Petershagen - 31. Oktober 2015 by Minden Kurier

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Petershagen

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Minden-Kurier.de · 31. Oktober 2015 · Ausgabe 30 · Jahrgang 3 · Anzeigen-Hotline (0571) 509255-17 · Zustell-Hotline (0571) 509255-21 · Zentrale (0571) 509255-0

Dennis Salge

Telefon (0571) 509255-14 d.salge@minden-kurier.de

„Dat Schünenviertel“ von der Straße aus gesehen.

„Die Scheuns“ in Schlüsselburg

400 Jahre und kein bisschen müde

Dicht an dicht stehen die 26 Scheunen in Schlüsselburg.

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Samstag • 06. September 2014

So muss es aussehen! Hartmut Precht öffnet für uns seine gut erhaltene Scheune.

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MIKU Lokal Petershagen dort besser vor dem Weser-Hochwasser geschützt und lagen gut erreichbar direkt an der Hauptstraße“, sagt Hannemann. Alle Schlüsselburger Scheunen sind „zweischiffig“, also in beide Richtungen gleichzeitig befahrbar. Hartmut Precht – selber stolzer Scheunenbesitzer – gewährt uns Einblicke in zwei der historischen Gebäude. „Die Scheunen hatten hinten und vorne ein großes Tor. Das war praktisch, denn die Pferdefuhrwerke waren nicht sehr wendig und so konnte man von beiden Seiten hineinfahren. In einem 'Schiff' standen die Fuhrwerke, das andere wurde als Lager oder als Stellplatz für die Weidetiere gebraucht“, erzählt Hartmut Precht. Auf der Diele wurde das Getreide nach der Trocknung gedroschen und gelagert. Alle 26 Scheunen werden auch heute noch genutzt – mal mehr, mal weniger landwirtschaftlich. Viele Besitzer lagern in den alten Gemäuern ihr Brennholz für den Winter, ihre technischen Geräte - oder gar ihre Segelboote, wie der Wassersportclub. „24 der 26 'Scheuns' befinden sich in Privatbesitz. Das ist einzigartig“, sagt Hannemann mit Stolz. Zumal es sich bei fast allen Eigentümern um Mitglieder des Vereins “Dat Schünenviertel“ handelt. Die Schlüsselburger Initiative, im Juli 2008 ins Leben gerufen, bemüht sich um den Erhalt des Viertels. Zusammen mit der Kulturgemeinschaft wurde im Laufe der Jahre eine Informationsscheune und eine Grillhütte errichet. Alles in Eigenregie, mit vielen helfenden Händen. „Schlüsselburg kann sich auf seine Dorfgemeinschaft und das Bürgerengagement verlassen“, erklären Hannemann • und Precht im Einklang.

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Neun Scheunenviertel gibt es in Norddeutschland. S ie sind Zeugen einer längst vergangenen Epoche. Einer Epoche, in der jeder Dorfeinwohner in der Landwirtschaft arbeitete, um die Familie ernähren zu können. Viele Scheunenviertel sind über die Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. Sie sind verbrannt, verwittert, verkommen. Doch nicht die „Scheuns“ in Schlüsselburg.

ei unserem Scheunenviertel handelt es sich um das Größte seiner Art in ganz Norddeutschland“, erzählt Jürgen Hannemann. Mit „unserem Scheunenviertel“ meint der rüstige Rentner 26 imposante und historische Scheunen in Schlüsselburg. Jürgen Hannemann ist der Ortsheimatpfleger von Schlüsselburg - Inseldorf und nördlichster Zipfel der Stadt Petershagen. Gemeinsam mit seinem Freund Hartmut Precht, einem der laut Hannemann „aktivsten und engagiertes-

ten Schlüsselburger“, gibt er uns einen Rundgang durch die „Scheuns“. „Die erste urkundliche Erwähnung des Scheunenviertels datiert aus dem Jahr 1617“, erzählt uns Jürgen Hannemann von der langen Geschichte des Schlüsselburger Kulturdenkmals. Die ursprüngliche Aufgabe der Scheunen bestand darin, mehrere Funktionen eines landwirtschaftlichen Betriebs zu übernehmen. Sie dienten als Lager, Remise und Geräteschuppen und natürlich auch als Pferde- oder Schafstall. Errichtet wurden die Gebäude

