GoSixt, Becker

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GO My Way

Ben becker b端hne des lebens Provencalisches Lebensgef端hl: Zimmer und Villen vom Hotel Sezz in Saint-Tropez im Landart-Stil um den Pool herum arrangiert.

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GO My Way

Ben becker b端hne des lebens Provencalisches Lebensgef端hl: Zimmer und Villen vom Hotel Sezz in Saint-Tropez im Landart-Stil um den Pool herum arrangiert.

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Der Mann ist schwer zu fassen: Seine „Bibel”-­Lesung füllt mühelos ­große Konzerthallen, und als Schauspieler feiert er Theater- und Filmerfolge. Wer ist Ben Becker? Von Wolfgang Timpe und Christina Körte (Fotos)

Irland-Liebhaber Ben Becker liebt es Gentleman-like: „Ich habe was übrig für britischen Lifestyle, mag den Nieselregen und den Schlag Mensch. Weißhäutige rothaarige Menschen sind mir sehr sympathisch.“

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„Ich bin ein Kind der 68er-Generation, ging mit roter Fahne zur Schule. Noch heute zehre ich in meiner künstlerischen Arbeit von diesem ungeheuren Freiheitswillen damals.“ 26 go sixt BMW X3


BENZ Ben Becker, Mercedes-Benz: „Ich liebe Limousinen. Wenn du abends auf der Bühne stehst, musst du dich auf der Fahrt von A nach B zurücklehnen und entspannen können.“ Mercedes-Benz E 200 CGI BlueEfficiency; 4 Zylinder; 184 PS; 6-Gang-Schaltgetriebe; 0-100 km/h in 8,5 Sekunden; Höchstgeschwindigkeit 232 km/h; 7,3-7,6 l/100 km; CO2 169-176 g/km; Designlinie Elegance, u.a. DIRECT CONTROL-Fahrwerk, LMR 4-fach 10-Doppelspeichen-Design, Nebelscheinwerfer und ­Tagfahrlicht mit Chromringen, Zierelemente Wurzelholzausführung.

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ein, übersehen oder gar verwechseln kann man ihn nun echt nicht. Vornehm blasse Haut, feuerroter Haarschopf, markante Gesichtszüge, unverwechselbar tiefe Stimme, stattliche Statur und plakativer Totenkopfring am Finger. Und: Wann immer möglich, umgibt er sich mit einer genußvollen Zigarettenrauchwolke. Der Mann vernebelt sich nicht, sondern genießt gerne in vollen Zügen und probiert sich und seine künstlerischen Fähigkeiten gerne aus: Ben Becker. Der Schauspieler begeistert als Tod im Salzburger „Jedermann“, schafft ausverkaufte Häuser mit seiner Eigenproduktion „Die Bibel – eine gesprochene Symphonie“, ist der Robert Biberti im Erfolgsfilm „Comedian Harmonists“, gibt den Punk-Sänger und Musiker mit seiner Zero Tolerance Band, zieht als Dauertournee-Leser mit dem Lyrikband „Der ewige Brunnen“ (deut-

sche Gedichte aus acht Jahrhunderten) durchs Land, singt mit Vicky Leandros den Schlager „Gerede, Gerede“ und hat als Kinderbuchautor die Figur „Bruno – der Junge mit den grünen Haaren“ geschaffen. Schriftsteller, Schauspieler, Sänger, Rezitator, Produzent: Multikünstler Ben Becker, 46, bespielt die Bühne seines Lebens. Verliert man da nicht den Überblick? Ist er nun Schriftsteller, Schauspieler oder Produzent? „Ich kann mir kein Leben ohne Bühne und Schauspiel vorstellen. Das ist letztlich mein Zuhause.“ Ben Becker zeigt seine Lust aufs Bühnendrama am Finger, trägt seinen Faible fürs Morbide nach außen. Der Totenkopfring ist für ihn, der gerne lustvoll zwischen Shake­s­ peare und Bibel, Punkmusik, Pop und Rock’n’Roll wechselt, eine Metapher für die künstlerische Lebendigkeit des Todes – und eine Erinnerung an seinen Freund, den DAF-Musiker Christian „Chrislo“ Haas, der ihm den Ring schenkte, kurz porträt go sixt 27


