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Nr. 007
WINTER 2007
V E R B I E R n PAT R I C I A R I E K E L n H AWA I I n M U M B A I n K E M P I N S K I - H O T E L S n R I E D E L - D Y N A S T I E
e n t s pa n n e n & e n t d e c k e n
go sixt
entspannen & entdecken
Nr. 007
WINTER 2007
EUR 4,80
GSeSerie O
leading hotel companies (1) DIE KEMPINSKIGRUPPE
HAWAII wellen-reiter: wie sich die trauminsel zum neuen hotspot der YOUNG ECONOMY mausert.
MÜNCHEN
people-queen: warum die glamourwelt ohne „bunte“-chefin patricia riekel arm dran wäre.
VERBIER
pisten-teufel: wo sich die besten freerider der welt zum fliegen und springen treffen.
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welcome welc Regine Sixt Ein erfolgreiches und friedliches 2008! Liebe Freunde von Sixt, ein bewegendes Jahr mit vielen aufregen den Erlebnissen geht jetzt in die schöne be sinnliche Jahreszeit über. „Die wahre Groß zügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben“, hat Albert Camus geschrieben. Es sind die Vi sionen für das Neue, die uns immer wieder dazu inspirieren, Sixt im Dienste unserer Kunden weiterzuentwickeln. So sind wir dieses Jahr mit unseren VW-Touran-Fahr zeugen, der ersten erdgasbetriebenen und verbrauchsarmen Umweltflotte eines Auto vermieters, einen weiteren großen Schritt zu einer ökologisch verantwortungsvollen Mobilität gegangen. Wir haben darüber hi naus auch weiter in die attraktiven Wachs tumsmärkte in Südamerika, China oder In dien investiert. Doch bei aller Leidenschaft für den Erfolg denken wir auch an die Schwachen. Mit der Regine Sixt Kinderhilfe e. V. unterstützen wir die Kleinen in aller Welt, die dringend unsere Zuneigung und Hilfe brauchen. Mit der Aktion „One from the heart“ im Rahmen unseres Programms „Tränchen trocknen“ haben wir auch dieses Jahr wieder vielen Kindern in Not geholfen und ihnen Chan cen zu besserer Bildung ermöglicht. Natürlich haben wir uns in diesem Jahr auch darüber gefreut, dass die Konjunktur weiter dynamisch angezogen hat, dass die Arbeitslosenzahlen weiter kräftig gesunken und alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbe reiche von einem Klima des Aufbruchs und
unternehmerischer Risikofreude angesteckt worden sind. Schauen Sie doch mal in unse re GoSixt-Reportage aus Mumbai und lassen Sie sich überraschen vom Wagemut der Menschen in Indiens Wirtschaft und Gesell schaft. Ein Highlight dieser Ausgabe ist für mich auch das Porträt über die „Bunte“Chefredakteurin Patricia Riekel, der wir bei der Wahl ihres neuen Autos über die Schul ter blicken konnten. Oder lassen Sie sich einfach vom aufregenden, den Himmel er stürmenden Architekturstil der neu eröffne ten, futuristischen BMW-Welt in München begeistern. Das Motto der diesjährigen IAA in Frank furt, „Driving the Future“, nehmen wir ger ne als Ansporn für unsere Mitarbeiter in über 85 Ländern rund um den Globus. Wir sehen für das Jahr 2008 mit Vorfreude den sportlichen Großereignissen wie der Fuß ball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz und den Olympischen Som merspielen in Peking entgegen. Die Welt trifft sich, und Sixt ist schon vor Ort. Wir hal ten Menschen in Bewegung, ruhen uns nicht auf Erfolgen aus. Der Kunde steht im Mittelpunkt, er ist unser Chef. Damit halten wir unseren spirit of mobility lebendig. Lassen Sie uns zum Jahresausklang ge meinsam anstoßen und mit Freude nach vorne schauen. Ich wünsche uns allen ein wunderbares und erfolgreiches, gesundes und friedliches neues Jahr! Herzlichst Ihre Regine Sixt
EDITORIAL go sixt 3
Erleuchtete Chill-out-Kolonie Keana-Beach: Tagträumer, Banker, Weltverbesserer auf Hawaii. Irgendwann ist der Spuk vorbei, der Strand wieder wie leergefegt. Wie schwarzer Samt fällt die Nacht über die Szene.
Foto: erol gurian
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Herausgeberin Regine Sixt (V.i.S.d.P.) Sixt GmbH & Co. Autovermietung KG, Zugspitzstr. 1, 82049 Pullach · Telefon: +49 (0) 89 7 44 44-0 · Telefax: +49 (0) 89 7 44 44-8 43 55 · www.sixt.com Verlag Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Zippelhaus 3, 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0) 40 37 50-11 13 Telefax: +49 (0) 12 12 515 614 026 · www.bfhh.de Chefredakteur Wolfgang Timpe · Creative Director Uwe C. Beyer · Layout Sibylle Trenck, Friederike Sattler Mitarbeiter dieser Ausgabe: Carsten Anhalt, Daniela Baetz, Gerda Harda Brandt, Daniela Erdmann, Daniela Fois (Schlussredaktion), Frank Paschen, Michael Link, Andreas Lueg, Pascal Morché, Angela Oelckers, Colette E. Richartz, Johannes Schweikle, Angelika Zanggl FOTOGRAFEN: Erol Gurian (München), www.gurian.de Anzeigen: Soundbay Communications Ltd. · Wittenbergerstr. 17, 04129 Leipzig · Telefon: +49 (0) 341 33 77-600 · Telefax:+49 (0) 341 33 77-112 · www.soundbay.co.uk Druck + Versand: Neef + Stumme GmbH & Co. KG · Druck und Verlag · Schillerstraße 2, 29378 Wittingen · Telefon: +49 (0) 58 31 23-0 · Telefax: +49 (0) 58 31 23 100 · www.neef-stumme.de REPRO: 4mat Media · Arvato · Kleine Reichenstraße 1 · 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0) 40 76 79 36-22 · Telefax: +49 (0) 40 76 79 36-28 · E-Mail: eva.claas@4mat-media.de · www.mohnmedia.de © GoSixt erscheint in der Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Geschäftsführer: Wolfgang Timpe und Uwe C. Beyer; Zippelhaus 3, 20457 Hamburg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung oder Verwertung ohne Einwilligung des Verlags ist nicht zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Bilder wird nicht gehaftet. Titelfotos: Erol Gurian, Verbier/Bagnes Tourisme
4 go sixt inhalt
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d i e s e m
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3 W EL C O M E Herausgeberin Regine Sixt über Mut und Mobilität im Jahr 2008 8 LOUNGE Sixt-News: freundliche Erdgas-Flotte, flotte Tiguan-Karawane, pfiffige Piper-Tour 1 4 LI F ES T YLE I Zukunft Auto: der neue Eventtempel BMW-Welt 2 0 T RA V EL I Wie die Skiverrückten von Verbier sich im Xtreme Freeride Contest in senkrechte Hänge stürzen 2 6 M Y W AY „Bunte“-Chefin Patricia Riekel: Kann denn Mini Sünde sein? 3 4 S T YLE M EN Dezentes Grau und kuscheliger Flausch prägen den modernen Winter-Mann 3 6 S T YLE W O M EN Sonnige Farben und Luxuskuscheleien verhüllen die Dame 4 0 T RA V EL II Aloha Hawaii: Außer blauen Traumwellen bietet der Surfer-Archipel sattes Tropengrün und schwarze Lavahölle 5 4 H I - END Vom Aigner-AMG-Mercedes bis zum Baldessarini-Backgammon-Spiel 5 8 T r a v e l III Businessmetropole Mumbai: Boomtown trifft Traumstrand, Wasserbüffel auf Biotech 7 4 T r a v e l III Sixt Indien: Chauffeurservice vom kleinen Tata bis zur E-Klasse 7 6 RELA X Neue Serie: Exzellente Hotel-Oasen – die Kempinski-Gruppe in Tansania, St. Moritz und Berlin 8 2 GAS T RO Spreewald-Wellness: die Gourmetscheune „Zur Bleiche“ mit Landhausluxus 8 4 LI F ES T YLE II Gläser-Dynastie: Georg und Maximilian Riedel erzählen Geheimnisse und Erfolgsrezepte 9 4 LI F ES T YLE II Gläser-Hitparade: die besten Riedel-Weingläser der Welt 9 6 AR T S Feinste Fotografie, klangvolles Kunstjahr 2007, beste Bücher, hervorragende Hörstücke
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Lounge Lo
Grünes Erdgaszeichen: „Wir unterstützen technische Innovationen rund ums Autofahren.“
8 go sixt news
Je mehr umwelt, desto sixt. Deutschlands größter Autovermieter tickt innovativ: Die neue Erdgasflotte von 1000 Touran Ecofuel setzt auf grüne Mobilität.
