MÜNCHNER KAMMERSPIELE SPIELZEITBUCH 2014/15

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PREMIEREN UND PROJEKTE SPIELZEIT 2014/15

4 BRIEF FÜR UNSER PUBLIKUM von Johan Simons SCHAUSPIELHAUS 8 DAS SCHWEIGENDE MÄDCHEN von Elfriede Jelinek REGIE Johan Simons URAUFFÜHRUNG September 2014 10 GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD von Ödön von Horváth REGIE Stephan Kimmig PREMIERE Oktober 2014 12 WARUM LÄUFT HERR R. AMOK? von Rainer Werner Fassbinder, Michael Fengler REGIE Susanne Kennedy PREMIERE November 2014 14 EXILES von James Joyce REGIE Luk Perceval PREMIERE Dezember 2014 16 MARIA STUART von Friedrich Schiller REGIE Andreas Kriegenburg PREMIERE Januar 2015 18 EKZEM HOMO von und mit Gerhard Polt und den Well-Brüdern aus’m Biermoos REGIE Johan Simons URAUFFÜHRUNG Februar 2015 20 JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN von Martin Sperr REGIE Martin Kušej PREMIERE Februar 2015 22 CAMINO REAL von Tennessee Williams REGIE Sebastian Nübling PREMIERE März 2015 24 HOPPLA, WIR STERBEN! von Arnon Grünberg REGIE Johan Simons URAUFFÜHRUNG April 2015 26 THE REST IS NOISE von Alex Ross Ein Lesemarathon mit dem Ensemble REGIE Johan Simons MUSIKALISCHE KONZEPTION Carl Oesterhelt AB November 2014

28 URBAN PLACES – PUBLIC SPACES Eine global-lokale Debatte zum Leben der Stadt AB Januar 2015 30 JAHRHUNDERTBRIEFE Vier Lesungen AB Oktober 2014 RITOURNELLE 32 Festivalnacht für avancierte elektronische Popmusik AM 25. Oktober 2014 34 POP CONCERTS AB November 2014 SPIELHALLE von Tian Gebing 38 TOTALLY HAPPY REGIE Tian Gebing URAUFFÜHRUNG Oktober 2014 40 BUCH (5 Ingredientes de la vida) von Fritz Kater REGIE Armin Petras URAUFFÜHRUNG April 2015 42 MUCH DANCE von Jan Decorte REGIE Jan Decorte URAUFFÜHRUNG Frühjahr 2015 44 CREATION 2015 von Meg Stuart CHOREOGRAPHIE Meg Stuart URAUFFÜHRUNG Juni 2015 WERKRAUM 48 HUNDEHERZ von Michail Bulgakow REGIE Matthias Günther PREMIERE Oktober 2014 50 À CORPS PERDU Ein Tanzprojekt von Sandra Hüller, Alice Gartenschläger und Tom Schneider REGIE Tom Schneider URAUFFÜHRUNG November 2014

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PREMIEREN UND PROJEKTE SPIELZEIT 2014/15

52 THE NEW FOREST IS COMING TO MUNICH von Wunderbaum REGIE Wunderbaum URAUFFÜHRUNG Februar 2015 54 DIE MUTTER von Bertolt Brecht REGIE Thomas Schmauser PREMIERE Mai 2015 RADIKALES DENKEN. ZUR AKTUALITÄT SUSAN SONTAGS 56 SYMPOSIUM VOM 27. – 29. November 2014 58 IN A MIST Eine performative Installation von Michaela Melián PREMIERE Dezember 2014 60 KRAUT & DRASTIK Konzerte und Gespräche zur kosmischen Musik im Deutschland der siebziger Jahre AB Dezember 2014

TREFFPUNKT 80 THEATER TRÄUMT SCHULE AB Oktober 2014 82 THEATER & STADT 84 THEATER & SCHULE 86 WEITER IM SPIELPLAN BUILT TO LAST / COUNTRY KITCHEN / DANTONS TOD / DER PROZESS / DIE GRAUE STUNDE / DIE NEGER / DIE ZOFEN / FEGEFEUER IN INGOLSTADT / GASOLINE BILL / GIFT. EINE EHEGESCHICHTE / HIOB / ILONA. ROSETTA. SUE. / JUDAS / KÖNIG LEAR / LILIOM / MACBETH / MÄRZ / ONKEL WANJA / ORPHEUS STEIGT HERAB / PLATTFORM / POLEN IST MEIN ITALIEN / RECHNITZ (DER WÜRGEENGEL) / OPHELIA / SCHANDE / SCHNAPSBUDENBESTIEN / SELTSAMES INTERMEZZO. EINE FAMILIENSAGA / SPÄTE NACHBARN / SPECTACULAR LIGHTSHOWS OF WHICH U DON’T SEE THE EFFECT / SUSN / TAUBERBACH / WASSA / WOYZECK/WOZZECK

STADTRAUM 64 BUILDING CONVERSATION Eine Stadtrauminstallation von Lotte van den Berg und Daan ’t Sas REGIE Lotte van den Berg PREMIERE Juni 2015 RELATIONS 68 CHIPPING Ein Tanzstück von Anna Konjetzky IM Oktober 2014 70 RE:ZEITUNG von Anne Teresa De Keersmaeker IM Oktober 2014 72 HIDEOUS (WO)MEN von Bianca van der Schoot, Suzan Boogaerdt und Susanne Kennedy IM Februar 2015 74 COUP FATAL von Serge Kakudji, Alain Platel, Fabrizio Cassol IM Mai 2015 76 HUNTER von Meg Stuart / Damaged Goods IM Juni 2015

89 BACKSTAGE fotografiert von Lenore Blievernicht 158 161 162 166 180

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER MK FREUNDE / FÖRDERVEREIN ABO UND THEATERCARD KARTEN / ERMÄSSIGUNGEN / SERVICE KONTAKT / IMPRESSUM

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BRIEF FÜR UNSER PUBLIKUM


Brief für unser Publikum

Liebes Publikum, die fünfte Spielzeit. Meine letzte Spielzeit. Die Zeit ist vorbei geflogen. In meiner Wahrnehmung hat sich während der letzten vier Jahre vieles geändert. Es gab keine Revolution, wohl aber einen Wandel. Einen Wandel in Richtung einer sehr großen Offenheit. Einer Offenheit für andere Arten von Theater, für Tanz und Performance. Einer Offenheit für Schauspieler aus ganz Europa, für Mehrsprachigkeit auf der Bühne, für eine Körperlichkeit, die genauso wichtig wird, wie die Texte, die man spricht. Einer Offenheit für das scheinbar Unmögliche, das manchmal Widersprüchliche, das Unkalkulierbare. Nicht nur das Ensemble, die Techniker und die Mitarbeiter sind mir auf einem oft unvorhersehbaren, unsicheren Weg gefolgt. Auch Sie haben uns dabei begleitet. Auch Sie haben sich verführen, manchmal ärgern und auch irritieren lassen. Sie haben Briefe geschrieben und angerufen, Sie kommen immer in großer Zahl zu unseren Einführungen und Publikumsgesprächen, Sie stehen unseren Inszenierungen, Lesungen, Konzerten und Diskussionen kritisch und liebevoll gegenüber. Ich habe das Münchner Publikum als ein engagiertes Publikum kennengelernt.

Ein Publikum, das es liebt, jeden Abend etwas Neues zu erkennen. Schwierige, stundenlange Vorstellungen? Kein Problem. Ein Publikum, das sich berühren und von sich hören lässt. Ein Publikum, das bei uns zu Hause ist und mitreden will. Ein Publikum, das gespannt ist auf neue Regisseure, neue Schauspieler, neue Stücke, neue Projekte. Ich verabschiede mich jetzt natürlich noch nicht von Ihnen. Das mache ich erst in über einem Jahr. Bis dahin folgt ein Programm mit einigen Überraschungen, über die Sie auf den nächsten Seiten mehr erfahren. Dies ist unser letztes Münchner Spielzeitbuch. Der Nächste, der Ihnen diesen Brief schreiben wird, ist Matthias Lilienthal. Es werden sich bei ihm neue Horizonte zeigen. Jetzt versuche ich mit diesem Haus, das ich noch eine Spielzeit lang mein Haus nennen darf, einen Punkt zu setzen. Nein, ein Ausrufezeichen!

Ihr Johan Simons

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SCHAUSPIELHAUS


DAS SCHWEIGENDE MÄDCHEN VON Elfriede Jelinek URAUFFÜHRUNG September 2014 REGIE Johan Simons BÜHNE Muriel Gerstner KOSTÜME Klaus Bruns MUSIK Carl Oesterhelt LICHT Wolfgang Göbbel DRAMATURGIE Tobias Staab


Schauspielhaus

Elfriede Jelineks neues Stück setzt den Gerichtssaal als Ort der Handlung. Der laufende NSU-Prozess ist hier zugleich das jüngste Gericht, und die Geschichte der Zwickauer Zelle wird zur Antithese der biblischen Heilsgeschichte: Im gewohnten Gestus eines fließenden, unendlichen Sprechens seziert Jelinek die einzelnen Facetten der Schuldfrage. Zwischen Prozessprotokollen, Medienberichten und literarischen Referenzen wagt sie einen tiefen Blick ins Unbewusste der deutschen Seele. Johan Simons: Die NSU-Verbrechen haben viele Menschen in Deutschland völlig unvorbereitet getroffen. Während scheinbar ein Rückgang rechter Gewalt in Deutschland auszumachen war, gab es nun plötzlich eine rechte Terrorzelle, die über Jahre hinweg unbemerkt mordete. Wie hast du, Elfriede, diese Nachricht empfunden? Elfriede Jelinek: Eine Werwolf-Mordserie ist einem nie als das Mögliche erschienen. Man hatte sich eigentlich schon in Sicherheit gewiegt und die Neonazis fast als Folklore betrachtet. Sie treffen sich halt und hören seltsame Musik. Aber sie haben immer gemordet oder auch Asylanten zumindest schwer verletzt. Das hat es ja immer gegeben, verstärkt aber seit der deutschen Wiedervereinigung. Man darf auch Pogrome wie die von Mölln oder Solingen nicht vergessen, die auf den Beifall einer breiten Öffentlichkeit gestoßen sind. Als würde ständig ein Raubtier irgendwo (und in vielen) lauern. Es ist nicht mehr etwas Fernes, Schweres. Die Mörder waren die ganze Zeit schon da, und wir wissen nicht, in wem sie sonst noch sitzen.

Johan Simons: Welche Rolle haben eigentlich die Medien dabei gespielt? Elfriede Jelinek: Auch ich habe den Medien und ihren Phantasien von einer türkischen Mafia geglaubt. Da ich selten aus dem Haus gehe und nur wenige Menschen treffe, war das, was in den Zeitungen steht, schon immer wahrer für mich als die Wirklichkeit, die ich nicht gut kenne. Aber wenn diese unglaublichen Lügen, die da verbreitet wurden (und mit denen auch die Angehörigen der Opfer lange terrorisiert wurden!), für wahr verkauft werden konnten, auch mir, die ich mir bis dahin immer eingebildet hatte, ein kritischer Mensch zu sein, dann ist alles wahr und gleichzeitig alles gelogen. Dann kann ich auch der Bibel glauben. Dann kann ich jedem glauben. Johan Simons: Ich bin protestantisch erzogen worden, was soll ich mit der Jungfrau Maria anfangen? Elfriede Jelinek: Ich beziehe mich auf die Jungfrauengeburt einfach als göttliches Zeichen. Schon Beate Zschäpes Mutter wurde von ihrer Geburt überrascht, sie wusste gar nicht, dass sie schwanger war. Zschäpe selbst hat durch eine Operation in jungen Jahren ihre Eierstöcke verloren. Sie schweigt. Ihre Mutter schweigt auch. Eine Kette des Schweigens von ewigen Jungfrauen. Umso mehr spreche ich, unaufhörlich, ich stehe zwar nicht hier, kann aber trotzdem nicht anders.

ELFRIEDE JELINEK, geboren 1946, aufgewachsen in Wien. Die in Wien und München lebende Autorin erhielt 2004 den Literaturnobelpreis. Zuletzt wurden an den Münchner Kammerspielen ihr vielfach ausgezeichnetes Stück RECHNITZ (DER WÜRGEENGEL) uraufgeführt, sowie WINTERREISE, für das sie den Mülheimer Dramatikerpreis 2011 erhielt und DIE STRASSE. DIE STADT. DER ÜBERFALL., das 2013 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde, beide Uraufführungen in der Regie von Johan Simons.

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Geschichten aus dem Wiener

WALD VON Ödön von Horváth PREMIERE Oktober 2014 REGIE Stephan Kimmig BÜHNE Katja Haß KOSTÜME Anja Rabes MUSIK Michael Verhovec LICHT Wolfgang Göbbel DRAMATURGIE Julia Lochte


Schauspielhaus

„Du wirst meiner Liebe nicht entgehen“, sagt Metzger Oskar zweimal zu Marianne, der Tochter des „Zauberkönigs“. Was als Liebeserklärung daherkommen will, entlarvt sich als das, was es ist: eine Drohung. Am Verlobungstag verliebt sich Marianne in den Spieler Alfred, sagt sich von Oskar los. Ein Jahr später hat sie ein Kind, keine Arbeit und einen Vorstadt-Casanova, der sie am liebsten wieder los wäre. Die Spirale führt abwärts: Erwerbsarbeit als Nackttänzerin, Diebstahl, Gefängnis. Am Schluss ist auch das Kind tot, man arrangiert sich in den alten Verhältnissen. Alfred kommt wieder bei der Tabakladenbesitzerin Valerie unter, Oskar macht seine Drohung wahr und nimmt Marianne mit ihren gestutzten Flügeln wieder zurück. Horváth durchschaut das floskelreiche Sprechen, das sich gern auf moralische Werte beruft, als eine Rede der Uneigentlichkeit, die doch nur Egoismus und Opportunismus kaschiert. Mit jeder sprachlichen Entgleisung offenbart sich ein schamlos kalkulierendes Bewusstsein. Das Motto dieses bösen und traurigen Volksstücks aus dem Jahre 1931 lautet: „Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit.“ Und die Dummheit erscheint hier als eine Vorstufe der Barbarei. Stephan Kimmig: Dummheit hat auch immer damit zu tun, dass man zu faul oder unwillig ist, neben den vordergründig auf der Hand liegenden auch andere, fremdere Gedankengänge miteinzubeziehen, ambivalenter zu gucken. Denn das ist natürlich anstrengend, das ist Arbeit. Die

Dinge eindimensional und begrenzt zu sehen, geht immer einher mit einem Wesenszug, den jeder Mensch in sich trägt: nämlich dem Egomanischen, Egozentrischen. Das egoistische, interessengeleitete Denken sagt gern: Hab’ ich nicht recht? Ja, ich hab’ Recht! Diese Art von Dummheit in Gestalt von Ich-bezogenem Denken betrifft die Figuren von Horváth in GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD stark. Über den eigenen Tellerrand zu gucken, fällt hier niemandem ein, jeder geht mit großen Scheuklappen durchs Leben. Das, was sie immer schon gedacht haben, denken sie auch ewig weiter. Da kommt keine Luft ins Hirn und ins Herz. Vergiftet diese Art von Dummheit das Zusammenleben? Stephan Kimmig: Jeder, der sich hier in die Enge getrieben, in die Ecke gestellt fühlt, beißt zurück, schlägt um sich, wird aggressiv, um sich und seinen Platz zu behaupten. Dieser permanente Kampf, nicht aus dem Mittelpunkt zu rutschen, führt zu einer großen Giftigkeit und zur Verwüstung alles Zwischenmenschlichen. Sind die GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD eine Art Bestiarium? Stephan Kimmig: Das klingt zu sehr nach Abstand und Von-uns-wegrücken. Auch wenn wir alle täglich darum kämpfen, nicht so zu sein oder zu werden: Wir neigen dazu – zumal in Zeiten der Krise – Gift zu verspritzen, um uns vermeintlich Raum zu verschaffen und merken oft viel zu spät, dass der Platz um uns herum dadurch immer enger wird.

STEPHAN KIMMIG, geboren 1959, inszeniert u. a. kontinuierlich am Deutschen Theater in Berlin und am Schauspiel Frankfurt. Mit GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD setzt er seine an den Münchner Kammerspielen 2007 mit GLAUBE LIEBE HOFFNUNG begonnene Auseinandersetzung mit Ödön von Horváth fort. Zuletzt inszenierte er hier PLATTFORM von Michel Houellebecq und LILIOM von Ferenc Molnár.

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Warum läuft Herr

R. amok? VON Rainer Werner Fassbinder, Michael Fengler PREMIERE November 2014 REGIE Susanne Kennedy BÜHNE Lena Müller KOSTÜME Lotte Goos SOUNDDESIGN Richard Janssen LICHT Jürgen Kolb DRAMATURGIE Koen Tachelet


Schauspielhaus

Die Pathologie des normalen Lebens, das ist es, was Rainer Werner Fassbinder immer wieder in seinen Filmen fasziniert hat. In seinem in Zusammenarbeit mit Michael Fengler gedrehten Film von 1970 wird diese Suche zu Extremen geführt. WARUM LÄUFT HERR R. AMOK? ist die Geschichte eines durchschnittlichen Mannes, der in jedem Bereich seines Lebens alles so tut, wie von ihm erwartet. Aber darüber verliert er sich selbst. In dieser Leere wächst unbemerkt eine unbestimmte Aggression, einer Welt gegenüber, die von Vorurteilen, Frustrationen und Klatsch bestimmt ist. In einer Folge von unbefriedigenden Begegnungen und kleinen Niederlagen zeigt Fassbinder, wie sich ein Alltagsleben verwandelt in eine Hölle, ein kleiner Mann in ein Monstrum, der am Ende, für die Außenwelt völlig unerwartet, erst seine Familie, und dann auch sich selbst vernichtet. Fassbinder hat die Szenen in WARUM LÄUFT HERR R. AMOK? als „unheimlich normal“ bezeichnet. Ist es diese Qualität, die Sie an seinen Stücken fasziniert? Susanne Kennedy: In WARUM LÄUFT HERR R. AMOK? gibt es vom Anfang bis zum Ende nur Alltagssituationen: im Büro, im Wohnzimmer, zu Hause, auf der Straße. Die Figuren sprechen ständig, aber im Grunde wird nichts gesagt. Es gibt keine Poesie, keine Verdichtung, einfach das „Schwätzen“. Und Herr R. mittendrin. Freud hat das Unheimliche als etwas beschrieben, das aus dem Normalen entsteht. Es sind gerade die alltäglichen Situationen, die in ihrer Vertrautheit eine beunruhigende

Fremdheit hervorbringen können. Das „Heim“, das ja im Unheimlichen versteckt ist, wird unsicher und beunruhigend. Die Alltagssituationen tragen eine unglaubliche Gewalttätigkeit in sich. Es gibt nur Oberfläche, keinen Tiefsinn, keinen Sinn. Diese Szenen sind eigentlich viel verstörender als der Amoklauf am Ende des Stücks. Für mich liegt die Essenz nicht in der Kritik an der Gesellschaftsform. Der Film fasziniert mich, weil er auf ein Leben hinzoomt und die Details gnadenlos dokumentiert. Diese Details sind beinahe unerträglich, und doch setzt sich unsere Realität genau aus diesen Komponenten zusammen. Wenn man ein Wort lang genug wiederholt, dann hat dieses Wort auf einmal keine Bedeutung mehr und wird nur noch ein absurder Klang. Mir geht es darum, dass man sich Fragen stellt bei all den Dingen, die man für selbstverständlich hält. Dass man die eigene Fremdheit wahrnimmt, den Fremden, der in uns drin ist. Ihre Inszenierungen sind gekennzeichnet durch extreme Formentscheidungen. Susanne Kennedy: Ich bin immer auf der Suche nach einer Parallelwelt auf der Bühne, die mit einer Traumlogik funktioniert. Diese parallele Wirklichkeit ermöglicht dem Zuschauer, mit einer Art Lupe auf unsere alltägliche Welt zu blicken. Ich denke immer: Würde man eine Szene, die man so auf der Straße sieht, z. B. drei Menschen, die über die Straße laufen und schlechte Witze erzählen, genau so auf die Bühne bringen, dann wäre das das Absurdeste und Abstrakteste, was man je auf der Bühne gesehen hat. Es kommt mir vor, als bräuchte ich extreme Formen, um an diese wahre, realistische Alltäglichkeit heranzukommen.

SUSANNE KENNEDY, geboren 1977, inszeniert an verschiedenen Theatern in Belgien und den Niederlanden, u. a. an der Toneelgroep Amsterdam und am NTGent. Als eine der wichtigsten Nachwuchsregisseure hat sie eine völlig eigene Theatersprache entwickelt. Ihre Produktionen werden regelmäßig zum Niederländischen Theatertreffen eingeladen. An den Münchner Kammerspielen inszenierte sie THEY SHOOT HORSES, DON’T THEY? und FEGEFEUER IN INGOLSTADT, das zum Berliner Theatertreffen 2014 eingeladen und mit dem 3sat Theaterpreis ausgezeichnet wurde.

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EXILES VON James Joyce PREMIERE Dezember 2014 REGIE Luk Perceval BÜHNE UND KOSTÜME Katrin Brack LICHT Mark Van Denesse DRAMATURGIE Jeroen Versteele


Schauspielhaus

Der Schriftsteller Richard kehrt nach neun Jahren in Rom mit seiner Frau Bertha zurück nach Dublin. Dort kommt sein Jugendfreund, der Journalist Robert, zu Besuch. Robert führt bereits seit einiger Zeit eine intime Korrespondenz mit Bertha, die diese vor ihrem Mann allerdings nicht verheimlicht. Jetzt steuert Robert ein nächtliches Treffen mit Bertha an. Richard lässt seiner Frau die freie Entscheidung, bestärkt sie sogar, die Einladung zu akzeptieren. In drei Akten, die eine Zeitspanne von kaum 24 Stunden umfassen, entwirft der irische Autor James Joyce ein leises Liebesdrama ohne große Gesten, ohne Pathos. An die Stelle der Enthüllung und des Wahnsinns treten der Zweifel, die Zweideutigkeit, die Banalität des Alltags, die Ideale wie Freiheit und Leidenschaft in Frage stellen – und die das gemeinsame Weiterleben vielleicht ermöglichen. EXILES wurde 1919 im Schauspielhaus, den heutigen Münchner Kammerspielen, uraufgeführt. Die Figuren versuchen, ihre Eifersucht zu bändigen und einander größtmögliche Freiheit zu schenken. Ein hoffnungsloser Kampf?

viele gute Paare, die in getrennten Betten schlafen. Das Stück regt an, darüber nachzudenken, wie man liebevoll zusammenleben kann. EXILES zeigt, dass die Balance zwischen individueller Freiheit und Respekt füreinander schwer zu behalten ist. Immer wieder kippt das Verhältnis zwischen den Liebesspielern. Luk Perceval: Ja, die Eifersucht wird von allen als Instrument eingesetzt. EXILES ist Joyces einziges Theaterstück, und das finde ich erstaunlich. Es ist eines der besten Stücke, die ich in den letzten Jahren gelesen habe: spannend, dramatisch gut gebaut und raffiniert geschrieben. Joyce thematisiert, was auf den ersten Blick banal erscheint. Der Alltag verführt zum Machtspiel.Wie weit kann man gehen, ohne den Anderen allzu sehr zu verletzen? Wie groß ist die Angst, in der Suche nach Freiheit die erkämpfte Geborgenheit und Nähe zu verlieren? Man könnte diese Geschichte pessimistisch interpretieren. Ich finde es aber ein hoffnungsvolles Stück mit einem buddhistischen Kern. Die wirkliche Freiheit entsteht in der Akzeptanz, dass man immer existentiell alleine ist. Die Einsamkeit akzeptieren zu können, ist ein positiver Gedanke.

