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Impressum moritz - Studentische Medien Greifswald Rubenowstraße 1, 17487 Greifswald Hausadresse: Wollweberstraße 4 Tel: 0 38 34 / 86 17 59 (Reda); -58 (GF) Fax: 0 38 34 / 86 17 56; e-mail: moritz@uni-greifswald.de Chefredaktion: Kai Doering, Uwe Roßner Geschäftsführung: Tobias Linke, Christian Bäz Herausgeberin: Studierendenschaft der Universität Greifswald (AStA) V.i.S.d.P.: Kai Doering Hochschulpolitik: Kai Doering (ring) Uni-Versum: n.n. Feuilleton: Uwe Roßner (ur) Mitwirkende an dieser Ausgabe: Christian Bäz (chris), Florian Benkenstein (flo), Michael Boortz (michi), Arvid Hansmann (aha), Delia Holm (dee), Melchior Jordan (mel), Joel Kaczmarek (jmk), Jessyca Keil (jazzy), Ulrich Kötter (UK), Stephan Kosa (kos), Cornelia Leinhos (cole) Verena Lilge (lil), Julia Mai (maju), Louise Pachtner (lou), Sophia Penther (so), Grit Preibisch (grip), Katarina Sass (kats), Anne Schuldt (enna), Henrike Steiner (rike) Ein besonderer Dank geht an: Julia Schrod, Anne Schürmann, Matthias Stiel, Maria-Silva Vilbrandt, Jörg Weber, Jonas Wipfler. Gestaltung: Kai Doering, Ulrich Kötter Titelbild: Kai Doering Anzeigen: Geschäftsführung Druck: Druckhaus Panzig, Studentenberg 1a, 17489 Greifswald moritz erscheint während des Semesters monatlich in einer Auflage von derzeit 3.000 Exemplaren. Anzeigen- und Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 06. Juni. Die nächste Ausgabe erscheint am 20. Juni. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte und Leserbriefe redaktionell zu bearbeiten. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die in Artikeln und Werbeanzeigen geäußerten Meinungen stimmen nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers überein. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Ich besitze keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. Albert Einstein

Roth und doch grün: Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen informiert sich im moritz über die geplanten Stellenkürzungen an Foto: chris den Unis.

Hallo Leutinnen und Leute! Gleichstellung ist ja eine tolle Sache. Mitunter geht sie jedoch recht komische Wege. Dass man nicht mehr „man“ sagt, sondern im besten Fall noch „frau“, was nicht nur ethymologisch ziemlicher Unsinn ist, daran haben wir uns ja schon gewöhnt. Etwas Komisches ist mir hingegen passiert, als ich neulich einen Blick in die Wahlordnung fürs Studierendenparlament geworfen habe. Dort war zwar von einer „Wahlleiterin“, „Wahlhelferinnen“ sowie „Kandidatinnen“ die Rede, doch männliche Formen suchte ich vergeblich. Beinahe orakelhaft wirkte da auf mich die Frage eines (männlichen) Kommilitonen, wo er denn die Wahlordnung

für Männer finden könne. Dies wird wohl ebenso unbeantwortet bleiben, wie die Frage, ob auf die „Emannzipation“ in Kürze die „Efrauzipation“ folgen wird. Alice Schwarzer würde es vielleicht sogar freuen; ist doch die explizite Betonung der weiblichen Form im Grunde genommen auch eine Art die Diskriminierung. Wollen Frauen nicht vielleicht einfach nur gleich behandelt werden? Tun wir ihnen mit Überbetonungen wirklich eine Gefallen? Mit diesen Fragen im Kopf wünsche ich Euch einen schönen Mai.


kurznachrichten

AStA

Studierendenausschuss

Vorläufiges Ergebnis der Wahl zum StuPa 33 Kandidatinnen und Kandidaten waren bei der diesjährigen StuPaWahl angetreten. Am Abend des 13. Mai standen die Gewählten fest. Es sind: Simon Sieweke (218 Stimmen) Kai Doering (176) Thomas Schattschneider (165) Naemi Schadagies (152) Ireen Jordan (111) Philipp Kohlbecher (107) Christopher Trippe (101) Josef Lewe (99) Peter Eitel (98) Nils Lalleike (85) Eric Kibler (81) Nathanael Winter (81) Daniel Wolf (79) Jan Steyer (78) Zoran Vasic (75) Nora Wortmann (75) Henrik Weller (69) Martin Hackober (67) Maik Harfmann (66) Robert Rostoski (62) Dirk Stockfisch (54) Die Wahlbeteiligung betrug 9,27 Prozent. Am 24. Mai findet um 20 Uhr die konstituierende Sitzung im Hörsaal 1 (Audimax) statt. Sie ist öffentlich.

Allgemeiner

Ihr findet den AStA im Audimax in der Rubenowstraße 1.

Nur noch fünf Referenten im AStA Seit Anfang Mai besteht der AStA nur noch aus fünf Referentinnen und Referenten. Christin Püschel, Referentin für BAföG und Studienfinanzierung, sowie Simon Sieweke, hochschulpolitischer Referent, sind von ihren Ämtern zurückgetreten. Beide nehmen jedoch ihre Sprechzeiten noch wahr.

Student erhält Auszeichnung der Stadt Der Student Manuel Kniep hat für sein Engagement beim GrIStuF e.V. sowie bei Radio 98.1 am 14. Mai von der Stadt Greifswald den silbernen Greifen verliehen bekommen. Mit dieser Auszeichnung werden jedes Jahr zehn Bürger geehrt, die sich in ehrenamtlicher Arbeit um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben. Philip Dreesen, Chefredakteur von Radio 98.1, erhielt einen Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt.

kurznachrichten

Über 3 000 Teilnehmer bei Demo in Schwerin

Telefon: 0 38 34 / 86 17 50 -51 Fax: 0 38 34 / 86 17 52 E-Mail: asta@uni-greifswald.de Vorsitz: Thomas Schattschneider Mo und Do 10-12 Uhr Referentin für Ausländerfragen: Jana-Elena Koser Di 10-12, Mi 12-14, Do 14-16 Uhr Referentin für BAföG und Studienfinanzierung: n.n. Referentin für Erstsemesterarbeit: Katharina Winkel Mo und Do 12-14 Uhr Referent für Fachschafts- und Gremienarbeit: Felix M. Prokoph Di 16-18 Uhr, Do 12-14 Uhr Referent für Finanzen: Eric Kibler Mi 14-16 Uhr, Fr 11-13 Uhr Referat für Hochschulpolitik: n.n. Do und Fr 9-11 Uhr Referentin für Soziales: n.n.

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Referent für Studium und Lehre: n.n.

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Präsidenten des Studierendenparlamentes: Philipp Kohlbecher Alexander Gerberding (Stellvertreter) stupa@uni-greifswald.de Gleichstellungsbeauftragte(r): n.n. Beauftragte(r) für Schwule und Lesben: Maik Harfmann

An der Groß-Demo in Schwerin am 21. April gegen die geplanten Stellenkürzungen haben über 3 000 Studierende, Doezenten und Mitarbeiter der Hochschulen aus Stralsund, Wismar, Neubrandenburg, Rostock und Greifswald teilgenommen. Mit 16 Bussen und zahllosen Privatwagen waren etwa (Foto: so) 900 Greifswalder aufgebrochen. AStA und StuPa sagen Danke! 4

Beauftragte(r) für Internetpräsenz: Christian Heise Beauftragte für Campus Europae: Katharina Miller moritz

mai 2


inhalt

schuss

moritz gelesen? Nachgedacht? Meinung schreiben!

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moritz@uni-greifswald.de, Betreff: Leserbrief

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Kunterbunt

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Kult

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Die Sozialberatung des Studentenwerks hilft in (fast) jeder Lebenslage weiter.

Am 04. Juni startet das 2. Students Festival. Wir werfen einen Blick zurück und mehrere nach vorne.

Unendliche Weiten eines geliebten Genres und ein außergewöhnlicher Regisseur.

politik

titel

feuilleton

„Torch the world“: GrIStuF - Was ist das? 22 Visa und kein Ende 23 Themen und Referenten 24 Festival TV 26 Impressionen 2002 27

Erlebnis Estland Der Schatten der Welle Auferstanden aus Ruinen Der Griff nach den Sternen Kino: Kingdom of Heaven Kino: Die Dolmetscherin DVD: Poem, Collateral Ein Mann und sein Instrument CD: Garbage, Sam Phillips u.a. Theater: Die Eckigen, Frau vom Meer Theater: TanzZeit Bücher Bücher: Antonia Michaelis schreibmoritz: “So sensibel” Greifswalder Sagen Arvids Kolumne

Kurznachrichten Leserbriefe Uni als Lebensader Kürzungspläne politische Gruppen: GHG AStA: Finanzen, Badminton

Lehre:

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Militärmedizin Greifswald 1945 Greifswald Guardians Sozialberatung Canada-Day SMD-Studententage Tradition - Quo vadis?

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leserbriefe Zum Interview mit Kultusminister Hans-Robert Metelmann (moritz 48) schrieben zwei Leser:

Minister beleidigt Uni Bildungsminister Prof. Metelmann zweifelte im moritz-Interview an der Fähigkeit der Gremien der akademischen Selbstverwaltung, bei Strukturentscheidungen über den Tellerrand des eigenen Instituts hinauszublicken. Den Niederungen des akademischen Betriebs endlich entkommen und in die höheren Weihen der Landespolitik entrückt, ist der Minister wohl inzwischen zu der Überzeugung gelangt, allein sein weitsichtiges Urteil könne die beiden Universitäten des Landes vor der Provinzialität retten. Wie konnte der akademische Senat nur verkennen, dass die vom Bildungsminister auf Geheiß der Finanzministerin vorgeschlagene Mittelkürzungen in Höhe von 40 Millionen Euro nicht zu einer Qualitätsverbesserung führen werden? Warum nur jubelte der akademi-

sche Senat nicht freudig, als der parlamentarische Kollege des Ministers, Mathias Brodkorb MdL, die Universitäten des Landes mit Hilfe einer Landeskinderquote vor der Provinzialität zu retten versuchte? Das bildungspolitische Versagen der Schweriner Administration vor Augen, flüchtet sich der Minister jetzt auch noch in Beleidigungen der Betroffenen. Philipp Wichter

Für Ergebnisse zu früh Für Mut zu spät! Im Rhetorik-Grundkurs erklärte man uns zum Thema Argumentations- und Gesprächsführung: „Das Beste zum Schluss!“ Der Schluss muss immer etwas Pfeffer haben, da muss etwas hängen bleiben, was die Leute mit nach Hause nehmen können – „take home messages" sozusagen! Da muss noch mal alles auf einen Punkt

zusammengeschmolzen werden. Denn nur was zuletzt gesagt wird, das zählt eben! In diesen Tagen geht es um ehr, da geht's um Protest, um Emotionen und Ängste und Sorgen. Da sollten wir alle mit Kampf und Herzblut dabei sein. Da rennen wir und lassen Vorlesungen ausfallen. Da wollen wir's wissen und lassen uns nicht mehr einschüchtern... Uwe Roßner stellte im Interview Bildungsminister Metelmann diese letzte Frage: „Wie kam es zu Ihrer Entscheidung, das damalige Rektorenamt niederzulegen und nach Schwerin ins Bildungsministerium zu wechseln?“ Gott sei Dank habe ich noch den Wimpel mit dem „Buh!“ im linken Bild gesehen! Karsten Linde

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leserbriefe

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Greifswalder Geschäftsleute wissen, was sie an ihren Studenten haben Von Katharina Sass und Kai Doering Tagtäglich hört man derzeit von der Schließung von Instituten an den Hochschulen in unserem Land. BWL, Politik oder Theologie - wen es treffen wird, weiß noch niemand, doch eines ist sicher: Folgen wird dies haben. Nicht nur für die Hochschulen direkt, sondern auch für die Städte, die sie beherbergen. Wie würde sich die Schließung von Instituten und damit das Wegbleiben von bis zu 4 000 Studierenden auf die Geschäfte in Greifswald auswirken? "Für uns würde das auf jeden Fall einen Umsatzrückgang bedeuten", ist sich Christiane Wegner von der Bäckerei und Konditorei MarcKwardt in der Langen Straße sicher. "Gerade wegen der Nähe zur Uni und zu den medizinischen Instituten zählen sehr viele Studenten zu unseren Kunden." Auch in der Raths- und Universitätsbuchhandlung machen Studenten den größten

Bald in ganz Greifswald? Geschlossenes Geschäft in der Langen Straße.

die Ausbildung von Lehrlingen würde gefährdet sein. Der Rückgang von Studenten könnte zwar durch die Einschränkung der Fachliteratur abgefedert werden, dies würde jedoch auf Kosten der Sortimentsvielfalt gehen. Um dies zu verhindern, beteiligt sich Birgit Behl an den Protesten. "Wir haben einen Teil der Busse nach Schwerin gesponsert und auch einige unserer Mitarbeiter haben sich an der Demo beteiligt." Nicht ganz so schwarz malt Annette Fock, Geschäftsführerin des "Papierhauses" in der Brüggstraße. "Wir müssten zwar bei einigen Produkten mit einem Umsatzrückgang rechnen, doch schließen müssten wir nicht." Trotzdem sieht sie Studenten als Wissen, was sie an den Studenten haben: wichtige und angenehme KundGreifswalder Geschäftsleute zeigen Soli- schaft. Aus diesem Grund unterdarität. Foto: ring stützte sie die Proteste, indem sie Unterschriftenlisten ausgelegt hat. Anteil am Kundenkreis aus. "Für "Für uns ist die Debatte existenzentuns würde ein Rückgang der scheidend", sagt hingegen Dirk Studenten dramatische Folgen Rodschikofsky von DPC, auch behaben", sagt Birgit Behl, Gekannt als "Naumann", "denn 90 schäftsführerin in Greifswald. Das Prozent unserer Kunden sind Stuwissenschaftliche Sortiment müsste denten." Schon während der Semeeingeschränkt, Mitarbeiter entlassterferien macht sich der Rückgang sen und die Belieferung der Biblibemerkbar - und das nicht allein im othek zurückgefahren werden. Auch mai 2005

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Copy-Shop. Viele Händler in Greifswald haben sich langfristig auf die Studenten eingestellt und investiert. "Wir haben erst vor kurzer Zeit unser Hauptgeschäft an den zukünftigen Campus verlagert." Ein drastischer Rückgang der Studierenden wäre also fatal. Aus diesem Grund unterstützt DPC die Proteste auch aktiv mit zehn bis zwanzigtausend kostenlosen Kopien. "Studenten sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die ganze Region", stellt Mario Wittkopf heraus. Er ist Verantwortlicher für die Pressearbeit des Innenstadtvereins. "Vermieter, Dienstleister und viele andere Branchen hier in Greifswald leben von den Studenten. Ohne sie würde die Region verarmen." Wittkopf und seine Mitstreiter wollen deshalb ein Zeichen setzen. "Ja zur Uni" - so lautet das Motto einer geplanten Aufkleber- und Flyeraktion. "Wir wissen, was wir an der Uni haben." "Als Kinobetreiber haben wir sowohl unternehmerische als auch kulturelle Verantwortung," meint abschließend René Römer, Theaterleiter des CineStar Greifswald. "Daher können wir den geplanten Stellenabbau nur ablehnen." Er plädiert ganz cineastisch für ein "Happy End". Wir auch!

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Schaulaufen der Fakultäten Dekane setzen auf stärkere Vernetzung, Studenten aufs Lehramt Von Kai Doering

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Derzeit sollte man nicht ohne Schwerpunkte seiner Fakultät vor. Beibehaltung der meisten LehrSchirm aus dem Haus gehen, auch „Der Kommunikationswissenschaft amtsstudiengänge aus. wenn die Sonne scheint. Doch nicht wird eine Brückenfunktion zukom“Warum ist und bleibt die Lehrernur das Wetter in Greifswald ändert men“, gab er vor. So sollen die bildung ein wichtiges Standbein der sich zurzeit beinahe minütlich, auch Studiengänge „Health CommuniPhilosophischen Fakultät” lautete die Institute, die den Sparplänen cation“ sowie „Mediensoziologie“ daher auch der Titel eines Vorder Landesregierung schlags zur Umstruktuzum Opfer fallen sollen, rierung der „PhilFak“, wechseln kontinuierder in der Sitzung des lich. Fakultätsrats am 11. Mai Nachdem Bildungsvon Studentenseite einminister Hans-Robert gebracht wurde. Neben Metelmann nach dem der Beibehaltung der Gipfel mit den RektoLehrerbildung sollen ren in Hasenwinkel am nach diesem Papier eine 27. April seine Idee der gestärkte Sozialwissen„Kompetenzfelder“ vorschaft und ein aufgewergelegt hatte (der Proteter kulturwissentest-moritz berichtete), schaftlicher Nordosteuwaren am fünften Mai ropa-Schwerpunkt entim Senat die Dekane an stehen. Geht es nach den der Reihe. Hatten MeKommilitonen, so sollen telmann noch 16 die Fächer Deutsch, Schwerpunkte von „EEnglisch, Geschichte, thische Orientierung“ Kunst, Latein, Philosobis „Natur, Mensch und phie, Polnisch, Russisch Umwelt“ vorgeschwebt, und Schwedisch in Zuso beschränken sich die kunft noch als LehrDekane (mit Ausnahme amtsstudiengänge angevon Professor Michael boten werden. Durch Herbst von der Theoloden Verzicht auf die von gischen Fakultät) auf der Fakultät bereits zur vier SchwerpunktbereiSchließung vorgeschlache. Gesundheit, Ethik, genen Institute RomaniNord-Ost-Europa sowie stik, AltertumswissenUmweltwissenschaften schaft und Sport würden bilden ihrer Ansicht bis 2015 etwa 30 Stellen nach Schnittmengen abgebaut - und das, der fünf Fakultäten, obwohl einige Profesdie sie in ihrem Be- „Hier muss einmal die Greifswalder Uni gewesen sein.“ suren und JuniorproKarrikatur: David Albrecht fessuren an anderer stand erhalten wollen. Das Papier sieht ProStelle geschaffen würfilierungen vor, denn „wir sind zu eine Vernetzung zur medizinischen den. Durch die Ausnutzung von klein um gleichzeitig wissenschaftliFakultät erreichen. Ähnliches ist für Synergien würden alle Bereiche che Tiefe und thematische Breite zu die Geschichte vorgesehen, die mit bedient, der kulturwissenschaftligarantieren“, wie der Dekan der der Rechtsgeschichte eine Verbinche sowie der sozialwissenschaftlimathematisch-naturwissenschaftdung zu den Juristen herstellen soll. che Bereich ausgebaut. lichen Fakultät, Professor Jan-Peter Nur für die Lehrerbildung ist bei so Nachdem der Fakultätsrat der Hildebrandt, meinte. „Wir müssen viel Vernetzung unter den neuen Philosophie das Papier der Dekane uns entscheiden“, ist auch Professor Studiengängen kein Platz mehr. abgelehnt hatte, wurde der VorManfred Bornewasser, der Dekan Von ihr soll sich die Uni langfristig schlag der Studenten schließlich mit der Philosophischen Fakultät übertrennen. Ein Vorhaben, das bei vieMehrheit verabschiedet. Wie ihn zeugt. Er stellte mit Kulturwissenlen auf Ablehnung stieß. In einem der Senat in seiner Sitzung am 18. schaften, Sprache sowie KommuniStimmungsbild sprach sich die Mai aufgenommen hat, stand bei kationswissenschaft die künftigen Mehrheit des Senats für die Redaktionsschluss noch nicht fest.

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Visionen als Chance Joecks legt Finanzierungskonzept vor

ten

Von Kai Doering

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Staffellauf am 20. und 21. April

Demo in Schwerin am 21. April

Senatssitzung am 04. Mai

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Vollversammlung am 14. April

mai 2005

Während tagtäglich um Stellen Steueridentifikationsnummer begeschachert wird und der "Schwarkommen, die sie ein Leben lang ze Peter" der Kürzungen mal hier begleitet", weiß Joecks. Die Hochund mal dort auftaucht, hat sich schulen müssten dann nur noch die eine Arbeitsgruppe unter dem für den Studierenden anfallenden Senatsvorsitzenden Wolfgang Gebühren melden. "Den Rest erleJoecks mit der nachhaltigen Finandigt der Großrechner." zierung unserer Universität beDaneben soll ein Semesterbeitrag schäftigt. von 90 Euro erhoben werden, der In einer Vorlage werden zwei Felder unmittelbar für studentische Zwekbeschrieben. Zum einen sollen ke, wie etwa längere Öffnungszeiten Bewirtschaftungskosten gesenkt der Bibliothek, verwendet wird. "50 werden, indem die Uni unrentable Gebäude abgibt und verantwortlicher mit dem Energieverbrauch umgegangen wird. Im zweiten, weitaus komplexeren, Feld, geht es um die Erhebung von Studiengebühren. "Gebt uns das Recht auf Einnahmen", fordert Professor Joecks von Land. Seiner Ansicht nach werden Studiengebühren mit Sicherheit bundesweit kommen. Um niemanden vom Studium abzuschrekken, möchte er einen "umgekehrten Generationenvertrag" einführen. "Hierbei finanziert der Absolvent der Hochschule während seiner Berufstätigkeit teilweise die Kosten der nach- Plan für die Zukunft: Professor Wolfgang folgenden Generationen", er- Joecks. Foto: ring klärt Joecks das Modell. Gezahlt wird also nicht schon während Cent pro Tag kann jeder aufbrindes Studiums, sondern erst mit dem gen", rechnet Joecks vor. Die Eintritt in das Berufsleben. Wenn Verwaltung des Beitrags möchte er die Hochschule es also nicht schafft, den einzelnen Fachschaften überihre Studierenden ausreichend zu lassen. Klingt alles ganz einfach, qualifizieren, gibt es auch hinterher doch besteht nicht die Gefahr, dass kein Geld. Die Rückzahlung ist sich das Land nach Einführung allerdings nur an das Einkommen eines solchen Modells weiter aus gebunden (Joecks legt in seinem der Hochschulfinanzierung zurükPapier ein Stufenmodell vor). kzieht? "Da müssten wir Zielver"Wenn jemand sein Studium abeinbarungen treffen", meint Joecks. bricht, hinterher eine Fleischerlehre "Ein bestimmter Prozentsatz des macht und nun einen Haufen Geld Landeshaushalts müsste fest für die damit verdient, im Fernsehen Leute Bildung veranschlagt werden." zu beleidigen, muss er selbstverGanz Jurist, will er diesen in der ständlich auch zahlen." Landesverfassung festschreiben lasDie Verwaltung der Gebühren sen. möchte der Senatsvorsitzende dem Ein gewagter Plan, doch "wer nicht Bundesamt für Finanzen überlasmit Visionen an die aktuelle Sisen. "Spätestens 2007 werden alle tuation herangeht, kann sich eigentBundesbürger eine so genannte lich gleich vor den Zug werfen."