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iebe Schadstoffe, hier werdet ihr nicht ausgestoßen“, lacht die Botschaft vom Werbeplakat. Erdgas kann gesund sein – im Auto. Mit 1000 neuen VW Touran Ecofuel, die Sixt an bundesweit 28 Stationen (inkl. elf Flughäfen) anbietet, setzt Deutschlands größter Autovermieter und weltweiter Anbieter hochwertiger Mobilitätsdienstleistungen ein grünes Zeichen. Detlev Pätsch, Vorstand Operations der Sixt AG: „Bei Sixt ist es Tradition, technische Innovationen rund ums Autofahren zu unterstützen. Deshalb haben wir erneut die Initiative ergriffen und stellen erdgasbetriebene Vermietfahrzeuge zu Topkonditionen bereit.“ Heraus kommt ein ökofreundlicher Dreisprung: geringerer Schadstoffausstoß, günstiger Mietpreis wie in der Golf-Klasse und niedrige Kraftstoffpreise (bis zu 50 Prozent!). Für die neue Erdgasflotte vom Marktführer aus Pullach gilt: je mehr Umwelt, desto Sixt. Eben the spirit of mobility.
foto: Andrew Penner/istockphoto.com
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TIGuan-karawane live!
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ögen Sie’s knapp? „ExklusiVW“! Knackig, kompakt, Sixt. So wird das neue Kult-SUV VW Tiguan aus Wolfsburg beworben, das Sixt als einziger deutscher Autovermieter exklusiv für 99 Euro pro Tag (inkl. 500 km) anbietet. Vorm Mietstart zieht eine VW-Tiguan-Karawane auf Werbetouer durch deutsche Großstädte. Auch ein Kraftpaket braucht Zuwendung!
punkte sammeln mit shell
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ir sind sehr glücklich, denn Shell und Sixt sind ein perfektes Mobilitätstandem“, bekennen sich beide Topunter nehmen zu ihrer erfolgreichen Partnerschaft. Seit über einem halben Jahr nutzen schon Tausende von Shellkunden die 50- und 100-Euro-Voucher aus dem Bonusprogramm Shell Clubsmart an allen Shellstationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neu: Jetzt bekommen Karteninhaber, die einen Sixt-Wagen mieten, 500 Clubsmart-Punkte gutgeschrieben – bei Sixt rent a car, Sixt rent a truck oder Sixt holiday cars. Erfolg liebt eben neuen Erfolg.
Matthias reim verdammt, ich klick dich Zahlen schwindeln nicht: über 1,9 Millionen Besucher sehen auf Youtube & Co. das Sixt-Reim-Video
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er Popfaktor ist messbar – im Internet. So auch beim Schlagersänger Matthias Reim, der mit „Verdammt, ich lieb dich“ seinen Superhit hatte und 1999 eine veritable Pleite hinlegte. Mit dem frechen, selbstironischen „Verdammt, ich hab nix“ eroberte der klamme Popkünstler die Internethitparaden. Über 100 Blogs zieren zum Sixt-Kultvideo von Matthias Reim das Web, 1,9 Millionen Besucher schauten auf youtube.com, myvideo.de oder google.de sein exklusives Sixt-Video „Verdammt, ich hab nix“, und der Schlagerpoet belegte Platz zwei der deutschen Download-Charts. Arm kann auch mal sexy sein.
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LEASING MIT LIESE
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ine neue Werbekampagne der Sixt Leasing AG setzt auf runde Formen: „Ach, wenn sich doch die Liese auch so einfach leasen ließe“, schluchzt sehnsüchtig der Männerclaim von der LKW-Flotte. Tja, einen 7,5Tonner von Sixt kann man eben schneller erobern als attraktive Dirndlherzen. Das exklusive LieseMotiv strahlt von Trucks in München, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, Berlin und Frankfurt. Die Botschaft richtet sich an Privatkunden, Selbstständige und kleine Firmen: Sixt vermietet eben nicht nur Autos, sondern verfügt mit der Sixt Leasing AG über innovative Mobilitätsangebote. Trau dich, lease mich – the spirit of mobility.
GOLounge
Fotos: helge wonka
Traumflug mit Piper P28A über die dänischen Südseeinseln: Malerisch schmiegt sich der Yachthafen von Marstal auf der Insel Ærø an die Ostseeküste, Familie Wonka am Landeplatz Sydfyn/Tasinge; stolzes Gartenhaus von Valdemars auf der Insel Tasinge.
mobilität mal anders Wie Helge Wonka mit Kleinflugzeug und Faltrad von Paderborn nach Dänemark tourte – und mit Sixt rent a car zurück
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ittwoch früh, Flughafen Paderborn-Lippstadt. Die Maschinen der Lufthansa nach Frankfurt und München sowie viele Air-Berlin-Boeings gen Mallorca und Co. warten aufs Abheben. Im Sektor Allgemeine Luftfahrt wird die viersitzige Piper P28A aus dem Hangar gezogen und aufgetankt. Checkliste für Flugvorbereitungen abarbeiten, konzen trieren und ab an den Rollhalteort von Startbahn 06. Der Pilot: Helge Wonka. Der 49-jährige Marketingmitarbeiter eines großen Paderborner Bankautomatenherstellers liebt das Freizeitfliegen in der Einmotorigen. Mit seiner Frau Susanne freut sich der Hobbyflieger auf eine ungewöhnliche Urlaubstour: erst mit der Piper nach Dänemark
Helge Wonka samt Falträdern und Miet-Golf vor der Sixt-Station in Flensburg: Navi hilft, die Ruhe zu bewahren. 12 go sixt news
fliegen, mit den Falträdern die Inseln erstrampeln und dann von Flensburg zurück nach Paderborn mit einem Sixt-Mietwagen. Fliegen, strampeln, cruisen. Auf 7500 Fuß (2286 Meter) geht es in einer Linkskurve Richtung Hannover und dann an Hamburg vorbei Richtung Dänemark. Wir überfliegen Eckernförde und erreichen die Insel Ærø in der dänischen See, die Wiege Dänemarks. So stolz, so schön geben die Inseln der See Charakter. Kein Zufall, dass man die Inseln im Südfünischen Meer auch Südseeinseln nennt – Ærø hat die meisten Sonnenstunden im Jahr. Gelandet wird auf dem Flugplatz Sydfyn/Tasinge. Aus der Luft haben wir die Fahrradziele ausgekundschaftet. Wo sind die Ortschaften, wo die schönsten Küstenabschnitte, wo legen die Fährschiffe an und ab? Übrigens sind wir erst vor 2:07 Stunden gestartet. Falträder auspacken, Gepäck aufladen, der Copilot fliegt die Piper zurück nach Paderborn. Per Rad am nächsten Tag nach Valdemars Schloss – immer am Meer lang. Abends sind 38 Kilometer geschafft. Wir genießen schlichte Gasthöfe und tolle Bäckereien von Ruedköbing bis Sonderborg. In Flensburg übernehmen wir den Sixt-Golf und lassen uns um alle Staus bei Hamburg und Hannover herumleiten. Dank Navi können wir Ruhe bewahren. Unser Traumurlaub der etwas anderen Mobilität geht entspannt zu Ende. Helge Wonka
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Lifestyle Life
Am Olympiapark1, Kreuzung Petuelring/Lerchenauer StraĂ&#x;e: poetische PS-Patina auf dem Asphalt.
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Das BMWunder.
fotos: bmwgroup
München hat ein neues Wahrzeichen: die BMW-Welt. Das Abholzentrum für Autokäufer, Modellschaufenster und Eventpalast für Mobilitätsdebatten trägt futuristisches Design. Willkommen in der Carchitecture-Kathedrale
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GO Lifestyle
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ämmerung legt sich über den Münchner Osten, hüllt das Olympiagelände mit seinen markanten Polygonen, den majestätischen Fernsehturm und die BMWVerwaltungssäulen, den „Vierzylinder“, in melancholische Abendstimmung. Auf dem Petuelring und der Lerchenauer Straße ziehen die Mobilitätslemminge zur Rush-hour heim in die Vorstadt oder rein ins Münchner Nachtleben. Die weißen Schweinwerfer und roten Rücklichter ziehen ihre langen Lichtbänder und tanzen durch das Wirklichkeitsgemälde Feier abendverkehr. Poetische PS-Patina auf dem Asphalt. Plötzlich dreht sich wie von elfenleichter Hand ein gigantischer Kegel in den Abendhimmel und setzt die Sinne mit seiner Dynamik und Transparenz in Bewegung: Ihr Auftritt, BMW-
Feierabendgemälde Rushhour: München leuchtet, die BMW-Welt glüht.