Luk Perceval: Ihr Kampf zwingt uns, Begriffe wie Liebe und Liebespaar neu zu denken. Das Klischee herrscht noch immer, unsere Zivilisation basiere auf monogamen Paaren, die sich fortpflanzen. Wir vermischen Lust und Liebe miteinander. Die Lust macht uns besitzergreifend und eifersüchtig, sie führt oft zu Erstickung. Persönlich glaube ich daran, dass es auch Liebe ohne Lust und Sexualität geben kann, das beweisen so LUK PERCEVALS erste deutsche Regiearbeit SCHLACHTEN! wurde 2000 von der Jury der Zeitschrift Theater heute zur Inszenierung des Jahres gewählt. Mit seiner Inszenierung von Shakespeares OTHELLO wurde 2003 das renovierte Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele wieder eröffnet. Seit der Spielzeit 2009/10 ist er leitender Regisseur am Hamburger Thalia Theater. Seine Münchner Inszenierung von KLEINER MANN – WAS NUN? wurde 2010 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Zuletzt inszenierte Luk Perceval im Schauspielhaus SCHANDE nach J. M. Coetzee.

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MARIA STUART VON Friedrich Schiller PREMIERE Januar 2015 REGIE UND BÜHNE Andreas Kriegenburg KOSTÜME Andrea Schraad LICHT Jürgen Tulzer DRAMATURGIE Tobias Staab


Schauspielhaus

Friedrich Schillers zwischen 1799 und 1800 entstandenes Drama setzt zu einem Zeitpunkt ein, da für Maria Stuart schon alles zu spät ist. Die schottische Monarchin befindet sich zu Beginn der Handlung bereits seit 19 Jahren in britischer Gefangenschaft. Ihre Widersacherin Queen Elisabeth I. zögert lediglich, das bereits aufgesetzte Todesurteil mit ihrer Unterschrift rechtskräftig zu machen. Das intrigenreiche Duell der beiden Königinnen erscheint bei Schiller in einem komplexen Spannungsfeld zwischen politischem Machtkampf, religiösem Konflikt und sexuell aufgeladener Privatfehde. Was macht den Dramatiker Schiller für Sie heute noch interessant? Andreas Kriegenburg: Schiller zeichnet sich durch ein gewisses Sendungsbewusstsein aus. Das heißt, er arbeitet mit Wirkungsmechanismen, die Normen aushebeln. Für mich ist Schiller der Steven Spielberg der klassischen Dramatik, der immer sehr genau mit Bedeutungen und Wirkungen umgeht, also eher fokussiert auf einen zentralen Effekt – ganz anders als etwa Hebbel, der viel rauer und leidenschaftlicher arbeitet. Aus welchen Überlegungen heraus sind Sie zum Stoff von MARIA STUART gelangt? Andreas Kriegenburg: Man findet bei MARIA STUART fast keine wirkliche Nähe zwischen den Figuren.Wann immer scheinbar doch eine Nähe entsteht, geschieht dies im Zuge des Versuchs der Manipulation. Jeder

versucht, den anderen in die eigenen Intrigen und in das Bild des eigenen Machtkampfes einzubauen. Damit entsteht der Eindruck einer in sich zutiefst zerrütteten Gesellschaft, wo dann eine Figur wie Mortimer, der beseelt ist von der Suche nach Liebe und Moral, notwendigerweise zerrieben wird. Das Interessante im Hinblick auf die Frage der Macht ist hierbei, dass sich Männer und Frauen scheinbar nicht unterscheiden. Das widerspricht unserer heute immer noch bestehenden kulturellen Definition von Weiblichkeit – sonst wäre das Duell der beiden Königinnen für uns nicht so spannend und so dramatisch. Bei einem Duell zwischen Männern würde man in einer ähnlichen Konstellation kaum von einem Hahnenkampf ausgehen, während den Frauen klischeegemäß kalkuliertes und machtpolitisches Handeln abgesprochen wird. Man erwartet einen Zickenkrieg. In diesem Sinne interessiert mich, danach zu fragen, was für gesellschaftliche Reflexe das sind, mit denen wir heute noch leben. Der Machtkampf der beiden Frauen repräsentiert auch einen historischen Religionskonflikt. In welcher Weise ist für Sie der religiöse Aspekt von Belang? Andreas Kriegenburg: Nach meiner Erfahrung beschäftigen sich Atheisten viel intensiver mit religiösen Fragestellungen und den tiefen Eindrücken, die Religion im Denken hinterlässt. Ich bin tatsächlich bekennender und eingefleischter Atheist. Insofern spielt für mich – so widersprüchlich das auch erscheint – die Religion und auch die religiöse Beeinflussung unseres Koordinatensystems eine große Rolle.

ANDREAS KRIEGENBURG, geboren 1963, war nach seiner Ausbildung zum Modelltischler als Tischler und Techniker am Theater in Magdeburg beschäftigt. Seit Ende der achtziger Jahre arbeitet er als Regisseur, zur Zeit u. a. am Deutschen Theater Berlin und der Bayerischen Staatsoper in München. Mit den Münchner Kammerspielen verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Zahlreiche seiner Arbeiten wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen, u. a. seine Münchner Inszenierung von DER PROZESS. Zuletzt inszenierte er an den Münchner Kammerspielen Frank Wedekinds FRANZISKA.

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Ekzem Homo VON UND MIT Gerhard Polt und den Well-Brüdern aus’m Biermoos URAUFFÜHRUNG Februar 2015 REGIE Johan Simons LICHT Stephan Mariani


Schauspielhaus

Der Einzug von Gerhard Polt 1979 mit KEHRAUS in den Werkraum der Münchner Kammerspiele und vor allem die Erfolgsproduktion MÜNCHEN LEUCHTET (1984), der weitere folgten, knüpfte an die Tradition an, sogenannte „Kleinkünstler“ einzuladen, die große Bühne zu bespielen. War es in den zwanziger Jahren Karl Valentin, so standen mit Gerhard Polt, Otto Grünmandl, Dieter Hildebrandt, Gisela Schneeberger und der Biermösl Blosn Künstler außergewöhnlicher Güte auf der Bühne, die sich mit ihren hochpolitischen Revuen in der Stadt positionierten. Nach dem Hausmusikabend FEIN SEIN, BEINANDER BLEIBN von den Geschwistern Well wird nun mit EKZEM HOMO eine neue Revue von und mit Gerhard Polt und den Well-Brüdern in das Schauspielhaus ziehen. Wenn „Kleinkünstler“ im Schauspielhaus der Kammerspiele auftreten, werden sie dann eigentlich Hochkultur? Christoph Well: Ich mag die Trennung nicht. Für mich gibt es Kultur oder nicht. Für mich ist Volksmusik, eine gute schöne Volksmusik, genauso eine Hochkultur, wie wenn ich mir einen Kleist anschaue oder Mozart höre. Du hast bei Mozart auch nicht diese strikte Trennung, er war von Volksmusik ganz stark beeinflusst.

Michael Well: Im Theater, im Zuschauerraum, sind die Leute alle gleich. Gerhard Polt: Und wenn wir sagen EKZEM HOMO, dann meinen wir ja auch nichts anderes als im Endeffekt diese Vielgesichtigkeit, ein Panoptikum des Menschlichen, das vor sich hin menschelt. Der Mensch ist der Humus, er ist ein Zwischenwirt. Der Mensch ist bei den Milben und Läusen sehr beliebt. Und umgekehrt ist der Mensch auf dieser Erde auch ein Ekzem, so wie der Hausschwamm oder irgendwas. Das ist ja die klassische Frage „Was ist Unkraut und was ist nicht Unkraut?“ Michael Well: Aber die Entscheidung überlassen wir natürlich dem Zuschauer. Was Unkraut ist und was nicht. Christoph Well: Es ist auch schön, wenn auf der Bühne erst etwas entsteht, was man nicht vorher geschrieben oder geplant hat. Und da sind wir froh, dass der Chef, der Johan Simons, die Regie übernimmt. Michael Well: Ich glaub, was interessant ist, beim Johan, er hat einen anderen Blick auf uns. Christoph Well: Da bin ich jetzt schon gespannt, wie der Johan einen Jodler inszeniert.

GERHARD POLT, geboren 1942 in München, arbeitet seit 1975 als Kabarettist, Autor und Schauspieler. Viele Jahre trat er zusammen mit der Biermösl Blosn auf. Nach der Auflösung des Trios treten Christoph, Michael und Karl Well gemeinsam mit Gerhard Polt unter der Bezeichnung WELL-BRÜDER AUS’M BIERMOOS auf. So entstehen im Zusammenspiel unterhaltsame „Bairische Abende“ der besonderen Art, fernab von weiß-blauer Weißwurstidylle und Bierseligkeit. Der Menschenkenner Polt bespiegelt die Abgründe des „Bayern an sich“, ohne ihn dem unreflektierten Gelächter des homo googleensis preiszugeben, und die Well-Brüder liefern den Soundtrack zum Panoptikum Bavaricum.

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Jagdszenen aus Niederbayern VON Martin Sperr PREMIERE Februar 2015 REGIE Martin Kušej BÜHNE Annette Murschetz KOSTÜME Heide Kastler LICHT Jürgen Kolb DRAMATURGIE Jeroen Versteele


Schauspielhaus

Das Dorf riecht nach Schweinsbraten. Eine halbe Kuh hängt von oben herab, in einem großen Kessel wird Fleisch für Würste gekocht. Der Totengräber, die Flüchtlingsfrau, die Tagelöhnerin, der Kleinbauer, der Dorftrottel und die Metzgerin sitzen auf einer Bank vor dem Wirtshaus und besprechen die Situation. „Die schwule Drecksau“ Abram, der in der Stadt im Gefängnis gesessen hat, weil er da Sachen gemacht hat mit dem Knecht vom Gruber, ist wieder da. Martin Sperr schrieb dieses Drama ursprünglich für die Besetzung eines ganzen Dorfes. 1967 entstand seine endgültige Fassung, mit der er dem bayerischen Volksstück einen neuen, heftigen Impuls gab. In einer spitzen, formbewussten Sprache, die stark an die der Marieluise Fleißer erinnert, zeichnet er den Menschen in einem üblen, egoistischen, verängstigten Zustand. Sie sind auf dem Land im Süden Österreichs aufgewachsen. Erkennen sie Sperrs Schilderungen des Dorflebens? Martin Kušej: Ich komme aus exakt einem solchen Dorf und kenne das alles zu genau. Ich kenne das Wirtshaus, die Traktoren, die Kirche, den Friedhof, die Wiesen, die Tiere, die Gespräche und die schrägen Zombies, die in einem solchen Dorf leben und mit denen man sich auseinandersetzen muss. In den sechziger Jahren, in denen das Stück spielt, war ich Kind, und ich habe diese drückende Atmosphäre mit der Milch mitbekommen. Als der „Sohn vom slowenischen, sozialistischen Lehrer“ war ich noch dazu mehrfach gehandicapt.

Die Zeit hat sich allerdings völlig verändert. Martin Kušej: Auch auf dem Dorf laufen die Uhren mittlerweile anders. Der Krieg, der in dem Bewusstsein der Figuren eine große Rolle spielt, ist mittlerweile lange vergessen, und die Arbeit ist eine andere geworden. Die Leute sind heute anders dumpf! Auch die Zuspitzung wegen „schwul“ oder „fremd“ – das funktioniert eher unter anderen Vorzeichen. Ich werde also einiges neu denken – Sperrs Sprache in ihrer Direktheit müsste erhalten bleiben, die Darstellung des konkreten Realismus dieser lähmenden bayerischen Provinz funktioniert aber nicht mehr so progressiv wie seinerzeit in den sechziger Jahren. Was möchten Sie aus dem Stück hervorheben? Martin Kušej: Das allgemein Geltende und immer wieder neu Erkennbare: die bedrohliche Enge, die ewig gleichen Vorurteile, die korrupte Verlogenheit, die bigotte Frömmigkeit. Besonders spannend finde ich das Uneindeutige der Figuren, von denen man nie wirklich versteht, wie sie eigentlich sind: schlampig oder brav, schwul oder nicht, anständig oder verräterisch. Was mich außerdem an der Geschichte interessiert, ist, wie Menschen sich gegenseitig aufhetzen und wie dann plötzlich rohe, körperliche Gewalt ausbricht. Gewalt, die die Menschen seit hunderten Jahren an sich und an den Tieren scheinbar völlig natürlich angewendet haben... Ich will auf die Suche gehen nach den Spuren und Wurzeln dieser Gewalt.

MARTIN KUŠEJ, geboren 1961 in Kärnten, ist seit 2011 regieführender Intendant des Residenztheaters München. Im Rahmen des Austauschprojekts, in dem Johan Simons am Ende der Spielzeit 2013/14 im Residenztheater Elfriede Jelineks FAUSTIN AND OUT inszeniert, ist Martin Kušej nun in den Münchner Kammerspielen zu Gast. In den letzten Jahren erhielt er für seine Inszenierungen mehrmals den Wiener Theaterpreis Nestroy und für DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT den Deutschen Theaterpreis Der Faust.

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  VON Tennessee Williams PREMIERE März 2015 REGIE Sebastian Nübling BÜHNE UND KOSTÜME Eva Maria Bauer MUSIK Lars Wittershagen LICHT Stephan Mariani DRAMATURGIE Julia Lochte


Schauspielhaus

Irgendwo am Ende des Camino Real, einer staubigen Straße nach Süden, beginnt das Jenseits. Billige Absteigen, ein Luxushotel, Bordelle und Buden versammeln sich hier zu einer phantastischen Grenzstadt, aufgeteilt in Nobelviertel und Elendsquartiere, bevölkert mit Pennern, Kurtisanen, ehemals Berühmten und unbekannten Verlierern. Diese Stadt ist zugleich Transitraum und Endstation: Außerhalb ihrer Mauern liegt die Terra Incognita, innerhalb jedoch herrscht ein strenges Regiment aus Überwachen und Strafen – wer hier ankommt, muss bleiben, bis die Unendlichkeit ihn ruft. Mit CAMINO REAL, einem Stück wie ein einziger Fiebertraum, lieferte Tennessee Williams das wohl erste dramatische Pendant zur Rausch-Literatur der Beatniks um William S. Burroughs und Jack Kerouac: Halluzinationen und magischer Realismus. Virtuos entzieht sich die karnevaleske Vielstimmigkeit von CAMINO REAL eindeutigen Sinnzuschreibungen. Wie würden Sie die Realität dieser Stadt beschreiben? Sebastian Nübling: CAMINO REAL ist ein Durchgangsort, ein Schwellenort, nicht für einen längeren Aufenthalt bestimmt. Camino heißt auf spanisch: Weg. Ein Ort, der Camino heißt, ist an sich paradox, denn Orte sind zum Bleiben und Wege zum Gehen. Das erzwungene Innehalten in der Bewegung des Unterwegsseins produziert eine gewaltige Energie, denn eigentlich wollen alle weiter auf dem Camino, weg aus der Stadt.

Und diese sich konsequent anstauende Energie des erzwungenen Haltens, des Tretens auf der Stelle, des Drehens im Hamsterrad, das ist für mich die Realität von Tennessee Williams’ CAMINO REAL. Naturalistisch gelesen kann CAMINO REAL das Niemandsland vor einer Grenze meinen, in dem Menschen versuchen, sich die nötigen Dokumente für den Wechsel von hüben nach drüben zu beschaffen. Und diese Suche kann nicht nur ein Leben dominieren, sondern auch ein Leben lang dauern, sie kann das Leben sein. CAMINO REAL kann aber auch das Fegefeuer sein, ein Purgatorium, in dem Menschen warten auf ein ungewisses Etwas, das nicht mal mehr den Namen Himmel oder Hölle trägt. CAMINO REAL wirkt, als hätte Tennessee Williams einen Alptraum geträumt, durch den Figuren und Szenen aus all seinen Stücken wandeln, und diesen Alptraum dann noch in derselben Nacht aufgeschrieben. Worin liegt der Reiz, dieses scheinbar unspielbare Stück auf die Bühne zu bringen? Das Stück erzählt neben dem Alptraumhaften eben auch von der handfesten Not in der Realität einer Grenzstadt. Die verzweifelten Versuche zu Überleben, die Suche nach Geld, Papieren, Nahrung, Liebe sind ja auch ein Alptraum. Insofern gelingt es Tennessee Williams auch in diesem Stück, dass sich konkrete politische Themen seiner (und unserer) Zeit in Alpträume verwandeln.

SEBASTIAN NÜBLING, geboren 1960, inszeniert mit CAMINO REAL nach ENDSTATION SEHNSUCHT (2010) und ORPHEUS STEIGT HERAB (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2013) den dritten Tennessee Williams an den Münchner Kammerspielen. Der Regisseur, der u. a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspielhaus Zürich, dem Jungen Theater Basel und am Maxim Gorki Theater in Berlin arbeitet, hat in den letzten Jahren an den Münchner Kammerspielen Simon Stephens’ THREE KINGDOMS und zuletzt ILONA. ROSETTA. SUE. von Kaurismäki / Dardenne / Kollek mehrsprachig als trinationale Koproduktionen herausgebracht.

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HOPPLA, WIR STERBEN!

VON Arnon Grünberg URAUFFÜHRUNG April 2015 REGIE Johan Simons BÜHNE Katrin Brack KOSTÜME Teresa Vergho LICHT Wolfgang Göbbel DRAMATURGIE Koen Tachelet Aus dem Niederländischen von Rainer Kersten


Schauspielhaus

Der Niederländer Arnon Grünberg ist ein Schriftsteller von großer Beweglichkeit. Er beherrscht die unterschiedlichsten Genres, ist immer unterwegs, lebt in Hotels, recherchiert als „embedded“ Autor in psychiatrischen Kliniken oder bei der Bundeswehr in Afghanistan. Für HOPPLA, WIR STERBEN! hat Grünberg mehrere Monate in München gewohnt. Er malt ein Kaleidoskop von Figuren, alle von Unruhe befangen, unfähig ein Zuhause zu finden. Was sie verbindet, ist ein Abwesender: Oberstleutnant Fuchs ist in Afghanistan verschwunden, vielleicht weil er sich zu sehr „mit der Seele des Feindes identifiziert hat“. Gehört der Krieg zum Wesen des Menschseins? Entlehnen wir unsere Identität dem, was uns verwundet?

buchstäblich in seinem Versuch, „die Seele des Feindes” zu durchschauen. Ist es Ihre Überzeugung, dass Menschen nicht fähig sind, einander zu kennen, geschweige denn, einander zu helfen? Arnon Grünberg: Hilfe ist gefährlich, vor allem wenn nicht um sie gebeten wird. Hilfe übernimmt oft die Form der Erniedrigung, bewusst oder unbewusst. Auf einer individuellen Ebene ist Hilfe eine Form der Intimität, vor der viele zurückscheuen. Auch Sex ist zum Beispiel eine Form der Hilfe. Um effektiv Hilfe zu bieten, sollte man den Anderen und sich selbst kennen, oder wenigstens bereit sein, den Anderen wahrzunehmen. Und den Hilfsbedürftigen zu sehen, ist beängstigend, ist lebensbedrohlich. Sie haben mehrere Monate in München gewohnt. Was bedeutete dieser Aufenthalt für Sie?

Arnon Grünberg: Ja, die Wunde ist die Identität. Gefährlich, denn wenn die Wunde Identität wird, wird die nächste Schlacht vorbereitet. Diese Identifizierung findet sowohl auf einer individuellen als auch auf einer gesellschaftlichen Ebene statt. Im letzten Fall übernimmt sie die Form des Nationalismus mit dazugehörigen Feindbildern. Zum Beispiel Deutschland.Ich kenne kein anderes Land, das es so schwer mit der eigenen Geschichte hat. Nach 1945 wurde in Deutschland viel gemacht, damit sich die Wunde nicht erneut in eine Identität transformiert. Das hat zu einem merkwürdigen Umgang mit der eigenen Identität geführt. Wenn nicht die Wunde, was wird dann wohl Identität?

Arnon Grünberg: Vieles, ich hätte dieses Stück nicht ohne meine Zeit in München schreiben können. Ich hätte auch länger bleiben können. Eine Recherche ist nie ganz abgeschlossen. Ich bin ein „Assimilant”. Nach zwei Monaten in München wollte ich ein Bayer werden. Identität ist ein aufrichtiges Spiel mit dem Anderen. Ich glaube, hier etwas mehr verstanden zu haben von dem merkwürdigen Cocktail aus Anarchismus, Konservatismus und Katholizismus. Die regionale Identität bietet Halt, wenn eine übergreifende deutsche Identität infiziert worden ist.

Die zentrale Figur, der verschollene Afghanistansoldat, verschwindet

Mit freundlicher Unterstützung der MK Freunde

ARNON GRÜNBERG, geboren 1971 in Amsterdam, lebt und schreibt in New York. Neben seinen literarischen Arbeiten – in Deutschland erschienen sind u. a. „Blauer Montag“, „Couchsurfen und andere Schlachten“ und „Der jüdische Messias“ – verfasst Arnon Grünberg einen täglichen Blog und ist in den Niederlanden bekannt für seine Kolumnen und Reportagen. Er erhielt 2002 den NRW-Literaturpreis für sein Gesamtwerk sowie zahlreiche niederländische Literaturpreise.