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Das Gründerbüro ist wieder auf! Hilfe für Unternehmensgründer der eröffnet werden. Für Studenten und WissenschaftFür TZV-Geschäftsführer Mario ler der Ernst-Moritz-Arndt-UniverKokowsky "wäre es sehr schade, sität Greifswald ist es ab sofort wieder möglich, im Gründerbüro in der Loefflerstraße 70, im Erdgeschoss Raum 120 anzuklopfen, um sich zum Thema Existenzgründung zu informieren. In der letzten Zeit war dies nicht möglich, da das Büro wegen unklarer Finanzen nicht besetzt werden Michael Happe, Anne Erdmann, Peter Hellmers (v. l.). konnte. Aufgrund der Initiative von Michael Happe (BWL wenn es kein Gründerbüro an der Student 4. Semester) in ZusamUni geben würde. Uns ginge ein menarbeit mit dem Technologiewichtiger Draht verloren und manzentrum Vorpommern (TZV) und che potentielle Geschäftsidee in den Köpfen von Studenten bliebe Jan Meiering, wissenschaftlicher im Verborgenen - das will ich einMitarbeiter am Lehrstuhl BWL fach vermeiden." konnte die Anlaufstätte für grünDank der finanziellen Zuwendundungswillige Studenten nun wie-

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gen durch das TZV ist das Büro an zwei Tagen in der Woche für jeweils zwei Stunden besetzt. Jeden Mi und Do in der Zeit von 12:00 bis 14:00 Uhr stehen Michael Happe bzw. Peter Hellmers (BWL Student BWL 8. Semester), beide Mitglied des Capufaktur e.V. (studentische Unternehmensberatung) gründungswilligen Studenten und Mitarbeitern der Uni im Büro in Zusammenarbeit mit dem TZV für Fragen rund um die Existenzgründung zur Verfügung. Weiterhin werden Kontakte zu weiteren Anlaufstellen vermittelt. Gründungswillige werden von der Ideenfindung für die Geschäftsidee bis zur Unternehmensgründung und darüber hinaus beratend begleitet. Eröffnungsmittwoch ist der 18. März 2005.

Telefon Gründerbüro: 03834-862408 Ansprechpartner im TZV: Anne Erdmann Tel.: 03834-550-151 www.technologiezentrum.de

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Individualisten bevorzugt Die Grüne Hochschulgruppe

Von Kai Doering

Wer in der Politik an Grün denkt, zudem, dass die Parlamentarier aus unterlagen auf Papier und nicht per hat meist Häkelsocken, Brockdorf Reihen der GHG sehr engagiert bei E-Mail-Versand aussprach, doch oder in letzter Zeit den Visa-Ausder Sache gewesen seien. Die alles in allem sei die Bilanz sehr schuss im Kopf. Doch wer meint, Fehlzeiten sind sehr gering. "Zudem positiv. "Die meisten Ziele haben dies würde "Die Grünen" ausreihaben wir in allen Arbeitsgemeinwir erreicht." chend beschreiben, irrt. Zumindest schaften mitgewirkt und mit Toralf Doch auch wenn im vergangenen an unserer Uni sieht es ein Jahr der Schwerpunkt auf der wenig anders aus. StuPa-Arbeit lag, beschäftigt "Der Ökologiegedanke ist zwar sich die GHG auch mit anderen auch bei uns ausgeprägt", sagt hochschulrelevanten Themen. Christian Bäz, einer der beiden So stünde die Diskussion um Sprecher der Grünen HochStudiengebühren derzeit ganz schulgruppe Greifswald (GHG), oben auf der Liste. "Wir haben "doch sind wir keineswegs die Arbeitsgruppen gebildet, die Nachwuchs-AG der Grünen." sich mit verschiedenen MoSo seien auch nur drei der insdellen auseinandersetzen", sagt gesamt 20 Mitglieder in der Christian. "Auf dieser GrundPartei. Jeder, der mit den lage werden wir unsere Position Grundgedanken der Gruppe erarbeiten." übereinstimme – neben einem Ein weiterer Akzent der politiBewusstsein für Ökologie nennt schen Arbeit soll beim "Ring Christian die Gleichheit aller Politischer Jugend" (RPJ) lieStudierenden – könne Teil der gen. Es handelt sich dabei um GHG werden. "Es ist auch kein einen Zusammenschluss der Problem, wenn man bereits verschiedenen politischen JuMitglied einer anderen Partei gendorganisationen in Greifsist." wald. "Wir wollen künftig stärDie GHG ist eine junge Hochker mit den anderen Gruppen schulgruppe. Im Wintersemezusammenarbeiten, denn es ster 2003 wurde sie von acht gilt, dieselben Probleme anzuPolitikstudenten gegründet und packen." wuchs stetig an. Heute gehören Wer Lust hat, die Grüne Hochauch Juristen oder Landschaftschulgruppe einmal kennen zu sökologen dazu. "Wir sind ein Grün und gut: Die GHG vor ihrem Stammlokal. lernen, kommt am besten zu Foto: ring einem ihrer Treffen. Diese finziemlich lustiger Haufen und eine Gruppe von Individuaden alle vierzehn Tage im listen, die ihre eigene Sicht haben", Stark den Vorsitzenden der AG zur Kontor am Markt statt. Beginn ist meint Christian - eine Eigenschaft, Umstrukturierung des AStA geum 16 Uhr. Vorab kann man sich die manchmal ungeahnte Eigenstellt." Der ein oder andere Fauxpas unter gruene-hochschulgrupdynamik entwickelt. So sorgte eine sei zwar passiert, so etwa als sich pe@web.de schon einmal Infos fehlende Abstimmung nach der vereine Parlamentarierin für Sitzungsschicken lassen. gangenen Wahl zum Studierendenparlament (StuPa) dazu, dass zwei Grüne bei der Wahl des Präsidenten gegeneinander antraten. "Damals ist es natürlich dumm gelaufen", gibt Christian zu, "doch wir können ja niemandem die Kandidatur verbieten." Ansonsten blickt der Sprecher auf eine erfolgreiche Legislatur des StuPa aus grüner Sicht zurück. "Alle unsere Kandidatinnen und Kandidaten haben ein Mandat erhalten. Außerdem haben wir das Präsidium gestellt." Die Bilanz zeige mai 2005

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den moritz und Radio 98.1 mit 15.000 Euro. Auch das studentische Nachtleben wird unterstützt. Die sechs Studentenclubs (Geographenkeller, Geologenkeller, Kiste, C9, Mira und Mensaclub) erhalten Zuschüsse für Renovierungs- und Erneuerungsarbeiten um den Studenten Spaß und Erholung nach langen Vorlesungen zu garanZu Beginn jedes neuen Semestieren. ters bezahlt der Student einen Einen aktuellen Bezug stellen Studienbeitrag von 40,50 Euro. die Fördermittel von 8.100 Aber wo das Geld eigentlich hin Euro für das Greifswalder geht und was damit geschieht, Studentenfestival 2005 dar. weiß kaum einer, sofern sich Neben all diesen Förderungen überhaupt jemand dafür interesund Zuschüssen gehen ungesiert. fähr 25.000 Euro an RefeAcht Euro vom Betrag eines renten und Beauftragte des jeden Studenten gehen an den AStA. Da alle diese Studenten AStA, das ergibt eine stolze Sumihre Zeit und Energie in die me von ungefähr 160.000 Euro, Arbeit für ihre Kommilitonen hinzu kommen noch etwa Herr des Schatzes: Finanzreferent Eric Kibler. stecken, ist eine kleine Auf20.000 Euro an Einnahmen und Foto: ring wandsentschädigung nur fair. Spenden. Dank eines guten Geldtisches Theater zum Stadtfest, Fahrt Was macht der AStA nun mit dieManagements ist es dem AStA in zur Deutschen Hochschulmeistersem Haufen Geld? 1/3 der Studendiesem Haushaltsjahr gelungen, schaft Frauenfußball...). tengelder gehen an die Fachschaften 8.000 Euro Gewinn machen und Allein die Erstsemesterwochen eialler Studiengänge, immerhin den Rücklagen zuzuführen. nes Jahres werden mit 6500 Euro 55.000 Euro. Neben der ÖffentlichWem diese Informationen nicht im Haushalt eingeplant. Damit es keitsarbeit (Broschüren, Flyer, Progenügen, der kann sich auf der den Studenten auch nicht an Untertestplakate) unterstützt der AStA Homepage des AStA selbst einen haltung mangelt und sie über das weiterhin diverse Sport- und KulÜberblick verschaffen. Der Haushalt hochschulpolitische Geschehen inturveranstaltungen (Studentenausist dort veröffentlicht. lou formiert werden, fördert der AStA tausche der Romanisten, Studen-

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„Ohne mich bezahlt keiner was.“ Wofür das StuPa Geld ausgibt

„Sport frei“ II. Greifswalder Uni-Meisterschaften im Badminton uni-versum 12

Am Samstag, dem 30. April 2005, fanden die II. Greifswalder UniMeisterschaften im Badminton statt. Die gut 30 hochmotivierten Studenten und Mitarbeiter fanden sich in der Sporthalle III im Puschkinring (nahe der Kiste) ein, wo sie gegen 10 Uhr von Dr. Eckard Schielke vom Hochschulsport und erfolgreichen Aktiven, unter ihnen Edgar Michalowsky, begrüßt wurden. In den Leistungsklassen A und B trafen sich Vereins- wie auch Hobbyspieler zum sportlichen Wettkampf im einfachen K.O.-System. In harten und schweißtreibenden Partien wurde um die begehrten Pokale und Sachpreise gerungen, bis dann gegen 16 Uhr die Sieger feststanden. Marc Roberts bewies seine Favoritenstellung bei den Herren-A. Er setzte sich klar gegen Uwe Schröder und Udo Meinhardt durch. Bei den Da-

men der Leistungsklasse A besiegte Dörte Schünemann ihre Vereinskameradin vom BSV Einheit Yvonne Jäschke im sportl i c h e n Wettkampf. Die Zahl der angetretenen Hobbysportlerinnen war deutlich höher. Sie schenkten sich nichts und Felix Schwentheit setzte sich bei den Herren-B vor Felix Kaethner und Boris Wilmers durch. Besonders eng verliefen die Spiele der Damen-B, wo die etwas höher bewertete Maria Struck von Stephanie Wegener bezwungen wurde. Die Gesichtsfarben beider zeigten deut-

lich die Spuren des Matches, in dem beide an ihre Leistungsgrenzen gehen mussten. Um so größer war die Freude von Stephanie bei der Pokalübergabe. Über Platz 3 und einen tollen Sachpreis freute sich Sandra Beyer. Eine klarere Entscheidung sollte sich bei den Mixed-Doppeln abzeichnen, die ganz in der Hand der Vereinsspieler lag. Schünemann/Roberts setzten sich sicher gegen Jäschke/Wesche durch, allerdings brauchten die Vizemeister die Verlängerung um das neu zusammengestellte Doppel Wegener/Schröder zu bezwingen. Platz 3 belegten Hanstein/ Meinhardt. "Alle haben ihr Bestes gegeben, so wurde das Turnier ein voller Erfolg. Wir freuen uns alle schon auf das nächste Jahr, wo es in einigen Partien zur Revanche kommen soll", beurteilt Edgar Michalowsky das Verhalten seiner Schützlinge. cole moritz

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„Ich war Agitator“ Vor 50 Jahren rebellierten Studenten gegen den Staat Von Kai Doering Wem ist nicht schon einmal die Gedenktafel im Audimax aufgefallen, auf der zu einer "lebendigen Erinnerung" an mutige Studenten aufgerufen wird? Das Ereignis, an das hier erinnert wird, jährte sich dieser Tage zum fünfzigsten Mal. Am 30. März 1955 herrschte in Greifswald Ausnahmezustand. Studenten zogen mit Sprechchören durch die Innenstadt, 211 von ihnen wurden wenig später verhaftet und einen Tag darauf brannte der Turm der Jakobikirche. Doch was war passiert? Am 22. März hatte das Politbüro der SED beschlossen, Militärärzte für die kasernierte Volkspolizei, den Vorläufer der Nationalen Volksarmee (NVA), auszubilden. Auch in Greifswald sollte eine Militärmedizin installiert und die bisherige Ausbildung ziviler Mediziner in diese umgewandelt werden. Schnell verbreitete sich die Nachricht in der Stadt und da von der Universitätsleitung niemand eine Auskunft gab, ob die Medizinstudenten ihre Ausbildung zu zivilen Ärzten noch zu Ende bringen könnten, vereinbarten die Kommilitonen für den 30. März einen Vorlesungsboykott. Da auch dieser keine Ergebnisse brachte, zog man abends vom Klinikgelände in der Loefflerstraße zum Hauptgebäude, wo zu dieser Zeit die Fakultätsleitung mit dem verantwortlichen Staatssekretär zusammentraf. Da es in der Folge zu einem Gedränge kam, griffen die

anwesenden Ordnungskräfte ein. Mit Schlagstöcken sollen sie auf die Studierenden eingeschlagen haben, 211 von ihnen wurden verhaftet. Die meisten kamen bereits einen Tag später wieder auf freien Fuß, nicht jedoch ohne sich verpflichtet zu haben, Stillschweigen über die Vorfälle zu wahren und sich nicht

wieder an solchen Aktionen zu beteiligen. Die so genannten Rädelsführer zahlten einen höheren Preis. Die damals sechsundzwanzigjährige Eva-Brigitte Winde wurde mit sieben Kommilitonen nach Rostock gebracht und dort eingesperrt. Vier Monate saß sie dort in Haft. "Ich wusste gar nicht, wo ich war", erinnert sie sich heute. Alle zwei Tage sei sie verhört worden, habe ansonsten nur alleine und ohne Beschäftigung in ihrer Zelle gehockt. "Ich habe mich nicht klug benommen damals", sagt sie über die

Gründe ihrer langen Haft. So habe sie auf die Frage, wer ihr vom Studentenstreik erzählt habe, geantwortet: "Und wenn ich es wüsste, würde ich es ihnen nicht sagen." Auch die Tatsache, dass sie einigen Kommilitonen vom geplanten Vorlesungsboykott erzählte, habe die Haft für sie sicher verlängert. "Damit war ich Agitator." Im Rückblick kommt der heute Sechsundsiebzigjährigen, die lange Zeit in der Studentengemeinde engagiert gewesen war, noch eine andere Vermutung. "Vielleicht war das für die Stasi eine gute Gelegenheit, der Studentengemeinde etwas anzulasten", meint sie heute. Nach vier Monaten war die Haft in Rostock dann vorbei – und das ohne Gerichtsverhandlung. Eva-Brigitte Winde kehrte nach Greifswald zurück und konnte all ihre Prüfungen zu Ende bringen. "Danach durfte ich mir sogar aussuchen, wo ich mein Studium beenden wollte" – eine Tatsache, die eher ungewöhnlich ist, denn damals war es üblich, dass die Studienorte zugewiesen wurden. Frau Winde ging nach Jena - und wurde weiter von der Staatssicherheit beobachtet. "Davon habe ich jedoch nie etwas gemerkt." Erst vor einigen Monaten habe sie dies aus einer Akte erfahren. Nein, stolz sei sie nicht auf das, was sie damals getan hätte. Jedoch: "Es war eine wichtige Zeit in meinem Leben, die mich sicher geprägt hat."

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Gewissen in Aufruhr

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Vor 60 Jahren wurde Greifswald kampflos übergeben Von Melchior Jordan Das Ende des zweiten Weltkrieges hat sich gerade zum 60. Mal gejährt. Wie jedes Jahr hatten denn auch wieder Gedenkfeiern, Ausstellungen und sonstige kulturelle Veranstaltungen Hochkonjunktur. Das war auch in Greifswald nicht anders. Doch wie hat der Krieg hier sein Ende gefunden?

dert und alle Männer unter 60 Jahren zum Volkssturm gerufen. In den folgenden Monaten mussten Strom, Gas und Lebensmittel rationiert werden. Ende März wurden Schanzarbeiten am Wall befohlen. Der Eisenbahndamm wurde vermint. Wichtige Betriebe und Einrichtungen waren zur Zerstörung

Der Theologe Ernst Lohmeyer konnte den Historiker Carl Engel für ein Treffen mit Rudolf Petershagen gewinnen. Entgegen dem Befehl vom 26. April 1945, nach dem die Verbindungsaufnahme mit feindlichen Truppen verboten war, erlaubte der Stadtkommandant die Entsendung von

Dass Greifswald nicht verstört wurde, ist dem umsichtigen Verhalten des Stadtkommandanten Rudolf Petershagen zu verdanken. Zum Jahreswechsel 1944/45 war von einer Kapitulation noch nicht die Rede. Es wurden trotz der Aussichtslosigkeit der Lage im Januar 1945 in Greifswald Appelle zur Erfassung aller Jugendlichen angeordnet. Sie dienten der Sicherstellung "des totalen Kriegseinsatzes" und "der Wehrhaftmachung der gesamten deutschen Jugend". Frauen wurden zum Dienst als Wehrmachtshelferinnen aufgefor-

vorbereitet worden. Alle diese Mobilisierungs-, und Sicherungsmaßnahmen wurden trotz der Tatsache durchgeführt, dass sich neben Evakuierten aus Gebieten mit permanenten Bombenangriffen, alte Menschen, Mütter mit ihren Kleinkindern, Verwundete und Verletzte in Kliniken, Lazaretten und Schulen aufhielten. Um die Zerstörung zu verhindern, wurde das Gerücht verbreitet, dass Greifswald zur offenen Lazarettstadt erklärt werden würde und der Stadtkommandant darum gebeten werden sollte nicht zu kämpfen.

Professor Katsch und O b e r s t Wurmbach an die nahe Front in Richtung Anklam in der Nacht vom 29. auf den 30.April um über die kampflose Übergabe zu verhandeln. In der Zwischenzeit gelang es aus Anklam abziehende Verbände an Greifswald vorbeizuführen. Die Parlamentäre konnten mit Glück versprengten Verbänden auszuweichen und trafen auf eine Vorhut sowjetischer Truppen. In Anklam wurde kurz darauf die Kapitulation von russischer Seite entgegengenommen. Die Verhandlungen wurden "kurz, sachlich und ohne jede Schärfe" geführt. Doch blieb nur noch eine halbe Stunde um den bereits befohlenen Angriff aufzuhalten. Auf der Rückfahrt kam es zu einem Gefecht mit dem Kreisleiter der NSDAP und einigen Begleitern. Die offizielle Übergabe erfolgte um 11 Uhr. Rudolf Petershagen wurde später Ehrenbürger. Und doch zeigt sich auch hier wieder die Ironie der Geschichte. Ernst Lohmeyer wurde 1946 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Carl Engel starb im Internierungslager Fünfeichen.

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Aggressionsabbau auf Amerikanisch Greifswald Guardians etablieren Football am Ryck Von Christian Bäz

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22 Spieler laufen über den Platz und jagen einen Ball. Das klingt zuerst wie Fußball und am Ende gewinnen die Deutschen. Aber in diesem Fall ist der Ball ein LederEi, die Spielzeit beträgt statt 90 vier Mal 15 Minuten und die 22 Spieler sind ausgerüstet mit Helmen, Pads und Suspensorien. Die Rede ist von American Football, der wohl beliebtesten Sportart in den USA. Das jährliche Endspiel, der Superbowl, lockt jedes Mal Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte und ist damit eines der erfolgreichsten Endspiele der Welt. In Europa existiert neben den Landesligen auch noch die NFL Europe. In Greifswald gibt es Football seit vier Jahren. Einer der Hauptverantwortlichen ist Thomas Schult. Er spielte schon für einen Verein in Hamburg und hat zuletzt als Trainer mit den "Tollense Sharks Neubrandenburg" den Aufstieg in die Regionalliga gepackt. Football in Greifswald gehört jedoch noch zu den Entwicklungssportarten. Im Moment nehmen durchschnittlich 15 bis 20 Spieler am Training der "Greifswald Guardians" teil. "Ziel ist es, eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen.", so der Trainer der Guardians. Jedes Team hat 11 Spieler auf dem Feld. Die körperlichen Voraussetzungen sind auf jeder Position anders. "Linemen" brauchen Kraft und Gewicht, "Receiver" und "Cornerbacks" müssen schnell und wendig sein. "Running Backs" benötigen viel Kraft in den Beinen, müssen aber auch schnell und wendig sein um kleinste Lücken nutzen zu können. Daher ist eigentlich jeder, der sich für Football interessiert, spielfähig. Trainiert wird immer montags von 18 bis 20 und donnerstags von 17 bis 18.30 Uhr im Stadion in der Falladastrasse und zwar bei jedem Wetter. mai 2005

Bei den Trainingseinheiten werden konditionelle, technische und taktische Aspekte des Spiels vermittelt.

tung geschieht", beruhigt Thomas Schult. Verletzungen sind also kaum möglich. Die nächsten Ziele der "Guardians" sind Freundschaftsspiele gegen Neubrandenburg und Braunschweig. Wer Lust bekommen hat, mitzumachen oder sich mal ein Training der "Greifswald Guardians" anschauen will, ist herzlich willkommen.

Nähere Informationen findet ihr unter: www.greifswald-guardians.de Das heißt dann bei den "Guardians" soviel wie rennen, knallen und bloß nicht das Ei verlieren. Doch am wichtigsten ist der Spaß am Spiel und es ist schon beeindruckend, wenn zwei 130-Kilo-Jungs aufeinander prallen. Dass es mal ein paar blaue Flecken gibt, ist normal. Football ist eben eine Kontaktsportart. "Aber wir haben mittlerweile genügend Ausrüstungen, so dass der Vollkontakt nur mit Rüs-

Wenn Ihr Interesse amTeam habt oder mehr Informationen benötigt, dann wendet Euch an: Thomas Schult Telefon: 03834 / 51 24 36 E-Mail: thomasschult@gmx.de oder Christian Schreiber E-Mail: schreiber@guetzkow.de

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Knallharte Jungs: Die „Greifswald Guardians“ mit ihrem Trainer Thomas Foto: chris Schult. 15


Wer nicht fragt, bleibt dumm

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Die Sozialberatung des Studentenwerks hilft in vielen Lebenslagen Von Cornelia Leinhos und Grit Preibisch Ein Beispiel konstruktiver Zusammenarbeit: Das Kompetenznetzwerk

gerade den B.A.-Studenten helfen, ihr kompaktes Studium durch effektiveres Zeitmanagement oder eine bessere psychologischen Vorbereitung auf die Prüfungen am Ende eines jeden Semesters zu bewältigen.

