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Sie wissen sicher besonders den Kulturteil zu schätzen: „Silbermond“ mit moritz Hallo Leute, ja, ich bin es tatsächlich noch - Euer moritz.Wie Ihr seht, werde ich in diesem Monat 50 und wie es sich für einen Herrn in den besten Jahren gehört (die guten sind zu diesem Zeitpunkt ja schon vorbei) habe ich mir zum Geburtstag etwas Besonderes gegönnt. Während andere auf der Wellness-Welle reiten, war ich beim Relaunching. In Pressekreisen nennt man die Veränderung des Äußeren einer Zeitung so. Meine Layouter haben ganze Arbeit geleistet und sich die Nächte um die Ohren geschlagen, damit ich Euch nun in neuem Gewand beglücken kann. Ich hoffe, Euch gefällt‘s. Auch das Rubenowdenkmal gönnt sich zurzeit eine Frischzellenkur und ist dazu eigens nach Berlin aufgebrochen. Vor zwei Wochen wurde es eingerüstet und dann nach und nach abgetragen, bis nur noch das Fundament übrig war. Nun wird es also herausgeputzt, damit es pünktlich zum Uni-Jubiläum in neuem Glanz erstrahlt. Glänzen tun derzeit auch „Silbermond“. Die fanden mich (obwohl noch in alter Aufmachung) auch ganz toll und haben mich fest gedrückt als ich sie mich mit zwei meiner Redakteurinnen in Stralsund beim Brauhausfest getroffen habe. Nett die vier, das muss ich schon sagen. So langsam neigt sich das Semester ja auch schon dem Ende entgegen. Trotz (oder gerade wegen) des schlechten Wetters schmiedet Ihr bestimmt schon eifrig Pläne für den Sommerurlaub. Also ich denke, ich werde in diesem Jahr hier bleiben. Letztes Jahr war ich nämlich in Ägypten und wäre dort fast gegen eine Horde Kamele eingetauscht worden. Wenn ich aber etwas mit dieser Art von Tieren zu tun haben möchte, muss ich nicht erst nach Ägypten fahren, denn die gibt es in Greifswald auch. Ach so, bevor ich es vergesse: Natürlich feiere ich meinen Ehrentag auch gebührend und das Beste ist: Ihr seid alle eingeladen, dabei zu sein. Natürlich habe ich weder Kosten noch Mühen gescheut und für den 28. Juni das „Mira“ gemietet. Um 19 Uhr wird dort der Grill angeschmissen und ab 22 Uhr rocken wir so richtig. Von wegen mit 66 Jahren fängt das Leben an: Eigentlich beginnt es ab 50. Da mich so eine Feier natürlich ganz schön mitnimmt (man ist ja auch nicht mehr der Jüngste), wird es danach in diesem Semester keine Ausgabe mehr von mir geben. Wir sehen uns dann also erst im Oktober wieder. Ich weiß, das ist eine lange Zeit, aber ich hoffe, Ihr werdet sie überstehen. In diesem Sinne wünsche ich Euch schöne Ferien und hoffe, dass wir uns gesund und munter wiededersehen. In diesem Sinne alles Gute
Foto: cole
BLITZINTERVIEW
„Der Mythos wurde Realität“ Das Students Festival 2005 Habt ihr das vorher nicht gewußt? Doch. Eigentlich war nach GrIStuF 2002 geplant, ein solches Festival alle 2 Jahre stattfinden zu lassen. Anfang 2004 haben wir dann aber festgestellt, dass wir nicht genug Geld zusammen bekommen würden und das Festival auf 2005 verschoben.
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Wie ist jetzt – nachdem der ganze Streß vorbei ist – die Stimmung bei euch im Team? Die richtige Feedback-Runde gibt‘s erst am Mittwoch, aber wir Julia Schrod, 23, ist Pressesprecherin des GrIStuF e.V. Trotz Schlaf- haben alle dieselbe Erfahrung gemacht, dass während des Fesmangels gab sie moritz ein Interview über ihre Erfahrungen beim tivals der „Mythos Students Festival“ Realität wird und es einStudents Festival. fach eine gewaltige Menge Arbeit zu tun gibt. Hinterher schaut man mit einem anderen Blick auf die Dinge. moritz: Was ist gut gelaufen, was weniger gut? Julia: Wir hatten rund 350 motivierte Teilnehmer aus 75 Län- Was hast du als Presse-Sprecherin überhaupt vom dern hier. Die kulturellen Veranstaltungen – insbesondere das Festival mitbekommen? Treffen der Kontinente am Montag – wurden nicht nur viel Leider recht wenig. Irgendwie ging es aber allen intensiven Arvon Studenten sondern auch viel von Greifswaldern besucht. beitern so. Weswegen waren letztendlich doch erheblich weniger Teilnehmer da, als ihr erwartet hattet? Von den rund 1.200 Einladungen, die wir in alle Welt verschickt haben, ist nur ein Drittel zurück gekommen. Hinzu kommt wohl die verschärfte Visa-Politik der Bundesregierung und auch die Geldfrage. Nicht jeder kann das Geld für die Reise nach Deutschland aufbringen. Und dann war außerdem das Festival in Ilmenau gerade fünf Tage vorbei war, als unser Festival begann.
LESERBRIEFE Liebe Moritz-Medien, schön, daß die Transparenz in diese Stadt einkehrt. Nicht schön, daß eure Recherchen so mangelhaft sind. Erstens ist der Mira-Club kein Studentenclub. Nicht in dem Sinne, daß es ein Verein wäre, weil er mit den anderen Vereinen in einem Atemzug genannt wird. Und Zweitens hat der MIRA-Club noch nie StuPa-Gelder in Anspruch genommen. Keinen Cent. Wir müssen unseren Gästen immer wieder darstellen, daß wir nicht die Vergünstigungen und Förderungen von C9, MensaClub etc. bekommen und da ist so ein faux-pas nur hinderlich. Trotzdem ist der MIRA-Club natürlich in erster Linie ein Veranstaltungsort, der anspruchsvollen Besuchern gute Musik und eine schöne Zeit bieten möchte. Daß es dabei wirtschaftlich zugeht, heißt daß der Betrieb ohne Subventionen auskommt, ist nur von Vorteil für Greifswald. Beste Grüße, Jevgeni Beliaikin Mira Club Greifswald Für diesen Fehler entschuldigen wir uns. Dass uns die MIRA zwischen die Studentenclubs gerutscht ist, kommt wahrscheinlich daher, dass sie sich in kurzer Zeit in Greifswald etabliert hat und zu einer festen Größe im Clubleben geworden ist. Wir wollten niemandem unterstellen, dass er doppelt Geld kassiert. ring
Wie lange hast du während der Festival-Woche geschlafen? So pro Nacht 3-4 Stunden. Dafür habe ich zu heute auch mal 12 Stunden am Stück durch geschlafen. Zum Schluß: das Wetter? Wir haben zumindest insofern Glück gehabt, dass es an den Tagen, an denen wir am Strand waren, nicht geregnet hat! Interview: Ulrich Kötter Die hochschulpolitische Berichterstattung des moritz ist wieder äußerst objektiv und umfassend. Es ist doch erstaunlich, wie ein StuPa-Kandidat, der sich die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit des Studierendenparlaments zum Ziel seiner Arbeit setzt, in einem Artikel über Pläne eines Senatsvorsitzenden berichtet, aber nicht über das Papier einer Senatskommission oder die Fortschritte der StuPa-Arbeitsgruppe „Alternative Finanzierungskonzepte“. Studiengebühren als visionär zu bezeichnen, ist schon fast beschämend. Die Festschreibung eines bestimmten Ausgabenprozentsatzes für die Bildung in der Landesverfassung ist vielleicht visionär, würde die Universität im Konkurrenzkampf mit den anderen Hochschulen - wie jetzt auch - nur von der Kassenlage des Landes abhängig machen. Die AG „Alternative Finanzierungsmöglichkeiten“ schlägt die Errichtung von Stiftungen für die Hochschulen vor, welche durch Landesmittel über mehrere Dekaden aufgebaut werden müssen; nur so kann Hochschulautonomie ernsthaft realisiert werden, um das System Hochschule vor zu starker Fehlsteuerung der Wirtschaft und Politik zu bewahren. Tobias Linke (bis zum 24.05. Mitglied des StuPa) Schade, dass es immer noch Leser gibt, die die Artikel im moritz nur recht oberflächlich zu lesen scheinen. Der Artikel sagt keineswegs, dass Studiengebühren visionär seien. Es handelt sich vielmehr um die Vorstellung eines Konzepts. Dass andere Ideen bisher im moritz nicht vorgestellt wurden, ist sicher nachlässig, doch liegt dies vielleicht auch an der fehlenden Öffnung einzelner Gremien nach außen. Genau dies meine ich mit „Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit“. ring
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U N I -V E R S U M Blitz-Interview GrIStuF 4 Umfrage: Kinderbetreuung 15/16 Teddyklinik 17 Interview: Fluthelfer 18 /19 Kondome nach Maß 20 Rotaract / DLRG 21
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Warum moritz? 22 ehemalige Redakteure 24 /25/30 Die Redaktion 26/27 Kanzler-Kochen 28 /29 Por trait Arvid Hansmann 31 Gebur tstagswünsche 32
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Beim nordischen Klang wurde auch ver wöhnten Ohren viel geboten.
Carmina Burana Nordischer Klang Podcasts Verschwörungstheorien Interview: Silbermond neue CDs Glen Miller Orchestra D-Radio, Rügen-Rock neue Bücher Kino /Theater
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P L AY M O R IT Z Comic: Tapir reloaded schreibmoritz m.triff t ...
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KURZNACHRICHTEN - ASTA Neue Website für Hobbysparer Seit einigen Wochen gibt es das umweltfreundliche Pendant zu „mitfahrgelegenheit.de“. Ein Greifswalder Student eröffnete das Internetportal vollesticket.de. Hier könnt ihr euer Wochenendticket reinsetzen, Leute finden, die mitfahren und Geld sparen wollen beziehungsweise jemanden finden, der euch auf seinem Ticket mitfahren lässt. Das ganze ist natürlich kostenlos und funktioniert auf Vertrauensbasis. so Geokeller feierte 30sten Sein dreißigjähriges Bestehen feierte vor kurzem der Geografenkeller. Es ging los mit einer Hofparty und Glückwünschen der anderen Greifswalder Studentenclubs. Danach folgte ein gemütliches Beisammensitzen bei Livemusik sowie Leckerem von Grill und Bierstand, das nicht einmal von den ab und zu einsetzenden Regenschauern gestört werden konnte. Punkt Mitternacht wurde dann am Lagerfeuer die traditionelle Biermesse gehalten. Später verlagerte sich die Party in den Keller, wo der Abend bei Musik von DJ Lehmi erst in den frühen Morgenstunden ausklang. Alles Gute für die nächsten 30 Jahre! maju National Model United Nations 2006 Jedes Jahr vor Ostern findet in New York die weltweit größte UNO-Simulation mit über 3000 Studenten aus allen Teilen der Erde statt. NMUN bietet die einmalige Chance internationale Friedenspolitik hautnah mitzuerleben, zu erfahren wie komplex es ist, die Interessen eines Staates zu vertreten und viele Mitdiplomaten kennen zu lernen. Manhattan und die United Nations warten auf euch. Weitere Infos gibt es am 23. Juni um 20 Uhr im Audimax HS 8. Hasenwinkel IV geplatzt Das geplante vierte Treffen von Bildungsminister und Hochschulrektoren am 9. Juni in Hasenwinkel bei Schwerin ist geplatzt. Das vorgelegte Papier des Ministers lohne den Dialog nicht, begründeten die Rektoren ihr geschlossenes Fernbleiben. Die Vorlage unterscheidet sich von den bereits unterbreiteten Vorschlägen der Kompetenzfelder lediglich im zusätzlich eingeplanten Feld „Geisteswissenschaften und Sprachen“ sowie einer eigenständigen Mathematik in Rostock. Streitpunkte bleiben weiterhin die Theologie, die Altertumswissenschaften sowie Jura. Metelmann forderte die Rektoren auf, den Dialog weiter zu führen und mahnte an, dass ansonsten das Ministerium seine Forderungen formulieren werde. Er plant eine Kabinett-Beratung des Hochschulkonzepts bereits für Juli. ring moritz - Studentische Medien Greifswald
POLITIK
Ausgabe 50/2005
Anschrift: Wollweberstraße 4, 17487 Greifswald Tel: 0 38 34 - 86 17 59 [Reda]; -58 [GF] Fax: 0 38 34 - 86 17 56; e-mail: moritz@uni-greifswald.de Chefredakteur: Kai Doering (ring) Stellvertreter: Uwe Roßner (ur) Geschäftsführer: Bernhard Schrieber Stellvertreter: Tobias Linke Herausgeberin: Studierendenschaft der Universität Greifswald (AStA) V.i.S.d.P.: Kai Doering
Allgemeiner Studierendenausschuß Ihr findet den AStA im Audimax in der Rubenowstraße 1. Telefon: 03834/ 86 17 50 -51 Fax: 03834/ 86 17 52 E-Mail: asta@uni-greifswald.de Vorsitz Thomas Schattschneider Mo und Do 10-12 Uhr; vorsitz@asta-greifswald.de
Un
Aktion
- Freihei - Keine w - Auflösu - Inbesitz - Nutzba - Vorpom
Hochschulpolitik Torsten Heil Mo 16-18 Uhr, Fr 13-15 Uhr; hopo@asta-greifswald.de Finanzen Martin Hackober Di 13-15 Uhr, Mi 14-16 Uhr; finanzen@asta-greifswald.de Soziales Stephanie Dahn Mo 14-16 Uhr, Do 16-18 Uhr; soziales@asta-greifswald.de Kultur Kathleen Bendick Di und Mi 12-14 Uhr; kultur@asta-greifswald.de BAföG und Studienfinanzierung Katharina Markus Mo 14-16 Uhr, Do 13-14 Uhr; bafoeg@asta-greifswald.de Fachschaftsangelegenheiten und Gremienarbeit Alexander Gerberding Do 12-14 Uhr; fachschaft@asta-greifswald.de Lehrevaluation und -entwicklung André Kaminski Mo 12-14 Uhr, Fr 9 -10 Uhr; evaluation@asta-greifswald.de
Buchung und Beschaffung René Friedland Di 12-14 Uhr, Do 9-11 Uhr; beschaffung@asta-greifswald.de Hochschulpolitik: Kai Doering
Uni-Versum: n.n. Feuilleton: Uwe Roßner
Mitwirkende an dieser Ausgabe: Michael Boortz (michi), Anne Breuer (eue), Anne Bringezu (abri), Arvid Hansmann (aha), Delia Holm (dee), Kilian Jäger (kj), Ulrich Kötter (UK), Judith Küther (jukü), Stephan Kosa (kos), Cornelia Leinhos (cole), Verena Lilge (lil), Julia Mai (maju), Katja Neichel (kat), Grit Preibisch (grip), Christin Püschel (pue), Sarah Rieser (sari), Anne Schuldt (enna), Katja Staack (tja), Henrieke Steiner (rike) Ein besonderer Dank geht an: Mirko Gründer, Enrico Pohl, Robert Tremmel, Christian Wilke
IMPRESSUM Gestaltung: Ulrich Kötter, Melanie Wilkens Titelbild: Tilo Siewert Anzeigen: Geschäftsführung
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AStA
Druck: Druckhaus Panzig, Studentenberg 1a, 17489 Greifswald
Anzeigen- und Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 04. Okt 2005 Nächste Ausgabe: 17.Okt 2005
Rechtsangelegenheiten Simon Sieweke Do 9-11 Uhr recht@asta-greifswald.de Ausländer Zoran Vasic Di 14-16 Uhr, 11-12 Uhr auslaenderreferat@asta-greifswald.de Gleichstellung Patrick Leithold Mi10-12 Uhr, Fr 10-11 Uhr; gleichstellung@asta-greifswald.de Schwule und Lesben Sandra Günther Mi und Fr 12-13 Uhr, Do 14-15 Uhr slreferat@asta-greifswald.de
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Diese Initiati
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wald.de
Uni raus aus Vorpommern! Aktionsbündnis „Schluß mit Uni fordert“: - Freiheit von der elitären, intellektuellen Oberschicht! - Keine weitere Belastung des Steuerzahlers durch Forschung und Lehre! - Auflösung der Uniklinik! Jeder könnte seine eigene Klinik haben! - Inbesitznahme der Universitätsgebäude durch das Volk! - Nutzbarmachung von durch Bildungseinrichtungen blockierte Ressourcen! - Vorpommern könnte reich sein ohne Uni!
Seminare zu Wohnraum! Professoren in die Produktion! Computer zu Geld, Bücher zu Wärme! Schluß mit Uni! 549 Jahre sind genug!
swald.de Diese Initiative wird unterstützt von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und Aktionen sind für die vorlesungsfreie Zeit geplant! Vielen Dank an Birte, Mirko und Christiane sowie an Sandra für die Idee!
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POLITIK
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PARLAMENTARIER
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Viele Themen für neue Leute Das neue Studierendenparlament ist seit einem Monat im Amt
POLITIK
Von Kai Doering
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Seit einem Monat ist das neue Studierendenparlament (StuPa) im Amt. Am 17. Mai fand die konstituierende Sitzung statt. Viele neue Gesichter wollen für ihre Kommilitonen eintreten und stehen annähernd für die gleichen Ziele. Geht man nach den Wahlzielen, die die Kandidaten im Vorfeld geäußert hatten, werden die Debatte um Studiengebühren sowie der Kampf gegen Kürzungen an der Universität die kommende Legislatur bestimmen. Ersteres wurde acht Mal als Ziel genannt, während der Erhalt der Volluniversität bei 11 der gewählten StuPisten zu den wichtigen Inhalten ihrer Arbeit zählt. Doch auch das in der Vergangenheit bereits mehrfach beackerte Feld der Namensgebung der Universität wird wohl wieder neu bestellt werden. „Ernst Moritz Arndt war ein Nationalist“ ist sich die „parteilose Alternative“ sicher, die mit drei Kandidaten im StuPa vertreten ist. Sie streben die Umbenennung der EMAU an. Überhaupt wird das StuPa von hochschulpolitischen Gruppen geprägt wie selten zuvor. Auch wenn es an unserer Universität keine Listenwahl wie an anderen Hochschulen gibt, waren die
Gruppierungen im Wahlkampf mit Plakaten und Flyern angetreten. Das Ergebnis: Die Jusos sind mit fünf Mitgliedern vertreten; der RCDS stellt genau wie Grüne und Sozialistische Hochschulgruppe jeweils zwei. Zu den ersten Aufgaben des neuen Parlaments gehörte die Wahl eines Präsidiums. Philipp Kohlbecher, der bereits Präsident in der alten Legislatur war, wurde mit großer Mehrheit erneut gewählt. Seine Stellvertreterin ist Kathrin Berger, die die StuPa-Wahl organisiert und geleitet hatte. Aufgabe der beiden wird es sein, zu den Sitzungen einzuladen und diese zu leiten. Bald wird unter Umständen ein Dritter zum Präsidium dazu stoßen, der dann für die Protokolle zuständig sein soll. Ein entsprechender Antrag liegt zumindest vor. Zu den ersten Amtshandlungen des neuen Präsidiums gehörte die Ausschreibung der AStA-Stellen, die das Parlament bei seiner ersten Sitzung festgelegt hatte (siehe Bericht über die AStA-Wahl). Zudem musste der Haushaltsausschuss besetzt und Vertreter für die Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS), ein regelmäßiges Treffen von
studentischen Vertretern aller Hochschulen im Land, gewählt werden. Hier fiel die Wahl auf Toralf Start und Dirk Stockfisch. Auch wurden bereits einige Arbeitsgemeinschaften eingerichtet, die allen Studierenden, die sich engagieren möchten, offen stehen. Es handelt sich bisher um die AGs „Alternative Finanzierungsmöglichkeiten“, die sich mit der Frage nach der zukünftigen Finanzierung der Universität auseinandersetzt, sowie „Gender Trouble“, die Gruppe, die sich um die Organisation der monatlich stattfindenden Party für Schwule und Lesben sowie deren Freunde kümmert. Außerdem wurde eine „AG Bildung und Region“ ins Leben gerufen, die Kontakte zwischen Universität und Stadt sowie der Region Vorpommern vermitteln soll und für eine bessere Präsenz der Uni in den Medien sorgen soll. Bei einem StuPa-Tag im Majuwi in Wieck direkt nach der konstituierenden Sitzung hatten sich die Parlamentarier bereits auf ihre zukünftige Arbeit eingestimmt und sich von ein paar „alten Hasen“ die Grundbegriffe der parlamentarischen Arbeit erklären lassen. Doch trotz des guten Starts gibt es auch
PARLAMENTARIER einen Wehrmutstropfen. So lässt die Präsenz der studentischen Vertreter bereits zu Anfang der Legislatur zu wünschen übrig. In der zweiten Sitzung fehlten bereits sechs der 21 StuPisten, beim dritten Treffen war dieselbe Anzahl bereits vor Mittenacht verschwunden – und das, obwohl noch einige Wahlen von AStA-Referenten auf der Tagesordnung standen. Eine Liste der gewählten StuPisten findet Ihr auf der Internetseite des AStA (www.asta-greifswald.de). Bei Fragen und Anregungen erreicht Ihr das StuPa-Präsidium unter stupa@uni-greifswald.de. Konzentriert bei der Arbeit: Das neue StuPa-Präsidium.
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Die Ziele der neuen Vertreter im StuPa sind weit gesteckt und die Parlamentarier (hoffentlich) hoch motiviert. In den kommenden Wochen und Monaten wird der eine oder andere Sturm über das „Schiff StuPa“ hinwegpeitschen. Die Kürzungsdebatten werden in die entscheidende Phase gehen und auch die Diskussioin um Studiengebühren an Schärfe zunehmen. Keine einfache Zeit für Hochschulpolitiker – zumal wenn sie unerfahren sind, wie viele im neuen StuPa. Doch muss dies nicht unbedingt ein Nachteil sein, bringen neue Köpfe schließlich häufig neue Ideen ein und verlassen die eingefahrenen Bahnen.
