SCHATZE DEr
KAMIGATA JAPANISCHE FARBHOLZSCHNITTE AUS OSAKA • 1780 - 1880 Musée national d‘histoire et d‘art Luxembourg 16.11.2012 - 17.03.2013 Muzeum Sztuki i Techniki Japonskiej Manggha Krakau September 2013 - Januar 2014
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Mit der Ausstellung Schätze der Kamigata. Japanische Farbholzschnitte aus Osaka 1780-1880 setzt das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst die Tradition seiner Graphikausstellungen fort. Obwohl in unserem Haus bereits mehrere Ausstellungen zu asiatischer Kunst zu sehen waren, ist es zum ersten Mal, dass wir eine umfangreiche Ausstellung zu japanischen Farbholzschnitten zeigen. Das Wirtschaftszentrum Osaka war neben Edo, dem heutigen Tokyo, und Kyoto, der alten Kaiserstadt, das dritte wichtige Zentrum im Japan des 18. und 19. Jahrhunderts. Bis in die heutige Forschung hinein hat sich diese ,Nachordnung‘ ausgewirkt: Wurde der Edo-Farbholzschnitt bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa begeistert gefeiert, gesammelt und zunehmend auch kunstwissenschaftlich erforscht, fristete der niemals als Massenprodukt hergestellte Kamigata-Holzschnitt bis in die 1960er und 1970er Jahre eher eine wissenschaftliche Randexistenz. Erst in den letzten zwanzig Jahren wurde der Kamigata-Holzschnitt regelrecht entdeckt. Heute nun ist er ein intensives Feld der aktuellen Forschung zum ukiyo-e. In den letzten Jahren gab es eine Reihe von einschlägigen Ausstellungen zum Osaka-Holzschnitt, der mit kleinen, vielfach exquisit ausgeführten Auflagen gegenüber dem Edo-Holzschnitt besticht, so etwa im British Museum in London oder im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. Bei allen diesen Präsentationen jedoch lag der Schwerpunkt stets auf einer Darstellung der Schauspieler des Kabuki-Theaters als typischen Merkmale des Kamigata, ohne diese jedoch in voller Breite anhand einer großen Anzahl - vielfach auch noch unbekannter Künstler darzustellen.
Besonderer Dank gebührt Herrn Hendrick Lühl, der als ausgewiesener Spezialkenner des Osaka-Holzschnittes die Einleitungen und Objektbeschreibungen des Kataloges übernommen hat. Mein Dank gilt auch Herrn Dr. Stephan Brakensiek, der die gemeinsam mit Herrn Lühl entwickelte Idee zu dieser Ausstellung an das Nationalmuseum herangetragen und zu ihrer Umsetzung sowie der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas im Katalog zusammen mit seiner Assistentin Claudia Klein entscheidend beigetragen hat. Schliesslich möchte ich allen am Projekt beteiligten Museumsmitarbeitern und insbesondere Frau Dr. Malgorzata Nowara, Konservatorin der Kunstsammlungen, sowie ihrem wissenschaftlichen Assistenten Herrn Gilles Zeimet für den engagierten Einsatz im Rahmen diese Projektes herzlich danken. Michel Polfer Direktor des Nationalmuseums für Geschichte und Kunst
Ziel unserer Ausstellung und des begleitenden Kataloges ist es nun, über 290 Künstler aus Osaka und der Kamigata mit 584 Werken, Kurzbiographien und Signaturen, und damit die bisher umfangreichste öffentliche Präsentation der Kamigata-Holzschnittmeister vorzustellen, um so einen möglichst umfassenden Einblick in Stil und Arbeitsweise dieser Künstlergruppe zu geben. In der Ausstellung werden erstmalig in Europa Werke von zahlreichen Künstlern öffentlich gezeigt, von denen ca. 50 Künstler selbst der japanischen Fachliteratur bislang unbekannt waren.
links: Detailabbildung aus Kat. 344 (Seite 159)
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Vorworte 3 Kapitel 1: So entsteht ein Holzschnitt Einleitung: Das ukiyo-e-Quartett und seine Arbeit So entsteht ein Farbholzschnitt 10
Kapitel 4: Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Künstlern Einleitung: Gassaku - das gemeinschaftliche Werk 184
1.1. Kopisten 19 4.1. Zusammenarbeit von Meistern und Schülern 185 1.2. Formate 26 4.2. Zusammenarbeit von Schülern desselben Meisters 190 1.3. Kompositionen 31 4.3. Zusammenarbeit von Künstlerkollegen 192 1.4. Okubi-e 36 Kapitel 5: Meister und ihre Schüler 1.5. Okubi-e in Spiegeln und auf Fächern 43 1.6. Koban 44 Einleitung: Meister und Schüler 1.7. Mameban 57 Zur Geschichte des Farbholzschnitts in der Kamigata 202 1.8. Kiwame 66 5.1. Meister Ryukosai 204 1.9 Harimaze 68 5.2. Meister Ashikuni 208 1.10. Ireki 72 5.3. Meister Hokushu 214 1.11. Chirimen 74 5.4. Meister Kunihiro 224 1.12. Bild im Bild 75 5.5. 1.13. Kappazuri 76 Meister Yoshikuni 230 5.6. Meister Shunsi Gatoken 237 5.7. Meister Shigeharu 240 Kapitel 2: Unterschiedliche Themen 5.8. Meister Hokuei (= Shunko) 244 des Osaka-Holzschnittes 5.9. Meister Sadamasu 247 Einleitung: Einzelthemen des japanischen 5.10. Meister Hirosada 252 Farbholzschnitts in Osaka 84 5.11. Meister Sadanobu 254 2.1. Malerei 85 5.12. Meister Yoshiume 260 5.13. Meister Yoshitaki 264 2.2. Fukei 89 2.3. Surimono 94 Künstlerbiographien und -signaturen 266 2.4. Bijin 96 2.5. Oshi-e 102 2.6. Magie 110 Register 282 2.7. Tattou 114 Verzeichnis einiger Fachausdrücke 286 2.8. Sumo 122 2.9. Nishiki Shiubun 125 Literaturverzeichnis 287 2.10. Giga 127 Hinweise für die Benutzung des Kataloges 288 Kapitel 3: Das Kabuki-Theater Einleitung: Das Kabuki-Theater Hauptthema des Farbholzschnittes 130 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. 3.6. 3.7. 3.8. 3.9. 3.10. 3.11. 3.12. 3.13. 3.14. 3.15. 3.16. 3.17.
Impressum 288
Das Theater 133 Bühne 135 Garderobe 139 Aufführungsorte 140 Reklame 146 Theaterstücke 147 Autor 154 Kojo und Kaomise 155 Mie 158 Schauspieler privat 162 Renchu und Hiiki 165 Shini-e 167 Kodomo Shibai 170 Bunraku 171 Bansuke und Bansuke Ehon 172 Mitate 180 Tatebanko 181
links: Detailabbildung aus Kat. 412 (Seite 194)
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Zum hundertsten Todestag des berühmten Autors Chikamatsu Monzaemon (1653-1724), der mit seinen Stücken zunächst das Puppenspiel und dann das Kabuki Theater reformierte, schuf auf Wunsch seines Verlegers der Künstler Yoshikuni ein Gedächtnisporträt des Dichters.
330 Künstler Yoshikuni Signatur Jukodo yo-shi-Kuni ga mit Siegel Yoshi Verlagssiegel Honsei und Senri Holzschneidersiegel Hori Kasuke Druckersiegel Kamicho Suri Format Oban Zeit (Datierung der Grafik) 1823
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Kap. 3.7. Autor
Bekannte Schauspieler hatten ihre eigenen Fanclubs, die in Osaka besonders aktiv waren. Bei besonderen Anlässen trugen die Mitglieder der größten und einflussreichsten Clubs Papiermützen mit dem Mon, dem Wappen oder Emblem ihres Clubs, zum Beispiel um ihren Schauspieler bei einer Kaomise-Vorstellung zu feiern und mit ihren Klöppeln das Klatschen der Fangemeinde zu leiten. Die Renchu spendeten große Banner mit dem Namen ihres Idols, die vor den Theatern aufgestellt wurden (vgl. Kat. 276) und sponserten Farbholzschnitte ihres Stars. Von allen Fanclubs des 19. Jahrhunderts in Osaka war der Sakura Ren Club der größte und einflussreichste. Vermutlich ist er deshalb auch öfters auf den wenigen Holzschnitten vertreten, die einen Fan zeigen, als die übrigen Clubs.