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Was passiert in einen AssessmentCenter? Wie kann man Prüfungsängste oder die Panik während eines Einstellungsgesprächs in den Griff bekommen? Wie wirke ich auf meinen "zukünftigen Chef"? Bei solchen und anderen Fragen kann das zum Wintersemester 04/05 gegründete Kompetenznetzwerk helfen. Claudia Klasen, als beratendende Mitarbeiterin des Studentenwerks in Sachen Soziales, beschreibt die Entstehung der Kooperation so: "Wir, dass heißt Dr. Martina Horn von der Stralsunder Agentur für Arbeit, Stefan Hatz von der Studienberatung und ich, erkannten, dass Studierende bei Problemen vor einer Vielzahl von Ansprechpartnern stehen, was ja im Allgemeinen nichts Schlechtes ist. Aber dadurch kam es zum Teil zur Orientierungslosigkeit Hier werdet Ihr geholfen: Claudia Klasen Foto: ring seitens der Studierenden, mit vom Studentenwerk. welchem Problem man sich an welche Stelle wenden kann. An den Zu den Treffen werden zum Teil verschiedenen Anlaufstellen kam es Referenten und Trainer von außerzu immer gleichen Fragen." Durch halb eingeladen, die sonst in großen eine enge Zusammenarbeit und die Firmen Manager und Angestellte Bündelung der jeweiligen Kompeberaten. "Auf diese Weise ist es für tenzen sollten diese Schwachpunkte beide Seiten interessant. Die Stuausgemerzt werden und ein umfasdierenden lernen von den Profis sendes Angebot für die Studieund diese erhalten einen Einblick in renden entstehen. Die Idee der aktuelle Problemfelder der folgenVereinigung verschiedener Arbeitsden Generation auf dem Arbeitsbereiche wird in Form von wöchentmarkt. Die Gesprächsatmosphäre lichen Seminaren und Gesprächsist locker und offen, auch bei sensirunden in kleinen Gruppen von 10 blen Themen", beschreibt Claudia 12 Studierenden realisiert. Dort Klasen das Veranstaltungsklima. erfahren diese, wie man am besten Um das Angebot des Kompetenzmit Prüfungssituationen umgehen netzwerkes (siehe Infokasten) für kann, wissenschaftliche Arbeiten einen großen Teil der Studierenschreibt, sich im Gespräch selbst ins denschaft verfügbar zu machen, eibeste Licht rückt und vieles mehr. nigte man sich in der Planung auch Eventuell kann dieses Programm auf Wochenendseminare, doch lei16

der blieb dann doch noch circa die Hälfte der Angemeldeten zu Hause, was von den Veranstaltern sehr bedauert wird. Auch erweckt dies den Eindruck, dass Studierende unzuverlässig sind. Selbst der zu zahlende Betrag von 5 Euro (bzw. 15 Euro bei Beratung durch einen Trainer) kann im Preis-LeistungsVerhältnis nicht abschrecken, handelt es sich dabei doch nur um einen symbolischen Akt, der kaum 20 Prozent der Gesamtkosten trägt. Doch auch ohne diese "schwarzen Schafe" blickt die Organisationsleitung bisher auf reges Interesse zurück, wobei das Geschlechterverhältnis, entgegen aller Vorurteile, recht ausgeglichen ist. Auch brauchen Erstis keine Angst zu haben, von höheren Semestern schief angeguckt zu werden, denn zu den vergangenen Treffen fanden sich sowohl "Grünschnäbel" wie auch "alte Hasen" ein.

Die nächsten Veranstaltungen des Kompetenznetzwerks im Überblick: 27.05. 9-17 Uhr Imageberatung und Vorstellungsgespräch 03.06. 9-17 Uhr Visualisierungs- und Präsentationstechniken 08.06. 14-17 Uhr Zeitmanagement 15.06. 15-18 Uhr Strategien optimaler Prüfungsvorbereitung 29.06. 14-18 Uhr Studienwechsel/Studienabbruch 01.07. 9-16 Uhr Wissenschaftliches Arbeiten Anmeldung und weitere Informationen bei Claudia Klasen, Tel. 86 17 04 E-Mail: beratung@studentenwerk-greifswald.de moritz

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Spielt Claudia Klasen als Referentin im Kompetenznetzwerk eine wichtige Rolle, so hilft sie darüber hinaus Studierenden auch in anderen Lebenssituationen weiter. Zahlreiche Kinderstühle sowie eine Spielecke in der Mensa am Wall deuten darauf hin: Studieren mit Kind ist in. Claudia Klasen, als Sozialberaterin eben auch für solche Fälle zuständig, vermutet, "dass in den letzten zwei Jahren immer mehr Studenten Studium und Familiengründung miteinander verbinden". Diese Entwicklung bewertet sie als durchaus positiv. So ist sie überzeugt, dass es "wichtig ist, den Akademikernachwuchs zu fördern". Zahlreiche Studenten, die eben jenen Nachwuchs erwarten, wenden sich an die Sozialberaterin um Fragen zu klären und Probleme zu lösen. So betont Claudia Klasen, dass "gerade die Einzelberatung überaus wichtig ist, denn jede Situation ist anders und muss speziell besprochen werden". Vertraulich behandelte Gespräche dienen hierbei der individuellen Klärung und Orientierung. Sehen sich die werdenden Eltern zwar mit vielen, vor allem finanziellen, Problemen konfrontiert, so bewertet die Sozialberaterin dennoch die Studienzeit als "recht günstige Zeit, um Kinder zu bekommen". So lernen junge Eltern dadurch, früh Verantwortung zu übernehmen und soziale Kompetenzen, wie Organisationsfähigkeit und Zielstrebigkeit, auszubilden. "Außerdem", so die Sozialberaterin, "ist der Zeitfaktor bei Studierenden in der Regel recht gut und eine Grundsicherung des Kindes durch den Staat gegeben". Die junge Mutter und Kunstgeschichtsstudentin Sonja hingegen charakterisiert die Studienzeit als nur "teilweise" günstig um Kinder zu bekommen. So sagt sie, "dass gerade in der Prüfungszeit ein Kind oft auch stören kann". Als junge mai 2005

Mutter hat sie viele Probleme zu bewältigen. So berichtet sie, dass sie keinen Kindergartenplatz bekommen habe, denn "ich wurde mit der Begründung abgewiesen, als Studentin über kein geregeltes Einkommen zu verfügen". Umso glükklicher ist sie, dass ihre Mutter als gelernte Kindererzieherin die Betreuung ihres Sohnes in der Woche übernehmen kann. Für diese Hilfe ist sie sehr dankbar und sagt: "Ohne meine Eltern würde ich es nicht schaffen." Aufgabe des Studentenwerks ist es nun, Müttern wie Sonja helfend und beratend zur Seite zu stehen. Zu dieser Hilfe gehören unter anderem Beratung, die Organisation regelmäßiger Treffen Studierender mit Kind

Fachschaftsrat der Germanistik geplant. "Ein Problem ist jedoch, alle Studenten mit Kind zu registrieren". Die Umfrage, zu der es demnächst Fragebögen geben wird, soll hierbei helfen, dieses Problem zu lösen. "Das ist eine gute Idee", begrüßt auch die junge Mutter Sonja diesen Vorstoß, sieht sie doch ihr Kind zurzeit nur am Wochenende. Abgesehen davon aber bereut sie es nicht, sich für Nachwuchs entschieden zu haben. Zwar hatte sie nicht geplant, so jung Mutter zu werden, doch "die schönen Seiten überwiegen". Andere Studierende, die ebenfalls einen Kinderwunsch hegen, werden diese Seiten auch kennen lernen und dürfen sich dabei der Unterstützung des Studentenwerkes und der kompetenten Beratung durch Claudia Klasen sicher sein.

Wenn Ihr jetzt Lust bekommen habt, mal eine Veranstaltung des Kompetenznetzwerks zu besuchen oder ihr euch schon lange mit einem Problem dieser Art "rumschlagt", meldet Euch bei den ausrichtenden Institutionen oder kommt pünktlich zum Beratungsraum in der Mensa, wo die meisten der Veranstaltungen abgehalten werden. Trefft Gleichgesinnte und sammelt Erfahrungen, indem Ihr Euch selbst ausprobiert, denn es handelt sich nicht um reine WissensEinmal im Monat treffen sich Studierende und ihr vermittlung, wie Nachwuchs im „Lutherhof“ Fotos: ring etwa in "langweiligen Vorlesungen", und die bevorzugte Vergabe von sondern um ein aktives MiteinanMutter-Kind-Wohnungen in der der, welches auf Selbstmotivation Makarenkostraße. Geplant ist zuund echtem Interesse basiert. dem die Einrichtung eines Kindergartens. Dabei soll nach Worten Bei allen sozialen Fragen steht Claudia Klasens "eine KinderEuch Claudia Klasen zur Seite. Ihre tagesstätte entstehen, die sich an Sprechzeiten sind: dem Studienalltag und den StudienDienstag 9-12 und 14-17 Uhr zeiten orientiert." Um den Bedarf Donnerstag 9-12 und 14-16 Uhr für eine solche Einrichtung zu Ihr Büro findet ihr in der Mensa. Es ermitteln, ist eine Umfrage durch ist gut ausgeschildert – immer den das Studentenwerk und den Gang lang und dann links!

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Studieren mit Kind

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Aboriginal Canada Ein Stückchen weite Welt Von Anne Schuldt Vom 13. bis 15 April veranstaltete das Institut für Anglistik/Amerikanistik ein Symposium zum Thema "Aboriginal Peoples in Canada in the 21st Century". Öffentliche Lesungen, Diskussionen und Filmvorführungen gewährten dem interessierten Greifswalder einen Einblick in das Leben und die Kultur der Ureinwohner Kanadas.

Rabe, Raubwal, Donnervogel Zeitgenössische Kunst von Indianern der kanadischen Pazifikküste

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Am 15. April wurde die Ausstellung "Rabe, Raubwal, Donnervogel. Zeitgenössische Kunst von Indianern der kanadischen Pazifikküste" im Sankt Spiritus eröffnet. Dank der Unterstützung von Seiten der Kanadischen Botschaft in Berlin war es möglich, diese Sammlung indigener Künste nach Greifswald zu holen. In den 60er Jahren erlebte die Kunst der Indianervölker der kanadischen Pazifikküste einen bemerkenswerten Aufschwung. Neben den traditionellen Kunstwerken wie Wappenpfählen, Tanzmasken und Silberschmuck gesellten sich neuere, modernere Methoden hinzu. So findet man heute Siebdruck auf Textilien und Papier beziehungsweise am Computer erstellte Kunstwerke. Die Künstler selbst sind unterschiedlichster Herkunft. Vom Autodidakten bis zum

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Kunsthochschüler ist alles vertreten. Doch trotz Fortschritt und wachsendem Einfluss anderer Kunststile bleibt die indigene Kunst ihren Traditionen treu. Gerade die Spannung zwischen Moderne und Tradition machen ihren Reiz und ihre Lebendigkeit aus. Noch immer findet man die typisch abstrakte Formensprache und die Dominanz schwarzer Formlinien. Die dargestellten Motive stammen zumeist

aus Erzählungen, Familienlegenden und Mythen. So zeigt der Siebdruck Through the Smokehole von Phil Janze (Tsimshian) ein Motiv des von vielen Westküsten Völkern vertretenen Rabenmythos. Vor langer Zeit war die Erde dunkel und Armut beherrschte das Leben der Menschen. Ein alter Häuptling hatte die Sonne vom Himmel geholt und in einem Kästchen versteckt. Der Rabe, ein Vogel mit weißem Gefieder hörte von diesem Kästchen und schlich sich bei dem Häuptling ein. Er überlistete den alten Mann und brachte ihn dazu, mit dem Licht spielen zu dürfen. Er schnappte es sich und flog mit ihm durch das Rauchloch. Der nun vom Ruß schwarz gefärbte Rabe flog in den Himmel und von jenem Tag an sorgten Sonne, Mond und Sterne für Licht auf der Erde. Ein großer Teil der erstellten Schnitzereien und Silberarbeiten wird auch heute noch für den Eigenbedarf gefertigt. Der Siebdruck hingegen lässt sich in Galerien, Museen und im Internet wiederfinden. Zurzeit beschränkt sich dies jedoch noch größten Teils auf Kanada und die Vereinigten Staaten. In Europa ist diese Kunst noch weitgehend unbekannt. Daher sollte man die Chance nutzen und sich die noch bis zum 27. Mai im Sankt Spiritus befindliche Ausstellung "Rabe, Raubwal, Donnervogel. Zeitgenössische Kunst von Indianern der kanadischen Pazifikküste" anschauen.(Mo. – Fr., 10-16 Uhr)

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(Kanada 2003) Vancouver ist eine pulsierende und multikulturelle Stadt, umgeben von wunderschöner Natur. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Stadt Lebensqualität betreffend weltweit immer ganz vorne liegt. Hier lässt es sich bestimmt gut leben, zumindest wenn man nicht in Vancouvers Downtown Eastside zuhause ist. In einer der ärmsten Gegenden Kanadas bestimmen Drogen und Prostitution das Straßenbild. Diesen Schauplatz hat der Kanadier Nathaniel Geary für sein Spielfilmdebut „On the Corner“ gewählt. Der junge Aboriginal Randy (Simon Baker) verlässt sein Reservat in Prince Rupert und macht sich auf den Weg zu seiner Schwester nach Vancouver. Auf der erfolglosen Suche nach einem anderen, besseren Leben hat es Angel (Alex Rice) nicht weiter als bis in das Rotlichtviertel Downtown Eastside geschafft. Sie ist eine drogenabhängige Prostituierte, wohnt in einem schäbigen Motel und ist alles andere

„Tsawalk: A Nuu-chahnulth Worldview“ Den krönenden Abschluss der Ausstellungseröffnung im Sankt Spiritus bildete die Lesung des Erbhäuptlings der Nuu-chah-nulth, Dr. E. Richard Atleo. Umeek, so sein Nuu-chah-nulth Name, ist Professor der First Nation Studies und stellte im Sankt Spiritus sein 2004 erschienenes Buch "Tsawalk: A Nuu-chah-nulth Worldview" vor. Mit Wortwitz und lebhaften Beschreibungen zog Dr. Atleo die Zuhörer schnell in seinen Bann. Eine kurze Demonstration seiner Muttersprache sorgte für Erstaunen, so ungewöhnlich und verschieden von den uns sonst vertrauten Lauten. Diese Sprache war es, die James Cook hörte, als er 1778 in Nootka Island an der kanadischen Westküste an Land ging. Mit "Tsawalk: A Nuu-chah Worldview" ("Eins: Eine Nuu-cha Weltanschauung") entwickelt Atleo eine Theorie, die das Universum als etwas Ganzes, als eine Einheit von sowohl physikalischen als auch spirituellen Elementen ansieht. Die Weltanschauung des "Heshookish tsawalk" ("Alles ist eins") basiert mai 2005

als begeistert als Randy vor ihrer Tür steht. Ihr kleiner Bruder jedoch hat Träume und möchte sich und Angel ein besseres Leben aufbauen. Aber dazu benötigt er Geld. Der an-

fangs unschuldige Junge findet schnell heraus, wie er dieses auf den Straßen an der Eastside verdienen kann. Er beginnt zu dealen und gerät nach kurzer Zeit selbst in den Teufelkreislauf der Abhängigkeit. Viel zu spät bemerkt Angel die Veränderungen ihres Bruders. Sie beginnt, ihr eigenes Leben zu überdenken und fasst einen Entschluss: Sie will mit Randy in das Reservat zurückzukehren. „On the Corner“ ist ein Drama voller Emotionen und Authentizität. Nathaniel Geary arbeitete selbst fünf Jahre als Sozialarbeiter an der Eastside und portraitiert in seinem Film schonungslos das Leben Drogenabhängiger, Ausreißer und Verlierer der Gesellschaft. In Deutschland ist dieser Film unter dem Titel „Vor dem Absturz“ erschienen und wurde beim Internationalen Mannheim-Heidelberg Filmfestival mit einem Spezialpreis ausgezeichnet.

auf alten Erzählungen. Sie legen Grundsteine des Wissens und helfen, die Welt und das Dasein zu interpretieren. Atleo demonstriert, wie diese Ansichten westliche Wissenschaft komplettieren und erweitern. Seiner Meinung nach erhöht eine Verschmelzung indigener und westlicher Anschauungen unser Verständnis von der Welt und des Universums. Die Betrachtung indianischer Kultur durch ein Mitglied eben dieser ist etwas Besonderes, denn nicht selten tendieren Außenstehende dazu, indigene Erzählungen nur auf das Offensichtliche zu beschränken. Atleo hingegen erzählt diese Geschichten nicht nur, sondern analysiert die Traditionen und Werte seines Volkes. So beschreibt er die Zeremonie Tloo-quanah ("Wir erinnern uns an die Wirklichkeit"). In einer Art von Schauspiel werden hier Kinder von Wölfen entführt. Über Generationen hinweg wurden indianische

Kinder ihren Familien entrissen und Lehren und Traditionen ihrer Völker gingen verloren. Doch das Zurückbringen der Kinder am Ende der Zeremonie verkörpert die Hoffnung, dass diese Kinder gerettet werden können. "Tsawalk: A Nuu-chah Worldview" ist eine Bereicherung für einen

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Großteil der Geisteswissenschaften, von der Philosophie bis zur Literatur. Es ist sowohl unterhaltsam als auch tiefgründig und verknüpft alte Erzählungen mit Problemen der heutigen Zeit. 19


Sehen und gesehen werden Die SMD veranstaltet Hochschultage und möchte über Gott und die Welt diskutieren Was ist Wahrheit? Wer ist Gott? Und wer war Jesus? Drei Fragen, die nicht nur religiöse Studenten interessieren könnten - davon sind Kathrin Messinger, Jan Hilbig und Christian Eichkorn überzeugt. Sie sind Mitorganisatoren der "Hochschultage von Christen an der Uni", die vom 30. Mai bis 2. Juni dieses Jahres stattfinden und unter dem Motto "sichtbar ungesehen – unsichtbar gesehen" stehen. Und sie sind alle drei Mitglieder der Hochschul-SMD Greifswald, der lokalen Hochschulgruppe der Studentenmission Deutschland. Einige Studenten stempeln die Gruppe als Sekte ab, andere widersprechen. Sie freuen sich über die Gelegenheit, über Glauben im Gemeinen und Jesus und die Bibel im Besonderen zu sprechen. Nein, versichern die drei Organisatoren auf Nachfrage, missionarische Überzeugungstäter seien sie nicht, aber ins Gespräch kommen wollen sie und jeder sei eingeladen, mitzudiskutieren. Nicht nur Gesprächsstoff wird es ge-

Guten Draht zum (Wetter-)Gott: Messinger und Christian Eichkorn. ben, sondern auch reichlich Stoff zum Hören, Sehen und Essen. Am Montag tritt die Ska-Rock-Band "Accident" aus Kassel auf, am Mittwoch flimmert "Die TrumanShow" über die Leinwand. Beides findet im kleinen Saal der Mensa statt. Dazwischen am Dienstag ein "kultureller Abend" und am Donnerstag als Abschluss ein Studentengottesdienst. Während der gesamten 4 Tage gibt es gegenüber der Domburg Kaffee und Kuchen. Als

Referent ist Pfarrer Eckard Krause eingeladen, Reisender in Sachen Religion. "Der schaut gern mal über den Tellerrand, reist viel in der Welt herum und beschäftigt sich mit aktuellen Themen", so Christian. Hochschultage zu veranstalten ist nichts Neues. Der SMD gehören rund 90 Studentengruppen an 90 Universitäten in Deutschland an. Allein in diesem Jahr gebe es an 21 Universitäten ähnliche Veranstaltungen, erzählt Kathrin. Vor gut einem halben Jahr habe die Greifswalder Gruppe beschlossen, Hochschultage zu veranstalten und dazu 11 Teams für die Organisation der einzelnen Aktionen gebildet. Selbstironisch heißt etwa Kathrin das Team für die AbendFoto: UK gestaltung "Harald-SchmidtTeam" oder die Öffentlichkeitsarbeitsgruppe "Verona Feldbusch". Sichtbares Fazit der 4 Tage könnte sein, dass es vielleicht doch Gesprächsbedarf gibt über religiöse Fragen. Und regnen wird es übrigens auch nicht an den 4 Tagen, da ist sich Kathrin sicher: " Bei strahlendem Sonnenschein werden die Studenten im Café klönen und genießen!" UK

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Abschied vom kalten Greifswalder Winter... ...und von alten Studententraditionen Gedanken von Julia Mai Vor kurzem war es endlich soweit: nicht recht glauben, die keine Lust Pünktlich zum Feiertag am ersten hatten, umsonst zur Brücke zu marMai zeigte sich das Wetter von seischieren, da es schon im letzten ner besten Seite und bescherte uns Jahr keinen alten Herrn Mai gegehochsommerliche Temperaturen. ben habe. Ich war im Ausland geweIdeale Bedingungen also, um in der sen, konnte mir aber nicht vorstelWalpurgisnacht gemäß der langjählen, dass der schöne Brauch des Sturigen Tradition den alten Herrn Mai dentensingens innerhalb nur eines zu begrüßen. Jahres vergessen worden war. Denn Aber Moment mal: Wen begrüßen? ein erster Mai ohne Mai-Singen auf Wann, wieso, wo, und was soll das der Brücke...? Ganze? So machte ich mich auch in diesem Vielleicht gehört Ihr ja auch zu den Jahr gegen 23.30 Uhr frohen Mutes "Neulingen", die mit diesem schöauf den Weg zur Rubenowbrücke, nen Brauch gar nichts mehr anfangen können. Bis letztes Jahr war dies jedenfalls ein alljährlich wiederkehrendes gesellschaftliches "Großereignis". Gegen 23.30 Uhr versammelten sich in der Nacht zum ersten Mai hunderte Studenten und Ehemalige auf der Rubenowbrücke, der Wall war unpassierbar, man kam bis maximal 200m vor der Brücke durch, fand sich gegenseitig vor lauter Menschenmassen nicht wieder, und allein nach meinem Fahrrad musste ich vor zwei Jahren etwa zwei Stunden suchen. Bei Bier und Kerzenschein Früher war alles besser: Mai-Singen 1999 wurden dann studentische Lieder aus dem "Blauen Würger" die nötige Ausrüstung (Kerzen, gesungen, und pünktlich um 24.00 Würger, Alkohol) im Gepäck, und Uhr erschien ein als "alter Herr angesichts des zu erwartenden GeMai" verkleideter Professor und dränges und aufgrund zu naher Befeierte mit allen die Biermesse. Und kanntschaft meiner Jacke mit wer die nicht kennt, dem kann ich Kerzenwachs - in alten Klamotten. auch nicht helfen. Auf dem Weg traf ich drei Mädels, Ja. So war das bisher. Ich weiß die zufällig am selben Tag übernicht, wann dieses Mai-Singen das haupt zum ersten Mal etwas von erste Mal stattfand und wer es initidiesem Mai-Singen gehört hatten. ierte, in den letzten Jahren sorgte Da auf der Brücke nur drei (!) weiteGerüchten zufolge immer der re Leute standen, wurden die MäMensaclub dafür, dass es einen dels anscheinend schnell abgealten Herrn Mai (und Bier) gab, dieschreckt und waren kurz darauf verses Jahr jedoch war das Ganze wohl schwunden. zu kurzfristig geplant, keiner schien Glücklicherweise kamen noch ein sich zuständig zu fühlen. paar andere - alteingesessene Obwohl ich nirgends etwas gehört Greifswalder, die sich sogar extra hatte, wollte ich den pessimistiein Taxi genommen hatten um nur schen Stimmen meiner Freunde ja pünktlich zu sein -, so dass sich mai 2005

zumindest ein "Vorsänger" für die Biermesse fand. Einen alten Herrn Mai gab es nämlich nicht. Wohin soll das führen? Wären die etwa 15 Leute einer Studentenverbindung nicht gewesen, hätten wir wohl nicht mal Liederbücher gehabt, mal ganz abgesehen davon, dass einige textmäßig reichlich schwach auf der Brust waren. In der letzten Zeit gab es kaum eine Woche ohne Studentenversammlung, Protestkundgebung, Staffellauf oder einer sonstigen Demonstration der studentischen Verärgerung angesichts Schweriner Kürzungspläne. Die meisten von uns haben wahrscheinlich öfter einen "Protestmoritz" als eine Tageszeitung gelesen! Aber sollten wir uns nicht mal überlegen, wofür wir eigentlich demonstrieren? Geht es wirklich um den Erhalt des studentischen Lebens und der Uni in Greifswald oder wollen wir einfach nur ein technisch und personell bestausgestatteter Massenabfertigungsbetrieb à la Berlin oder München werden? Versteht mich nicht falsch: Foto: Archiv Ich denke auch, dass wir alle mit (fast) allen Mitteln für das Fortbestehen unserer Uni, für bessere Studienbedingungen und gegen den Stellenabbau und andere Kürzungen streiten sollten. Aber wenn Greifswald weiterhin mit den Argumenten "kleine, familiäre Uni" und "älteste Uni" oder "Uni mit Tradition" Studenten aus allen Teilen Deutschlands anziehen will, sollte man meiner Meinung nach ab und zu mal in seiner Protestbegeisterung innehalten und sich den Sinn der Proteste vergegenwärtigen, anstatt blind der studentenbedingten Masse(ndemo) zu folgen: Erhalt der Greifswalder Uni - nicht nur hinsichtlich materieller Ausstattung und Personal, sondern mit allen damit verbundenen Bräuchen und Traditionen.

