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Minden-Kurier.de · 28. Januar 2017 · Ausgabe 43 · Jahrgang 4 · Anzeigen-Hotline (0571) 509255-17 · Zustell-Hotline (0571) 509255-21 · Zentrale (0571) 509255-0
Ehemalige Sandgrube wird neues Zuhause für Amphibien
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Die Sandgrube vor und nach den Rodungsarbeiten. Nun folgt das Anlegen des Biotops
Holzhauser Mark wird zum NABU-Projekt
Eine Sandgrube für Amphibien Was früher eine Sandgrube und zwischenzeitlich sogar ein Festivalplatz für etwa 100.000 Besucher war, wird in Zukunft ein großes Biotop vor ortsansässige Amphibien und Reptilien. Seit Dezember vergangenen Jahres hat der NABU mit den Aufräumarbeiten in der ehemaligen Sandgrube Rüter in der Holzhauser Mark begonnen.
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is in die 1970erJahre wurde in der Grube der Holzhauser Mark Sand der Firma Rüter abgebaut. Ende der 70er diente das Areal zwei Jahre hintereinander dem Umsonst & Draussen Kultur Verein, der dort seine legendären Festivals feierte. Bereits im zweiten Jahr besuchten rund 100.000 die Veranstaltung: ein kleines Woodstock in Porta Westfalica. Das Umland wurde
zum Katastrophengebiet erklärt. Vom Platz aus sendete der Schwarzsender RADIO FREE PORTA WESTVLOTHICA. Etwa zehn Jahre später wurde das Gebiet im Jahr 1992 unter Naturschutz gestellt. Es wurden zwar Entwicklungsziele formuliert, eine Aufwertung erfolgte jedoch kaum. Das rund 20 Hektar große Gebiet wurde sich selbst überlassen, Bäume und Büsche wuchsen, die ehema-
lige Sandgrube war kaum noch zu erkennen. Sie war zu einem Waldgebiet geworden. Kein optimaler Lebensraum für Amphibien. Doch der NABU sieht das anders: „Durch die ehemaligen Sandabgrabungen ist der Boden relativ nährstoffarm, eine gute Voraussetzung für offene Biotope“, erklärt Christian Höppner, Projektmitarbeiter der NABU-Niedersachsen. Denn durch den fehlenden Dünger, wie er auf anderen Flächen oft zu finden ist, verbusche die Fläche nicht so schnell. Ein trockenes Biotop sei wichtig für Amphibien und Reptilien, da diese temporäre Gewässer ermöglichen.
Zahlreiche Gewässer geplant „Temporäre Gewässer sind kleine Tümpel, die zwischenzeitlich wieder austrocknen. Diese nutzen Molche und zum Beispiel Kröten zum Laichen, da hier weniger Fressfeinde für den Nachwuchs zu finden sind“, führt Höppner weiter aus. Und von diesen Gewässern soll es zukünftig viele geben. Doch um ein solches Biotop zu gewährleisten, muss der NABU erst einmal zu Werke schreiten. Seit Mitte Dezember wurden etwa sechs Hektar Holz entfernt. Diese werden zum Teil gehäckselt und später weiter verwertet. Mit dem bloßen Auge ein richtiger
Kahlschlag, der aber einen Sinn ergibt, wie Höppner erklärt: „Die großen Pappeln mussten zur Verkehrssicherung weichen, andere für die geplanten Gewässer und den trockenen Lebensraum von beispielsweise Reptilien. Dafür eignen sich besonders die Südhänge der Grube. Wir haben aber einiges an Totholz stehen lassen, da es für Spechte und andere Tiere sehr wertvoll ist. Auch Edellaubhölzer bleiben erhalten. Das Ganze ist ein groß angelegtes Artenschutzprojekt, bei dem sich vielleicht auch wieder die seltene Sandstrohblume ansiedeln wird, die es hier früher schon einmal gab.“ Wie Höppner berichtet leben in der Umge-