353 Künstler Hokuei Signatur Shunkosai Hokuei ga Verlagssiegel Honsei Format Oban Zeit (Datierung der Grafik) 1832 Ein Mitglied des Sakura Ren Clubs kündigt die Rückkehr des bekannten Onagata (Frauendarsteller) Nakamura Karoku I. nach Osaka anläßlich seiner Einführungsvorstellung (Kaomise) im Kado Theater im 7. Monat 1832 an. Über dem Schauspieler sein Kojo (Antrittsrede). Von den Schauspieler Fanclubs, die sich in ihrer Funktion von den heutigen wenig unterscheiden, war der Sakura Ren Club, dessen Mitglieder bei offiziellen Anläßen in dem abgebildeten Kostüm auftraten, wohl der bekannteste.
Kap. 3.11. Renchu und Hiiki
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361 Künstler Hirosada Titel Shinie zum Tod des Nakamura Utaemon IV. (Vgl. Kat. 359), der hier in seiner letzten Rolle als Taira Kiyomori gezeigt wird, die er ab 1/1852 in dem Stück „Yotsu no Umi Taira no Yozakari“ im Naka Theater spielte. Auf dem rechten Blatt über den Lotosblumen das Gedicht „Nishi no Hi o Manekishi Gei no Urautte Mi wa Manekarete Kokoni Kiyomori“ (Als Taira Kiyomori winkte er der sinkenden Sonne mit seinem Tuch zu, jetzt muß er selbst gen Westen [in den Himmel] ziehen.) Diese, auf kostbarem Papier in kleiner Auflage mit teuren Farben gedruckte Vorzugsausgabe wurde etwas später in einer Einblattvolksausgabe mit einfachen Farben zusammengefasst. Signatur Hirosada, links mit Siegel Rankei Verlagssiegel rechts Ka Format Chuban Diptychon
362 Künstler Yoshitaki Rechts Mimasu Inamaru I. als Shirai Gonpachi Links Ichikawa Ebizo V. als Chobei Stück Edo Shireikishi no Yasuuri Theater Kyoto Minamikawa Zeit (Aufführung) 3/1858 Titel Shinie des Mimasu Inamaru gestorben am 27. Tag 4. Monat 1858 Signatur Yoshitaki mit Siegel Verlagssiegel Edosho Format Chuban Diptychon Zeit (Datierung der Grafik) 1858 Die Inschrift in der Kartusche rechts besagt, dass Mimasu Inamaru im Jahr des Pferdes Amsei 5 (1858) im 4. Monat im Minami Theater im Kyoto Shijo Viertel, seine erfolgreiche Abschiedsvorstellung gab und im Alter von 25 Jahren starb. In der Kartusche links hält Ichikawa Ebizo eine Ansprache zu Ehren des Verstorbenen. Für das Shinie verwandte der Künstler die Szene aus dem Stück, in der sich Gonpachi und Chobei zum ersten Mal begegnen.
Kap. 3.12. Shini-e
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In den Kodomo-Aufführungen spielen Jungen im Alter zwischen ca. zehn und zwölf Jahren, meist Abkömmlinge von berühmten Schauspielerfamilien, klassische Stücke (Jidaimono) als gutes Training für eine künftige Karriere. Als Aufführungsorte waren offenbar Theater in Orten außerhalb Osakas bevorzugt, etwa Zama oder Nagoya, wie hier die beiden einzigen Holzschnitte aus Osaka über Kindertheater zeigen.
363 Künstler Shunko Rechts Ikumatsu als Naniwa Jirosaku Oben Yasomatsu als Azuma Yoshiro Unten Tomematsu als Miyako Kamuro Signatur Ichinaosai Shunko ga Verlagssiegel Iden Format Oban Zeit (Datierung der Grafik) um 1827 Die Kinderschauspieler sind drei Brüder, die von einer erfolgreichen Aufführung in Nagoya nach Osaka zurückgekehrt sind, um in diesen drei Rollen das Tanzstück „Modorikago“ aufzuführen. Darin vertritt Jirosako die Stadt Osaka, Yoshiro die Stadt Edo und Kamuro (Schülerin einer Kurtisane) die Stadt Kyoto und preisen mit ihrem Tanz im Wettstreit die Vorzüge ihrer örtlichen Freudenhausviertel; Shinmachi in Osaka, Shimabara in Kyoto und Yoshiwara in Edo (Vgl. Kat. 75). 364 Künstler Hokushu Rechts außen Nakamura Komanosuke III. als Iwanaga Saemon Rechts Ogawa Eijiro als Akoya Links Nakamura Tamanosuke als Shigetada Links außen Nakamura Fukunosuke als Hanzawa Rokuro Stück Dan-no-Ura Kabuto Gunki Theater Shanai Higashi in Zama Zeit (Aufführung) 1/1821 Signatur Okonomi ni Tsuki (auf besonderen Auftrag) Shunkosai Hokushu ga Verlagssiegel Oki und Honsei Format Oban Yokoe Zeit (Datierung der Grafik) 1821 Auf dem Bild im Hintergrund mit dem Reiher steht „Zama Shanai Higashi Shibai nite Oatori“ (Großer Erfolg im Zama Shanai Higashi Theater). Es handelt sich um eine Kinderaufführung (Kadomo-Shibai), bei der der Schauspielernachwuchs seine Talente zeigen konnte, wie der damals elfjährige Nakamura Komanosuke III., der sich in die Folgezeit zum bekannten Schauspieler Nakamura Shikan III. entwickelte.
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Kap. 3.13. Kodomo Shibai
Mitate, ein schimmernder Begriff, der auf Holzschnitten erscheint, um einen Bezug zwischen verschiedenen Themen herzustellen. Osaka-Holzschnitte werden oft als Mitate bezeichnet, wenn angenommen wird, dass der Schauspieler in einer Rolle abgebildet wird, die er zu dieser Zeit nicht gespielt hat, in der ihn aber der Künstler oder sein Auftraggeber in dieser Aufführung gerne gesehen hätte. Diese Interpretation ist jedoch für Osaka-Holzschnitte nun dann unzweifelhaft zutreffend, wenn der Begriff Mitate auf dem Holzschnitt erscheint. Die Annahme trifft häufiger auch dann zu, wenn Serien mit den Titeln „Fünf Elemente“, „Fünf Haupttugenden“, „Vier Jahreszeiten“, „Die vier Stände“ oder „Die zwölf Zeichen des Zodiak“ produziert werden, auch dann, wenn das Wort Mitate nicht auf ihnen erscheint. Wiederholt werden in den zitierten japanischen Katalogen und Werkverzeichnissen Schauspieler-Drucke als Mitate bezeichnet, wenn zwar das Stück mit der dargestellten Rolle bekannt ist, nicht aber der Aufführungsort und der Aufführungszeitpunkt, so dass sich später schon herausgestellt hat, dass einige der als Mitate bezeichneten Drucke die richtigen Schauspieler in tatsächlichen Aufführungen zeigten.
386 Künstler Hokuei Rechts Iwai Shijaku I. als Musume (Tochter) Nyogo Mitte Arashi Rikan II. als Chinzei Hachiro Links Nakamura Utaemon III. als Hatchotsuboto Kiheiji Titel in der Form eines gespannten Bogens „Chinzei Yumiharizuki“ - Chinzei unter dem aufgehenden Mond - San Mai Tsutsuki - Dreiblattfolge Signatur Okonomi ni Tsuki (in besonderem Auftrag) Shunkosai Hokuei ga. Dies weißt darauf hin, dass dieses Mitatewerk auf Wunsch eines Fans der drei Schauspieler geschaffen wurde. Verlagssiegel Honsei Format Oban Triptychon Zeit (Datierung der Grafik) Herbst 1833
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Chinzei Hachiro Tametomo (1170-1187), der berühmteste Bogenschütze Japans, beobachtet gemeinsam mit seinem Getreuen Kiheiji und der Tochter des Inselkönigs in seiner Verbannung auf der Insel Oshima den Flug der Kraniche, die ihm den Weg zu weiteren Inseln zeigen. Das Triptychon nimmt Bezug auf die Aufführung über Tametomos Abenteuer im Stück „Shimameguri Tsukino Yumihari“ im Naka Theater 9/1833, in der Kiheiji von Asao Yoroku gespielt wurde.