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Welt. Adresse: Am Olympiapark 1. Der neue Mobilitätstempel der bayerischen Autoerfinder beschert der Marke BMW sowie Kunden und Besuchern ein magisches BMWunder. Mit Verve dreht sich die wie eine leichte Papyrusrolle wirkende Wabenhaut aus Stahl und Glas des Entréekegels in den Himmel und geht über in eine schwungvolle Dachwolke. München leuchtet, die BMW-Welt glüht. Was so spielerisch leicht und dynamisch daherkommt, wird von gewichtigen Fakten getragen: Stolze 180 Meter lang, 130 Meter breit und über 30 Meter hoch ist dieser transparent wirkende BMW-Welt-Körper aus Stahl und Glas mit seinen kräftigen Betonbizeps aus Brücken, Rampen und Pendelstützen des Daches – auf imposanten 73 000 Quadratmetern. Fest veran-
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kert schwebt die BMW-Welt dem Betrachter entgegen. Knapp 500 Millionen Euro haben sich die Autobauer, die mit dem Dauerbrenner „aus Spaß am Fahren“ die PS-Freude an Technik werbebefeuern, ihre neue Markenwelt kosten lassen. Welcome home, BMW-Ufo. Im dreizehn Meter hohen Doppelkegel kann man über die „Straße der Mobilität“ flanieren, vorbei an aktuellen PKW- und Motorrad-Modellen, bekommt flatscreenig Shows zu Forschung, Design und Technik geboten und kann sich mit der Öko-Wasserstoffflotte vertraut machen – oder holt wie ein Kaiser mit großem persönlichen Marketingfeuerwerk sein Automobil ab. Der Kunde ist König und BMW der Hofmarschall. Kommen, staunen, informieren. Die BMW-Welt führt einen
Aus Spaß am Staunen: kommen, träumen, informieren. Der Kunde ist der König und BMW der Hofmarschall.
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DIE ERFINDER der BMwWelt: Coop HIMMELB(L)AU Für den Mitbegründer der Edelarchitektenschmiede Coop Himmelb(l)au aus Wien geht nichts ohne Begeisterung und Emotion: „Architektur muss brennen.“ Und für den jüngsten Coup der BMWWelt passt auch ein weiteres Bekenntnis der Inhaber: „Häuser müssen sich wie Rock ’n’ Roll anhören. Kein Zufall, meint man, dass die beiden Architekten Wolf D. Prix (Foto) und Helmut Swicinsky, die ihr Büro 1968 in Wien eröffneten, sich einen so leuchtenden, hymnischen Namen für ihre Arbeit ausdachten. Fast 40 Jahre mussten die Avantgardisten warten, bis sie ihrer Coop Himmelblau mit der dynamischen BMW-Welt, die sich dem Kosmos entgegenschraubt, ein eigenes Denkmal setzen konnten. www.coop-himmelblau.at
Ufo trifft Vierzylinder: Nach kosmischem Abflug landet man auf schnöder Erdenstraße. Ich fahre, also bin ich.
13 Meter hoher Showkegel: Präsentation von Autokunststücken. 18 go sixt architektur
dem Petuelring. Macht nichts. Aufgeladen mit dem Genuss von Formen, Licht und Leichtigkeit schwebt man seiner Edelstahlkarosse entgegen und denkt unwillkürlich an die Maxime des Philosophen Descartes: „Ich denke, also bin ich.“ Denn die Architekturwelten der Avantgardisten Coop Himmelb(l)au haben ihn in futuristische Mobilität übersetzt: Ich fahre, also bin ich. BMW – aus Freude an der Zukunft. Wolfgang Timpe BMW Welt, Am Olympiapark 1, 80809 München; Infos: 0 18 02/11 88 22, www.bmw-welt.com; Öffnungszeiten: täglich 9 bis 20 Uhr
fotos: bmwgroup
vielfältigen Dialog mit Besuchern und Themen rund um Mobilität, zu der es regelmäßig Foren gibt. Eventwelt BMW. Die hinreißende Dynamik des Prachtbaus, den die Kultarchitekten der Wiener Coop Himmelb(l)au (siehe Kasten oben) erfunden haben, ist bei aller futuristischen Modernität auch eine romantische Erinnerung daran, als das Auto in seinen windkanallosen Zeiten noch unverwechselbare, nun ja, weibliche Formen hatte. Wie die ins Unendliche geschwungenen Kotflügelformen früher Jahre versprüht der BMW-Welt-Doppelkegel einen kosmischen Schwung ins All. Da haben die CoopHimmelb(l)au-Macher ihrem Namen Ehre gemacht und sich selbst ein einzigartiges Denkmal gesetzt. Die BMW-Welt schickt die weiß-blaue Motorenmarke auf eine ästhetisch fantastische Image- und Erlebnisreise. Die BMW-Welt zelebriert die mobile Zukunft als kosmischen Lebensraum. Doch die BMW-Welt will nicht nur Abholzentrum oder automobile Shopping-Eventmall sein, sie ist eine moderne Carchitecture-Kathedrale. Es ist wie bei Kult-Gotteshäusern, etwa der Sixtinischen Kapelle: Man ist begeistert und in den Bann geschlagen, ja, auch kühle Ehrfurcht kann einen erfassen. Dem steht die BMW-Welt nicht nach. Noch betäubt vom kosmischen Trip landet man beim Verlassen auf der schnöden Erdenstraße,
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Travel Tra Die Show ist lebensgef채hrlich, die Teilnehmer sind handverlesen: Wir schweben 체ber der Welt.
V E R B I E R
SPITZEN REiTER
In Verbier tragen die besten Freerider der Welt ihren h채rtesten Wettkampf aus. Hier beim Xtreme Freeride Contest im Schweizer Wallis finden auch sportliche Skifahrer Traumabfahrten V on J oh a nnes S chwei k l e
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fotos: verbier/bagnes tourisme
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m Samstagnachmittag ist die Stimmung ausgelassen wie auf einer Klassenreise. Und der Lehrer gibt sich Mühe, den Spaß nicht zu verderben. Er will nicht autoritär zu sein, doch er macht sich unüberhörbar Sorgen: „Ihr seid große Jungs und Mädels. Aber jeder braucht Integralhelm und Lawinenpiepser“, schärft Nicolas Hale-Woods ein. „Und wer morgen früh keinen Rückenprotektor trägt, darf nicht an den Start. Wir werden das beinhart kontrollieren!“ Nicolas Hale-Woods trägt eine braune Strickmütze und einen grünen Anorak. Der smarte Jungunternehmer mit englischem und Schweizer Pass organisiert in Verbier in der Westschweiz den härtesten Wettkampf für die Freerider dieser Welt, den „Xtreme Verbier“. Sie müssen die Nordwand des 3 222 Meter hohen Bec des Rosses bezwingen. Diese öffnet sich wie in einem gewaltigen Amphitheater zum flachen Col des Gentianes, mitten im Skigebiet von Verbier. Dort sitzen die Zuschauer, gut versorgt mit Raclette und Walliser Weißwein. Logenplätze und Bühne sind perfekt aufeinander abgestimmt: „Hier können wir eine Show bieten, die alle berührt“, sagt Hale-Woods. Die Show ist halt lebensgefährlich. Deshalb sind die aufgekratzten Teilnehmer der Klassenreise handverlesen: die 35 besten Freerider dieses Planeten, 19 Skifahrer und 16 Snowboarder. Sie werden morgen das Fahren im wilden Gelände abseits der gewalzten Pisten im wahrsten Sinn des Wortes auf die Spitze treiben. Sie werden sich diese 500 Meter hohe Nordwand herunterstürzen, die aussieht wie eine Pyramide aus Stracciatella-Eis. Nur dass die dunklen Sprengsel im Weiß halt keine Schokostückchen sind, sondern Felsen aus solidem Granit. Wer sich von diesen bis zu 15 Meter hohen Klippen die coolsten Sprünge traut und nach der Landung auch noch eine flüssige Linie fährt, der gewinnt. „Dieser Berg ist mein Partner“, sagt Ian McIntosh, „er spornt mich an, mein Bestes zu zeigen, und das mag ich.“ Der Kanadier ist 26 Jahre alt, hat schon die amerikanische Freeskiing-Tour gewonnen und fährt am liebsten in Verbier. „Hier ist es richtig steil, da landest du nicht nach dem Sprung über einen Felsen schon wieder im Flachen.“ Er sagt das bedächtig und überlegt, sein breitschultriger Körper strahlt Ruhe aus. Er verdient sein Geld als Profi-Freerider, doch ihm behagt das Gruppenerlebnis der Klassenreise. Mit den Konkurrenten sitzt er stundenlang am Fuß der Wand und studiert durchs Fernglas den Berg. Man gibt sich gegenseitig Tipps, welche Linie man in welchem Couloir nehmen muss. Und das
Halsbrecher: Freerider stürzen sich die 500 Meter hohe Nordwand hinab.