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THE REST IS NOISE Ein Lesemarathon mit dem Ensemble VON Alex Ross AB November 2014 REGIE Johan Simons MUSIKALISCHE KONZEPTION Carl Oesterhelt DRAMATURGIE Matthias G端nther, Julia Lochte, Tobias Staab, Koen Tachelet, Jeroen Versteele


Schauspielhaus

„Jede Musik wirkt auf ihr Publikum nach denselben physikalisch-akustischen Gesetzen, sie bewegt die Luft und erzeugt so eigenartige Empfindungen. Im 20. Jahrhundert ist das musikalische Leben in eine brodelnde Masse verschiedenster Kulturen und Subkulturen zerfallen, die alle ihren eigenen Kanon, ihre eigene Sprache entwickelt haben. Was eine Gruppe von Hörern erfreut, verursacht einer anderen Kopfschmerzen. Guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren. Mein Name ist Alex Ross, Musikkritiker des „New Yorker“.“ Mit diesen Worten begann jede der vier bisherigen Etappen von THE REST IS NOISE. DAS 20. JAHRHUNDERT HÖREN. Und so soll sie weitergehen, die Reise in das Labyrinth der modernen Musik und ihrer Zusammenhänge mit den sozialen und politischen Umbrüchen. Ausgangspunkt ist nun der Beginn der sechziger Jahre: Laut Alex Ross tritt die europäische Avantgarde in diesen Jahren der Rebellion, des Rock ’n’ Roll, der sexuellen Befreiung und der psychedelischen Kultur in ihre karnevaleske, Purzelbaum schlagende „Alice in Wonderland“-Phase ein. Wie steht es um das Verhältnis von Klassischer Musik, der Moderne und Popkultur? Alex Ross: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat es intellektuell wie emotional keinen Sinn, klassische Musik gegen Popkultur auszuspielen. Junge Komponisten sind mit Popklängen im Ohr aufgewachsen, und sie verwenden oder ignorieren dieses Erbe, je nach Gelegenheit. Sie suchen nach einem Mittelweg zwischen geistigem Leben und dem Lärm

der Straße. Einige der lebhaftesten Reaktionen auf die Kunstmusik des 20. und noch jungen 21. Jahrhunderts kamen aus der Poparena. Die mikrotonalen Stimmungen von Sonic Youth, die opulenten harmonischen Konstruktionen von Radiohead, die gebrochenen, rasch wechselnden Zeitschemata des Postrock und intelligenter Tanzmusik: All das führt die vor langer Zeit begonnene Konversation zwischen klassischen und populären Traditionen fort. Die moderne Popmusikerin Björk ist tief beeinflusst vom klassischen Repertoire des 20. Jahrhunderts, das sie in der Musikschule aufgesogen hat – Stockhausens elektronischen Werke, Messiaens Orgelmusik, den spirituellen Minimalismus Arvo Pärts. Extreme wandeln sich am Ende in ihr Gegenteil. Schoenbergs skandalträchtige Akkorde sickerten allmählich in die Musik von HollywoodThrillern und in den Jazz ein. Das Zwölftonmaterial von Anton Webern migriert in Tom-und-Jerry-Cartoons. Morton Feldmans unbestimmte Notation führt über Umwege zu „A Day in the Life“ von den Beatles. Wie hört sich das 21. Jahrhundert an? Alex Ross: Eine mögliche Richtung, welche die Musik im 21. Jahrhundert einschlagen könnte, ist die „große Fusion“: intelligente Popmusiker und extrovertierte E-Musik-Komponisten, die in etwa die gleiche Sprache sprechen. Wenn sie ausgedehnte Formen entwickeln, komplexe Kräfte bündeln, das ganze Spektrum von der Stille bis zum Lärm erschließen, dann weisen sie den Weg in, wie Claude Debussy es einmal genannt hat, „ein imaginäres Land, das sich also auf keiner Karte finden lässt“.

ALEX ROSS, geboren 1968, ist seit 1996 Musikkritiker des „New Yorker“. THE REST IS NOISE, sein erstes Buch, wurde ein Bestseller, vielfach ausgezeichnet und in 15 Sprachen übersetzt. Der in der Spielzeit 2013/14 begonnene Lesemarathon an den Münchner Kammerspielen bringt das Werk erstmalig auf die Bühne – zusammen mit live gespielter Kammermusik des 20. Jahrhunderts.

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URBAN PLACES PUBLIC SPACES EinE global-lokalE DEbattE zum lEbEn DEr StaDt AB Januar 2015


Schauspielhaus

Nach MAPPING DEMOCRACY und WORLD WIDE : WORK setzen wir unsere globale Diskursreihe mit URBAN PLACES – PUBLIC SPACES fort. Wie sehen Stadtgesellschaften heute aus, und in welchen Städten wollen wir in Zukunft leben? Wo verläuft die Grenze zwischen Öffentlichem und Privatem? Wo und wie formuliert sich weltweit bürgerschaftliches Engagement und zivilgesellschaftlicher Protest? Was z. B. bedeutet es, wenn Aktivisten in Madrid postulieren: „Tausche Krise gegen Stadt!“? Per Live-Videokonferenz debattieren Experten und Publikum aus München und jeweils zwei anderen Städten wie Istanbul, Kairo, New York, Tel Aviv, Kiew, Madrid, Amsterdam und Johannesburg. So entsteht ein gemeinsames globales Gespräch, vielstimmig und mehrsprachig, eine Debatte über lokale Handlungsspielräume und globale Denkräume. Begleitet durch filmische Dokumentationen urbaner künstlerischer Interventionen und Kurzlesungen aktueller literarischer Texte zum Leben in den Städten. I. Stadt und Partizipation – Wer macht die Stadt? Plätze mit Namen wie Maidan,Tahrir und Taksim wurden in den vergangenen Jahren zum Sinnbild für Protest und politische Veränderung. Wie entsteht Öffentlichkeit in Städten? Was sind die Voraussetzungen für eine Kultur der Mitbestimmung und der gemeinsamen Gestaltung im öffentlichen Raum?

private Geldgeber sinnvoll für das Gemeinwohl einer Stadt einsetzen? Wie kann verlorenes Gemeingut wieder zurückgewonnen werden? III. Stadt und Identität – Wer ist die Stadt? Städte prägen Identitäten. Mit dem Narrativ einer Stadt verändert sich der Blick von Menschen auf sich selbst. In welchem Verhältnis befinden sich Menschen mit ihrer Stadt? Welche Rolle spielen dabei Migration und Diversität? Und welche Bedeutung haben Künstler und ihre Arbeiten für die Identität einer Stadt? IV. Stadt und Utopie – Was ist die ideale Stadt? Die Suche nach der idealen Stadt trieb Architekten und Philosophen von Platon über Le Corbusier bis zu den progressiven Stadtentwicklern und Architekten der Gegenwart um.Welche Rolle spielen moderne Utopien – etwa im Hinblick auf Mobilität – für die Gestaltung unserer Städte von morgen? Oder ist die ideale Stadt selbst eine Utopie aus der Vergangenheit? Eine Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, in Kooperation mit ARD-alpha

II. Stadt und Gemeinwohl – Wem gehört die Stadt? Je nach kulturellen Bedingungen und wirtschaftlichen Vorzeichen prägen Bürger, öffentliche Institutionen und private Investoren Städte auf unterschiedliche Weise. Welche Aufgaben sollten öffentliche Institutionen in Kommunen übernehmen? Welche Rolle spielt zivilgesellschaftliches Engagement bei der Gestaltung des Stadtraums? Wie können sich

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JAHR HUNDERT BRIEFE ViEr lESungEn AB Oktober 2014


Schauspielhaus

Wo verdichteten sich Geist, Unmittelbarkeit und zeitgeschichtliche Sensibilität in so hohem Maße wie in einigen Briefwechseln von Künstlern und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts? In ihnen zeigt sich das Raffinement einer Kultur des Briefwechsels in seiner letzten großen Blüte. Es lesen Schauspielerinnen und Schauspieler der Münchner Kammerspiele. 14. OKTOBER 2014 RICHARD STRAUSS UND HUGO VON HOFMANNSTHAL Briefwechsel zum 150. Geburtstag von Richard Strauss Der Briefwechsel (1900 –1929) zwischen dem Komponisten Richard Strauss und dem Lyriker und Dramatiker Hugo von Hofmannsthal gehört zu den großen kulturgeschichtlichen Dokumenten. Neben der Korrespondenz zwischen Giuseppe Verdi und Arrigo Boito ist er bei weitem der gewichtigste, der zwischen einem Opernkomponisten und seinem Librettisten jemals geführt wurde. Hier treffen ein Komponist und ein gleichrangiger Dichter zusammen, deren Naturelle zwar nicht unterschiedlicher sein könnten, die aber doch in ihrer künstlerischen Arbeit zusammenfinden. Der Briefwechsel gibt einen tiefen Einblick in ihre Werkstatt. EINFÜHRUNGSVORTRAG Jens Malte Fischer 20. NOVEMBER 2014 ERIKA MANN: MEIN VATER, DER ZAUBERER Aus dem Briefwechsel mit Katia und Thomas Mann 1919 – 1955 Erika Mann war Thomas Manns Lieblingskind, und sie hat wesentliche Etappen seines Weges begleitet und beeinflusst. Als er 1938 Europa verließ und ins amerikanische Exil übersiedelte, war es Erika, die ihm half, sich in der Neuen Welt zurechtzufinden. In seinem letzten Jahrzehnt wurde sie seine engste Mitarbeiterin. Die Briefe vermitteln ein aufschlussreiches Bild Thomas Manns – eine Nahaufnahme des Schriftstellers, wie sie nur einer

engen Vertrauten möglich ist, und sie zeigen die Geschichte einer außergewöhnliche Eltern-Tochter-Beziehung. EINFÜHRUNGSVORTRAG Dirk Heißerer 14. JANUAR 2015 INGEBORG BACHMANN UND HANS WERNER HENZE Briefe einer Freundschaft 1952 – 1972 Im Herbst 1952 begegnen sich Hans Werner Henze und Ingeborg Bachmann zum ersten Mal. Der aufstrebende Komponist erkennt rasch eine Seelenverwandte in der jungen Lyrikerin, die mit Worten sagen kann, was er mit seiner Musik ausdrückt. Ein Briefwechsel beginnt, der zwei Jahrzehnte anhalten sollte. Geprägt ist er von Pathos, Überschwang und bald auch von Verzweiflung. Alle Freude und Trauer sind unmittelbar spürbar in den Briefen. EINFÜHRUNGSVORTRAG Peter Hamm 16. FEBRUAR 2015 ALLEN GINSBERG UND JACK KEROUAC Ruhm tötet alles. Briefwechsel 1944 – 1969 Die beiden großen Helden der Beat-Literatur schrieben sich unermüdlich, von ihrem ersten Treffen im Jahr 1944 bis zu Kerouacs Tod 1969. Alles, was für sie von Belang war, diskutierten die beiden Schriftsteller in diesen Briefen. Sie empfehlen sich Bücher, verreißen Autoren, tauschen Gedichte aus, kritisieren sich schonungslos. „Ihr seid ein Haufen unbedeutender Literatur-Egomanen“, schreibt Kerouac an Ginsberg 1952. Pathos und Wahnsinn, Hass und Liebe, Poesie und Sehnsucht sprechen ebenso aus diesen Zeilen wie scharfer Verstand, leise Ironie und schneidender Zynismus. EINFÜHRUNGSVORTRAG Michael Kellner KONZEPTION Dr. Rachel Salamander Eine Kooperation mit der Literaturhandlung und der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule

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RITOUR NELLE Festivalnacht f端r avancierte elektronische Popmusik AM 25. Oktober 2014


Schauspielhaus

Bereits zum dritten Mal findet RITOURNELLE nun im Schauspielhaus statt. Ein Mini-Festival mit Fokus auf experimentelle elektronische Musik der Gegenwart, die stets die Grenzen zwischen Musik und Noise auslotet. Sofern man sich darauf einlässt, bei ritualisierter Rhythmik bis in die frühen Morgenstunden in Bewegung zu bleiben, sind kathartische Selbsterfahrungen garantiert. Auch in diesem Jahr versammeln sich wieder eine ganze Reihe abseitiger Bands und DJs, die den Glauben an ein besseres Morgen im Pop nicht verloren haben. Bereits zugesagt hat der britische Musiker James Holden, der im letzten Jahr sein für Clubmusik wegweisendes Album „The Inheritors“ releaste und der in München erstmals mit seiner neu gegründeten Bandformation zu sehen sein wird. Ihr letztes Album ruft vielerlei Referenzen auf, die nicht unbedingt einer Pop-Tradition entlehnt sind.Wie stehen Sie den Avantgarden der elektronischen Musik, etwa den Serialisten, gegenüber? James Holden: Stockhausen und Xenakis sind für mich im Hinblick auf ihre Einstellung und auf das Neue, das sie schufen, schon interessant. Allerdings sind die Minimalisten, die ihnen nachfolgten und sich wiederum völlig gegen sie wandten, noch spannender für mich. Deren Musik zielt auf bestimmte Reaktionen im Bewusstsein, ganz besonders bei Terry Riley, der gewissermaßen Trance erfand. Aber die Haltung der Neuen Musik gegenüber musikalischen Traditionen begeistert mich natürlich.

Was bedeutet Trance für Sie? James Holden: Trance Music verändert den Zustand des Gehirns. Sie hypnotisiert und zieht in ein Gefühl hinein. Sie hat meist etwas Repetitives, doch irgendwann hört man auf, darauf zu hören was passiert, und man realisiert nur noch die Veränderungen, die dabei ablaufen. Die einzige Musiktradition, bei der diese Perspektive völlig fehlt, ist die der westlichen klassischen Musik. Fast alle anderen Weltmusikformen gehen auf repetitive Strukturen zurück, die Zustandsveränderungen im Gehirn bewirken. Dance-Music steht ja bereits dem Namen nach im Dienste einer Funktion, sie verlangt einen gewissen körperlichen Effekt. Hat sich Ihre Musik von dieser Funktion befreit? James Holden: Ich empfinde die meisten Stücke meines letzten Albums durchaus als Dance-Music. Das Problem ist doch, dass Dance-Music sich scheinbar immer mehr einem Maximum an Funktionalität annähern muss, weil die meisten DJs Pussys sind, deren größte Angst es ist, einen Fehler zu machen. Bei meinem Album gibt es ja auch viele Dinge, wie hypnotische Loops oder die Einfachheit in der Struktur vieler Songs, die es zu Dance-Music machen. Für mich jedenfalls. KURATIERT VON Tobias Staab

JAMES HOLDEN, geboren 1979, studierte Mathematik in Cambridge, begann jedoch bereits während seines Studiums, sich intensiv mit elektronischer Musik auseinanderzusetzen. Nach seinem Abschluss erlangte er als DJ internationalen Ruhm und gründete das Plattenlabel Border Community, dessen experimenteller, physisch wirksamer Sound eine neue Ästhetik im Club etablierte. 2013 gründete Holden eine Band, die u. a. Atoms for Peace auf ihrer US-Tour begleitete.

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POP ConCErtS AB November 2014


Schauspielhaus

Die POP CONCERTS im Schauspielhaus haben stets den Charakter eines ganz besonderen Ereignisses. Es ist fast so, als gewinne Pop-Musik, wenn sie im Goldrahmen und vor bestuhltem Parkett präsentiert wird, etwas von ihrem ureigenen Potenzial zurück. Das Spiel mit Identitäten und Körpern, Zeichen, Bedeutungen und sinnlicher Überwältigung – das Spiel also, das Pop in seiner Essenz ausmacht – scheint auf der Theaterbühne tatsächlich neue Dimensionen zu entfalten: Ganz im Sinne von Diedrich Diederichsens 2014 erschienenem Textmonument „Über Pop-Musik“ wird hier das Verhältnis von Pop, Kunst und Gesellschaft einer Neubewertung unterzogen. Sie behaupten, Pop-Musik ist nicht nur eine Kunstform aus eigenem Recht, Sie gehen noch einen Schritt weiter: Als Kunstform ist sie auch noch besonders besonders. Diedrich Diederichsen: Das war ein Gedanke: die Pop-Musik zu verteidigen. Das, was sie von anderen Kunstformen unterscheidet, macht sie auch verteidigenswert. Und zugleich zu einem Fall von Kulturindustrie. Genauso, wie ich sie als spezielle Kunst beschreibe, beschreibe ich sie auch als eine spezielle Form von Kulturindustrie. Sie ist gegen die früheren Stadien von Massenkultur und Kulturindustrie entstanden: als Verwirklichung einer Kritik daran, aber auch als Verbesserung im Sinne der Interessen der Industrie. Wenn Pop-Musiker Bücher schreiben, sind es meist Autobiographien, keine theoretischen Schriften wie bei Schriftstellern, die über das Schreiben schreiben.

Diedrich Diederichsen: Das passt ja auch zu dem Modell, das ich vorschlage: dass man die Musiker nicht als die Verursacher des Ganzen sehen sollte. Sie spielen darin mal eine größere, mal eine kleinere Rolle, aber der Rezipient ist genauso wichtig. Er reißt den Mund auf und schreibt selbst darüber. Deswegen mussten in den fünfziger Jahren schon Fanclubs gegründet werden. Einer der zentralen Punkte in Ihrem Buch ist: Der Hörer hat an dem, was Pop-Musik ist, einen mindestens so großen Anteil wie der, der sie macht. Diedrich Diederichsen: Das ist aber zugleich eine ambivalente Denkfigur. Pop-Musik lebt davon, dass der Rezipient den Zusammenhang herstellt. Jetzt könnte man daraus schließen: Das Subjekt ist allmächtig. Man könnte aber auch sagen, dass es vollends zum mechanischen Teil eines Zusammenhangs geworden ist, der abläuft, ohne dass es ihn ändern kann. Das Subjekt macht halt mit. Ich entscheide mich nicht zwischen diesen beiden Möglichkeiten, es wäre bescheuert zu glauben, das könnte man auf ein Ergebnis hin beschreiben. Je mehr man es aus der eigenen Erfahrung herleitet, desto freundlicher klingt es, und je mehr man es als kulturelle Diagnose formuliert, desto pessimistischer kann man es verstehen. (Auszüge eines FAZ-Interviews mit Diedrich Diederichsen vom 3.3.2014) KURATIERT VON Tobias Schneider

DIEDRICH DIEDERICHSEN, geboren 1957, hat sich seit den achtziger Jahren einen Namen als Theoretiker von Pop, Politik und neuester Kunst gemacht. Er lehrt an verschiedenen Hochschulen, u. a. seit 2006 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 2014 erschien sein Buch „Über Pop-Musik“.

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SPIELHALLE


TOTALLY HAPPY VON Tian Gebing URAUFFÜHRUNG Oktober 2014 REGIE UND BÜHNE Tian Gebing KOSTÜME Teresa Vergho LICHT Christian Schweig DRAMATURGIE Christoph Lepschy, Jeroen Versteele Eine Koproduktion mit Paper Tiger Theater Studio Peking und dem Goethe-Institut China


Spielhalle

„Die Massen haben klare Augen“, so lautete einer der zahllosen Slogans Mao Zedongs aus den siebziger Jahren: eine ultimative Beschwörung und Bedrohung zugleich. Maos Utopie war es, China nach der Ausrufung der Volksrepublik 1949 in kürzester Zeit zu modernisieren und zum Kommunismus zu führen. Das Gespenst der Masse ist in China noch immer spürbar, auch wenn die autoritäre kommunistische Ein-Parteien-Politik heute einen extrem kapitalistischen Einschlag hat und sich individualistische Tendenzen abzeichnen. Was hat Sie zum Titel des Stücks inspiriert? Tian Gebing: Beim Betrachten der Interviews, die wir während der Recherche geführt haben, fiel mir auf, dass viele der jungen Gesprächspartner den Ausdruck „totally happy“ verwendet hatten, um ihre erste Erfahrung mit einer Menschenmasse zu beschreiben. Dies führte uns zu der Feststellung, dass das Gefühl „totally happy“ eine Art von Massengefühl ist. Dieses Gefühl ist auch eines der Grundelemente, die Massenhysterie und Massengewalt innewohnen. Was sind Ihre Erfahrungen mit Menschenmassen?

werden – nur auf diese Weise könne ein Leben bedeutungsvoll werden. Daher waren die Begriffe von Individualität und der eigenen Person Synonyme für „Sünde“ und „schmutzig“. Sich von der Masse wegbewegen und eine Minderheit werden, bezeichnete ein unbekanntes und dunkles Schicksal. Was für Bilder haben Sie im Kopf, wenn Sie an diese Produktion denken? Tian Gebing: Es sind Bilder, die die Erinnerung und die Realität vermischen. Manchmal sind sie voller Leere, manchmal sind sie laut, voller Lärm und erstickend. Zur Vorbereitung haben Sie bereits zwei Workshops mit chinesischen Performern und unserem Ensemble gemacht. Tian Gebing: Während der Proben in München haben wir verschiedene „Texturen“ von Körpern miteinander konfrontiert. Das hat uns die Gelegenheit gegeben, die Verschmelzungen und Widerstände dieser Körper zu beobachten. Es war ein gutes Experiment für den nächsten Probenschritt. Die verschiedenen Hintergründe, Kulturen und Sprachen fügen unserer Arbeitsweise einen Schwierigkeitsgrad hinzu.Aber gerade Schwierigkeiten führen oft zu Überraschungen.

Tian Gebing: Ich wuchs in der verrücktesten Zeit der Massenbewegung in China auf. Jeder, ohne Ausnahme, wurde von diesem Massenstrom fortgeschwemmt. Seit meiner Kindheit wurde mir gesagt, ich müsse eine kleine Schraube für die große, revolutionäre Maschinerie TIAN GEBING, geboren 1963 in der Provinz Xian, ist chinesischer Regisseur und künstlerischer Leiter der freien Pekinger Gruppe Paper Tiger Theater Studio. In seinen Stücken, die sich in dem Gebiet zwischen Theater, Choreographie und Performance bewegen, behandelt er Themen, die die chinesische Gesellschaft bestimmen und die er mit der westlichen Welt in Verbindung zu bringen versucht. 2013 war Paper Tiger Theater Studio mit READING auf dem RELATIONS-Festival der Münchner Kammerspiele zu Gast.