Kap. 3.16. Mitate
407 Künstler Ashiyuki – Yoshikuni - Kunihiro Rechts Fujikawa Tomokichi als Nakai (Kellnerin) Ohana Mitte Nakamura Karoku I. als Shokuro Nyobo (Ehefrau) Kocho Links Sawamura Kunitaro II. als Shinkuro Nyobo (Ehefrau) Shigarami Stück Keisei Omonguchi Theater Kado Zeit (Aufführung) 1/1823
Signatur rechts Ashiyuki ga, Mitte Yoshikuni ga, links Kunihiro ga Verlagssiegel rechts Toshin und Iden, Mitte Toshin und Iden, links Tenki Format Oban Triptychon Zeit (Datierung der Grafik) 1823
408 Künstler Shibakuni – Yoshikuni Rechts Nakamura Matsue III. als Kazuki no Osoma Links Nakamura Shikan II. als Niki Saburo Kunisada Stück Konoshita Kage Hazama Kassen Theater Naka Zeit (Aufführung) 7/1826 Signatur rechts Saikotei Shibakuni ga, links Jukodo Joshikuni ga Verlagssiegel Honsei Format Oban Diptychon Zeit (Datierung der Grafik) 1826 Eine Szene mit zwei Nebenrollen in dem bekannten Stück um Ishikawa Goemon und Mashiba Hisayoshi (Vgl. Kat. 373)
Kap. 4.3. Zusammenarbeit von Künstlerkollegen
An diesem Werk waren nicht nur drei Künstler, sowie die Dichter Fujiu (rechts) Sharyu und Kakuichi (Mitte) Rokumatsu (links), sondern auch drei Verlage beteiligt.
409 Künstler Hokuei – Kunizuru Rechts Nakamura Shikan II. als Tsukuchi no Gonroku Links Nakamura Tomijuro II. als Musume Mitaki Stück Keisei Hakodenju Theater Naka Zeit (Aufführung) 4/1835 Signatur rechts Shumbaisai Hokuei ga, links Utagawa Kunizuru ga mit Toshidama Siegel Verlagssiegel Tenki Format Oban Diptychon Zeit (Datierung der Grafik) 1835 Vor einer Reihe feuerfester Schatzhäuser (Kura) sitzt Gonroku auf drei Geldkisten.
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481 Künstler Kunihiro Rechts außen Nakamura Utaemon III. als Aratama (ein ungeschliffener Edelstein) Taro Rechts Iwai Shijaku I. als Kogyoku (Edelstein) Musume (Mädchen) Links Arashi Rikan II. als Takara Rai (künftiger Schatz) Kamemaru Links außen Nakamura Matsue III. als Chitose Musume (100 Jahre Mädchen) Stück Keine Theaterszene, sondern eine fiktive geisterhafte Szene mit aktuell im 1. Monat des Jahres 1830 in Osaka gemeinsam auftretenden Schauspielern mit erdachten Namen, die Wohlstand und langes Leben versprechen. Kunihiro hat im selben Monat mindestens 2 weitere Triptychen vor gleichem Hintergrund, mit den selben Schauspielern mit ähnlichem Namen geschaffen. (Schwaab 134 und Kamigata Yakusha-e Gayo Nr. 27)
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Signatur Oju (auf besonderen Wunsch) Kunihiro ga Verlagssiegel Tenki Holzschneidersiegel Hori Kute Druckersiegel Suri Yasu Format Oban Tetraptychon
Kap. 5.4. Meister Kunihiro und seine Nachfolger
486 Künstler Kunihiro – Kuninaga – Kunishige – Kunimasu Rechts Nakamura Matsue III. als Karigane Obun Mitte Iwai Shijaku I. als Ikazuki no Oshu Links Sawamura Kunitaro II. als Hotei no Oichi Stück Junshoku Onna Karigane Theater Kado Zeit (Aufführung) 2/1832 Signatur 1. Signatur auf allen 3 Blättern Kunihiro ga und Siegel Naniwa Kunihiro, mit jeweils einer weiteren Signatur am unteren Saum des Kimonos von einem Kunihiroschüler, dessen Name auf diese Weise erstmalig dem Publikum bekanntgemacht wurde. Rechts Kuninaga mit unbekanntem Siegel Mitte Kunishige mit unbekanntem Siegel Links Kunimasu mit unbekanntem Siegel Verlagssiegel Tenki Format Oban Triptychon Zeit (Datierung der Grafik) 1832 Rechts Gedicht von Tokiwa „Tachi Narabu Sakura ni Magiru Kogan Kana“ (Die alte Wildgans (= Matsue III.) darf mit den Kirschbäumen (= die übrigen Schauspieler) in einer Reihe stehen). Mitte Gedicht von Hakkitsusha Shijaku mit Siegel Yukari (sein Haigo) „Getsurei no Kaminari-goe mo Koshiji Kana“ (Die Donnerstimme ist auf der Reise von Hokurikudo nach Kamigata). Links Gedicht von Kito (Haigo des Kunitaro), gesiegelt mit seinem Yago Oginoya „Tobi Agari Ojigi Mosuka Aoki-ebi“ (Ich Anfänger möchte schnell auf die Bühne springen und mich tief verneigen).
487 Künstler Kunitada Schauspieler Arashi Rikaku II. Rollen Sakura Togoro Stück Hana no Kumo Sakura no Akebono Theater Chikugo Zeit (Aufführung) 9/1856 Signatur Kunitada Format Chuban Zeit (Datierung der Grafik) 1856 Der Künstler hat offensichtlich das Vollfiguren-Blatt seines Mitschülers Kunikazu (Vgl. Kat. 489) als Vorlage für dieses Brustbild des Sakura Togoro benutzt.
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Kap. 5.4. Meister Kunihiro und seine Nachfolger
515 Künstler Kunishige Schauspieler Arashi Kichisaburo II. Rollen in drei Rollen Sasaki Takatsuna, Miuranosuke Yoshimura und Sasaki Moritsuna Stück Omi Genji Senjin Yakata Signatur Baigansai Kunishige ga Format Bai Oban Zeit (Datierung der Grafik) 1821 Das Surimono entstand vermutlich, um den Namenswechsel des Kichisaburo II zu Kitsusaboro I. 3/1821 zu feiern. Die drei Gedichte auf den drei Rollen stammen von unbekannten Fans des Schauspielers.
516 (rechts) Künstler Shigeharu Rechts Nakamura Utaemon III. Links Arashi Rikan II. Signatur Ryusai Shigeharu ga Verlagssiegel Horie Ichinogawa Wataki Han Format zwei Oban Zeit (Datierung der Grafik) 1829
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Shigeharu, der außer Schauspielern auch Bijin, Helden und Genreblätter (die 24 Beispiele chinesischer Kindesliebe) geschaffen hat, beweist hier erneut seine Vielseitigkeit, in dem die beiden führenden Schauspieler der Kamigata-Region, Utaemon III. und Rikan II., im Stil der von dem bedeutenden Edokünstler Utagawa Kuniyoshi (1797-1861) ab 1827 herausgegebenen Suikoden Helden porträtiert. Wie Kuniyoshi (Vgl. Abbilding links) zeigt Shigeharu einen Helden in bildausfüllender Figur in prächitgen Gewändern und in voller Rüstung in einer Kampfsituation. Während Kuniyoshi den Helden in einer Textkartusche beschreibt, teilt Shigeharu in einer ähnlichen Textkartusche ebenfalls Informationen über „seinen Helden“ mit, z.B. über sein Yago, Haigo oder seinen früheren Bühnennamen. Auch in der Signatur und Verlagskartusche folgt Shigeharu seinem Vorbild. Während der Held, den Utaemon III. verkörpert, ebenso wie sein bezwungener Gegner noch unbekannt ist, soll Rikan II. den Begründer des Fujiwara-Clans und Staatsminister Kamatari Daijin darstellen.