auf der Humke, einer leichten Erhöhung außerhalb des Dorfkerns. Es sind Fachwerkscheunen im besten Sinne, genau wie man sie sich vorstellt. Gebaut auf Eichenboden, das Dachgerüst in Nadelholz, mit massiven Außenwänden. So stehen die Scheunen an der selben Stelle, wie sie es bereits vor Hunderten von Jahren taten. Dicht an dicht, oft ohne auch nur einen Meter Platz. Die Standortwahl hatte ganz pragmatische Gründe. „Auf der Humke gab es mehr Platz als in der eng bebauten Dorfmitte. Die Scheunen waren

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Gut gelaunt! Hartmut Precht und Jürgen Hannemann zeigen uns eine typische „zweischiffige“ Scheune.

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Samstag • 06. September 2014 Foto: Krischi Meier.

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Samstag • 06. September 2014

Die rote Markierung zeigt die Liegewiese, die die Stadt renaturieren will. Legende Planung

Bestand

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Einzelbank Neupflanzung standorttypischer Gehölze Wasserfläche bis 0,40m Tiefe Wasserfläche bis 1.20m Tiefe Wasserfläche (Weser)

Böschungsgestaltung Slipanlage Kanu und Kajak Ein- und Ausstieg

Weseruferaufweitung mit Flachwasserzonen Petershagen - ehemalige Anlegestelle - Projektskizze -

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Bürger halten die Planungen der Verwaltung für „gänzlich verfehlt“

Schiffsanleger sorgt für Zwist

Über die Planungen für den Schiffsanleger Heisterholz ist eine heftige Debatte in der Stadt Petershagen entbrannt. 13 Bürger aus Petershagen wenden sich in einem Protestschreiben direkt an Bürgermeister Dieter Blume (CDU) und fordern eine stärkere Bürgerpartizipation. Unterschrieben wurde der Brief unter anderem von lokalen Geschäftsleuten, dem Stadtmajor und dem Vorsitzenden des SC Petershagen.

ie Unterzeichner des Schreibens halten die Planungen der Verwaltung für gänzlich verfehlt und bürgerfern. So sei die Rasenfläche am Schiffsanleger die einzige verbliebene Freif läche für die direkte Naherholung am Weserufer. Dass ausgerechnet die Abteilung Wirtschaftsförderung und Tourismus eine Planung vorgelegt hat, die diese letzte verbliebene Freizeit-Fläche wegbaggern und in ein Biotop verwandeln wolle, müsse mehr als verwun-

dern. Denn: „An Biotopen im Wesertal besteht in der Stadt Petershagen bekanntlich nicht der geringste Mangel“, erklären die Unterzeichner unisono. Info Die aktuelle Planung der Verwaltung sieht die Renaturierung des Weserufers am Schiffsanleger vor – den Abbruch der vorhandenen Spundwand auf der gesamten Länge und die Entfernung des Pflasterwegs. Das Ufer soll um 30 bis 35 Meter zurückverlegt werden (MiKu berichtete).

Die Umsetzung der Planung würde dauerhafte Pf legemaßnahmen erfordern, die die aktuelle Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung Petershagen gä n z l ic h ü b e r s te i g t . „Dass die Verwaltung den Jahreskarteninhabern am Schiffsanleger jetzt sogar die Gebühr von 30 Euro, die die Stadt im Frühjahr für das Rasenmähen erhoben hatte wegen nicht erbrachter Dienstleistung zurückgezahlt hat, ist ein geradezu beschämender Offenbarungseid“, heißt es weiter