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bevor er starb. „Das war vor dreizehn Jahren, und seitdem trage ich das Ding.“ DAF, Deutsch Amerikanische Freundschaft, dann ist er ja ein Musikkind der 80er Jahre? „Ja. Vor allem Punk hat mich in meiner Pubertät begleitet.“ Apropos Jugend. Wie ist es, mit einem Schauspiel-Übervater wie Otto Sander, der Schauspielikone der vergangenen Jahrzehnte aufzuwachsen? „Ganz einfach“, lacht Ben Becker, „mit zehn habe ich den kompletten Moby Dick vorgelesen bekommen. Ich habe ihn ganz genau beobachtet, habe mir abgeguckt, wie behandelt er ein Komma, und welchen Stellenwert hat ein Semikolon. Das ist hängengeblieben.“ Und, erdrückt so ein Vorbild nicht? „Im Gegenteil. Als ich Bühnenarbeiter an der Berliner Schaubühne war, habe ich den alten Herrn ja jeden Abend beobachtet: Was passiert auf den zwei Metern, die er noch hinter der Bühne ist, und wie er sich verändert, wenn er heraustritt. Ich konnte ihm in die Karten gucken.“ Und trotzdem finden viele Künstlerkinder nur schwer ihren eigenen Weg. Fragt sich Ben Becker, wer er ist? „Da bin ich immer noch dabei, habe ich noch nicht herausgefunden. Das wäre doch langweilig, wenn ich schon mit mir abgeschlossen hätte“, zieht an seinem Glimmstengel (leichte Menthol) und blinzelt leicht spöttisch aus dem Augenwinkel. Noch mal. Abgucken führt oft zum Nachmachen ohne eigene Identität. Was hat das verhindert? „Dass ich mir erstens alles selbst er-

arbeitet habe, und zweitens die volle Liebe und Unterstützung von zuhause bekommen habe. Außerdem ist es meinem Charakter vollkommen fern, mich mit meinen Eltern zu messen.“ Liebe hin oder her. Wie hat sich diese Lockerheit im Verhältnis zu den elterlichen Gurus entwickelt? „Ach, ich hatte zwei Väter und eine ziemlich starke Mutter. Dazu war meine Großmutter Claire Schlichting Komikerin, mein Großvater Tänzer und mein Onkel Akrobat.“ Verstanden, künstlerische Vielfalt taugt nicht fürs Kopieren und führt offenbar nicht zu Komplexen. So ist er, der künstlerische Unruhestifter Ben Becker, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern.

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ls er mit Vicky Leandros den Alain-Delon-Welthit „Paroles, Paroles“ aufnimmt, und bei Carmen Nebel neben der Schlagerheroin mit tiefstem Becker-Timbre und betend umfassten Mikrofon ”... mein Herz steht in Flammen, ich will zu Asche verbrennen und dich wärmen, ...“ der Schlagergöttin Vicky entgegenträllert, steigen selbst seine Freunde aus. „Du hast ’ne Macke“ und „Wo ist der Punk in Dir“ muss er er sich anhören. Dabei habe es „wahnsinnig Spaß“ gemacht, war selbstironisch gemeint („hat nur kein Kritiker gemerkt“), und er hat („endlich!“) seinen AllzeitJugendhelden Alain Delon getroffen. Und nun hängt zuhause neben seinem Lieblingsfilmplakat „Vier im roten Kreis“ („den