Der Anfang ist gemacht. Der neue AStA steht und hat seine Arbeit aufgenommen. Nach der formalen beginnt nun die politische Arbeit. Jetzt wird es darauf ankommen zu zeigen, dass man wirklich für seine Kommilitonen eintreten will und den Auftrag der Wähler ernst nimmt. Eine Wahlbeteiligung von gut neun Prozent ist da zwar sicher nicht sehr ermutigend, doch kann gute Sacharbeit auch eher Uninteressierte überzeugen. Die beste Werbung für den Urnengang ist schließlich immer noch glaubwürdige Arbeit. Wünschen wir dem neuen Parlament als Mast und Schotbruch, damit er nicht auf halber Strecke Schiffbruch erleidet. Kai Doering
POLITIK
Kommentar
Foto: ring
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Das Aushängeschild der Universität Nach langer Zeit nimmt die Internetseite der Uni Fahrt auf
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Von Verena Lilge
POLITIK
Im November vergangenen Jahres berichtete der moritz über das Desaster bei der Entwicklung einer neuen Universitätshomepage. Unzureichende Ergebnisse führten unter anderem dazu, dass die Arbeit von Boris Spix und seinen Mitarbeitern nach zwei Jahren nicht
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umgesetzt und somit eine Menge Geld in den Sand gesetzt wurde. Dabei ist die Erneuerung der virtuellen Visitenkarte der Universität Greifswald längst überfällig. Liegt die derzeitige Homepage doch bei der Bewertung aller Universitäten auf dem siebtletzten Platz (von 284) und hat ihren Internetauftritt seit sieben Jahren nicht mehr verändert. Jetzt, sechs Monate nach der Berichterstattung im moritz, hat sich einiges getan: Im Dezember 2004 wurde eine universitätsinterne Kommission – bestehend aus neun Mitgliedern – eingesetzt, die sich um die Ausschreibung für die neue Unihomepage und die Evaluation der Bewerbungen kümmerte. Um im Vorfeld Unklarheiten bei der Gestaltung zu vermeiden, waren in der Ausschreibung diesmal strikte Kriterien zur Umsetzung festgelegt worden. So legte die Kommission Wert auf das Basiskonzept, die optische Gestaltung sowie auf die technische Umsetzung (Hauptfrage: Ist die interne Pflege und Dokumentation möglich?). Nachdem zahlreiche Firmen aus ganz Deutschland ihre Vorschläge eingereicht hatten und diese von der Kommission begutachtet worden waren,
wurden zehn von ihnen zur Präsentation eingeladen. Das war Anfang Februar 2005. Nach den örtlichen Präsentationen wurden die Entwürfe von der Kommission zeitnah bewertet und mit einigen Tagen Abstand erneut unter die Lupe genommen. „Wir hatten viele gute Vorschläge, aber keinen Wow-Effekt“, so Christian Heise, Internetbeauftragter des Studierendenparlaments und Mitglied
der Kommmission. Die Spannweite der Bewerber reichte vom „Zwei-Mann-Unternehmen“ bis zum Global Player. Zwei der zehn Bewerber, die in die engere Auswahl kamen und zur Präsentation eingeladen wurden, schafften es nach reiflicher Prüfung ins Re-Briefing: „Trifty-Art“ aus Worms und „Mentronic“ aus Berlin. Zeitpunkt: Ende Februar/Anfang März. „Wichtig neben der Gestaltung und der technischen Umsetzung waren uns das freie Content-management-system Typo3 und die Unabhängigkeit von der Firma in Pflege und Wartung. Später sollen dann die Mitarbeiter des Rechenzentrums den Server und das CMS administrieren sowie entsprechende Schulungen
der Online-Redakteure durchführen“, nennt Christian Heise die Anforderungen. Letztendlich hat die „Internet-Kommission“ dem Rektor, sowie den Mitgliedern des Senats auf einer Dienstberatung die Entwürfe vorgestellt und eine Empfehlung für „Mentronic“ ausgesprochen. Anfang Juli 2005 soll dann der Startschuss für die Zusammenarbeit zwischen der Uni und dem Unternehmen fallen. Die Aufgabe der Firma wird es nun sein, eine Internetseite zu erstellen, die lebt und als Informationsportal für Studenten, Mitarbeiter und Interessenten fungiert. Zudem soll die neue Sei-
te barrierefrei sein, was etwas bedeutet, dass die Schrift vergrößert werden kann und die Seite dahingehend optimiert wird, dass Blinde sie sich von einem Screenreader vorlesen lassen können. Schließlich wird der Internetauftritt der Universität in Zukunft immer wichtiger. Soll sie doch für einen guten ersten Eindruck sorgen und schnell die gewünscht Information überliefern. Zudem steht im nächsten Jahr der 550. Geburtstag der Greifswalder Alma Mater an und was wäre besser als Geburtstagsgeschenk geeignet als die fertige Internetseite?
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Die Versuchung der Macht Simon Sieweke und sein langer Abschied von der politischen Bühne Von Ulrich Kötter Egal, wen man über den ehemaligen AStA-Chef Simon Sieweke befragt: Respekt zollen sie ihm alle für sein Durchhaltevermögen und für sein derart effektives Arbeiten, dass er neben dem AStA-Vorsitz sein Bachelor-of-Law-Studium in Regelstudienzeit weiterlaufen ließ und im Winter 2004 abschloß. Im Wintersemester 2001 kam Simon Sieweke nach Greifswald und sein erster Eindruck von den studentischen Hochschulpolitikern bei der feierlichen Immatrikulation war eher ernüchternd: „Vor der Veranstaltung hatte ein Kommilitone Selbstmord begangen und der AStA-Vorsitzende Peter Tornow machte in seiner Rede eine Schweigeminute, um dann mit dem Statement abzuschließen, dass Studieren wie ein Orgasmus sei.“ Im Frühjahr 2002 kandidierte Simon dann für das StuPa und landete auf der Nachrückerliste. Er besuchte die Parlamentssitzungen jedoch trotzdem und wurde von den aktiven Hochschulpolitikern mehr belächelt als ernst genommen, erinnert sich Ex-AStA-Chef Robert Tremmel: „Als Simon im Herbst in das StuPa nachrückte, hätte ihm niemand den AStA-Vorsitz zugetraut und auch sein SPD-Parteibuch war vielen suspekt.“ Nach der StuPa-Wahl im Januar 2003 ging dann alles sehr schnell, wenn auch zunächst mit einer formalen Panne. Die konstituierende Sitzung vom Januar mußte im April wiederholt werden, Simon Sieweke wurde als StuPaPräsident gewählt. Kaum eine Woche später kandidierte er für alle Beobachter überraschend als AStA-Vorsitzender und wurde auch prompt gewählt. Das A m t des StuP a -
Präsidenten gab er daraufhin ab, nicht aber sein Parteibuch. Im Januar hätte er aber schon alle Parteiämter niedergelegt, betont der HoPo-Veteran heute. Der neue AStA konstituierte sich etwas schleppend, knapp die Hälfte der Referate war besetzt. Für einige der damaligen Hochschulpolitiker markierte der April 2003 einen letzten starken Bruch innerhalb der studentischen Hochschulpolitik an der EMAU. „Angefangen hat das alles 1998, als die SPD sowohl im Bund als auch hier in Mecklenburg-Vorpommern an die Regierung kam“, erinnert sich Christiane Wilke, ehemalige HoPo-Redakteurin des moritz. Seitdem beobachtet sie einen Fraktionsbildungsprozess innerhalb der Studierendenschaft, die zum Beispiel im Fall der Juso-Hochschulgruppe gute Kontakte zu Informationsquellen in Schwerin und Berlin nach sich gezogen hätte. Ex-Senatorin Sandra Päplow geht noch einen Schritt weiter: „Ab der Amtszeit Simon Siewekes war der Informationsfluss zu den Vorgängern im Amt unterbrochen und der AStA wurde parteipolitisch. Statt die Interessen der Studierenden zu vertreten, entschwebten die Referenten in Partei- und Landespolitik.“ „Ich war manchmal zu hart“, gibt Simon Sieweke zu, „aber der AStA ist keineswegs parteipolitischer geworden. Dafür haben wir zu oft gegen die Landesregierung gepöbelt und auch immer Gespräche mit allen Parteien geführt.“ Über den Sommer 2003 hinweg erarbeitete sich Simon Sieweke Respekt, erinnert sich Robert Tremmel. Außerdem habe ihm ein StuPa zur Seite gestanden, das inhaltlich gute Arbeit geleistet habe. Simon Sieweke zeigte Medienpräsenz, schöpfte als erster bei der Öffentlichkeitsarbeit aus dem Vollen. „Mit Erfolg“, resümiert Robert Tremmel, „heute ist er eine politische Person in der Stadt.“ Der eine oder andere Schuß ging dabei nach hinten los, so etwa ein ominöses Fax im Mai 2003, in dem Simon Sieweke in Schwerin die Inhalte des Staats-KirchenVertrages hinterfragte und damit die Theologie in die Kürzungsdiskussion brachte. 2 Jahre später sollte er sich vehement für den Erhalt der Fakultät aussprechen. „Natürlich waren Schnellschüsse immer gefährlich“, erinnert sich Sieweke, „aber wenn ich sie gemacht habe, dann habe ich sie jedes Mal für dringend notwendig erachtet.“ Zwischen Januar und Mai 2004 gab es
neben Protesten schon wieder Querelen um die StuPa-Wahl, die dieses Mal erfolgreich angefochten wurde und im Mai erneut durchgeführt werden mußte. Der neue AStA wurde erst Mitte Mai gewählt und Simon Sieweke gelang trotz Umsturzversuchen aus dem eigenen AStA heraus die Wiederwahl als Vorsitzender. „Das ist eine große Leistung und hat viel mit Überzeugungsarbeit und persönlichem Engagement zu tun“, so Robert Tremmel. Simon Sieweke blieb bis Oktober 2004 AStA-Vorsitzender und bis Mai 2005 AStA-Referent für Hochschulpolitik. Ex-Senator und Ex-Stupa-Präsident Maik Harfmann beschreibt diese Zeit als quälend langen Abschied von der Macht. „Simon Sieweke hat einen ausgeprägten Machtinstinkt“, analysiert er, „und ist damit auf dem besten Wege, Politiker zu werden.“ Für seinen Abgang von der hochschulpolitischen Bühne Greifswalds habe er jedoch zu lange gezögert, habe sich noch im Dezember 2004 in der Illusion gesonnt, realistische Chancen auf das Prorektorenamt zu haben. Maik Harfmann ist sich nicht sicher, ob Simon dann wirklich noch studentische Interessen vertreten hätte: „Ich glaube, er hätte uns für seine eigene Position glatt verkauft.“ „Für mich persönlich war es zu lange“, resümiert Simon Sieweke seine aktive Hochschulpolitik-Zeit, „und ich bereite mich jetzt erst einmal auf mein Staatsexamen vor.“ Dennoch: Selbst vom neuen AStA kann der Politik-Veteran nicht lassen und hält sich mit dem Posten des Co-Referenten für Rechtsfragen noch eine Hintertür offen. Außerdem will er aus dem Hintergrund darüber wachen, dass sein Werk von der neuen AStAGeneration sinngemäß fortgesetzt wird. Fotos: Archiv (l.) und privat.
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Neue Mannschaft mit altem Kapitän Seit siebtem Juni ist ein neuer AStA im Amt
POLITIK
Von Kai Doering
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Am siebten Juni hat das Studierendenparlament (StuPa) einen neuen AStA gewählt. Bereits zwei Wochen zuvor hatte es dessen Struktur festgelegt. Diese sieht neben dem Vorsitz vier Referate – für Finanzen, Hochschulpolitik, Soziales sowie Studium und Lehre – vor. Diesen sind verschiedene Co-Referate zugeordnet (siehe Grafik). Eine Sonderstellung nehmen die autonomen Referate für Schwule und Lesben,Ausländerfragen, Gleichstellung und für behinderte Studierende ein. Sie sind keinen Weisungen unterworfen, besitzen jedoch, ebenso wie die Hauptreferenten, Stimmrecht bei den AStA-Sitzungen. 22 Stellen waren zu besetzen, doch lagen lediglich für 14 Bewerbungen vor. Da jedoch für mehrere Stellen gleich zwei Kandidaten Interesse zeigten, kam es zu spannenden Wahlgängen. Zum Vorsitzenden wurde erneut Thomas Schattschneider gewählt. Er erhielt 15 der 21 Stimmen und damit vier mehr als erforderlich. Bei der Besetzung des Finanzreferats kandidierten René Friedland und Martin Hackober gegeneinander. Drei Wahlgänge waren erforderlich, ehe Martin schließlich mit 12 Stimmen hauchdünn gewählt wurde. René hatte seine Kandidatur vor dem dritten Urnengang zurückgezogen. Für das Referat für Hochschulpolitik bewarb sich Torsten Heil. Auch er wurde mit 12 Stimmen gewählt. Bei der Wahl der Sozialreferentin konnte Stephanie Dahn 15 Stimmen auf sich vereinigen. Als Co-Referent für Rechtsangelegenheiten kandidierte Simon Sieweke. Er erhielt 13
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Stimmen und wurde damit mit demselben Ergebnis gewählt wie André Kaminski, der fortan Co-Referent für Lehrevalutation und Entwicklung ist. Bei der Wahl des Co-Referenten für Buchung und Beschaffung kam es erneut zu einer Kampfkandidatur. Hier trat René Friedland gegen Robert Rostoski an. René konnte schließlich im dritten Wahlgang, in dem laut Geschäftsordnung nur noch mit „Ja“ oder „Nein“ über denjenigen Kandidaten, der im zweiten Wahlgang eine Mehrheit auf sich vereinigen konnte, abgestimmt wird, 15 Stimmen auf sich vereinigen. Zum Co-Referenten für Fachschafts- und Gremienarbeit wurde Alexander Gerberding gewählt. Er setzte sich mit 11 Stimmen gegen Ulrike Schmidt (2) durch. Co-Referentin für BAföG und Studienfinanzierung wurde Kathrin Markus, die mit 13 Stimmen Thomas Meyer auf Platz zwei verwies. Ohne Gegenkandidaten wurde Kathle-
en Bendick zur Co-Referentin für Kultur gewählt. Sie erhielt 14 Stimmen. Keine Mehrheit fand hingegen Christian Bäz, der sich für das Co-Referat für Presseund Öffentlichkeitsarbeit beworben hatte. Da er lediglich zehn Stimmen bekam, bleibt die Stelle fürs Erste unbesetzt. Bei der Besetzung der autonomen Referate setzte sich Zoran Vasic mit 14 Stimmen gegen Monika Peiz durch und ist ab sofort für Ausländerfragen zuständig. Autonome Referentin für Schwule und Lesben wurde mit ebenfalls 14 Stimmen Sandra Günther. Für das autonome Referat für Gleichstellung gab es zwei Kandidaten. Hier setzte sich im zweiten Wahlgang Patrick Leithold mit 11 Stimmen gegen Antje Bahnik durch. Eileen Gorisch, die sich um das autonome Referat für behinderte Studierende beworben hatte, wurde mit nur fünf positiven Stimmen nicht gewählt. „Wir wollen im Team gegen die geplanten Kürzungen vorgehen und verstärkt für den Erstwohnsitz werben“, umriss der neue alte Vorsitzende die Hauptaufgaben des AStA für die kommenden Wochen. Auch der bereits mehrfach verschobene Umzug in neue Büroräume sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit gehören für Thomas Schattschneider zu den wichtigen Punkten. Nach der Umstrukturierung besitzt er erstmals eine „Richtlinienkompetenz“ und Weisungsbefugnis gegenüber den Referenten. Wer ihn jedoch schon mit militärischer Härte den AStA führen sieht, irrt. „Ich sehe mich als primus inter pares“, beruhigte er seine neuen Mitstreiter. Der AStA tagt immer montags um 20 Uhr im HS 1 (Audimax). Die Sitzungen sind öffentlich.
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Angefangen hat das Ende bereits im März: Der Studentenclub C9 in der Hans-Beimler-Straße öffnete die Pforten für seine große Samstags-Abschiedsparty. Kurz danach gab es noch eine clubinterne Abschiedsfeier, dann wurde zu guter Letzt zur absolut finalen Dienstags-Abschiedsparty eingeladen. Dennoch hat sich inzwischen die regelmäßige Öffnungszeit am Dienstagabend wieder eingependelt, und die Diskussionen und Gerüchte um eine mögliche Schließung sind weitgehend verebbt. Aber was genau war eigentlich los? Das Problem ist, dass das Haus, in dessen Kellerräumen der Club seit mehr als 30 Jahren residiert, saniert und in ein Wohnheim umgewandelt werden soll. Genau dies war in den siebziger Jahren der Gründungsanlass für den heute 22 aktive Mitglieder umfassenden Club: Ein paar Bewohner des damaligen Wohnheimes in der Beimlerstraße 9 nutzten den Keller des Hauses als Treffpunkt und fassten eines Tages den Entschluss, diesen großartigen Ort der studentischen Allgemeinheit zugänglich zu machen. Nach und nach wurden immer mehr Aktivitäten ins Programm genommen: Filmabende, Workshops, Spieleabende, Mitwirken bei der Clubs U-Night, Erstiparties, Ehemaligen-Treffen, Vermietung der Räumlichkeiten an Fachschaftsräte und studentische Vereinigungen, und nicht zuletzt das legendäre alljährliche Volleyball-Turnier. Darüber hinaus unterstützte und unterstützt der gemeinnützige Club unter anderem die Kinder-Krebs-Station Greifswald, Aktionen gegen rechte Gewalt, die Flutopfer beim Oder-Hochwasser und das Klosterspektakel in Eldena mit seinen Einnahmen. Jahrelang hat es funktioniert: Oben Wohnheim, unten Club. Zum einen öffnet der C 9 nur einmal die Woche, und zum anderen gibt es ja so etwas wie gegenseitige Rücksichtnahme. Doch dies soll plötzlich nicht mehr gehen. „Seitens des Studentenwerks bestehen keine weiteren Möglichkeiten der Unterbringung des Club 9“, meint Geschäftsführerin Cornelia Wolf-Körnert. Teurer Schallschutz und umfangreiche Sanierungsarbeiten machten einen Weiterbetrieb im künftigen Studentenwohnheim unmöglich. Und dabei hatte der C 9 noch Ende letzten Jahres die Zusage bekommen, im
Quo vadis, C9? Was wird aus dem beliebten Studentenclub? Von Julia Mai Foto: Archiv
sanierten Gebäude nach Abschluss der Bauarbeiten in den dann vergrößerten Räumlichkeiten wiedereröffnen zu dürfen. Doch Anfang dieses Jahres gab es dann finanzielle Probleme beim Umbau. Trotz des Angebotes seitens des C 9, Teile der Sanierung selbst vorzunehmen und in den alten Räumen zu verbleiben, erhielt der Club keine Zusage für die Wiederaufnahme seines regulären Betriebes nach der Sanierung. Diese Entscheidung der Geschäftsführung des Studentenwerkes muss man wohl respektieren, außerdem dürfte es ja kein Problem sein, einen anderen leer stehenden Kellerraum zu finden. Oder? Besitzer des Hauses Beimlerstraße 9 ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, doch die Entscheidung, dem Club alternativ Räume der Universität zur Verfügung zu stellen, liegt beim Kanzler. Die Prüfung der Möglichkeiten der Universität und sämtliche Gespräche blieben bisher erfolglos. „Ich sehe momentan kein Möglichkeit, Räume der Uni zur Verfügung zu stellen“, ist von Kanzler Thomas Behrens zu erfahren. Doch „aus Interesse an den Belangen der Studis habe ich mich mit der Stadtspitze in Verbindung gesetzt ist, da mir bekannt ist, dass mehrere kommunale Kindergärten frei stehen.“ Besteht also doch noch Hoffnung auf einen Umzug? Natürlich könnte der Club 9 einfach auf
dem freien Immobilienmarkt entsprechende Räumlichkeiten anmieten, doch dies würde erheblich höhere Kosten verursachen. Höhere Eintritts- und Getränkepreise wären die Folge. Dies liegt weder im Interesse der Clubmitglieder noch dem der Gäste, denn damit verlöre der Studentenclub seinen gemeinnützigen Charakter. Kommerzielle Clubs gibt es in Greifswald genug, nicht erst seit der Eröffnung des TV-Clubs oder des Mira, die sich beide trotz des großen Anteils studentischer Besucher nicht zur Riege der „richtigen“ Studentenclubs zählen dürfen. Der C 9 als einer der ältesten Greifswalder Studentenclubs spielt dagegen für das studentische Leben und die Studentenkultur eine wichtige Rolle. Dass die Studenten „ihren“ Club unterstützen zeigt sich unter anderem darin, dass mehrere StuPa-Kandidaten das Ziel „Rettung des Club 9“ in ihrer Wahlbewerbung angegeben hatten und vom neu konstituierten Parlament gleich bei der ersten Sitzung eine Resolution „Solidarität mit dem C 9“ verabschiedet wurde. So bleibt zu hoffen, dass sich die Entscheidungsträger doch noch zu einem positiven Beschluss durchringen können, damit es auch in Zukunft noch für viele Studentengenerationen heißen kann:The same procedure as every Tuesday!
POLITIK
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CLUB-QUERELEN
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ASTA-SEITE
AStA klagt gegen Rückmeldegebühr Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
POLITIK
wir ihr wahrscheinlich bereits erfahren habt, hat sich der Semesterbeitrag um 10 Euro auf nunmehr 50,50 Euro erhöht. Grund hierfür ist, dass die Universität erstmals eine Verwaltungsgebühr erhebt, durch die die Kosten der Rückmeldung auf die Studierenden abgewälzt werden. Sie wurde Ende 2004 vom Senat gegen die Stimmen der studentischen Senatorinnen beschlossen. Der AStA hält diese Gebühr für rechtswidrig, da sie gegen das Studiengebührenverbot im Landeshochschulgesetz verstößt. Aus diesem Grund bereiten wir zurzeit eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht vor.Wann das Gericht diese entscheiden wird, steht noch nicht fest. Wichtig: Auch wenn die Gebühr rechtswidrig ist, solltet ihr unbedingt den Semesterbeitrag in voller Höhe überweisen. Ansonsten ist eine Zwangsexmatrikulation möglich.