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durchschwingen. Wie viele Cracks dieses Gebiet anzieht, zeigt sich bei einem Drink an der „Powder Spirit Bar“. Aus dem Liegestuhl auf der Aussichtsterrasse, 2 730 Meter über dem Meer, verfolgen wir großes Kino: Arme zeigen nach links oben, wo auf dem Grat am MontGelé zwei Skifahrer stehen. Der erste schwingt ab in eine schmale Rinne, traversiert ein Felsband und zieht ein Zopfmuster eleganter Schwünge in die steile Wand. Weiter hinten sieht man drei Snowboarder aufsteigen, auch sie suchen eine Abfahrt im unberührten Tiefschnee. Die Sonne wirft gleißendes Licht auf die weißen Gipfel, die aus einem Nebelmeer ragen. Wir schweben über der Welt. Wer bei diesem Blick nicht besoffen wird vor Glück, oder wenigstens angeschickert, der darf keinen Urlaub mehr in den Bergen verbringen.
Schullandheim ist auch in Ordnung, findet Ian: „Der Organisator kümmert sich um Unterkunft und Verpflegung. Und Verbier ist wirklich ein hübscher Ort.“ Zwischen Juweliergeschäften und AprèsSki-Bars ist an der Dorfstraße eine Großleinwand aufgebaut. Am Abend werden hier Freeride-Filme gezeigt: Snowboarder fahren über paradiesisch unberührte Flanken, gestalten den Tiefschnee mit ihren Linien wie ein Maler die Leinwand. Bei jedem Schwung legt sich ein weißer Schleier zwischen Berg und Himmel. Die letzten Strahlen der Sonne fallen schräg auf das geschlossene Ortsbild von Verbier. Alle Häuser müssen hier im Chalet-Stil gebaut werden. Höchstens fünf Stockwerke hoch, die Fassaden müssen mit Holz verkleidet sein, Flachdächer sind tabu. Der Ort hat von der kurzen Hausse des Neuen Marktes profitiert, junge Anleger haben von ihren Börsengewinnen Häuser in Verbier gekauft. Von denen ist keines unter einer Million Schweizer Franken zu haben. Für sportliche Skifahrer bietet Verbier einen der besten Tummelplätze der ganzen Alpen. 410 Kilometer markierte Pisten erstrecken sich über vier Täler. Wer herausfordernde Abfahrten mag, kommt hier auf seine Kosten. Zum Beispiel auf der Skiroute Chassoure, die nie präpariert wird. Die Buckelpiste ist endlos lang und steil, wem das noch nicht reicht, der kann am Schluss noch zwischen den Bäumen
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m Sonntagmorgen knattert ein Hubschrauber vor der Nordwand des Bec des Rosses. Der Kameramann an Bord liefert Bilder auf die Großleinwand vor der Hütte am Col des Gentianes. Sie zeigen, was mit bloßem Auge für die Zuschauer nicht zu erkennen ist: Nur die Stahlkanten der Ski von Ian McIntosh halten Kontakt zum Schnee, unter den Laufflächen gähnt das Nichts. Ein Arm pendelt wie eine Balancierstange um Gleichgewicht. Der Kana-
Xtreme Freeride Verbier: für Sport-Skifahrer der beste Tummelplatz der ganzen Alpen. 22 go sixt VERBIER
fotos: verbier/bagnes tourisme
Gleißendes Licht fällt auf weiße Gipfel. Wir schweben über der Welt.
GO Travel dier steht aufrecht, trotzdem berührt sein anderer Arm die Wand, so steil ist sie. Die Hand gleitet am Schnee entlang, in den der Wind Muster wie Riesenschuppen gefräst hat. Die Ski lösen Schneestaub aus, den die Freerider „Fluff“ nennen, und der wie ein Wasserfall über den dunklen Felsen fließt. Nach einem Linksschwung muss McIntosh stoppen, um nicht von seiner eigenen Miniatur-Lawine aus der Wand geschleudert zu werden. In den ersten Jahren traten ausschließlich Snowboarder zum Xtreme Freeride Contest an. „Aber seit dem Ende der 90er-Jahre ist das Niveau der Skifahrer im Freeriden so dramatisch gestiegen, dass wir sie seit 2004 auch einladen“, sagt der Organisator Nicolas Hale-Woods. Dabei zeigte sich, dass die genüsslich gepflegten Animositäten zwischen Snowboardern und Skifahrern unter den Cracks kein Thema mehr sind. „Die beiden Stämme haben sich zu einem vereinigt. Die gehen ja auch sonst gemeinsam zum Fahren an den Berg.“
Free Skiride: rotiert wie ein Propeller um die Körperachse.
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ie Skifahrer sind schneller und dynamischer unterwegs, die Snowboarder bauen in ihre Sprünge Drehungen um alle möglichen Achsen ein. Ian McIntosh hat Pech: Bei der Landung nach einem hohen Sprung erwischt er einen Felsen und bricht beide Ski. Sie schlabbern wie Nudeln an seinen Beinen, der Rest seiner Fahrt sieht aus wie im Slapstick. Die flüssige Show am Berg, unterlegt von Musik aus Riesenlautsprechern, garniert von aufblasbaren Sponsoren-Logos, lässt bei den Zuschauern das Gefühl für die halsbrecherischen Gefahren in dieser Nordwand abstumpfen. Als Letzte geht die Schwedin Jennifer Farde am Gipfel an den Start. Wolken haben den Himmel zugezogen, die Sicht ist diesig geworden, die Schwedin findet die Orientierungspunkte nicht mehr, die sie sich gestern beim Studium durchs Fernglas gemerkt hat. Sie verfährt sich, klettert quälend langsam durch eine Felspartie, aus der sie sich nach einer unendlich langen Minute mit einem Sprung befreien will. Bei der Landung stürzt sie, rotiert wie ein Propeller um die Körperachse, verliert erst einen Ski, dann den zweiten, fällt ungebremst über eine Klippe und rutscht wie ein Stein mehrere hundert Meter in der Falllinie den Berg hinunter. Künstlerpech. Am Abend sitzen alle 35 Freerider vor der Großleinwand an der Dorfstraße von Verbier. Jennifer Farde hat inzwischen ihr dunkelblondes Haar frisch gewaschen und die Krücken neben
sich auf den Boden gelegt. Alle Abfahrten werden noch einmal gezeigt, jeder Fahrer kommentiert seinen Lauf. „Der Sprung hätte auch gutgehen können“, sagt die Schwedin trocken, und als die Bilder noch einmal zeigen, wie ihr Körper unkontrolliert über den Felsen geschleudert wird, erklärt sie unaufgeregt: „Etwa hier habe ich mir das Bein gebrochen.“ Nach dem letzten Video ziehen sich die Freerider zur Beratung zurück. Sie küren denjenigen zum Sieger, der die anspruchsvollste Fahrt auf der schönsten Linie gezeigt hat. Ihre Wahl fällt auf den Franzosen Olivier Meynet. Der ist 26 Jahre alt, sein Gesicht trägt kindlich weiche Züge, und als er unter johlendem Beifall auf die Bühne klettert, lächelt er verlegen. Der Sponsor überreicht ihm den Hauptgewinn, den Schlüssel zu einem schwarzen Nissan-Pick-up, der majestätisch vor der Leinwand parkt. „Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen werde“, sagt der Sieger des weltweit härtesten Freeride-Wettbewerbs. „Ich habe noch keinen Führerschein.“
VERBIER INFO
fotos: verbier/bagnes tourisme
Verbier liegt auf 1500 Meter Meereshöhe im französischsprachigen Teil des Wallis. Das Skigebiet „4 Vallées“ reicht bis auf den 3330 Meter hohen Mont-Fort (fantastisches Hochgebirgs panorama!) und bietet 410 Kilometer Pisten in allen Schwierigkeitsgraden. Darüber hinaus finden gute Skifahrer und Snowboarder grandiose Hänge zum Freeriden, teilweise auf von der Pisten-