BEN BECKER wird in Bremen als Sohn des Schauspieler-Ehepaares Monika Hansen und Rolf Becker geboren. Mit seiner Schwester Meret wächst er bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten Otto Sander in Berlin auf, wo er heute mit Lebensgefährtin und Tochter lebt. Seine Theaterkarriere beginnt vor der Schauspielschule früh mit kleinen Rollen beim Film und einer zweijährigen Lehre als Bühnenarbeiter bei der Berliner Schaubühne. Den Theaterdurchbruch feiert er u.a. 1993 als Tybalt in „Romeo und Julia” am Hamburger Schauspielhaus, der größte Filmerfolg („Comedian Harmonists”) bringt ihm 1998 die „Goldene Kamera” ein. Furore macht Ben Becker 2007 als Erfinder, Produzent und Hauptdarsteller mit „Die Bibel – eine gesprochene Symphonie”.

Multikünstler Ben Becker: „Ich komme von der Bühne und dem Schauspiel. Und das ist letztlich mein Zuhause.“


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Film habe ich 45 Mal gesehen“) ein neuer Delon-Mythos, das französische Originalplakat von „Le Samurai“, „Der eiskalte Engel“. Mit Delon-Widmung? Klar. „Für meinen Freund Ben. Auf bald. Ich passe auf dich auf. Der Samurai.“ Den jungenhaften Stolz versteckt er erst gar nicht.

Satzanfänge ben becker Eine rauchige Stimme ... muss man sich erarbei­ten, und habe ich mit in die Wiege gelegt bekommen. Saftige Schlagzeilen gehören ... auf die erste Seite der „Bild” – und wenn man es richtig macht, am Sonntag. Lesetourneen ... sind lukrativ und machen Spaß. Untreue kann ... erfrischend sein. Die Country­ sängerin Dolly Parton ... macht was her, hat eine tolle Stimme – und dumm ist sie auch nicht. Auszeichnungen können ... einen für kurze Zeit beflügeln und verändern den Kontostand. Tränen rollen ... oft und gerne. Reife Frauen üben ... eine gewisse Anziehungskraft aus. Der Jedermann ... ist ein guter Schauspieler und ein guter Freund. Der Salzburger Jedermann ... ist der einzig Wahre. Womanizer sind ... manchmal Vollidioten. „Theo, wir fahrn’ nach Lodz“ ... ist großartig nachts 30 go sixt porträt

um halb Drei. Frauen verzeihen ... viel. Männer vergeben ... seltener. Kitsch ... gehört ins Nippesregal. Miese Typen ... spielen in meinem Leben kurze Rollen. Glauben heißt für mich ... morgen aufstehen. Wahrheit will ... gesucht werden. Gospelgottesdienste sind für mich ... der Beginn eines wunderbaren Sonntags. Aus einer Schauspieler­ familie kommen, heißt ... nichts Vernünftiges gelernt zu haben. Gesungene Liebe ... kann schön sein. Eine Schauspielerin als Freundin ... ist anstrengend. Gegeelte Haare ... sind klebrig. Deutsche Fernsehvorbilder sind ... Horst Tappert, Manfred Krug und Götz George. Punk-Musik und Klassik ... schließen einander nicht aus.

Choleriker können ... viel kaputt machen. Liebe ist ... existenziell. Jesus und Enfant terribles ... haben viel gemeinsam. Einsamkeit ... ist Horror. Stille ... ist manchmal schön. Heimat ... ist wichtig. Heimat ist für mich ... wo ich meinen Hut hinhänge. Drogen helfen ... einem manchmal über die Straße. Zukunft bedeutet ... weitermachen. Karriere ... ist für mich existenziell. Geborgenheit braucht ... auf jeden Fall ein Ben Becker. Harald Juhnke ist ... ein Vorbild. Fernsehen hat im Unterschied zu Kino und Theater ... garantiert eine hohe Einschaltquote, die das Kino kaum schafft. Hollywood ... ist nicht wichtig. Ich bin angetreten, um Geschichten zu erzählen, und meine Geschichten finde ich hier.