in dem Bürgerschreiben. stand wiederherzustellen In Zeiten knapper öffent- – und das Areal als Naherholungs- und Tourismusangebot nutzen zu könInfo nen. Aus einem Gespräch Seit dem 01. April ist der der Bürger mit dem WasSchiffsanleger Heisterholz ser- und Schifffahrtsamt land- und wasserseitig durch sei hervorgegangen, dass einen Bauzaun abgesperrt. es genügend Spielraum Betroffen von der Sperrung für einfache Lösungsvasind der Anlegebereich für rianten gebe, die eine touSportboote und Fahrgast- ristische Nutzung ermögschiffe sowie die Slipanlage. lichen und „weit entfernt Begründet wird die Sperrung mit starken Korrosionsschä- sind vom Kostenrahmen, der von der zuständigen den. Ve r w a lt u ng sm it a r b e iterin in der Ausschusslicher Kassen beinhalte sitzung für die Biotop-Pladie Planung eine außer- nung genannt wurde.“ ordentliche VerschwenDie Unterzeichner des dung von Steuermitteln. Schreibens monieren, dass Beim Schiffsanleger Heis- die Planung völlig an den terholz gehe es nicht da- Bedürfnissen und Wünrum, neue Erfindungen schen der Menschen vorzu machen, sondern ledig- beigehe. Für Dr. Dietmar lich darum, den alten Zu- Meier, den Verfasser des

Briefs, hat das Pamphlet „Symbolcharakter“. Es stehe sinnbildlich für den Frust vieler Petershäger Bürger über die Politik von Bürgermeister Dieter Blume. „Der Schiffsanleger war ein Stück Seele der Stadt Petershagen und die längste befahrbare Wasserskistrecke in NRW. Und dann legt die Verwaltung Pläne vor, das letzte Fleckchen Wesernähe in Petershagen wegzubaggern, ohne die Bürger daran zu beteiligen“, sagt Dr. Meier. Dass es bis heute keine Reaktion der Stadt auf das vor zwei Wochen eingereichte Protestschreiben gegeben habe, sei ein einmaliger Vorgang und lasse die Unterzeichner sprachlos zu• rück.

c Geobasisdaten/Topographische Karten: Landesvermessungsamt NRW, Bonn

12. Jun

Minden, 12. Juni

Ingenieure für Wasserbau-Wasserwirtschaft z:\Auftg_15\verschiedene_15\05_Petershagen_Sanierung_Umgestaltung_Anleger_2015-06-02\Plaene\AutoCad\Anlage_1_Lageplan_2015-06-11.dwg

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c Luftbild 2008 Google TM

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Samstag • 06. September 2014

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Samstag • 06. September 2014

NRW-Kommunen fordern Merkel und Kraft zum Handeln auf

Bürgermeister Blume unterschreibt „Brandbrief“ Die Krisenherde in der Welt brodeln weiter, d ie Flüchtlingszahlen steigen kontinuierlich. Viele Kommunen sehen ihre Belastungsgrenze erreicht. Die Unterbringungsmöglichkeiten sind ausgeschöpft, das Personal ausgelastet. 215 Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen, darunter 34 aus Ostwestfalen-Lippe, haben einen Hilferuf an Kanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gesandt. In dem Acht-PunktePlan fordern die Verwaltungschefs unter anderem eine Asylverfahrensbeschleunigung, schärfere Grenzkontrollen und europaweite Obergrenzen für die Aufnahme von Flüchtlingen. Der Petershäger Bürgermeister Dieter Blume (CDU) hat den „Brandbrief“ ebenfalls unterschrieben. Aus voller Überzeugung, wie er dem Minden Kurier auf Nachfrage versicherte.

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Dieter Blume (CDU), Bürgermeister von Petershagen ch habe unterschrieben, weil ich die Situation genauso einschätze, wie sie in dem Brief dargelegt wird. Ich stimme inhaltlich mit jeder der acht Forderungen überein. Auch in Petershagen stehen wir vor großen Problemen. Wir verfolgen ein dezentrales Konzept bei der Flüchtlingsunterbringung, wir haben über 400 Flüchtlinge übers komplette Stadtgebiet verteilt und haben den Sachbearbeiter- und Hausmeisterbereich bereits um je 100 Prozent aufgestockt. Oft bekommen wir allerdings mit Vorlaufzeiten von lediglich 48 bis 72 Stunden neue Flüchtlinge zugewiesen. Da sind die Kommunen leider das letzte Glied in der Kette. Das stellt die Stadt Petershagen vor extreme logistische und finanzielle Herausforderungen, die wir ohne das große ehrenamtliche Engagement nicht meistern könnten. Viele Petershäger Bürgerinnen und Bürger stellen Wohnraum zur Verfügung, spenden den Flüchtlingen Fahrräder, oder geben ihnen Deutschkurse. Die Stadt hat genug mit der einfachen Unterbringung der Flüchtlinge zu tun, die Integration der Neuankömmlinge bleibt da auf der Strecke, wenn wir keine größere Unterstützung von Bund und Land erhalten.“