wacht kontrollierten Routen. Jenseits dieser Reviere sollte sich niemand ohne Führer im Hochgebirge bewegen. Informationen: Verbier Tourisme, Place Centrale, CH-1936 Verbier; Tel.: +41 27 775 38 88; Fax: +41 27 775 38 89; www.verbier.ch Der nächste Xtreme Freeride Contest findet
vom 14.–16. März 2008 in Verbier statt. Informationen: www.xtremeverbier.com
Lagerfeuer Dorfstraße, Verbier: Abends flimmern alle Freeride-Abfahrten des Tages über die Großbildleinwand. 24 go sixt verbier
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MyWay My
Driving Mr. Bruno – „Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel chauffiert ihren schokobraunen Labrador im Mini Clubman: „Der Wagen ist immer auch ein Statement, das Sie über sich selbst treffen.“
Die Chefin des People-Magazins „Bunte“ ist Deutschlands Dirigentin der Herzen. Sie druckt, wer sich verliebt oder trennt, wer heiratet oder wichtig ist. Eine First Lady der Emotionen Von Wolfgang Timpe und Erol Gurian (Fotos) 26 go sixt Porträt
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erträumt blicken uns dunkelbraune Labradoraugen in die Seele, stolz strahlen die blauen Augen der Fahrerin dem Betrachter entgegen. Driving Mr. Bruno. Patricia Riekel, Chefredakteurin von Deutschlands einflussreichem Leuteblatt „Bunte“, ist auf den Hund gekommen. Bruno, schokobrauner Labrador, drei Jahre alt, thront wie Graf Koks auf dem Beifahrersitz und ist ihr Ein und Alles. Na klar, man kann auch ohne Hund leben, „aber es lohnt nicht“, zitiert sie Loriot. Nicht ohne meinen Hund. Das war bei ihr schon immer so. Patricia Riekel tickt tierisch. Hundeliebe ja, doch Gehorchen kommt vor Genuss. Denn ehe Bruno das von den Reportern als aktive Bestechung mitgebrachte Schweinsohr wegknabbern darf, muss er „toten Mann“ machen, sich auf den Rücken legen. Das lustvolle Spiel ums Naschen macht allen Spaß. Hund gut, alles gut. Tja, so ist sie. Patricia Riekel weiß, was sie will. Starke Frauen haben klare Vorstellungen. Wenn’s wichtig wird, müssen (Hunde-)Männer eben spuren. Und die KollegInnen in den Redaktionen von „Bunte“, „Instyle“ oder „Amica“ auch. Denn Blattmacherin Riekel ist nicht einfach nur Chefredakteurin von „Bunte“, sie ist eine geschätzte und respektierte Institution. Woche für Woche druckt „Bunte“, wer sich verliebt oder getrennt hat, wer wen geheiratet oder gerade betrogen porträt go sixt 27
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Blattmacherin und Labrador Bruno in futuristischer BMW-Welt mit Showroom und weiß-blauer Ökoflotte: „Von einem Menschen kann man sich trennen, aber nicht von einem Tier.“
Riekel über respekt:
„Zur Liebe gehören Geheimnisse. Ich bin dagegen, dass man sich alles erzählt.“
Patricia Riekel
ist seit Sommer 2007 Redaktionsdirektorin der Burda People Group. Als Chefredakteurin der Zeitschrift „Bunte“, des Starmagazins „Instyle“ und der Modezeitschrift „Amica“ verantwortet sie alle journalistischen Formate – Print und Online. Die 58-jährige gelernte Journalistin (Volontariat 1968, „Münchner Merkur“) wächst in Bernried am Starnberger See auf. Sie sammelt Zeitungs- und Zeitschriften-Erfahrungen („Augsburger Allgemeine“, „Quick“, „freundin“, „Gong“), ehe sie 1995 erst Chefredakteurin von „die aktuelle“ und dann zwei Jahre später von „Bunte“ wird.
hat, wer sich scheiden lässt oder im Beruf ausgemustert wird. Nicht immer mit Zustimmung der Betroffenen. Doch das ficht die gelernte Journalistin Riekel (siehe Biografie oben) nicht an: „Wir achten Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre. Wer es nicht möchte, dem schauen wir auch nicht ins Wohnzimmer oder in den Garten.“ Das gelte für Showgrößen und Wirtschaftskapitäne genauso wie für Prinzen, Fürsten und Könige. Und warum gibt es dann immer wieder Ärger zum Beispiel mit Monaco oder liebesenthüllten Prominenten? Weil Promis oftmals falsch gewickelt sind. „Die können nicht bestimmen, was wir, die Journalisten wollen oder nicht wollen. Prominente müssen es sich als Teil dieser Medienlandschaft gefallen lassen, dass ihr Verhalten beurteilt wird.“ Punkt. Dabei gibt es einen Dauerbrenner: die Liebe. Ob ZDF-Moderatorin Maybrit Illner und Telekomboss René 28 go sixt porträt
Obermann sich zueinander bekennen („Und plötzlich war es Liebe!“), RTL-Dschungelhexe Caroline Beil sich in einen Serienstar verknallt („Verliebt! Er ist 16 Jahre jünger ...“) oder ARDTalkstar Anne Will ihre Zuneigung zur Medienprofessorin Miriam Meckel nicht mehr verdeckt lebt („Ihre große Liebe ist eine Frau“): Die „Bunte“-Titelschlagzeilen geben den Takt für die wichtigste Sache der Welt vor. Hat denn die Lebensexpertin Tipps, warum die Liebe so oft zur Katastrophe führt? „Weil oft ein respektvoller Abstand zwischen zwei Menschen fehlt. Liebe muss jemanden gehen lassen können – seinen Weg, seine Entschlüsse. Zur Liebe gehören auch Geheimnisse. Ich bin dagegen, dass man sich alles erzählt.“ Blattmacherin Patricia Riekel ist Deutschlands Dirigentin der Herzen. Sie orchestriert das Medien-Ballyhoo großer Gefühle aus Lust und Frust. Als Chronistin von Glück oder Unglück
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Patricia Riekel, Redaktionsdirektorin der Burda People Group, mag „knuffige und bullige Autos“. Und: „Der Mini Clubman sieht wie eine kompakte Stretchlimousine aus.“ Das Styling passt zur „Bunte“-Managerin (1), die im schiefergrauen Stella-McCartney-Kleid, langen Stulpenstiefeln („ich mag keine Strumpfhosen“) und Coco-Chanel-Brosche (8) zum Mini-Clubman-Check kommt. Labrador Bruno (2 + 9) und Riekel verlieben sich in die Trendfarbe Hot Chocolate (6,7), in feinste Lederqualität (10) und schätzen das „schicke“ Design (3, 4 + 5). Apropos: „Die geteilte Hecktür kommt uns Frauen entgegen, ist wie ein Kleiderschrank.“
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Patricia Riekel und ihr Labrador fahren künftig Mini Clubman: „Gell, Bruno, wir kaufen uns ein braunes Auto mit Bentley-Schnauze.“
profiliert sich die „Bunte“-Frontfrau und Verantwortliche für den wichtigsten deutschen Medienpreis „Bambi“ seit elf Jahren immer erfolgreicher in einem hohen Amt: Patricia Riekel ist die First Lady der Emotionen. Das war der heute 58-jährigen Schriftsteller- und Professorentochter (Philosophie und Psychologie) als mittleres von drei Kindern nicht direkt in die Wiege gelegt. Eher schon der Journalismus. „Ich wollte schon mein ganzes Leben lang schreiben“, erinnert sie sich. Kein Wunder bei dem Vater, der neben Büchern unter anderem als Drehbuchautor Harald Bratt (ein Pseudonym, das er sich in der Nazizeit zulegte, um weiter arbeiten zu können) über zwanzig Filmvorlagen verfasste. Patricia bekommt früh eine rote Kinderschreibmaschine. Außerdem verbringt sie als Kind „jeden Nachmittag in der Volksbibliothek Tutzing“ am Starnberger See, wo sie aufwächst. Patricia Riekel liest und liest und liest. Das prägt später den Berufswunsch als Journalistin („während meine Freundinnen 1968 demonstrierten, habe ich ein Volontariat beim ,Münchner Merkur’ gemacht“) und erfüllt zufälligerweise auch eine wichtige Teilvoraussetzung ihres langjährigen Lebens- und Liebesgefährten Helmut Markwort, Gründer und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Focus“. Der habe ziemlich klare Beziehungsprinzipien, zitiert sie ihn lachend: „Ich möchte nie neben einer Frau aufwachen, die Carl Zuckmayer nicht kennt und ein japanisches Auto fährt.“ Da sei im Haushalt Riekel-Markwort BMW vor. Der oberste Journalist des Verlags Burda fährt standesgemäß eine 7er-Li30 go sixt porträt