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Trotzdem gibt es eine Chance, dass ihr eure 10 Euro wiederbekommt. Dafür müsst ihr einen Widerspruch gegen die Verwaltungsgebühr einlegen. Nur wenn ihr das tut, bekommt ihr die 10 Euro zurück, wenn wir die Klage gewinnen. Entsprechende Vorlagen für Widersprüche werden in Kürze im AStABüro und in der Mensa ausliegen sowie im Internet (www. asta-greifswald.de) abrufbar sein. Ihr müsst dann einfach nur euren Namen, Anschrift und Matrikelnummer auf dem Formular eintragen und den Widerspruch im Studentensekretariat (Rubenowstraße 4, alte Universitätsbibliothek) oder im AStABüro (Rubenowstraße 1) abgeben. Die 10 Euro erhaltet ihr dann nach Abschluss der Klage, wenn wir das Verfahren gewinnen. Falls ihr noch Fragen zur Verwaltungsgebühr habt, könnt ihr euch jederzeit an den AStA wenden. Simon Sieweke Co-Referent für Rechtsangelegenheiten
Umfrage: Kinderbetreuung in Greifswald Wie schon in der letzten Ausgabe des moritz angekündigt, wird eine Umfrage zum Bedarf einer Kinderbetreuung durchgeführt. In dieser Ausgabe ist nun der Fragebogen enthalten. Er richtet sich an die Studierenden und Mitarbei ter der Universität Greifswald – mit oder ohne Kinder. Er dient der Erfassung eines zukünftigen Kinderbetreuungsbedarfs zur Optimierung des Leistungsspektrums des Studentenwerks und zur Schaffung besserer Studien- und Arbeitsbedingungen für Studierende und Mitarbeiter mit Kindern. Deswegen ist es auch wichtig, daß an der Befragung ebenfalls Studierende und Mitarbeiter teilnehmen, die bisher keine Kinderbetreuungspflichten haben. Wenn Sie anderen Studierenden oder Mitarbeitern von dieser
Studie erzählen und um Beantwortung der Fragen bitten, wäre das für die Datenerhebung sehr hilfreich. Sie können den Fragebogen ausgefüllt bis zum 24. Juli an folgenden Orten abgeben: Foyer der Mensa am Wall (Fragebogen-Box) und bei den Fachschaftsräten der einzelnen Institute beziehungsweise in deren Briefkästen. Eine Alternative zum Fragebogen in Papierform ist auf den Internetseiten des Studentenwerks unter www.studentenwerkgreifswald.de zu finden: ein Online-Fragebogen. Dieser kann ebenfalls bis zum 24. Juli ausgefüllt und abgeschickt werden. Das Studentenwerk freut sich auf rege Beteiligung und bedankt sich schon im Voraus für Ihre Unterstützung und Mithilfe!
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Kranke Teddys im Uniklinikum
Behutsam hält die siebenjährige Jasmin ihren kleinen weißschwarzen Teddy im Arm. Beide kommen sie gerade aus der Teddyklinik der Universität. Ja, richtig gelesen: Sie kommen aus der Teddyklinik. Studenten der Medizin haben diese Art von Klinik ins Leben gerufen um Kindern
Foto: Uni-Klinikum
im Kindergartenalter den Stationsalltag näher zu bringen und ihnen die Angst vorm Krankenhaus zu nehmen. „Die Idee stammt aus dem skandinavischen Raum“, sagt Juliane Greeske, die zusammen mit Kommilitonen die Aktion geplant und durchgeführt hat. Natürlich mussten
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Wie geht‘s uns denn heute?
sich die Teddyärzte zuvor schulen lassen. Dr. Sven Armbrust von der Kinderklinik zeigte den Studenten worauf bei den Kindern geachtet werden sollte und wie sie die Behandlungen kindgerecht durchführen. Nach der Anmeldung wurden die Teddys und Puppen – wie im richtigen Krankenhaus – gewogen und gemessen, anschließend untersucht und dann eine Patientenakte erstellt. Dabei wurden nicht nur Arm- oder Beinbrüche festgestellt, sondern auch kleine Verletzungen sofort mit Nadel und Faden vor Ort und Stelle behoben. Bei wem es nötig war, musste in den Rötgenraum. Für den ein oder anderen Teddy gab es für zu Hause in der Apotheke eine Tablette. 13 Kindergärten aus Greifswald nahmen an dieser Aktion der Medizinstudenten teil und waren begeistert. „Die Kinder wurden ernst genommen und der Ablauf war kindgerecht gestaltet“, so eine Kindergärtnerin. lil
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AUSLANDSERFAHRUNGEN
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Eingang zur „Site 2“ mit der Mauer der Erinnerung, an der Angehörige Blumen ablegten.
Foto: privat
„Ich hätte nicht so viel Rücksicht auf hiesige Belange nehmen sollen.“
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Dr. Klaus-Peter Philipp vom Institut für Rechtsmedizin war im April für vier Wochen auf der thailändischen Insel Phuket um bei der Identifizierung der Opfer der TsunamiKatastrophe vom 26. Dezember 2004 zu helfen. Mit dem moritz hat er über seine Erfahrungen und ganz persönlichen Eindrücke gesprochen.
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moritz: Herr Dr. Philipp, wie sind Sie dazu gekommen, nach Thailand zu gehen und bei den Identifizierungsarbeiten zu helfen? Dr. Philipp: Zum Hintergrund muss man sagen, dass ich bis 1979 mein Zahnmedizinstudium absolviert habe, bevor ich dann hier in die Gerichtsmedizin gegangen bin und den Facharzt für Rechtsmedizin gemacht habe. Das heißt also, ich verfüge über Kenntnisse aus diesen beiden Fachgebieten, und da bin ich natürlich für solche Identifizierungen der ideale Kandidat. Es gibt zwar beim Bundeskriminalamt eine ständige Identifizierungskommission (IDKO), die aus Rechtsmedizinern, Zahnärzten und Polizeibeamten besteht, die speziell für derartige Sachen ausgebildet wurde und seit Ende Dezember auch in Thailand vor Ort ist. Im Drei-Wochen-Rhythmus wird dieses Team ausgetauscht, und das ist auch gut so. Doch irgendwann gehen einem die Leute aus, und dann flatterte Ende Februar eine Anfrage des BKAs ins Haus, ob ich mich nicht beteiligen könnte, und ich denke, da kann man nicht nein sagen.
Hat die Zusage Sie Überwindung gekostet? Nein. Eigentlich hatte ich das für mich sofort entschieden, und im Nachhinein muss ich auch sagen, ich hätte mich auch schon früher melden sollen. Als Rechtsmediziner sind uns Identifizierungen von Verstorbenen in solchem Zustand wie in Thailand zwar vertraut, wenn auch nicht in dieser Masse und in der Form, wie dort gearbeitet wird. Das war auch für mich neu, so etwas habe ich noch nie gemacht.Wovor ich am meisten Respekt hatte, waren die klimatischen Bedingungen. Über 40°C, 100 Prozent Luftfeuchtigkeit und Regenzeit – das war Sauna pur! Wie müssen wir uns die Organisation vor Ort vorstellen? Diese Katastrophe unterschied sich von allen anderen bisher bekannten Massenunfällen dahingehend, dass auf einen Schlag sehr viele Opfer verschiedenster Nationalitäten zu beklagen waren. Das heißt, dass hier, anders als bei nationalen Ereignissen, viele betroffene Nationen mit ihren Identifizierungsteams vor Ort waren und sozusagen auch einmal lernen mussten zusammenzuarbeiten, was in der Anfangszeit wohl nicht ganz reibungslos von statten ging. Hier waren sehr viele Interessen zu vereinbaren, da 17 Nationen vor Ort waren. Man musste sich quasi auf eine einheitliche Vorgehensweise einigen, denn man weiß ja nicht von Beginn an: Das ist eine deutsche Leiche.
Wie sah das deutsche Team aus? Die Deutschen waren sehr zahlreich da – teilweise zwischen 50 und 60 Kollegen. Wobei das in der Mehrzahl Polizeibeamte waren, und dann immer ein Rechtsmediziner und drei bis vier Zahnärzte. Und wie läuft solch eine Untersuchung ab? Es waren mehrere Tausend Opfer zu beklagen, die in den ersten Tagen schon einmal vorsortiert wurden: Europäer, Nicht-Europäer. Wobei es hier natürlich ein Problem gibt: Unter den Opfern waren auch nicht wenige europäische Staatsbürger asiatischen Ursprungs. Die Verstorbenen sind dann in den ersten Wochen komplett untersucht worden. Dabei erfasst man zuerst körperliche Merkmale wie Größe, Geschlecht, Gewicht und Schuhgröße. Dann wird nach Individualmerkmalen geschaut: Behaarungstyp, sofern noch feststellbar auch Narben,Tätowierungen, Körperschmuck und so weiter. Die Bekleidung wird sichergestellt und fotografiert. Alle Informationen werden in einer mehrseitigen Personenbeschreibung registriert. Dann wird der Zahnstatus erhoben, Röntgenaufnahmen werden gemacht und Fingerabdrücke genommen. Neben diesem sogenannten „post-mortem-Datensatz“ werden die Angaben zu den vermissten aus der jeweiligen Heimat in einem „ante-mortem-Datensatz“ zusammengetragen. Die eigentliche Identifizierung erfolgte dann in einem Auswertezent-
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Wie genau sahen Ihre Aufgaben aus? Ich war vorrangig mit der zweiten Untersuchung betraut, die seit Mitte März an allen Opfern durchgeführt wird und dazu dient, fehler- und lückenhafte Befunde zu ergänzen. Diese gingen dann an das Auswertezentrum. Bei einer Übereinstimmung, das heißt einer Identifizierung wurde der Fall ein weiteres Mal im Detail geprüft und einer Kommission vorgetragen. Das ganze läuft unter thailändischer Hoheit. Dann wurde der Verstorbene aus seinem Kühlcontainer herausgeholt, und eine weitere Kommission trat zusammen, bestehend aus einem Polizeioffizier und einer Länderdelegation aus dem Herkunftsland des Opfers, die dann nochmals die Befunde überprüfte. Erst dann wurde die Leiche freigegeben, bekam einen Totenschein und wurde den thailändischen Bestattern übergeben. Manche Nationen, wie auch die Deutschen, haben vor der Einsargung noch eine vierte Kontrolluntersuchung durchgeführt. Diese war dann auch meine Aufgabe. Erst nach deren Abschluss bekamen die Angehörigen zuhause eine Benachrichtigung.
Wie lange wird die Identifizierung Ihrer Meinung nach noch dauern? Schwer zu sagen. Die Untersuchung der Leichen wird schätzungsweise in ein paar Wochen abgeschlossen sein, aber bis die Befunde ausgewertet und die Datensätze alle übertragen sind, wird es noch lange dauern. Das größte Problem sind die toten Kinder. Einfach deswegen, weil Kinder zumeist gesund sind und kaum auffällige Zahnbefunde, kaum Nar-
Wie haben die dann reagiert? Viele Angehörige kamen nach Thailand und haben eine Einäscherung vornehmen lassen. Diese, wie auch alle Leichenuntersuchungen finden in Tempelanlagen statt. Das erklärt sich aus dem buddhistischen Glauben. Man treibt nicht so einen Totenkult wie wir, das heißt, der Körper als solches ist nur eine Hülle, es kommt auf die Seele an. Deshalb muss der Tote, so lange man nicht weiß, wer er ist und die Angehörigen ihn nicht in Obhut nehmen können, im Tempel aufgebahrt werden. So soll verhindert werden, dass die Seele verloren geht. Sie soll ja wiedergeboren werden. Sind Sie selbst auch auf Angehörige getroffen? Dr. Philipp: Nein, ich hatte nur Sichtkontakt. Für mich war es dennoch eine wesentliche Erfahrung. In der Containerstrecke, wo ich sonst immer gearbeitet habe, hatten die Leichen nur eine Nummer. Zwei, drei Tage später hatte dann dieselbe Leiche, die ich zuvor bereits untersucht hatte, einen Namen. Während wir arbeiteten, liefen im Tempel Trauerfeiern, und man konnte die tiefe Befriedigung bei den Angehörigen sehen, dass es endlich soweit war, dass sie Gewissheit hatten. Gesprochen haben wir mit den Angehörigen nicht. Dafür war ein Kriseninterventionsteam zuständig, das aus einem Krankenpfleger, einem Psychothe-
lich alle sehr, sehr wachsam. Am Strand saß vom Hotel abgeordnetes Wachpersonal und hat geguckt, ob das Wasser weggeht. Hat sich Ihre Arbeit dort sehr von der sonstigen gerichtsmedizinischen Arbeit unterschieden? Der Arbeitgegenstand ist schon unterschiedlich. Wenn wir hier obduzieren, kommt es auf die Todesursache an. Dort stand die Identifizierung im Vordergrund, das heißt, woran die Menschen verstorben waren, interessierte nicht. Mit der
Klaus-Peter Philipp (3. v.l. hintere Reihe) und seine Teamkollegen. ben und sonstige körperliche Merkmale aufweisen. Da muss man jetzt auf die DNA-Befunde warten. Ich rechne damit, dass die Arbeit im Auswertecenter noch Monate andauern wird. Wie gegenwärtig ist die Katastrophe noch für Einheimischen? Schäden sieht man punktuell noch heftig. Ich selber bin nicht viel rumgekommen, da wir pro Woche nur einen freien Tag hatten. Auf Phuket sieht man keine Schäden mehr bei den großen Hotelressorts, die haben das schnell in den Griff bekommen. Man sieht aber: Dazwischen, wo Einheimische gelebt hatten und Wohnsiedlungen waren, ist viel kaputt beziehungsweise beräumte Trümmerfläche. Aber äußerlich ist nur das eine. Das andere sind die beträchtlichen wirtschaftlichen Folgen durch das Wegbleiben der Touristen. Und emotionale Folgen, bemerkt man die? Eher nicht, zumindest haben die Einheimischen sich nichts anmerken lassen. Die Thailänder sind sehr freundlich und nett, aber man ist schon sehr sensibilisiert. In der Zeit, in der ich dort war, gab es ein schweres Nachbeben mit möglichem Tsunami-Verdacht, und da waren natür-
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Akribie, mit der hier eine Befunderhebung statt findet, ist es dort ganz anders, da auch die Schwerpunkte woanders liegen. Was für mich absolut neu war, das war die Team-Arbeit. Hier im Hause ein Präparator, zwei Obduzenten, mehr bewegen sich da im Sektionssaal nicht. Dort waren viele beteiligt. Diese Teamarbeit war für mich etwas ganz Neues und hat auch Spaß gemacht – gegenseitige Anerkennung, Achtung, Respekt, das war trotz der traurigen Umstände ein feines Erlebnis. Welches Fazit würden Sie aus allen diesen Erfahrungen ziehen? Ich habe bei der Arbeit eine Menge toller Leute kennen gelernt, die ich gerne noch mal wieder sehen möchte. Vier Wochen in dieser Sache zusammenzuarbeiten, das ist ein sehr intensives Erlebnis, das hat man sonst vielleicht in jahrelanger Zusammenarbeit unter gewohnten Umständen nicht. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht noch einmal zu solch einer Katastrophe kommt. Sollte dennoch einmal die Identifizierungskommission zum Einsatz gerufen werden, werde ich nicht warten, bis man mich anspricht, sondern werde mich rechtzeitig selbst melden. Das Gespräch führten Anne Schuldt und Katja Staack.
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MÄNNERKARRIEREN
Schluss mit den Ausreden, Jungs! Ehemaliger Greifswalder Student verkauft Kondome nach Maß Von Wiebke Formann Als nicht gefühlsecht, Spaßbremse oder gar als unmännlich ist es verschrien: das Kondom. Diese Ausflüchte benutzt der Mann von Welt ebenso wie der 16jährige Jugendliche - Hauptsache, sie müssen sich beim Sex kein Verhüterli überziehen. Doch jetzt wurde Abhilfe geschaffen. Und zwar von einem Mann: Jan Vinzenz Krause, ein ehemaliger Student unserer Universität, hat sich die Bekämpfung dieser Kondomvorurteile zum Ziel gemacht. Auf seiner Homepage www.vinico.com gibt es Verhüterlis „nach Maß“. Angefangen hat alles mit einer extravaganten Adventskalenderidee: Statt Schokolade befüllte Jan Vinzenz Krause die Säckchen mit Präservativen und stellte sich damit unterschiedlichen Kondomherstellern vor. Dieser phantasievolle Einfall bescherte ihm ein Praktikum und
war somit sein Einstieg in die Branche. Mittlerweile verhilft Jan Vinzenz Krause auf seiner eigenen Homepage allen Ratsuchenden zum passenden Überzieher, denn oft ist nicht das Kondom Schuld am Lustfrust, sondern die mangelnde Beratung. Nach einer Studie, die Krause am Welt-Aids-Tag durchführte, benutzen über 80 Prozent der Männer das falsche Kondom. „Es ist wie Schuhe kaufen, man muss den Fuß erst messen und dann aus der richtigen Größe den passenden Schuh auswählen“. Per E-Mail oder Telefon gibt man(n) anonym seine Maße an und prompt wird das passende Verhüterli empfohlen. Und für genügend Auswahl ist gesorgt: Mit 120 Kondomen aus aller Welt verfügt Jan Vinzenz Krause über das größte Sort i -
ment im Netz. Kondome von XS bis XXL, mit dünner oder dicker Haut, geschmacklich und farblich (fast) ohne Grenzen, mit Noppen oder ohne gehören selbstverständlich zu seinem breit gefächerten Repertoire. Doch auch die etwas ausgefallenen Wünsche wollen befriedigt werden: So gibt es zum Beispiel Kondome mit Betäubungsmittel, Verhüterlis mit eingebautem Vibrator, Kondome für Frauen und manche Überzieher begleiten den Beischlaf mit einem fröhlichen Liedchen. Eine Spaßbremse sind Kondome also nur, wenn man das falsche benutzt. Jan Vinzenz Krause hat sich selbstständig gemacht und ist nun oft mit seiner mobilen Kondombar im Einsatz. Er informiert am Welt- oder Jugend-Aids-Tag und auf Messen interessierte Frauen und Männer über „das passende Kondom“ und bildet Mitarbeiter des Gesundheitsamts fort. Und auch er lernt – trotz seiner intensiven Verbindung zu den Kondomen – nie aus. „Auf einer Messe erzählte mir ein Homosexueller, dass er Frauenkondome für den Analverkehr benutzt. Das hat mich wirklich überrascht.“
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Leben retten in der Freizeit Über 75 Teilnehmer bei Leukämie-Typisierung n jedem Jahr erkranken 6 000 MenIschen in Deutschland an Leukämie. Diesen zu helfen, hat sich der Rotary Club zur Aufgabe gemacht. Im Rahmen des bundesweiten Projektes „Rotary hilft Leben retten“ werden mögliche Knochenmarkspender typisiert und zentral registriert. Am 26. Mai fand eine solche Aktion auch in Greifswald statt. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin führte der Rotaract Club eine Informationsveranstaltung durch, in deren Anschluss sich jeder kostenlos per Blutentnahme typisieren lassen konnte. „Normalerweise kostet eine solche Typisierung 60 Euro“, sagt Friederike Neher, Vorsitzende des Clubs. Als Medizinstudentin weiß sie besonders gut um die Folgen einer Leukämieerkrankung. „Nach der Blutentnahme werden die Daten in einer zentralen Kartei in Ulm gespeichert“, berichtet sie weiter, „und wenn Bedarf ist, wird man angerufen.“ Jedoch erhielt nur etwa ein Prozent der Registrierten tatsächlich einen Anruf um mit einer Knochenmarkspende zu helfen. Da jedoch besonders Kinder vom Blutkrebs betroffen sind, sei Hilfe sehr wichtig. So wertet es Friederike als „vollen Erfolg“, dass sich über 75 Personen haben registrieren lassen. Im Anschluss wurden sie dann noch mit einem Buffet entschädigt – alles nach dem Motto der Rotarier „Lernen – Helfen - Feiern“. ring
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Foto: Rotaract
Der Sommer steht vor der Tür. Da ist es doch nur verständlich, wenn es früher oder später jeden an den Strand und ins Wasser zieht. Doch die Freude am Baden in der heißen Jahreszeit bringt viele Risiken mit sich. Allein im letzten Jahr starben in Deutschland 470 Menschen durch Ertrinken. Besonders gefährdet sind Kinder im Vorschulalter. Deshalb packen Studenten, die Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind, schon jetzt ihre Badetaschen. Sie besuchen damit aber nicht den Strand, sondern gehen in die Kindergärten der Hansestadt. Unter dem Motto „DLRG/ NIVEA-Kindergartentag“ sollen Kindergartenkinder über die Gefahren am und im Wasser aufgeklärt werden. Dazu werden mit ihnen die Baderegeln erforscht und es wird zum eigens für dieses Projekt aufgenommene Baderegellied getanzt. Spielerisch lernen die Kleinen den Tag eines Rettungsschwimmers kennen und außerdem helfen sie noch „Nobbi“ in einem Puppentheaterstück, sich richtig am Wasser zu verhalten. Die Aktion kommt bei den Kindern sehr gut an. Außerordentliche Freude bereitet es den kleinen Wasserratten, wenn sie sich selbst als Rettungsschwimmer versuchen. Nina Bergles, eine ausgebildete Kindergartenteamerin der DLRG, ist glücklich, dass das Projekt so gut gestartet ist: „Die Resonanz aus den Kindergärten ist enorm. Die Kinder und Erzieher bestätigen uns, dass wir mit dem Programm die Kinder erreichen.“ So setzen sich Nina Bergles und ihre Helfer aktiv dafür ein, dass es in diesem Sommer weniger Unfälle am Wasser geben wird.
Eine Typisierung ist weiterhin (jedoch kostenpflichtig) jederzeit im Klinikum zu folgenden Zeiten möglich: Mo, Di, Mi 13 – 19 Uhr Do, Fr 7 – 13 Uhr
Greifswalder Studenten im Kindergarten DLRG macht mit kleinen Wasserraten Trockenübungen
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Wer Interesse hat, das Team zu unterstützen, kann sich gerne bei der Greifswalder DLRG melden! Tel. 03834/ 76 76 95 oder mail@greifswald.dlrg.de.