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BUCH (5 ingrEDiEntES DE la ViDa) VON Fritz Kater URAUFFÜHRUNG April 2015 REGIE Armin Petras KOSTÜME Patricia Talacko CHOREOGRAPHIE Berit Jentzsch VIDEO Rebecca Riedel MUSIK Miles Perkin DRAMATURGIE Tobias Staab, Jan Hein Eine Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart


Spielhalle

Wissenschaftler und Playboy-Bunnys diskutieren über Utopien und Zukunftsängste. Ein todkranker Alkoholiker spricht in Beckett-Manier seine letzten Gedanken auf Tonband, während sein pubertierender Sohn die erste Liebe findet. Zwei verlassene Kinder warten am Bahnsteig auf ihre Mutter, die vielleicht nie zurückkommen wird. Ein Paar droht an der Krankheit seines Säuglings zu zerbrechen. Und dann ist da auch noch die Kontemplation der afrikanischen Elefanten über die Zeichen der Natur. Fritz Katers Opus Magnum gleicht eher einem surrealistischen Episodenfilm oder einer von Borges’ Traumlandschaften als einem klassischen Drama. Fünf Kapitel als Koordinatensystem des Lebens selbst. Wie kommt dieser Ansatz zustande, das Leben in einer derart monumentalen Geste zu thematisieren? Fritz Kater: Ich glaube nur noch an drei Dinge. Das eine ist Schönheit, das andere ist Fremdheit. Und ich glaube an Interesse. Was ist Theater? Da ist immer dieser Blick auf die conditio humana.Vielleicht ist das Stück einfach nur ein Versuch, dort so zentral wie möglich reinzugehen. Worin besteht der Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln?

das nicht, in welchem Theaterstück? Ich glaube, dass alle Kapitel untereinander eine Verbindung haben. Ich hoffe allerdings, dass sich das nicht auf den allerersten Blick herstellt. Natürlich will ich nicht, dass die Verbindungen verschlungen wirken, das wäre Quatsch, denn es ist ja nicht absichtlich irgendetwas versteckt worden. Ich würde mir wünschen, dass die Verbindungen irgendwann wie so eine Schwimmerente auftauchen. In welchem Sinn geht das Stück mit dem Begriff „Buch“ um? Fritz Kater: Einmal gibt es das Klinikum „Buch“ in Berlin. Dann gibt es das Buch, das ein Forscher, der gleichzeitig so etwas wie ein Spion ist, schreibt. Es ist vielleicht seine gesammelte Weisheit oder alles, was er weiß. Das Buch ist vielleicht das Buch der Bücher. Und es gibt Buchen, in die die ersten Schriften eingeritzt wurden. Das alles ist eher ein Kosmos für Literatur, für einen Ort, wo Menschen krank sind, wo Leben passiert. Ein Magnetfeld, kann man vielleicht sagen. Es gibt durchaus einen Zusammenhang zwischen Armin Petras und Fritz Kater. Kommen die sich auch jemals ins Gehege? Fritz Kater: Ich glaube, dass es Herrn Kater relativ egal ist, was Petras macht.

Fritz Kater: Es gibt Väter und Söhne, Liebesbeziehungen, es gibt sterbende Menschen, es gibt eine Not in jeder Geschichte, aber wo gibt es ARMIN PETRAS, Jahrgang 1964, studierte Schauspiel-Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin. Er war Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel und von 2006 bis 2013 Intendant des Maxim Gorki Theaters Berlin. Seit September 2013 ist er Intendant am Schauspiel Stuttgart. Armin Petras ist der wichtigste Regisseur für die Stücke des Dramatikers Fritz Kater. 2008 erhielt dieser den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis für sein Gesamtwerk. An den Münchner Kammerspielen inszenierte Armin Petras zuletzt JOHN GABRIEL BORKMAN von Henrik Ibsen und BAUERN STERBEN von Franz Xaver Kroetz.

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MUCH DANCE VON Jan Decorte URAUFFÜHRUNG Kaaitheater Brüssel November 2014, Münchner Kammerspiele Frühjahr 2015 REGIE Jan Decorte BÜHNE Johan Daenen KOSTÜME Sofie D’Hoore LICHT Luc Schaltin Eine Koproduktion mit Bloet VZW Brüssel, Kaaitheater Brüssel, Pumpenhaus Münster


Spielhalle

MUCH DANCE dreht sich um zwei außergewöhnliche Liebesgeschichten. Es gibt Musik, Text, Bild und Tanz. Keine Virtuosität, keine trainierten Körper, keine strenge Tanzgrammatik. Wohl gibt es die Anarchie der Bewegung, die stockende Schönheit des Scheiterns. MUCH DANCE wird eine nächste Station sein auf Jan Decortes Suche nach Abstraktion und Klarheit. Er wird für diese Produktion sein typisches „kindliches“ Sprachidiom mit der Lyrik des Körpers konfrontieren.

Wir werden zwei Paare aus zwei Generationen auf der Bühne sehen. Wird das Vergehen der Zeit auch Thema sein?

Was war der Startpunkt für dieses Projekt?

Jan Decorte: Genau das ist eine außergewöhnliche Kraft.Wir sehen alle anders aus. Die unglaublichen Unterschiede, die unsere Körper zeigen, finde ich von einer blendenden Schönheit. Allein unsere Körper erzeugen schon ein abstraktes, starkes Bild. Auch wenn wir genau die gleichen Bewegungen machen würden, was allerdings nicht passieren wird, würde es vier mal neu aussehen. Das ist die Freiheit der Ungeschulten. Was wir machen, hat nichts mit Perfektion zu tun, sondern alles mit dem Verwaisten des Lebens.

Jan Decorte: Sigrid Vinks und ich haben uns letztes Jahr SPECTACULAR LIGHTSHOWS OF WHICH U DON’T SEE THE EFFECT angeschaut, die Performance, die Benny Claessens und Risto Kübar in der Spielhalle spielen, und die fanden wir „magnifique“. Der Startpunkt unseres Projekts ist schlicht und einfach die Lust, zu viert etwas zu machen. Wir werden improvisieren und die Resultate ein bisschen ordnen und mehr oder weniger festlegen.

Jan Decorte: Ein gutes Stück handelt von allem gleichzeitig. Es wird um Leben,Tod, Liebe, den menschlichen Körper und ja, auch um den Altersunterschied gehen. Eure Körper zeugen von einer großen Vielfalt.

Werden Sie auch Texte schreiben? Jan Decorte: Ja, ich werde sechs oder acht Gedichte auf Englisch schreiben. Ich fände es gut, wenn es nicht zu viel Text geben wird. Unser Projekt wird der bildenden Kunst näher sein als der Literatur oder dem Theater. JAN DECORTE, geboren 1950, hat in Belgien Theatergeschichte geschrieben. Ende der siebziger Jahre führte er in Flandern das Theater von Bertolt Brecht und Heiner Müller ein. In den Achtzigern fing Jan Decorte an, klassische Texte u. a. von Shakespeare und Aischylos in seiner eigenen Kunstsprache nachzuerzählen. In den letzten Jahren arbeitete er oft mit Choreographen und Tänzern zusammen, wie Charlotte Van den Eynde und Anne Teresa De Keersmaeker. 2012 war Jan Decorte mit seiner ersten Choreographie TANZUNG zu Gast bei den Münchner Kammerspielen, 2013 schrieb und inszenierte er O DEATH in der Spielhalle.

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Creation 2015 VON Meg Stuart URAUFFÜHRUNG Juni 2015 CHOREOGRAPHIE Meg Stuart BÜHNE Doris Dziersk KOSTÜME Nadine Grellinger DRAMATURGIE Jeroen Versteele Eine Koproduktion mit Damaged Goods und der Ruhrtriennale


Spielhalle

„Mehr als meine Bilder habe ich nichts geliebt in meinem Leben. Der Abschied von ihnen war der schmerzvollste – schlimmer als der Tod meines Vaters, meiner Mutter, meiner Schwester.” Das sagte Cornelius Gurlitt im November 2013, nachdem mehr als tausend zur Zeit des Nationalsozialismus verschollene Bilder in seiner Münchner Wohnung entdeckt und beschlagnahmt wurden. In ihrer neuen Choreographie lässt Meg Stuart sich von Gurlitt und anderen besonderen Menschen inspirieren, und fokussiert sie auf nonkonformistische Formen von Liebe und Intimität. Fremde tauchen auf, sie befinden sich an einem gemeinschaftlichen Ort, als wären sie von einer göttlichen Kraft zusammengebracht. Eine Produktion über die Attraktivität der friedlichen Isolation und über die Wirklichkeit, die unwiderruflich einsickert. Was macht eine Figur wie Gurlitt für Sie theatralisch interessant?

unsichtbare Macht könnte sie zusammenhalten, ob es ihnen nun gefällt oder nicht? Sie fahren nicht auf einer Energiewelle, sondern jede einzelne Bewegung zählt. Sie kreieren schon seit 25 Jahren neue Choreographien. Ihre Laufbahn zeichnet sich durch eine dauernde Selbstbefragung und Neuerfindung aus. Meg Stuart: Als ich als Choreographin begann, war ich oft sehr hart mit mir selbst. Ich habe oft mit Verzerrungen und inneren Konflikten gearbeitet. Inzwischen bin ich viel offener, habe eine andere Distanz, vielleicht ein bisschen Ironie mir selbst gegenüber entwickelt. Das hat natürlich mit Reife zu tun, aber auch mit mehr Verspieltheit. Für diese Produktion denke ich nicht „groß“, eher „klein“, sogar mikroskopisch klein. Die flüchtigsten Empfindungen bekommen eine enorme Bedeutung. Ich glaube, dass die Offenheit auf der Bühne sehr wichtig wird, die Transparenz, eine bestimmte Einfachheit. Alles fängt mit der Berührung an.

Meg Stuart: Liebe nimmt so viele Formen an.Warum konnte er den Genuss nicht mit anderen Menschen teilen? Es bleibt unmöglich zu verstehen, warum er seine Bilder verborgen hielt.Warum war er so geizig? Wie könnte man seine tiefe Trauer, die auf die Entdeckung folgte, erklären? Oft handeln Theaterabende davon, wie man miteinander kommunizieren möchte, aber an dem Versuch scheitert. Ich möchte das Gegenteil untersuchen: Wie stellen sich Verbindungen zwischen Menschen her, die überhaupt keinen Kontakt mit der Welt haben möchten? Was für eine MEG STUART, 1965 in Amerika geborene Tänzerin und Choreographin, lebt und arbeitet in Berlin und Brüssel, und wurde mit den Arbeiten ihrer in Brüssel ansässigen Kompanie Damaged Goods weltweit von Theaterbühnen und Kulturhäusern eingeladen. Sie erhielt für ihre Produktionen den Deutschen Theaterpreis Der Faust, den Bessie Award, den Flämischen Kulturpreis und den Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste. 2012 entwickelte sie an den Münchner Kammerspielen das Stück BUILT TO LAST, das seitdem erfolgreich in u. a. Berlin, Brüssel, Hamburg, Lissabon, Wien, Toulouse und Montreal gastierte.

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WERKRAUM


HUNDE HERZ VON Michail Bulgakow PREMIERE Oktober 2014 REGIE Matthias Günther BÜHNE Sina Barbra Gentsch KOSTÜME Mara Strikker LICHT Jürgen Kolb DRAMATURGIE Julia Lochte


werkraum

Letzte Spielzeit gab es im Werkraum die Theaterserie SCHNAPSBUDENBESTIEN nach Émile Zola und die Nachwuchsreihe LABORATORIUM. Auch in dieser Spielzeit ist der Werkraum der von der Gründergeneration Anfang der sechziger Jahre formulierten Idee verpflichtet, ein Theater der Experimente zu sein. In dieser Spielzeit geht es dabei um Produktionen, in denen bestimmte eigenwillige künstlerische Teams gemeinschaftlich etwas verwirklichen. Sandra Hüller wird mit dem Musiker und Regisseur Tom Schneider und der Tänzerin Alice Gartenschläger ein Tanzprojekt realisieren, die holländische Gruppe Wunderbaum wird für eine Zeit den Werkraum besetzen und eine ganz eigene kollektive Form von Theater präsentieren, Thomas Schmauser bearbeitet mit seiner Theaterfamilie Bertolt Brechts DIE MUTTER. Zu Beginn der Spielzeit wird Matthias Günther mit Schauspielern des Ensembles und Schülern der Otto Falckenberg Schule Michail Bulgakows phantastische Erzählung HUNDEHERZ für den Werkraum dramatisieren. Wie ist die Idee einer Dramatisierung von HUNDEHERZ entstanden? Matthias Günther: Wir hatten vor zwei Spielzeiten den Lesemarathon PLANET UTOPIA. In einer Lesefassung über den „Künstlichen Menschen“ haben wir uns schon einmal mit HUNDEHERZ beschäftigt. Es ist ein eigentümlich kraftvoller Text. Ein Straßenköter wird von einem vornehmen Herrn aufgelesen und aufgepäppelt.Was zunächst wie ein vollkommenes Hundeglück erscheint, erweist sich als Körperfalle. Der

vornehme Herr ist ein russischer Doktor Frankenstein, der dem wohlgenährten Köter in einer schauerlichen Operation Organe eines gerade verstorbenen Säufers verpflanzt.Was nun folgt, ist die Entwicklung eines Hundemenschen zum revolutionstauglichen Subjekt. Allerdings nicht im Sinne des vornehmen Herrn. Daraus erwächst ein handfester Konflikt – bis die Fetzen fliegen. Bulgakows Parabel bietet sehr unterschiedliche Anlässe, über die conditio humana nachzudenken. Welche moralischen Implikationen ergeben sich aus der Schaffung eines „Künstlichen Menschen“? Matthias Günther: Über den voluntaristischen Fortschrittsglauben hinaus erzählt Bulgakow schon zu Beginn seiner Erzählung sehr konkret über die prekäre Situation seines mit einem menschlichen Bewusstsein ausgestatteten Straßenköters, den er alles kommentierend, völlig verloren durch die Straßen streifen lässt. Der hungrige Hund beschaut die Auslagen der Ladengeschäfte, um sich schließlich toll vor Verlangen den Bauch vollzustopfen. Hier wird die prekäre Situation des hungernden Hundes zu einem schonungslosen Blick auf die Verhältnisse in einer ökonomisch auseinanderdriftenden Gesellschaft, die sich immer verrohter und skrupelloser formuliert, und zwar in alle Richtungen. Die kulturelle Verfeinerung wird über Bord geworfen. Bei Bulgakow heißt es: „Wenn einer spricht, heißt das noch lange nicht, dass er ein Mensch ist.“

MATTHIAS GÜNTHER, geboren 1963 in Kassel, studierte Kulturwissenschaft und ästhetische Praxis in Hildesheim. Er arbeitete als Schauspieler und Regisseur in freien Theaterprojekten. Von 1998 bis 2006 war er Schauspieldramaturg und Regisseur am Theater Basel. Seit September 2006 ist er Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Künstlerischer Leiter des Werkraums.

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 EIN TANZPROJEKT VON Sandra Hüller, Alice Gartenschläger und Tom Schneider URAUFFÜHRUNG November 2014 REGIE Tom Schneider BÜHNE UND KOSTÜME Franziska Jacobsen MUSIK Philine Lembeck LICHT Christian Schweig DRAMATURGIE Matthias Günther


werkraum

Mit ihrem Musiktheaterstück FOR LOVE haben Sandra Hüller und Tom Schneider 2009 einen Theaterabend mit selbstkomponierten Songs, Tanz und Schauspiel über die Pop-Ikone Courtney Love kreiert. Gelegentlich spielen die beiden auch kleine Hauskonzerte „für alle Übriggebliebenen, Suchenden und Berührbaren“. Gemeinsam mit der Tänzerin Alice Gartenschläger begeben sie sich nun für ihr neues Stück À CORPS PERDU auf die Suche nach den verlorenen Dingen und Erinnerungen. Wie ist die Idee entstanden, gemeinsam ein Tanzprojekt zu verwirklichen?

Regisseur, eher Musiker, weniger Choreograph. Wobei – Choreographie ist Bewegung in Zeit und Raum. Und das ist Musik auch. Und insofern trifft sich das relativ schnell. Schneller wahrscheinlich als Musik und das reine „Schauspiel“. Ich mochte bei der Arbeit FOR LOVE sehr, dass Sandra einem Partner auf der Bühne gegenüber steht, der tanzt, sie spricht ihn an, der Tänzer muss auf das Sprechen reagieren, und sie reagiert auf den Tanz. Der Boden wird unsicher, man kann sich nicht darauf verlassen, dass man jetzt eine bestimmte Bewegung machen kann oder ein Sprechakt einsetzt, sondern muss gemeinsam eine andere Sprache finden, die irgendwo zwischen Bewegung,Text und Musik funktioniert. Was verbirgt sich hinter dem Titel À CORPS PERDU?

Sandra Hüller: Kurz bevor wir uns zu der Arbeit FOR LOVE getroffen haben, bin ich an eine Grenze gestoßen, was mein Verkörpern von Figuren auf der Bühne anging. Ich wollte das nicht mehr. Ich hatte gerade den Film „Brownian Movement“ gemacht, wo sehr wenig Worte vorkamen, viele Szenen in dem Film haben einfach mit Körper im Raum zu tun, mit Architektur. Es ging dann in der Arbeit eher um eine Anwesenheit im Raum. Und da habe ich gemerkt, ich würde gerne versuchen zu tanzen, warum soll ich denn immer sprechen. Machen wir ja trotzdem. Mal gucken, was der Körper noch so alles kann. Ich bin davon ausgegangen, dass es die normale Theaterarbeit auch beeinflussen wird, weil man mehr Material zur Verfügung hat.

Tom Schneider: Wir waren im Garten von Alices Großeltern. Sie hat begonnen, über ihre Kindheitserinnerungen zu sprechen, und dann haben wir uns auf die Suche begeben nach Dingen, die sie früher einmal in einem Mauervorsprung versteckt hat. Gefunden haben wir nichts mehr, und auch das gepflegte Kräuterbeet ihres verstorbenen Großvaters war nicht mehr vorhanden. Sandra Hüller: In einem Song der britischen Band Bastille heißt es: „Things We Lost in the Fire“.Vielleicht ist das der Ausgangspunkt. Ein Song.

Tom Schneider: Ich mag es in der künstlerischen Arbeit sehr und finde es reizvoll, mir der Mittel nicht sicher zu sein. Ich bin ja kein klassischer TOM SCHNEIDER, geboren 1966 in Schlema / Erzgebirge, arbeitete von 2001 bis 2004 als Regieassistent und Schauspielmusiker am Theater Basel. Ab 2004 setzte er eigene Regiearbeiten an verschiedenen Häusern um, darunter das Theater Basel, das Theater Heidelberg und das Theater Osnabrück. Seit der Spielzeit 2006/07 arbeitet er als Regisseur und Musiker am Theater Freiburg. FOR LOVE war im Mai 2014 im Rahmen von RELATIONS:TANZ bei den Münchner Kammerspielen zu Gast.

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THE NEW FOREST IS COMING TO MUNICH VON Wunderbaum URAUFFÜHRUNG Februar 2015 REGIE, BÜHNE UND KOSTÜME Wunderbaum


werkraum

Wie wird die Welt von morgen aussehen? Wunderbaum, ein Schauspielkollektiv aus den Niederlanden, hat ein Projekt mit dem Titel THE NEW FOREST begonnen. Es ist der Versuch, fehlerhaften gesellschaftlichen Strukturen und alten Routinen etwas entgegenzusetzen. THE NEW FOREST ist der Entwurf einer zukünftigen Welt. Mit unterschiedlichsten Formen, vom Seminar bis zur Performance, von der Filmproduktion bis zu gemeinsamen Projekten mit verschiedenen Institutionen und Initiativen, wird die Welt von morgen imaginiert. In München wird das Schauspielkollektiv Wunderbaum mit Schauspielerinnen und Schauspielern der Münchner Kammerspiele gemeinsam an dieser Idee weiterarbeiten. Was reizt ein freies Kollektiv, mit einem Stadttheater zusammenzuarbeiten?

Kann man sagen, diese Methode entspricht Ihrem Zugriff auf LOOKING FOR PAUL, einer Produktion, die Sie auf dem RELATIONS-Festival 2013 an den Münchner Kammerspielen präsentiert haben? Wunderbaum: Ja, in LOOKING FOR PAUL performen wir etwas größere (überlebensgroße) Versionen von uns selbst, und indem wir das tun, können wir mit einer frischen Dosis Selbstironie die Welt betrachten.THE NEW FOREST IS COMING TO MUNICH soll eine Performance über wahren Idealismus und naive Ideen, ehrliche Ambitionen und absurde Missverständnisse, Aufruhr und Veränderung werden. Darüber hinaus möchten wir in der Vorbereitung, während der Proben und bei den Vorstellungen mit Münchner Experten zusammenarbeiten, die in unterschiedlichster Weise an gesellschaftlichen Innovationen mitwirken und nachhaltige Entwicklungen beobachten, analysieren und vorantreiben.

Wunderbaum: Ein Stadttheater hat eine andere Struktur und eine andere Größe. Zunächst wollen wir die Mitarbeiter und das Ensemble der Münchner Kammerspiele überzeugen, sich dem Projekt THE NEW FOREST IS COMING TO MUNICH anzuschließen. Das kann natürlich trotz wechselseitiger Neugier auch zu Verwirrung führen, im Klären und Erklären der guten Absichten („Ja, nein, was ich meine, ist...“).Wir möchten die Verwirrung sogar gerne noch vergrößern durch die unterschiedlichen Sprachen Deutsch/Englisch/Niederländisch. Die Präsentation und Übertreibung von Missverständnissen kann, außer komischen Aspekten, die Basis für unbeschwerte Selbstkritik schaffen. WUNDERBAUM sind Walter Bart, Wine Dierickx, Matijs Jansen, Maarten van Otterdijk, Maartje Remmers und Marleen Scholten. Das niederländisch-flämische Schauspielkollektiv entwickelte seine ersten kollektiven Arbeiten in enger Verbindung mit Johan Simons’ Theaterkompanie ZT Hollandia. Mit ihren letzten Produktionen THE HAUNTED HOUSE OF HISTORY, DETROIT DEALERS, BEERTOURIST und LOOKING FOR PAUL trat das Kollektiv europaweit auf und war auf zahlreichen Festivals wie dem Holland Festival Amsterdam und dem RELATIONS-Festival in München zu sehen. 2013 begannen Wunderbaum das auf vier Jahre angelegte Projekt THE NEW FOREST.