mousine und sie einen BMW X3 („mit dem komme ich bei jedem Wetter jeden Berg hoch“). Patricia Riekel über benzingetriebene Statussymbole: „Männer in meiner Position fahren dicke große Autos, sie brauchen Blech und PS. Für Frauen ist ein Auto zum Liebhaben.“ Na, ist die Leute-Enthüllungsqueen denn eine Weichei-Driverin? Nix da. Sie habe mit 18 Jahren ihren Führerschein gemacht, sich für 200 Mark einen Käfer mit geteilter Scheibe gekauft und sei losgebraust. „Die Freiheit, einfach zu fahren, anzuhalten, wann und wo man will, das ist total wichtig. Autofahren macht mich glücklich.“ Strahlend erinnert sie sich ans erste neue Auto, einen silbergrauen Mini: „Der ist für Frauen mit konzentrierter Körpergröße sehr schön.“ Und war schick und transportierte das Lebensgefühl weiblicher Ungebundenheit. Mit 26 Jahren bekommt ihr „Lebensmodell höhere Tochter“ Risse. Sie besorgt sich ein Ticket nach Bali vom grauen Markt, lässt mal locker. Riekel arbeitet zu der Zeit bei der „jungen frechen“ Burda-Zeitschrift „freundin“. Arbeiten und Schreiben machen nur Spaß. „Frauen waren im Aufbruch, es war wie im Rausch“, erinnert sie sich an die „grausam verklemmten“ Twen-Zeiten. Und plötzlich trug man auch keinen BH mehr („der Busen durfte in jede Richtung!“), man nahm die Pille, war jeden Abend in Schwabing unterwegs, und Patricia Riekel mochte nur Maler und Künstler. Na, die Liebe fiel damals nicht weit vom Vater. Dass die Leseratte Patricia Riekel mit Helmut Markwort („einem Büchermann“) zusammenlebt, fügt sich also glücklich. Und dass die Tochter aus bestem Hause wöchentlich gehobenen Klatsch in „Bunte“ veröffentlicht, stört sie selbst nicht? „Nein. Wir bieten Unterhaltung und Information. ,Bunte’ ist ein Seismograf unserer Gesellschaft, und ohne ,Bunte’ wäre die
patricia Riekel über statussymbole:
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Patricia Riekel ist Lebensgefährtin von „Focus“Chef Helmut Markwort. Sein Lebensmotto: „Ich möchte nie neben einer Frau aufwachen, die Carl Zuckmayer nicht kennt und ein japanisches Autos fährt.“
SATZANFÄNGE heiraten finde ich ... nett, aber nicht unbedingt notwendig. MEIN persönlicher gott ... heißt H. M. (Helmut Markwort, ihr Lebensgefährte und „Focus“-Chef) frauen sollen ... auf Karriere nicht verzichten. Sie bedeutet eine Herausforderung, und die braucht jeder. , entspannung erlebe ich ... auf dem Steg meines Hauses*, Buch im Schoß, Zugspitze im Augenwinkel. ein deutsches reh ist ... für mich „Bambi“ und ich würde niemals Rehbraten essen. trennungen haben ... etwas Entspannendes, weil man sich auf einen neuen Anfang konzentrieren kann. lieblingslied ... von mir und meinem Lieblingsmenschen ist Stevie Wonders „I just call to say I love you“. altern kann ... sehr befreiend sein, wenn man es als Weiterentwicklung der Persönlichkeit begreift. eine frau ohne schmuck ... ist schöner als eine Frau mit Schmuck. kochen ist ... ein großes Vergnügen, weil ich es nicht täglich machen muss. der besten freundin ... vertraut man sich mehr an als dem männlichen Lieblingsmenschen. auf stil ... lege ich Wert und mit Stil funktioniert die Gesellschaft besser. liebe ist ... so wichtig wie das Atmen. Ohne Liebe würden wir wie in einem Keller ohne Licht leben. Ein Dinner ohne Feinkost-Käfer ... hat es in unserem Haus in München noch nie gegeben. ein people-journalist ... sollte nicht zu eng mit denen befreundet sein, über die er schreibt. im zwilling geborene frauen ... sind schneller im Kopf als andere. prominente müssen ... es sich als Teil der Medienlandschaft gefallen lassen, dass ihr Verhalten beurteilt wird. jung sein heisst für mich ... neugierig zu sein und keinen Stillstand zuzulassen. * in Ambach, Starnberger See
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Welt ärmer.“ Hugh, großes Indianerehrenwort. Und, hat sie ein Blattmacherrezept? „Ich verlasse mich auf mich, meine Art, Geschichten zu erzählen.“ Mit Erfolg. Seit Sommer ist sie Redaktionsdirektorin der Burda People Group. Die Journalistin als Topmanagerin: „Frauen sollen auf Karriere nicht verzichten. Sie bedeutet eine Herausforderung, die jeder braucht.“ Und einen Dienstwagen. Patricia Riekel zieht mit den Reportern zum Mini-Händler neben der neu eröffneten BMW-Welt am Petuelring in München (siehe S. 14). Mini? Ja, Mini. Sie hat den neuen Clubman schon Probe gefahren und war „total begeistert“. Die „direkte Lenkung wie beim Gokartfahren gibt mir ein sicheres, sportliches Gefühl“, und die „geteilte Hecktür ist genial, kommt uns Frauen entgegen, funktioniert wie ein Kleiderschrank“. Der Mini Clubman besteht auch den zweiten Dienstwagen-Check. Die hippe Hot-Chocolate-Farbe, die fünfte Fondtür zum bequemen Einsteigen (für Labrador Bruno), und die „knuffige und bullige Kühlerfront“ des Mini Cooper S Clubman begeistern sie. „Die Schnauze ist wie beim Bentley und hinten sitzt man wie in einer Lounge.“ Ja und: Kann denn für die Redaktionsdirektorin der Burda People Group ein Mini Statussünde sein? Da gibt Riekel als im Zwilling geborenes Weib („wir sind schneller im Kopf als andere“) klare Kante: „Frauen definieren nicht Macht übers Auto.“ Schließlich sei ein Wagen „immer auch ein Statement, das Sie über sich selbst treffen“. Personality statt Protz. So einfach kann man Geschichten erzählen. Cut. Bitte noch einmal in die Kamera schauen. Ein letzter Blick. In der BMW-Welt strahlt der Showroom mit weiß-blauer Ökoflotte. „Patricia, geben Sie alles“, ruft der Fotograf. Professionelles Posing kann sie. Und das heißt: authentisch. Klick, Klappe zu, Shooting erfolgreich. Wir verlassen das BMW-Ufo, treten ins Freie. Frische Luft. Es regnet feine Bindfäden. Patricia Riekels Blicke zeigen entspannte Zufriedenheit. „Gell, Bruno, wir kaufen uns ein braunes Auto mit Bentley-Schnauze“, lacht sie über sich und ihre Zwiesprache mit dem LabradorLebensgefährten. Den interessiert kein Mini Clubman in Hot Chocolate, sondern nur noch Gassigehen. Tschüss und auf Wiedersehen, Patricia Riekel und ihr Labrador treten in die Lichtkegel der Autos auf dem Petuelring. Sie verschwinden langsam im Dunstnebel des Regens, Bruno tänzelt freudig um sie herum. Es ist der Beginn eines wunderbaren Spaziergangs. Ciao bella, ciao bello. Bis zur nächsten Schlagzeile.