Kap. 5.7. Meister Shigeharu und seine Nachfolger
Kap. 5.11. Meister Sadanobu und seine Nachfolger
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Künstlerbiographien und -signaturen Schema der Kurzbiografien 1. Ort der Tätigkeit; Herkunft 2. Lebensdaten 3. Zeitraum der künstlerischen Tätigkeit als Holzschnittmeister anhand bisher bekannter Werke 4. Seine bisher bekannten, in Signaturen benutzte Namen. Wird ein Name mehrfach aufgeführt, so werden im Japanischen verschiedene Schriftzeichen benutzt. 5. Schüler des 6. Sein Werk 7. Geschätzte Anzahl der bekannten Holzschnitte (ein Triptychon wird z.B. als drei Werke gezählt) A nur dieses eine Blatt ist bekannt B bis zu 5 Blatt sind bekannt C bis zu 10 Blatt sind beakannt D bis zu 50 Blatt sind bekannt E bis zu 100 Blatt sind bekannt F bis zu 200 Blatt sind bekannt G über 200 Blatt sind bekannt 8. Seine Schüler 9. Fundstellen in den zitierten Werken 10. Besondere Bemerkungen
Die Fundstellen KU = Kuroda Genji; Kamigata-e Ichiran 1929. U.T. = Ukiyo-e Taisei Bd. XI 1931 (falls kein weiterer Zusatz bezüglich eines anderen Bandes) Phil = Ausstellungskatalog des Philadelphia Museum of Art „The Theatrical World of Osaka Prints“ 1973. Kam. = Ausstellungskatalog des Riccar Museum „ 200 Years of Kamigata Art“ 1975. v.D. = J. van Doesburg „Osaka Kagami“ 1985. Lü = H. Lühl „Helden, Schurken, Kurtisanen“ 1987. Was I = Kamigata Prints in the Former Period, Part I 1995 Was II = Kamigata Prints in the Former Period, Part II 1995 Was III = Kamigata Prints in the Later Period, Part III 1997 3 bändiger Bestandskatalog der Sammlung des Tsubouchi Memorial Theatre der Waseda Universität Tokyo. Schwa = Dean Schwaab „Osaka Prints“ 1989. Gen = Genshoku Ukiyo-e, Dai Hyakka Jiten 1981-83, Band II. Konan = Kamigata Nishiki-e Zuroku, Bestandskatalog der Konan Women University, Kobe 1997. IK I = Kamigata Yakusha-e Shusei, Bd. 1, 1997 IK II = Kamigata Yakusha-e Shusei, Bd. 2, 1998 Ik III = Kamigata Yakusha-e Shusei, Bd. 3, 2001 IK IV = Kamigata Yakusha-e Shusei, Bd. 4, 2003 IK V = Kamigata Yakusha-e Shusei, Bd. 5, 2005 Bestandskataloge der Ikeda Bunko Library, Osaka. BRM = Kabuki Heroes on the Osaka Stage 1780-1830, Ausstellungskatalog des Britishen Museum, London 2005.
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1 ASHIFUNE 1. Osaka 3. 1812-1816 4. Ashifune 5. Ashikuni 6. Schauspieler 7. B 9. IK I, Phil, U. T., Ku, Gen 2 ASHIFUNE 1. Osaka 3. ca. 1868 4. Ashifune, als Siegel: Choko 6. Shijo Surimono 7. (als Ashifune) A 9. v. D. 10. Da Ashifune das gleiche Siegel „Choko“ benutzt wie der Shijo Surimonomeister Kinoshita Roshu, 1807-1879 (Vgl. Nr. 492 in The Art of Surimono v. R. Keyes), kann unterstellt werden, dass die beiden Künstler identisch sind. 3 ASHIHARU 1. Osaka 2. 1824 4. Ashiharu, diese Lesart ist jedoch nicht ganz eindeutig; andere Lesart: Ashiaki 5. Ashiyuki 6. Schauspieler 7. A 9. Ku, U. T., Gen, Konan 4 ASHIHIDE 1. Osaka 3. 1816 4. Ashihide 5. Ashikuni 6. Schauspieler im Koban-Format – Okubie 7. B 9. 5 ASHIHIRO 1. Osaka 3. 1816-1824 4. Ashihiro, a-shi-Hiro 5. Ashikuni 6. Schauspieler 7. D 9. Ku, U. T., Kam, Schwa, Gen, Was I, Konan, IK I 6 ASHIHIRO – HARUKAWA 1. Osaka 3. 1838 4. a-shi-Hiro, Harukawa 6. Schauspieler 7. A 9. Ku, v. D., Gen, Phil, U. T., IK III 7 ASHIKIYO 1. Osaka 3. 1814-16 4. Ashikiyo 5. Ashikuni 6. Schauspieler 7. B 9. Ku, Gen, Phil, U. T., BRM
8 ASHIKUNI 1. Osaka 2. Anfang An’ei-Periode (1772-1780) bis 1820 3. 1801-1820 4. Ashikuni, Kogado, Seiyosai, a-shi-Kuni, Raneisai, Roshusai, Roshu 5. Suga Ranrisai 6. ca. 40 illustrierte Bücher, darunter Schauspielerporträts; Textbücher und Szenariobücher; ab 1801 wenige Schauspieler in Hosoban, ab 1816 im Oban-Format, Theaterbühnenbilder 7. D 8. Ashifune, Ashihiro, Ashikiyo, Ashimaru=Yoshikuni, Ashimaro, Ashinuki, Ashihide, Ashitomi, Ashisato, Ashitaka, Ashitomo, Ashiyuki, Toshikuni, Hamamatsu Utakuni, Hashikuni, Juko=Yoshikuni 9. Ku, U. T. Phil, Kam, IK I, Schwa, Was I, Gen 10. Obwohl von ihm nicht mehr als 20 Schauspielerblätter im Oban-Format bekannt sind, gehört er zu den Begründern der Osakaschule und nahm großen Einfluss auf den Stil seiner Zeitgenossen, vor allem durch seine über 40 illustrierten Bücher ab 1804. 9 ASHIMARO 1. Osaka 3. 1813/14 4. Ashimaro, a-shi-Maro 5. Ashikuni 6. Schauspieler 7. B 9. Gen, Phil, Ku, Was, U. T. 10. Allgemein hält man Ashimaro mit Ashimaru (Yoshikuni) identisch. Es fehlt jedoch der Beweis. Vielmehr spricht der Umstand, dass sowohl Yoshikuni mit seiner frühen Signatur „Juko“ (Kam 121) als auch Ashimaro beide Nakamura Utaemon III. in der Rolle des Fukuoka Mitsugi im Stück „Ise Ondo Koi no Netaba“ abgebildet hat, aufgeführt 3/1813, im Naka Theater (Kam 121), gegen diese Annahme. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Yoshikuni unter zwei verschiedenen Namen dieselbe Rollenbesetzung im selben Stück porträtiert. 10 ASHIMARU Siehe Yoshikuni 7. (mit Signatur Ashimaru) B. 9. (mit Signatur Ashimaru) Ku, Phil, Gen, BRM 11 ASHIMARU 1. Osaka 3. 1824 4. Okayodo Ashimaru 5. Ashiyuki 6. Schauspieler 7. B 9. Konan 10. Dieser Künstler ist nicht identisch mit dem Ashimaru, der 1814 seinen Namen in Yoshikuni änderte. 12 ASHINUKI 1. Osaka 3. 1816-18 4. Ashinuki 5. Ashikuni 6. Schauspieler 7. B 9. Phil, Gen, Ku, IK III.