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GEBURTSTAGSKIND
Happy birthday to me... m.o.r.i.t.z. – des Rätsels Lösung
Nicht jedes Gespenst hat seine eigene Zeitung. An sich ja nicht überraschend, weil ja die meisten von uns in irgendwelchen gottverlassenen alten Gemäuern spuken. Für wen sollte man da Zeitung machen. Aber ich habe eine Zeitung. Zwar spuke ich auch in einem alten Gemäuer mit modrigen Verliesen, verstaubten Bibliotheken und Hausangestellten, Schatzkammern, Elfenbeintürmen, Labyrinthen, Geheimgängen und allem was dazu gehört. Aber mein Gemäuer ist voller Leben, und da macht eine Zeitung aus zwei Gründen Sinn: Erstens, weil es immer was zu berichten gibt, und zweitens, weil immer Leute da sind, die es lesen wollen. Naja, mal im Ernst: eine Studentenzeitung gab es ja schon, bevor ich kam. Damals hieß die „Crash!“. Aber, um ehrlich zu sein, als ich 1998 meine Bibliothek verließ, um mich mal in der Welt der Lebenden umzutun, und dieses Blatt sah, packten mich doch Zweifel. Unter einer Studentenzeitung hatte ich mir nun doch anderes vorgestellt. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Ich scharte ein Dutzend Leute um mich, erklärte ihnen, wie man das richtig macht, und kommandierte einen Putsch gegen den „Crash!“. Welcher nie wieder gesehen ward. In Anerkennung für meine Verdienste in diesem Krieg benannte man dann auch folgerichtig die neue Zeitung nach mir. Seitdem bin ich das wohl einzige Gespenst mit einer Zeitung. Und nicht nur eine Zeitung beschlossen wir zu machen. Seit 1998 erschienen jährlich ein Universitätsführer für Erstsemester, semesterweise Terminplaner und alle zwei Wochen der „fliegende“ moritz, ein Veranstaltungskalender. Inzwischen bin ich berühmt, würde ich sagen. Das liegt auch daran, dass, obwohl die Redaktionen wechseln und ich inzwischen schon mit dem siebten Chefredakteur arbeiten muss, ich selber immer dabeibleibe und darauf achte, dass es nicht allzu sehr den Bach runtergeht. Naja, Mirko war natürlich auch immer da.Aber der ist ja nun auch seit einem knappen Jahr weg. Ich aber bleibe. Und ich werde auch in hundert Jahren, wenn ihr alle längst tot seid (vielleicht kommt ihr ja dann auch hierher zum Spuken), noch hiersein, alles hören und sehen und darüber schreiben. Durch Wände gehen und unsichtbar sein ist nun mal ein echter Vorteil für die journalistische Arbeit. In diesem Sinne wünsche ich mir einen schönen Geburtstag.
TITELTHEMA
So mancher stellt mir immer noch die Frage, was eigentlich dieser Name „moritz“ bedeutet. Und da ich nun einmal in dieser Frage als einzige noch lebende Autorität angesehen werde, habe ich ein gewisses Bedürfnis nach einer plausiblen Theorie. Das Feld der kursierenden Hypothesen zum Thema ist breit: Neben der vielfach favorisierten Version, die den Namen in Verbindung mit dem Uni-Namenspatron Ernst Moritz Arndt bringt, gibt es viele weitere Theorien. Mit all denen will ich an dieser Stelle ein für alle Mal aufräumen. Erstgenannte These scheidet wegen einiger seltsamer Ansichten des Herrn Arndt aus. Nächste und unter Insidern vielleicht beliebteste Version ist, dass sich durch diese Taufe ein einst berüchtigter, längst von uns gegangener AStA-Finanzreferent verewigt hat, der der Studentenzeitung den Namen seines Lieblingsneffen aufzwang. Bestechungsgelder sollen da auch geflossen sein. Man wird verstehen, dass ich mich dazu nicht ohne Anwalt äußere. Bleibt noch das weite Feld, das sich eröffnet, wenn man den Namen als Abkürzung versteht. Das dabei zu betrachtende Spektrum reicht von unmotivierten Explikationen wie „Meine Oma reißt immer tolle Zoten“ bis zu tatsächlich sachgebundenen, die auch in der Redaktion be-liebt sind. Da wäre etwa vorzuschlagen: „Meist offenkundig ratlose, idiotisch theatralische Zwangshandlung“, oder auch, mit weniger Selbstmitleid und mehr Eigenlob: „Mit originell recherchierten Inhalten, trotz Zeitmangels“. Und weil wir an der Uni sind, geht’s auch intellektuell, auf Latein nämlich: „multiplicissimum opus ructavit iupiter tacto zingibere“, oder modernistisch auf Neudeutsch: ”Multi-obscure recliner in tabloid zone“. Meine persönliche Lieblingsversion ist nach wie vor: „Marketingwirksam, ohne redaktionelle Inhalte, Tobias zuliebe” – wobei der Name jeweils den aktuellen Erfordernissen anpassbar ist. Und was stimmt nun wirklich? Redaktionsgeist Moritz selbst hat jedenfalls seine eigene Theorie – siehe seinen eigenen Artikel. Besorgt um meinen ruhigen Schlaf halte ich diese für annehmbar. Mirko Gründer - mit innigster Genugtuung.
50 Ausgaben Studierendenmagazin Von moritz
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Beide Artikel und obige Bildgeschichte, die noch im „Crash“ den Beginn einer neuen Ära ankündigte, erschienen schon einmal zur moritz-5-Jahr-Feier in der Juni-Ausgabe 2003.
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HISTORIE
Zahlenspielereien Unser moritz hat’s geschafft und kommt nun zum 50. Mal hintereinander. Ohne Hängen und Würgen und Zwangspause. Gut, 50 Magazinausgaben, klingt nicht unbedingt nach Wahnsinn. Überschlagsweise wurde aber mal ein Taschenrechner bemüht und brachte die folgenden Zwischenergebnisse zu Tage: 50 Magazine sind 2.300 Seiten, 4.000 Artikel, 890.000 Wörter, 5,88 Millionen Schreibmaschinenanschläge. Diesen Textcorpus zieren 500 gezeichnete moritze und 3.600 Fotos und Grafiken. Sieben ChefredakteurInnen und 50 Redakteure arbeiteten am Stück gerechnet 7.500 Stunden (312 Tage), erlebten 120 Sonnenaufgänge in den Redaktionsräumen und bedienten die copy/paste-Funktion mindestens 10.000 Mal. Dabei stürzten die Apfelrechner mindestens 250 Mal ab, wurden fünf Monitore
und zwei Festplatten verschlissen und mussten zwei Festmeter Regenwaldholz für Korrekturabzüge dran glauben. Auf über 200 Redaktion- und Layoutsitzungen bei 22.500 Zigaretten und 2.400 Pötten Kaffee wurden produziert: Fünf Skandale, elf intra-redaktionelle Affären und ungezählte Beziehungskrisen. Die Leserschaft blieb in etwa konstant bei 3.000 pro Ausgabe – immerhin 150.000 Leser über den gesamten Zeitraum. Diese beeindruckende Statistik belegt den beispielhaften, publizistischen Erfolg - nein, man darf sogar von Aufstieg sprechen. Inzwischen gibt’s moritz dicker, bunter und glänzender denn je. Auch die Konkurrenz wurde zuletzt verdrängt. Rektor Westermann sah womöglich ein: „Wozu zwei Meinungen, wenn es moritz gibt...“ – ...und machte die Uni-JOURNAL-Redaktion dicht. Lob für das Magazin also von allen Seiten. Robert Tremmel
„Wir wollten die mediale Was machen Hegemonie an der Uni!“ eigentlich... In den sieben Jahren moritz, die seit der ersten Ausgabe vom 26. Oktober 1998 vergangen sind, haben viele Redakteure die Geschicke des einen Greifswalder Studentenmagazins bestimmt. moritz traf zwei moritze der ersten Stunde, Christiane Wilke und Mirko Gründer, und blickte gemeinsam mit ihnen zurück.
...die ganzen alten Chefredakteure, Mitstreiter und Vordenker des moritz heute? moritz hat für euch quer durch Deutschland recherchiert...
moritz: Warum wurde der moritz von euch neu gegründet?
Mirko Gründer schreibt zur Zeit an seiner Doktorarbeit am Graduiertenkolleg in Bamberg. Seine Zukunft ist für ihn äußerst offen – irgendwo zwischen Uni, Presse und Verlagswesen. Seine congeniale moritz-Mitstreiterin Christiane Wilke wohnte seit fünf Jahren in New York und arbeitet ab Juli an der Carleton University in Ottawa in Kanada. Christiane hat ihre Promotion in Politikwissenschaft schon hinter sich und will auf jeden Fall weiter forschen und lehren. Kai Bauhoffer ist im Moment Rechtsreferendar in Dortmund und strebt – welche Überraschung – das zweite juristische Staatsexamen an. Wenn die Note für das Richteramt nicht reicht, wird er doch noch Journalist. Caroline Blatz ist dem moritz verborgen geblieben; Gerüchten zufolge hält sie sich zur Zeit in Straßburg auf, wo übrigens auch Kay-Uwe May weilen soll. Robert Tremmel studiert im 10. Semester an der hiesigen Uni, schneit sogar ab und zu noch mal im moritz-Büro herein und wünscht sich für die Zukunft vor allem, gesund und munter zu bleiben. Vielleicht sieht man ihn irgendwann zwischen Greifswald, Krakau und Tirana als freischaffenden Journalisten herumtingeln. Norman Gorek studiert in Greifswald Skandinavistik, Amerikanistik und Niederdeutsche Philologie. Nach dem Magisterabschluß wird Norman Halle Berry heiraten und ein eigenes Formel 1-Team gründen. UK
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Christiane: Es gibt eine ganze Reihe von Verschwörungstheorien, aber die Wahrheit ist, dass der „Crash“ auf Schülerzeitungsniveau arbeitete dafür auch noch eine Menge Geld kostete. Im Dezember 1997 wogte mal wieder eine Kürzungswelle über Greifswald hinweg und wir probierten uns bei der Streikzeitung aus,
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Mirko Gründer (2002).
Foto: Archiv
wie man den „Crash“ besser machen könnte. Wir haben dann über den Winter den moritz als neue Zeitung konzipiert und im Frühjahr ins StuPa eingebracht. Der „Crash“ löste sich fast geräuschlos auf und der moritz war aus der Taufe gehoben. Das ganze moritz-Projekt hat viel mit dem 97-er Streik zu tun und mit einem uns sympathischen AStA. Allein im StuPa saßen damals 5 moritz-Redakteure! Wir haben schnell ziemlich viele neue Redakteure für den moritz gewinnen können, die durch die Aufbruchstimmung auch sehr enthusiastisch waren. Mirko: Ach, wir waren jung und naiv... Nein, im Ernst, wir wollten vor allem ein journalistisch professionelleres Arbeiten. Das betraf alle Bereiche: von den angepackten Themen bis zur Recherche, vom journalistischen Schreiben bis ins Erscheinungsbild. Wir wollten etwas, was bei Studentenzeitungen oft eher verpönt ist (das gilt auch für manche der späteren moritz-Generationen), indem wir den Schwerpunkt weniger auf den Spaßfaktor legten als auf den Informationsgehalt und das Kritikpotenzial. Der „Crash“, die Vorgängerzeitung, schien uns in dieser Hinsicht mehr als defizient. So haben wir eine Art von Putsch organisiert. Von den „Crash“Redakteuren haben uns einige verlassen – wohl mehr aus persönlichen Motiven, denn manches Ego blieb nicht unbeschädigt – und manche blieben. Das Selbstverständnis des moritz – so wie ich und Christiane es sahen – war
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damals das einer politisch wirksamen Studentenpresse nach dem Muster eines Politmagazins wie dem „Spiegel“. Daran haben wir uns orientiert. Hoffentlich misst man uns nicht daran... Betont werden muss aber auch der Serviceaspekt. Wir wollten für die Studentenpresse eine Art mediale Hegemonie an der Uni – ein Projekt, dass in manchen Phasen der moritz-Geschichte durchaus realisiert war, denke ich. Neben der Zeitung haben wir uns deshalb auch Gebrauchsmedien vorgenommen, wie den Uniführer, den Terminplaner oder den Veranstaltungskalender. Ich denke, dass vor allem Studienanfänger davon viel profitiert haben. Welche Entwicklung hat der moritz in den letzten 7 Jahren durchgemacht? Was lief gut, was weniger gut? Christiane: Die Selbstfinanzierung durch Werbung hat nicht funktioniert, was bedauerlich ist, weil sie uns mehr Unabhängigkeit vom StuPa gebracht hätte. Mit unserer hochschulpolitischen Berichterstattung haben wir das „Uni-Journal“ schnell in Probleme gebracht, weil jeder für hochschulpolitische Informationen zum moritz griff. Aus dem „Stadtstreicher“ haben wir die Kulturredaktion übernommen. Es gab damals allerdings auch wenig Konkurrenz, weswegen vieles einfacher war als heute. Mirkos und auch mein Anliegen war von Anfang an, gegen das Ideal der „guten alten Zeit“, das noch in etlichen Köpfen an der Uni schwebte, anzukämpfen. Deswegen haben wir viel zur Uni-Geschichte geschrieben, von der Weimarer Republik über die Nazi-Zeit bishin zur Wende. Das Interesse an der Hochschulpolitik hat mit der Zeit nachgelassen, vor allem weil die Redakteure in den Uni-Gremien fehlten. Der Kulturteil hat sich gut entwickelt, auch wenn es etwas länger gedauert hat. Mirko: Das Wichtigste ist, dass das moritzProjekt sich abseits personeller Kontinuitäten stabilisiert hat und dass der Uni wirklich etwas fehlen würde, würden die Produkte plötzlich verschwinden. Der moritz ist nun mal die einzige echte Presse gewesen. In politisch kritischen Phasen wie der Klinikumwandlung und den jährlich wiederkehrenden Kürzungsrunden hat er sich durchaus auch als Institution erwiesen. Abgesehen davon müssen programmatische Brüche über die Jahre bei ständig wechselnder Besetzung wohl in Kauf genommen werden. Es ist wohl kein Ge-
Wiedersehen mit guten Geistern: Christiane Wilke im moritz-Büro (Juni 2005). heimnis, dass ich nicht mit jeder Chefredaktion ganz einig war über die thematischen Schwerpunkte, die gesetzt wurden – aber jede Redaktion muss irgendwie auch sich selbst verwirklichen. Das ist okay so. Irgendwie hält es die Sache ja auch am Laufen, dass jede neue Gruppe irgendwas besser machen will als die Vorgänger. Gab es mal richtig Ärger für einen Artikel? Mirko: Richtig Ärger gab es immer mal wieder, überwiegend aber mit dem AStA oder dem Parlament. Verletzte Eitelkeiten brechen hier öfter auf, auch Loyalität wird schneller eingefordert. Die UniOberen oder gar die Regierung haben da eine professionellere Einstellung. Christiane: Eingeschlagen hat alles, was sich um Ernst Moritz Arndt drehte. Die Diskussion um ihn war der Universität peinlich. Arndt selber war schon zu seiner Zeit peinlich, war ein Mann mit Extrempositionen. Dann sind wir vor allem während der Kürzungsrunden allen möglichen Gerüchten nachgegangen und haben immer wieder zu Tage gefördert, dass jede Kürzung, jede Stelle letztendlich eine politische Frage ist. Die Themen sind zwar nicht sexy, aber lebenswichtig. Richtig Ärger habe ich nur einmal bekommen, als ich einen Artikel über eine
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angeblich gefälschte StuPa-Wahl geschrieben habe. Welche Folgen hatte und hat die finanzielle Abhängigkeit vom StuPa? Mirko: Zunächst einmal und vor allem die positive, den moritz vom Druck des Anzeigengeschäfts, das in Greifswald schwierig ist, zu entlasten. Die finanzielle Frage ist allerdings nie wirklich Grund für echten Stress gewesen. Wenn sie hochkam, standen meist andere Motive dahinter – Unabhängigkeitstreben der moritz-Chefs oder der Wunsch des AStA, die Zügel der Presse straffer zu ziehen. Ich denke, dass eigentlich keiner der Partner wirklich ein Interesse an der Veränderung der Verflechtung haben kann. Aber das ist ein weites Feld... Christiane: Wir sind nie komplett vom StuPa-Geld losgekommen. Ich persönlich wollte meine Miete nicht vom StuPa bezahlt sehen und kein Arbeitsverhältnis ähnlich dem eines AStA-Referent eingehen. Meiner Meinung nach zieht so eine Regelung auch Leute an, die das ganze nur als Nebenjob betrachten. Das ist der moritz aber keinesfalls!
TITELTHEMA
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HISTORIE
Das Interview führte Ulrich Kötter.
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Zurzeit´schreiben für Euch in der moritz-Redaktion: Michael Boortz (michi) 4. Semester Kommunikationswissenschaft, Politik Koch, Feuilleton Kai Doering (ring) 4. Semester Politik, Germanistik alles außer Kultur Arvid Hansmann (aha) 12. Semester Kunstgeschichte, Nordische Geschichte, christliche Archäologie Feuilleton Delia Holm (dee) 6. Semester Anglistik, BWL, Kommunikationswissenschaft Feuilleton Joel Kaczmarek (jmk) 4. Semester Politik und Kommunikationswissenschaft Feuilleton, DVD-Rezensionen Ulrich Kötter (UK) 4. Semester Politik und Kommunikationswissenschaft, Technik, flying moritz, Hochschulpolitik Stephan Kosa (kos) 5. Semester Rechtswissenschaft Hochschulpolitik Judith Küther (jukü) 6. Semester Politik und Kunstgeschichte Feuilleton. Cornelia Leinhos (cole) 4. Semester Kunstgeschichte, Germanistik, neuere deutsche Literatur Feuilleton, Universum
Verena Lilge (lil) 4. Semester Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Deutsche Sprache Universum, Feuilleton Julia Mai (maju) 8. Semester Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Psychologie Universum, Clubleben Sophia Penther (so) 4. Semester Kunstgeschichte, Erziehungswissenschaft Fotos, ying moritz Grit Preibisch (grip) 4. Semester Kunstgeschichte, Kommunikationswissenschaft, Germanistik Feuilleton, Universum Sarah Rieser (sari) 4. Semester Politikwissenschaft und Skandinavistik Feuilleton Katarina (Kati) Sass (kats) 2. Semester Germanistik (B.A.) Universum, Feuilleton Anne Schuldt (enna) 6. Semester Anglistik/Amerikanistik, Kommunikationswissenschaft, BWL Feuilleton, Universum Katja Staack (tja) 4. Semester Politikwissenschaft und Germanistik mal HoPo, mal Universum, mal Feuilleton Katja Streller (jas) 2. Semester LandschaftsÜkologie Universum
CUISINE CHANCELIER
Wenn der Kanzler kocht Festmahl mit moritz und Gästen
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Von Michael Boortz
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„Es gibt keinen Koch, der keine Brand- habe bei ihr also das „Nicht-Kochen“ blasen hat!“ Wenn man als angehender gelernt“, schmunzelte der passionierte Hobbykoch solche Sätze vor dem eige- Hobbykoch. nen Herd vernimmt, sollte größte Vor- Unter Kommilitonen war Behrens für sicht geboten sein. Doch Unfälle gab es seine Pizzas bekannt, die 1969 noch sehr glücklicherweise nicht beim „Kanzlerko- selten in Deutschland waren. Er erinnerte sich, dass es in ganz Bochum nur chen“ mit Dr. Thomas Behrens. Der oberste einen Italiener Chef der Unigab und ein Verwaltung hatNudelgericht te sich in Vertredamals 2 Mark Kanzlers Rezepte. tung für Rektor 50 kostete. Rainer WesterHeute kocht einen eigenen Uni-Shop geben, in dem mann bereit erder „Essen Pullover oder T-Shirts mit dem EMAUklärt, anlässlich und Trinken“- Logo verkauft werden. Die Gewinne der 50. Ausgabe Abonnent für aus den Verkäufen werden direkt dem des moritz mit Familie und Körperschaftshaushalt der Uni zu Gute einigen RedakKollegen und kommen, aus dem zum Beispiel auch die teuren ein Gean diesem Renovierung der „Kiste“ bezahlt wurde. bur tstagsmahl Abend auch Etwas wehmütig bemerkte der Kanzler zu bereiten. Der mit dem mo- gegen Ende des formidablen Mahls, dass die Esskultur heutzutage sehr nachgelasRektor hatte ritz-Team. per E-Mail mitGegen 19 Uhr sen habe: „Niemand nimmt sich noch die geteilt, dass er wurde die Zeit zu genießen. Jeder sitzt am Tisch für außer „TriviaVorspeise ser- sich alleine und schlingt nur noch sein lem“ nichts beiviert und die Essen herunter“. steuern könne, ersten Gläser Bleibt nur zu hoffen, dass wir moritz-Redoch er folgte „Chianti Clas- dakteure bei ihm ein besseres Bild hindem Beispiel des sico“ getrun- terlassen haben.. konstruktiven ken - natürlich Misstrauensvotums im Bundestag und lieferte eine Alternative: Kanzler Thomas Behrens. Auf dem Speiseplan stand etwas ganz Be- Chianti-Fan Dr. Behrens: „Halb betrunken ist auch sonderes: Als umsonst!“ Vorspeise eine Radeberger Käsesuppe, gefolgt von auf das Wohl des moWildschwein aus dem Universitätsforst, ritz. Nach einer guten serviert mit Rosmarinkartoffeln und Stunde Garzeit folgApfelrotkohl, abgeschlossen durch ein ten dann der HauptStück Quarktorte als Dessert. gang und anschlieDer Kanzler erschien pünktlich um 18 ßend das Dessert. Uhr in sportlich-legerer Kleidung und Während des Essens selbst entworfenem „Nein zu Stellen- kam der Kanzler auf kürzungen“-T-Shirt in der Küche der die Zukunftspläne Studenten-WG in der Makarenkostraße. der UniversitätsverEr begann nach kurzem Small-Talk mit waltung zu sprechen. der Zubereitung des Wildes und be- So soll das Wild, das richtete dabei von seiner Studienzeit in jedes Jahr im UniBochum und Marburg. Das Kochen hat versitätsforst erlegt er bei seiner damaligen Mitbewohnerin wird, in Greifswalder gelernt. „Sie war eine grandiose Köchin, Geschäften angemeinte aber immer, sie könne nicht ko- boten werden. Au- „Wenn ich nicht mehr Kanzler bin, eröffne ich ein Restaurant in Fotos: UK chen“, gab Behrens zum Besten. „Ich ßerdem soll es bald der Provence!“
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CUISINE CHANCELIER
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Vorspeise: Radeberger Käsesuppe Zutaten: (für 5 bis 6 Portionen) 3 Stangen Lauch 6 Radeberger „Knacker“ 2 Becher Schmelzkäse Sahne (200g) 1 Becher Schmelzkäse Kräuter (200g) 1,5l Hühnerbrühe (instant)
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Hauptgericht: Wildschwein nach Kanzlers Art mit Rosmarinkartoffeln und Apfelrotkohl
Kakao und Zucker zusammen mit den Pinienkernen in einer kleinen Pfanne anrösten. Das Zitronat unter ständigen Rühren hinzufügen und mit Balsamico und den Rosinen ablöschen. Das Gemüse aus dem Bräter nehmen und durch ein Spitzsieb drücken. Anschießend den Bratensaft in die Pfanne geben und etwas reduzieren lassen.