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Die Mutter VON Bertolt Brecht PREMIERE Mai 2015 REGIE UND BÜHNE Thomas Schmauser KOSTÜME Estelle Cassani MUSIK Ivica Vukelic LICHT Jürgen Kolb DRAMATURGIE Matthias Günther


werkraum

In Bertolt Brechts Bearbeitung von Maxim Gorkis Roman DIE MUTTER wird der Weg der unpolitischen Arbeiterin Pelagea Wlassowa zur politischen Kämpferin und vorbildlichen Propagandistin des Kommunismus beschrieben. Auslöser ist die Verhaftung und spätere Ermordung ihres Sohnes im vorrevolutionären Russland. Wie ist die Idee entstanden, sich mit Brechts Lehrstück DIE MUTTER zu beschäftigen? Thomas Schmauser: Es hat mit den Schauspielern Ursula Werner und Peter Brombacher zu tun, die in meinen beiden Werkraum-Inszenierungen DU MEIN TOD und ERKLÄR MIR, LEBEN zentral gespielt haben. Wenn Uschi Werner von sozialen Lebensmodellen und politischen Systemfragen erzählt – sie war fast 40 Jahre Ensemblemitglied des Maxim Gorki Theaters in Berlin – dann ist das erlebte, unbestechliche Vergangenheit. Und Peter Brombacher ist ein absoluter Freigeist. Ein Partisan. Beide haben eine sehr intelligente und nachdenkliche Art zu arbeiten und eine ähnliche Energie. Und das nicht im Sinne von „guck mal, Arbeit erzeugt Energie“, sondern es ist wirkliche Neugier und Auseinandersetzung, oft mit bitterer Schärfe. Und das begeistert mich wahnsinnig. Und es ist ein absoluter Luxus für mich, mit diesen Schauspielern Zeit zu verbringen, weil sie mir etwas beibringen.

tionierung der Mutter“. Am Anfang ist die Wlassowa eine ganz einfache Frau, die nicht lesen kann, der aber im Laufe der Zeit klar wird, dass man etwas tun muss, um die Verhältnisse zu ändern. Thomas Schmauser: Aber es folgen außer Mord, Totschlag und Ausbeuterei keine Konsequenzen. Es ist der schonunglose Blick, der mich an dem Stück interessiert. Aus der Politisierung und Bewusstwerdung über die Verhältnisse, also aus der Intelligenz, folgt zwar ein Streik, ein „Kampf um die Kopeke“, aber nicht zwangsläufig mehr Frieden und Freiheit. Und dieser Konfrontationsmoment, den Brecht aufzeigt, der ist mir wichtig. Da bleibt eine unüberbrückbare Schlucht. Bei Brecht heißt es: „Was immer ihr tut, es wird nicht genügen. Eure Lage ist schlecht, sie wird schlechter. So geht es nicht weiter, aber was ist der Ausweg?“ Eine Möglichkeit wäre, den Sprung zu wagen auf die gegenüberliegende Seite, aber das heißt auch, es kann ein Sturz in die unüberwindbare Schlucht sein, ein Fall in ein Grab. Aber wenn du fällst, ist es dein Wunsch gewesen, und dieser Wunsch, dieser Moment ist quasi die absolute Wahrheit. Und diesen Sprung wagt die Mutter. Viel bequemer ist es natürlich, auf der sicheren Seite zu bleiben, nicht zu springen, weiter zu beobachten, weiter zu schauen und nicht zu traurig zu werden, bevor man stirbt. Das fasziniert mich bei Brecht, dass seine Texte diesen Vergegenwärtigungsmoment, diese Gegenüberstellung wagen und sich nicht in Poesie auflösen.

Darum ging es Brecht ja auch, um Lernen und Beibringen. Walter Benjamin nannte es „ein soziologisches Experiment über die RevoluTHOMAS SCHMAUSER wurde 1972 in Burgebrach geboren. Er absolvierte seine Schauspielausbildung an der Otto Falckenberg Schule in München, danach war er am Schauspielhaus Hannover und am Thalia Theater Hamburg engagiert. Seit der Spielzeit 2007/08 ist er im Ensemble der Münchner Kammerspiele, wo er 2012 mit DU MEIN TOD seine erste Regiearbeit realisierte, die im folgenden Jahr zu den Berliner Autorentheatertagen eingeladen wurde. 2013 folgte seine Inszenierung ERKLÄR MIR, LEBEN nach OLGAS RAUM von Dea Loher.

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RADIKALES DENKEN. ZUR AKTUALITÄT SUSAN SONTAGS SYMPOSIUM VOM 27. – 29. November 2014


werkraum

Susan Sontag (1933–2004), Essayistin und Romanautorin, Filmemacherin und Theaterregisseurin, öffentliche Intellektuelle und Medienikone, war eine radikale Denkerin. Denken begriff sie als Leidenschaft, als Erregung, als Möglichkeit der Selbsterfindung, die sie aus der trostlosen Wüste Arizonas, in der sie ihre Kindheit verbrachte, befreite und ihr zu einem Leben im Geist verhalf, das tief in der europäischen Kultur verwurzelt war. Die Ernsthaftigkeit, mit der Susan Sontag sich Phänomenen der Populärkultur widmete, machte sie in den sechziger Jahren schlagartig berühmt. Anna-Lisa Dieter: Susan Sontag sagte, „Wenn ich zwischen The Doors und Dostojewski wählen müsste, entschiede ich mich – natürlich – für Dostojewski. Aber muss ich diese Entscheidung treffen?“ In einer für ihre Zeit skandalösen Geste gab Sontag die Trennung zwischen Hochund Massenkultur auf. Über Camus und Sartre schrieb sie genauso selbstverständlich wie über avantgardistisches Theater, Science-Fiction-Filme, Pornographie oder über Camp, jene ästhetische Haltung eines „Überlebens durch Stil“, die noch heute mit ihrem Namen verbunden ist. Ihre Forderung nach einer „Erotik der Kunst“ verkörperte sie selbst am Besten – in Gestalt einer glamourösen Intellektualität, die Denken als sinnliche Erfahrung betrieb und medienbewusst in Szene setzte. Die Arbeit am Bild durchzieht Sontags Werk von den Essays über Fotografie, die ihr neuen Ruhm brachten, über ihr wohl einflussreichstes Werk „Krankheit als Metapher“ bis zu ihrem letzten Buch „Die Leiden anderer betrach-

ten“, in dem sie sich kritisch mit der Kriegsfotografie auseinandersetzte. Zurecht hat man es als ihr Vermächtnis bezeichnet – ein Vermächtnis, das die Autorin als skeptische Moralistin in Erinnerung behält. Susan Sontags zehnten Todestag nehmen Sie zum Anlass, ihr ein interdisziplinäres und intermediales Symposium zu widmen. Anna-Lisa Dieter: Wir wollen nach der Aktualität ihres Denkens für die Gegenwart fragen.Was bleibt von ihrer Erotik der Kunst? Wie lassen sich ihre scharfsinnigen Überlegungen zu Literatur und Theater, Kunst, Fotografie und Film weiterdenken? Was fangen wir heute mit ihrem literarischen Werk an? Das Symposium begibt sich auf die Spuren von Sontags nicht unumstrittener intellektueller Sensibilität. Es bringt Künstler, Wissenschaftler, Kulturschaffende und Weggefährten Sontags zusammen, die sich in Lesungen, Performances, Podiumsdiskussionen und Vorträgen mit ihrem Werk auseinandersetzen. Ein Wiederlesen, Wiederhören und Wiedersehen von Susan Sontag, inspiriert von ihrer Lust am dramatischen Auftritt. In Zusammenarbeit mit der LMU München

ANNA-LISA DIETER studierte Romanistik, Komparatistik und Germanistik in München, Paris und New York und wurde an der LMU mit einer Arbeit über Stendhals Poetiken der Restauration promoviert. Seit 2013 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Romanischen Literaturwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt. Gemeinsam mit Silvia Tiedtke, Literaturwissenschaftlerin und Koordinatorin des Doktorandenkollegs MIMESIS an der LMU, organisiert sie das Susan-Sontag-Symposium an den Münchner Kammerspielen.

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IN A MIST EINE PERFORMATIVE INSTALLATION VON Michaela Melián PREMIERE Dezember 2014 MIT dem Ensemble der Münchner Kammerspiele


werkraum

Die bildende Künstlerin und Musikerin Michaela Melián entwickelt in ihren Arbeiten vielschichtige Erinnerungsfelder und komplexe Verweissysteme. Mittels eines Repertoires an verschiedenen Medien präsentiert sie im Werkraum ihre neue Arbeit IN A MIST, für die sie Film- und Tonaufnahmen mit dem Ensemble der Münchner Kammerspiele gemacht hat.

Bauer ist wegen der Planung eines Streiks gezwungen, in die Illegalität zu gehen, da ihn die Polizei sucht. Seine Familie bleibt ohne Existenzgrundlage zurück. Mit allen Mitteln versucht die Gendarmerie von seinem Sohn Fritz Bauer das Versteck seines Vaters zu erfahren. Viele im Stück angesprochene Themen sind auch heute virulent, etwa prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder ungerechte Bildungschancen.

Was verbirgt sich hinter dem Titel IN A MIST?

IN A MIST entsteht vor diesem Hintergrund als eine Musik- und Sprachcollage.

Michaela Melián: Ausgangspunkt für das Projekt IN A MIST ist das Theaterstück FRITZ BAUER, das 1928/29 in Moskau von einer Gruppe von revolutionären Künstlern – Natalia Saz, W. Selichowa, Georgi Golts und Dr. Bernhard Reich – geschrieben und inszeniert wurde. Dem Stück war als Bühnenanweisung vorangestellt: „Die Handlung spielt in Bayern zu unserer Zeit.“ Nach der Uraufführung 1929 hatte das Moskauer Theater für Kinder das Theaterstück drei Jahre lang auf seinem Spielplan, in dieser Zeit wurde es 311 Mal innerhalb der Sowjetunion aufgeführt, seither nicht mehr. FRITZ BAUER ist laut Natalia Saz das erste Stück des Moskauer Theaters für Kinder, das auf die internationale Erziehung von Kindern im „mittleren und fortgeschrittenen Pionieralter“ ausgerichtet war.

Michaela Melián: Ja, und zwar unter Verwendung von aktuellen Tonquellen verschiedenster Provenienz, Musik, Geräusch, Klang und Sprache. Die Collage soll formal anknüpfen an die akustischen utopischen Modelle (Musik für die Zukunft), wie sie in den zwanziger Jahren in Russland entwickelt wurden. Gleichzeitig beinhaltet der Titel IN A MIST auch eine westliche Referenz – an eine Swingkomposition von Bix Beiderbecke, die Ende der zwanziger Jahre entstand.

Worum geht es in dem Stück FRITZ BAUER? Michaela Melián: Aus der sowjetischen Perspektive soll der Klassenkampf in Deutschland gezeigt werden, die schweren Bedingungen, unter denen die Arbeiterfamilien leben: Der kommunistische Arbeiter Karl MICHAELA MELIÁN, geboren 1956 in München, lebt und arbeitet in Hamburg und München. Sie studierte Musik und Kunst in München und London. Sie ist Mitglied der Musikgruppe F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle). Seit 2010 ist sie Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 2010 erhielt sie den Kunstpreis der Stadt München. Ihre Hörspiele FÖHRENWALD (2005), SPEICHER (2008) und MEMORY LOOPS (2010) wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

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Kraut & Drastik KONZERTE UND GESPRÄCHE ZUR KOSMISCHEN MUSIK IM DEUTSCHLAND DER SIEBZIGER JAHRE AB Dezember 2014


werkraum

Der von englischen Musikjournalisten geprägte Begriff „Krautrock“ gilt für viele Musiker, die damit assoziiert werden, nach wie vor als Schimpfwort. Es handelt sich weniger um die Bezeichnung eines bestimmten Stils oder Genres, vielmehr markiert der Begriff eine der spannendsten Epochen deutscher Musikgeschichte, in der sich klassische Tradition und Pop zum ersten Mal auf Augenhöhe gegenüberstanden. Zwischen intellektualistischer Avantgarde-Geste und spiritistischer LSD-Phantasie wurde mit dieser „neuen kosmischen Musik“ aus Deutschland der Boden bereitet für den musikalischen Facettenreichtum der Gegenwart. Die Reihe KRAUT & DRASTIK, die mit Konzerten und Gesprächen dieser kurzen Ära nachspürt, ist bereits in der letzten Spielzeit gestartet. KRAUT & DRASTIK findet nun eine weitere Spielzeit lang statt. Wie kam die Idee zustande, eine Konzertreihe zum Thema „Krautrock“ zu etablieren? Simon Clement:Tobias Staab rief mich eines Tages an und erzählte mir von der Möglichkeit, eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Krautrock“, also Musik der siebziger Jahre aus Deutschland, in den Kammerspielen zu starten. Einige Monate zuvor hatte ich bereits in Kooperation mit Grönland Records ein Projekt zu Ehren des Produzenten und Musikers Conny Plank mit veranstaltet. Mir wurde damals bewusst, wie wichtig es ist, diese Künstler, die teilweise komplett in Vergessenheit geraten sind, heute noch einmal zu würdigen. Es handelt sich schließlich um die Wegbereiter der Popmusik von heute. Außerdem sind viele davon heute

bereits um die 80 Jahre alt. Wer weiß, wie lange solche Begegnungen noch möglich sind! Der Fokus liegt auf Künstlern, die Ende der sechziger Jahre bis Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts aktiv waren. Hat sich in den letzten vierzig Jahren an deren Sound etwas verändert? Simon Clement: Die Musik von damals war sehr intuitiv und wurde viel einfacher hergestellt. Ganze Alben wurden teilweise aus einer Jam-Session heraus aufgenommen und nicht wie es heute die Regel ist – jedes Instrument, jede Stimme, jedes Geräusch einzeln. Durch diese Art des Musikmachens kam aber eine ganz eigene Ästhetik zustande, die Musik war verrückt, unvorhersehbar und hatte Ecken und Kanten. Musik von heute klingt dagegen oft sehr reibungslos und etwas zu perfekt ausproduziert. Wie läuft ein KRAUT & DRASTIK Abend ab? Gibt es da eine feste Struktur? Simon Clement: Es hat sich bewährt, den Abend mit einer Gesprächsrunde zu beginnen. Im Anschluss beginnen die beiden Konzerte – eines mit einer Band bzw. Solokünstlern aus den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts und ein weiteres mit jüngeren Künstlern der Gegenwart, die sich von der kosmischen deutschen Musik der Siebziger beeinflusst fühlen. Schließlich widmet sich meist noch ein DJ-Set der Thematik des Abends. KURATIERT VON Tobias Staab, Simon Clement

SIMON CLEMENT, geboren 1986, ist Gründer und Betreiber des interdisziplinären Sinstruct-Festivals, das jährlich in den norditalienischen Alpen stattfindet. Zudem betreibt er ein freies Kulturzentrum in Leipzig, das 2014 unter dem Namen „Pracht“ eröffnet hat. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Ko-Kurator der Reihe KRAUT & DRASTIK an den Münchner Kammerspielen.

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STADTRAUM


BUILDING CONVER SATION EINE RAUMINSTALLATION VON Lotte van den Berg und Daan ’t Sas PREMIERE Juni 2015 REGIE Lotte van den Berg KONZEPTION Lotte van den Berg und Daan ’t Sas DRAMATURGIE Tobias Staab


stadtraum

Im Rahmen des Stadtprojekts des niederländischen Künstlerpaares Lotte van den Berg und Daan ‘t Sas wird mit Worten gebaut. Der Titel BUILDING CONVERSATION meint weniger das Gespräch über Gebäude, als die Architektur des Gesprächs. Die Zuschauer werden dabei zu aktiven Gesprächsteilnehmern, die in unterschiedlichen Kontexten miteinander in Kontakt treten. Unterschiedliche „Spielregeln” einzelner Gesprächsformen und -modelle bringen eine Reihe unterschiedlicher Fragestellungen hervor: Wie kommt ein Dialog zwischen Menschen zustande? Wodurch entstehen die Themen? Inwieweit wird ein Gespräch beeinflusst durch den Raum, in dem es stattfindet? Um welche Aspekte und Formen von Konversation geht es bei diesem Projekt? Lotte van den Berg: Wir installieren an verschiedenen Orten im Stadtraum Möglichkeiten und Strukturen, um miteinander zu sprechen. Die Gespräche können in einer Kirche, in einem Wohnzimmer oder in einem Polizeirevier stattfinden, aber auch an einem öffentlichen Platz. Wir haben uns auch von bestehenden Gesprächstechniken inspirieren lassen, um die unterschiedlichen Formen für das Projekt zu entwickeln: Etwa das jährliche Treffen der Inuit, bei dem kein Wort gesprochen wird, der sokratische Dialog oder die politischen Debatten der Maori, bei denen die Teilnehmer auf dem Boden liegen. Es geht uns nicht nur um den Austausch von Worten, sondern um das Phänomen der Konversation

als körperliche Aktivität, bei der die Art und Weise hervortritt, durch die Menschen miteinander in ein Verhältnis treten. Wie könnte man die theatrale Dimension von Gesprächen beschreiben? Lotte van den Berg: Ich finde es sehr interessant, Gespräche aus der Sicht einer Theatermacherin zu betrachten. Bei der Arbeit mit verschiedenen Gesprächsformen fiel mir auf, dass im Herzen der Konversation ein Dissenz, also ein Konflikt liegt. Wir sprechen miteinander, weil wir verschieden sind und unterschiedliche Perspektiven auf das Leben haben. Man könnte behaupten, dass das Gespräch ein Weg ist, um diesen Konflikt zu teilen, ohne ihn je ganz aufzulösen. Das bringt uns wieder zurück zum Theater als Raum, wo Konflikte gezeigt werden. Wir sagen oft, dass theatrale Formen dafür gebaut sind, Begegnungen herzustellen, doch genau das gilt es zu bewerten. Eine wirkliche Begegnung, die uns an unbekannte und unsichere Orte führt, ist doch das, was im heutigen Theater fehlt.

LOTTE VAN DEN BERG, geboren 1975 in Groningen, studierte Theaterwissenschaft und Philosophie an der Universität Amsterdam, im Anschluss ab 1998 Theaterregie an der Amsterdam School of the Arts. Von 2009 bis 2013 leitete sie die Künstlergruppe OMSK. Ihre aktuellen Arbeiten, die unter ihrem eigenen Namen und in flexiblen Strukturen entstehen, bringen ein Theater hervor, das sich auf radikale Weise mit seiner sozialen Umgebung verbindet. 2013 war sie in München im Rahmen des RELATIONS-Festivals mit der Arbeit AGORAPHOBIA zu Gast.

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RELATIONS


Chipping EIN TANZSTÜCK VON Anna Konjetzky GASTSPIEL IM Oktober 2014, Werkraum CHOREOGRAPHIE, KÜNSTLERISCHE LEITUNG Anna Konjetzky TANZ Sahra Huby BÜHNE Anton Lukas MUSIK Brendan Dougherty VIDEO Timm Burkhardt Eine Koproduktion mit RODEO Münchner Tanz- und Theaterfestival 2014


relations

Worüber definiert sich der Raum? Und wer kontrolliert ihn? Wie verformt sich der Körper, um in einem Raum zu existieren? Ist es ein motorisches Problem, oder ein politisches Problem? Muss jede Bewegung neu austariert werden, neu gedacht werden? Wer stellt die Regeln auf? Wird der Körper, selbst wenn er in einem passiven Zustand ist, vom Außenraum bewegt? Geformt? Verschwindet der Körper in diesem Raum? Isst der Raum den Körper auf? Was bleibt? Wird der Raum um den Körper herum kleiner? Gibt es Platz in diesem Raum für die Person? Ist Gesellschaft ein Raum? Haben wir hier Platz? Wie kämpft der Körper um seinen Raum? Wenn sich der Körper Raum verschafft, nimmt er dann den Raum jemand anderem weg? Entsteht eine Einsamkeit in den Raumlücken? Kann der Körper diesen Kampf gewinnen? Eine Vielzahl von Fragen steht am Anfang Ihrer Arbeit für das Tanzsolo CHIPPING. Anna Konjetzky: Es gibt in meinen Arbeiten einen Schwerpunkt, der auch in CHIPPING sehr präsent ist, das ist generell die Erkundung und Wechselwirkung von Raum und Körper, sowohl in realer Hinsicht, als auch in Fragen gedanklicher oder politischer Art. Zentraler Ort meiner Recherche, völlig unabhängig von den Stücken, ist die Stadt, denn Städte verfügen über komplexe Räume, besonders im Verhältnis Raum zu Körper. Ich probiere in der Stadt viel aus. Die Stadt ist mein Labor. Zunächst beginnt es ganz banal, ich laufe durch eine Stadt und beobachte, ich ver-

suche bestimmte Logiken und Verhaltensweisen zu verstehen. Wie ist die Stadt gebaut, was ergeben sich daraus für Strukturen und Regelsysteme? Aus der Architektur einer Stadt und der Organisation der Öffentlichkeit lässt sich viel über eine Gesellschaft ablesen. Ich habe begonnen, mit einer Kamera durch Städte, in die ich komme, zu laufen und Bilder zu sammeln. Ich renne durch die Stadt, gehe rückwärts, tanze oder ziehe Linien. Die Stadt ist für mich ein Experimentierfeld. In vielen Ihrer Arbeiten ist die klassische Situation eines Bühnenraums aufgelöst. Der Zuschauerraum ist anders organisiert. In Ihrer Arbeit DON’T TOUCH (2008) in der Muffathalle sind die Zuschauer wie in einer Ausstellung zwischen und zu den einzelnen Installationen spaziert. In der Arbeit ABDRÜCKE (2010) versammelten sich die Zuschauer um ein Glaskastenobjekt, in dem eine Tänzerin eingeschlossen ist. Jetzt bei CHIPPING wird es eine klassische Situation des Zuschauerraums sein. Anna Konjetzky: CHIPPING ist der Versuch, mit einer Bühne in Bewegung zu arbeiten. Fünf Kuben, die sich bewegen, sind im Raum. Daraus ergibt sich in der Konfrontation mit einem Körper eine 1:1 Situation von Raum zu Körper. Anders als in anderen Arbeiten ist es mir wichtig, dass die Zuschauer die Wechselwirkungen und Veränderungen von den Bewegungen und Körperreaktionen auf die Raumanordnung sitzend betrachten, um aus einer Situation der Ruhe die Fragilität zu rezipieren, die eine andere ist, als wenn die Zuschauer selbst in Bewegung sind und sich eine andere Nervosität auf die Körper überträgt.