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„Torch“ the World Greifswald International Students Festival 2005 Von Henrike Steiner

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Wie fackelt man die Welt ab? Mit dieser Frage setzten sich ein paar gewissenhafte Studenten im kreativen Teil ihrer Bewerbung für das Greifswald International Students Festival 2005 (GrIStuF) auseinander. Sie hätten eigentlich über das Thema "Touch the world", das Motto des diesjährigen Festivals, philosophieren sollen, doch die Pyromanen gaben einem Druckfehler den Vorrang, der wie ein Aufruf zur Rebellion klingt: "Torch the World"! Nach drei Jahren ist es endlich wieder soweit: 450 Studenten aus über 100 Ländern werden sich vom 4. bis zum 12. Juni in Greifswald versammeln um die Welt zu verändern. Eingeteilt in Gruppen mit maximal 20 Personen werden sich die Teilnehmer eine Woche lang mit ei22

nem der fünf zur Auswahl stehenden Themen befassen: Grüne Globalisierung, Konflikte in der Welt, Interkulturelles Lernen und Bildungssysteme, Entwicklungszusammenarbeit, Bioethik und Migration. Seit zwei Jahren läuft die Vorbereitung für das Festival. Etwa 800 Einladungen wurden an Universitäten in über 100 Länder versandt. Während sich die Resonanz aus Europa in Grenzen hält, zeigen ghanaische und ägyptische Studenten gesteigertes Interesse. Warum sich so wenige Europäer gemeldet haben, können sich Julia Gruyters und Manuel Kniep von GrIStuF e.V. nicht erklären. Die hohe Zahl afrikanischer Bewerber erinnert sie allerdings an das letzte Festival vor drei Jahren. Waren es damals Nigerianer, die entweder gar kein

oder nur schwer ein Visum bekamen, so sind es in diesem Jahr vornehmlich Studenten aus Ghana. Für viele junge Afrikaner ist die Einladung nach Greifswald die einzige Chance, wenigstens für kurze Zeit ihre Heimat zu verlassen und neue Kulturen kennenzulernen. Um ausreisen zu dürfen, müssen sie bei der Deutschen Botschaft eine schriftliche Einladung vorweisen können. In einem persönlichen Gespräch prüfen die dortigen Beamten dann ihre Glaubwürdigkeit. Ob jemand unglaubwürdig wirkt, wird nach Gefühl entschieden. Konkrete Richtlinien gibt es dafür nicht. Besonders schwer ist es für ledige Afrikaner zwischen 20 und 30 Jahren ein Visum zu bekommen da es für sie viele gute Gründe geben würde, nicht wieder in ihre moritz

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kulturelle Medienpool und der 24hPhotomarathon bieten Greifswaldern und Festival-Teilnehmern die Gelegenheit, sich kennen zu lernen. Und genau darum geht es auch den Veranstaltern. Toleranz muss sich entwickeln und kennt, laut Manuel Kniep, kein Maximum. Entstanden ist die Idee, ein Festival in Greifswald zu veranstalten, vor vier Jahren, als sich der PhysikStudent Kniep mit einem Freund auf dem International Students Festival in Trondheim/ Norwegen herumtrieb. Noch ganz erfüllt von den Eindrücken, beschlossen sie auf der langen Zugfahrt nach Hause das Erlebte in

In dubio pro students festival Visa-Hürden erschweren Reise nach Greifswald Ein Visum für einen oder mehrere Bekannte aus dem nichteuropäischen Ausland zu organisieren, kann schon schwierig sein. Visa für circa zwei Drittel der 450 Teilnehmer des Students Festivals in Greifswald zu erwirken, ist harte Arbeit. Das musste auch Julia feststellen, Mitglied der zuständigen Organisationsgruppe beim FestivalTeam. Was macht man also in Zeiten von Visa-Affäre und verängstigter Einwanderungspolitik? Erst einmal die doppelte Teilnehmerzahl einladen, rein prophylaktisch. Der geringste Teil der Teilnehmer wird aus Europa und Südamerika kommen, wo keine Visumspflicht besteht. Für Gäste aus der so genannten dritten Welt ist die Erlangung eines Visums jedoch kein Zuckerschlecken - obwohl jeder von ihnen eine schriftliche Einladung des

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Festival-Teams mit Unterschrift der Prorektoren erhielt. Außerdem hatte das Team meist noch den direkten Kontakt zu den Botschaften der jeweiligen Länder organisiert, um mögliche Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. Das Auswärtige Amt soll sich hier auch als hilfsbereit erwiesen haben. Real sieht es nämlich so aus: Briefe kommen überhaupt nicht erst an, da das Postsystem nicht funktioniert. Schreibfehler im Namen erweisen

Greifswald zu wiederholen. Viele Steine mussten aus dem Weg geräumt werden, bis 2002 das erste Greifswald International Students Festival stattfinden konnte. Damals gründete sich auch Radio 98.1, das ursprünglich nur als Festival-Radio gedacht war. Im Juni wird es diese Funktion wieder aufnehmen und rund um die Uhr live berichten. Wem das nicht reicht, der kann sich jeden Tag eine Stunde von Moritz TV informieren lassen (siehe Seite 28). Für alle anderen, die ihre Wohnung noch verlassen können besteht dringende Anwesenheitspflicht!

sich als große Hindernisse, so wie bei einer Tatiana aus Russland, die mit "Tatjana" angeschrieben wurde. Die Botschaft in Nigeria hält gar fälschungssicheres Papier mit Wasserzeichen für die Einladung für notwendig, Einladungen nach Europa könne man dort an jeder Straßenecke kaufen. In afrikanischen Ländern ist es zudem meist so, dass Männer zwischen 20 und 30 Jahren mit wenigen oder ohne familiäre Bindungen wenige Chancen auf eine Visumserteilung haben. In Ghana wurden bei 200 vorliegenden Einladungen bis zum Redaktionsschluss erst zehn Visa erteilt. Die Lösung muss dann am Telefon gesucht werden, im Kontakt mit den Botschaften. Julia ist jedoch trotz der Widrigkeiten einigermaßen optimistisch. Durch die verdoppelte Einladungszahl arrangiert man sich mit den Widrigkeiten. Außerdem werde die Reisefreiheit bei Studentenfestivals zum Glück noch recht groß geschrieben. Die FischerAffäre habe so viel nicht daran geändert. Julia hofft wie die anderen Gruppenmitglieder, dass es reicht, zu "tun, was wir können". kos 23

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Heimat zurückzukehren. Die Glücklichen, die es nach Greifswald schaffen, erwartet dann aber auch harte Arbeit. Ihr Stundenplan ist ziemlich voll. Das Vorurteil, die ganze Veranstaltung sei eine einzige Party, bestätigt sich wirklich nicht. Ein Problem ist allerdings, dass es in den Gruppen, abgesehen von den jeweils zwei Groupleadern, keine Deutschen gibt. Um dieses Ungleichgewicht wieder auszubalancieren, bemüht man sich rege, die hiesige Bevölkerung in die Kulturveranstaltungen einzubinden. So findet zum Beispiel am 5. Juni, dem Tag der Eröffnung, ab 10.00 Uhr der "International Brunch" statt. Wie friedlich es auf der Erde zugehen könnte, zeigt sich im Kleinen, wenn die gegensätzlichsten Kulturen beim zweiten Frühstück auf dem Markplatz ganz entspannt an ihren Nutella-Brötchen kauen. Wer letztere satt hat, kann sich von französischem Brioche bis hin zu irischen Scones auch etwas kultivierter überfressen. Mitgebrachtes Essen ist erwünscht. Auch der Poetry Slam, der Umzug, der Inter-


Von Bioethik bis Weltbank Themen und Referenten in der Festwoche

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Von Jessyca Keil "Touch the world" lautet das Motto, welches das "Greifswald International Students Festival" vom 04.

Veranstaltungen wie Poetry Slams und Podiumsdiskussionen hauptsächlich an einem von sechs ver-

James Shikwati - Vortrag Entwicklungszusammenarbeit Thema: „The developing world needs trade not aid“

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James Shikwati ist Direktor des "Inter Region Economic Network (IREN Kenia). Er hat unzählige Artikel über Entwicklung, Umwelt, Handel und Landwirtschaft in internationalen Zeitungen unter anderem in "The Times – London", "The Guardian" "The Wall Street Journal" oder der "The Washington Post" veröffentlicht. Aufgewachsen in einem abgelegenen Tal im westlichen Kenia, kam James Shikwati erst in seiner Studienzeit in den frühen 1990er Jahren mit internationaler Politik in Kontakt. An der University of Nairobi lag sein Interesse bei Philosophie. Dort wurde er von einem Professor ermutigt, außerhalb Kenias neue Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. Nach seinem Studium unterrichtete er unter anderem an der Kiptewit High School Geografie und Ethik. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Unterstützung des Welthandels. Er ist der Meinung, dass Handel der Weg ist, um die Armut zu lindern. Er führte zahlreiche Gespräche mit lokalen kenianischen Meinugnsführern, um sie von der Idee zu überzeugen. Weiterhin wirkt er in verschiedenen internationalen Foren mit, die sich mit der Förderung des Handels beschäftigen (z.B.: The East African - American Business Summit, the AGOA initiative in Mauritius, and The World Trade Organization mini ministerial in Sydney Australia & The World Trade Organization ministerial meeting in Cancun and the World Economic forum in Chattanooga – USA) Gegenwärtig ist James Shikwati der Gründer und Geschäftsführer des Inter Region Economic Network [IREN Kenya], eine unabhängige nicht-kommerzielle public policy Forschungs- und Bildungsorganisation, die marktorientierte Antworten auf derzeitige sozialökonomische und ökologische Probleme sucht. lil

bis zum 12. Juni eine Woche lang begleiten wird. Erwartet werden ungefähr 450 Teilnehmer aus 118 verschiedenen Ländern der Welt, die im Zuge des Festivals die Möglichkeit bekommen, sich mit ihren kulturellen Erfahrungen in aktuellen Themen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik auszutauschen. Die Studenten nehmen in dieser Woche nämlich neben diversen 24

schiedenen Workshops teil, die sich thematisch in "Grüne Globalisierung", "Konflikte in der Welt", "Interkulturelles Lernen und Bildungssysteme", "Entwicklungszusammenarbeit", "Bioethik und Migration"aufgliedern. Das idealistische Grundkonzept aller Workshops ist es, thematische Probleme aufzuzeigen und entsprechende Lösungsvorschläge auszuarbeiten, die mit den kulturellen In-

teressen aller Teilnehmer vereinbar sind. Gestaltet wird die WorkshopArbeit maßgeblich von den beiden Groupleadern die jeweils 20 Studenten zu Diskussionen auf Englisch anregen sollen. Flexibilität wird hier groß geschrieben, denn die Teilnehmer besitzen die Möglichkeit, besonders relevante Themen noch in den Workshop zu integrieren respektive pointierte thematische Schwerpunkte zu setzen, die sich vielleicht schon während des Kennenlernens in den Internetforen ergeben. Die Grüne Globalisierungs-Workshops erörtern die Bedeutung der Umwelt in unserer globalisierten Welt sowohl für Entwicklungs- als auch für Industrieländer. Im Zuge dessen sollen von den Teilnehmern Konzepte die zwischen den individuellen Interessen und ökologischer Nachhaltigkeit vermitteln, entwikkelt werden. Der Fokus des Workshops "Konflikte in der Welt" liegt maßgeblich auf Krisengebieten wie die in Nahost, Ruanda und dem Sudan. Ausgehend von diesen Konfliktregionen soll der Weg zu alternativen, weil gewaltfreien, Interventionstechniken zur Entschärfung des Konfliktpotentials aufgezeigt werden. Hierfür werden die Teilnehmer von Experten in Mediationstechniken geschult. Besonders wichtig scheint den Initiatoren hier zu sein, die Brücke zwischen den theoretischen Inhalten und der praktischer Umsetzung zu schlagen. Die Studenten sollen nämlich ihre erlernten Schlichtungsfähigkeiten auch in ihrem privaten Umfeld anwenden können. In den Gruppen des "Interkulturelles Lernen und Bildungssysteme" stellen die Studenten die jeweiligen Bildungssysteme ihres Landes vor und vergleichen darauf aufbauend ihr Verständnis von interkultureller und sozialer Kompetenz. Das Hauptziel der Veranstaltung zeigt sich auch besonders deutlich in den anderen moritz

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René Röspel - Vortrag Bioethik Thema: Sicht der Bioethik aus Politik und Wirtschaft

Steffen Behrle ist Mitarbeiter des Potsdamer Instituts für Klimaforschung. Er arbeitet an einen Global Governance Project, in dessen Rahmen der Einfluss der Weltbank auf die Umweltpolitik untersucht wird. Steffen Behrle hat Politikwissenschaft auf Diplom am renommierten Otto Suhr Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin studiert. Als Fulbright Stipendiat hat er an der Graduate School of Duke University (Durham, NC) Politikwissenschaft, Public Policy und Soziologie studiert. In seiner Abschlussarbeit konzentrierte er sich auf die Rolle von internationalen Organisationen in neuen Mechanismen für globale Regierungsgewalt und analysierte die Funktionen des Vereinten Nationen Umweltprogramms (UNEP) in globalen Partnerschaften für aufrechtzuerhaltene Entwicklung. lil

René Röspel ist Mitglieder SPDBundestagsfraktion. Er ist Vorsitzender der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" sowie Mitglied im Umweltausschuss des Bundestages. René Röspel wurde am 9. Juli 1964 in Hagen/Westfalen geboren. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Versicherungskaufmann studierte er Biologie an der RuhrUniversität Bochum und schrieb seine Diplomarbeit am Max-PlanckInstitut für molekulare Physiologie, Dortmund. Von 1994 bis 1998 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Tumorforschung am Universitätsklinikum Essen. René Röspel ist verheiratet und hat zwei Kinder. ring

Workshops: Unter Auseinandersetzung mit der Einstellung ihres Heimatlandes, anderer Länder und der internationalen Gemeinschaft, wird die Bereitschaft zum Perspektivenwechsel und Verständnis gefordert. Umgesetzt wird dies, indem zum Beispiel die dispergierenden Sichtweisen der Ausund Zuwanderungsländer zum Thema "Migration" gegenübergestellt werden und dort die Motivationen der Menschen, die ihr Heimatland verlassen, ergründet werden. Oder in den Gruppen der "Entwicklungszusammenarbeit", wo seitens der Industrieländer die Motive und für die Entwicklungsländer der tatsäch-

liche Effekt und Sinn der Zuwendung untersucht wird. Und selbst die Bioethik ist danach ausgerichtet: Neben der moralischen Ebene und dem Interesse der medialen Vermittlung des Themas, wird sich eine Gruppe der Thematik aus nationaler, die andere Gruppe auf internationaler Ebene annähern. Zusätzlich werden in allen Workshopgroups zahlreiche Referenten, aus Indien, Kenia und dem Rest der Welt eingeladen, die mit einem reichhaltigen Angebot an Vorträgen einen wichtigen Beitrag zu den einzelnen Themen und für die Diskussionen leisten.

Omid Nouripour - Podiumsdiskussion Migration Thema: EU Emigration Politics Omid Nouripour (29), Mitglied des Bundesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen, lebt in Frankfurt und promoviert gerade im Fach Deutsche Philologie. Seit 1996 ist er Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und ist seit dem Amtantritt Roland Kochs Sprecher der Grünen Jugend in Hessen. Sein Schwerpunkt in verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Tätigkeiten liegt in der demografischen Entwicklung der Gesellschaft, der Jugend- und Altenpolitik und beim Dialog der Religionen und Kulturen. Er ist Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft MigrantInnen und Flüchtlinge. Sein besonderes Interesse für diesen Bereich mag an der doppelten Staatsbürgerschaft liegen. Seit Juli 2002 ist Nouripour deutsch-iranischer Doppelstaatler. Neben seiner politischen Tätigkeit für die Grünen in der Bundesrepublik war er unter anderem kooptiertes Mitglied des Landesvorstandes der Europa-Union Hessen (2000-2003) und Chef-Redakteur der Bundesweiten Immi/ GrünZeitschrift "Ubi bene ibi patria" (2000). lil mai 2005

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Steffen Behrle - Vortrag Grüne Globalisierung Thema: Einfluss der Weltbank auf internationale Umweltpolitik - Anforderung an internationale Organisationen




„Live-on-tape“ Das TV zum Festival Wie schon beim letzten Mal wird das Students Festival wieder medial durch ein FestivalTV begleitet werden. Täglich soll eine einstündige Berichterstattung über GreifswaldTV gesendet werden, voraussichtlich jeweils um 19.00 Uhr. Hierin erfasst sein sollen laut Projektkonzeption die "Darstellung verschiedener Sichtweisen zu verschiedenen Kulturen und den globalen Problemen unserer Weltordnung" und die Represäntation der Grundidee des Students Festivals: "Wir setzen ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit, Intoleranz und Gewalt". Eine Stunde Fernsehen erfordert jedoch mehr Arbeit, als es für den Konsumenten erscheinen mag. Ein Team von rund 50 Leuten wird nach vorangegangenen Workshops zur Einführung in die Materie audiovisueller Medienarbeit jeden Tag ab 13.00 Uhr bis in den Abend am Rotieren sein. Nach der Aufzeichnung im "Live-on-tape-Verfahren" werden die Nachbearbeitung, die

Sichtung des Materials durch Greifswald-TV und die Einspielung den Rest des Tages bis zur Sendung in Anspruch nehmen. Ungeduldige und Nichtempfänger außerhalb des Sendegebietes können die Sendung zudem weltweit über einen Livestream im Internet verfolgen. Im Fernsehen werden zusätzliche Sendungen mit Infos zu den Hintergründen laufen. Nach Abschluss des Festes soll abrundend eine Doku produziert werden, eine zusammenfassende DVD ist auch geplant. Das Team setzt sich dementsprechend aus lauter "guten Leuten" zusammen, wie die Chefredaktion betont. Beim FestivalTV könne jeder, auch der Neuling, allumfassende Kenntnisse in Hinblick auf Medienkompetenz erwerben. Mitwirkende lernen während ihrer Arbeit alle Bereiche der Produktion kennen, nicht bloß einzelne Sparten. Mathias und Johannes, die Chefredakteure, verwirklichen hier den Anspruch, "professionelles" Fernsehen zu schaffen.

Ermöglicht wird das Ganze durch zur Verfügung gestellte Produktionsmittel der Mitarbeiter und Mitwirkenden, finanziert durch den FSR Kommunikationswissenschaft/ Germanistik, das Studierendenparlament und das EU-Projekt "Youth -

Wem d Der Au Jugend für Europa". Das Landesjugendamt hat ebenfalls finanzielle Hilfe zugesagt. Man darf wohl gespannt sein, was hier geschaffen und geschafft werden wird. Die endgültigen Sendezeiten und weitere Infos gibt es unter www.moritzTV.de, wie immer werden Flyer in der Mensa ausliegen und Greifswald-TV wird all das auch in seinen Videotext stellen. kos

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Von Jörg Weber Wem das Estnische zu schwer ist, dem bleibt ja noch die Zeichensprache. Fotos: Jörg Weber Der Autor (links) und ein Reisegenosse. Im äußersten Nordosten der EU, südlich von Finnland, östlich von Schweden und nördlich von Lettland. Wir befinden uns auf einem Streifzug durch das ebenso kleine wie begeisternde Estland. Während die Hauptstadt Reval (estnisch Tallinn, 400.000 Einwohner) das wirtschaftlich-politsche Zentrum Estlands ist, bildet Dorpat (estnisch Tartu, 100.000 Einwohner) mit seinen etwa 20.000 Studenten das geistig-intellektuelle Herz des Landes, in dem ich mich acht Monate als Austauschstudent aufhalte. Universität und Studenten prägen wie in Greifswald das Stadtbild. Es gibt viele Kneipen und Cafés und die Universität bekommt jedes Jahr mehr Geld vom Staat. Ein kleiner Ausflug in die Geschichte ist im Baltikum Pflicht: Die 1632 vom Schwedenkönig Gustav II. Adolph als „Academia Gustaviana Dorpatensis“ gegründete Alma Mater wurde später wegen des Nordischen Krieges nach Pernau verlegt und 1802 als „Kaiserliche Universität zu Dorpat“ von den baltendeutschen Ritterschaften mithilfe des russischen Zaren wiedereröffnet. Weltweite Bekanntheit erlangte sie vor allem im 19. Jahrhundert. In ihrem „goldenen Zeitalter“ brachte sie unter anderem Wilhelm Ostwald (Nobelpreis für Chemie 1909) oder Karl Ernst von Baer (Zoologe, Embryologe, Evolutionstheoretiker) und viele bedeutende Größen der Wissenschaft mehr hervor. Teilweise waren über 90 Prozent der Professoren und Studenten deutschsprechend. Russisch-nationalistische Tendenzen und „Russifizierung“ führmai 2005

ten 1919 als Abwehrreaktion zur ersten estnischen Unäbhangigkeitserklärung und der Neueröffnung als seitdem einzige estnischsprachige Volluniversität der Welt. Ein Faktum, auf das die etwa eine Million Esten mit Recht stolz sind. Auch die heutige schwarz-blau-weiße estnische Flagge entstammt einer hiesigen Studentenverbindung. Seit der Wende hat sich viel getan, die Universität erneuerte viele alte Gebäude und baute neue, schloß Partnerschaftsverträge und ist in die „Coimbra-Group“ – einen Zusammenschluss alt-ehrwührdiger, europäischer Universitäten – aufgenommen worden. Das wichtigste Thema für den studentischen Leser: Das Nachtleben. Drei altstadtnahe Diskotheken haben sechs mal die Woche geöffnet. Traditionelle Kneipen, in denen man auch gut essen kann, (vergleichbar mit dem „Alten Fritz“ oder der „Domburg“) gibt es zuhauf und der Preis von 40 Kronen (circa 2,55 Euro) für einen Liter zünftiges Bier kann durchaus animieren. Kneipenknüller sind ein umgebauter Pulverfaßkeller „Püssirohukelder“, das legendäre „Zavood“, das „Krooks“, der wilde Irish Pub oder das „Suudlevad Tudengid“ („küssende Studenten“) am Rathausplatz. Dorpat ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge

durch Estland sowie nach Lettland, Finnland, Litauen, Königsberg und allgemein Rußland. Jedoch sind gerade die kleinen Ausflüge in die estnische Landschaft, an die vielen Seen, auf die rund 2000 Inseln, den großen Peipussee im Osten und in die kleinen Dörfer die erlebnisreichsten und schönsten. Busse fahren fast überall hin und sind äußerst preiswert. Am besten ist es, mit dem Auto abseits der großen Fahrströme die estnische Wirklichkeit zu erkunden. Besondere Leckerbissen sind die vielen alten Herrenhäuser, zum Beispiel das nach schottischem Vorbild von Baltendeutschen errichtete Schloß in Alatskivi nordöstlich von Dorpat und die alten Ordensburgen. Letzter Tipp: Vom 30. Juni bis 07. Juli finden hier die internationalen Hansetage statt. Fazit: Wer sich mit gemütlichen Esten einfach mal zehn Minuten anschweigen, morgens um drei von einem angeheiterten, rudimentär Deutsch sprechenden Russen eine halbleere Wodkaflasche spendiert bekommen oder einen amerikanischen Mormonen in der Disko begeistert tanzen und hüpfen sehen will, der sollte ein Auslandssemester in Tartu machen.