1kg Wildschwein, bevorzugt Keule (demnächst aus dem Universitätsforst) 1 große Mohrrübe 2 Stangensellerie 1 Knoblauchzehe 1 Stange Lauch 1 Zwiebel etwas Tomatenmark etwas Wildgewürz Pfeffer aus der Mühle 100 ml trockenen Rotwein (z.B. Chianti Classico)
Rosmarinkartoffeln 500g kleine Kartoffeln (fest kochend) 1 Zweig frischen Rosmarien Die Kartoffeln werden geschält und in Salzwasser gar gekocht. Das Olivenöl wird in einer Pfanne erhitzt und die Kartoffeln werden zusammen mit dem Rosmarin hinzugeben. Großzügig salzen und solange garen, bis die Kartoffeln leicht angeröstet sind.
Fotos: UK
2 EL Pinienkerne 1 EL Rosinen (in 4cl Cognac eingelegt) 1 EL Kakao 1 TL Zucker 1 EL Zitonat 3 EL Aceto balsamico
Zutaten: (für 4 Personen)
Das Fleisch von Fett und Sehnen befreien und in einem schweren Bräter von beiden Seiten circa 10 Minuten anbraten. Das Gemüse würfeln und zusammen mit dem Tomatenmark in den Schmortopf geben. Das Fleisch nun mit Salz und Pfeffer würzen, ggfs mit etwas Wildgewürz. Anschließend wird der Braten mit dem Rotwein abgelöscht und in den mit 160 Grad vorgeheizten Backofen gestellt. Das Fleisch ist nach 1 Stunde gar und sollte ab und zu mit etwas Bratenflüssigkeit übergossen werden.
Restaurant in
Sauce
Apfelrotkohl 1 Glas oder Schlauch Rotkohl 1/2 Apfel 1 El Zucker Muskat Den Apfel mit einer Reibe zerkleinern und zusammen mit dem Rotkohl in einen Topf geben. Auf mittlerer Hitze kochen und mit Zucker und Muskat abschmecken. Das Fleisch aufschneiden und mit der Sauce übergießen, anschließend mit den Kartoffeln und dem Rotkohl anrichten. Als Getränk empfiehlt sich ein trockener Rotwein (den man auch zum Kochen benutzt hat).
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Die Knacker in kleine Stücke schneiden und in einem großen Topf in etwas Öl anbraten. Die Brühe hinzugeben und zusammen mit dem Lauch kurz aufkochen. Den Käse hinzugeben und die ganze Suppe eine halbe Stunde auf kleiner Flamme kochen.
moritz und der Kanzler wünschen Guten Appetit! 29
REDAKTEURE
Wahlen ohne mich Von Christiane Wilke
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Kurt Tucholsky hatte unrecht: „Alle vier Jahre tun wir so als ob wir täten,“ schrieb er 1931 über die Wahlen. Dabei wurde der Reichstag zu Tucholskys Zeiten schon weit öfter gewählt als alle vier Jahre, und ab 1933 lange überhaupt nicht mehr richtig. Jetzt tun wir wieder häufiger als ob wir täten um über das reale Defizit an Politik und Beteiligung hinwegzutäuschen. Weil der Kanzler nicht mehr regieren will, sollen wir wählen. Dabei sind Wahlen für alle Beteiligten eine qualvolle Angelegenheit. Kandidaten müssen einen Sommer lang kleine Kinder küssen und Versprechen machen ohne sich dabei zu versprechen. Die Wahlberechtigten versuchen, sich zwischen den fiktiven Geschenkpaketen zu entscheiden. Nur für die nicht Wahlberechtigten sind Wahlen eine gelungene Unterhaltungsveranstaltung. Im Herbst 2000 war ich gerade zwei Monate in New York, als ich in vier Tagen Wahlkampf mit dem Zettelverteilen für eine pro-Hillary-Clinton-Lobbygrup-
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pe meine Monatsmiete einspielte. Die Kandidaten hatten auf dubiose Spenden verzichtet, so dass der Geldsegen auf von den Lobbygruppen angeheuerte Wahlkämpfer fiel. Zur Europawahl 2004 war ich in Argentinien. Zusammen mit meinem Gastgeber begutachtete ich die Parteien, die auf dem Briefwahlzettel bekundeten, mich im Europäischen Parlament vertreten wollten. Ein halbes Dutzend dieser Parteien wollte Deutschland zu seinen christlichen Wurzeln zurückführen oder die deutsche Umwelt vor Ausländern schützem – und das im EUParlament. Bevor ich ihm das erklären musste, fand Martin den Namen Daniel Cohn-Bendit auf der Liste der Grünen. Ich sollte doch Dany Le Rouge wählen, sagte er. Das machte ich auch. Soviel Einfluss habe er noch nie auf EU-Politik gehabt, meinte er. Das alles ging auf die Rechnung meiner EU-staatsbürgerlichen Verantwortung. Wenn ich keine Verantwortung für das Wahlergebnis habe, machen auch mir
Wahlen spaß. So die U.S.-Präsidentschaftswahl 2004. Ich kann nur sagen: Ich war’s nicht, und ich hätte es auch nicht gewesen sein können. Mich fragt keiner, ob ich an der Grenze meine Fingerabdrücke hinterlassen oder meinen Nachbarn in den Krieg schicken möchte. Wenn man nicht wählen darf, sind Wahlen wie Kino. Wer will schon bei einer Tragikomödie mitspielen, wenn man sie unbeteiligt im Fernsehen verfolgen kann? Am 2. November nachts um halb drei mit Ungewissheit ins Bett gehen und am 3. November mittags heulen, wenn John Kerry wie der edle und weniger skrupellose Cowboy die Wahl stilvoll verloren gibt. Bei den Bushs wedeln junge Mädels so eifrig mit rot-weiß-blauen Fähnchen wie sie das auch in Kuba für den Revolutionsführer tun. Bei welcher Liste soll ich im September mein Kreuz machen, an meinem Küchentisch weit weg? „Es is so ein beruhjendes Jefiehl. Man tut wat for de Revolutzion, aber man weeß janz jenau: mit diese Partei kommt se nich.“ Und das ist wichtig. Das wusste schon Tucholsky. Let the games begin: Wer Preisrichter ist, muss auch abstimmen. Nur die anderen dürfen sich über das Ergebnis beschweren. Das sind die Regeln.
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Irgendwo auf Shirt-Werbun
Seine Kolum vor wilden A schen dienst Im Mai 2001 Welt veröffe beauftragte i Messe im Sch men. Erst ein erste ganzse Kolumne dan auf der letzte „Die Kolumn Art Weiteren Magisterstud schichte, No studieren, um hen, wie Arv ro-Zitat, das die Bilder illu Betrachten v ne ist nicht landet, sie ist „Die Ideen k
m September nem Küchenberuhjendes Revolutzion, mit diese Pardas ist wicholsky. Let the ter ist, muss anderen dürbeschweren.
Kolumnist mit Hang zum Kryptischen Arvid Hansmann
Irgendwo auf der hinteren Ebene steht Arvid Hansmann: moritz-TShirt-Werbung Juni 2001. Seine Kolumne hat im moritz Tradition, seine Texte sprudeln vor wilden Assoziationen über und er selber ist der inzwischen dienstälteste moritz-Redakteur: Arvid Hansmann. Im Mai 2001 kam er zum moritz, wollte seine Gedanken zur Welt veröffentlichen und über Kino schreiben. Stattdessen beauftragte ihn Chefredakteur Robert Tremmel, eine ErotikMesse im Schönwalde-Center satirisch unter die Lupe zu nehmen. Erst ein Jahr später – im April 2002 – erschien dann die erste ganzseitige „Kolumne“ und ab der Juni-Ausgabe war die Kolumne dann das, was sie bis heute geblieben ist: ganzseitig auf der letzten Seite. „Die Kolumne ist für mich Dokument und Instrument, eine Art Weiterentwicklung des reinen Textes“, sagt der 24-jährige Magisterstudent im 12. Semester.Vielleicht muß man Kunstgeschichte, Nordische Geschichte und Christliche Archäologie studieren, um den Zwängen der Kolumnenform so zu entfliehen, wie Arvid es tut. Die Überschrift ist schon mal ein Cicero-Zitat, das sich erst beim zweiten Lesen entschlüsselt und die Bilder illustrieren nicht nur. Einigen kann man bei genauem Betrachten versteckte Botschaften entlocken. „Meine Kolumne ist nicht umsonst im „Spiel-und-Spaß“-Teil des moritz gelandet, sie ist immer auch ein wenig Rätsel“, erläutert Arvid. „Die Ideen kommen mir meistens durch einen aufmerksamen
Blick auf meine Umwelt“, philosophiert Arvid, „und wenn ich nicht mehr weiter weiß, lasse ich mich meistens von der Bibel inspirieren aber auch schon mal von Nietzsche oder von Helge Schneider.“ Den Filmen und insbesondere George Lucas‘ Sternensaga Star Wars ist er trotz aller Kolumnen-Gedankenspielereien auf kryptischen Ebenen treu geblieben. Die Faszination macht für Arvid vor allem der Genremix des Weltraumepos aus und so nebenbei auch eine Hauptdarstellerin „mit überaus ansprechender Ästhetik“, schmunzelt er. So war es denn auch kein Wunder, dass er sich in die Presse-Vorab-Vorführung des dritten und letzten Teils von Star Wars setzte und noch in derselben Nacht einen begeisterten Kurzbericht schrieb. Und dann wäre da noch die Berlinale, über die er in diesem Jahr bereits zum dritten Mal berichtet hat. Zwar jedes Mal ohne Presseakkreditierung, aber dennoch immer so nah dran, dass er seit 2003 George Clooney, Richard Gere, Jack Nicholson oder Roland Emmerich über den Weg lief. Was er später beruflich machen wolle? Tja, das sei die Preisfrage für jeden Magister, so Arvid. Irgend etwas mit Religion, Journalismus oder Museum: „In Anlehnung an Robbie Williams‘ „Road to Mandalay“ kann ich nur sagen: The‘re still dragons left to slay.“ UK
Zuerst noch dezent im Hintergrund und später dann an der Front dabei: Arvid Hansmann rechts mit Kamera bei den Frühjahrsprotesten 2005. Fotos: Archiv
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REDAKTEURE
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REAKTIONEN
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Balt
Leser äußern sich zum moritz Umfrage von Julia Mai und Christin Püschel
Lieber Moritz! Als alter Rätselmacher (2002) interessiert mich das wechselnde Kleid des Moritsels. Da wünsche ich mir eine Rückkehr zum alten „um-die-Eckegedacht“-Kreuzmoritsel. Ebenso schön wäre eine Rückkehr zum Druck auf Ökopapier. Inhaltlich ist der Moritz sehr gut, eine ausgewogene Mischung mit Niveau. Also: Herzlichen Glückwunsch zur 50. Ausgabe! Auf neue 50! Herzliche Grüße, Jan Lichte
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...die Leitartikel so gut bleiben wie bisher. ie ten w ine gu lernt. Die Musikbeschreibungen sollten wenie d e b e g ha ätzen ger „einseitig“ sein, also nicht nur über z, ich Morit n Seiten sch r e b Musik, die die Massen anspricht, sondern Lie hte schlec auch mal über elektronische Musik be- deine ik Er richten. Gut fand ich immer das mit dem Dein Hund (Friedhelm mit „Greifswald von unten“ Anm. d. Red.) und vor allem die Den Mis Hochschulpolitik. Und ich fände es gut, t, wirklich den ihr Zeitun wenn es eine Seite mit Kleinanzeigen g nennt kein int , elligent u.ä. gäbe, so eine Rubrik „von Student zu lesen!! er Men kann sch Student“. Ich lese den moritz immer, wenn er in der Mensa ausliegt. Hannah Arndt, 21 PoWi/Philosophie/Öff.Recht, 4. Semester
en, sich beteilig olitik h ic s ten ulp Studen ochsch ...mehr mehr für H selbst dafür em d auch vor all ren un ie s s e r e int en. einsetz
natliches Lieber Moritz, du bist mein mo d durch wir inar Highlight! Jedes öde Sem HoPonen dei du dich besser! Und wenn öhen erh h noc ) Anteil (seitenzahlmäßig! h! klic glüc s hlo nsc könntest, wäre ich wu Naemi
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...er nur noch gute Nachrichten bringen kann. Also nichts mehr über Personalabbau und Kürzungen, und stattdessen über mehr Förderung. Ansonsten wünsche ich dem moritz, dass er so bleibt, wie er ist, und noch viele Ausgaben lang bestehen bleibt. Ich mag besonders das Kreuzmoritsel, aber es ist oft sehr schwierig, ich bekomme es fast nie komplett raus. Katharina Dorn, 23, Lehramt Deutsch/Englisch, 9.Semester
Namensänderung! Faschist!
Moritz der olle
..er weiterhin so wichtige Dinge wie die aktuellen Entwicklungen in der Hochschulpolitik und GrIStuF thematisiert. Generell finde ich den moritz gut, lese ihn aber unregelmäßig und kann mir daher kein genaueres Urteil bilden. Romy Kockel, 29, Lehramt Biologie/Geografie; z.Zt.Praktikum im Jahn-Gymnasium, mit der Uni selbst nicht mehr viel zu tun
...er so interessant und abwechslungsreich bleibt. Der moritz hat ein tolles Layout und besonders durch den Kommentar am Anfang ist er sehr ansprechend. stigapolitik! Mehr inve Ich lese den moritz regelmäßig in der Mehr Hochschul an die us! Reportagen Mensa beim Essen und schleppe ihn so- tiver Journalism Front! gar mit ins Büro, lese fast jede Seite. Dirk Gebauer, 30;,fertig studierter Psychologe, arbeitet als Kriminologe ( wiss. MA in der RSF)
Musik – so Sprichwort denn sie kenn tag, den 21. A in der Mehr die praktisch Sprichworte genießen. Gemeinsam Schweden u Greifswalder tung des Ki Prof. Jochen mina Burana als 150 Musik Aufführung. Gehört hat w zumindest e der Carmin wird in der und sogar C wendet. In d lateinischen G die ewigen T der Vergäng aber auch m um die Sünd Auch wenn Veranstaltun übrig ließ – ist nun mal k Musiker mac wett. Vom e die Zuschau das Konzer sondern nur füllt war, lag den Musiker dern am zur findenden Eu viele Leute z sitzen bleibe ben eine fas passt, denn nicht nur Ke Die eingäng den Modelle
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Dinge wie die der Hochthematisiert. ritz gut, lese kann mir dalden. ologie/Geogramnasium, mit zu tun
Baltic Choir Meeting mit Welterfolg von Carl Orff Carmina Burana in Greifswald Von Sarah Rieser Musik – so sagt ein ziemlich kitschiges Sprichwort - verbindet die Menschen, denn sie kennt keine Sprachen.Am Samstag, den 21. April, konnte man allerdings in der Mehrzweckhalle in Schönwalde die praktische Anwendung dieses Sprichwortes beobachten – und genießen. Gemeinsam mit Musikern aus Schweden und Polen brachten Greifswalder Musiker unter Leitung des Kirchenmusikdirektors Prof. Jochen A. Modeß die Carmina Burana mit insgesamt mehr als 150 Musikern und Sängern zur Aufführung. Gehört hat wohl fast jeder schon zumindest einzelne Auszüge aus der Carmina Burana, de musik wird in der Werbung, in Filmen und sogar Computerspielen verwendet. In den vertonten, meist lateinischen Gedichten geht es um die ewigen Themen von Schicksal, der Vergänglichkeit des Lebens aber auch manchmal ganz direkt um die Sünden des Lebens. Auch wenn die Atmosphäre des Veranstaltungsortes zu wünschen übrig ließ – die Mehrzweckhalle ist nun mal kein Konzertsaal – die Musiker machten dies mehr als wett. Vom ersten Lied an waren die Zuschauer begeistert. Dass das Konzert nicht ausverkauft, sondern nur knapp zur Hälfte gefüllt war, lag ganz sicher nicht an den Musikern und Sängern, sondern am zur gleichen Zeit stattfindenden Eurovision Song Contest der viele Leute zu Hause vor dem Fernseher sitzen bleiben ließ. Schade, denn sie haben eine faszinierende Aufführung verpasst, denn Carmina Burana begeistert nicht nur Kenner von klassischer Musik. Die eingängigen, immer wiederkehrenden Modelle und die Ursprünglichkeit
der Lieder machen die Carmina Burana zu einem Erlebnis für jeden. Beeindruckend auch die Leistungen der drei Solisten, der Studentin Teresia Bokor (Sopran) aus Malmö, Björn Haugan
(Tenor) aus Schweden und dem Dozenten Leszek Skrla (Bariton) aus Polen. Besonders der Tenor beeindruckte in seinem einzigen Solo – einer wegen ihres Wechsels in die Falsettlage laut Prof. Modeß besonders schwierig zu singenden Partie - durch Ausdruckskraft und Stimmstärke. Auch der Domkinderchor
aus Greifswald sang seine Partien mit viel Engagement. Alles in allem ein sehr gelungener Abend, auch ohne eine albanische Tänzergruppe, die bei den Aufführungen in Schweden und Polen dabei gewesen war, nach Greifswald, so KMD Modeß, aus technischen und terminlichen Gründen aber nicht mitkommen konnte. Wie aber kommt ein solches Projekt mit Musikern und Sängern aus drei verschiedenen Ländern zu Stande? Im Gespräch mit dem Moritz erklärte KMD Prof. Jochen Modeß, dass über den schon lange bestehenden Kontakt zum polnischen Kollegen Eugeniusz Kus die Verbindung nach Schweden, zum dortigen Musikdirektor Daniel Hanson zu Stande kam. Bei einem Treffen der drei Musikdirektoren in Stettin im Dezember vergangen Jahres wurde dann das Projekt Carmina Burana beschlossen und die drei Musikergruppen begannen, jede für sich, das zum Teil schon bekannte Stück zu erarbeiten. Gemeinsame Proben gab es nur an einem einzigen Nachmittag in Malmö, bevor am gleichen Abend die erste Aufführung des Stückes stattfand – eine beeindruckende Leistung. Musikalisch, so KMD Modeß, hätte sich das Projekt auf jeden Fall gelohnt, auch die Studenten hätten die Erfahrung genossen, auch der Möglichkeit wegen, neue Kontakte zu knüpfen und gemeinsam an einem solchen Projekt zu arbeiten. Es bleibt zu hoffen, dass diese beeindruckende multinationale Zusammenarbeit keine einmalige Angelegenheit war, sondern sich bald wiederholt.
FEUILLETON
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MUSIK
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NORDISCHER KLANG
Kultur und Politik Die Eröffnung des Festivals „Nordischer Klang“
moritz: W get all the Janove Ottese are sponsor stage every know where
FEUILLETON
Do you lik that Tom influence t Well, we are phenomenal. so we like ea about Kaizer that‘s cool.
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Am 5. Mai 2005 wurde das Festival „Nordischer Klang“ feierlich im Theater Vorpommern eröffnet. Als erster trat Rektor Rainer Westermann an das Rednerpult. Nachdem er die Gäste begrüßt hatte, rühmte er die Verdienste Prof. Walter Baumgartners. Dieser war noch am Nachmittag mit dem ritterlichen Orden des Königreiches Norwegen für seine Verdienste im Bereich der Völkerverständigung und Kulturvermittlung ausgezeichnet worden. Dem Vorsitzenden des Kulturvereins Nordischer Klang e.V. war der Wirbel um seine Person fast unangenehm. Auch Oberbürgermeister Arthur König und Bildungsminister Hans-Robert Metelmann freuten sich über Baumgartners Einladung zur Eröffnung des Nordischen Klangs. Als letzte Rednerin trat die Norwegische Ministerin für Kultur und kirchliche Angelegenheiten Valgerd Svastad Haugland vor das Mikrophon. Sie und Ministerpräsident Harald Ringstorff übernahmen bereitwillig die Schirmherrschaft für den Nordischen Klang 2005. Auf sympathische Art und Weise ließ die Ministerin ihrer Freude, die ihr der Nordische Klang bereiten sollte und auf dessen Veranstaltungen sie gespannt war, freien Lauf. Die norwegische Vocal Group „Solfa“ begeisterte die Anwesenden mit ihren A-Capella-Versionen bekannter Songs von swingendem Jazz bis fetzigem Rock`n Roll. Das Programm der folgenden Woche reichte von Theater über Poetry Slam bis zu Konzerten aller Musikgenres. cole
Heiße Töne - nordisch kühl: Meistersaxophonist Berndt Sjörgen
Foto: Sophia Penther
Jazz pur
Wortklang trifft Klangkunst
Was braucht man für eine gelungene Afterhouse Jam Session? Genau, eine Hand voll interessanter und improvisationsfreudiger (Jazz-)Musiker, ein entspanntes Publikum und eine Bühne. Dies alles trieb einige im Rahmen des Nordischen Klangs auftretende Künstler am Abend des 8. Mai in die Musikfabrik. Unter anderem spielte bei der Session die vierköpfige schwedische Band Odette, die sich auf dem musikalischen Zweig der Volkshochschule Skurup in Südschweden zusammengefunden hat. Sie begeisterte mit der Vielseitigkeit ihrer Jazzimprovisationen. Die Leitung des Abends übernahm der Musiker der Band „saxCfour“ Berndt Sjögren als Jam-Master. Er ist ein Meister auf dem Saxophon. Als kleines Highlight kann man wohl das Hinzukommen des weltberühmten Bandoneonisten Per Arne Glorvigen bezeichnen, der sich nach einem angekündigten Song kaum von seinem Instrument lösen konnte und dem Lied „Fever“ eine neue Bedeutung zukommen ließ. Das Zusammenspiel von perfekter Beherrschung dieses Instruments und seiner von der Musik erfreuten Ausstrahlung war einfach beeindruckend. Ein insgesamt sehr schönes Ereignis mit Jazzgenuss vom Feinsten.