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er solche Schutzengel hat, kann auch Risiken eingehen. Kein Wunder, dass er immer wieder in die Schlagzeilen gerät. Mal, weil er um des Gags willen im Radiointerview Franz Beckenbauer für tot erklärt („ich hatte Lust den roten Knopf zu drücken“), was die Schlagzeilenrepublik furchtbar erregte und Ben Becker in ihrer Wucht überraschte, und den Kaiser gelassen reagieren ließ: „Totgesagte leben länger.“ Austeilen, einstecken können. Hinfallen, wieder aufstehen. Ben Becker ist ein Büh­nenArbeiter, nein, ein Berserker. Nach einem Drogenzwischenfall kehrt er mit seinem Bibelprojekt ins Künstlerleben zurück. „Der Spiegel“ feiert „Ben Beckers göttliches Comeback“ und „Vanity Fair“ konstatiert: „Jesus mag Gottes Sohn sein, aber Ben Becker ist seine Stimme.“ Wow, mehr geht kaum. Kein Wunder, dass er alle wichtigen Auszeichnungen eingeheimst hat, außer den deutschen Filmpreis. Aber sein ihm eigener Ehrgeiz wird’s schon richten. Die Beckersche Gradlinigkeit und Ruppigkeit („angeblich bin ich schwierig, tatsächlich nur genau“) gründet sicher auch im Milieu der antiautoritären Erziehung. „Ich bin ein Kind der 68er-Generation. Wir durften zu viel, uns wurden zu wenig Grenzen aufgezeigt. Einerseits liefen bei uns Hippies durch die Wohnung, und ich ging mit roter Fahne zur Schule. Andererseits trat für mich nicht nachvollziehbar plötzlich eine unglaubliche Strenge zuhause ein.“ Um gleich zu ergänzen: „Wovon ich heute noch in meiner künstlerischen Arbeit zehre, ist dieser ungeheure Freiheitswillen damals. Das Anarchische, was ich in mir habe, das kommt daher. Das ist wunderbar, weil ich ganz naiv und sehr direkt bestimmte Dinge in Frage stelle.“ Immer Klartext sprechen. Seit über zwölf Jahren lebt er mit Freundin Anne Seidel zusammen und hat eine Tochter. Und, nicht heiraten? „Ich lasse mich doch nicht an die Heizung ketten“, lacht er. „Ich setze mich selber gerne unter Druck, aber wenn man Druck auf mich ausübt, bin ich weg.“ Nicht ohne ironisch gebrochene Eitelkeit sagt er, dass „ich von klein auf ein außergewöhnliches Menschenkind bin, weil ich die Schauspielerei von meinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen habe. Ich kann nichts anderes, bin in einer Künstlerfamilie aufgewachsen.“ Punkt. Kurze Pause, tiefer Zug an der Zigarette. „Und dann bin ich auch nicht doof“, sagt er als 46-Jähriger mit Blick auf seine Karriere, die nun schon über 25 Jahre realexistiert. Everybody’s Darling wird Ben Becker nie. Er polarisiert. Der blasse Rotschopf zieht gerne klare Kante. Kein Wunder, dass der Charaktermime am Kino besonders den „Minimalismus“ mag. „Ich bin ein Freund von wenig machen. Man muss nur sehr genau sein, wo ich mit einer Figur, die ich spiele, am Ende hin will.“ Wie beim Sturmbannführer Koslowski im jüngsten Film „Habermann“, den er „entnazifizieren“, in die Jetztzeit holen will. Im Moment arbeitet er an einem Projekt, wo es um Friedrich Engels, Franz Kafka und Dimitri Schostakowitsch geht. Ben Becker bricht immer wieder aus, sucht Neues. Theaterbühne und Filmset ziehen ihm offenbar oftmals zu enge Grenzen. Getrieben von seiner plakativen Liebe zur Darstellungs­wucht und der Verliebtheit in den künstlerisch neuartigen Erfolg, will er sich neu ausprobieren. Ben Cäsar Becker, ein Schauspiel-Minimalist im Circus Maximus des Lebens.


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