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LUXUsWÄRME In dieser Saison ist die Masche wieder en vogue: lässig und citytauglich, lang und üppig. Achtung, kleine Frauen versinken leicht in den neuen voluminösen Strickteilen – lieber etwas Knapperes suchen. Das luxuriöseste aller Materialien ist Pelz, gern auch für Accessoires. Keine Fashionista kommt daher in dieser Wintersaison ohne ein felliges Item aus, an Fuß, Kopf oder Arm. 38 go sixt Style woman
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HighEnd
rote tiefe Entdeckungen von toughen Tropfen gibt es immer wieder. Zum Beispiel bei Rebsorten aus dem Sonoma County. E. & J. Gallo Winery bringen mit ihrem 2005er Sonoma-County-Zinfandel ein Glanzstück an den Gaumen. Die Traube ist durch die kühlen Meeresbrisen, anhaltenden Küstennebel und warmen Sonnenstrahlen an Kaliforniens Goldküste geprägt. Rote Tiefe, feiner Abgang. www.gallo.com/ger
feinste form
Ja, ja, man kann das Geschenkerad nicht jedes Weihnachten neu erfinden. Schon klar. Aber man kann ein Fest feinster Formen feiern. Mit dem Retro-Kamin-Cube von Ecosmart, dem Edelst-Backgammon von Baldessarini oder zarten Kuschelträumen von Steiner-Plaids und -Wärmflaschen. Geht doch: Kaschmir meets Kunststyle – zum Wohlfühlen.
brennender cube Winterzeit, Kuschelzeit. Verrückte Form trifft funkelndes Feuer. Die Kaminprofis von Ecosmart haben mit ihren grünen, roten und gelben Cube-Brennöfen „Retro“ mal wieder den Zeitgeist getroffen. Nein, geprägt. Die schicken Kleinteile heizen nicht nur ein, sondern schmücken private Lebenslounges. www.ecosmartfire.com, www.moonich.de
göttliche feder Sie lebt als deutsche Ewigkeitslegende fort: Marlene Dietrich. Die Schauspielerin und Entertainerin führt, kurz und knapp, das Alias: Göttin. Die Luxuserfinder von Montblanc haben ihr mit der Marlene-Dietrich-Special-Edition (Füllfederhalter und Kugelschreiber) ein Schreibdenkmal gesetzt. 925er Sterlingsilber ummantelt das Kritzelkultstück, Tintengeber ist die handgefertigte platinierte 18-Karat-Goldfeder, und die Kappe brilliert mit 22 Diamanten und einem tiefblauen Saphir. Ein Mythos namens Montblanc. Lässige Eleganz spielt mit glänzendem Understatement. www.montblanc.de
rasse trifft klasse Mode kann klasssich auftreten, raffiniert Neues bieten oder fauchend Rasse und Klasse zeigen. Letzteres zaubern jetzt das Premiumlabel Aigner und die Veredelungsschmiede Carlsson auf die Straße. Ihr Carlsson Aigner CK65 „Eau Rouge“ (Kurve in Spa Francorchamps!) kombiniert meisterliches Tunerhandwerk mit edelsten Interieurduftnoten von Aigner. 700 pralle PS, abgebremste 320 km/h und flüchtige 3,9 Sekunden auf 100 km/h zieren das Designerstück. Die exklusive Kleinserie umfasst zehn Modelle (je 365 000 Euro). Diamonds are the cars’ best friends. www.carlsson.de
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kuschel-kult Wer friert, bekommt schlechte Laune. Da sei der Plaids- und Deckenfabrikant Steiner aus Österreich vor. Seine pfiffigen, witzigen und hochwertigen Stoffschmuckstücke heizen ein und wärmen die Seele. Denn wer sich vom ziegelroten Modell „Susanna“ auf der Chaiselongue umschmeicheln oder die steinfarbene Wärmflasche „Luise“ am Kuschelfaktor des kalten Rückens arbeiten lässt, übersteht gut gepampert jede Frostperiode. Steiners kleine Kunststücke kennen keinen Wollmuff, sondern kreieren junge Kaschmir- und Merinomode. www.steiner1888.at
pures perlen Premieren werden gefeiert. In Hamburgs Nobelmall Alsterhaus am Jungfernstieg ging jetzt der Vorhang für die weltweit erste „VeuveClicquot-Boutique“ nach oben. In der Clicquot-Lounge kann man beim Chillen das gelbe Prickelwasser genießen und sich im Clicquot-Shop mit Champagnerkühlern oder Flûtes zum Schlürfen ein-decken. Das Yellow Label sorgt für pures Perlen. www.alsterhaus.de www.veuve-clicquot.com
mobiles workout Muckibuden sind out, mobiles Hometraining ist in. Das Designstück „Wellness Rack“ von den Trimmausstatterprofis von Technogym macht Schluss mit plumpem Hantelwerkzeug im Wohnzimmer. Das Rack bietet acht Scheiben à zwei und acht à 0,5 Kilogramm sowie zwei Hantelgriffe ohne lästige Nähte. Klein, fein, fit. www.technogym.de/consumer
stil spielen Genuss fördert Spielspaß. Es ist eben viel leichter, bei Backgammon zu verlieren, wenn man zu Beginn den hochwertigen Koffer aus Rochenleder geöffnet und mit den Edelspielsteinen eine falsche Eröffnung gewählt hat. Baldessarini zaubert mit der limitierten Christmas-Backgammon-Edition in Rot und Gelb Stil ins Spiel – und in Livingrooms. www.baldessarini.com/accessoires.html
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Travel Tr
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HimmelsStürmer Indien bewegt sich – und wie. Eine Fahrt von Mumbai nach Goa zeigt ein Land der Gegensätze: Boomtown trifft Traumstrand, Hochfinanz auf Handarbeit Von johannes schweikle und erol gurian (Fotos)
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Werbepyramide im Herzen des früheren Bombay: „Die Wirtschaft des Westens wird von Indien abhängen.“
Aufbruch: Mehr als 1,1 Milliarden Menschen dr채ngen auf dem Subkontinent Indien in Richtung Zukunft.
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ie Inder“, sagt Mister Dilip und schüttelt den Kopf, „haben keine Disziplin. Ständig fahren sie zickzack.“ Seit einer halben Stunde quält sich der Fahrer mit seinem frisch gewaschenen weißen Toyota durch die Mahatma Gandhi Road in Mumbai, vormals Bombay. Geregelte Fahrbahnen sind nicht zu erkennen. Ein überladener Omnibus zieht hupend nach rechts, ein Van mit verchromtem Bullenfänger nimmt sich die Vorfahrt, Motorrad-Rikschas stoßen knatternd in jede noch so kleine Lücke. Zwei Männer schieben eine hölzerne Karre, bepackt mit Kisten und Schachteln, quer über die Kreuzung, und es gehört zu den Wundern Indiens, dass sie in dieser Orgie des ungeregelten Bewegungsdrangs nicht unter die Räder kommen. Hinter uns liegt das Wahrzeichen der Stadt, das Gateway of India. Als der englische König George V. im Jahre 1911 seine Kolonie besuchte, errichtete man im Hafen von Bombay zu seiner Begrüßung einen Gipspavillon. 1925 vergrößerte man ihn zu einem kolossalen Triumphbogen. In gelbem Basalt, überragt von vier Türmchen, demonstriert er Macht und Reichtum der Kolonialherren. Heute posieren Inder vor dieser Kulisse fürs Familienfoto, die Kinder bekommen ein Eis. Und wir beginnen unsere Reise entlang der Westküste des Subkontinents. Sie soll bis Goa führen. Da ist es beruhigend zu wissen, dass Dilip Joglekar, 47 Jahre alt, seit 20 Jahren unfallfrei den Beruf des Fahrers ausübt.
Mumbai-Mall Atria und Taxis, Taxis, Taxis: „Egal, was die Welt produziert: Indien wird der größte Markt sein.“
Bombays Baumwollplantagen versorgten das Empire. Die Metropole Bombay hat 13 Millionen Einwohner. In einem Akt der Emanzipation von den Kolonialherren wurde die Stadt 1995 offiziell umbenannt und erhielt wieder ihren ursprünglichen Namen Mumbai. Im 19. Jahrhundert nahm die Hafenstadt, die auf einer langgestreckten Halbinsel am Arabischen Meer liegt, einen dramatischen Aufschwung, bedingt durch eine Krise der Weltpolitik: Als Folge des Sezessionskriegs konnten die Briten ihren Bedarf an Baumwolle nicht mehr aus Nord amerika decken. So bekamen die Plantagen im Hinterland von Bombay Bedeutung für das ganze Empire. Sie wurden mit Schienen erschlossen, und ab 1878 baute man in der Stadt den indien go sixt 61
GO Travel
Kolossalbahnhof als Kathedrale: Das quirlige Leben tobt um den „Victoria Terminus“ in Mumbai, das größte Gebäude von Britisch-Indien.
