Modest Mekisch

Ich habe ab und zu diese Monsteraugen. Ich stoße auf etwas, das ich nicht mag, und es wird riesig, es wird zur ganzen Welt. Einmal waren es die Fingernägel einer Frau. Mir schoss durch den Kopf, dass sie merkwürdig sind und zu kurz und stummelig. Danach konnte ich an nichts anderes mehr denken. Ich versuchte, sie zu ermutigen, etwas mit ihrer Nagelhaut zu machen, sie hochzuschieben - findest du das ekelig? Ich redete mir ein, ich würde sie wieder vergöttern, wenn sie bloß etwas mit ihren Händen macht. Aber in Wirklichkeit warteten andere Dinge wie ihre Stimme und ihre Persönlichkeit und ihre Art, wie sie fickte, nur darauf, den Platz der Fingernägel einzunehmen. Ich hatte damit angefangen, sie in meinem Kopf zu zersetzen und zu vernichten. Mit meinen Monsteraugen. Daher denke ich manchmal, das netteste, was ich für jemanden tun kann, ist, ihn aus dem Blickfeld dieser Augen fernzuhalten. Wie man einen Wolf vom Mondlicht fernhält.