ANNA KONJETZKY, geboren 1980 in München, studierte zeitgenössischen Tanz in Brüssel und Berlin. Von 2005 bis 2008 arbeitete sie als Assistentin von Wanda Golonka am Schauspiel Frankfurt. Seit 2005 kreiert sie eigene Tanzstücke und Installationen. 2006 erhielt sie das Tanzstipendium der Senatsverwaltung Berlin. 2009 gewann sie den Wettbewerb „operare“ der zeitgenössischen Oper Berlin und für ELEPHANTENGEDÄCHTNIS den 1. Preis des Wettbewerbs „Das beste deutsche Tanzsolo“.

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rE: ZEITUNG VON Anne Teresa De Keersmaeker GASTSPIEL IM Oktober 2014, Werkraum KONZEPT Anne Teresa De Keersmaeker, Alain Franco CHOREOGRAPHIE Anne Teresa De Keersmaeker Eine Produktion von P.A.R.T.S.FOUNDATION. In Zusammenarbeit mit dem Festival THINK BIG! #3 Tanz und Performance f端r junges Publikum


relations

Sechs junge Tänzer haben das 2008 entstandene Stück ZEITUNG, das die Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker in Zusammenarbeit mit dem Pianisten Alain Franco entwickelte, unter ihrer Leitung neu einstudiert und interpretiert und sind damit seit 2013 international auf Tour. Das Stück thematisiert die Suche nach instabilen und temporären Verbindungen von Tanz und Musik, Choreographie und Improvisation, Romantik und Desillusionierung. Die Choreographie korrespondiert mit Kompositionen u. a. von Johann Sebastian Bach, Anton Webern und Arnold Schoenberg. RE:ZEITUNG ist eine Rekonstruktion zusammen mit Ihren Tanzstudenten von Ihrer Produktion ZEITUNG. Warum haben Sie gerade diese Choreographie einstudieren lassen? Anne Teresa De Keersmaeker: ZEITUNG war der Anfang einer neuen Phase in meiner Entwicklung. Ich bin zu Bach zurückgekehrt und habe seine Musik mit der Anton Weberns kombiniert, und so das romantische 19. Jahrhundert übersprungen. Die Produktion war meine erste intensive Auseinandersetzung mit Improvisationen, die auf simplen Fragen basierten, so wie: Was passiert, wenn ein Bewegungssatz aus einer Bewegung des Beckens oder des Kopfes entsteht? Die Suche führte zu einer sehr präzisen, detaillierten Arbeit. Für den Workshop RE:ZEITUNG haben die Studenten ihre eigenen Recherchen geführt, und sie haben das ursprüngliche Werk einstudiert.

Welche Unterschiede zum Original haben sich ergeben? Anne Teresa De Keersmaeker: Die Besetzung ist schon einmal unterschiedlich. Ich habe die Choreographie mit Tänzerinnen meiner Kompanie Rosas entwickelt. Jetzt besteht die Gruppe aus lauter Männern. Ich war verblüfft, als ich gemerkt habe, wie tiefgreifend der Unterschied ist. Außerdem haben die jungen Tänzer, die vor allem aus nicht-europäischen Kulturen stammen, aus Tunesien und Brasilien, eine komplett andere körperliche Ausstrahlung. Diese Studenten mit Bach und Webern zu konfrontieren, dank dem Tanz, dank ZEITUNG, war eine phantastische Erfahrung, die mich erneut davon überzeugt hat, dass diese Komponisten auch heute noch fundamental wichtig sind. Bach ist gegenwärtig, denn er beseelt die jungen Körper. Gleich nach unserem Workshop habe ich gedacht, dass wir eine neue Inszenierung machen müssten, eine die nicht so lange dauert wie das Original, eine Re-Inszenierung, die wir einem neuen, jungen Publikum zeigen können. Ich glaube, dass die Qualität der Darstellung Teenagern und jungen Erwachsenen die Chance bieten kann, sich von dieser Musik und von gegenwärtigem Tanz verführen zu lassen.

ANNE TERESA DE KEERSMAEKER zählt seit den achtziger Jahren zu den zentralen Künstlern des zeitgenössischen Tanzes und hat mit der Kompanie ROSAS ein umfangreiches Werk geschaffen. ALAIN FRANCO ist Pianist, Dirigent und Musikwissenschaftler und arbeitete u. a. mit Choreographen wie Meg Stuart und Isabelle Schad zusammen. P.A.R.T.S.FOUNDATION ist eine Initiative von P.A.R.T.S und Rosas zur Unterstützung junger Tänzer. Die Schule wird gefördert durch das Ministerium für Erziehung der flämischen Gemeinschaft und erhält zusätzliche Förderung durch das Netzwerk Départs.

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HIDEOUS (WO)MEN

EinE ExpErimEntEllE Soap übEr DEn SElbStloSEn mEnSChEn VON Bianca van der Schoot, Suzan Boogaerdt und Susanne Kennedy GASTSPIEL IM Februar 2015, Werkraum BÜHNE Katrin Bombe KOSTÜME Lotte Goos Eine Produktion der Toneelgroep Oostpool


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Susanne Kennedy, Bianca van der Schoot und Suzan Boogaerdt haben gemeinsam eine Theaterproduktion in Form einer Soap entwickelt. Sie experimentieren mit der Illusion individueller Autonomie. Heute ist der Druck, einzigartig zu sein, sehr groß. Wir glauben daran, dass wir wahrhaftig und authentisch sein können und formen unsere Leben durch die Entscheidungen, die wir treffen. Aber was, wenn das nicht wahr ist? Was, wenn wir nur Menschen sind, die eine Maske tragen und gelernt haben, diese Maske Gesicht zu nennen? HIDEOUS (WO)MEN zeigt Menschen, die sind wie du und ich. Menschen, die wahrhaftig sein wollen. Menschen, die Frauen oder Männer spielen – aber vielleicht überhaupt keine Frauen und Männer sind. Menschen, die denken, sie wären aus einem Stück, aber in Wirklichkeit sind sie nur eine Summe von Fragmenten. Was ist das Faszinierende daran, einen Mann zu spielen? Suzan Boogaerdt: Ich finde es befreiend. Ich projiziere auf Männer, dass sie sich viel größere Freiheiten erlauben können. Das ist für mich faszinierend, weil es anders ist als das, was ich bin, obwohl ich mich oft mit Männern identifiziere. Was von Männern und Frauen erwartet wird, ist eine gesellschaftliche Vereinbarung. Die Grenzen, die wir zwischen Männern und Frauen gezogen haben, sind eine Täuschung. In HIDEOUS (WO)MEN bewegen wir uns in diesem Grenzgebiet.

Ihr Bühnenbild steht auf einer Drehbühne.Woher kam diese Idee? Bianca van der Schoot: Dank unserer Drehbühne sind wir imstande, ein Fernsehbild nach dem anderen vorbeikommen zu lassen. Jedes Mal erscheint ein sehr bekanntes Bild, ein erkennbarer Durchschnittsraum mit Szenen aus dem Alltag. Eine Art Imitation des Lebens. Szenen zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, zwischen einer jungen Frau und ihrem Verlobten, zwischen besten Freundinnen.Auf der Drehbühne werden diese Szenen in Raum und Zeit aufgelöst. Sie finden gleichzeitig statt, oder in einer parallelen Welt. Sie inszenieren meistens selbst. Warum haben Sie Susanne Kennedy gebeten, Ihnen bei dieser Produktion zu helfen? Suzan Boogaerdt: Wir teilen eine Leidenschaft für das Sezieren der Selbstverständlichkeit unserer Zeit. Das tun wir gerne auf eine bildhafte Weise, die die Theatergesetze in Frage stellt. Susanne Kennedy kreiert mentale Landschaften, wir zeigen schwitzende, sich quälende Körper. In unserer Zusammenarbeit kombinieren wir unsere Kräfte. Es würde nicht so aussehen, wenn wir nicht zu dritt daran gearbeitet hätten.

SUZAN BOOGAERDT und BIANCA VAN DER SCHOOT arbeiten als Regiekollektiv in den Niederlanden und gehören zum Künstlerischen Team der Toneelgroep Oostpool in Arnheim. HIDEOUS (WO)MEN ist ihre erste gemeinsame Arbeit mit der Regisseurin Susanne Kennedy. SUSANNE KENNEDY hat an den Münchner Kammerspielen THEY SHOOT HORSES, DON’T THEY? und FEGEFEUER IN INGOLSTADT inszeniert, wofür sie von Theater heute zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt wurde.

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  VON Serge Kakudji, Alain Platel, Fabrizio Cassol GASTSPIEL IM Mai 2015, Schauspielhaus KONZEPT UND IDEE Serge Kakudji und Paul Kerstens MUSIKALISCHE LEITUNG Fabrizio Cassol und Rodriguez Vangama KÜNSTLERISCHE LEITUNG Alain Platel Eine Produktion von KVS Brüssel & les ballets C de la B In Zusammenarbeit mit DANCE 2015, 14. Internationales Festival für zeitgenössischen Tanz der Landeshauptstadt München


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Für COUP FATAL hat sich Countertenor Serge Kakudji intensiv mit dem Arienrepertoire des Barock beschäftigt. Er wird dabei begleitet von 13 Musikern aus Kinshasa, die die Originalkompositionen bereichern mit traditioneller kongolesischer Musik, Rock und Jazz. Die künstlerische Leitung hat Alain Platel inne. Er lässt sich inspirieren von den Sapeurs aus Kinshasa, den Dandys der Slums. Flott, frech, schick und extravagant treten sie auf und demonstrieren, dass sie Herren über ihr eigenes Schicksal sind. Mit ihrer Liebe zur Opulenz, zur großen Geste und zur Ausgelassenheit unterdrücken sie die grausame Geschichte des Krieges und der Gewalt – eine genauso barocke wie lebensbejahende Attitüde. COUP FATAL wird so zu einer Hommage der düsteren und unnachgiebigen Eleganz des Kongo. Für das Bühnenbild kreiert der kongolesische Bildhauer Freddy Tsimba große, verstörende Skulpturen aus gebrauchten Patronenhülsen, die er in den kongolesischen Kriegsgebieten sammelt.

Alain Platel: Sowohl in Palästina als auch in Kinshasa hat mich die Intensität getroffen, mit der dort Kunst gemacht und erlebt wird. Die Kunst ist dort genauso notwendig wie Essen und Trinken, sie ist Ausdrucksform einer „Lust for life“ unter oft sehr schwierigen Gegebenheiten. In COUP FATAL möchten wir diesen Lebenstrieb spürbar machen, weil ich glaube, dass es genau das ist, was uns im Westen fehlt. In COUP FATAL lassen Sie sich inspirieren von den kongolesischen „Sapeurs“. Alain Platel: Es gibt bei den Sapeurs verschiedene Communities: kommerzielle, hochmodische, wie auch kämpferische Varianten. Mich hat vor allem die Ausstrahlung der Sapeurs fasziniert. Allein schon mit ihrer Erscheinung befragen sie unsere dominierenden westlichen moralischen und ästhetischen Normen.

Für Ihre Arbeit versammeln sich immer wieder Tänzer aus der ganzen Welt in Gent. Manchmal gehen Sie aber selber auf Reisen, so wie nach Palästina oder – für dieses Projekt – in den Kongo.Was bedeutet für Sie die direkte Begegnung mit kongolesischen Künstlern?

ALAIN PLATEL, 1956 in Gent geboren, ist ausgebildeter Pädagoge und als Regisseur Autodidakt. 1984 gründet er eine Gruppe mit kollektiver Arbeitsweise. Später wird dieses Kollektiv umgebildet in les ballets C de la B. Mit seinen Produktionen bereist er die Welt und erhält zahlreiche Auszeichnungen. 2014 inszenierte er mit TAUBERBACH erstmals an den Münchner Kammerspielen. Die Produktion wurde zum Berliner Theatertreffen 2014 eingeladen. SERGE KAKUDJI ist Countertenor und wurde 1989 in Kolwezi in der Demokratischen Republik Kongo geboren. Er erhielt mehrere internationale Auszeichnungen. Seit 2008 arbeitet er mit Alain Platel und Fabrizio Cassol zusammen. FABRIZIO CASSOL, geboren 1964 in Ougrée, Belgien, ist JazzSaxophonist, Klarinettist, Komponist und Arrangeur. Er arbeitet mit Choreographen wie Anne Teresa De Keersmaeker und Alain Platel, mit dem er bereits verschiedene Projekte realisierte.

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Hunter

VON Meg Stuart / Damaged Goods GASTSPIEL IM Juni 2015, Spielhalle CHOREOGRAPHIE UND PERFORMANCE Meg Stuart DRAMATURGIE Jeroen Peeters SOUNDDESIGN Vincent Malstaf BÜHNE Barbara Ehnes KOSTÜME Claudia Hill LICHT Jan Maertens VIDEO Chris Kondek Eine Produktion von Damaged Goods Koproduktion HAU Hebbel am Ufer (Berlin), La Bâtie Festival de Genève, Gessnerallee (Zürich), BIT Teatergarasjen (Bergen), Centre Pompidou (Paris)


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„Wie kann ich die vielen Einflüsse und Spuren verarbeiten, die mich als Person und als Künstlerin geprägt haben? Wie kann mein Körper möglichst viele Genealogien und noch unverwirklichte Geschichten entfalten?“ In HUNTER, ihrem ersten abendfüllenden Solo, erforscht Meg Stuart ihren Körper als ein Archiv persönlicher und kultureller Erinnerungen, bevölkert von Vorfahren und künstlerischen Vorbildern, von Phantasien und unsichtbaren Kräften. Auf Entdeckungsreise in einem Land der kleinen Dinge, die ihren Körper umgeben, übersetzt sie sie in eine Serie von Selbstporträts. Erfahrungen werden am Schneidetisch zerlegt und wieder zusammengefügt, damit neue Verbindungen und Formen offengelegt werden können. Es entsteht ein cartoonartiger Körper, ein schamanistisches Gesangsritual – a noisy sound sculpture. HUNTER ist ihr erstes Solostück. War der Schaffensprozess für Sie eine besondere Erfahrung? Meg Stuart: So ein Solo-Abend ist eine ziemliche Herausforderung, erstens weil ich selbst nicht sehen kann, was ich tue. Und zweitens, weil es sehr persönlich und emotional ist. Das Tolle daran ist, dass ich mit einer großen Komplexität die Elemente miteinander in Beziehung setzen kann. Ich muss nichts weitergeben, erklären oder verteidigen, wie sonst, wenn ich mit Tänzern zusammenarbeite. So kann ich mich durch den chaotischen Keller meines Bewusstseins und meiner Erinnerungen arbeiten, und bin dabei ganz frei.

Vieles wird auf der Bühne zusammengebracht. Stimmen von Künstlerkollegen und Familienmitgliedern, Bilder aus Tanzproduktionen, Filme von Inspirationsmaterial und Lebensabschnitten, Erinnerungen und Alltagsgegenstände. Meg Stuart: Das Publikum muss sich einen eigenen Weg durch dieses Stück machen. Ich stelle mich nicht hin und sage: „Hi, ich bin Meg Stuart und das hier ist meine Lebensgeschichte.“ Ich sehe meinen Körper als Empfänger und Sender von Erfahrungen und Erinnerungen, als einen Ort, an dem verschiedene Geschichten zusammenkommen. Als Choreographin und Tänzerin bin ich auf der Suche nach Bewegungen, die abstrakt, aber auch poetisch sind, und auf die die Zuschauer ihre eigenen Erfahrungen projizieren können. Ihre Stücktitel entstehen immer während des Probenprozesses. Warum haben Sie sich diesmal für HUNTER entschieden? Meg Stuart: Ich mag das Wort Jagen, weil darin eine bestimmte Notwendigkeit liegt. Es vermittelt nicht, hier stehe ich und ich bin total zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Natürlich bin ich sehr dankbar für das, wohin ich im zeitgenössischen Tanz gekommen bin, aber es gibt immer noch das Unbekannte, etwas, dem ich hinterher jage.

MEG STUART gründete Damaged Goods 1994 in Brüssel. Seit 1995 wird die Kompanie von der flämischen Regierung gefördert. Damaged Goods ist eine flexible, offene Struktur, die die Produktion von ganz unterschiedlichen Projekten und interdisziplinären Kooperationen ermöglicht. Meg Stuart und Damaged Goods haben inzwischen über 30 Produktionen herausgebracht, darunter Soli, große Companystücke, Site Specific Produktionen und Installationen und Improvisationen.

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TREFFPUNKT


THEATER .. TRAUMT SCHULE AB Oktober 2014 Eine Kooperation mit dem Netzwerk Archiv der Zukunft und dem Referat f端r Bildung und Sport der Landeshauptstadt M端nchen


treffpunkt

„Der Mensch ist ein krummes Holz“, schrieb Immanuel Kant. Bei all den Versuchen, ihn ganz gerade zu hobeln, bleibt um so weniger von ihm übrig, je erfolgreicher das Hobeln war. Wir brauchen andere Bilder von der Schule und vom Lernen. Und wir brauchen Orte, an denen ihre Zukunft gedacht, diskutiert und auch geträumt werden kann. Welcher Ort wäre dafür geeigneter als das Theater? Scheitern und Fehler, Wege und Umwege, Geschichten vom Gelingen – wir setzen die Vortragsreihe fort: MARKUS HENGSTSCHLÄGER ist Autor des Buches „Die Durchschnittsfalle“. Er war mit 16 in Linz stadtbekannter Punk und mit 35 jüngster Professor in Österreich. Sein Fach ist die Genetik und seine These heißt: „Gene sind nur Bleistift und Papier, aber die Geschichte schreiben wir selbst.“ Er erzählt zum Beispiel von einem berühmten Cellisten, der als Kind unbedingt Klavier spielen sollte. Aber er wollte nicht. Häufig ist dann Schluss mit der Musik. Seine Eltern aber schickten ihn in eine Musikschule, in der er sich an verschiedenen Instrumenten versuchen konnte. Irgendwann blieb er am Cello hängen. Das Cello wurde sein Ding. Es war ein Flirt mit dem Klang, den Saiten, dem Körper des Cellos. Alles passte. Aus dem Flirt wurde eine Affäre. Eine fürs Leben. Aus dem Verliebtsein wurde Liebe. Und was für ein Erfolg. STEPHAN JANSEN ist Präsident der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Im Foyer der Hochschule steht: „Die Welt ist undiszipliniert – Wir auch!“ Es ist eine Universität „zwischen den Disziplinen Wirtschaft, Kultur und Politik.“ Das Bachelor-Studium wurde dort um zwei Semester verlängert. Neuerdings vergibt die Hochschule „Anti-Streber-Stipendien“. Jansens Thema: Nicht auswendig Lernen, inwendig Lernen! Er plädiert für die Bildung einer anderen Haltung. Zu den Zielen der Zeppelin Universität gehören Resillienzfähigkeit und der Umgang mit Scheitern und

Fehlern: Abschied vom vergifteten Ideal der Perfektion. „Abiturnoten sowie sonstige Lebenslaufinszenierungen zählen nicht, sondern der Umgang mit Nichtwissen!“ GERD GIGERENZER ist einer der Direktoren am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Er verlangt eine Bildungsrevolution. „Die Schule sollte den Kindern erklären, wie sie selbst funktionieren, statt wie ein Maikäfer funktioniert.“ Deshalb Abschied von viel zu viel Stoff, der ohnehin bald vergessen wird. Dafür Übungen im Denken. Dazu gehört auch das Recht auf Irrtum, Unsicherheit und Fehler. Denn „ein intelligentes System, das keine Fehler macht, ist kein intelligentes System.“ Pisa habe den Deutschen die Illusion genommen, dass wir weltweit Spitze sind. „Nun brauchen wir eine zweite Revolution.“ OLAF-AXEL BUROW lehrt Erziehungswissenschaften in Kassel. Sein aktuelles Thema: Wie das Glück aus der Schule verschwand und wieder Eingang findet. Aufgefallen ist er mit Büchern, in denen er dem Gelingen des Lernens auf der Spur ist. Seine These: Wenn Eltern und Lehrer von ihrer Schwarmintelligenz Gebrauch machen, dann wissen sie aus ihrer Schul- und vor allem aus ihrer Schülererfahrung, wie gute Schule geht. Sein Vorschlag: Machen wir Zukunftskonferenzen für die Schule und haben dann den Mut zu Kants sapere aude, sich des eigenen Verstandes zu bedienen und unserem Wissen zu folgen. Denn: Der Mensch ist ein krummes Holz.

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THEATER & STADT


treffpunkt

EXPERTEN GESUCHT Eine Kindheit zwischen Luftschutzkellern und Ruinen, Schwarzmarkt und Hamsterkäufen, Besatzern, Rosinenbombern und fremden Vätern. Gesucht werden die letzten Zeitzeugen, die sich erinnern wollen. Aus Begegnungen und Gesprächen entsteht Theater. Schauspielerische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich! M8MIT! Wo sind die Ideen, die auf die Bühne müssen? Und wie findet so eine Idee dann den Weg in eine Theaterszene? Recherche ist angesagt. Sich Überblick verschaffen und szenische Experimente wagen. Mit Leuten Theater spielen, die man bisher noch nicht kannte – in letzter Konsequenz vor Publikum auf einer Bühne der Münchner Kammerspiele. Einmal wöchentlich oder kompakt, mit Schauspielern des Ensembles und Regieassistenten, für Leute zwischen 15 und 21. IM WINDSCHATTEN Gemeinsam mit Theaterleuten wird in fünf Tagen eine Performance entwickelt, die sich an die Fersen einer aktuellen Inszenierung heftet und auf deren Thematik und Ästhetik zugreift. Aus der spielerischen Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Material und der eigenen Wirklichkeit entsteht wieder Theater, das ins Licht gerückt und auf die Bühne gebracht wird.

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THEATER & SCHULE


treffpunkt

VON DER IDEE ZUR INSZENIERUNG Wer entscheidet, was hier gespielt wird, warum sehen die Aufführungen nie so aus, wie ich es mir erträumt habe, und weshalb werden für alte Stücke immer neue Bühnenbilder gebaut? Der Weg dieser Führung geht von einer Probebühne durch die Werkstätten auf die Bühne, dauert 90 Minuten und ist individuell zu verabreden. THEATER IM KLASSENZIMMER Worum geht es eigentlich in dem Stück? Muss man schon vorher wissen, was man nachher zu sehen bekommt? Für 90 Minuten wird das Klassenzimmer zur Probebühne. Textmaterial wird gesichtet, der thematische Schwerpunkt erforscht und ästhetische Besonderheiten der Inszenierung ins Visier genommen. Es wird probiert und experimentiert. Und dann geht es mit allen gesammelten Geschichten und mit den verschiedensten Sichtweisen auf Spurensuche in die Theatervorstellung. THEATERKONFERENZ Im Reclamheft steht „Wald“ und auf der Bühne steht ein Stuhl. Untersucht wird das Spannungsfeld zwischen Text und Inszenierung. Gesucht wird nach Stoff für Theater und Schule. Dabei soll die Differenz zwischen Lektüre und Aufführung Inspiration für eine vertiefende Auseinandersetzung sein, die neue Perspektiven eröffnet. Der gemeinsame Theaterbesuch beschließt das Treffen. Die THEATERKONFERENZ wird vom Pädagogischen Institut München als Lehrerfortbildung anerkannt und bescheinigt.