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Studieren und Feiern im wilden Nordosten

Nägemiseni („Auf Wiedersehen!“, „Bis bald!“) 29


Fotos: Jonas Wipfler

niemand auf seinem Grundstück weiter landeinwärts duldet, müssen sie am Strand bleiben. Ob sie Angst haben, frage ich, Angst, dass noch einmal etwas Ähnliches passiert. Der Mann schlenkert langsam mit dem Kopf – das heißt in Indien „Ja“. „Manche schlafen nicht mehr“, sagt er noch. Und wer schläft, der wacht unter dem Rauschen der Wellen morgens auf. Lothar Kleipaß ist EntwicklungsAm Stadtstrand von Madras flattern Gebückte Gestalten zwischen diesen helfer für den Internationalen Landdie Planen im Wind, sie sind nur Steinen graben in den Trümmern volkdienst Bad Honnef. Er betreut lose an Brettern befestigt. Vom noch immer nach etwas VerwertProjekte rund um die Welt und steht Meer weht der Wind landeinwärts. barem. Mir kommen diese Bilder jetzt auf dieser Straße und schüttelt Da liegt der Indische Ozean, der seltsam bekannt vor, aus Dokuden Kopf: „Wenn hier in der LanGolf von Bengalen, glitzernd in der mentationen über den Zweiten deshauptstadt von Tamil Nadu die Morgensonne, die Dünung legt die Weltkrieg, über die TrümmerfrauVersorgung nicht funktioniert, wie Wellen ganz sanft ans Ufer. Von en. Und auch wenn hier keine kriesoll das dann auf hier aus kann man die dem Land ausseSt. Thomé Church Und auch wenn hier keine kriegerische hen?“ sehen, dort sollen die Auseinandersetzung stattgefunden hat, Der Staat hat Hilfe sterblichen Überreste diese Menschen in den Trümmern kämpfen – versprochen, hat des Heiligen Thomas ums Überleben. auch versprochen, aufbewahrt sein. Der die Menschen umzuPapst hat dort gebetet siedeln. Manche haben auch Sofortin der Krypta irgendwann in den gerische Auseinandersetzung statthilfe bekommen – Fischerfamilien Achtzigern. Die Kirche liegt leicht gefunden hat, diese Menschen in zuerst – sie haben bei der indischen erhöht etwas weiter landeinwärts. den Trümmern kämpfen – ums Regierung Priorität. Sie haben sich Ich stehe inmitten von Trümmern Überleben. davon Kochgeschirr gekauft und am Strand. Mit Ziegelsteinen dopDie Planen flattern im Wind, sie Lebensmittel. Was sie aber wirklich pelt gemauerte Wände liegen in sind ihr neues Zuhause, auf der brauchen, ist eine Perspektive: Ein faustgroßen Stücken vor mir – anderen Straßenseite liegen die Boot, Netze. Vielleicht für die, die Häuser haben hier gestanden, für Überreste ihrer Häuser und hinter sich noch trauen, wieder raus zu indische Verhältnisse sehr stabil den Planen rauscht das Meer. fahren. Manche Frauen halten ihre gebaut. Davon ist nicht mehr viel Zwischen diesen Planen leben sie Männer davon ab, wieder fischen zu übrig. Soweit man sehen kann, nur jetzt. Entlang der Küstenstraße gehen. Sie haben Angst, Witwen zu Ruinen. Weiter hinten steht ein einbauen sie Slums. Sie, denen nun nur werden und sie kennen schon so zelnes Haus, das den Wellen noch die Trümmer gehören. „Wir viele andere Witwen. getrotzt hat, die hier am 26. können nirgendwo anders hin, Ein paar Tage später stehe ich auf Dezember 2004 auf Land getroffen überall in der Stadt schickt man uns einer Bühne in Mangalapuram und sind. weg“, sagt mir ein Mann. Und da sie

Der Schatten der Welle Eindrücke aus dem Südosten von Indien Von Jonas Wipfler

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bedrückend. Vielleicht schämen sich diese Menschen auch. Menschen, die sonst gewohnt sind, selbst in den schlimmsten Notlagen eigene Lösungen zu finden, zu

trophe psychisch fertig zu werden und nicht an der Sinnlosigkeit zu verzweifeln. Aber Shiva allein ist keine Stütze, es braucht Menschen und Geld, vor

improvisieren, ihrem Karma entsprechend die Herausforderungen des Lebens zu ertragen und nicht aufzugeben. Shiva ist der Gott, der nach indischem Glauben die Welt erschafft, zerstört und wieder neu erschafft.

allem aber eine Perspektive für die Zukunft. Ein langfristiges Konzept, das die Betroffenen in vorhandene Strukturen integriert. Lothar Kleipaß bemüht sich zum Beispiel um die Finanzierung von Nähmaschinen und Kühen, die durch ihre Milchproduktion für die Besitzer eine tägliche Einnahmequelle bedeuten. Kleinkredite zu guten Konditionen, um Geschädigten Straßenstände mit Lebensmitteln zu finanzieren. Und bald darauf sitze ich im Flugzeug Richtung Frankfurt. Die Stewardess bringt das Essen und ich könnte auf zwölf verschiedenen Kanälen Unterhaltungsprogramme hören. Manchmal sehe ich noch die Bilder der Menschen an den Stränden, wo sie nun ausharren, monatelang, „Wir können nirgendwo anders hin, überall in der Stadt schickt man uns weg“, sagt mir ein Mann. und ich habe mich kaum getraut, für die men und zu wissen, was hier pasEr ist Zerstörer und Quelle der kurze Zeit, die ich dort war, dem siert ist, aber ich kann es nicht wirkErneuerung und Schöpfung zuMeer den Rücken zuzudrehen. Das lich verstehen, ich kann es nicht gleich. Vielleicht bedarf es einer solalles ist so unwirklich – wie dieser nachfühlen. chen Gottheit für die Menschen in Moment im Flugzeug, als ich über Es ist kein großartiges Gefühl, Tamil Nadu im Süden Indiens, um den Satz stolpere: „Schwimmweste Hilfsgüter auszuteilen, es ist eher mit dieser unvorhersehbaren Katasunter ihrem Sitz“. mai 2005

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verteile Kochgeschirr, Hygieneartikel, Decken und Kleidung an Familien, die alles verloren haben. Sie haben hier, 50 Kilometer entfernt von der Küste, die Chance bekommen, neu anzufangen. Sie stammen von hier und sind in der Hoffnung auf einen Job in die Städte gegangen, nach Pondicherry oder Cuddalore. Jetzt kommen sie zurück. Anders als die Menschen am Stadtstrand in Madras haben sie Dörfer, Verwandte und eine Organisation, die sie aufnimmt. Es ist ein seltsames Gefühl, Hilfsgüter zu verteilen. Zwei Kamerateams sind da und Fotografen und sie sagen, ich solle in die Kamera schauen. Meine Mitreisenden haben 16.000 Euro an Spendengeldern gesammelt. 168 Familien wird damit das Nötigste zum Bestreiten des Alltags finanziert. Ich verteile Eimer und Aluminiumtöpfe, Seife, Binden, Reis und Zucker und ich sehe diese Menschen und ich habe dieses Gefühl wie am Strand in Madras. Das Gefühl, dies alles wahrzuneh-

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Mit Teamwork zum Ziel Ein Blick hinter die Kulissen eines Deutsch-Thailändischen Hilfsprojekts Von Matthias Stiel Bang Sak war ein Dorf der Morgans. Sieben Kilometer nördlich von Khao Lak gelegen, wurde es am 26. Dezember 2004 so gut wie vollständig zerstört. Von der unvorstellbaren Kraft des Tsunamis ist in den westlichen Medien nur noch wenig zu finden. Wiradech „Willi“ Kothny landete am 27. Dezember in Phuket. Zunächst half er als Übersetzer in verschiedenen Krankenhäusern, was ihm bald aber sinnlos erschien. Die Morgans sind ehemalige Seezigeuner, die sich vor ungefähr 100 Jahren in Bang Sak niedergelassen haben. Sie werden von der thailändischen Regierung eher geduldet als geachtet, gelten als NewThais, eine Minderheit. Am 05. Januar kam Willi Kothny ins Dorf, redete Fast fertige mit dem Dorfältesten und um 18 Uhr stand das „Project“. Womit fängt man an, wenn man vor riesigen Bergen angeschwemmter Trümmer steht? Selbst in Katastrophenzeiten geht nichts ohne eine Baugenehmigung, alle Behörden sind denkbar ausgelastet,

feuilleton Zusammen arbeiten, essen und leben. 32

große Hilfsorganisationen verwenden gespendete Gelder für organisatorischen Krimskrams. Überall Chaos, Wirrwarr, Durcheinander – und es ist nicht die Rede von unauf-

seinesgleichen sucht. Die Baupläne eines Architekten der Universität Bangkok kosteten nichts, wurden ohne den Behördenumweg abgestempelt und entsprachen den Wünschen der Dorfbewohner. Der „Willi hilft e.V.“ wurde gemeinnütziger Verein innerhalb weniger Tage gegründet und kommt mit einer Verwaltungsstruktur von ehrenamtlichen Helfern aus. Das kostet praktisch nichts, wodurch die kompletten Spendengelder – derzeitiger Stand: 450.000 Euro – direkt den Menschen und der Region zukommen. Andere offizielle Organisationen benötigen einen großen und damit teuren Verwaltungsapparat. Sie müssen ihre Projekte über Häuser in Bang Sak. Fotos: Matthias Stiel Umwege gestalten, es gibt immer irgendwelche geräumten Schreibtischen, sondern Vermittler oder Behörden. Dadurch von Autorwracks, Baumstämmen ist Korruption durch Dorfälteste, und Schlimmerem. Landlords und thailändische BeDas „Project“ wuchs aus sich selbst amte gegeben. Geld versickert, heraus. Nicht von oben herab, sonbleibt stecken und keiner will es dern zusammen mit den Morgans gewesen sein. entwickelte sich ein Konzept, das Ungefähr 70 Morgans waren in Bang Sak am Bau ihrer eigenen Häuser beteiligt und erhielten dafür den üblichen Tageslohn – finanziert aus dem Spendentopf. So wurde ihnen, die zumeist bis auf das eigene Leben nichts retten konnten, gleich doppelt geholfen. Helfen mochten aber auch andere. Insgesamt 14 Nationen versammelten sich, um dem „Project“ mit Fachwissen und Ausdauer zur Seite zu stehen. Vor allem aus Deutschland reisten Maurer, Zimmerleute, Feuerwehrmänner, Kriminalmoritz

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Wiradech „Willi“ Kothny. Als Säbelfechter zweifacher Bronzemedaillengewinner von Sydney. Welt-, Asien- und Europameister. Als Aufbauhelfer 30 Wohnhäuser in drei Monaten, Nachhilfeschule, Infrastukturgebäude und Boote im Bau, Tsunami-Tower und Ressort geplant. Und sonst: Deutsch-/Thailänder, 25 Jahre, Studium der Kommunikationswissenschaft an der Bangkok

International University – für Hilfsaktion unterbrochen. Übersetzter und Vermittler, mag die kleinen gelben Reclambändchen nicht. Auf seiner Homepage www.kothny.de lassen sich neben aktuellen Berichten, weiteren Hintergründen und Aussichten auch Informationen zum Säbelfechten finden. In einem Archiv helfen Bilder, Briefe und Geschichten, einen tieferen Einblick in das „Project“ zu bekommen.

beamte und Studenten auf eigene ständig zu funktionieren. So bekam Dschungeltour zu gehen, übernachKosten an. Familienväter, die ihren jedes Haus ein komplettes Abwasten werden sie im geplanten ResJahresurlaub opferten und Selbstsersystem anstelle eines einfachen sort. Ein Tsunami Tower wird ständige, die ihren Betrieb einfach Tanks. Das dauerte zwar länger und Blickfang, Aussichtspunkt, Gastmal für einen Monat schlossen. Mit war aufwendiger, aber später wird stätte und vor allem Retdem Risiko Kunden, Aufträge und es nicht nötig sein, tungsmöglichkeit damit die eigene Existenzgrundlage die Anlagen leerzuwerden. 20 Boote zu verlieren. Sie riskierten sogar pumpen und es entwerden auf Kiel Leib und Leben. Seit Dezember gab stehen keine Folgegelegt. Es bleibt es immer wieder neue Seebeben mit kosten. also spannend. Tsunami-Warnungen, das Dorf Auch wurde ein WasNach und nach musste mehrmals evakuiert werden. serturm aufgestellt, gehen alle AufFrauen wie Männer arbeider genügend Druck gaben in die Verteten zusammen mit den Morgans erzeugt, um die geantwortung der über zehn Stunden täglich, sechs samte Region mit friMorgans über. Tage die Woche, mit dem Ziel, den schem Trinkwasser „Viele von den Dorfbewohner den Auszug aus den aus 30 Metern Tiefe Dorfbewohnern fensterlosen Holzbaracken zu erzu versorgen. Bisher haben sich inzwimöglichen. Dabei lernten sie gegenschöpften die Einschen eine Exisseitig voneinander: Wakkeligen heimischen aus zwei tenz aufgebaut. Gerüsten mit „Thai-TÜV“ wurden Meter tiefen BrunEiner betreibt Querverstrebungen hinzugefügt nen trübes Braucheine Möbelund als Metermaß reichte zur Not wasser. schreinerei, ein ein einfacher Strick mit zwei Am 9. April war es zweiter bekommt Knoten. dann endlich soweit. Glücklich im neuen Heim. ein Zertifikat als Ohnehin beschränkte sich das Um die bösen Bootsbauer, ein technische Arsenal auf ein Geister zu vertreiben, wurde das dritter wird mit der Putzmaschine Minimum. Eine größere Dorf mit einem ohrenbetäubenden auf anderen Baustellen aushelfen. Bohrmaschine, zwei FlexKnallfeuerwerk seinen Bewohnern Schließlich wird es in Schule und geräte und eine Kreissäge. übergeben. Gerade einmal drei Ressort weitere Jobs geben“, berichHierzulande kaum denkbar, Monate nach dem Tsunami und tet Eric Kothny, der Vater von Willi. damit 30 Häuser zu bauen. Aus damit das erste fertiggestellte Eigenverantwortung und Selbstdem Trümmerfeld wurde wieProjekt. ständigkeit wiederherzustellen ist der das Dorf Bang Sak. Es Die Häuser sind fertig, weiter jetzt das Wichtigste. Das Hilfswurde viel improvisiert, aber geht es mit der Arbeit. Da es projekt selbst wird sich in den nirgends geschludert. Immer genügend Schulen gibt, die Hintergrund zurückziehen, ohne die wieder kamen neue Menschen finanziell getragen werden, Dorfbewohner alleine zu lassen. mit neuen Ideen. „Die Leute haben sich die Dorfbewohner Mit Blumen geschmückte Erdhügel fühlten, dass in diesem Projekt für eine Nachhilfeschule entzeugen davon, dass der Tsunami am viel Herz steckt, auch wenn schieden. Mit dem Bau sie26. Dezember viel fortgerissen und viele die Baustelle ben weiterer HäuUnheil gebracht hat. Er hat aber als das am besten ser außerhalb des auch gezeigt, dass Menschen organisierte Dorfes für soziale zusammenarbeiten und mit den Chaos ansehen“, Härtefälle ist beeinfachsten Mitteln etwas bewegen so Willi Kothny. gonnen worden. können. Für alle die daran teilhaben Alles wurde darBackpacker sollen durften, ist es eine unvergessliche auf ausgelegt, die Gelegenheit haErfahrung, die sich auf ihr weiteres nach Abschluss ben, mit den Leben auswirken wird. Für alle des Projektes Einheimischen auf anderen ist es ein Aufruf: Es gibt möglichst selbst- Der neue Wasserturm. Fischfang und noch viel zu tun, an vielen Orten. mai 2005

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Mit Säbel und Schaufel

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Der Griff nach den Sternen Ein Filmgenre zwischen Träumerei und Wirklichkeit Von Joel Kaczmarek Science-Fiction – der Traum einer besseren Zukunft und wohl einer der ersten und meistgenutzten Anglizismen überhaupt, erlebte seine Geburtsstunde inmitten der „goldenen Zwanziger“ im Jahr 1926. Dem deutschen Regisseur Fritz Lang gelang mit seinem Film „Metropolis“ die Revolution des noch in den Kinderschuhen stekkenden Mediums Film. Die Story denkbar einfach und oft kopiert: Im Jahre 2026 findet man eine kalte, mechanische Welt der Industrie vor. Kurze Zeit nach der Industrialisierung spiegelte Lang die Ängste und Ressentiments der Bevölkerung wieder. Metropolis ist eine Stadt voll Hektik und Lebensgeist, in der man es entweder zur privilegierten Elite gebracht hat, oder Teil der unterdrückten, verarmten Unterschicht geworden ist. Eine schöne Scheinwelt an der Oberfläche, getragen von Maschinen im Untergrund. Arbeiter versorgen die Maschinen, Maschinen versorgen die Arbeiter, Matrix lässt grüßen.

feuilleton Inbegriff des Bösen: Darth Vader aus George Lucas’ „Star Wars“. 34

Welche Bedeutung hat denn der Begriff „Science Fiction“ nun eigentlich? Ob Raumschiffschlachten im All, Außerirdische, die mal wieder die Menschheit auslöschen wollen oder einfach der simple technologische Fortschritt – jeder versteht unter Science-Fiction etwas anderes und der Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Zwei Dinge sind ihnen aber allen gemein: Zum ersten machen sie sich alle die menschlichen Emotionen zum Thema. Zum Beispiel die Hoffnung, wie in Gene Roddenberrys Utopie „Star Trek“, in der die Menschheit dem Geld entsagt und dem Frieden die Hand gereicht hat, oder die bloße animalische Angst, die 1979 mit „Alien“ die Kinos heimsuchte. Der ZuNein, dies ist kein weiblicher C3PO sondern das schauer wird zum Spielball Kinoplakat zu Langs Klassiker „Metropolis”. seiner eigenen Emotionen. stellerin Jada Pinkett Smith zur Jeder will einen Teil der Faszination Multimillionärin. „seines“ persönlichen Films, seiner Die zweite Gemeinsamkeit ist die persönlichen Zukunftsvision, seiner Konzentration auf die Zukunft. persönlichen Emotion. Tausende „Was war” und „was ist” werden „Trekkies“ säumen jährlich die unbedeutend, nur das Morgen zählt. engen Gänge der Star-Trek-ConWer werden wir sein, wo werden wir ventions. Um George Lucas’ „Krieg sein und was werden wir tun? der Sterne“ zu sehen, standen die Werden wir Verbrechen vorhersaFans bis zu mehreren Blocks an und gen können („Minority Report“), kreierten so unwissentlich den werden wir Menschen unendlich Begriff des „Blockbusters“. Sie alle klonen können („The 6th Day“) vereint die gemeinsame Teilhabe oder noch wichtiger: Werden an ihren eigenen Emotionen, ein Raumschiffe in die Tiefen des Alls gemeinsam gelebter Traum, der fliegen können, „dahin, wo noch nie scheinbar nie aufhört und so zuvor ein Mensch gewesen ist“ viel beinhaltet. („Star Trek – The Next GeneraDas haben die Filmproduzention“)? Man weiß es nicht, aber ten in einem ganz anderen träumen wird ja wohl noch erlaubt Sinn sehr schnell für sich ersein. Solche erzählende Kultur sollte kannt: Bis an den Rand der immer ein wenig visionär sein. Bei Geschmacklosigkeit wurThomas Manns Vision von Hitler in den „Star Wars“ und „Mario und der Zauberer“ wird danach viele andere Fileinem fast unheimlich zumute. me Teil eines umfassenEs wird also klar, Science-Fiction den Merchandisings. spricht die Urinstinkte des Allein das Videospiel Menschen an: Hoffnung, Neugier, zur Matrix-Trilogie Entdeckerdrang, Furcht, Gut gegen machte Film-Nebendarmoritz

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gens auch der Name seines Tonformats – wird in diesem Mai versuchen, die Geschichte seiner Science-Fiction-Saga „Star Wars“ fortzuschreiben, wenn er mit Episode III den Bogen zu den drei Klassikern schlägt. Doch was macht die Magie von Science-Fiction und von „Krieg der Sterne“ im speziellen aus? Dass unsere Träume und Hoffnungen beflügelt werden, ist das eine, doch vor allem vereinen Filme wie „Star Wars“ viele Genres. Ein Sci-Fi-Film bietet Western, Liebesfilm, Märchen und vieles mehr in einem. Gut gegen Böse, unsere innere und äußere Welt wird uns mit einer seltenen Klarheit präsentiert und in allen Facetten bebildert. Man erinnert uns stets an unsere eigenen kleinen Aufgaben im Alltag, denn Filme wollen Menschen beflügeln. „Pretty Woman“ zeigt, dass jeder alles erreichen kann, „E.T.“ lehrt, dass wir nicht allein sind und „The Day after Tomorrow“ hält uns an, die Natur zu respektieren. Ethische Grundlagen vermittelt bekommen und Lebensentwürfe für das eigene

10.10 Uhr – Ankunft am Haupteingang „UCI Zoo Palast“ Berlin. Das Foyer voller diskutierender Menschen. Einige „Sturmtruppen“ und andere „Extremisten“ bewegen sich pseudomilitärisch durch den Raum. 10.25 Uhr – Suche mir im Kinosaal einen Platz und warte auf einen pünktlichen Beginn. 10:30 Uhr – Eine Verzögerung ist abzusehen. Der große Saal füllt sich nur langsam. Lausche den klugen Journalisten hinter mir. „…dieser Orlando Bloom…“ Ziehen über ihn her. 11:10 Uhr – Der Film beginnt. „Es war einmal…“ Ein bedächtiges Raunen geht durch die Reihen. Die gelbe Schrift bewegt sich ins All. „Ist da nicht ein Kommafehler?“ fragt mein Sitznachbar. „Orthographie ist nicht so meine Stärke.“ Die einleitende Weltraumschlacht nimmt einen gefangen. Ca. 11:45 Uhr – Erstes Zusammentreffen von Anakin und Padmé. Eigenwillige Frisur. Die Dialoge erregen offenes Gelächter. „Etwas Wunderbares ist geschehen. Ich bin schwanger.“ Anakins Reaktion: „Was? Von wem denn…“ Ein Blick

„Erhebt euch, Lord Vader“

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Handeln finden – so lautet die Devise. Luke Skywalker zerstört den Todesstern, wir helfen einer alten Dame, ihre Tasche zu tragen. Der Maßstab ist egal, die Gestik zählt. Wenn einen dann irgendwann die wirkliche Welt wieder einholt, mag sie einem klein und fern erscheinen und doch ist es genau das, worum es bei Science-Fiction geht. Ein bisschen Träumen mitzunehmen oder vielleicht sogar den Mut zu sammeln und sich etwas von alle dem selbst erfüllen. Zukunft und Emotionen sind der „Stoff aus dem die Träume“ sind – Träumer dieser Welt vereinigt euch.

