winterthurer Altstadt, die so ganz anders ist und in der ich seit bald achtzehn Jahren zu Hause. l Aufgezeichnet von Regula Burkhardt. Vivai 2017

57


RÄTSELN d un ln en! e n ts Rä ewin g

Finden Sie das Lösungswort Das ist Ihr Gewinn: Drei Übernachtungen für zwei Personen in einer Junior-Suite mit

Seeblick im Viersternehotel Brugger’s am Titisee mit seinem grossen Hotelpark und dem hauseigenen Badestrand, inklusive Frühstücksbuffet und 2 × 4-Gang-Gourmetdinner. Im Gewinn inbegriffen ist auch der Zutritt in den neuen Wellnessbereich sowie die Hochschwarzwald-Card – für eine garantiert vitalisierende Auszeit. bruggers-hotelpark.de

So sind Sie dabei Telefon: Wählen Sie die Nummer 0901 560 001

(Fr. 1.– / Anruf), und sprechen Sie das Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse aufs Band. SMS: Senden Sie Folgendes an die Nummer 920 (Fr. 1.– / SMS): VIVAI D, Ihr Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse.

Postkarte (A-Post): Verlag Vivai, Kreuzworträtsel 5/17, Postfach, 8074 Zürich Teilnahmeschluss: 22. Oktober 2017 Lösungswort der letzten Ausgabe: Badetuch Gewonnen hat: Rita Schneeberger, Wetzikon

Die Gewinnerin / der Gewinner wird unter sämtlichen korrekten Einsendungen aller Sprachausgaben von Vivai ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Gewinne, die nicht bis spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, verfallen ersatzlos. Mitarbeitende des Migros-GenossenschaftsBundes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Auflösung und den Namen des Gewinners finden Sie im Vivai 6/17.

58 Vivai 2017

Abonnieren Sie Vivai kostenlos auf der Website migros.ch/vivai oder per E-Mail an abo.vivai@migrosmedien.ch und Tel. 0800 180 180.


Gratis-Apéroschale 2 PAVESI PRODUKTE KAUFEN =

1 APÉROSCHALE GRATIS 2.90

Pavesi Sfoglie Classiche, 250 g und Pavesi Sfoglie Olive, 220 g

2.95

Pavesi Cracker Salati, 250 g

Erhältlich in grösseren Migros-Filialen. ANGEBOTE GELTEN NUR VOM 3.10. BIS 9.10.2017, SOLANGE VORRAT

Ein kleiner Beitrag

von Ihnen, eine grosse Wirkung für alle.

«pro clima»-Versand. Klimafreundlich, wann immer Sie wollen. Mit nur wenigen Rappen Zuschlag können Sie Ihre Pakete oder Güter klimaneutral versenden – ganz einfach als freiwillige Zusatzleistung. Erfahren Sie mehr: post.ch/klimaneutral


17 8 /1

FLUSSKREUZFAHRTEN

20

Faszinierende Rhein-Kreuzfahrten mit Luxusschiff MS Antonio Belluccibbbbb

t langs he Es het so

Rabatt* .– 0 bis Fr. 60 ng, slastu ig von Au *Abhäng , Wechselkurs n Saiso

1 Schnupperfahrt durchs Elsass Basel–Breisach–Strasbourg–Basel

2 Rheinkreuzfahrt zur Tulpenblüte Basel–Amsterdam–Basel

3 Tage ab Fr. 190.–

9 Tage ab Fr. 890.–

1. Tag Basel–Breisach Individuelle Anreise nach Basel.

1. Tag Basel Ind. Anreise nach Basel und Einschiffung. 2. Tag Strasbourg Stadtrundfahrt/-gang* durch die Altstadt. Weiterfahrt. 3. Tag Bonn Das Schiff passiert die

(Rabatt Fr. 200.– abgezogen, 21.11., Hauptdeck)

(Rabatt Fr. 600.– abgezogen, 20.03., HD hinten, VP)

Ab 11.00 Uhr Einschiffung im Hafen St. Johann. Abfahrt um 11.45 Uhr mit anschliessendem Mittagessen. Im Laufe des Nachmittags Kabinenbezug. Ab 16.00 Uhr gibt es einen Willkommens-Apéro. Nach dem zeitigen 4-Gang Abendessen findet eine Führung durch eine traditionelle Weinkellerei* in Breisach statt. 2. Tag Breisach–Strasbourg Nach genussvollem Brunch von 08.00–11.00 Uhr fährt ein Bus die Gäste ins Zentrum von Strasbourg zur Stadtrundfahrt/-gang.* Zeit zur freien Verfügung. Nach der Rückkehr an Bord verlässt das Schiff Strasbourg am frühen Abend. Ein Highlight ist das 6-gängige Galadinner und die kleine, attraktive Crewshow. 3. Tag Basel Ankunft in Basel St. Johann um ca. 09.00 Uhr nach dem Frühstücksbuffet. Ausschiffung und individuelle Heimreise. Abreisedaten 2017 30.10. 200 11.11. 01.11. 200 13.11. 03.11. 100 15.11. 05.11. 150 17.11. 07.11. 200 19.11. 09.11. 150 21.11.