13 ASHISADA 1. Osaka 3. 1862 4. Ashisada 6. Schauspieler 7. B 9. 14 ASHISATO 1. Osaka 3. 1813-1816 4. Ashisato, a-shi-Sato 5. Ashikuni 6. Schauspieler, auch in Schablonentechnik 7. C 9. Ku, U. T., Kam, Gen, Was I, Phil, IK I, Konan, Was II 15 ASHITAKA 1. Osaka 3. 1817 4. Ashitaka, a-shi-Taka, andere Lesart: Ashinao 5. Ashikuni 6. Schauspieler 7. B 9. U. T., Kam, Gen, Phil, Ku, Was I, Was II, Konan, IK III 16 ASHITOMI 1. Osaka 3. 1817 4. Ashitomi 5. Ashikuni 6. Schauspieler Okubie im Koban-Format 7. A 9. 17 ASHITOMO 1. Osaka 3. 1814-1816 4. Ashitomo, a-shi-Tomo 5. Ashikuni 6. Schauspieler 7. B 9. Ku, U. T., Gen, Was I, IK I, IK III 18 ASHIYUKI 1. Osaka 3. 1813-1833 4. bis 1/1814 Nagakuni, seitdem Ashiyuki, a-shi-Yuki, Ashi-yu-ki; Ashiyuki, Gigado 5. Ashikuni 6. Schauspieler, einige Surimono, wenige Bijin 7. G 8. Ahiharu, Okayodo Ashimaru, Yukikuni 9. Ku, U. T., Phil, Kam, Was I, IK I, Konan, Schwa, Gen, v. D. 10. Im Wettstreit mit Hokushu einer der profiliertesten und fruchtbarsten Künstler seiner Epoche. Zunächst stark beeinflusst von Ashikuni entwickelte er bis 1825 seinen eigenen Stil. Er war anderen Stilarten gegenüber sehr aufgeschlossen, verband in delikater Weise Hintergründe im Shijo-Stil mit Personen im Ukiyo-e-Stil, benutzte als einer der ersten in Osaka das Chuban- und Yoko-e-Format, gab eine Folge der in Osaka sonst unbekannten Bijin-Modeblätter heraus, ohne den sonst üblichen Bezug zu Festumzügen.
19 BAIEN (andere mögliche Lesart: Umenobu) 1. Osaka 3. 1819 4. Baien 5. Hokushu 6. Schauspieler 7. A mit Variationen 9. Phil, Gen, Was, IK, U Teisei, Ku 20 BAIKA 1. Osaka 3. 1819-22 4. Baika 6. Schauspieler 7. B 9. U. T., Phil, Gen 10. Er ist vielleicht identisch mit dem Schauspieler Nakamura Tomijuro II. (Matsue II.), der das Haigo „Baika“ führte und u.a. in dem Zeitraum 11/1816 – Ende 1822 in der Kamigata-Region auftrat. 21 CHIHARU 1. Osaka und Kyoto, später Edo 2. 1777-1859 4. Chiharu, Takashima 6. Surimono und illustrierte Bücher 7. D 9. – 22 CHIKAKUNI 1. Osaka 3. 1821-1823 4. Chikakuni, Juhodo 5. Yoshikuni 6. Schauspieler 7. C 9. Ku, Gen, Schwa, Phil, IK I, Was I, Konan 23 CHOKI 1. Osaka 3. 1832 4. Choki 6. Schauspieler 7. A 9. 24 CHOSHU 1. Osaka? 3. 1824 4. Choshu 6. Schauspieler 7. A 9. 10. Dieser Meister ist in weit stärkerem Maße dem Stil der Ryukosai oder Shokosai verhaftet als seine Zeitgenossen. 25 EBIKANE 1. Osaka 3. 1827/28 4. Ebikane 6. Schauspieler 7. B 9. Phil, Gen, Was II
26 EISEN 1. Osaka, möglicherweise wegen der gleichen Schreibweise wie im Go: „Eisen“-sai des Kuninao mit diesem identisch 3. 1823 4. Eisen 6. Schauspieler 7. B 9. Ku, Gen XI, Phil, Konan, IK II 10. siehe Kuninao 27 ENGETSU 1. Osaka 3. ca. 1862 4. Engetsu 5. Enjaku 6. Schauspieler 7. A 9. IK IV 28 ENJAKU 1. Osaka 3. 1856-1866 4. Enjaku 6. Schauspieler 7. F 9. Ku, U. T., Phil, Gen, Was III, Schwa, IK IV 29 FUJIKUNI 1. Osaka 3. 1826 4. fu-ji-Kuni, Jushodo 5. Yoshikuni 6. Schauspieler 7. B 9. Ku, Gen, Phil, Konan, Was I, IK II 30 GOCHO 1. Osaka 3. 1821 4. Gocho 6. Schauspieler 7. A 9. Konan 31 GOCHO 1. Osaka 3. 1837 4. Gocho 6. Schauspieler 9. – 32 GOSOTEI 1. Osaka 3. 1834 4. Gosotei 6. Schauspieler 9. – 10. Vermutlich identisch mit Hasegawa Sadanobu, der diesen Namen zu Beginn seiner Karriere ab 1834 in der Tenpo-periodo (1830-43) gelegentlich benutzte. 33 GYOKUEN 1. Kyoto? 3. Tenpo-Periode (1830-1843) bis Man’en-Periode (1860-61) 4. Gyokuen, Tenseikan 6. Kyotoansichten, Shijo-Surimono, Buchillustrationen 7. D 9. Gen, Phil
34 GYOKUSHIN 1. Osaka 3. 1830-36 4. Gyokushin 6. Schauspieler 7. B 9. v.D. (dort als Gyokusen) 35 GYOKUSHU 1. Osaka 3. 1834 4. Gyokushu 6. Schauspieler 7. A und einige Mameban 9. Ku, Phil, Gen, IK II 36 HAKUTAKUNI? 1. Osaka 3. 1824 4. Hakutakuni? Die Lesart des ersten Zeichens spricht nach japanischen Schriftlexika mehr für „Haku“ als für „U“. 6. Schauspieler 7. A 9. Gen, v.D. IK II 37 HAKUTO 1. Osaka 3. ca. 1827 4. Hakuto, Shishosai 6. Schauspieler 7. A 9. Was I 38 HANAMASU 1. Kyoto ? 3. Kaei-periode (1848-53) 4. Hanamasu 6. Schauspieler, Oshie 7. B 9. 39 HARUKAWA 1. Edo, Kyoto, Osaka 2. 1776-1831? 3. in Kyoto ab Bunka-Periode (1804-18), in Osaka in früher Bunsei-Periode (1819-1829) 4. ha-ru-Kawa, Hoshu, Kamiya, Kamesuke, Horai-Sanjin, Kiyu, Harukawa, Goshichi 5. Harukawa Eizan 6. in Kyoto Geishas der Gionfestumzüge in Hosoban-Format, in Osaka Geishas der Shinmachifestumzüge im Oban-Format gemeinsam mit dem Verleger oder Drucker Tani Seiko; in Osaka und Edo Surimono 7. (Hoso-e) C; Oban C 9. Kam, Gen, v.D., Phil, Ku 40 HARUKUNI 1. Osaka 3. 1816 4. Harukuni 5. Ashikuni? 6. Schauspieler, Okubi-e im Koban-Format 7. A 9. -
267
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Ashifune
Ashifune
Ashiharu
Ashihide
Ashihiro
Harukawa Ashihiro
Ashikiyo
Ashikuni
Ashimaro
12
13
14
15
16
17
Ashinuki
Ashisada
Ashisato
Ashitaka
Ashitomi
Ashitomo
21
22
23
24
25
26
27
28
Chiharu
Juhodo Chikakuni
Choki
Choshu
Ebikane
Eisen
Engetsu
Enjaku
33
34
35
36
37
38
39
Gyokuen
Gyokushin
Gyokushu
Hakutakuni?
Shishosai Hakuto
Hanamasu
ha-ru-Kawa
43
44
45
46
47
48
49
50
Harushige
ha-shi-Kuni
Yoshikuni Monjin ha-tsu-Kuni
Toyokawa Hidekuni
Hidemaro
Hikokuni
Hirohisa
Shokotei Hirokane
55
56
57
58
59
60
Hiroshige
Shunshisai Hokkai
Ranyosai Hokkei
Shunko Monjin Shunmeisai Hokucho
Shunshosai Hokucho
Shunbaisai Hokuei
65
66
67
68
69
70
Shunkyokusai Hokumei
Shunpusai Hokumyo
278
Hokucho Monjin Shunyosai Shunkosai Monjin Hokuroku Shungyosai Hokusei
Tohonan Hokusei
10
11
a-shi-Maro
Ashimaru
Ashimaru
19
20
Baien
Baika
Baika
29
30
31
32
Jushodo fu-ji-Kuni
Gocho
Gocho
Gosotei
40
41
Harukuni
Harusada I.
Harusada I.
51
52
53
54
Hirokuni
Hirokuni
18
a-shi-Tomo
a-shi-Yuki
Gigado Ashiyuki
Rakuto Harukawa Goshichi
Gigado Ashi-yu-ki
42
Hirosada Monjin Hirokuni Hironobu Aratame Hirosada
Harusada II.