Ein Bericht von der Star Wars Episode-III-Pressevorführung in ihre dunklen Augen. Circa 12.30 Uhr – Die Handlung fließt dahin, wie der Tee in meinem Körper. Muss mich die Treppe runter zum WC begeben. Genau bei der Rückkehr: „Wollt ihr mir etwa drohen, Jedi-Meister?“ Mitten im entscheidenden Gefecht bleibt das digitale Bild hängen aber der Ton läuft weiter. Unruhe kommt auf. Das Licht geht an und etliche begeben sich zum Ausgang, erreichen ihn jedoch nicht, bevor es weitergeht. Sie verpassen einen erstandenen Darth Vader mit gehemmter Feinmotorik, einen ergreifenden Trauerzug und ein Baby das der aufgehenden Sonne von Tatooine entgegengehalten wird. aha

feuilleton

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Böse – der Kampf den wir tagtäglich auch in uns austragen. Man instrumentalisiert diese Instinkthaftigkeit nahezu, allein die Titel verraten es: „Trek” = Weg, „Voyager“ = Entdecker, „Enterprise“ = Unternehmung, „Stargate” = Sternentor. Filme brauchen Motive, sei es explizit durch Namen oder implizit durch Prinzipien. Während in Kriegsfilmen das „Leave-no-man-behind“Prinzip dominiert, ist es bei ScienceFiction die Erforschung der „Great Barrier“. Motive müssen aber bekannt sein, um sie zu erkennen – die schönste Metapher ist bedeutungslos, wenn sie niemand versteht. Die Motive des Science-Fiction-Films sind nicht neu, Amerika kennt sie längst durch seine Geschichte und soll sie nie vergessen. Einst war der mittlere Westen selbst die „Great Barrier” und konnte überschritten werden, so wie es uns der Film auch für das All und alles andere verspricht. Widmet man sich der ScienceFiction, kommt man vor allem an deren drei Urvätern nicht vorbei: Fritz Lang, Gene Roddenberry und George Lucas. Letzterer, der 1969 mit dem Sci-Fi-Thriller „THX 1138“ seine Karriere begann – daher übri-

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kino

Das Himmlische Königreich Zwei Meinungen zu Ridley Scotts neuem Film Von Anne Schürmann und Arvid Hansmann

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Im Jahre 1185 kommt der Kreuzritter Godfrey von Ibelin (Liam Neeson) in seine alte französische Heimat um seinen unehelichen Sohn Balian (Orlando Bloom) zu suchen. Dieser verdient als Schmied seinen Lebensunterhalt und steht den Plänen seines Vaters, ihn ins Heilige Land zu begleiten, zunächst skeptisch gegenüber. Durch den tragischen Tod von Frau und Kind zu einer tödlichen Affekthandlung gedrängt, schließt er sich aber wenig später doch seinem Vater und dessen Gefolgsleuten an. In einem Hinterhalt schwer verwundet kann Godfrey seinen Sohn noch bis in die süditalienische Hafenstadt Messina begleiten, wo er ihn im Sterben zum Ritter und seinem legitimen Erben ernennt.

Nach einer abenteuerlichen Seefahrt gelangt Balian nach Jerusalem, das von einem multireligiösen Alltagsleben gekennzeichnet ist. Von hier aus wird ein fragiler Kreuzfahrerstaat regiert, an dessen Spitze offiziell ein todkranker König (Edward Norten) steht. Bald wird aber deutlich, dass der gegenwärtige Frieden mit dem übermächtigen König Saladin (Ghassan Massoud) von verschiedenen Parteien nicht geduldet wird. Nicht zuletzt durch die verbotene Beziehung zu der Prinzessin Sybilla (Eva Green) wird Balian in den intriganten Wettstreit um die Macht in Jerusalem hineingezogen und bald ist es an ihm die heilige Stadt gegen die Armee des Saladin zu verteidigen.

„Königreich der Himmel“ überwältigt den Zuschauer mit herrlichen, in Farbe und Ausstattung schwelgenden, sorgfältig durchkomponierten Bildern, die die unentschlossene Geschichte allerdings trotzdem nicht kaschieren können. Der Held gelangt ins heilige Land und wird dort vom Hufschmied zum Verteidiger der Stadt Christi. Zwischendurch verliebt er sich in eine verheiratete Prinzessin und muss eine Glaubenskrise überwinden. Beide Handlungsstränge verliert der Film aber entweder aus den Augen oder beendet sie mit Hilfe plumper Dialoge. Die sich dem Zuschauer unweigerlich aufdrängenden, penetranten Parallelen zu „Gladiator“, die sich zum Teil bis auf Farbgebung, Schnitt und Bildmotive erstrecken, stören ebenso, wie die zwischen bemüht wirkendem Tiefgang und handfester Aktion schwankende Handlung. Die Schlachtszenen sind erstklassig und mitreißend gemacht, lassen sich aber nicht mit dem unmotiviert aufblitzenden Pathos zu einem homogenen Ganzen zusammenfügen. Dadurch wird jede aufkommende Gefühlsregung des Zuschauers für die Helden im Keim erstickt. Dabei sind die Schauspielerleistungen gewohnt (Liam Neeson,

Jeremy Irons) bis überraschend gut (Orlando Bloom) und retten den Film über mehrere langweilige Klischees bedienende Szenen hinweg. Geradezu lächerlich ist Balians Brunnenbau mit bitterarmen Kindern, die dann selbstgebastelte Schiffchen auf dem plötzlich sprudelndem Wasser schwimmen lassen. Leider hat die Inszenierung keine Geduld für eine glaubwürdige, langsame Entwicklung ihrer Charaktere und eilt lieber plump zur nächsten Szene, zu mehr Aktion, die die Handlung vorantreiben soll. Die am Ende des Films eingeblendeten Verweise auf die aktuelle, unruhige politische Lage im gelobten Land sind ebenso unpassend, wie der kurz vor Schluss für wenige Sekunden auftauchende Richard Löwenherz. Beides zusammen scheint dem Film eine historische Authenzität verleihen zu wollen, die völlig unangebracht ist, denn bei der Erschaffung einer eigenen Welt, wie es Scott trotz allem nach „Gladiator“ wiederum gelungen ist, sind solche Verweise fehl am Platz. Wer sich also drei Stunden lang im 12. Jahrhundert aufhalten will und großartige Bilder liebt, ist in diesem Film genau richtig, Kinogänger, die sich gerne interessante und spannende Geschichten erzählen lassen, werden über weite Strecken enttäuscht werden.

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„Die Dolmetscherin“ – as seen by NMUN-ler * Regisseur Sydney Pollack hat es geschafft – in die heiligen Hallen der Vereinten Nationen. Als erster Regisseur erhielt er für seinen neuen Film „Die Dolmetscherin“ die Dreherlaubnis für das legendäre New Yorker UNHauptgebäude am Hudson River. Nach Filmen wie „Die Firma“ oder „Die 3 Tage des Condor“ drehte Pollack nun erneut einen hochspannenden Polit-Thriller. Die UN-Simultanübersetzerin Sylvia Broome (Nicole Kidman) spricht den Dialekt eines fiktiven afrikanischen Landes, das kurz vor einem Bürgerkrieg steht. Der Präsident dieses Staates, der des Völkermordes bezichtigt wird, soll vor der UNVollversammlung eine Rede halten. Einige Tage davor wird Sylvia Zeugin eines Mordkomplotts an dem afrikanischen Diktator und gerät in die Schusslinie. Deswegen wird ihr FBI-Agent Tobin Keller (Sean Penn), eigentlich Personenschützer für hochrangige UN-Gäste, zugewiesen. Er misstraut zunächst der Geschichte der Dolmetscherin. Doch dann wird bei Sylvia eingebrochen und Agent Keller erfährt bruchstückhaft von Sylvias Vergangenheit – doch nur bruchstückhaft. Und dann gibt es da noch Simon Broome, den Bruder von Sylvia. Was für eine Rolle spielt er in diesem undurchsichtigen Komplott? Mit Nicole Kidman und Sean Penn hat Sydney Pollack mai 2005

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Frau mit zwei Gesichtern: Prinzessin Sybilla (Eva Green). Fotos: Twentieth Century Fox

christlichen, wie auf der muslimischen Seite gezeigt, wenn auch dort etwas dezenter. Die Aufrechterhaltung seiner Autorität lässt Saladin den Sieg erringen. Fazit: Ein Werterbewustsein, das man gerne als amerikanisch bezeichnet, wird in eine Welt projiziert, in der durchschnittene Kehlen und gespaltene Köpfe, in denen „ein Brei aus Hirn und Kettenhemd angerichtet wird“ (zeitgenössische Lyrik) das Alltagsbild prägten. Die gewaltigen Bilder und der klare Handlungsverlauf geben diesem Werk einen „massenwirksamen“ Charakter. Dadurch wird an die Tradition eines Sergej Eisenstein angeknüpft, der 1938 mit „Alexander Newski“ ästhetische und dramaturgische Maßstäbe setzte (auch für George Lucas). Wie damals muss auch hier der aktuelle politische Kontext berücksichtigt werden. ein hochkarätiges Schauspielergespann vor die Kamera gestellt, die den Konflikt zwischen Diplomatie und Korruption in New York mit Spannung und dem nötigen Gefühl darstellen. Geschmälert wird das Kinovergnügen allerdings durch einen unverständlichen Handlungsrahmen, der einen kitschigen Nachgeschmack hinterlässt. In der Stadt, wo selbst die Sicherheitsbeamten des örtlichen H&M ein übersteigertes Geltungsbewusstsein zu ihrer Wachpostenfunktion besitzen, muss Sylvia allein durch die unbewachten Flure des UNO-Gebäudes vor Verfolgern UNO-Gebäude in New York.

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Es ist durchaus legitim dieses neue Werk von Ridley Scott mit seinem Geniestreich „Gladiator“ zu vergleichen. In der Choreographie der Schlachtszenen steht er ihm in nichts nach, vermag ihn sogar zu übertreffen, was aber durch die in den letzten fünf Jahren gesetzten Maßstäbe eines Peter Jackson zu erklären ist. Schwieriger sieht es mit der Charakterisierung des Helden aus. Dem tragischen und rachedurstigen Gladiator Maximus wird der „realpolitische“ Balian gegenübergestellt, in dessen Rolle Orlando Bloom sein „Legolas-Image“ ablegen kann, indem er konsequent Pfeil und Bogen gegen das Breitschwert tauscht. Liam Neeson hat als Mentor-Vater-Figur eine Routine entwikkelt, bei der er mittlerweile Acht geben muss, dass sie nicht inflationär wird. Auch die anderen hochkarätigen Akteure, wie Jeremy Irons, oder der noch zu wenig beachtete David Thewlis zeigen, dass sie zu komplexeren Dialogen in der Lage sind, als ihnen das Drehbuch vorgibt. Auch die „Erlöserfunktion“ ist hier etwas anders als beim Gladiator geartet. Dies mag mit der geänderten Definition von „Erlösung“ und „Sieg“ zu erklären sein. Mit der Aussage, dass sich Glauben und „gewissenhaftes Handeln“ nicht im fanatischen Festhalten an einer bestimmten Religion, oder an bestimmten Stätten erschöpft, sondern durch die aktive gute Tat und das lebendig friedliche Miteinander praktiziert wird, ergibt hier ein äußerst versöhnlicher Lösungsansatz. Etwas kritischer ist die Aussage zu werten, dass diese „Friedensherrschaft“ nur unter einem entsprechend gütigen und gerechten König zu wahren sei. Der Frieden wird also durch diejenigen gefährdet, die sich gegen diesen Monarchen wenden. Dies wird im Film sowohl auf der

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flüchten. Nichtsdestotrotz bildet der Drehort einen ausgezeichneten Rahmen für Fragen nach Moral und Kriegsschuld und bietet einen realitätsnahen Einblick in die Hallen der Vereinten Nationen. lil, jazzy, flo * NMUN – Planspiel im UN-Gebäude, bei dem Studenten aus aller Welt – auch aus Greifswald – eine UN-Vollversammlung simulieren.

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dvds Gedichte vor der Kamera Poem Zu manchen Gedichten hat man sofort eine Beziehung, ein inneres Bild vor Augen. Ralf Schmerberg gibt mit der DVD „Poem“ Gedichten ein Gesicht und setzt sie in Videoclip-Ästhetik um. Untermalt werden diese von sanften, unaufdringlichen Klavier- oder Celloklängen. Zu den beeindruckensten GedichtVerfilmungen gehört „Sophie“ von Hans Arp. Herman van Veen spricht mit melancholischer Schwere vom Verlust eines geliebten Menschen abwechselnd mit einer Kinderstimme aus dem Off. Zerbrochene Fensterscheiben, alte Gardinenfetzen, ein verfallenes noch möbliertes Haus, das von der Vergangenheit erzählt, aus die sich der Darsteller nicht lösen kann. Trauer und Todessehnsucht schwingen in seiner Stimme: „Jeder vergangene Tag bringt dich mir näher.“ Klaus Maria Brandauer spricht in s/w-Ästhetik Heinrich Heines „Der Schiffbrüchige“. Zu sehen ist nur sein Gesicht, seine Mimik, sein Ausdruck. Die Handlung des Gedichtes wirkt umso stärker. Fest schaut er dem Zuschauer in die Augen und scheint doch zu sich

Sightseeing einmal anders Collateral (Two-Disc Special Edition) feuilleton

Paramount „Make my Day“ hieß es noch bei Dirty Harry. Taxifahrer Max (Jamie Foxx – „Ray“) hat sich das aber bestimmt anders vorgestellt. Erst steigt eine schöne Staatsanwältin in sein Taxi, dann ein Berufskiller der ihn mit auf Tour nimmt – das ist selbst für L.A. nicht alltäglich. Mit Taxifahrer Max und dem Auftragsmörder Vincent, gespielt von Tom Cruise („Minority Report“), prallen zwei gänzlich verschiedene Charaktere aufeinander, deren Begegnung Spuren hinterlässt. Und damit sind nicht etwa die fünf Toten gemeint, sondern vor allem die messerscharfen Dialoge 38

„Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen“ von Heiner Müller. Foto: Karl Bongartz

selbst zu sprechen. „Nach grauen Tagen“ von Ingeborg Bachmann setzt Schmerberg filmisch ins Großstadtgrau Berlins, eine viel zu kleine PlattenbauWohnung mit schreienden und überdrehten Kindern, dem jungen streitenden Elternpaar und dem Wendepunkt, mit dem die Familie nicht weniger chaotisch, jedoch deutlich friedvoller miteinander umgeht. Weitere Gedichte von Hermann Hesse, Johann Wolfgang von Goethe, Mascha Kaléko, Kurt Tucholky, Else Lasker-Schüler, Georg Trakl, Paul Celan, Rainer

Maria Rilke, Friedrich Schiller werden unter anderem dargestellt von Meret Becker, Marcia Haydée, Luise Reiner, Jürgen Vogel und unter anderem gesprochen von Paul Celan, Hannelore Elsner und Anna Thalbach. Die filmische Interpretation verschiedenster Gedichte lief 2003 im Kino und ist ein bisher einzigartiges Projekt, Gedichten ein „Gesicht“ zu geben. Schmerberg selbst schreibt, dass der Film Impulse und Assoziationen frei setze und die eigene Empfindungs- und Wahrnehmungsbereitschaft bestimme, was der Film erzählt. juk

die das Leben beider verändern sollen. Von Regisseur Michael Mann („Der letzte Mohikaner“) werden nicht nur die beiden Protagonisten gekonnt in Szene gesetzt, sondern auch und vor allem Los Angeles. Es gelingt ihm, den ganz spezifischen Flair dieser Metropole einzufangen und gleichzeitig die Abgründe unserer Gesellschaft aufzutun. Wie ein Fehler im System lässt sich Vincent von Max durch die Straßen, sozusagen die Adern der Stadt fahren, und beendet mit eiskalter

Präzision das Leben Fremder. Der Herzschlag der Stadt bleibt stets deutlich hörbar. Im Stile von „Heat“ bewahrt sich Michael Mann seinen stringenten Stil und überzeugt durch eine angenehme Klarheit, die den Staub der Großstadt wie nach einem Regenguss wegzuwaschen scheint, kombiniert mit Action an den richtigen Stellen im richtigen Maß. Mit Making-Of, Featuretten, Filmkommentar und weiteren Extras überzeugt auch die Bonusausstattung. Präzision an allen Ecken – Dialoge, Bilder, Extras, Charaktere. jmk moritz

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Der feine Unterschied

Silvio Dalla Torre entdeckt die kantable Seite des Kontrabasses

Von Uwe Roßner

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Wenn Silvio Dalla Torre mit sanfter Stimme von seinem „Bassetto“ spricht, dann leuchten seine Augen freundlich. Stiller Stolz liegt in den Zügen seines Gesichtes und seine Haltung strahlt Ruhe aus. Nimmt er aber Instrument und Bogen zur Hand, weicht dieser Ausdruck einer tiefen Konzentration, ehe er seinem Streichinstrument wunderbare Töne entlockt: voll und rund, warm und sinnlich, aber auch bissigter-Kontrabassist in Symphoniezwischen 1650 und 1720 seine zupackend und energisch. konzerten zuweilen neidisch auf die Blütezeit erlebt hatte, in Quellen Dalla Torre ist Professor für KonKollegen, die von den Komponisten belegt ist, kann es derzeit nicht huntrabass an der Rostocker Hochmit vergleichsweise viel häufigerer dertprozentig rekonstruiert werden. schule für Musik und Theater Ausführung ergreifender Melodien Die Angaben in der Literatur geben (HMT). Drei gravierende Verändebedacht worden sind. Der Kontranur vage Anhaltspunkte für seine rungen hat er an seinem Instrument bass durfte nicht mitsingen. Zuminkorrekte Stimmung und Spielpraxis. vorgenommen, die dem Laien auf dest bisher. Dalla Torre gilt heute als sein den ersten Blick nicht auffallen: Mit seiner Erfahrung und seinem Wiederentdecker. Daher hat er entBogen, Saiten und Fingersatz sind schieden, seinen Kontrabass als bei ihm gänzlich anders als beim „seinen“ Bassetto zu bezeichnen gewöhnlichem Kontrabasses. nicht etwa aus Eitelkeit, sondern Kleine Dinge, die aber den feinen einfach, um seinen Instrument, Unterschied ausmachen. Cellisten das mit einem riesigen Tonumfinden in den wieselflinken Befang von viereinhalb Oktaven und wegungen seiner linken Hand das einem hinreißenden Klang zu auf ihrem Instrument gebräuchliganz neuen Ausdrucksformen in che Vier-Finger-System wieder. der Lage ist. Bisher war es üblich, die Töne auf Als erstes greifbares Ergebnis seidem Griffbrett des Kontrabasses ner Forschungen legte Dalla Torre mit drei Fingern zu greifen. Dalla kürzlich, als Weltersteinspielung Torre beweist mit der neuen eines Bassettos, die CD „Songs, Technik, dass man dabei keine Chansons, Elegies“ vor (HänsslerKraft spart. Speziell entwickelte Classic, April 2005). Diesem Saiten aus neuen Materialien und ersten Schritt möchte Dalla Torre eine veränderte Stimmung sorgnoch viele weitere folgen lassen. ten für einen ganz neuen Klang. Ein bereits fertig gestelltes Wie beim Cello sind sie nun in Konzert für Bassetto und OrQuinten gestimmt und entlocken chester des Rendsburger Kompodem Instrument dadurch ein reinisten Bodo Reinke, der von dem cheres Obertonspektrum. Der neuen Instrument so begeistert Bogen ist im Vergleich zum norwar, dass er spontan eine Kommalen Kontrabassbogen deutlich position dafür zugesagte, wartet schwerer. Dadurch wird der Arm auf seine Uraufführung. Für 2006 entspannt und ein vollerer Klang Glücklich mit seinem Bassetto: Prof. Dalla Torre. ist die Veröffentlichung einer produziert. Bassetto-Schule geplant. Vorträge Mit diesen Veränderungen betrat spielpraktischem Wissen machte und Konzerte füllen den TerminDalla Torre Neuland, nachdem ihm sich Dalla Torre auf die Suche nach kalender des Rostocker Professors, seine zwanzigjährige Arbeit als neuen Ausdrucksmöglichkeiten seider dennoch die Arbeit mit seinen Orchestermusiker die Grenzen seines Instrumentes. Der KontrabassStudenten an erste Stelle setzt. Mit nes Instrumentes bewusst gemacht Professor analysierte die spieltechseinem Engagement hat Dalla Torre hatte. Obwohl der Kontrabass ein nischen Voraussetzungen der verinternationale Aufmerksamkeit und vielseitiges Instrument ist, das im schiedenen Streichinstrumente sofachliches Interesse geweckt. So klassischen Orchester, in der wie die dazu notwendigen physioloerhielt er eine Einladung an das Kammermusik, im Jazz oder im gischen Bedingungen und gelangte renommierte Royal Conservatory of Folk verwendet wird, hatte er doch nach jahrelanger AuseinandersetMusic in Toronto/Kanada, der weibisher einen großen Makel: Das zung zu neuen Lösungen. Das Hetere mit Sicherheit folgen werden. gute Stück konnte nicht kantabel rumstöbern in Büchern und ArDabei geht es dem Professor nur um gespielt werden. Schubert, Schuchiven erbrachte außerdem Hinweieines: um ein neues Verständnis für mann, Mendelssohn, Verdi, um nur se auf das historische Instrument sein Instrument. einige zu nennen, komponierten „Bassetto“. Es war von der Musikzwar für den Kontrabass wundervoll geschichte bislang vergessen worWeitere Informationen: gesangliche Passagen in ihren den. Obwohl das Instrument, das www.silviodallatorre.de Werken, dennoch blickt der Orches-

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musik Bleed like me Garbage Warner Music Group Totgesagte leben / bluten länger. Nachdem die Gerüchte um eine Trennung der Band nach dem letzten Album „Beautiful Garbage“ nur langsam verstummten, melden sich die 4 Schotten nach 4-jähriger kreativer Schaffenspause mit einem Paukenschlag zurück. Dieser trägt den bezeichnenden Titel „Bleed like me“. Nicht nur der Titel des Albums, auch die erste Single „Why do you love me“ tragen das Thema, das sich durch das Album zieht, nach draußen. Textzeilen wie „you’ve got soul inside your shattered heart“ oder „nothing ever smells like roses that rises out of mud“ lassen Schmerz,

Der Klassiker: The Rodrigo Collection Pepe Romero

Wut, Melancholie, Depressionen und Aggressionen schon beim ersten Hören erklingen. Alles unterstrichen von der traurig-schönen Stimme Shirley Mansons. Das Album scheint nicht ganz Mann und nicht ganz Frau zu sein. Es ist, wie Garbage schon einen Song auf dem Vorgängeralbum nannten, eher androgyn. Eine gelungene Zusammenstellung aus harten, rockigen Sounds gemischt mit weiblicher Sanftheit. Während der Bandpause arbeitete Shirley an einigen Stücken mit ihrem Namensvetter Marilyn Manson, doch leider kam es nicht bis zu Aufnahmen. Dafür gesellte sich Dave Grohl, den meisten wohl gut bekannt von Nirvana, zu den illustren Schotten und ist als Drummer gleich auf dem ersten Song der Platte „Bad Boyfriend“ zu hören. Also alles in Allem ein Album, bei dem es sich lohnt, es in seiner Plattensammlung zu haben. Auch live sind Garbage ein Genuss. Wer das nicht verpassen möchte, kann die Schotten dieses Jahr bei ‘Rock am Ring’ oder ‘Rock im Park’ sehen und hören. dee

Universal Music

feuilleton

Joaquin Rodrigos „Concierto de Aranjuez“ ist ein Meilenstein der spanischen Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Über Nacht machte es seinen Komponisten berühmt und brachte der Gitarre als Instrument in den Konzertsälen der Welt ein hohes Ansehen ein. Einziger Witz: Der Pianist und Violinist Rodrigo (1901-1999) konnte nie Gitarre spielen. Die „Rodrigo-Collection“ gibt auf CD und DVD neben einer Aufnahme des Konzerts mit dem exzellenten Gitarristen Pepe Romero einen guten Einblick in das musikalische Schaffen und das Leben des spanischen Maestros. UR

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Apocalytica Apocalytica Universal Music Das Cello hat seit Apocalyptica eine neue Stellung in der Rockmusik. Zumindest verschafften sich die auf ihren Instrumenten klassisch ausgebildeten Finnen damit gebührend Gehöhr. Gesang bestimmt ihr fünftes Album. Die hittauglichen Stücke „Bittersweet“ und „Life Burns!“ mit Ville Vallo (HIM) und Lauri (The Rasmus) oder das herzzerreißende „Farewell“ sprechen für sich. Mit ihren elf Eigenkompositionen kostet Apocalytica neben knackigen Einlagen die zarten Seiten des Cellos genüsslich aus. Hier stimmts: Cello burns! Kiitos! (finnisch: Danke!) UR

Sam Phillips.