WuP-FESTIVAL Wer sich schon heute auf die Welt von morgen vorbereiten will, kann dies im W- und P-SEMINAR tun. Wer sich dafür mit Theater, der Kunst des Augenblicks auseinandersetzen möchte, hat die Möglichkeit, eine Kooperation mit den Münchner Kammerspielen, dem Residenztheater oder der Bayerischen Staatsoper einzugehen. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit werden beim jährlichen WuP-Festival präsentiert. TUSCH MÜNCHEN Die Städtische Riemerschmid-Wirtschaftsschule und die Münchner Kammerspiele liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Außerdem gibt es auch noch die Riemerschmids, mit denen beide Institutionen verbunden sind: ein bayerischer Spirituosenfabrikant und ein Kunstprofessor. Was die beiden mit den Kammerspielen und der Wirtschaftsschule zu tun haben, gilt es herauszufinden. Dafür und für weitere vielfältige Begegnungen zwischen Theater und Schule haben wir genau zwei Jahre Zeit. Und der Anfang ist gemacht.

KONTAKT Elke Bauer | Treffpunkt | Telefon 089/233 368 17 | Münchner Kammerspiele, Falckenbergstraße 2, 80539 München | E-Mail treffpunkt@muenchner-kammerspiele.de

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WEITER IM SPIELPLAN


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BACKSTAGE fotografiert von lenore blievernicht


Backstage

Peter Brombacher

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Backstage

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Monika Kristek


Backstage

Fabiola Schiavulli, Friederike Diemer

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Backstage

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Norbert Baumbauer, Wolfgang Pregler, Bernd Canavan, Sylvia Janka, Edmund Telgenkämper, Fabiola Schiavulli

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Backstage

Angelika Krautzberger

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Backstage

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Annette Paulmann, Lasse Myhr


Backstage

Stefan Hunstein

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Backstage

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Patrick Waschkawitz


Backstage

Gabriele Obermaier

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Backstage

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Andreas Höricht, Juan Sebastian Ruiz, Stefanie Rendtorff


Backstage

Klaus Saller, Christian Schweig

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Backstage

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Sylvana Krappatsch


Backstage

Stephan Bissmeier

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Backstage

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Nina von Mechow, Bernhard Schütz, Beatrix Türk


Backstage

Marie Jung, Anna Drexler

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Backstage

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Backstage

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Volker Wiltsch, Michael Hellenbarth, Wolfgang Klöckner, Ernes Dzinovic, Thomas Spiegler

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Backstage

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Joséphine Pachta-Reyhofen


Backstage

Brigitte Hobmeier

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Backstage

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Brigitte Hobmeier, Edmund Telgenkämper


Backstage

Oliver Mallison, Annette Paulmann

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Backstage

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Walter Hess


Backstage

Nicola Richter

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Backstage

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Richard Mlynarz


Backstage

Gerhard Fritzsche, Benny Claessens, Stefan Merki

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Backstage

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Elie Tass, Elsie de Brauw, Bérengère Bodin


Backstage

Christian Löber

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Backstage

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Norbert Baumbauer, Edmund Telgenkämper, Bernd Canavan


Backstage

Marija Ruzic, Tankred Friedrich, Dagmar Dudzinski, Ernes Dzinovic

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Backstage

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Ursula Werner, Lasse Myhr


Backstage

Pierre Bokma

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Backstage

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Heidemarie Sänger, Dagmar Dudzinski


Backstage

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Polina Lapkovskaja, Anna Drexler, Wiebke Puls, Max Simonischek, Benny Claessens, Hans Kremer

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Backstage

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Max Simonischek, Stefan Merki, Hans Kremer, Anna Drexler, Wiebke Puls

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Backstage

Steven Scharf

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Backstage

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Daniel Capellino, Stefan Leeb, Wolfgang Staudinger


Backstage

Josef Hofmann

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Backstage

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Kristof Van Boven, Katja Bürkle, Benny Claessens, Sandra Hüller


Backstage

Sabine Schutzbach, Anette Schultheiß, Çigdem Teke

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Backstage

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Felix Burleson, Anja Laïs, Bettina Stucky, Anne Müller


Backstage

Kristof Van Boven, Katja Bürkle

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Backstage

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Jürgen Goudenhooft


Backstage

Stefan Schmid

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Backstage

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Michael Tregor


Backstage

Joachim Wörmsdorf

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Backstage

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Risto Kübar


Backstage

Sophia Soehner, Matthias Günther

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Backstage

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Sebastien Lachenmaier


Backstage

André Jung, Marie Jung

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Backstage

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Frederic Sontag


Backstage

Sandra Hüller

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Backstage

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Sandra Hüller, Benny Claessens, Kristof Van Boven


Backstage

Fritz Würzhuber

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Backstage

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Stefan Hunstein, Lasse Myhr


Backstage

Martin Schall, Andreas Merkl

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Backstage

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Christian Löber


Backstage

Marc Benjamin

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Backstage

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Frank Matterne, Anette Schultheiß


Backstage

Wiebke Puls, Polina Lapkovskaja

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Backstage

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Michael Aguirre


Backstage

Lasse Myhr, Jochen Noch, Tim Erny

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Backstage

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Lutz Müller-Klossek, Christine Söring


Backstage

Michael Aguirre, Ludwig Riedl

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Backstage

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Max Simonischek, Trevor Nelthorpe


Backstage

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André Jung, Miles Perkin, Thomas Schmauser, Marie Jung, Ursula Werner, Michael Tregor, Lasse Myhr

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Backstage

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Monika Ising, Barbara Schmitt


Backstage

Jürgen Goudenooft

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Backstage

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Thomas Schmauser


MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER 2014/15

MITARBEITERINNEN & MITARBEITER 2014/15 ENSEMBLE UND GÄSTE Aaron Amoatey, Marc Benjamin, Stephan Bissmeier, Pierre Bokma, Elsie de Brauw, Peter Brombacher, Katja Bürkle, Felix Burleson, Benny Claessens, Jan Decorte, Anna Drexler, Steve Dugardin, Barbara Dussler, Tim Erny, Heidy Forster, Alice Gartenschläger, Tobias Hagge, Katja Herbers, Walter Hess, Brigitte Hobmeier, Sandra Hüller, Stefan Hunstein, Lorna Ishema, André Jung, Marie Jung, Sylvana Krappatsch, Angelika Krautzberger, Hans Kremer, Risto Kübar, Polina Lapkovskaja, Lena Lauzemis, Christian Löber, Oliver Mallison, Stefan Merki, Bernd Moss, Lasse Myhr, Jochen Noch, Barbara Nüsse, Annette Paulmann, Gerhard Polt, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Steven Scharf, Hildegard Schmahl, Thomas Schmauser, Katharina Marie Schubert, Jana Schulz, Max Simonischek, Kate Strong, Anna Maria Sturm, Çigdem Teke, Edmund Telgenkämper, Michael Tregor, Kristof Van Boven, Steven Van Watermeulen, Jeff Wilbusch, Sigrid Vinks, Ursula Werner; Ensemble les ballets C de la B: Bérengère Bodin, Elie Tass, Lisi Estaras, Romeu Runa, Ross McCormack; Ensemble Schauspielhaus Hamburg: Karoline Bär, Anja Laïs, Christoph Luser, Anne Müller, Maria Schrader, Bettina Stucky; Ensemble Schauspiel Stuttgart: Svenja Liesch, Anja Schneider, Holger Stockhaus; Ensemble Paper Tiger Theater Studio: Lian Guodong, Xiabo Wu, Zhijun Yang, Gong Zhonghui INTENDANZ Johan Simons, Intendant; Christiane Schneider, Künstlerische Direktorin; Alexandra Twarog,

Persönliche Referentin des Intendanten, Ana Zirner, Vertretung; Maja Polk, Referentin für Gastspiele und Projekte, Carmen Böhm, Vertretung GESCHÄFTSFÜHRENDE DIREKTION Oliver Beckmann, Geschäftsführender Direktor; Birgit Weindl, Büroleiterin; Christina Stroh, Künstlerisches Vertragsrecht KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO Martina Taube-Jedryas, Künstlerische Betriebsdirektorin; Irene Therese Tutschka, Disponentin; Verena Schmidt, Mitarbeiterin DRAMATURGIE Julia Lochte, Chefdramaturgin; Matthias Günther, Tobias Staab, Koen Tachelet, Jeroen Versteele, Dramaturgen; Jan Hein, Christoph Lepschy, Rita Thiele, Hildegard de Vuyst, GastdramaturgInnen; Johanna Latz, Mitarbeiterin KOMMUNIKATION Claudia Illi, Leiterin Kommunikation und Pressesprecherin; Jessica Schallock, Referentin Marketing und Kommunikation; Lisa-Maria Münch, Kommunikationsdesign; Carolina Zimmermann, Webredaktion und Social Media; N.N., FSJ Kultur TREFFPUNKT Elke Bauer; N.N., FSJ Kultur REGIE Lotte van den Berg, Jens Bluhm, Jan Decorte, Erik de Quero, Matthias Günther, Karin Henkel, Alvis Hermanis, Ivo van Hove, Susanne Kennedy, Stephan Kimmig,

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Andreas Kriegenburg, Martin Kušej, Sebastian Nübling, Thomas Ostermeier, Tian Gebing, Luk Perceval, Armin Petras, Alain Platel, René Pollesch, Stefan Pucher, Thomas Schmauser, Tom Schneider, Johan Simons, Meg Stuart, Kristof Van Boven, Zino Wey, Jossi Wieler, Wunderbaum, Barbara Wysocka REGIEASSISTENZ Jens Bluhm, Erik de Quero, Verena Regensburger, Caitlin van der Maas MUSIK / SOUNDDESIGN Daniel Freitag, Moritz Hirsch, Richard Janssen, Paul Koek, Philine Lembeck, Carl Oesterhelt, Nils Ostendorf, Miles Perkin, Pollyester, Steven Prengels, Wolfgang Siuda, Christopher Uhe, Michael Verhovec, Ivica Vukelic, Karl, Christoph und Michael Well, Lars Wittershagen AUSSTATTUNG Katrin Brack, Eva-Maria Bauer, Eva Veronica Born, Klaus Bruns, Wim Van de Capelle, Estelle Cassani, Dorothee Curio, Johan Daenen, Doris Dziersk, Barbara Ehnes, Tian Gebing, Sina Barbra Gentsch, Muriel Gerstner, Lotte Goos, Greta Goris, Nadine Grellinger, Sofie D’Hoore, Katja Haß, Franziska Jacobson, Kristina Jurjane, Heide Kastler, Tina Kloempken, Andreas Kriegenburg, Pascale Martin, Nina von Mechow, An de Mol, Lena Müller, Annette Murschetz, Henriette Müller, Bert Neumann, Leo de Nijs, Bettina Pommer, Monika Pormale, Anja Rabes, Thomas Schmauser, Andrea Schraad, Mara Strikker, Patricia Talacko, Ilse Vandenbussche, Teresa Vergho, Jan Versweyveld, Nina Wetzel, Annabelle Witt


MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER 2014/15

AUSSTATTUNGSASSISTENZ Sina Barbra Gentsch, Davy van Gerven, Marie Häusner, Veronika Schneider, Mara Strikker INSPIZIENZ Jürgen Cleffmann, Lutz Müller-Klossek, Stephanie Rentdorff, Barbara Stettner SOUFFLEUSEN UND SOUFFLEURE Roswitha Dierck, Sebastian Heidrich, Susanne Solveig Meyer, Joachim Wörmsdorf

ger, Manuel Balog, Josef Baumgartner, Frank Beyer, Sami Bilir, Richard Bobinger, Andreas Böheim, Arcangelo Contento, Massimo Contento, Pasquale Contento, Stephan Dauven, Ernes Dzinovic, Florian Eder, Hans Erbert, Gerold Fleischer, Thomas Fröschl, Axel Gäbel, Michael Hellenbarth, Wolfgang Klöckner, Michael Lehr, Martin Maier, Frank Matterne, Andreas Merkl, Michael Parker, Hans Patschorke, Ludwig Riedl, Patrick Rummel, Rudolf Sailer, Martin Schall, Manfred Sigl, Thomas Spiegler, Kay Stenzel, Florian Thoma, Sebastian Wächter, Patrik Waschkawitz, Peter Weidenthaler, Volker Wiltsch

STATISTERIE Irene Therese Tutschka, Leiterin TECHNISCHE DIREKTION Klaus Hammer, Technischer Direktor; Richard Illmer, Technischer Leiter; Daniel Prütz, Julia Schröder, Assistenten der Technischen Direktion AUSZUBILDENDE Fiona Hamann, Fabian Kraxenberger, Veranstaltungstechnik; Selina Lieb, Kostümabteilung; Anna Grabler, Tapeziererei VERANSTALTUNGSTECHNIKER/INNEN Josef Hofmann, Inspektor; Christian Schweig, Ausbildungsleiter; Matthias Conrad, Fabian Iberl, Christian Mahrla, Charlotte Marr, Julia Schröder, Veranstaltungsmeister; Jens Baßfeld, Julia Pfänder, Ikenna Okegwo, Daniel Prütz BÜHNE Hans-Björn Rottländer, Bühnenobermeister; Dieter Böhm, Oliver Cagran, Josef Hofmann, Trevor Nelthorpe, Bühnenmeister; Michael Aguirre, Thomas Aichin-

BÜHNENMASCHINERIE Ulrich Heyer, Leiter; Gerhard Fritzsche, Thomas Grill, Florian Obermeier, Michael Preußer, Stephan Preußer, Le Siedsma, Sophia Soehner, Stefan Wickop

tel Franz-Hennessy, Robert Göing, Christine Söring, Martin Sraier-Krügermann, Katharina Widmaier-Zorn; N.N., FSJ Kultur VIDEOTECHNIK Nicolas Hemmelmann, Leiter; Egon Schweiger, Stellvertretender Leiter; Jens Bassfeld, Ikenna Okegwo, Dirk Windloff; N.N., FSJ Kultur REQUISITE Stefan Leeb, Leiter; Julia Molloy, Stellvertretende Leiterin; Daniel Bittner, Bernhard Dierks, Klaus Dorstewitz, Dagmar Dudzinski, Robert Herrmann, Heidemarie Sänger, Anette Schultheiß, Sabine Schutzbach, Wolfgang Staudinger

BELEUCHTUNG Wolfgang Göbbel, Leiter; Jürgen Kolb, Stellvertretender Leiter; Rainer Casper, Stephan Mariani, Christian Schweig, Jürgen Tulzer, Beleuchtungsmeister; Jürgen Kulisch, Michael Barth, Daniel Capellino, Tankred Friedrich, William Grüger, Gerd Heier, Theodor Heisterkamp, Max Kraußmüller, Sebastien Lachenmaier, Christian Mahrla, Charlotte Marr, Michael Pohorsky, Tobias Riedle, Falko Rosin, Klaus Saller, Stefan Schmid, Peter Schultheiss, Alexander Stainer, Josef Weberschock, Peter Weberschock, Horst Weißmann, Wolfgang Wiefarn, Rupert Zech, Uwe Dieter, Julia Pfänder

KOSTÜMABTEILUNG Beatrix Türk, Leiterin; Edeltraud Reislhuber, Stellvertretende Leiterin; Damenschneiderei: Edeltraud Reislhuber, Doris Kugler, Gewandmeisterin; Tanja Hellgermann, Monika Ising, Carola Johnson, Lucie Knörr, Jessica Matterne, Arite Pissang, Bettina Raab, Loise Ruweiji-Neumann, Marija Ruzic, Barbara Schmitt, Angelika Stingl, Julia Stingl; N.N., Auszubildende; Herrenschneiderei: Andreas Eisenhofer, Christine Neudecker, Gewandmeister/in; Andreas Biberger, Bernd Canavan, Friederike Diemer, Petra Dziak, Pavla Engelhardtova, Melanie For, Sandra Janas, Theresia Nachtmann, Frederike Richar, Fabiola Schiavulli, Leonhard Schlittenbauer, Theresa Seibel, Gunther Weichslgartner, Friedhelm Ziegenfuß; Selina Lieb, Auszubildende

TON Wolfram Schild, Leiter; Johann Jürgen Koch, Stellvertretender Leiter; Viola Drewanz, Brigitte Fischer, Chris-

MASKE Brigitte Frank, Leiterin; Norbert Baumbauer, Stellvertretender Leiter; N.N., N.N., Miriam Funck, Sylvia

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MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER 2014/15

Janka, Caroline Montfort, Tommy Opatz, Sofie Reindl, Nicola Richter, Manuela Schleimer

VERTRIEB UND ZENTRALE AUFGABEN Matthias Jörg, Leiter

FINANZBUCHHALTUNG Maria Dorscht, Leiterin; Richard Mlynarz, Werner Sager

WERKSTATTLEITUNG Rainer Bernt, Leiter; Fabian Iberl, Stellvertretender Leiter

THEATERKASSE Heidi Oram, Leiterin; Pia WeidnerBohnenberger, Stellvertretende Leiterin; Helmut Höß, Cornelia Mihm, Irmgard Streitel, Theresia Wick

MATERIALWIRTSCHAFT Günther Oeder, Leiter; Thomas Brunner, Franz-Michael Glas, Helmut Schneidereit

MALSAAL UND THEATERPLASTIK Evi Eschenbach, Leiterin; Peter Weinmann, Stellvertretender Leiter; Oliver Freitag, Jeanette Raue, Frederic Sontag, Ingrid Weindl, Theatermaler; Gabriele Obermaier, Theaterplastikerin SCHREINEREI Hannes Zippert, Leiter; Susanne Dölger, Stellvertretende Leiterin; Michael Buhl, Josef Friesl, Stefan Klodt-Bussmann, Clemens Künneth, Wolfgang Mechmann, Sebastian Nebe, Josef Piechatzek, Norbert Strobl, Franz Wallner SCHLOSSEREI Peter Weidinger, Leiter; Fritz Würzhuber, Stellvertretender Leiter; Jürgen Goudenhooft TAPEZIEREREI Gundula Diener, Leiterin; Christian Petzuch, Stellvertretender Leiter; Bettina Grabmair, Hildegard Raspl, Patrick Steinbach; Anna Grabler, Auszubildende BETRIEBSINSPEKTION Guntram von Loeffelholz, Leiter; Robert Grünbeck, Stellvertretender Leiter; Christian Biersack, Siegfried Gratz, Axel Lehmann, Alexander Thielemann, Werner Weiherer CONTROLLING UND INNENREVISION Gabriele Weber-Hobeth, Leiterin; Leopold Schandroch

IT-SERVICE Vinzenz Brandtner, Leiter; Christian Schuster FOYER UND ZENTRALE DIENSTE Walter Neubert, Leiter; Sigrid Dervieux, Stellvertretende Leiterin; Jürgen Danneberg, Bakary Fofana, Monika Halfmann, Helga Lenz, Jürgen Wächter VERWALTUNG, PERSONAL UND ORGANISATION N.N., Leiter/in; Barbara Schlemer, Stellvertretende Leiterin PERSONALBÜRO Cornelia Engl, Helga Förster, Petra Gottlob, Angela Huber, Brigitte Schwimmbeck GAGEN- UND ENTGELTBUCHHALTUNG Anita Holzinger, Leiterin; Katrin Schuster, Edith Schmid FINANZEN Stefan Stettner, Leiter; Robert Kulynycz, Stellvertretender Leiter RECHNUNGSWESEN Robert Kulynycz

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PERSONALRAT Ulrich Grether, Vorsitzender; Robert Kulynycz, Julia Molloy, Stellvertreter; Tankred Friedrich, Robert Hermann, Reinhard Joseph, Andreas Merkl, Lutz Müller-Klossek, Marija Ruzic


MK FREUNDE

WIR FREUEN UNS AUF SIE! – MK FREUNDE Als Mitglied des Vereins zur Förderung der Münchner Kammerspiele lernen Sie eines der spannendsten Theater im deutschsprachigen Raum aus einer neuen Perspektive kennen. Theater, Musik,Tanz und Performance treffen in den Münchner Kammerspielen zusammen zu dem ästhetisch innovativen Programm eines Stadttheaters mit internationalem Ensemble, das mitten in Europa, mitten in der Welt steht. Das bestätigen auch die erneute Wahl zum Theater des Jahres im vergangenen Jahr durch die Kritiker des Magazins Theater heute, mehrfache Einladungen zum Berliner Theatertreffen sowie Gastspiele im In- und Ausland, darunter in Belgien, Frankreich, Holland, Italien, Japan,Taiwan, Polen und Spanien. Die an den Münchner Kam-

Einzelmitglied Ehepaare/Partner Junge Mitglieder (bis 30 Jahre) Firmenmitglied

merspielen arbeitenden Künstlerinnen und Künstler werden regelmäßig mit Auszeichnungen geehrt. Wir, die MK Freunde, bestehen aus über 300 Mitgliedern, ein Kreis sehr interessierter und interessanter Persönlichkeiten, die sich eine konstruktive und engagierte Unterstützung der künstlerischen Prozesse am Haus wünschen. Dabei verstehen wir uns nicht als exklusiven Club. Jeder Beitrag, ideell wie finanziell, ist willkommen. Unsere Mitgliedsbeiträge helfen, besondere Projekte, Gastspiele und Stückaufträge zu realisieren und den künstlerischen Nachwuchs zu fördern. Dazu gehören die interaktive Website www.100mk.de, die zum 100-jährigen Geburtstag der Münchner Kammerspiele anstelle einer Jubiläumsschrift veröffentlicht wurde, die Unterstützung des Stückauftrags zu HOPPLA,WIR

Jahresbeitrag 20 € 30 € 10 € auf Anfrage

STERBEN! an Arnon Grünberg (2014/15), Stadtprojekte wie URBAN PRAYERS (2012/13), internationale Gastspiele wie DIE ORESTIE vom NTGent (2006/07) und die jährliche Verleihung des Förderpreises an ein junges Ensemblemitglied. WERDEN SIE MITGLIED! ES HAT VORTEILE. Für Mitglieder stehen Probenbesuche und Theaterführungen auf dem Programm, dazu exklusive Sonderveranstaltungen, Gespräche mit Künstlern und Theaterleitung sowie Theaterfeste und Theaterreisen im In- und Ausland. Und Sie können Theaterkarten schon zwei Tage vor dem Vorverkaufsbeginn kaufen und sich damit die besten Plätze sichern. Der Förderverein der Münchner Kammerspiele e.V. ist gemeinnützig. Spenden sind steuerlich absetzbar.