Hirosada
61
62
63
Sekkatei Kokuei
Shunkisai Hokugan
Shunyusai Hokuho
Hokuei Monjin Shunshosai Hokuju
Shuneisai Hokuju
Hokujun
71
72
73
74
75
76
Shunchosai Hokusho
Shunchosai Hokusho
Shunkosai Hokushu
Hokusui
Shunkosai Hokuto
Shunkosai Monjin Hokuei Monjin Shunyusai Shungansai Hokusetsu Hokushin
64
Register • Die Theaterstßcke Abura-uri Kuruwa Monogatari 77 Ane Imotodate no Okido 434 Asakusa Reigenki 525 Ashiya Doman Ouchi Kagami 426, 573 Azuma Miyage Date no Hinagata 536 Azuma Namari Koi no Fukagawa 478 Beni Murasaki Aide Someage 78, 405, 465 Benimurasaki Aide Someage 243, 389 Chigusa no Midarezaki 227 Chinzei Hachiro Homare no Yunzei 300 Chuko Homare no Futamichi 143 Chuko Ten no Tamamono 307 Dai Tokuwai Midori Soga 213, 218 Daikyoji Mokashi Goyomi 117 Dan-no-Ura Kabuto Gunki 345, 364, 519 Date Kurabe Okuni Kabuki 520 Echizen Mikuni Fufu-zuka 572 Edo Shireikishi no Yasuuri 362 Ehon Taikoki 121, 293 Fujiwara Denju Tenarai Kagami 220 Fushimi Gaido Uwasa no Akatsuki 441 Futatsu Chocho Kuruwa Nikki 262, 415, 506, 511, 495 Gion Sairei Shinkoki 67, 71, 79, 80, 81, 90, 92, 440, 457 Gishi no Kakizoe 56 Go Taiheiki Shiraishi Banashi 398 , 507 Godairiki Koi no Fujime 9 Goshiki Gumo Mitsu no Tamajishi 261 Gosho Sakura Horikawa Youchi 480 Hachidoki Matsuchima Shinbutai 298 Hachijin Shugo no Honjo 50 Hadekurabe Ise-monogatari 59 Hagiwa Sendai Nawa Matsumoto 394 Hakone Reigen Izari no Adauchi 39 Hana Fubuki Uta no Nadokoro 393 Hana Kurabe Ise Monogatari 406 Hana no Ani Tsubomi no Yatsu Fusa 4, 32, 306 Hana no Kumo Sakura no Akebono 254, 487, 489 Hana wa Sakuragi Ako no Shiogama 354, 475 Hanafubuki Uta no Nadokoro 105, 166, 167, 378, 379 Hanazumo Chocho no Gonbi 12, 219 Hatsuharu no Kotobuki Iwau 514 no Kokonoke Heike Nyogo no Shima 416 Hikosan Gongen Chikai 95, 315, 542 no Sukedachi Hime-Komatsu 278 Hiragadake Yukimi no Jindate 461 Hiragana Seisuiki 106, 290, 292, 311 Honcho Hoya no Musume 255 Honcho Nijushi Ko 82, 83, 436 Honobono to Ura no Asagiri 505 Hyokumon Kuruwa no Nishikie 248 Hyokumon Sato no Nishikie 479 Ichinotani Futaba Gunki 94, 310, 452 Igagoe Dochu Sugeroku 501 Igagoe Norikake Kappa 84 Imagawa Honryo Nekomata Yashiki 235 Imoseyama Onna Teikin 368, 460, 559 Irohagana Shijushichi Kun 551 Irohagana Yotsuya Kaidan 238 Iro-kurabe Kokonoe Nishiki 510 Iseondo Koi no Netaba 540, 544, 562 Iwai Kotobuku Chiyo no Matsumoto 468 Jiraiya Goketsu Monogatari 317, 488 Junshoku Onna Karigane 14, 15, 486 Kachidoki Mibae Genji 97 Kagamiyama Kokyo no Nishiki-e 304 Kagamiyama Kuruwa no Kikigaki 96, 451 Kaikei Hachinoki 374 Kajiwara Heizo Kitai no Ishikiri 53 Kamagafuchi Futatsu Domoe 281, 469 Kamakura Sandaiki 138, 296, 342, 343, 344 Kamikakete Chikai no Tsumaguchi 418
282
Kanadehon Chushingura 20, 21, 38, 116, 155, 312, 339, 427, 518, 550, 553, 574 Karukaya Doshin Tsukushi no Iezuto 162, 529 Kata Kiuchi Nito Eiyuki 466 Katakiuchi Chikai no Shigarami 60 Katakiuchi Igagoe Jitsuroku 526 Katakiuchi Mido no Mae 87, 455 Katakiuchi Nito Eiyuki 456 Katakiuchi Sozenji Baba 280, 412, 497, 531, 570, 576 Katakiuchi Tengachaya Mura 439, 584 Katakiuchi Ukiki no Kameyama 257 Katakiuchi Ura no Asagiri 103, 303, 347, 390 Keigoto 492 Keisei Ama no Hagoromo 318, 571 Keisei Asoyama Zakura 473, 474 Keisei Chigo Ga Fuchi 29, 76 Keisei Ekiro Ume 431 Keisei Hako Denju 409, 429 Keisei Hana E-awase 161, 493 Keisei Hana Ikada 397 Keisei Hana no Konoshita 157 Keisei Hanafusa Zoshi 242 Keisei Hanaikada 210 Keisei Hangonku 414 Keisei Homare no Sukedachi 569 Keisei Hyakuman Goku 509 Keisei Ishikawa-Zome 164, 165, 552 Keisei Jiraiya Monogatari 581 Keisei Kagamiyama 61, 372 Keisei Kakehashi Monogatari 502 Keisei Kane no Naruki 449 Keisei Kuruwa Genji 259 Keisei Makura Daijin 33 Keisei Miyako Meguri 126 Keisei Momochidori 45 Keisei Mutsu no Tamagawa 367, 476 Keisei Oeyama 563 Keisei Omonguchi 2, 42, 407 Keisei Sato no Funauta 299 Keisei Sato no Shimadai 34 Keisei Setsugekka 282, 395, 419 Keisei Shigeshige Yawa 549 Keisei Shina-sadame 320 Keisei Soga Haru no Fujigane 24, 25, 424 Keisei Soga Kamakura Daijin 561 Keisei Somewake Tazuna 58, 142, 234, 411, 420 Keisei Takasago no Matsu 370 Keisei Tama Tazuna 477 Keisei Tama Usagi 160 Keisei Tsukushi no Tsumagoto 435, 458, 459, 463 Keisei Yanagi Sakura 428 Keisei Yukimiru Yama 400 Ken Mawashi Sato no Daitsu 68, 72 Kiichi Hogen Sanryaku no Maki 308, 534, 537 Kikuzuki Irifune Monogatari 237, 322 Kimi Wa Fune Nami no Uwajima 582 Kinmon Gosan no Kiri 40, 46, 48, 127 Koi Bikyaku Yamato Orai 425, 464 Koi Momiji Ogura Shikishi 410 Koi Negau no Akikusa 236 Koi no Michinoku Onna Tozoku 125 Koi Nyobo Somewake Tazuna 211 Koinegau Yukari no Iroage 208 Kokoga Edo Koude no Tatehiki 249 Kokusenya Kassen 316, 340, 556 Konoshita Kage Hazama Kassen 47, 109, 408, 499 Kotobuki Horaisan 44 Kotobuki Kanzincho 120 Kotobuki Shiki Sanbaso 325 Kuninamari Futaba Oizuru 403 Kuruwa Bunsho 112 Kyo Habutae Kawari Hinagata 301 Matakaina Junibake 444, 445, 446, 447 Matsushita Kaheiji Renga Hyoban 64, 100, 376, 524 Meiboku Sendai Hagi 454, 504 Meisaku Kiriki no Akebono 508
Minarote Tori Awasetaru Okimiyage 35 Minorimo Aki Sakura no Nigiwai 256 Mitate Hiragadate Yukimi no Jindate 546 Mizu no Haru Sazume no Tawamure 329 Modori Kago Iro ni Aikata 75 Narukami Sakura 521 Natsu Matsuri Naniwa Kagami 108, 245, 251, 252, 253, 258, 321, 496 Nazoraete Yuki no Kikusui 239 Oga no Yogatari 260 Oishizuri Sakura Tanzaku 470 Omi Genji Senjin Yakata 144, 291, 515 Oniwaka Nagori no Motodori 57 Ono no Tofu Aoyagi Suzuri 462 Oriawase Tsuzure no Nishiki 401 Osagano no Katakiuchi 484 Oshio Uwasa no Kikigaki 580 Osome Hisamatsu Okina no Yomiuri 297, 523 Osome Moyo Imose no Kadomatsu 226, 324 = Somemoyo Imose no Kadomatsu Otoko Ippiki Sukui no Tatehiki 54, 323, 404 Otokodate Itsutsu Karigane 214, 250, 530, 554 Saiwai Ariwara Keizu 326 Sangoku Daiichi Nochi no Kusemono 170 Sankatsu Hanshichi 485 Sao no Uta Kizugawa Hakkei 423 Sarumawashi Kadode no Hitofushi 512 Satomi Hakkenden 579 Satomoyo Kabuki no Inazuma 522 Seishu Akogi ga Ura 244, 422 Sekitori Nidai Kagami 264, 265 Sekitori Senryo Nobori 41, 101, 