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CD einlegen. Augen schließen und lauschen – wenn auch nur für 40 Minuten, denn Sam Phillips neuestes Album „A Boot and a Shoe“ überzeugt nicht durch Quantität sondern durch Qualität. Die amerikanische Sängerin bleibt damit ihrem oft als „sparsam“ bezeichnetem Stil treu. Wer inhaltslose Phrasen und überflüssige instrumentelle Lückenfüller bevorzugt, wird mit dieser CD nicht glücklich werden. Egal ob das Leben, die Liebe oder der Verlust dieser beiden, Sam Phillips’ Texte sind voller Emotionen und Geschichten ohne Happy End. „Torture-music” – wie sie selbst sagt. Und doch wirkt gerade diese Tiefe so beeindruckend. Einprägsame Melodien und Sam Phillips’ sanfte und doch selbstbewusste Stimme ziehen den Hörer in ihren Bann. Die allgemeine Zurükkhaltung von Bass, Schlagzeug und Akustikgitarre verleiht eine besondere Note. Diese Musik lässt sich nicht in eine bestimmte Schublade stecken. Es ist ein Zusammenspiel verschiedenster Genres: ein bisschen Blues, ein bisschen Jazz, angehaucht mit alternativem Rock, der einfach ins Ohr geht. Selbst der 3/4-Takt in „Reflecting Light“ wirkt alles andere als eingestaubt. Der Mix aus Balladen mit konstantem Beat und akustischen Indierock ist einfach fesselnd. Vielleicht noch nicht beim ersten Hören, aber man muss dieser Platte einfach eine Chance geben. Es lohnt sich. enna

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Fünf Minuten vor Vorstellungsbeginn betritt ein Fischer die Bühne und „angelt sich sein Publikum“. Die Zuschauer strömen zu ihren Plätzen, um nichts zu verpassen. Am 5. Mai 2005 sollte Henrik Ibsens „Die Frau vom Meer“ in Greifswald aufgeführt werden. Ellida, die „Frau vom Meer“, steigt aus dem Wasser auf die Bühne. Die inszenierte Umgebung ist im Gegensatz zur literarischen Vorlage, die ein einsames und romantisches Idyll in Norwegen zeichnet, eine trostlose Industriebrache. Die Hauptrolle der Ellida wird von Marta Dittrich in ihrer Expressivität überzeugend umgesetzt. Mit großen Affekten betonte sie die ambivalenten Seiten der sich selbst suchenden Protagonistin, die zwischen Fernweh und Heimat, Gefahr und Geborgenheit, einem unbekannten Liebhaber und ihrem Ehemann schwankt. Sie muss sich entscheiden, doch wird sie von der Liebe ihres Mannes eingeengt und durch die Normen der Gesellschaft unterdrückt. Auch die anderen Akteure fügen sich in den vorgegebenen Rahmen ihrer Rollen ein. Dabei sticht die mai 2005

theater

„Eckiges“Theater begeistert Tochter, die einen jungen Arzt heiraten soll, seiner jüngeren Frau, die auf ein vorzeitiges Erbe hofft, dem arroganten Notar, der am Tod verdienen will, und schließlich den Vertretern der Medizin, die an endlosen Behandlungen profitieren. Erst am Ende erkennt Argan, welchen seiner Mitmenschen er vertrauen kann und wem nicht. In dieser Inszenierung unter der Regie von Gerd Franz Triebenecker ist vor allem die schauspielerische Leistung des Ensemble-Mitgliedes Jan Bernhardt und der geistig behinderten Schauspieler hervorzuheben. Seit mittlerweile zehn Jahren existiert die Theatergruppe der „Eckigen“, dessen Träger das kreisdiakonische Werk in Stralsund ist. Verschiedenste Theaterstücke, wie zum Beispiel „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Romeo und Julia“ oder „Don Quijote“, sind im

Laufe dieser Zeit zur Aufführung gelangt, wobei nach Worten des Regisseurs Triebenecker „am Anfang gar nicht geplant war, an die Öffentlichkeit zu gehen“. „Von Anfang an aber waren die Resonanzen sehr positiv“, so fährt Triebenecker fort, „so dass der Weg zur Bühne unumgänglich wurde“. Als eine sehr interessante Tätigkeit beschreibt Triebenecker seine Arbeit, die er „nicht missen will“. Auch die geistig behinderten Schauspieler sind, ähnlich eng wie der Regisseur, mit ihrer Arbeit verbunden. So sagt Birgit Lutter, ein langjähriges Mitglied der „Eckigen“: „Wir sind vor jedem Auftritt immer wieder aufgeregt, aber es macht sehr viel Spaß.“ So bleibt nur zu hoffen, dass der Spaß in den nächsten Jahren weitergeht und der Theaterbesucher noch viele gelungene Aufführungen der „Eckigen“ erwarten kann. grip

Bunt, laut, nachdenklich Figur des „Fremden“ hervor, die mit einem Balletttänzer (Daniel Morales Pérez) besetzt ist. Auf die wenigen Worte, die ihm Ibsen zugesteht, wird verzichtet und er bekommt stattdessen die Möglichkeit, durch ausdruckstarken Tanz die Projektionsfläche von Ellidas Sehnsüchten zu bilden. Wie auch in Ibsens schriftlicher Vorlage wird um den „Amerikaner“ eine mystische Aura aufgebaut, die hier allein über die Körpersprache funktioniert. Die emotionalen Lasten der Charaktere werden durch musikalische Akzente betont. Dabei bildet der Einsatz von „Massiv Attack“ am Ende des dritten Aktes einen grotesken Höhepunkt. Zu bemerken ist ebenfalls, dass vom Publikum eine gewisse Interpretationsleistung gefordert wird, wenn die amüsante Suche der Schauspieler nach Goldfischen im Publikum beginnt. Das Werk des 19. Jahrhunderts, rund 60 Jahre nicht mehr aufgeführt, wurde durch Knödler erneu-

ert und modern umgesetzt. Eine Neuinterpretation ist besonders bei den attributreichen Kostümen zu erkennen. Mit Perücken, Gummistiefeln und Körperbemalungen wird die Greifswalder Fassung ein visuelles Spektakel. Insgesamt krankt das Stück aber etwas an den dramaturgischen Vorgaben des großen Norwegers. Es stellt sich permanent die Frage, ob nun das Hauptaugenmerk auf der tragischen Handlung oder auf dem Versuch einer realistischen Schilderung menschlicher Schicksale liegen soll. Auch Carsten Knödler war sich dessen bewusst. Für ihn war es eine Herausforderung, die er durch die Reduktion des Werkes auf den Hauptstrang der Handlung gut bewältigt sieht. Überhaupt ist die Inszenierung eine Konzentration der Handlungsebenen auf Ellida. Das Stück wird erneut am 22. Mai in Greifswald und am 28. Mai in Stralsund aufgeführt. cole, aha

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Der Applaus wollte und wollte nicht enden. Unter dem Jubel des begeisterten Publikums im gut gefüllten Greifswalder Theater haben sich die Schauspieler des Geistig-Behinderten-Theaters „Die Eckigen“ und Jan Bernhardt, das feste EnsembleMitglied des Theater Vorpommern, minutenlang feiern lassen. Dem vorausgegangen war die ungemein gelungene und humorvolle Aufführung der Moliere-Komödie „Der eingebildete Kranke“. Dieses Prosawerk des französischen Dramatikers, im Jahre 1673 in Paris uraufgeführt, ist schon auf unzähligen Theaterbühnen gezeigt worden. In dieser neuesten Bearbeitung jedoch hat das Stück durch die Zusammenarbeit geistig behinderter und gesunder Schauspieler einen unvergleichlichen Charme erhalten. Argan, gespielt von Jan Bernhardt, ist ein Hypochonder, der seine Mitmenschen mit eingebildeten Krankheiten tyrannisiert. All sein Denken und Fühlen, das ganz normale Leben zunehmend vergessend, ist auf seinen Körper und dessen Äußerungen gerichtet. Umgeben ist der Hypochonder von seiner

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theater

Ke Di sozi

Zeit zum Tanzen (Familien-)Politik im Theater Vorpommern Von Grit Preibisch Innovativ, experimentell und modern. So präsentiert sich der Tanz im Rahmen der „TanzZeiT 2005“ in Greifswald und Stralsund. Das Konzept ist einfach und zugleich interessant. Zeitgenössische Choreographen treffen auf erfahrene Tänzer des Ballettensembles und entwickeln Tanzstücke, die sich durch neue Formen der Aussage und Tanzsprache auszeichnen. Nach Anleitung des gebürtigen Brandenburgers Thomas Guggin, der seit 1987 als Choreograph, Produzent und Autor in Berlin lebt, ist das Tanzstück „Familienalbum“ entstanden. Als eine Miniatur nach Henrik Ibsens „Gespenster“ erzählt das Stück eine Geschichte über eine Familie, die dem Ideal einer harmonischen Familie zu entsprechen versucht und letztlich scheitert. Fünf Tänzern gelingt es hierbei mit gewollt reduzierten Bewegungen, das Auseinanderstreben und zugleich den Wunsch nach Geschlossenheit ausdrucksvoll darzustellen. Graue, beschmierte Wände bilden die Kulisse und damit

feuilleton

Raum für den Mikrokosmos Familie. Ein Familienfoto, an die Wand projiziert, verblasst und wird durch ein neues ersetzt. Einzelne Familienmitglieder, allesamt auffällig geschminkt, schwarzäugig sowie streng frisiert und gekleidet, tanzen mit-, um- und gegeneinander. Die Suche nach Geschlossenheit führt die Familie schließ- Patriarch im Tänzergewand: Julio Rodriguez. Foto: Theater Vorpommern lich an einen Tisch, wobei die Harmonie nicht lange Tänzern, die vor schwarzer Kulisse währt und die Familie an den eigeund unter minimaler musikalischer nen inneren Konflikten zerbricht. Begleitung kraftvoll moderne wie Das zweite Tanzstück des Abends auch klassisch anmutende „Les Locataires“ (Die Mieter) ist Tanzbewegungen vollführen. eine Inszenierung von Didier Drehungen, schnelle Schrittwechsel Théron, der in Frankreich geboren und Sprünge prägen den dynamiist und unter anderem in schen Charakter dieses Stückes. Montpellier und New York studiert Eigentlich sollte ein weiteres Stück hat. Sein Tanzstück versteht sich als des Choreographen Théron folgen. Antwort auf den Film des Cineasten Nur hat diese zweite Produktion Diata Djanelidze, der in seinem nach Einschätzung des Intendanten Film den Untergang des sowjetinicht den Qualitätsansprüchen schen Systems thematisiert hat. In genüget. So wurde die Premiere erster Linie aber ist kürzer als geplant, wobei sich die das Stück ein künstlerische Qualität der beiden Tanz von vier aufgeführten Stücke nicht bezweifeln lässt. Für die Zuschauer hat sich der Abend gelohnt, boten die Stücke und das Fernbleiben Thérons doch reichlich Diskussionsstoff.

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bücher

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Ist der Sozialstaat am Ende? Können wir uns Wohlstand nur noch leisten, wenn wir soziale Abstriche hinnehmen? Und wer profitiert von der Beschneidung des Sozialstaats eigentlich wirklich? Diesen Fragen geht Heribert Prantl, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, in seinem Buch „Kein schöner Land – die Zerstörung der sozialen Gerechtigkeit“ nach. Ohne Beschönigungen sagt er in drastischer Klarheit, was Sache ist. Er beschreibt, wie die sozialen Errungenschaften der Nachkriegszeit Schritt für Schritt abgebaut wurden, während die Bevorzugung der Reichen im Land gleichzeitig zunahm. Doch Prantl prangert nicht nur an. Er zeigt auch Wege auf, die seiner Meinung nach aus der Misere führen. Er übersetzt die Sprüche der Politiker in klares Deutsch und sagt, was getan werden müsste. Dabei analysiert Prantl mit dem Sachverstand des Juristen und schreibt mit den Spitzen des Journalisten die Bestandsaufnahme eines Staates zwischen Hartz IV und Exportweltmeisterschaft. Ein Buch, das nicht erst nach der Kapitalismuskritik eines Franz Müntefering brandaktuell ist. ring

Scherz Das rote Lämpchen des Anrufbeantworters blinkt bedrohlich in der Dunkelheit, als Louise Nightingale nach Hause kommt. Anstelle einer Stimme ist minutenlang nichts zu hören bis der Anrufer auflegt. Die ständigen Anrufe sind erst der Anfang. Die junge Polizistin war der Lockvogel für einen Serienvergewaltiger, der durch ihre Aussage hinter Gittern verschwand. Die Polizei glaubt den Fall gelöst zu haben. Doch dann erhält Louise mysteriöse Mails. Auf Drängen ihres Vorgesetzten Inspector Fenwick macht Louise Urlaub und erholt sich an dem Ort, an dem sie als Kind glücklich war. Als in London wieder eine junge Frau grausam ermodert wird, versucht Inspector Fenwick verzweifelt, Louise zu warnen. Diese ist jedoch für alle unerreichbar und ahnt nicht, dass sie in großer Gefahr schwebt. Mit ihrem dritten Thriller „Crescendo“ schafft Elizabeth Corley es erneut, die Leser bis zur letzten Seite in Atem und im Ungewissen über den wahren Täter zu halten. lil

Douglas Kennedy Eine gefährliche Beziehung Lübbe Frei und ungebunden will die Journalistin Sally Goodchild sein. Deshalb liebt die Amerikanerin ihren Job als Auslandskorrespondentin. Bei einem Einsatz in Somalia verändert sich ihr Leben und ihre Vorstellungen über die Zukunft in wenigen Tagen. Der englische Journalist Tony Hobbs rettet ihr das Leben und die beiden verlieben sich. Nach wenigen Tagen wird aus der stürmischen Affäre mehr. Sally ist schwanger und beschließt, Tony nach London zu folgen. Doch ihr Schicksal ändert sich nach der Geburt des kleinen Jack dramatisch. Als Sally erkennt, in welcher Lage sie sich befindet, ist es schon fast zu spät für sie und ihr Kind. Doch die junge Mutter beginnt um ihren Sohn zu kämpfen, auch wenn die Lage ausweglos scheint. Douglas Kennedy zeigt, dass Liebe zugleich etwas Schönes und Wundervolles, aber auch gefährlich und grausam sein kann und dass es sich lohnt, für jemanden zu kämpfen, den man liebt. lil

Lithographien erstellt, weil er Hätte es Hans Christian Andersen Däumelinchen und Co. nicht gegeben, wäre die Welt um zunehmend Freude an der Auseizahlreiche Märchen und das nandersetzung mit den Märchen Grass-Lithographien im empfand. Koeppenhaus um eine Ausstellung Koeppenhaus ärmer. In der Galerie des Insgesamt 40 dieser Illustrationen werden nun in Greifswald ausgeKoeppenhauses lädt die Ausstellung stellt. Großformatig und auf „Günter Grass illustriert Hans feinstem Büttenpapier erwaChristian Andersen“ seit dem 1. chen die Helden der Märchen April 2005 zum Besuch ein. Der zu neuem Leben. Während der deutsche Literatur-NobelpreisKaiser also seine „neuen träger weiß hierbei bekannte Kleider“ zur Schau stellt und sowie weniger bekannte Märder Zinnsoldat aus dem Bauch chen des dänischen Dichters in des Fisches gerettet wird, präSzene zu setzen. sentieren sich dem Betrachter Vor rund anderthalb Jahren ist unter anderem auch das Grass von der Stadt Odense, der Däumelinchen, die SchneeGeburtsstätte Andersens, ankönigin und das hässliche lässlich des 200. Geburtstages Entlein. Grass beweist damit des Dichters um eine Mappe die Bandbreite seines zeichnemit sieben Lithographien geberischen Könnens und vermag ten worden. Grass hat diesen Auftrag erfüllt und darüber hin- Grass-Illustration: Dem Märchenschreiber ins die Märchen Andersens faszinierend darzustellen. grip aus weitere 50 bis 60 Auge geschaut. mai 2005

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Heribert Prantl Kein schöner Land – Die Zerstörung der sozialen Gerechtigkeit

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bücher Antonia Michaelis Hier bei uns in Ammerlo Loewe

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„Wie, du schreibst ein Buch über mich? Schenkst du mir das dann mal?“ – Luisa. Das steht auf Seite 4 des Buches unter der Widmung: „Für die Kinder von Wieck“ Denn Ammerlo ist ein Ort, der Eldena und Wieck nachempfunden wurde, was man spätestens mit einem Blick auf die Zeichnung auf der Buchdeckelinnenseite feststellt. Und Luisa ist ein aufgewecktes, achtjähriges Mädchen, das zusammen mit ihren Freunden zahlreiche Abenteuer in Ammerlo erlebt. Luisa ist übrigens eine Freundin der Autorin und wohnt tatsächlich in Wieck. Dass das Buch für Kinder bis 12 Jahre geschrieben wurde, bedeutet nicht, dass es nicht auch für Erwachsenen ein Lesevergnügen sein kann. Mit einem Gespür für Idylle und Harmonie beschreibt die Autorin die Abenteuer der Kinder, die an Astrid Lindgrens „Die Kinder von Bullerbü“ erinnern. Die Geschichte erzählt von vier Freunden, die ein kleines Holzboot finden und damit auf das Meer fahren wollen. Doch woher nehmen sie ein Segel? Um diese Frage dreht sich alles und nicht selten verstrikken sie sich dabei in lustige Abenteuer. Eines Tages müssen sie zum Beispiel eine Katze und einen Studenten vom Dach eines Kirchturmes runterholen. Und als die Klappbrücke nicht mehr runter geht, hangelt sich Lukas mit Hilfe eines Seiles über den Fluss, um auf die andere Seite zu gelangen. Natürlich fällt er ins Wasser doch zum Schluss ist er der Held. Aber eigentlich möchte er doch nur, dass seine Mutter endlich wieder zu ihm und seinen Vater zurückkommt anstatt ihm immer nur Postkarten aus Australien oder Brasilien zu schicken. Wird Lukas Mutter wieder kommen und werden die vier Freunde ihr Segel bekommen? Das Ende hält noch einige Überraschungen bereit. kats 44

„Ich glaube, ich schreibe Bücher für stille Kinder.“ Antonia Michaelis – diesen Namen Kinder in Englisch, Kunst und sollte man sich merken. Denn mit Schauspiel zu unterrichten. Ausihren 26 Jahren wird sie bereits als serdem unternahm sie noch zahlrei„Stern am Kinderbuchhimmel“ che Reisen nach Italien, in die (Kommentar vom „Buchreport“) geTürkei, nach Griechenland, Syrien feiert. Und: Sie ist Medizinstudenund England. Diese Erfahrungen tin in Greifswald. Soweit das verarbeitete sie auch in ihren Wichtigste. Büchern. Als sie danach eine Art Wie kommt man als MedizinstuAnkerplatz suchte, kam sie wieder dentin zum Bücherschreiben? Seit nach Deutschland zurück und entihrem sechsten Lebensjahr schreibt schied sich für ein Medizinstudium Antonia Michaelis und mit 16 ging in Greifswald. Seitdem studiert und sie mit ihren Manuskripten auf die schreibt sie hier. Wobei ihre LeiFrankfurter Buchmesse und suchte denschaft mehr dem Schreiben als erfolglos nach einem Verleger. der Medizin gilt. Erst als vor 3 Jahren der LoeweUnd als wäre das nicht genug, renoVerlag auf sie aufmerksam wurde, kam der erhoffte Wendepunkt. Es zeigte sich, dass sie Talent besaß und 2003 erschien ihr erstes Buch „Die wunderliche Reise von Oliver und Twist“. Seitdem hat sie bereits 14 weitere Bücher veröffentlicht. Unter anderem auch „Hier bei uns in Ammerlo“ (siehe Buchkritik), eine Kindergeschichte mit 4 Freunden Die Autorin und ihre Fans. und einer Menge Abenteuer. Das Ganze spielt in Eldena viert sie zur Zeit auch noch ein altes und Wieck. Dabei lehnt sich die Häuschen an der Ostsee, in dem sie Autorin stark an „Die Kinder von später leben möchte. Nebenbei steBullerbü“ an. „Astrid Lindgrens hen an den Wochenenden Lesungen Foto steht auf meinem Schreibin Schulen und anderen Einrichtisch“, erzählt sie von ihrem tungen auf dem Terminplan. Vorbild, „leider ist sie gestorben, Ein Projekt der besonderen Art hat bevor ich ihr einen Brief schreiben sie gerade abgeschlossen. Zusamkonnte“. men mit Schülern der MontessoriAntonia Michaelis’ Geschichten Schule hat sie ein Buch geschrieben, sind jedoch nicht nur spannend, das demnächst erscheinen wird. Die sondern auch sehr fantasievoll und Ideen lieferten dabei ausschließlich träumerisch. Denn sie zeigt uns, die Kinder. was wir manchmal vergessen: Dass Fast alle Bücher sind ein voller Kinder in einer Art Halbwelt leben, Erfolg, was sicher auch an ihren „in der sie Dinge anders erleben als Lesungen liegt. Wenn sie vorliest, die Erwachsenen und in der sie für bewegt sie sich von einem Ort zum Dinge Erklärungen finden, die vielanderen, kriecht unter Tische, fuchleicht nicht immer ganz real sind“. telt mit den Händen, hebt und senkt Das ist der Stoff, aus dem ihre dabei die Stimme und erweckt so Bücher sind. die Geschichte zum Leben. Die Doch nicht nur ihr Talent ist bemerKinder sitzen staunend da und laukenswert, sondern auch ihr bisherischen jedem Wort. So erreicht sie ger Lebenslauf. In Augsburg aufgedie Kinder und begeistert die wachsen, ging sie nach dem Abitur Erwachsenen. Was wünscht man für ein Jahr nach Indien, um dort sich mehr? kats