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bung bereits der Berg- und Teichmolch, der Feuersalamander als Lurch des Jahres 2017, Gras- und Grünfrösche und die Erdkröte. Unter den Reptilien sind die Zaun- und Waldeidechse zu finden als auch die Blindschleiche. Das alles seien zwar Allerweltsarten, die aber unter Populationsverlusten leiden. „Viellicht ist es uns sogar möglich in der nächsten Saison die seltene Gelbunke hier anzusiedeln“, liebäugelt Höppner. Dieses Projekt sei aber noch davon abhängig wie gut sich das Biotop entwickle. NABU ist neuer Eigentümer des Gebiets Vor etwa zwei Jahren konnte das gesamte Naturschutzgebiet vom NABU durch beantragte Fördergelder erworben werden. Es dient als wichtiger Trittstein für Amphibien im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projektes „Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland“. Der Vorschlag zum Kauf des Gebiets kam von der unteren Landschaftsbehörde, die das Kooperationsprojekt zusammen mit der Stadt Porta und dem NABU führt. Wenn das Projekt fertiggestellt ist, soll es zukünftig im Sommer auch geplante Exkursionen für interessierte Bürger geben. „Der Ort hier wird sehr artenreich sein“, freut sich Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU-Niedersachsen. „Der Südhang ist ein wunderbares Areal für ein Trockenbiotop. Hier wird es Schmetterlinge, Heuschrecken und viele andere Tiere geben.“ Auch eine Aussichtsplattform für Spaziergänger sei an der Südseite geplant, die einen wunderbaren Blick auf das Biotop mit seinen vielen kleinen Gewässern und Tierarten bieten soll. Noch sehe es zwar etwas durcheinander aus, wenn die gefällten Bäume entsorgt und das Biotop angelegt ist, werde sich dem Beobachter aber ein wunderschöner Anblick bieten. Im Februar soll das Areal • fertiggestellt sein.
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Aufräumarbeiten im Dezember 2017.
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Milchkuh Lotte besuchte die Schüler der Grundschule Eisbergen auch in den Klassen und verteilte ihre beliebte Autogrammkarte.
Milchkuh Lotte macht den Sportlehrer
Eisbergens Schüler in Bewegung
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schaft Nordrhein-Westfalen e. V, gefördert durch das Mi nisteriu m f ür K limaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW. Gemeinsam setzen sie sich für eine gesunde Lebensweise a n Schu len u nd Kindergärten ein. Dabei ist die zentrale Botschaft: Es gibt einen Zusammenhang zwischen geistiger Fitness, gesu nder Ernä hr ung und Bewegung. •
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Christopher McGregor und Bundestagsabgeordneter Achim Post beim Planspiel in Berlin
Christopher McGregor trifft Achim Post im Deutschen Bundestag
Planspiel „Jugend und Parlament“ in Berlin
Im Sommer vergangenen Jahres fand im Deutschen Bundestag das alljährliche Planspiel „Jugend und Parlament“ statt. Mehr als 300 Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet wurden hierfür von Abgeordneten des Bundestages nominiert und konnten so für einige Tage in die Rolle eines Abgeordneten schlüpfen. Auch ein junger Vertreter aus Porta Westfalica nahm an dem Programm teil.
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ier Tage la ng stellten die Nomi nier ten da s parlamentarische Verfahren in Fraktionen, Ausschüssen und Plenarsitzungen nach. Unter realen Bedingungen debattierten die
Teilnehmenden über vier f iktive Gesetzesinitiativen, zum Beispiel über die Verbesserung des Tierschutzes in der Landwirtschaft. Auf Einladung des heimischen Abgeordneten Achim Post war Chris-
topher McGregor aus dem Porta Westfalica mit in Berlin dabei. Der 20-jährige zeigte sich begeistert über die Erfahrungen, die er machen durf te: „Durch das Planspiel habe ich erste Erfahrungen mit der Arbeit im Parlament machen können. Es ist ein weiter Weg vom Antrag zum Gesetzesentwurf. Ohne die Abstimmung mit anderen Fraktionen kann eine Mehrheit kaum gefunden werden“, erklärt
Christopher McGregor seine Erfahrungen. In einem persönlichen Gespräch mit Achim Post konnte Christopher seine Eindrücke im Anschluss an das Planspiel vertiefen. „Bei Jugend und Parlament können
junge Menschen nicht nur den sichtbaren Teil der Gesetzgebung nachvollziehen, sondern bekommen auch eine Vorstellung davon, was hinter den Kulissen passiert“, so Achim Post. (ak) •