Es het solangs het Rabatt 100 200 200 150 200 200

23.11. 25.11.° 27.11.° 29.11.° 01.12.° 03.12.°

200 100 200 200 100 150

05.12.° 07.12.° 09.12.° 11.12.° 13.12.° 15.12.°

200 150

Loreley-Strecke. Ankunft nach dem Mittag. Stadtrundfahrt mit Besuch des Beethovenhauses.* 4. Tag Dordrecht– Rotterdam Ausflug* zu den Windmühlen von Kinderdijk. Stadtrundfahrt* Rotterdam. 5. Tag Amsterdam Ausflug* zum Keukenhof mit einmaliger Blütenpracht. Grachtenfahrt.+ 6. Tag Duisburg–Düsseldorf Ausflug* zum Zollverein ab Duisburg. Für Gäste, die lieber freie Zeit in Düsseldorf verbringen, wird ein Transfer+ organisiert. 7. Tag Rüdesheim Schifffahrt entlang dem «Romantischen Rhein». Fahrt mit Winzerexpress*. Erkundung vom Weinstädtchen auf eigene Faust. 8. Tag Baden-Baden Ankunft in Gambsheim und Busausflug* nach Baden-Baden. Rundgang durch die Bäderund Kunststadt. Rückfahrt nach Kehl, wo das Schiff die Ausflugsteilnehmer bereits erwartet. 9. Tag Basel Ausschiffung und individuelle Heimreise.

100 200 200 100

Abreisedaten 2018 Es het solangs het Rabatt 20.03. 600 05.04. 400 21.04. 200 07.05. 200 28.03. 500 13.04. 300 29.04. 200

° mit Weihnachtsmarkt in Strasbourg 2-Bettkabine Mittel- und Oberdeck (ca. 15 m²) mit franz. Balkon

Keukenhof

• Bequem ab/bis Basel • «Romantischer Rhein» • Charme der elsässischen Metropole MS Antonio Belluccibbbbb Luxusschiff für 141 Gäste. Alle Kabinen mit Dusche/WC, Föhn,Telefon, Safe,TV und individuell regulierbarer Klimaanlage. Kabinen auf Mitteldeck und Oberdeck (ca. 15 m²) mit franz. Balkon,Tisch und zwei Sessel (ausser Mitteldeck hinten). Kabinen auf dem HD (ca. 13 m²) mit kleinen, nicht zu öffnenden Fenstern. Bordausstattung: Foyer, Shop, Restaurant, Panorama-Salon mitTanzfläche und Bar, Saunaund Fitnessbereich, Sonnendeck mitWhirlpool. Gratis WLAN nachVerfügbarkeit. Lift zwischen MD und OD. Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt). Preise p.P. in Fr. (vor Rabattabzug) 2-Bettkabine Hauptdeck hinten 2-Bettkabine Hauptdeck 2-Bettkabine MD hinten, franz. Balkon 2-Bettkabine Mitteldeck, franz. Balkon 2-Bettkabine OD hinten, franz. Balkon 2-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon Suite Oberdeck, franz. Balkon Zuschlag Alleinbenutzung Ausflugspaket (2/8 Ausflüge) Annullations-/Extrarückreiseversicherung

1 2 340 1490 390 1590 440 1890 490 1990 540 2090 590 2190 890 2790 auf Anfrage 39 280 34 59

Leistungen: Kreuzfahrt inkl. Vollpension (Reise 2), Mahlzeiten gemäss Programm (Reise 1). Weitere Details im Internet oder Prospekt verlangen.

Weitere Reisen mit MS Antonio Belluccibbbbb Basel–Miltenberg–Regensburg–Passau 9 Tage ab Fr. 1290.– (Rabatt Fr. 200.– abgezogen, HD hinten, VP) Passau–Wien–Budapest–Bratislava–Passau 8 Tage ab Fr. 1290.– (Rabatt Fr. 200.– abgezogen, HD hinten, VP) Basel–Flandern–Holland–Friesland–Basel 15 Tage ab Fr. 1990.– (Rabatt Fr.400.– abgezogen, HD hinten, VP) Weitere Details im Internet oder Prospekt verlangen. * Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar |

Online buchen und sparen

www.thurgautravel.ch

+ Fak. Ausflug nur an Bord buchbar

| Programmänderungen vorbehalten | Reederei/Partnerfirma: feenstra

Buchen oder Prospekt verlangen

Gratis-Nr. 0800 626 550 Rathausstrasse 5 | 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 55 00 | info@thurgautravel.ch

Aussergewöhnliche Reisen zu moderaten Preisen


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.