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Greifswalder Medizinstudentin schreibt erfolgreich Kinderbücher


So sensibel

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Ich kann die Klingel kaum hören, weil von drinnen Musik bis auf den Hausflur dröhnt, aber nach kurzer Zeit geht die Tür auf und Benni packt mich am Ellbogen, drückt mir ein Bier in die Hand und zieht mich rein. Mir bleibt nichts anderes übrig, als erstmal einen Schluck zu nehmen, während er mich durch die Wohnung führt und ein paar Leuten vorstellt. So langsam frage ich mich, wo er die immer ausgräbt, und was ich wohl für einen ersten Eindruck machen muss, weil er mich ja auch irgendwo ausgegraben hat. Heimlich schiele in die Küche, ob es da wohl was zu essen gibt und hoffe, dass er mich nicht schon wieder verkuppeln will, aber das scheint sich in Grenzen zu halten. So viele Frauen sind auch gar nicht da, und die meisten hängen schon irgendwem am Arm. Auf der Couch sitzt eine, die mich jetzt schon nervt, obwohl Benni noch gar nichts über sie gesagt hat. Die sitzt allein da und heult, heult einfach, und das offensichtlich schon seit einer ganzen Weile. Wer geht denn zu einer Party, um da zu heulen? Selbst wenn gerade einer mit ihr Schluss gemacht hätte, dann geht man doch nach Hause oder besäuft sich, aber man macht doch nicht sowas. Ich gehe mit Benni in die Küche und mache mich über den Kartoffelsalat her, frage, ob der selbstgemacht ist, obwohl ich die Packungen im Mülleimer sehe, Benni sagt ja, selbstgemacht, ich sage lecker und damit hat sich’s. Passt gut zum Bier, und auf dem Balkon wird tatsächlich gegrillt. Da passen maximal drei Leute drauf, zu dem Tisch und dem Grill, aber mich wundert es nicht, dass sieben draußen stehen. Ich zähle die Köpfe noch mal kurz durch, sind sieben, und finde das ganz okay. Ich frage, wie das mit rauchen ist, und Benni sagt, draußen. Was er meint, ist, das ich als Nichtraucher raus gehen muss, wenn es mich stört. Dabei bin ich überhaupt kein Nichtraucher. Ich hatte mal versucht, aufzuhören, weil es meiner Freundin damals nicht gepasst hat. Nach drei Tagen hatte ich wieder angefangen, dafür hat sie dann mit mir aufgehört. Ich mache wohl nicht süchtig. Aber Benni hatte es albern gefunden und nennt mich seitdem Nichtraucher. Hat auch Vorteile. Er schnorrt nicht mehr bei mir. Mein Pappteller ist leer und ich werfe ihn in Richtung Mülleimer. Da haben auch andere vor mir schon nicht getroffen, also kann es mir egal sein. Wir gehen wieder ins Wohnzimmer, und ich hole die Zigaretten raus. Auf dem Sofa wird immer noch geheult. Die Leute um sie herum beachten sie gar nicht weiter, sie schnieft auch nur ganz leise, das ist nichts mit Haare raufen oder so, aber sie heult eben doch ganz eindeutig und geht mir auf die Nerven damit. „Das ist Sabine.“, sagt Benni, „Die hat gestern zum ersten Mal Titanic gesehen.“ Mir fällt fast die Kippe aus dem Gesicht. So eine ist das also, noch schlimmer, als ich ohnehin schon gedacht hatte. Ich drehe mich mal vorsichtshalber ein bißchen von ihr weg, hat ja keinen Sinn, auch noch naß zu werden. Sie beugt sich ein Stück weit vor, streckt den Arm aus und greift nach der Packung Taschentücher auf dem Couchtisch, zuppelt sich da umständlich eins heraus, dass sie sich vor die Nase halten kann, und heult weiter. Benni wirft zum wahrscheinlich x-ten Mal ‘ne neue

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schreibmoritz Packung auf den Tisch. „Und seitdem heult die?“, frage ich Benni, doch er schüttelt den Kopf. „Nee“, sagt er, „der Film hat ihr sogar ganz gut gefallen, sie fand das Ende schön und so, das ist es nicht.“ Ah, denke ich, und versuche, erstmal in Ruhe weiter zu rauchen. Die fand das Ende schön. Es ist schon gar nicht mehr zu fassen, wie die mir auf die Nerven geht, meine Ex auch, die fand das Ende auch schön und den DiCaprio so süß, aber hat wenigstens nicht geheult dabei, und ich kann den Arsch nicht leiden. „Aber dann“, meint Benni, „hat ihr jemand gesagt, dass das alles wirklich passiert ist mit der Titanic und so.“ Meine Flasche ist leer und ich drücke sie ihm in die Hand. Er dreht sich um und geht in die Küche, um mir Nachschub zu holen. Ich warte so lange, nehme noch ‘nen Zug, asche in die Topfblume und sehe mir Sabine an. Die hat ganz kleine, rote Augen. Hätte nicht gedacht, dass es deswegen ist. Benni kommt zurück und gibt mir mein Bier. Es ist schön kalt, und er kündigt an, dass man sich in drei Minuten was vom Grill holen kann, wenn die Nichtraucher nicht schneller sind. „Also“, sage ich so beiläufig wie möglich, „die heult wegen der Titanic?“ Ich sehe sie an und dann sehe ich ihn an, und er sieht mich an, dann sie, dann wieder mich und bekommt so eine Ahnung. „Ist die so sensibel?“, frage ich, und weiß, dass er weiß, dass ich für sensible Frauen nichts übrig habe, und ich habe auch nur gefragt, um ihm das eben noch mal bewusst zu machen. Aber wenn ich sie mir so ansehe, dann ist mir schon klar, dass die mittlerweile tierische Kopfschmerzen haben muss von der Heulerei, und irgendwie tut sie mir leid. Das bloß wegen diesem Scheiß vor fast hundert Jahren ist doch ziemlich heftig, und plötzlich habe ich eine Idee. Benni kuckt immer noch von ihr zu mir und wieder zurück und überlegt sich bestimmt gerade, wie er sie mir schmackhaft machen soll, wo doch offenbar mein Beschützerinstinkt schon angesprungen ist. Dabei will ich ja bloß, dass die endlich aufhört mit der Heulerei, und mir nicht mehr auf die Nerven geht damit. Also frage ich ihn, weil mir eingefallen ist, weswegen die wahrscheinlich heult, und irgendwie ist es doch immer der Arsch, ich frage ihn, ob ihr schon wer gesagt hat, dass Leonardo DiCaprio gar nicht wirklich tot ist. Er zieht die Augenbrauen hoch und versteht, ich spüre förmlich, wie ihm ein Licht aufgeht. „Klar“, sagt er und grinst mich an, „deswegen heult sie doch.“

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Katharina Hamacher

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Greifswald und seine schaurigen Sagen An dieser Stelle, soll Euch aus zuverlässiger Quelle von einigen Sagen aus vergangenen Tagen, berichtet sein. Sie handeln von unserer Stadt, die mit dem Greifen zu tun hat und sollen den Leser wundern machen und Neugier und Interesse entfachen. Vor langer, langer Zeit, als anstelle der Stadt Greifswald noch dichter Wald war, soll sich folgendes ereignet haben: Dort, wo der Ryckfluss in die Ostsee mündet, lag das Kloster Eldena weit abgelegen auf alleiniger Flur. Eines Tages beschlossen die Mönche unweit des Klosters eine Stadt zu gründen. So schickten sie die Männer den Ryckfluss hinauf, um nach einem geeigneten Platz zu suchen. Als diese jedoch in den Wald bogen, fanden sie etwas sehr Merkwürdiges. Auf einem Baumstamm saß ein großer, vierfüßiger, doppelschwänziger Greif und brütete.Die furchtlosen Männer deuteten das als ein gutes Zeichen, verscheuchten den Greifen und begannen mit dem ersten Spatenstich genau an der Stelle, wo der heutige Schuhhagen durch Greifswald führt. In der darauf folgenden Zeit soll es noch öfter geschehen sein, dass der vertriebene Greif so manches Kind von da geholt haben soll, um es seiner Brut zum Fressen vorzusetzen. In früheren Zeiten lebten in Greifswald und Umgebung

so genannte unterirdische Erdgeister – von den Bewohnern nur Zwerge genannt. Eines Tages geschah es, dass sich ein reicher Zwerg in ein schönes Mädchen verliebte, welches er auch heiraten wollte. Doch das Mädchen weigerte sich, besonders weil er so klein war. Der Zwerg hatte ihrem Vater jedoch schon viel Geld und Gut versprochen, so war die Heirat schon fast geregelt. Doch der Zwerg und das Mädchen kamen überein, dass sie sich von ihm entsagen könne, wenn sie seinen richtigen Namen erführe und der Zwerg, sich seines Sieges sicher, stimmte zu. Eine Zeitlang kundschaftete das Mädchen vergebens und beinahe fand sie sich mit der Rolle als Ehefrau eines Zwerges ab, aber dann spielte ihr der Zufall in die Hände. Eines Nachts fuhr ein Fischhändler durch Greifswald und er sah im Mondschein eine Gruppe von Zwergen tanzen. Der Fischhändler hielt erstaunt an und hörte, wie einer der Zwerge in seiner Freude rief: „ Wenn meine Braut wüsste, dass ich Doppeltürk heiße, dann heiratete sie mich nicht!“ Am folgenden Tag erzählte der Fischhändler im Wirtshaus in Greifswald, was er des Nachts erlebt hatte und die Wirtstochter, die gleichzeitig die zukünftige Braut war, hörte dies. Ihr wurde schnell bewusst, dass der Zwerg nur ihr zukünftiger Bräutigam gewesen sein konnte und als sie ihn wieder sah, nannte sie ihn beim Namen. Ärgerlich und enttäuscht zog der Zwerg von Dannen und die Tochter war wieder so froh und glücklich wie früher. Hier endet nun der Auszug aus Greifswalds Sagenwelt. Ich hoffe, das der ein oder andere einiges behält, wenn er durch die Straßen zieht und viele kleine Zwerge sieht. kats

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Grillsaison Von Michael Boortz

Honig-Soja-Marinade Zutaten (für 3-4 Personen): 2 EL Sojasauce 2 EL Olivenöl 1 EL Balsamico-Essig 1 TL Honig Pfeffer, Salz Paprikapulver Kräuter (Oregano, Basilikum) nach Belieben 1 Zwiebel 4-6 Puten- oder Hähnchen filets Das Fleisch abwaschen und anschließend gut abtrokknen. Die Zwiebeln klein schneiden, in eine weite Schale geben und mit Sojasauce, Olivenöl und Honig vermengen. Das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen und anschließend in die Schale geben. Es kann noch mit Basilikum, Oregano oder Paprika geschmacklich abgerundet werden. Das Fleisch sollte mindestens 3 Stunden in der Marinade ziehen.

mai 2005

Dipp

Senf-Ingwer-Marinade (scharf) Zutaten (für 3-4 Personen) 1 EL Senf 2 EL Olivenöl 1 kleines Stück Ingwer (oder Ingwerpulver) 1 TL Tabasco (Vorsicht!) 2 EL Rotwein 1 TL Paprikapulver 4-5 Schweineschnitzel Zwiebel und Ingwer klein schneiden und in eine Schale geben. Mit den anderen Zutaten vermengen. Fleisch gut abwaschen – Knochensplitter und Sehnen entfernen! Danach leicht salzen und pfeffern. Abschließend in die Marinadenmischung einlegen und mindestens 3 Stunden durchziehen lassen.

Ketchup und Senf in gleichem Maße mischen – zum Beispiel 2 EL Senf mit 2 EL Ketchup. Dill dazugeben sowie 1 EL Olivenöl und 1/2 Zwiebel (sehr klein!). Nach Belieben noch Tabasco, Ingwer oder Ananassaft (1 TL) hinzufügen. Gut mischen!

Tipps zum Grillen Pute und Huhn sind schnell gar. Nicht zu tief auf den Grill legen! playmoritz

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Es empfiehlt sich, dass der Grillführer ein oder 2 Bier während des Garungsprozesses konsumiert. In diesem Sinne: Gut Bratwurst!

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kreuzmoritsel

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English rules the World

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by Vera Doering

This time moritz goes international. That is why you have to deal with an English version of our crosswordpuzzle. After having brought the circled letters into the correct sequence, you will find the surname of a famous female author of whodunits. Enjoy the riddle and good luck! Horizontally:

Vertically:

1. translation of German „sein“ 4. another word for „earl“ 8. apple wine 11. cultivated plant 14. industrial fair 16. boy’s name 18. bird 22. covered passageway 23. opposite of „gross“

2. english county 3. preposition 5. opposite of „old“ 6. means of transport 7. big church 9. another word for „lift“ 10. inn 12. place where films are shown 13. latin word for „and“

15. bird that is active at night 17. court 19. to enclose 20. Scottish word for „valley“ 21. to modify for publication

Winner! Our last crosswordpuzzle must have been too easy. We received 25 (!) answers which where correct. The solution is

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OMEGA playmoritz

Our „Fay of Fortune“ found the lucky winner. It ist

HEIKE FREYMAN Congratulations! This time you will get a voucher for the „Lütt Saunaeck“. You can take it from the bureau of the AStA.

Ich ha ich em sache Rundf Büche ein sp nen.

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Lösungen bitte bis zum 01. Juni an moritz@uni-greifswald.de Stichwort: kreuzmoritsel. 48

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...Lilo Wanders In ihrem Gastspiel „Die Mythomanin“ gab sich Evelyn Künneke alias Lilo Wanders im Greifswalder Theater am 24. April 2005 die Ehre. moritz traf die vielseitige Entertainerin zu einer kurzen Plauderei hinter der Bühne. Lilo Wanders, die eigentlich Ernie Reinhardt heißt und ein großes Geheimnis um ihr wahres Alter pflegt, ist bekannt aus zahlreichen Gastauftritten im Fernsehen, vor allem durch die Moderation der Show "Wa(h)re Liebe" von 1994 bis 2004. Das Multi-Talent tritt ebenso bei Varietéprogrammen, BenefizVeranstaltungen sowie Kino- und Fernsehproduktionen auf. Nach der Schule studierte Ernie Reinhardt zunächst Bibliothekarswesen, brach dies aber ab um sich der Kleinkunst zu widmen. Zusammen mit Gunter Schmidt eröffnete er im Jahr 1988 das SchmidtTheater auf der Hamburger Reeperbahn. Dort entstand im Rahmen eines Stücks die Figur der Lilo Wanders. Der Erfolg machte die Verselbständigung der Rolle möglich und ist seitdem aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Frau Wanders ist Vater zweier Söhne und einer Pflegetochter und lebt in Hamburg.

Bälle!!!! Hamburg oder Berlin? Hamburg, weil ich da wohne. Berlin ist zu groß und reizt mich nicht sonderlich. Tom Jones oder Elvis? Tom Jones!! Morgenmuffel oder Frühaufsteher? Da ich nicht vor vier Uhr früh ins Bett gehe, schlafe ich dementsprechend lang, bin dann aber nicht mufflig. Wenn Sie die Wahl hätten, in welchem Zeitalter würden Sie gern leben? Heute! Ich denke, wir leben in der besten Zeit. Die letzten 1000 Jahre waren wohl nicht so schön.

Was liegt auf ihrem Nachttisch? Ein großer Buddha aus Speckstein mit einem Teddy im Arm, den ich käuflich im Kempinski-Hotel erworben habe. Was haben Sie immer bei sich? Portmonee, ein riesiges Schlüsselbund und neuerdings eine Lesebrille. Bratwurst chen?

oder

Fischbröt-

Fischbrötchen. Was würden Sie studieren, wenn Sie die Gelegenheit dazu hätten? Ich habe Bibliothekswesen gelernt, jedoch abgebrochen. Ich möchte gar nicht studieren, würde höchstens Italienisch lernen - am besten direkt mit einem Italiener. Im Bett lernt es sich am besten.

Worauf sollte man heutzutage wieder mehr Wert legen?

Lebensmotto?

Auf Respekt vor Leistungen, Menschen und eigentlich allem.

Das schaffen wir schon. Oder auch: Öffnet die Herzen und herzt die Öffnungen. Das Gespräch führten Sophia Penther und Maria-Silva Villbrandt.

Lieblingsbuch? Ich habe kein Lieblingsbuch, aber ich empfehle die Sendung „Hauptsache Kultur“ im Hessischen Rundfunk. Dadurch lerne ich viele Bücher kennen, die ich mag, aber ein spezielles kann ich nicht nennen.

playmoritz

ion of , you good

m.trifft...

Fußball oder Handball?

Kochen Sie gern? Ja, sehr gern. Ich habe vier Kochbücher geschrieben, die ich mehr oder weniger erfolgreich verkauft habe. Lieblingsessen? Wenn ich meine Gäste beeindrukken will, mache ich Rinderrouladen. Tee oder Kaffee? Kaffee!! mai 2005

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ihr geduldet oder gar befürwortet werden. Schüler: Aber wo bleibt da das Recht? Meister: Du verwechselst Recht mit Deinem Verständnis von Gerechtigkeit. Wenn die Autorität in der Opferung der Stadt keine Straftat erkennt, so handelt der Feldherr nach ihrem Recht. Schüler: Kann denn Recht so weit von Gerechtigkeit entfernt sein? Meister: Du lässt Dich von Deinen Emotionen leiten. Nachricht nicht von einer höheren Schüler: Verzeiht. Wenn also das Wir schreiben das Jahr 2456. In der Autorität berichtet, heißt das nicht, Recht durch die Autorität definiert Abtei „Hilda Secunda“ findet der dass sie nicht existiert. wird, so muss die Stadt versuchen, Novize Aquilo ein altes Manuskript, Schüler: Ihr meint also, dass der sie davon zu überzeugen, nicht entdas er dem Mönch Aquila zeigt. Feldherr sich sicher weiß, dass diese behrlich zu sein. Autorität nicht von seinem Tun Meister: So ist es. Doch wie sollte Schüler: Seht hier, Meister! Es wird die Stadt sich Gehör vervon einer Stadt berichtet, schaffen? die einst von einem mächtiSchüler: Wart Ihr es nicht, gen Feldherrn belagert der mir vom Buch Judith wurde. Dieser verlangte, ein erzählt hat? Wird dort nicht große Zahl der edelsten ebenfalls von einer bedrohBürger herauszugeben und ten Stadt berichtet? anschließend ihre Häuser Meister: Ich sehe, meine vieniederzubrennen, damit len Worte waren nicht umihrer nicht mehr gedacht sonst. Die Stadt Bethulia werden würde. Die Bewurde durch die heldenhafte wohner der Stadt wussten, Tat der ehrbaren Frau Judith dass ihre Heimat ohne diese gerettet. Bürger der baldigen VerSchüler: War sie es nicht, die ödung preisgegeben war. Sie den Feldherrn Holofernes baten den Feldherrn, Gnade tötete? Wenn es also gelänge, zu zeigen... Hier bricht die dies hier ebenso zu tun, blieNachricht ab. Was denkt be die Stadt vielleicht verIhr, wurden die Bürger geoschont. pfert, um der akuten Gefahr Meister: Bedenke was Du zu entgehen? sagst! Der Tod des Feldherrn Meister: Wie Du bemerkt ist ein Weg, der ins Chaos hast, führt sowohl der Wiführen kann. Die Autorität ist derstand, als auch die Preises, die es zu überzeugen gilt. gabe zum Untergang der Schüler: Ihr meint, dass Stadt. Es ist also nur die weniger die Tat an sich sonGnade des Feldherrn, die dern die Entschlossenheit vermag die Stadt zu retten. der Judith im Mittelpunkt Schüler: Welchen Grund steht und sie somit zu einem sollte er haben, Gnade zeiruhmreichen Zeichen für die gen? Er wird auf seinem Recht bestehen, wie dies Durch entschlossenes Handeln die Stadt gerettet: „Judith Stadt wurde. Es wäre also notwendig, solch eine Symeinst der Jude Shylock in mit dem Haupte des Holofernes“. Venedig tat, als er ein Pfund Lucas Cranach d. J. oder Werkstatt, nach 1537. Staatliches Museum Schwerin. bolfigur wie Judith zu finden. Meister: Wenn die Stadt dies Fleisch aus dem Körper des vermag, so wäre eine Rettung mögbenachrichtigt ist. Wenn die Stadt Kaufmanns Antonio forderte. lich. also bei einer höheren Macht auf Meister: Ganz recht. Shylock zeigte Schüler: Glaubt Ihr, dass die Stadt das Unrecht aufmerksam machen keine Gnade, konnte aber durch dann die Gefahr überstanden hat? könnte, würde der Feldherr in seine eine weise Auslegung des gültigen Meister: Wir befinden uns im BeSchranken gewiesen. Rechts von seinem tödlichen reich der Spekulation. Lassen wir es Meister: Warum, denkst Du, sollte Vorhaben abgebracht werden. für heute darauf beruhen. Geh’ und diese Belagerung ohne die Kenntnis Schüler: Nach welchem Recht sollte schicke einen Knecht in den westeiner höheren Autorität geschehen? sich denn der Feldherr richten, lichen Wald, er soll mir einige von In Zeiten des Krieges sind bekanntwenn er doch keine andere Macht den Kräutern bringen, die dort zwilich viele Städte bedroht. Die Handfürchten muss? schen den alten Ruinen wachsen... lungen des Feldherrn könnten von Meister: Bedenke, nur weil die

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„Gekommen, um zu bleiben“ Ein visionärer Dialog

Von Arvid Hansmann

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