102, 122, 266, 541 Senryo Tazuma Koi no Somekomi 381 Sewa Ryori Yaoya no Kondate 471 Shibaraku 319 Shin Usuyuki Monogatari 482, 494 Shoutsushi Asagao Banashi 567 Shoutsushi Asagao Nikki 413 Somataro Mibae Bundan 527 Sono Kokonoe Saishiki Zakura 85, 86, 91, 442, 443 Suda no Haru Geiko Katagi 113, 483 Sugata Kurabe Deiri no Minato 8 Sugawara Denju Tenarai Kagami 22, 23, 93, 98, 131, 309, 437, 438, 448, 498, 535 Suma no Miyako Genpei Tsutsuji 55, 543 Sumidagawa Gonichi no Omokage 383, 538 Tabakari Hana no Yoshino Yama 212 Taiheiki Chunshin Koshaku 30, 130 Taiheiki Kabuto Kazari 139 Taiheiki Samurai Kagami 130 Tamamo no Mae Asahi no Tamoto 391 Tatehiki Kotoba no Hana Kawado 392 Tenmangu Aiju no Meiboku 338 Tenmangu Natane no Goku 560, 583 Tofu Awase Oka no Fumizuki 575 Toki wa Ima Ariwara Keizu 50 Toto Migata Koi no Shiranami 388, 467 Tsugi Awase Koshiji no Meiboku 528 Tsumagasane Urami no Samezaya 6 Ume no Haru Gojusan Tsugi 240, 246 Ume no Hatsuharu Gojusan Tsugi 285 Ume no Naniwa Hayashi Genji 396 Ume no Naniwa Hayazaki Genji 513 Wankyu Sue no Matsuyama 217 Yadonashi Danshichi Shigure 66, 69_1, 69_2, 99, no Karakasa 132,133, 168, 169, 302 Yaemusubi Jiraiya Monogatari 450 Yamato Kotoba Suikoden 158 Yayoi ni Hiraku Ando no Funabashi 70, 73, 89, 399 Yomeiri Shinodazuma 305 Yorimasa Nue Monogatari 51, 52, 417 Yoshitsune Senbon Zakura 65, 74, 295, 314, 517, 532, 533 Yuki Geshiki Haru no Nigiwai 385 Yushoku Kamakura Yama 472
Verzeichnis einiger Fachausdrücke Aratame = „geändert“, bei Namenswechsel gebraucht Aragoto = wörtlich „grober Stoff“, eine von Ichikawa Danjuro I. entwickelte bombastische, protzige, betont maskuline Spielweise von Kraftmeierei Baren = elastische runde Scheibe zum Drucken der Holzschnitte Bunsei = Zeitperiode vom 5.2.1818 bis 24.1.1830 Bijin = schöne Frau Chirimen = Seidenkrepp. Um den Eindruck zu erwecken, es handele sich um Seidenmalereien, wurden gelegentlich gedruckte Holzschnitte angefeuchtet und durch Einpressen zwischen zwei gerippte, ineinandergreifende Holzblöcke verkleinert. Je häufiger das Einpressen wiederholt wurde, umso dichter wurde dessen Kreppstruktur. Die so behandelten Farbholzschnitte wurden Chirimen-e (Seidenkreppbilder) genannt. Sie erfreuten sich einer gewissen Beliebtheit in der frühen Meijizeit, in der meist späte Abzüge von Holzschnitten der späten Utagawa-Schule in Kreppdrucke verwandelt wurden. Chirimen-e aus der Bunseizeit sind äußerst selten. Chirimen = Krepppapier Chuban = ca. 25 x 19 cm Chushibai = Kleine Theater im Gegensatz zu den Oshibai Daimyo = ranghoher Adeliger in der Feudalzeit (= Fürst, Herzog etc.) Daioban = ca. 45 x 56 cm Diptychon = Bildkomposition auf zwei nebeneinandergelegten Blättern
Hanmoto = Verlag, Verleger Harimaze = Zusammenstellung kleiner Bilder auf einem Blatt, gewöhnlich zum Ausschneiden und Sammeln bestimmt Hayagawari = „schnelle Verkleidung“, nämlich ein blitzschneller Kostümwechsel auf offener Bühne für eine neue Rolle Hiiki = wörtlich „die Gunst der Protektion“, Theater- oder Schauspielerverehrer, gelegentlich als Sponsor mit diesem Begriff auf Holzschnitten genannt Hiragana = eine Art Silbenalphabet aus 48 Kana-Schriftzeichen mit denen die Aussprache eine Kanji-Zeichens verdeutlicht wird – oder durch die ein Kanji-Zeichen ersetzt wird – und die durch Zusatzzeichen auf 73 Silben erweitert werden können (Vgl. Kana). Hori = in Holz geschnitten von Hosoban = ca. 32 x 15 cm Isse Ichidai = wörtlich „das ganze Leben lang“, kennzeichnet auf einem Shibai-e eine Abschiedsvorstellung eines Schauspielers, meist bei seinem Rückzug ins Privatleben Joruri = Puppenspiel, eigentlich der rezitative Gesang zum Puppenspiel Kabuki hyobanki = jährliche Schauspielkritiken, in denen die Schauspieler nach einer bestimmten Rangfolge bewertet wurden Kanji = das von den Japanern übernommene chinesische Schriftzeichen Kamigata = das Gebiet um Kyoto und Osaka
Dotonbori = Theaterviertel in Osaka
Kamishino = zeremonieller Überwurf der Samurai in der Feudalzeit, über dem Kimono getragen
Edo = alter Name für Tokyo
Kamuro = junge Schülerin einer Kurtisane
Fude = gemalt
Kana = japanische Lautschrift in 73 Silben, mittels der auch der wenig Gebildete lesen und schreiben konnte; man findet sie deshalb häufig auf den auch für das einfache Volk bestimmten Farbholzschnitten; so sind sämtliche Gedichte in diesem Katalog fast ausschließlich in Kana geschrieben
Ga = gemalt Geimei = der Bühnenname des Schauspielers Geisha = zur Unterhaltung der Männer in Tanz, Musik und Literatur besonders ausgebildete Mädchen Gion = Vergnügungsviertel und Geishaviertel in Kyoto Go = besonderer Künstlerbeiname des Malers, dem persönlichen Namen meist vorangestellt Haigo = Künstlername eines Dichters, auch von dichtenden Schauspielern benutzt Haiku = lyrisches, siebzehnsilbiges Kurzgedicht Haimyo = Haigo Han, -ban = verlegt, herausgegeben von Hanamichi = „Blumenweg“, ein quer durch die Reihen der Zuschauer zur Bühne hinführender Steg für besonders effektvolle Auf- und Abtritte Hanshita-e = die für den Block des Holzschneiders bestimmte Zeichnung
286
Kaomise = „Gesicht zeigen“, bei ihrem ersten Auftritt in der Kamigata – meist zu Saisonbeginn im November – stellten sich die Schauspieler dem Publikum vor, wobei der Hauptschauspieler eine Ansprache (Kojo) hielt
Mie = „schielender Blick“, die besonders theatralische Pose des Schauspielers bei einem dramatischen Höhepunkt Mimasu – Mon = das aus drei ineinander gesetzten viereckigen Reiskästen bestehende Wappen der Ichikawa-Schauspielerfamilie Mitate = „Auswahl“; im Zusammenhang mit Shibai-e eine erfundene Rollenbesetzung zu beliebten Stücken mit beliebten Schauspielern Mon = ein Wappen auf den Ärmeln und dem Rücken des Schauspielergewandes, an dem man seinen Namen oder seine Rolle erkennen kann Monjin = Schüler Naniwa = alter Name für Osaka Nerimono = „Paste“, Festumzug mit Verkleidung Nichiren = bedeutender Begründer einer buddhistischen Schule, 1222-1282 No = altes höfisches Tanz- und Singspiel mit Masken und kostbaren Gewändern