Der Abschlussabend im Koeppenhaus begeisterte die Zuhörer mit einem Hörspiel der besonderen Art. „Endlich kamen sie an die Stelle, wo das Telegraphenkabel lag. Es hat ein langes Lager auf dem Meeresboden, von Europa nach Amerika hinüber, hinweg über Sandbänke und Meeresschlamm, über Klippengründe und Pflanzenwildnis, ja über ganze Korallenwälder. Da ist ein Rühren, ein Plätschern, ein Summen, ein Sausen.“ Mit Argwohn und Ablehnung – aber auch mit grenzenloser Neugier – nähern sich die Fische der „großen Seeschlange“ im gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Ausdrucksstarker Wortklang von Katja Klemt und Andreas Dobberkau sowie spielerische Klangkunst von Christian Schwanz und Georg Fischer entführten die Hörer auf eine Phantasiereise zum Staunen und Schmunzeln. Die Fische können unsere Ferngespräche mithören und das Rauschen in unseren Leitungen ist Widerhall und Wispern von tief unten, vom Meeresboden. Mit dieser märchenhaften Gewissheit und der Vorfreude auf den Nordischen Klang des nächsten Jahres verlasse ich an diesem Abend das Koeppenhaus.
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On stage yourself w sticks and Yeah, in the b in the same
NORDISCHER KLANG
Mit Ölfässern und Gasmasken Kaizers Orchestra rockten die Mensa
Do you like it when people say that Tom Waits is a source or an influence to you or your music? Well, we are fans of Tom Waits. He is phenomenal. He likes Kaizers Orchestra, so we like each other. He is been talking about Kaizers Orchestra quite a lot. So that‘s cool.
ed. When you play on the oil barrels you can get injured here on your right hip, because you hit yourself with the stick and you can cut your leg. We did that a lot in the beginning, but then you learn. Alright. The Live-DVD, when will it come out and what will be on it? I think it’s coming in next winter, march 2006 maybe. It‘s a full live performance from a concert in Copenhagen. We wanted to do something outside of Norway. It’s going to be quite a big DVD with a lot of extra material, so it’s going to be cool. Let‘s talk about the new album. I heard it‘s going to be funnier and happier. Is that right? Like the first one? Back to the roots? Nah, not really. It‘s two steps ahead instead of two steps back. You know, we couldn’t have done what we are doing on this album two years ago.
Foto: Sophia Penther
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Did you learn any German here? “Haben sie in der Bundesliga gespielt?“ (lacht) Well, now we are picking up the language. Today I ordered a kebap in a store in german and no questions. Just got the kebap and ate it. Happy. No question.
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Foto: Anne Breuer
So you like Greifswald, you like the festival? We’ve never been here before and this place looks like a school. It‘s normally not the best venue for a Rock‘n‘Roll band. But it sounded okay on soundcheck and I think it‘s gonna be nice.
Anything you want to tell the students of Greifswald? Take a year off. And make good songs and become artists. Everyone. Interview: Anne Breuer
Der Nordische Klang und somit Skandinavien hat weitaus mehr zu bieten als zeitgenössische klassische Klaviermusik oder Dramen von Henrik Ibsen. Am vorletzten Tag des Kulturfestivals in Greif-
wald gaben sich die sechs Norweger von Kaizers Orchestra in der Mensa die Ehre. Mit ihren Debütalbum Ompa Til Du Dør haben sie ihr Heimatland im Sturm erobert und beginnen jetzt mit der kontroll på kontinentet. Und das zu Recht. Entgegen dem Trend, immer in Englisch singen zu müssen, bleiben die sechs aus der Nähe von Bergen ihrer Muttersprache Norwegisch treu. Auch wem diese Sprache fremd war, rockte am besagtem Donnerstag mit und versuchte ansatzweise den Refrain mitzusingen. Ist die Band mit ihren Geschichten über Russisches Roulette und Mafia-Alltag für sich schon eine Wucht, unterstreichen Pumporgel (Ompa), Ölfässer, Kontrabass, Radkappen und Gasmasken das Besondere. Dienen sie jedoch nicht als Kulisse, sondern sind fester Bestandteil einer außergewöhnlichen Liveshow. Musikalische Grundlage ist die gute alte Polka, die Kaizers Orchestra auf ihre Art und Weise neu interpretiert sowie mit alternativem Rock und nordischen Einflüssen vermischt, und bei der man schnell die Welt und die anderen Konzertbesucher um sich herum vergisst und sich einfach den Klängen hingibt. Die Umgebung wird erst wieder wahrgenommen, als die Band nach fast zwei Stunden und zwei Zugaben von der Bühne entlassen wird. Was bleibt nach diesem Abend? Die Begeisterung und der Spaß, die die Band mit ihrer Musik an ihr Publikum weitergaben. Und der Vorsatz, am nächsten Tag die Platte zu kaufen oder sehnsüchtig auf das zweite Album von Kaizers Orchestra zu warten, das im August in die Läden lil kommt.
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moritz: Where the hell do you get all these oil barrels from? Janove Ottesen: I don’t know, I think we are sponsored. I think they are just on stage every time we get there. I don’t know where they come from.
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HÖRKULTUR
Kabellose Musikkultur
De
Podcasts revolutionieren die Hörgewohnheiten / Von Judith Küther
FEUILLETON
„Es gibt keine Geheimnisse, nur Informationen, die du bislang noch nicht hast,“ lautet das derzeitige Motto der Generation Download. Dieses Zitat stammt von Adam Curry, dem Erfinder des Podcast. Podcasts sind private Sendungen, die dem Radio nur insofern ähneln, dass man sie hören kann. Podcast richtet sich nicht an alle, sondern bietet Special-Interest-Themen in loser Folge, wöchentlich oder täglich.
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Adam Curry war der Meinung, dass eine ständige Online-Verbindung, um auf dem Laufenden zu sein, noch lange nicht Realität sein wird. Er wollte Infos parat haben, ohne ständig auf das Internet zurückzugreifen. Der Name Podcast stammt von dem berühmtesten mp3-Player, Apples iPod und dem englischen „broadcast“ (etwa: „senden“ oder „Rundfunksendung“). Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man zum Hören einen iPod braucht. Die Sendungen sind auf jeden mp3-Player übertragbar oder am PC anzuhören. Was früher eine Nische für Nerds und Tech-Freaks gewesen ist, etabliert sich inzwischen weltweit. So auch in Deutschland. Jeder kann einen Podcast jederzeit und überall hören. Auf dem Weg zur Uni, am Strand oder beim Einkaufen. „Ich quatsche in meinem Podcast „Schlaflos in München“ spontan und meist unvorbereitet drei bis fünf Minuten über ein Stichwort, dass ich mir ausdenke, oder das mir Hörer schicken. Mal informativ, mal skurril, je nach Laune,“ sagt Annik Rubens, die einen festen Teil ihrer Hörer im Ausland, wie Kalifornien oder Kanada hat. Für Norman Osthus war Radiomachen schon immer ein Traum, den er jetzt durch seinen Podcast näher gekommen ist. In seiner Sendung „Normcast“ bringt er News, Aktuelles, IT-Themen, aber auch Neues aus der prominenten Welt untermalt von Musik und unterhält seine Hörer damit aufs Feinste, spielend leicht und mit einer sehr sympathischen Stimme. „Radiojournalismus war früher
mein Jugendtraum, der heutzutage nicht ganz so unrealistisch daherkommt,“ schwärmt der studierte Mathematiker aus Gütersloh. Zu den Special-Interest-Podcasts zählt Thomas Wanhoff mit seiner Wissenschaftssendung „Wanhoffs wunderbare Welt der Wissenschaft“ (WWWW), die er einmal wöchentlich produziert. In denen streift er schon einmal mit Biologie-Studenten durch die hessischen Wiesen und Auen. Oft reist der Zeitungsredakteur ins Ausland und moderiert Themenschwerpunkte von fernen Orten, wie den Philippinen oder Bali. Für ihn ist Podcast die logische Weiterentwicklung des Weblogs. „Ich habe mich anfangs reingehört bei Adam Curry und auch gleich meine erste Sendung produziert: „Sammelstelle“. Darin geht es um Musik aus Deutschland, ich stelle Bands vor, die GEMA-frei sind und noch nicht so bekannt“, berichtet er. Das Prinzip Podcast ist einfach: Ein Podcaster stellt seine Audio-Datei ins Netz. Programme wie iPodder oder Nimiq reagieren auf diese Dateien und laden diese automatisch auf den Rechner des Hörers. Dabei findet sich für jeden Geschmack etwas: Rock, Metal, Punk, Blues, Literatur, Audio-Tagebücher, Religion, Stadtrundgänge und mehr. Live-Aufnahmen von der Verkündigung des neuen Podcast im Internet p o d s t e r. d e : Übersicht deutschsprachigen Podcasts, eine Art Suchmaschine, unterschiedliche Podcasts werden vorgestellt und können heruntergeladen und auch abonniert werden xa u d i b l e . d e : ausgewählte Artikel aus der AudioAusgabe der ZEIT Empfehlenswerte Sendungen: WWWW - Wanhoffs wunderbare Welt der Wissenschaft: Wissenschaftssendung, die sich regelmäßig mit spannenden Phänomenen beschäftigt
Papstes auf dem Petersplatz, BusinessThemen oder Philosophisches wie Hegels Phänomenologie des Geistes – es gibt fast nichts, das es nicht gibt. Die ersten Gehversuche waren aber nicht immer einfach, weiß Annik Rubens. „Anfangs hat mir ständig die Technik einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Derzeit laden mehr als 550 Leute ihre Show, bei „Normcast“ sind es 500, „Wanhoffs wunderbare Welt der Wissenschaft“ hören sich 800 Interessierte an, bei der englischen Ausgabe „Sciencecast“ sind es 400. „Ich möchte möglichst spontan und spannend bleiben und die Hörer überraschen. Und ich hoffe, dass mir die Themen nicht ausgehen“, wünscht sich Annik Rubens. Die Amerikanistin sieht ihren Podcast eher als tägliche Kolumne und beschreibt die Welt mit einem Augenzwinkern. Das Glamour-Girl des Podcast erzählt vom Komiker Dieter Nuhr, von der Münchner Allianz-Arena und der geschichtlichen Entwicklung der Münchner Biergärten unter Ludwig I. oder dass sie gerade die Lederrücken ihrer alte Bücher mit farbloser Schuhcreme geputzt hat. Nichts wirklich Wichtiges, aber sehr unterhaltsam. Gerade die kleine enge Zielgruppe des Podcast ist gleichzeitig seine Stärke, denn in ihnen kommt es auf den Inhalt an und nicht darauf, Massen zu erreichen. Der Podcast ist keine Medienrevolution, er stellt eher ein buntes Sammelsurium dar und ist auch nicht wirklich mit dem Radio zu vergleichen. Was bleibt, entscheidet jeder selbst mit seinem Speicherplatz auf der Festplatte.
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Unterhaltungsshows mit aktuellen Themen: Normcast praegnanz.de Mike ́s Lounge dailysourcecode.com: mit Podfather Adam Curry Kultpavillon – Der Schweizer Roger setzt in jeder Sendung einen anderen unterhaltsamen Themenschwerpunkt Musik: Sammelstelle: Musik aus Deutschland, GEMA-frei Bens Pod Blog – Metal: Neuestes aus der Rock und Metal-Szene KonferenzRaum: NuJazz, Ambient, Chillout Lindis Podcast: beste Blues-Musik
Große Schr
VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN
Der Mond liegt in Nevada
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1961 versprach John F. Kennedy dem amerikanischen Volk noch vor Ende des Jahrzehnts auf dem Mond zu landen. Die U.S.A und die UdSSR befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon seit längerem in einem Wettstreit um die größten Fortschritte in der Raumfahrt. 1957 waren es die Russen, die mit dem „Sputnik“ den ersten Satellit in den Weltraum schossen. Ein paar Jahre später schickten sie mit Juri Gagarin den ersten Menschen ins All. Für das Selbstwertgefühl der Amerikaner war das Versprechen, das Kennedy zwei Jahre vor seiner Ermordung gemacht
Ablenkung der öffentlichen Aufmerksamkeit vom Vietnam Krieg. Heute, mehr als 30 Jahre danach, glauben 20 Millionen Amerikaner immer noch nicht an die Mondlandung. Vielmehr vermuten sie hinter der Expedition eine Inszenierung auf Hollywood-Niveau, die sogenannte Moonhoax. Anhänger dieser Verschwörungstheorie behaupten die Mondlandung wäre in einem Studio in der Wüste Nevadas gedreht worden. Unter der Regie von Stanley Kubrick. Die Darsteller und die Crew seien nach Beendigung des Drehs
auf den Studiokulissen aufgemalt waren. Die Schatten der Astronauten wiesen in verschiedene Richtungen, was darauf zurückzuführen sei, dass bei den Studioaufnahmen künstliche Lichtquellen benutzt wurden. Ein anderes Indiz für eine vorgetäuschte Landung sind die gut erhaltenen Filme. Auf dem Mond wird es bis zu 138°C heiß, Temperaturen bei denen die Filme in den Kameras schmelzen müssten. Argwohn ruft auch die hell erleuchtete amerikanische Flagge hervor, die zudem auch noch weht – obwohl es auf dem Mond aufgrund der fehlenden
hatte, von großer Bedeutung – wenn auch nicht leicht zu verwirklichen. Die NASA rechnete damals angeblich eine Wahrscheinlichkeit von 0,0017 Prozent für das Gelingen des Vorhabens aus. Um so größer war das weltweite Erstaunen, als man 1969 dem Team um den amerikanischen Astronauten Armstrong in einer Live-Übertragung tatsächlich bei den ersten Schritten auf dem Mond zusehen konnte. Es war die Sensation und für Präsident Nixon eine willkommene
mit neuen Identitäten versehen, außer Landes geschafft und später, als ihr Wissen der Regierung zu gefährlich erschien, einer nach dem anderen umgebracht worden. Gestützt werden diese Theorien durch Wissenschaftler, die Aufnahmen der NASA analysieren. So verschwinden auf manchen Fotos zum Beispiel die Fadenkreuze hinter den Astronauten. Für Kritiker ein Anzeichen dafür, dass die Bilder entweder von der NASA unsauber manipuliert wurden oder die Kreuze
Atmosphäre doch gar keinen Wind gibt. Die Gegendarstellung dazu findet man ausführlich unter www.appollo-projekt. de. Warum wittern die Menschen eigentlich hinter allem eine Verschwörung? Klaus Beck, Professor für Kommunikationswissenschaft am Institut für deutsche Philologie, beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema Medienverschwörungen. Er vermutet bei den Ungläubigen fehlendes Vertrauen in die Berichterstattung. Die Geschichten, die uns in den Medien angeboten werden, sind mittlerweile durch räumliche und zeitliche Entfernungen so abstrakt geworden, dass man sie als normaler Mensch nicht mehr überprüfen kann. Entweder man interpretiert die Informationen so lange um, bis sie ins eigene Weltbild passen oder man akzeptiert nur die Teile, die vorstellbar sind. Diesen Vorgang nennt man in der Kommunikationswissenschaft kognitive Dissonanz. In den letzten 30 Jahren hat die Medienglaubwürdigkeit erheblich abgenommen, was vor allem dadurch zu erklären ist, dass die Medien stärker über sich selbst berichten. So wird auch der Leser oder Zuschauer angeregt, Informationen kritisch zu beurteilen.
aktuellen
Podfather
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s-Musik
Große Schritte in der Nevada-Wüste?
FEUILLETON
Stanley Kubricks unbekanntes Meisterwerk / Von Henrike Steiner
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KONZERTE
„Kunst findet ihren Weg“ Nachts leuchten nicht nur die Sterne - SILBERMOND im moritz - Gespräch / Von Silbermond rockte Stralsund und die Rufe nach Zugaben wollten nicht abklingen. Am 10. Juni fand das 9. Stralsunder Brauerei-Hoffest statt, das den Rahmen für Auftritte junger deutscher Bands bot. So begeisterten Tele, Klee, Juli, 2raumwohnung und eben auch Silbermond das Publikum. Die junge Nachwuchsband aus Bautzen, die zunächst mit englischsprachiger Musik begann, gilt heute als eines der Aushängeschilder deutschsprachiger Popmusik. moritz sprach mit Stefanie, Johannes, Andreas und Thomas über ihren Erfolg, Musik aus Deutschland und ihre Skandinavientour. moritz: Ihr habt euch bei dem Jugendprojekt „Tensing“ kennengelernt und später als Band „JAST“ zunächst englisch getextet. Welche Vorteile hat es, nun in deutscher Sprache zu veröffentlichen?
fender“ und legte einen deutschen Text vor. Ihr schwimmt zurzeit auf der sogenannten „Neuen Deutschen Welle“. Was macht deutsche Musik und euch momentan so erfolgreich?
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Thomas: Die „Neue Deutsche Welle“ ist eigentlich nur ein Begriff der Medien. Deutsche Musik war ja schon immer erfolgreich, wie man an Grönemeyer, den Ärzten und den Toten Hosen sehen kann. Wir wollen uns aber nicht anmaßen, uns mit diesen Größen des Musikgeschäfts zu vergleichen. Wir freuen uns, am derzeitigen Erfolg deutschsprachiger Musik teilhaben zu können. Außerdem hoffen wir, dass man uns noch in zehn Jahren kennt und aus der Welle ein Meer wird.
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Was haltet ihr von dem „Kulturauftrag“ der deutschen Medien bzw. der „Deutschquote“? Thomas: Wir sind keine Freunde der Deutschquote. Die Diskussion Fotos: Cornelia Leinhos darum ist inzwischen fast im Sande verlaufen, Ste fanie: Man braucht kein Wörter- als deutschsprachige Musik so erfolgbuch mehr mit sich rumschleppen. Es ist reich wurde. Kunst findet ihren Weg - ob einfacher, seine Gedanken auf Deutsch mit oder ohne Gesetz. auszudrücken, als lange nach Übersetzungen zu suchen. Im Auftrag des Goethe-InstiT homas: Zuerst haben wir englische tuts seid ihr eine Woche durch Songs gecovert und uns kurze Zeit im Skandinavien getourt. Mit welTexten auf Englisch probiert. Irgendwann chem Ziel? meinte dann aber Andreas „Sag es tref-
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Total durchg Countrystyle fits, fertig is group aller Z Hoss, Russ, nesto. Schon sprünglich vo einfach von v blank polier Hüftgürtel. K ebenfalls „To mit Banjo un von Beck kli genuschelt e lässige Bona Cowboys ko rüber bei „H untermalt v saftigen G Anspieltipp: Weitere Hig hout a Face“ Boys.
Joana Zimme
My J Ste fanie: Sie haben uns angesprochen und wir waren sofort begeistert. Das Goethe-Institut ist daran interessiert, die deutsche Sprache in andere Länder zu tragen. Auch andere Bands wie „Mia“ und „Clueso“ stehen mit ihnen in Verbindung. Wie waren die Reaktionen auf eure Konzerte? Stefanie: Positiv. Auch wenn uns nicht alle Skandinavier kannten, war ihnen deutsche Musik vertraut. Den Refrain von „Symphonie“ konnten sehr viele mitsingen, da die deutsche Sprache dort relativ populär ist. Insgesamt war die Tour für uns eine tolle Erfahrung. Das Gespräch führten Cornelia Leinhos und Grit Preibisch
Es war einma gerin. Musika Jazz, tingelte zerte in Nob Doch dann rie nach der durch Model nanzierte, di men ist das A zusammenge tibel. Und so sein. Ist es a ist „Pieces o Doch die wu ografie gesch Die Stimme mer noch fa Pop, schnell Massen. „I B Top Ten der Ende gut, alle
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Gespräch führten und Grit Preibisch
Innernashville Urban Hymnes The Bosshoss Island – Universal
Total durchgeknallt. Tophits covern – im Countrystyle. Dazu sexy Cowboy-Outfits, fertig ist die ursprünglichste Boygroup aller Zeiten, bestehend aus Boss, Hoss, Russ, Guss, Frank, Hank und Ernesto. Schon der Opener „Hey Ya“ ursprünglich von Outkast gehiphopt, sitzt einfach von vorn bis hinten wie ein blitzblank polierter Revolver im passenden Hüftgürtel. Kaum wiederzuerkennen ist ebenfalls „Toxic“ von Britney Speras, nun mit Banjo und Pferdegetrappel. „Loser“ von Beck klingt in Whiskey-Atmosphäre genuschelt eh besser als das Original. Die lässige Bonanza-Coolheit der AsphaltCowboys kommt besonders authentisch rüber bei „Hey Joe“ von Jimi Hendix, untermalt von Cowboy-Gejuchze und saftigen Gitarren-Riffs. Unbedingter Anspieltipp: „Like Ice in the Sunshine“. Weitere Highlights: Billy Idols „Eyes without a Face“ und „Sabotage” von Beastie Boys. jukü
Sweet and deceitful Negative Roadrunner (Universal) Süß und hinterlistig – so lautet die deutsche Übersetzung des zweiten Albums des neuen Sterns am finnischen Rockhimmel – Negative. Unschuldig sehen sie aus, mit ihrem Glitter Make-Up, das wehmütig an fast vergessene GlamrockZeiten erinnert. Doch mit Mitte zwanzig haben die fünf Finnen schon so einiges erlebt. Die Band, bestehend aus Jonne (Gesang), Larry (Gitarre), Sir Christus (Gitarre), Jay (Schlagzeug) und Snack (Keyboard), fand sich schon 1997 zusammen, eine Zeit in der noch einige ihrer Idole Glanzzeiten hatten. So lassen sich Einflüsse von Guns’n’Roses oder Mörtley Crue einfach nicht überhören. Negative vereinen gleich mehr als 3 JahrzehnNegative. te in ihrer Musik. Sie mischen, nicht nur äußerlich Glamrock der 70-er mit dem Hairmetal der 80-er und kombinieren geschickt den melancholischen Düsterrock, á la Ville Valo, der 90-er Jahre dazu. Das Endprodukt kann sich auf jeden Fall sehen und hören lassen und so ist es
kein Wunder, dass die Jungs von Negative in ihrer Heimat längst kein Geheimtipp mehr sind. Das Album beginnt zwar mit einem eher ruhigen Intro doch schon die beiden folgenden Songs „Frozen To Lose It All“ und „The Moment Of Our Love“ zeigen den Weg des Albums. Sehr glatt produzierter Rock voller Kraft und Leidenschaft zieht den Hörer mit eingängigen Melodien in seinen Bann. Wer also auch meint, eine Hairmetal-Retrophase ist längst überfällig und hat mit The
Darkness nur angefangen, hat hier neues Material mit Suchtfaktor. Also kaufen, kaufen, damit Negative auch in Deutschland bald als Headliner unterwegs sein können. dee
Joana Zimmer.