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Samstag • 06. September 2014 8 Gemütliche Märchenstube

Festlicher Saal

Luigi Pirandello Das Team vom Hotel, Restaurant und Eiscafé Luigi Pirandello in Leese, welches im Frühjahr 2011 Premiere feierte und zurückblickend von vielen Erfolgen berichten kann, möchte sich bei Ihnen herzlich für die Treue bedanken und freut sich, Ihr Herz auch in der kalten Jahreszeit zu erwärmen. Genießen Sie auch im Herbst und Winter Speisen italienischer und deutscher Küche. Das saisonale Angebot erstreckt sich passend zu den kalten Tagen von traditionellen Gerichten wie Ente, Gans oder regionales Wild über ausgefallen Kreationen, welche Ihnen ein Stück Italiens nach Leese bringen. Langeweile beim Gaumen ist somit ausgeschlossen und auch die Schlemmerpassgäste dürfen sich von der bunten Vielfalt überzeugen.

Entspannung und Erholung in familiärem Kreis bei Kerzenschein oder ein gemütliches Treffen mit den Freunden und Kollegen bei einer Tasse Glühwein gefällig? Egal, was Ihr Herz erwärmt, das Team von Luigi Pirandello geht auf Ihre Wünsche gerne ein.

Daher hat sich im hoteleigenen Wellnessbereich ebenfalls einiges getan. Mit Frau Rüggeberg erhalten nicht nur Hotelgäste die Gelegenheit durch klassische und beliebte Massagen Verspannungen und den stressigen Alltag hinter sich zu lassen. Auch exotisch klingende Praktiken, wie beispielweise die Lomi Lomi Nui - Massage, gehören zum außergewöhnlichen Portfolio der gelernten Masseurin aus Berlin. Lassen Sie sich verwöhnen und gönnen Sie sich eine Auszeit bei einer professionellen Fußpflege

Hotel · Restaurant Eiscafe

oder Nagelmodelage. Gern berät Frau Rüggeberg Sie nach einer telefonischen Terminabsprache. Auch in Sache geschäftlichen Veranstaltungen oder privater Festlichkeit konnte sich das Luigi Pirandello in den knapp vier Jahren seines Bestehens mehrfach unter Beweis stellen. Die Inhaberin Frau Bode sagt: „Wir haben schon so einige Feste ausgerichtet. Aufgrund der vielen Hochzeitsanfragen und den damit verbunden Erfahrungen sind schon viele Partnerschaften entstanden. So können wir unseren Kunden nicht nur ein unvergessliches und persönliches Erlebnis bieten, sondern auch Empfehlungen aussprechen und organisatorisch entlasten.“ Frau Bode ist auch mit ihren Gerichten im Restaurant & Café Bahn19 im Golf-Club Rehburg-Loccum anzutreffen, in der

auch Nicht-Golfer herzlich willkommen sind. Das anmutige Panorama der Golfclubanlage ist nicht nur nach Ansicht von Frau Bode ein malerisches Erlebnis, gewinnen Sie einen eigenen Eindruck mit Ihrer Familie und Freunden. Doch überzeugen Sie sich selbst und ergründen Sie das vielfältige Angebot und die Beratung des Hotel Restaurant und Eiscafé Luigi Pirandello in Leese. Die im Winter begehrten alljährlichen Advents- und Weihnachtsangebote bieten hierfür eine tolle Gelegenheit. Auch zur Silvesternacht rutscht das Team mit Ihnen wieder gemeinsam in das Neue Jahr. Daher vergessen Sie nicht rechtzeitig zu reservieren.

Das Team Pirandello freut sich, Sie im ihren Haus begrüßen zu dürfen!

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