Tenpo = die Zeitperiode vom 25.1.1830 bis 17.2.1844 Toshidama-Siegel = aus den Kanazeichen „to“ und „shi“ gebildeter Ring, zuerst von Toyokuni I., später von mehreren seiner Nachfolger als Siegel zur Signatur benutzt Triptychon = Bildkomposition aus drei nebeneinander gelegten Blättern Uchikake = langer, weiter Überkimono Ukiyo-e = Bilder des täglichen Lebens Yago = Bühnenname eines Schauspielers, mit dem ihn seine Fans während des Spiels anfeuerten
Oju = auf besondere Bestellung Okonomi ni Tsuki = auf besonderen Auftrag Okubi-e = „Kopfbild“, Brustporträt
Yoko-e = „Querbild“, gewöhnlich für Landschaftsbilder benutzt, ein in Osaka selten gebräuchliches Format
Onnagata = männlicher Darsteller von Frauenrollen im Kabukitheater
Zukushi = „eine vollständige Aufzählung“, meist in Serientitel verwandt
Onna Otokodate = weibliche Variante der Otokodate Oshibai = die beiden großen Theater in Osaka: Kado und Naka Oshie = stoffbeklebte Bilder zur Dekoration von Federballschlägern u.a. Otokodate = Mitglied einer ritterlichen Bruderschaft, die sich in der Feudalzeit in den Städten bildete, um den Übergriffen der Daimyo entgegenzutreten Samurai = erste und einzige adlige Klasse des feudalen japanischen Vier-Klassen-Systems Sepukki = ritueller Selbstmord (harakiri) Shibori = „wringen“, eine Färbetechnik, bei der die Muster durch Eintauchen gebundener Stoffteile in ein Farbbad mit anschließendem Wringen erzielt wurden
Kento = Passmarke beim Mehrfarbendruck
Shijo = bedeutende Malerschule, die in Kyoto im gleichnamigen Stadtviertel Ende des 18. Jahrhunderts entstand
Kyogen = komisches Zwischenspiel im klassischen No-Theater
Surimono = „Druckding“, meist für private Zwecke – im Handel nicht käufliche –, oft mit besonderer Sorgfalt unter Verwendung kostbarer Farben in kleinen Auflagen hergestellte Glückwunschblätter
Oban = ca. 38 x 25 cm
Shibai-e = „Theaterbilder“, Schauspielerdrucke
Koshimoto = Hofdame, Zofe
Suri = gedruckt von
Ukiyo = vergängliche Welt
Shibai = Theater
Kojo = Einführungsrede eines Schauspielers anlässlich des Namenswechsels oder Erstauftritts
Sumo = traditioneller japanischer Ringkampf
Oatari = großer Bühnenerfolg
Keigoto = Bezeichnung in der Kamigata für ein Kabuki-Tanzspiel
Koban = ca. 19 x 12 cm
Suganozuri = „Sanddruck“, die gedruckten feinen Farbblättchen sollten an den Gold/ Silberstaub erinnern, mit dem häufiger Bildermontierungen gesprenkelt wurden
Nobori = die Reise nach Osaka oder Kyoto
Kappazuri = Schablonendruck
Kiwame = runde Zensorstempel der staatlichen Zensurbehörde in Edo 1791-1842
Shogun = oberster Feldherr des Reiches, Reichskanzler
Shinmachi = Vergnügungs- und Bordellviertel in Osaka Shinamouchi = Vergnügungs- und Geishaviertel in Osaka Shinie = zum Gedenken des Todestages angefertigtes Bild Shosagoto = pantomimisches Tanzspiel
Hinweise für die Benutzung des Kataloges
Impressum
• Die Beschreibungen der Holzschnitte erfolgen nach der japanischen Methode von rechts nach links.
Dieser Katalog erscheint anlässlich der Austellung „Schätze der Kamigata. Japanische Farbholzschnitte aus Osaka 1780-1880“:
• Die Rollenbezeichnungen stehen auf den Exponaten rechts vor den Schauspielernamen. • Schauspieler und Rollenbezeichnungen, die sich in eckigen Klammern befinden [ ] fehlen auf den Holzschnitten. • Die gleiche Rolle wird auf den Holzschnitten manchmal unterschiedlich geschrieben (z. B. Hirai Gonpachi statt Shirai Gonpachi). • Die Zusätze zu den Ehrennamen der Schauspieler, wie I., III., VII., die die Reihenfolge der Namensträger ausdrücken, fehlen fast immer auf den Holzschnitten. • Die bekannteren Schauspieler übernahmen in einem Stück mehrere Rollen, manchmal bis zu zwölf. • Die Titel der Stücke wurden vor 1850 nur selten auf den Holzschnitten vermerkt. Ihre Lesart ist bisweilen unterschiedlich.
Musée national d‘histoire et d‘art Luxembourg 16.11.2012 - 17.03.2013 Muzeum Sztuki i Techniki Japonskiej Manggha Krakau September 2013 - Januar 2014 Herausgeber Musée national d’histoire et d’art Luxembourg Autor Hendrick Lühl Wissenschaftliche Bearbeitung Stephan Brakensiek, Claudia Klein Kuratoren der Ausstellung Stephan Brakensiek, Gosia Nowara Gesamtkoordination Gosia Nowara, Gilles Zeimet, Eva Maringer
• In der Kamigata erhielt jedes Stück, das zu Beginn des neuen Jahres neu aufgeführt wurde, den Zusatz „Keisei“ (Kurtisane), gleichgültig, ob diese im Stück eine Rolle spielte.
Konservatorische Betreuung der Objekte und technische Assistenz Christiane Berns, Pit Kaiser, Jérôme Michaely, Simone Habaru
• Die Gedichte sind voller Anspielungen, deren Sinn heute meist nicht mehr bekannt ist. So sind fast immer die unterschiedlichsten Übersetzungen und Interpretationen möglich.
Fotos der Exponate Andreas Thull Tom Lucas
• Die gleiche Schreibweise verschiedener Künstlernamen im Deutschen folgt daraus, dass unterschiedliche Kanji-Schriftzeichen im Deutschen gleich ausgesprochen werden. So weist Nelson’s Japanisch-Englisches Zeichenlexikon unter 5446 Zeichen für die Silbe Ko, Kō über 230, Ki über 100, Ka über 90, Sho, Shō über 180 verschiedene Zeichen aus.
Graphische Gestaltung des Kataloges und der Ausstellung Linda Bos, PRETTY FOREST design + illustration, Luxemburg
• Auf die in Übersetzungen häufiger verwandten Vokallängenanzeichen ist weitgehend verzichtet worden. • Soweit die Künstlersignaturen statt der aus der chinesischen Schrift entlehnten Kanjizeichen die japanischen Silbenzeichen (Kana) enthalten, sind die Kana-Zeichen „Klein“ geschrieben, z. B. Ashi-yu-ki („Ashi“ als Kanji, „yu“ und „ki“ als Kana). • Es werden nur die auf den Bildern aufgeführten Verlagssiegel bezeichnet. • Soweit nicht besonders vermerkt, handelt es sich bei den Exponaten um Farbholzschnitte.
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Besitznachweis Alle Werke aus deutschen Privatsammlungen Druck Imprimerie Centrale, Luxemburg Papier Focus Art Natural vol. 1.3, FSC-Mix zertifiziert, 135 g/m2 © Musée national d’histoire et d’art, Luxembourg und Autoren Publications du Musée national d‘histoire et d‘art - Luxembourg / 18 ISBN 978-3-943904-16-1 Titelblatt: Detailabbildung aus Kat. 381 (Seite 176-177)