My Innermost Joana Zimmer Polydor
Es war einmal eine talentierte junge Sängerin. Musikalisch verschrieb sie sich dem Jazz, tingelte durch Clubs und gab Konzerte in Nobelhotels der Hauptstadt. Doch dann streckte die Plattenindustrie nach der hübschen Sängerin, die sich durch Model-Gagen ihre Demo-Tapes finanzierte, die Finger aus. Herausgekommen ist das Album „My Innermost“, platt, zusammengestaucht und massenkompatibel. Und soll angeblich das Debütalbum sein. Ist es aber nicht. Ihre erste Platte ist „Pieces of Dreams“, eine Jazz-Album. Doch die wurde kurzerhand aus der Biografie geschmissen. Die Stimme von Joana Zimmer ist immer noch faszinierend, aber es ist BilligPop, schnell produziert mit Blick auf die Massen. „I Believe“ hat es bereits in die Top Ten der Deutschen Charts geschafft. Ende gut, alles gut. jukü
Don‘t believe the Truth Oasis Hes (Sony BMG)
Man soll aufhören, wenn‘s am schönsten ist, sagt ein bekanntliches Sprichwort. Vor drei Jahren feierten Oasis‘ Fans ihr letztes Album „Heathen Chemistry“. Viele dachten es sei vorbei mit der Band,
doch sie irrten sich. Nach dreijähriger Pause präsentieren die selbsternannten Britpop-Könige pünktlich zum Sommer ihr sechstes Album. „Don‘t believe the Truth“ heißt ihre neue Scheibe und knüpft an gute alte Zeiten an. Die Gallagher-Brüder zeigen 10 Jahre nach ihrem Debüt, dass sie immer noch zur Musikwelt dazu gehören. Während ihrer letzen Tournee durch die Vereinigten Staaten lief nicht alles glatt. Nach einem Autounfall mussten Konzerte abgesagt werden und später hörte man nur noch Negativschlagzeilen von einer Schlägerei in München. Dies ist nun drei Jahre her und sie können gelassen mit ihren neuen Liedern durch die Clubs und Hallen ziehen. Oasis spielt den Sound, den sie immer suchten und selbst eingeschworenen Kritikern kommt die ewig lallende Platte langsam melodisch vor. In ihrem letzten Song „I can see it now“ spürt man den Drang nach Zukunft, nach Droge, nach der ersten Platte von Oasis. kj
FEUILLETON
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MUSIK
Die Stunde Null in Deutschland Hörbuch, Eichborn Mit Unterzeichnung der Kapitulation am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet und es schlug die Stunde Null für das Deutschland der Nachkriegszeit. Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes versucht nun ein Hörbuch einen Einblick in Atmosphäre und Problematik dieser angespannten Zeit zu geben. Reportagen, Augenzeugenberichte und literarische Texte von Journalisten wie Martha Gellhorn und James Stern wie auch von Schriftstellern wie Alfred Döblin und Max Frisch lassen vergangene Zeiten lebendig werden. Renommierte Schauspieler lesen die gut ausgewählten Beiträge, die die Themen der Schuldund Verantwortungsfrage, der Bewältigung des Alltags und des Neuanfangs aufgreifen. Die Summe der Dokumente, allesamt zwischen 1944 und 1948 entstanden, zeigt ein Deutschland, das vor allem durch Zerstörung, Armut und Verdrängung geprägt ist. So lassen die eindrucksvollen Schilderungen von Alltagsproblemen, Gerichtsverhandlungen, Frauenschicksalen und Judentransporten ein Bild entstehen, das heute unglaublich fern und fremd erscheint und doch zu unserer aller Vergangenheit gehört. Die abwechslungsreiche und sehr gute Zusammenstellung verschiedenster akustischer Dokumente ermöglicht es dem Hörer, viele Blickwinkel einzunehmen und letztlich zu verstehen, wie der „Weg, der zurück ins Leben führt“ (Hans Werner Richter) gefunden werden konnte. So ist dieses Hörbuch für Geschichtsinteressierte wie auch für alle, die es noch werden wollen, sehr zu empfehlen. grip
FEUILLETON
Im Jubeljahr
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Die Jubiläums-Saison ist eröffnet. Festlich starteten die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am 10. Juni in der Neubrandenburger Konzertkirche mit dem technisch kniffligen 1. Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch und vier Orchesterwerken von Maurice Ravel. Der Solist Daniel Müller-Schott und das NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Lawrence Foster erweckten beim Publikum helle Begeisterung. Mit 111 Konzerten an 73 Spielstätten setzt das bundesweit drittgrößte Musikfestival auf die Kombination der besonderen Art: Kunst auf internationalem Niveau an schönen Orten. UR Weitere Informationen: www.festspiele-mv.de
Immer noch „in“, aber nicht mehr in Fahrt: Das Glenn-Miller-Orchestra.
Foto: www.glenn-miller.de
Verstaubte Legende Das Glenn-Miller-Orchestra gastierte im Theater Vorpommern. 100 Jahre alt wäre er am 1. März geworden, einer der bekanntesten Big-Band und Swing-Musiker der Welt: Glenn Miller. Nach dem bis heute ungeklärten Verschwinden Millers über dem Ärmelkanal an jenem nebligen und stürmischen 15. Dezember 1944 spielte seine Band weiter – unter insgesamt zehn Orchesterleitern, einschließlich Wil Saldens, der die Band ab März 1990 übernahm. Legenden können durch Musik wieder lebendig werden. Der Greifswalder Auftritt des Orchesters am 15. Mai vermittelte einen anderen Eindruck. Da trat unter den leicht melancholischen Klängen der weltbekannten „Moonlight Serenade“ eine Truppe Musiker auf die Bühne, die zwar routiniert aber auch ein wenig lustlos wirkte. Vielleicht lag es am neblig-stürmischen Greifswalder Wetter. Unterhaltsam moderierte Wil Salden sich und sein Orchester durch den
Abend und griff neben der Sängerin Mariske Hekkenberg auch schon mal selber zum Mikrofon. Star des Abends war jedoch eindeutig Schlagzeuger Anton Burger, der zu einem 10-minütigen Solo ausholte und gar nicht mehr aufhören wollte. Überhaupt schlängelte sich während der Stücke immer wieder einer der Musiker nach dem anderen nach vorne, um sein Solo zu absolvieren, während der Rest mit eher gleichmütiger Miene weiter spielte. Das Publikum jedenfalls applaudierte artig. Insgesamt fehlte etwas der Funke, dessen Überspringen auf das Publikum in der 30-seitigen Hochglanzbroschüre für 2 Euro lang und breit beschrieben wird. Den Instrumenten sah man an, dass sie keine Behandlung mit dem Poliertuch hinter sich hatten. Dennoch ließ sich das Orchester durch den anhaltenden Applaus am Ende des Konzerts noch zu „In the mood“ überreden und lief musikalisch wie artistisch zu Hochform auf. Am 23. Juli gastiert das Glenn-MillerOrchestra in Binz auf Rügen, am darauf folgenden Tag ist es in Eberswalde zu sehen. UK
CDs, CDs, CDs My Swedish Heart Viktoria Tolstoy ACT
Wunderbar! Viktoria Tolstoy macht mit ihren musikalischen Wurzeln ernst. Die Ur-Ur-Enkelin des russischen Schriftstellers Lew Tolstoy verbeugt sich würdevoll vor ihren schwedischen Jazzgrößen (Jan Johansson, Lars Guelin) und dankt Kollegen wie auch Freunden (Ale Möller, Jacob Karlzon, Ulf Wakenius) mit ihrem zweiten Album „My Swedish Heart“. Cooler Jazz für einen heißen Sommer – made in Sweden! UR
Johann Sebastian Bach Cellosuiten Maria Kliegel
Naxos Die Cellosuiten von Johann Sebastian Bach gehören zum Repertoire eines Cellisten. Allerdings fordert ihre allgemeine Bekanntheit von Musikern eine eigenständige Interpretation, die im internationalen Maßstab neben denen Pau (Pablo) Caslas und Mistlaw Rostropowitsch Bestand hat. Maria Kliegel präsentiert die Suiten dank sorgfältiger Quellenvergleiche spannungsreich und herzerfrischend mit einem gelösten und wunderbar warmen und runden Celloton. Bravo! UR
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Was das Wetter betraf, konnten die Berliner Medienschaffenden des Deutschlandradio Kultur nicht klagen. Die Live-Sendung in der Reihe „Deutschlandrundfahrt“ aus dem Hof des St. Spiritus ging bei strahlend blauem Himmel und hochsommerlichen Temperaturen routiniert über die Bühne. Am Abend fanden sich so viele Gäste zur „Langen Hörspielnacht“ im Obergeschoß des Koeppenhauses ein, dass beinahe die Fensterbänke als Sitzgelegenheiten herhalten mußten. So zeigte sich Ruth Müllejans, Leiterin des Koeppenhauses, angesichts der Zuschauerzahl überrascht und bereitete die Hörer auf einen „langen Abend mit hartem Stoff“ vor. Der Abend begann jedoch mit der Präsentation eines sehr kurzen Radioformats, der sogenannten „Wurfsendung“. Seit September 2004 streut Deutschlandradio Kultur 45-sekündige Soundschnipsel in das Programm mit ein, die literarische und radiophone Formen aufgreifen. Japanische Haikus mit Musik untermalt, Wort und Totschlag im Kurzkrimi, O-Ton-Collagen. „Trotz anfänglicher Skepsis hat sich inzwischen eine regelrechte Fangemeinde entwickelt“, berichtet Stefanie Hoster, Hörspielredakteurin bei Deutschlandradio Kultur. Der lange und harte Stoff begann danach mit dem Hörspiel „Liebe“ der kroatischen Autorin Koraljka Mestrovic. Da wird der Sarg einer jungen Frau von ihrem Freund ausgegraben und geöffnet. Sie ist ihm förmlich unter seiner starken Liebe weggestorben. Nacheinander erzählen ein Polizist, der Freund, die Mutter der jungen Frau, die inzwischen Verstorbene und ein Arzt ihre Version der Geschichte. Schöne Hände, wortwörtlich tödliche Langeweile,Tee und Kuchen und psychosomatische Symptome. Und jeder hat seine ganz eigene Interpretati-
Liebe, Tod und Labyrinth Deutschlandradio Kultur gleich zweimal in Greifswald on der Liebe. Nicht weniger verstörend das zweite Hörspiel der Autorin aus Zagreb. „Die Hand“ einer Frau liegt „kurz unterhalb des Ellenbogens abgetrennt“ auf dem Tisch eines Pathologen. Und wieder gibt es einen Freund, der um eben diese Hand angehalten hat. Doch die dazugehörige junge Frau fühlte sich missverstanden, schwänzte die Hochzeit, flüchtete zur Maniküre. Und entschließt sich, ihre
„Die Hand“ attestiert eine Zigeunerin der jungen Frau, „keine Herzlinie“ zu haben. Als letztes präsentierten
die Berliner Radiomacher ein klassisches Stück in einem neuen Gewand, „Minotaurus – Eine Ballade“ von Friedrich Dürrenmatt. Der Schweizer Dramatiker nahm sich 1984 des griechischen Mythos an und schuf eine Ballade voll der Erfahrung des Labyrinths. „Das Hörspiel geht zum Teil an die Grenzen der Verständlichkeit“, warnte Stefanie Hoster vor. Nicht zu Unrecht, denn Dürrenmatts Text ging in Echo-Effekten und ekstatischer Musik beinahe unter. Die akustische Erfahrung klaustrophobischer Verzweiflung und Koeppen hätte sich gefreut: Die zweite Hörspielnacht des körperlicher wie spiegelDeutschlandradio Kultur. Foto: Archiv bildlicher Begegnung war dennoch eindrucksvoll. Hand zu verlieren. Beide Hörspiele sind Teil einer Trilogie, Gegen Mitternacht war die inzwischen das dritte Hörspiel „Dreams“ ist noch zweite Hörspielnacht im Koeppenhaus in Arbeit. Die Themen Liebe, Einsamkeit zu Ende. Stefanie Hoster, die kurz zuvor und Tod ziehen sich wie ein roter Faden noch mit Ruth Müllejans ihren „guten durch beide Hörstücke. In „Liebe“ ora- Draht nach Greifswald“ beschwor, verkelt die Mutter den Tod ihrer Tochter sprach den Zuhörern: „Wir kommen aus der Hand des Freundes herbei, in wieder!“ UK
Das Hörspiel „Liebe“ sendet Deutschlandradio Kultur als Erstsendung am 6. Juli um 21.33 Uhr, das Hörspiel „Die Hand“ am 13. Juli als Erstsendung ebenfalls um 21.33 Uhr. Mehr Infos zu Wurfsendung: wurfsendung.dradio.de
VERANSTALTUNGSHINWEIS
Na – Rock am Ring verpasst? Southside zu weit weg und Roskilde zu teuer? Kopf hoch, Freunde der Chemietoilette! Es muss nicht immer die Champions-League sein. Ein Hoffnungsschimmer blitzt vom Sommersonneneiland Rügen herüber. Rügen? Ganz recht, inmitten von seichtem Seniorengetappel und Schafsgeblöke keimt der Rock. Klangvielfalt e.V. und die Stadt Bergen haben ein verbraucherfreundliches Festival auf die Beine gestellt um euch mit
Stromgitarren und Gerstensaft zu bezirzen. Geboten wird ein farbenfrohes Potpourri mit markanter Knorkator-Note; Deutschlands „meiste Band“ will für die nötige Würze sorgen. Abgeschmeckt wird das Ganze unter anderem mit MaSkaPone und einem Schuss Herzblut der Lokalmatadoren C.O.R. Von Reggae und Ska über Indie-Punk bis zum brachialsten Dampfhammer-Metal ist alles vertreten, um die Bergener Freilichtbühne erzittern zu lassen. Kurzum eine echte Alternative, um den
Rügen Rockt!
FEUILLETON
ww.glenn-miller.de
MUSIK
studentischen Geldbeutel und das große Rockherz doch noch zu vereinen. Wer braucht schon ein „Chelsea gegen Real Madrid“ – in der Regionalliga bahnt sich ein echtes Spitzenspiel an, am 9. Juli. Mehr Infos unter: www.klangvielfalt.ruegencore.de 41
BÜCHER
Stefan Aust – Die vierte Gewalt?
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„Es ist unmöglich, die Geschichte eines Menschen lückenlos zu rekonstruieren. Zu begrenzt sind Zeugenaussagen, zu begrenzt sind auch Selbstzeugnisse, etwa in Form von Berichten über ihre eigenen Taten. Jeder Zeuge, auch der sachlichste, gibt immer nur seine Sicht der Dinge wieder. Gefühle, Motivationen, innere Regungen entziehen sich ohnehin weitgehend der Berichterstattung. Grobe Verfehlungen werden von Beteiligten selbstverständlich nur ungern geschildert.“ Dies schrieb Stefan Aust einst selbst, am Anfang seines Werkes „Der BaaderMeinhof-Komplex“. Oliver Gehrs macht in seinem Buch „Der Spiegel-Komplex“ deutlich, wie vorsichtig ein Stefan Aust ist, um sich selbst keine Blöße zu geben. So soll auch dieses Zitat nach Gehrs Meinung einzig der Vorbereitung des Lesers auf das kommende Buch „Mauss. Ein deutscher Agent“ gedient haben. Unabhängig davon, was von diesem einzelnen Beispiel zu halten ist: Oliver Gehrs
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hat es sich mit seiner Hinterfragung der Person und Persönlichkeit Stefan Aust nicht leicht gemacht. Nur bekommt der Leser manchmal den Eindruck, Gehrs habe sich so sehr in seine Arbeit hinein gesteigert, dass er kaum noch aus ihr herauszufinden vermochte. Doch ist seinem Schaffen damit kein Abbruch getan. „Der Spiegel-Komplex“ ist zweifelsohne mit Verve recherchiert, eine Ausleuchtung Stefan Austs, die es bis jetzt so nicht gab. Dies wohl auch ein wenig aus Angst vor dieser Ikone des neuen Journalismus. So musste sich Gehrs vor Beginn seiner Arbeit einen unangenehmen Anruf gefallen lassen: „Am Apparat war Gabor Steingart, der Berliner Büroleiter des Spiegel. Er fragte mich, ob es stimme, dass ich über Aust schreiben wolle, was ich bejahte. Daraufhin machte Steingart eine lange Pause und sagte dann quasi ins Ausatmen hinein: „Ich würde es nicht machen.“ Es war ein bisschen wie in dem Film Der Pate.“ Das spornte Gehrs dann doch eher an,
was der Öffentlichkeit dieses Buch bescherte, in dem Stefan Aust wieder auf ein vernünftiges Maß geschrumpft wird: Dem eines talentierten Journalisten mit Gespühr für Macht und Schlagzeilen. Eine lichte Wunderfigur ist er so wenig wie jeder andere, der sich gerne als eine solche geriert. Wundervoll chronologisch rollt Gehrs Austs Leben auf. Von der Schülerzeitung „Wir“ über die „Konkret“ und die „St. Pauli Nachrichten“ zum NDR bei „Panorama“ und schließlich, nachdem er dort seiner Streitbarkeit wegen übergangen wurde, hin zu den Privatsendern. Nachdem er dort „Spiegel-TV“ quotenfähig gemacht hatte, wurde er von Rudolf Augstein zum „Spiegel“ geholt. Da sitzt er heute noch und hat auch diese Redaktion gründlich umgekrempelt. Das ist es auch, was Gehrs an der ganzen AustKiste zu reizen scheint. Die einflussnehmende Art des Machtmenschen Stefan Aust, der Mitarbeiter vor den Kopf stößt, wenn ihm ihre Arbeiten nicht zusagen. Der ohne Rücksicht auf Verluste stets eine autoritäre Redaktionsstruktur anstrebte, natürlich mit ihm an der Spitze. Oliver Gehrs bringt es ganz einfach auf den Punkt: „Aust ist kein Historiker, sondern Journalist.“ Zum Glück für den Leser hat Gehrs sein Buch historischer geschrieben, als Aust sein Leben. Das Buches „Der Spiegel-Komplex“ von Oliver Gehrs ist bei Droemer/Knaur erschienen.
Blattgoldt
„Ich war Saddams Sohn“
Max Goldt las am 19. Mai im Theater Vorpommern
Latif Yahia hat eine besondere Geschichte. Gewiss, dies trifft auf viele Menschen zu, aber das Schicksal nur weniger hängt so eng zusammen mit der Familie eines der bekanntesten Häftlinge weltweit: Saddam Hussein. In jungem Alter wird der ehemalige Klassenkamerad von Saddams ältestem Sohn Uday gedrängt, in einen besonderen Dienst zu treten. Seine äußerliche Ähnlichkeit zu Uday wird ihm hierbei zum Verhängnis. Durch kosmetische Operationen „angepasst“ wird er zu Udays Doppelgänger, einem Fidai, der ihn bei öffentlichen Auftritten ersetzen soll. Eine Odyssee führt ihn vom Luxusleben in einem der Präsidentpaläste über Einsätze im Iran-Irakischen Krieg bis hin in die berüchtigten Folterkammern Saddams – als Häftling wohlgemerkt. Nun, nachdem das alte Regime im Irak zerschlagen wurde, wagte der Exil-Iraker mit seiner Geschichte den Schritt an die Öffentlichkeit. Sehr persönlich, ergreifend, auch ihm unangenehme Situationen nicht aussparend, schützt diese Biografie durch deutliche Schilderungen brutaler Akte der Willkür vor aufkommender Vergangenheitsverklärung angesicht einer noch nicht konsolidierten Sicherheitslage im heutigen Irak. pue
Wenn ein Starautor wie Max Goldt, der unter anderem Kolumnen für „Titanic“, „Die Zeit“ und „SZ“ schreibt, in die Provinz nach Greifswald findet, ist die Erwartungshaltung groß. Da findet sich die selbst ernannte geistige Elite ein und prügelt sich pünktlich um die Sitzplätze, die zur freien Wahl stehen. Als der Maestro dann nach Ankündigung seiner selbst die Bühne betritt, verdickt sich die Luft, wird stickig und die Spannung steigt. Man erwartet Großartiges. Dies wird dann auch geliefert, ist man doch zugleich hohes Niveau und Zugänglichkeit, Spritzigkeit sowie knochentrockenen Humor von Goldts Texten gewohnt. Neben den Kapiteln aus seinem neuen Buch, die unterm Strich sehr angenehm ausfallen, gibt er auch ein paar Klassiker zum Besten, welche das Publikum gemeinsam auflachen lassen. Zu dumm, wenn man da neben Leuten sitzt, welche explizit einen bitteren und ironischen Spiegel vorgehalten bekommen und darüber am lautesten und häufigsten von allen lachen. Aber Opfer müssen gebracht werden. So hangelt sich Goldt durch sein Programm, man freut sich leider jedoch ohne ihn. Das Ganze wirkt ein wenig wie Pflichtübung, die Autogrammstunde wird angekündigt, Interviews gibt der gute Mann sowieso nicht. Über Künstler, welche die Zugabe zum festen Bestandteil ihres Auftrittes machen, ohne danach gefragt zu werden, schreibt Goldt seltsamerweise nicht. kos
Das Buch „Ich war Saddams Sohn von Latif Yahia ist im GoldmannVerlag erschienen.