Erwünschte Spende 60 € 90 € 30 €

Wir freuen uns auf Sie! Ihr Peter Haslacher für den Vorstand Kontakt Jeannette Ahrens | Telefon 089/45 41 94 42 | Fax 089/45 41 94 431 | Eschenstraße 16, 82110 Germering | E-mail freunde@muenchner-kammerspiele.de | www.muenchner-kammerspiele.de/freunde

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ABO UND THEATERCARD

ABONNENTEN HABEN VORTEILE! Alle wichtigen Inszenierungen sehen / Einladung zu exklusiven Abo-Veranstaltungen / Freier Eintritt zu allen Einführungen und Künstlergesprächen / Feste Platzreservierung im Schauspielhaus / Karten vor dem offiziellen Vorverkaufsbeginn kaufen / Bis zu 40% Rabatt gegenüber dem Normalpreis und 30% auf zusätzliche Karten / Ermäßigung auch im ThaliaTheater Hamburg,im Burgtheater Wien und im Schauspielhaus Zürich / Übertragbarer Abo-Ausweis / MVV inklusive ABO-ANGEBOTE 2014/15 Die 6 bzw. 7 wichtigsten Inszenierungen für Sie ausgewählt.

ZWEITAUFFÜHRUNGS-ABO 6 Vorstellungen im Schauspielhaus

ABO-KLASSIKER 6 Vorstellungen im Schauspielhaus an Ihrem Wunschtag 1 Vorstellung in der Spielhalle / im Werkraum

Platzkategorie 1  222 € Platzkategorie 2  186 € Platzkategorie 3  150 € Platzkategorie 4  114 €

Platzkategorie 1  171 € Platzkategorie 2  146 € Platzkategorie 3  120 € Platzkategorie 4  95 €

NACHMITTAGS-ABO 4 Vorstellungen im Schauspielhaus Sonntags um 15 Uhr

PREMIEREN-ABO 6 Premieren im Schauspielhaus

Platzkategorie 1  95 € Platzkategorie 2  78 € Platzkategorie 3  64 € Platzkategorie 4  48 €

Platzkategorie 1  246 € Platzkategorie 2  204 € Platzkategorie 3  162 € Platzkategorie 4  120 €

ausverkauft ausverkauft ausverkauft ausverkauft

zusätzlicher Jugendplatz 28 € in den Platzkategorien 1 – 4

JUNGES ABO Das flexible Abo bis 30 Jahre: Sechs Vorstellungen freier Wahl für 29 € (Gilt in den Platzkategorien 3 – 5 sowie an der Abendkasse auf den besten verfügbaren Plätzen)

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ABO UND THEATERCARD

PARKETT

BALKON

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ABO UND THEATERCARD

ABO-VORTEILE MEHR SEHEN UND UMFASSEND INFORMIERT SEIN Als AbonnentIn der Münchner Kammerspiele gehören Sie zu den Ersten, die den Spielplan der nächsten Saison kennenlernen. Exklusiv stellen Intendant Johan Simons und sein künstlerisches Team Ihnen das druckfrische Spielzeitbuch in der Abo-Konferenz vor. Welche Inszenierungen Sie in Ihrem Abo sehen werden, erfahren Sie zu Spielzeitbeginn per Brief (Änderungen vorbehalten). Außerdem laden wir Sie zu weiteren exklusiven Veranstaltungen ein. FRÜHZEITIG BEKANNTE ABO-TERMINE Das Premieren-Abo und das ZweitaufführungsAbo umfassen sechs Vorstellungen im Schauspielhaus, die sich nach den Premieren richten. Beim Abo-Klassiker nennen Sie uns Ihren gewünschten Theatertag, an dem wir für Sie Ihre Abo-Vorstellungen planen. Zu Spielzeitbeginn im Herbst erfahren Sie bereits alle Abo-Termine im Schauspielhaus für die erste Hälfte der Spielzeit. Ende Januar senden wir Ihnen die Termine der zweiten Spielzeithälfte. Die Abo-Termine in der Spielhalle und im Werkraum finden Sie im Monatsspielplan, den wir Ihnen zusenden sowie übersichtlich im Internet unter www.muenchner-kammerspiele.de/abo.

ABO-AUSWEIS IST EINTRITTSKARTE UND MVV-TICKET Der Abo-Ausweis ist die Eintrittskarte für Ihre Abo-Vorstellung. Am Vorstellungstag können Sie ihn auch als MVV-Ticket für die Hin- und Rückfahrt im gesamten MVV-Gebiet nutzen. Der AboAusweis ist übertragbar, so dass Sie auch Freunde und Bekannte an Ihrem Abo teilhaben lassen können. Außerdem erhalten Sie damit freien Eintritt zu allen Einführungen sowie Publikums- und Künstlergesprächen. Bei Verlust des Abo-Ausweises erhalten Sie für 5 € einen Ersatzausweis. KARTEN FRÜHER KAUFEN AbonnentInnen können durch den vorgezogenen Vorverkauf bereits einen Tag vor dem regulären Verkaufsbeginn Karten buchen, in der Regel am 15. eines Monats für das Programm des Folgemonats. 40% ABO-RABATT SOWIE 30% ERMÄSSIGUNG AUF WEITERE KARTEN Mit dem Abo sparen Sie bis zu 40% gegenüber dem Normalpreis. Und mit dem Abo-Ausweis können Sie beliebig viele weitere Karten mit 30% Ermäßigung auf den Normalpreis kaufen. Diese Karten sind personalisiert und nur in Verbindung mit dem Abo-Ausweis gültig. Wenn Sie gerne reisen, genießen Sie einen weiteren Vorteil: Ihre Ermäßigung erhalten Sie auch im Thalia

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Theater Hamburg, im Burgtheater Wien und im Schauspielhaus Zürich. GÜNSTIGE JUGENDANGEBOTE Das Junge Abo ist ein besonderes Angebot für Studierende, SchülerInnen und Auszubildende bis 30 Jahre mit entsprechendem Ermäßigungsnachweis (Schülerausweis, Immatrikulationsbescheinigung etc.). Der Abo-Pass gilt nur gemeinsam mit diesem. Der zusätzliche Jugendplatz im Nachmittags-Abo ist für Jugendliche bis 18 Jahre erhältlich. ABMELDEN DES ABO-TERMINS Wenn Sie an Ihrem Abo-Termin schon etwas anderes vorhaben, können Sie kostenlos bis zwei Werktage vorher persönlich, schriftlich oder telefonisch abmelden. Sie erhalten einen Wertgutschein, den Sie an der Tageskasse für eine andere Vorstellung einlösen können. Ab der dritten Abmeldung berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 5 € pro Platz. BEQUEM IN DIE NÄCHSTE ABO-SAISON Ihr Abo gilt für eine Spielzeit. Wenn Sie AbonnentIn bleiben und Ihre Vorteile erhalten möchten, brauchen Sie nichts weiter tun. Es verlängert sich um eine weitere Spielzeit zu den für die neue Spielzeit geltenden Konditionen. Über Änderungen der Konditionen informieren


ABO UND THEATERCARD

wir Sie natürlich frühzeitig. Wenn Sie nicht verlängern wollen, kann das Abo jeweils bis zum 30. April gekündigt werden. Das gilt für beide Seiten. ZAHLEN SIE, WIE SIE MÖCHTEN Wenn Sie Abonnent geworden sind, senden wir Ihnen eine Rechnung. Sie können Ihr Abo dann per Überweisung oder an der Theaterkasse bezahlen, oder Sie erteilen uns eine Einzugsermächtigung. Sollte die Zahlung nicht fristgerecht eintreffen, behalten wir uns vor, den Abo-Platz weiterzugeben. PERSÖNLICHE BERATUNG Pia Weidner-Bohnenberger vom Abo-Service ist Ihre persönliche Ansprechpartnerin. Telefon 089/233 966 02, E-Mail abo@muenchner-kammerspiele.de, www.muenchner- kammerspiele.de/abo

THEATERCARD Das ganze Theater zum halben Preis Alle Vorstellungen der Münchner Kammerspiele auf allen Bühnen 1 Jahr lang für die Hälfte. Ideal für alle, die häufig ins Theater gehen, flexibel planen und ihr Programm frei wählen wollen. Auch als Geschenk beliebt. THEATERCARD für 60 € für eine Person THEATERCARD+ für 100 € für zwei Personen Mit der THEATERCARD erhalten Sie pro Veranstaltung eine Karte um 50% günstiger, mit der THEATERCARD+ profitieren Sie zu zweit und zahlen für zwei Karten pro Veranstaltung jeweils nur die Hälfte.Ausgenommen sind Premieren und Sonderveranstaltungen. Karten können Sie frühzeitig sichern und bereits einen Tag vor dem regulären Vorverkaufsbeginn buchen. Die Kombination mit weiteren Ermäßigungen ist nicht möglich. Die Karte ist 1 Jahr lang gültig. Bei Verlust ersetzen wir die Karte gerne gegen eine Service-Gebühr von 10 €.

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KARTEN / ERMÄSSIGUNGEN / SERVICE

KARTENKAUF THEATERKASSE Maximilianstraße 28, 80539 München | Telefonservice 089/233 966 00 | Fax 089/233 966 05 | Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–13 Uhr VORVERKAUFSBEGINN Der Vorverkauf beginnt jeweils am 16. eines Monats für den Spielplan des gesamten Folgemonats. Ist der 16. ein Sonn- oder Feiertag, wird der Vorverkaufsbeginn um einen Tag vorgezogen. In Ausnahmefällen sind auch längere Vorverkaufszeiträume möglich. ONLINE-TICKETS Karten können jederzeit im Internet unter www.muenchner-kammerspiele.de im Webshop gekauft werden. Achtung: Kostenlose Rollstuhl-Plätze können nur über unsere Theaterkasse gebucht werden.

BARGELDLOSE ZAHLUNG Gerne können Sie mit girocard, MasterCard oder Visa bezahlen. KARTEN ZUSENDEN Eintrittskarten können auch telefonisch oder online bestellt werden. Wir hinterlegen Ihnen Karten an der Abendkasse für einen Aufpreis von 1,90 € oder senden sie gegen eine Versandpauschale von 3,90 € mit der Post. Auf Wunsch erhalten Sie die Tickets auch kostenfrei per E-Mail als PDF. Diese Print@Home-Tickets können Sie bequem zuhause ausdrucken. Unsere Print@Home-Tickets beinhalten natürlich auch das MVV-Ticket für die Hin- und Rückfahrt. ABENDKASSE Restkarten – soweit vorhanden – sind an der Abendkasse erhältlich, die am jeweiligen Spielort eine Stunde vor Vorstellungsbeginn öffnet.

VORVERKAUF ÜBER MÜNCHEN TICKET Alle Karten gibt es auch bei München Ticket und allen an München Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen. Achtung: Preise zuzüglich Vorverkaufs- und Servicegebühr.

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KARTEN / ERMÄSSIGUNGEN / SERVICE

Preisstufe

A

B

C

D

E

F

G

H

Freie Platzwahl

6€

9€

12 € 15 € 19 € 22 € 25 € 28 €

K

L

M

N

Kategorie 1

34 € 37 € 41 € 44 €

Kategorie 2

28 € 31 € 34 € 37 €

Kategorie 3

23 € 25 € 27 € 29 €

Kategorie 4

17 € 19 € 20 € 22 €

Kategorie 5

8€

9€

10 € 11 €

7€

7€

8€

SchülerInnen Studierende 4 €

5€

6€

6€

6€

6€

6€

7€

8€

PREISE

ERMÄSSIGUNGEN

DIESE PREISE gelten für den Vorverkauf an unserer Theaterkasse,für Online-Buchungen im Internet über www.muenchner-kammerspiele.de und an der Abendkasse.Die Garderobengebühr beträgt 1 €.

STUDIERENDE, AUSZUBILDENDE, SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER erhalten Sonderkonditionen (Altersgrenze 30 Jahre). Kartenkontingente sind auch im Vorverkauf oder über das Internet verfügbar.Der Einlass ist nur gegen Vorlage eines gültigen Ermäßigungsnachweises (Schülerausweis etc.) möglich.

MVV-TICKET INKLUSIVE Mit einer Eintrittskarte für die Münchner Kammerspiele sind Hin- und Rückfahrt mit dem MVV kostenlos. Die Hinfahrt ist ab 15 Uhr oder drei Stunden vor Vorstellungsbeginn möglich, die Rückfahrt bis 6 Uhr des Folgetages.

GRUPPENERMÄSSIGUNG An der Theaterkasse erhalten Sie beim Kauf von 10 Karten einer Vorstellung oder von 16 Karten für mehrere Vorstellungen einen Nachlass von 10% (ausgenommen sind Preise A und B sowie Sonderveranstaltungen).

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MIT MÜNCHEN-PASS sind ermäßigte Theaterkarten für Einzelveranstaltungen zu den Konditionen für Studierende erhältlich. Den München-Pass stellen die städtischen Sozialbürgerhäuser aus. MIT BEHINDERUNG Menschen mit Schwerbehinderung erhalten einen Preisnachlass von 50%. Für Rollstuhlfahrer ist der Eintritt kostenlos, die Begleitperson erhält 50% Ermäßigung. Der Einlass ist nur gegen Vorlage eines Schwerbehindertenausweises möglich.


KARTEN / ERMÄSSIGUNGEN / SERVICE

SERVICE UND BARRIEREFREIHEIT GESCHENKGUTSCHEINE Verschenken Sie individuelle Gutscheine im Geschenk-Umschlag. Die Gutscheine können für Eintrittskarten, Abos,TheaterCards, Programmhefte, CDs etc. verwendet werden. Eine Einlösung ist nur an unserer Theaterkasse möglich. UMBUCHUNG Sollten Sie eine Veranstaltung einmal nicht wie geplant besuchen können, buchen wir Ihre Karten bis spätestens zwei Werktage vor der Vorstellung innerhalb des laufenden Vorverkaufszeitraums gerne um. Die Umbuchung bieten wir für 5 € pro Karte an. MONATSSPIELPLAN Sie bekommen einen Überblick über den Spielplan, Hintergrundinformationen zu Premieren, Repertoire, Extras und vieles mehr – jeden Monat pünktlich zum Vorverkaufsbeginn in Ihrem Briefkasten – natürlich kostenfrei. NEWSLETTER Erhalten Sie regelmäßige Infos über das Programm und besondereAngebote per E-Mail – zu abonnieren unter www.muenchner-kammerspiele.de,per E-Mail an presse@muenchner-kammerspiele.de oder direkt bei unseremTheaterpersonal.

ONLINE-SPIELPLAN Die Spielplaninformationen sind online stets auf dem letzten Stand, dazu Biografien, Fotos, Texte zur Geschichte des Hauses und aktuelle Nachrichten. Die Website ist weitgehend barrierefrei. www.muenchner-kammerspiele.de BARRIEREFREI zugänglich sind das Parkett im Schauspielhaus,die Spielhalle und der Werkraum. Bei Bewegungseinschränkungen erkundigen Sie sich bitte an der Theaterkasse nach Besonderheiten, z. B. begehbares Bühnenbild. FÜR ROLLSTUHLFAHRER und ihre Begleitperson stehen spezielle Plätze zur Verfügung, die bei Bedarf umgerüstet werden. Da nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung steht, sollten diese spätestens zwei Tage vor dem Vorstellungstag an unserer Theaterkasse bestellt werden.Achtung: Kostenlose RollstuhlPlätze können nur über unsere Theaterkasse und nicht online gebucht werden. SCHWERHÖRIGE erhalten gegen Pfand jeweils zur Vorstellung an der Garderobe drahtlose Kopfhörer oder Induktionsempfänger für Hörgeräte.

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KARTEN / ERMÄSSIGUNGEN / SERVICE

SERVICE-ÜBERSICHT Normalpreis

Abo

TheaterCard

Vorgezogener Vorverkauf

x

Preisermäßigung

x

✓ 30%

✓ 50%

Print@Home

Karten zur Abendkasse

✓ 1,90 €

Postversand

3,90 €

3,90 €

3,90 €

Umbuchung pro Karte

5,00 €

5,00 €

5,00 €

Garderobe

1,00 €

1,00 €

1,00 €

Studierende

Schwerbehinderte

Gruppen

Vorgezogener Vorverkauf

x

x

x

Preise/Preisermäßigung

4-8 €

50%

10%

Print@Home

x

MVV-Berechtigung

✓ 1,90 €

✓ 1,90 €

Karten zur Abendkasse

✓ 1,90 €

✓ 1,90 €

✓ 1,90 €

Postversand

3,90 €

3,90 €

3,90 €

Umbuchung pro Karte

5,00 €

5,00 €

5,00 €

Garderobe

1,00 €

1,00 €

1,00 €

MVV-Berechtigung

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Veranstalter

In Zusammenarbeit mit

Fรถrderer & Medienpartner



© Ulrike Theusner

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PREMIEREN OPER Leoš Janáček DIE SACHE MAKROPULOS Tomáš Hanus, Árpád Schilling So 19.10.14 Giacomo Puccini MANON LESCAUT Alain Altinoglu, Hans Neuenfels Sa 15.11.14 Gaetano Donizetti LUCIA DI LAMMERMOOR Kirill Petrenko, Barbara Wysocka Mo 26.01.15 Alban Berg LULU Kirill Petrenko, Dmitri Tcherniakov Mo 25.05.15 Claude Debussy PELLÉAS ET MÉLISANDE Constantinos Carydis, Christiane Pohle So 28.06.15 Richard Strauss ARABELLA Philippe Jordan, Andreas Dresen Mo 06.07.15 BALLETT Marius Petipa / Alexei Ratmansky PAQUITA Sa 13.12.14 Richard Siegal URAUFFÜHRUNG Sa 18.04.15 MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE 28.06. – 31.07.15

BALLETTFESTWOCHE 18. – 26.04.15

INFORMATION / KARTEN Tageskasse der Bayerischen Staatsoper Marstallplatz 5 80539 München T +49.(0)89.21 85 19 20 tickets@staatsoper.de www.staatsoper.de

15


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DON JUAN KO M M T A U S D EM K R IEG Andreas Kriegenburg, Regie und Bühne

Andrea Schraad ∙ Stefan Bolliger Mit Sonja Beißwenger ∙ Olivia Grigolli ∙ Sabine Haupt ∙ Traute Hoess ∙ Elisa Plüss ∙ Nele Rosetz ∙ Janina Sachau ∙ Natali Seelig ∙ Max Simonischek und Michaela Steiger

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KONTAKT / IMPRESSUM

KONTAKT INTENDANZ Johan Simons, Intendant; Christiane Schneider, Künstlerische Direktorin; Alexandra Twarog/Ana Zirner, Persönliche Referentin des Intendanten; Maja Polk/Carmen Böhm, Referentin Gastspiele und Projekte 089/233 368 01 | Fax -04 | intendanz@muenchner-kammerspiele.de GESCHÄFTSFÜHRENDE DIREKTION Oliver Beckmann, Geschäftsführender Direktor; Birgit Weindl, Büroleiterin 089/233 368 41 | Fax -42 | direktion@muenchner-kammerspiele.de DRAMATURGIE Julia Lochte, Chefdramaturgin; Matthias Günther, Tobias Staab, Koen Tachelet, Jeroen Versteele, Dramaturgen; Johanna Latz, Mitarbeiterin 089/233 368 11 | Fax -12 | dramaturgie@muenchner-kammerspiele.de KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO Martina Taube-Jedryas, Künstlerische Betriebsdirektorin; Irene Therese Tutschka, Disponentin, Verena Schmidt, Mitarbeiterin 089/233 368 31 / -32 | Fax -33 | kbb@muenchner-kammerspiele.de KOMMUNIKATION Claudia Illi, Leiterin Kommunikation, Pressesprecherin; Jessica Schallock, Referentin Marketing und Kommunikation

089/233 368 20 / -21 | Fax -22 | presse@muenchner-kammerspiele.de TREFFPUNKT Elke Bauer 089/233 368 17 treffpunkt@muenchner-kammerspiele.de THEATERKASSE Heidi Oram, Leiterin; Pia Weidner-Bohnenberger, Stellvertretende Leiterin; Helmut Höß, Cornelia Mihm, Irmgard Streitel,Theresia Wick 089/233 966 00 | Ansage 089/233 966 01 | Fax 089/233 966 05 | theaterkasse@muenchner-kammerspiele.de | Maximilianstraße 28, 80539 München ABO-SERVICE Pia Weidner-Bohnenberger 089/233 966 02 | Fax -05 | abo@muenchner-kammerspiele.de ADRESSEN Hausadresse: Münchner Kammerspiele, Falckenbergstraße 2, 80539 München Postadresse: Münchner Kammerspiele, Postfach 10 10 38, 80084 München SPIELSTÄTTEN Schauspielhaus, Maximilianstraße 26–28, 80539 München Spielhalle, Falckenbergstraße 1, 80539 München Werkraum, Hildegardstraße 1, 80539 München

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VERKEHRSVERBINDUNGEN Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln S-Bahn S 1–8 Marienplatz oder Isartor | U-Bahn U3 und U6 Marienplatz | Bus 52 Marienplatz (Fußweg jeweils 5-10 Minuten) | Tram 19 Kammerspiele | Mit dem Auto Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. Parkmöglichkeiten im Parkhaus am Hofbräuhaus, Hochbrückenstraße 9, durchgehend geöffnet, Telefon 089/29 87 22, Einfahrt über das Tal zur Hochbrückenstraße. IMPRESSUM Herausgeber Münchner Kammerspiele Intendanz Johan Simons Geschäftsführende Direktion Oliver Beckmann Redaktion Dramaturgie, Kommunikation Konzept und Design LSD (design@lsd-berlin.de) Fotos Lenore Blievernicht, Seite 133 Brigitte Frank Druck Schöne Drucksachen GmbH Redaktionsschluss Mai 2014


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