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Harte Kost für Partypeople Ist der Samstagabend nicht fürs Feiern prädestiniert? Auf der Suche nach der ultimativen Saturday-Night-Stimmung werden so einige Termine angesetzt, manchmal in Gestalt eines Geburtstags, eines Abschieds oder auch nur so. Doch was ist, wenn während eines Fests ein ver- und zerstörtes Gemüt nach einem Ausweg schreit? So geschehen am 4. Juni im TiP, dem Theater im Penguin. Zur Inszenierung kam der Stoff aus dem Film „Das Fest“ von Regisseur Thomas Vinterberg. Wer sich noch erinnert, welche schockierenden und immer noch tabuisierten Themen in diesem Dogma-Klassiker aufgegriffen wurden, wird sich vorstellen können, vor wie vielen Schwierigkeiten eine zur Umsetzung des Stoffes entschlossene Theatergruppe gestanden haben muss. Sich inhaltlich deutlich am Film orientierend wird erneut der sexuelle Missbrauch an den Zwillingen Christian und Linda aufgetischt. Ankläger: Christian. Angeklagter: der eigene Vater. Dessen 60. Geburtstag will von der Familie gefeiert, vom Sohn zur Aufdeckung der Schandtaten genutzt werden. Ein Kampf beginnt, die heile Welt ist in Gestalt der versammelten Familienmitglieder numerisch über-, Christian, als verstörter Sonderling rhetorisch unterlegen. Erschwerend tritt die Bürde des Freitods der Schwester hinzu. Als Zuschauer erlebt man nun den Weg eines jungen Mannes, der zwischen Schuld und Unschuld pendelt, nach der Befreiung von teils verdrängten, teils unverdrängten Traumata sucht. Innere Hindernisse müssen genauso umgestürzt werden wie die äußeren der vor Verlogenheit ächzenden Umwelt. So schwierig es für Nichtbetroffene ist, sich in eine solche Situation hinein zu versetzen, so schwierig ist es auch, sie auf der Bühne darzustellen. Dem gesamten Ensemble muss daher ein Lob ausgesprochen werden, bestand es doch lediglich aus Laienschauspielern der Itzehoer Kaiser-Karl-Schule. Ihnen gelang der Spagat zwischen komischer Zurschaustellung einer pseudo-idyllischen Großfamilie und der Darstellung eines Einzelkämpfers gegen bis dato verschwiegene Abgründe seines Lebens. „Das Fest“ wurde kein Fest, obwohl es alle einlud – zum in sich Gehen. Enrico Pohl
A Hitchhiker‘s Guide To The Galaxy Das ist nicht Arthur Dents (Martin Freeman) Tag: sein Haus wurde zerstört, sein Freund Ford Prefect – benannt nach einem 1949-er Modell, da er anfangs Autos für die herrschende Spezies auf der Erde hielt – ist ein Außerirdischer, und nun soll gar die ganze Erde einer intergalaktischen Hyperexpressroute weichen. Mit Hilfe von Ford (einfach genial: Mos Def) und dessen unglaublichen Reiseführer gelingt es Arthur, sich auf ein Raumschiff zu retten. Doch nun beginnt der Ärger erst richtig, denn dieses gehört ausgerechnet den Vogonen, die gerade die Erde gesprengt haben und von intergalaktischen Anhaltern gar nicht begeistert sind. Gemeinsam mit Zaphod Beeblebrox (Sam Rockwell), dem schizophrenen, egozentrischen Präsidenten der Galaxis, Marvin, dem manisch depressiven Roboter, und Trillian, dem einzigen weiteren Überlebenden der Erdzerstörung, ma-
chen sich Arthur und Ford auf die Suche nach der alles entscheidenden Frage nach Leben, Universum und allem. Über 25 Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen der irrwitzigen Geschichte – die wohl einzige Trilogie in fünf Teilen – wurde das erste von Douglas Adams‘ Kultbüchern nun endlich fürs Kino verfilmt. Neu ist lediglich die Figur des Space-Gurus Humma Kavala (John Malkovich), dessen verschnupfte Sekte die Ankunft des großen Taschentuchs erwartet. Unter Regie von Garth Jennings und Mitarbeit von Douglas Adams selbst ist eine pädagogisch garantiert sinnfreie, aber zum Schreien komische Sci-Fi-Komödie entstanden, in der man lernt, dass die Antwort auf alles „42“ ist, welche Rolle Mäuse für die Existenz der Erde spielen und warum man im Weltraum niemals ohne sein Handtuch trampen sollte. maju
Eine lebendige Urschreitherapie Hollywood überraschend anders: „Garden State“ Andrew (Zach Braff) ist Mitte zwanzig und schlägt sich in Hollywood mit Gelegenheitsjobs durch, als er vom Tod seiner Mutter erfährt. Die Beerdigung ist der erste Grund seit vielen Jahren, wieder in seine alte Heimat New Jersey zurückzukehren. Das distanzierte Verhältnis zu seinem Vater (Ian Holm), der gleichzeitig sein Psychiater ist, wird auch unter diesen Umständen nicht entlasteter. Auf dem Friedhof trifft er einen alten Kumpel (Peter Sarsgaard) wieder, der sich hier als Totengräber verdient, aber auch allerlei andere Mittel und Wege kennt, sich irgendwie über Wasser zu halten. Im Gegensatz zu diesem ist ein anderer ehemaliger Mitschüler Andrews durch die Erfindung eines lautlosen Klettverschlusses Millionär geworden. Von der Party, die er gerade an diesem Abend veranstaltet, zeigt sich Andrew wenig angetan. Stoisch nimmt er den Drogenrausch wahr und zeigt sich selbst von der Blondine wenig angetan, die sich zeitweilig lasziv auf seinem Schoß räkelt. Anders sieht es aus, als er am nächsten Tag im Wartezimmer eines Neurologen die quirlige Samantha (Natalie Portman) kennen lernt. Der unkonventionelle Umgang, den beide bereits in den ersten Worten miteinander pflegen, eröffnet Andrew Perspektiven, aus seiner emotionslosen Routine auszubrechen... Mit seinem grotesken Szenario hat es Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller Zach Braff geschafft, ein lebendiges Kleinod zu schaffen. Obwohl
– oder gerade weil die Charaktere stark überzeichnet sind, gibt einem dieser Film die Möglichkeit, Parallelen zu seinem eigenen Umfeld zu ziehen. Die Dialoge und Reaktionen sind locker und häufig überraschend. Dies wird vor allem bei Natalie Portman deutlich, die zeigt, in welch ein enges Korsett sie George Lucas gepresst hat. Die flippig-spontane Expressivität die sie hier an den Tag legt, lässt einen die Kunstfigur der Padmé Amidala fast vergessen. Lediglich die häufigen übertriebenen Tränen machen hin und wieder deutlich, das auch dies nur Schauspielerei ist. Auch wenn der Film in einem stereotypen Happy End ausläuft, das sicher so gewollt ist, bleibt einem das herrlich surreale Bild der drei jungen Menschen in Erinnerung, die in strömendem Regen, mit schwarzen Müllsäcken bekleidet auf einem verrosteten Kran stehend, aus volle Kehle in einen scheinbar unendlichen Abgrund schreien. aha
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KINO / THEATER
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TAPIR RELOADED
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Auf vielfachen Wunsch eingeeischter moritz-Fans gibt es in dieser Ausgabe ein Faksimile dreier Comics rund um einen Schabrackentapir aus den Jahren 1999/2000.
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Faksimile
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Immer wiede an Vergangen doch ist es S Bilder von un ist es Sehnsu Ein Herzschl doch ist es S
Die Augen so ist es Liebe? Das Wesen s ist es Liebe? die Worte so ist es Liebe?
Das Getane ist es Absche die Veränder ist es Furcht die Vergange es ist Trauer!
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Trauer um d Trauer um d Trauer um d Trauer um ve Trauer um d Trauer um d Gefühl der G der Geborge
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Ja, ich war sc Abnippeln. A der Bühne ab So toll war’s Licht. Keine W Mir kam es v kleben. Na gu auch gemach Gereift bin ic nicht. Hat sich eige ändert. Immer noch hausfraß. Di ten und der
SCHREIBMORITZ
Damals Immer wieder der Gedanke an Vergangenesdoch ist es Sehnsucht? Bilder von unbeschwerten Tagenist es Sehnsucht? Ein Herzschlag dem fast vergessenen,doch ist es Sehnsucht?
des Reizvollen, des Besonderen. oft denke ich an damals, Erinnerungen. Lisa Steckel
Die Augen so durchdringendist es Liebe? Das Wesen so umschmeichelndist es Liebe? die Worte so süßist es Liebe? Das Getane so unverzeihlichist es Abscheu? die Veränderung so unüberwindbarist es Furcht? die Vergangenheit unwiderbringbares ist Trauer! Trauer um das Gesagte Trauer um das Getane, Trauer um die Gefühle, Trauer um vertane Zeit, Trauer um den Verlust, Trauer um die schönen Momente, das Gefühl der Glücks, der Geborgenheit,
für weniger Schnulzenhaftigkeit Ja, ich war schon mal tot. Abnippeln. Auf Wiedersehen sagen. Von der Bühne abtreten. So toll war’s ehrlich gesagt nicht. Kein Licht. Keine Wärme. Mir kam es vor als würde ich am Boden kleben. Na gut, hab ich in gewissem Sinne auch gemacht. Gereift bin ich nach meinem Aufwachen nicht. Hat sich eigentlich überhaupt nichts geändert. Immer noch derselbe eklige Krankenhausfraß. Dieselben nervigen Verwandten und der röchelnde Zimmergenosse
röchelt leider immer noch. Warum nicht der? Warum ich? Ich könnte meine Zeit, ehrlich gesagt, auch besser nutzen. Doch, an eins kann ich mich noch erinnern. So einen Durchgang. Ganz hübsch gemacht, wenn man auf Kitsch steht. Mit duftigen Blümchen und albernen Engelchen, die sich froh jauchzend die Hände reichen. Vielleicht bin ich deshalb auch wieder zurückgekommen. „Gott holt mich ab“ Nun irgendwie müssen wir uns wohl
verpasst haben. Tja vielleicht beim nächsten Mal. Aber dann bitte mit etwas weniger Schnulz. Man stirbt ja eigentlich nur ein Mal. Da soll das doch schon ordentlich sein. Wie das aussehen sollte? Nun, ich kann ihm doch nicht ins Handwerk pfuschen. Vielleicht ein wenig mehr Licht und weniger Schmalz. Man will ja nicht beim Abtreten ausrutschen.
PLAYMORITZ
Plädoyer
Andreas Budzier
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KREUZMORITSEL
English rules the World by Vera Doering Of Birds and Men The Students Festival is over but its spirit is still present. That is why we have a riddle in English again. This time we are looking for a bird. You will find it when you bring the letters in the grey boxes into the right order.
Horizontally:
Vertically:
3 6 9 12
1 frozen water measurement 3 opposite of „sour“ dress 4 time planner letter 5 religious feast they go 7 national holiday in America of 31st Oct.? 8 circular 10 journey the lawn 11 am. word for „lorry“ day/ event (plural) 16 to impart knowledge to s.o. 17 championship football game day in February 18 unprocessed 19 explosives Saints‘ Day 20 area of grass 23 outdoor party
13 14 15 21 22 26 28 29 31 34 35 36
brit. unit of decorative or national salutation in a formal What do children call when „guising“ in the evening fruit meal you have on a blanket on another word for „holy“ writing utensils greetings for a special to hold a ceremony the evening before All indefinite article requests to attend religious feast in spring an object that can be lit abbr. of „postscript“
And the winner is...
MARIA PETER
PLAYMORITZ
Congratulation! This time you will get a voucher for the „lütt Saunaeck“. You can take it from the bureau of the AStA.
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am. word for „holiday“ opposite of „new“ pre-Lenten festival to include s.th. in a letter French word for „feast“ (pl.) bird American people eat on Thanksgiving Day 33 opposite of „bottom“
Lösungen bitte bis zum 01.Juli an: moritz@uni-greifswald.de Stichwort: kreuzmoritsel
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EIN WELTMEISTER AUS GREIFSWALD
m.trifft... ...Edgar Michalowsky Spielen Sie Doppel lieber mit Ihrer Frau oder Ihrem Bruder? Wenn das Doppel zu Hause weitergeführt und ausgewertet wird, kann es schwierig werden. So spiele ich lieber mit meinem Bruder. Das ist auf die Dauer einfacher, als mit der eigenen Frau. (grinst)
n. This time t order.
Sind Sie ein guter Verlierer? Mittlerweile schon. Mit den Jahren lernt man damit umzugehen. Wenn der Gegner wirklich besser ist, muss man das achten. Aber über eigene Fehler ärgere ich mich schon.
day“
letter feast“ (pl.) ple eat on
Gibt es Erfolge oder Titel, auf die Sie stolz sind beziehungsweise Ihnen mehr bedeuten? Die Titel nach der Wende sind schon höher zu bewerten. Man konnte Länder bereisen, in die das vorher nicht möglich war und sich mit internationalen Spielern messen. Und so ein Weltmeistertitel muss auch erst mal erkämpft werden.
m 01.Juli an: wald.de moritsel
„Was Interview? - Immer!“ Mit diesen Worten stellte sich der erfolgreiche Badmintonspieler Edgar Michalowsky den neugierigen Fragen des moritz. Dass dafür das laufende Training unterbrochen wurde, sah der aktuelle Deutsche Meister im Doppel seiner Altersklasse jedoch ungern. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, treibt er seine Schützlinge an und gibt Tipps, dass individuelle Spiel zu verbessern. Als 30-facher Einzelmeister der DDR weiß er natürlich, wie „der sportliche Hase läuft“. Die Liste seiner Erfolge allein von 1990 bis 2004 ist beeindruckend: 18mal Deutscher Meister der Altersklasse; 2003 Weltmeister im Herren – Doppel (Sofia); 2002 Einzeleuropameister (Dresden); 2000/01 Vizeeuropameister im Doppel (Newcastle) und im Einzel (Innsbruck)... Alter... 55 Jahre. Sternzeichen... Wassermann. Genaue Berufsbezeichnung... Gelernt habe ich Schweißer, und zu letzt als Verkäufer gearbeitet. Lieblingsessen... Irgendwas mit Nudeln, wegen der Kohlehydrate (grinst). Lieblings - CD... Die Musik von Peter Maffay finde ich gut. Der ist so etwa in meinem Alter. Lieblingstier ist... a) zu Hause b) aus Stoff c) ein Braten
Das ist wohl eher zu Hause. Haustiere hatten wir schon etliche. Die Kinder hatten die Tiere, um die sich meine Frau und ich dann immer kümmern mussten. Das zog sich über Generationen von Meerschweinchen... Welche Menschen unserer Zeit oder der Geschichte bewundern Sie? Da kann ich keine konkrete Person nennen. Nur so viel, dass ich alle diejenigen bewundere, die trotz ihrer tagtäglichen Arbeit nach Feierabend noch ehrenamtlich tätig sind. Von diesen Menschen gibt es viel zu wenige. Seit wann spielen Sie Badminton? 1960 bin ich in den Verein (BSV Einheit Greifswald, 1958 gegr.) eingetreten. Nebenbei habe ich aber noch Fußball gespielt. Haben Sie ein sportliches Vorbild? Nein. Welches Fach würden Sie gern in Greifswald studieren? Das gibt es nur eines: Sport. Doppel-Matches oder Einzel, was ist Ihnen lieber? Im Doppel sind wir zur Zeit erfolgreicher.
Vollenden Sie den Satz: „Sport ist...“ auf jeden Fall kein Mord. Welche Fähigkeit würden Sie gern beherrschen? Ich bin am Wasser groß geworden und von der Schifffahrt war ich schon immer begeistert, so dass ich in diesem Bereich wünschte mehr zu können. Wie sah als Kind ihr Traumberuf aus? Kapitän, aus den schon genannten Gründen. Sind Sie stolz auf sich? Nein. Ihre Tochter spielt ebenfalls erfolgreich Badminton. Hat sie das „Michalowsky-Gen“? Ja. Wie sieht ein typischer Tag bei Edgar Michalowsky aus? Auf die Woche bezogen, gehe ich dreimal die Woche zum Training. Ansonsten gebe ich die Hochschulsportkurse Dienstag Mittag und Abend, sowie Donnerstag.
PLAYMORITZ
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Was verabscheuen Sie am meisten? Unehrlichkeit. Haben Sie einen Lieblingsplatz in Greifswald? In Leutzin am Wasser bin ich sehr gern. cole
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ARVIDS KOLUMNE
Doctor Faustus
PLAYMORITZ
Versuch eines Resumees / Von Arvid Hansmann
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Als ich vor einigen Wochen einen Kommilitonen im Ruhrgebiet besuchte, machte ich bei einem Tagesauflug auch in Köln halt. Ich war nicht allein unterwegs. Mein Kommilitone hatte mein Eintreffen genutzt, um einem Gastprofessor aus Namibia und dessen junger Tochter „deutsche Sehenswürdigkeiten“ zu zeigen. So traten wir (vier) aus dem Hauptbahnhof und standen vor einem Bau, der in symbolischer und faktischer Dimension in unseren Landen kaum einen Vergleich findet: dem Kölner Dom. Der schwarzgraue Wald aus Strebepfeilern und Fialtürmchen wuchs in scheinbar ungreifbarer Weise in die dichten Wolken. Dies war also das „realisierte Konzept, den Himmel auf Erden darzustellen“. Es brannte mir unter den Fingernägeln, der jungen Afrikanerin von der Bildhaftigkeit der Architektur und der langwierigen Baugeschichte zu berichten, als wir in die gigantische Halle traten. Zunächst war sie von der übersteiger ten Vertikalität und der Akustik auch recht angetan, aber bald wurde ihr wieder bewusst, dass sie für das trübe, verregnete Wetter dieses Tages falsch gekleidet war. Und als ich sie frierend im Westwerk des Baus stehen sah und sie offensichtlich keine Lust mehr hatte bis zum Chor vorzugehen, traf mich eine Erkenntnis wie ein Schlag: Sollte dieses dunkle und feuchtkalte Gemäuer wirklich ein Gleichnis für „die Hütte Gottes bei den Menschen“ sein? Ist es nicht vielmehr der „Riesenkerker“ von dem Heinrich Heine berichtet? Während er darin vorrangig ein „Instrument“ der katholischen Kirche sah, tat sich mir das Problem universeller auf. Seit ich in Greifswald studiere, habe ich mich mit der Gestalt und der Wirkung des Kirchenbaus befasst. Hinter dem Be-
griff der „Kirche“ (Ekklesia) verbirgt sich eigentlich die „Gemeinde“, für die der Bau nur ein Ort der Zusammenkunft sein soll. Dass dies unter bestimmten Umständen durchaus funktioniert, zeigte sich zuletzt beim Kirchentag in Hannover, wo die riesigen Messehallen für lebendige Gottesdienste genutzt wurden. Ein Kirchenbau besitzt Eigenschaften, die sich nur begrenzt mit dem Terminus „Funktion“ fassen lassen. Der Anspruch,
eine transzendente Welt erahnbar zu machen, ist eine ihrer Grundeigenschaften. Doch dass dies allein durch die statische Dreidimensionalität erreicht wird, bezweifle ich nicht erst seit diesem Besuch in der Rheinmetropole. Die Kirche war in ihrer „mittelalterlichen“ Ausprägung die Umsetzung eines „Gesamtkunstwerkes“, dass durch die bewegten Szenerien der Liturgie, die Gesänge und den Weihrauch alle Sinne ansprach. Für einen Bauern oder Bür-
ger war der sonntägliche Besuch in der Kirche also ein „multimediales Ereignis“. Eine Podiumsdiskussion beim Kirchentag hatte mir nochmals deutlich gemacht, dass in heutiger Zeit eine Vielzahl von Orten diese Eigenschaften übernommen haben. Neben dem Beispiel des Fußballstadions, bei dem auch Neubauten sehr schnell „identitätsstiftend“ werden können, hat meines Erachtens vor allem der Kinofilm – oder der sich möglicherweise daraus entwickelnden dreidimensionalen Projektion – den Anspruch auf dem Weg zur „neuen Kathedrale“ zu sein. Hier wird das Großereignis mit einem persönlichen Bezug zum Akteur verwoben. Mit der digitalen Technik ist man zunehmend in der Lage, auch visuell die Dimensionen zu erreichen, die bereits von 100 Jahren in der Orchestralmusik gegeben waren. Die Möglichkeit der persönlichen Anteilnahme, die mit dem großen Massenereignis verbunden ist, findet sich auch in der biblischen Vorlage. Die Johannesoffenbarung stellt den globalen Schreckensszenarien das Bild der Himmlischen Stadt gegenüber – die hunderttausende von Orks oder KlonKriegern, die sich bei Meggido abschlachten, werden vergessen, wenn man die Passage aus Offb. 21, 2 bedenkt: „bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.“ Kein „abstraktes Begriffspoem“ sondern der Nukeus des menschlichen Lebens wird hier angesprochen – ohne jeglichen „Schleier“ : Das ist das Evangelium! Wies dies nun in unseren Tagen ein Bau vermitteln kann, ist mir bis heute im Verborgen geblieben. Ich bleibe der „Wanderer über dem Nebelmeer“, der jedoch nie aufhört zu suchen... Illustration zur Offenbarung 21. Zeichnung: David Albrecht
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ng: David Albrecht