Bahnhof Victoria Terminus. Er wurde das größte Gebäude in ganz Britisch-Indien, gekrönt von Kuppeln, Erkern, Türmchen. Arabesken zieren die Fassade, unzählige Bögen ahmen die europäische Gotik nach. Rote Doppeldeckerbusse fahren vorbei, man kann sich in London wähnen, wenn man das quirlige Leben ausblendet, das rund um diesen Bahnhof tobt. Das Grundprinzip dieses Landes heißt Bewegung. Auf der historischen Zeitachse haben sich Völker und Herrscher abgewechselt, im Heute drängen mehr als 1,1 Milliarden Menschen auf dem Subkontinent in Richtung Zukunft. Auf den Bahnsteigen wimmelt es vor Menschen, die Züge quellen über, bei mehr als 30 Grad Hitze bleiben die Türen auch während der Fahrt offen. Die Menge schiebt sich mit erstaunlich wenig Aggression an Verkaufsständen vorbei, und obwohl Tausende von Indern zwischen den gusseisernen Säulen dieses Kolossalbahnhofs unterwegs sind, geht es nicht hektisch zu. Im Schatten der großen Halle hocken Wartende auf dem Boden, andere haben sich langgelegt, halten ein Schläfchen. Captain Nair näht für Wal-Mart und Calvin Klein. „Die Wirtschaft des Westens wird von Indien abhängen“, sagt Captain C. P. Krishnan Nair. „Egal, was sie produziert: In Indien wird der größte Markt sein.“ Captain Nair macht diese Prognose zwei Autostunden weiter nördlich, in der Nähe des Flughafens von Mumbai. Der Unternehmer sitzt in der „Chairman’s Suite“ im obersten Stock seines Hotels, in einer Oase des Luxus und der Ruhe, getäfelt mit Mahagoni, ausgestattet mit extragroßem Flachbildschirm und einer goldenen Figur des Elefantengottes Ganesha, der für ein erfolgreiches Leben sorgen soll, indem er die Widerstände aus dem Weg räumt. Aus dem achten Stock fällt der Blick hinunter auf den Swimmingpool, dem ein Banyan-Baum mit seinen weit ausladenden Zweigen Schatten spendet. Zwischen der Bar und den Liegestühlen wachsen Palmen, und der Captain sagt: „Diese Bäume habe alle ich gepflanzt. Vorher war hier ein Sumpf.“ Krishnan Nair ist 83 Jahre 62 go sixt indien
alt. Die runde Hornbrille passt zu seinem vollen Gesicht, das fast keine Falten hat und eine würdevolle Ruhe ausstrahlt. Nair stammt aus Kerala im Süden Indiens. Als junger Mann schloss er sich der indischen Unabhängigkeitsbewegung an. Er verbrachte eine Woche im Ashram von Mahatma Gandhi. „Dort musste man alles selber machen, das Zimmer putzen und das Geschirr abwaschen“, erinnert er sich. Als Indien 1947 unabhängig wurde, diente er seinem Land in der Armee – seither führt er stolz den Titel „Captain“. 1957 besuchte er mit der ersten indischen Handelsdelegation die Bundesrepublik Deutschland. „Durch das Handelsabkommen wuchs mein Unternehmen fast von allein“, sagt der Mann, der ganz klein in der Textilindustrie angefangen hat. Heute beschäftigt er in dieser Branche 25 000 Mitarbeiter, sie nähen für den US-Markt, von Wal-Mart bis Calvin Klein. Ein nachhaltiges Erlebnis für Captain Nair waren die Luxushotels, die er in Deutschland kennen lernte, etwa das Atlantic in Hamburg. „Damals habe ich gedacht: Wenn Indien Hotels hat, die so sauber sind und so gut, dann kann es im weltweiten Wettbewerb bestehen.“ Im Alter von 63 Jahren begann er seine zweite Karriere als Hotelier: 1986 eröffnete er in Bombay das Fünfsternehotel Leela, benannt nach seiner Frau. Es hat 390 Zimmer, in der großzügigen Lobby aus hellem Marmor plätschert ein Wasserfall, in einem indischer Tradition nachempfundenen Pavillon spielen zwei Musiker dezent auf Tabla und Sitar. Orchideen verleihen dem Café eine schwebende Anmut, die Blumenarrangements in der Halle sind verschwenderisch,
Koloniales Hallo! für König George V. anno 1911: Heute posieren die Inder vorm Triumphbogen für das Familienalbum.
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„Wenn Indien saubere Hotels hat, kann es bestehen.“
Leela-Gründer C. P. Krishnan nair: Der 83-jährige Textilunternehmer, der heute 25 000 Mitarbeiter beschäftigt, startete mit seinem ersten Leela-Hotel 1986 in Bombay. Livrierte Butler mit goldgelbem Turban beschützen den Eingang der Nobelherberge mit 390 Zimmern. „Die Bäume rund um den Swimmingpool habe ich alle selber gepflanzt. Vorher war hier Sumpf.“
ein Butler mit goldgelbem Turban hält am Eingang die Tür auf. Für den Reisenden, dessen Organismus durch mitteleuropäische Hygiene verwöhnt ist, tut sich hier eine Oase auf: Er kann bedenkenlos alles essen. Zum Dosa-Brot, das die Köche am ausufernden Frühstücksbuffet frisch zubereiten, gibt es drei verschiedene Chutneys und Kartoffel-Masala. Huhn wird in cremig-milder Muglai-Sauce serviert, Lamm als feurig-scharfes Rogan Josh. Das Reisgericht Pulao gibt es als grüne GemüseVariante für Vegetarier oder rot mit Meeresfrüchten. Die indische Küche feiert eine Orgie an Gewürzen und Gerüchen, die Vielfalt der Gerichte aus Nord und Süd ist kaum zu überschauen, und wer den Überblick verliert, kann auf Käse und Schinken aus Europa zurückgreifen, auf dieses exotische Angebot ist der Oberkellner besonders stolz. Mittlerweile betreibt die Leela-Gruppe in Indien vier Hotels und Resorts, sechs weitere sind in Planung. Sie kooperiert mit Kempinski, und sie hat sich in der indischen Luxusklasse neben den traditionsreichen Oberoi- und Taj-Hotels etabliert. Zwar können die neu erbauten Leela-Hotels nicht mit dem Flair der kolonialen Architektur aufwarten, aber das ficht Captain Nair nicht an. Für sein Hotel in der boomenden IT-Hauptstadt Bangalore nahm er den gewaltigen Maharadscha-Palast von Mysore zum Vorbild, den ausschweifenden Stil mit Kuppeln und sarazenischen Bögen setzte sein Architekt in den funktionalen Luxus für die Geschäftsreisenden des 21. Jahr64 go sixt indien
hunderts um. „Die Hotels sind fürs Ego“, urteilt Peter Leitgeb. „Mit der Textilindustrie hat der ,Captain’ sein Geld verdient. Aber die gesellschaftliche Reputation hat er mit seinen Hotels erlangt.“ Leitgeb stammt aus Salzburg, hat Erfahrung in der weltweiten Hotellerie und war als Präsident der Leela-Gruppe bis vor kurzem ein enger Mitarbeiter von Krishnan Nair. Das Geschäftsklima in Indien erinnert ihn an die Goldgräberstimmung, die er in den 80er-Jahren in Hongkong erlebt hat. „Von April bis September war in der indischen Hotellerie traditionell Nebensaison – die gibt’s nicht mehr. Da haben wir mittlerweile Nächte, in denen wir zu 95 Prozent ausgebucht sind.“ „2025 wird unsere Wirtschaft China überholen.“ Leitgeb kennt freilich auch die Kratzer in diesem Hochglanzbild. „Die Inder sind schwierige Geschäftspartner. Und die Konkurrenz untereinander ist bösartig.“ Analysten machen kritische Anmerkungen zum indischen Wirtschaftswachstum, unter anderem weisen sie auf die verbreitete Korruption hin. Der Chairman Krishnan ist über solche Nörgeleien erhaben. „Wir profitieren vom englischen Bildungssystem“, sagt er souverän. Diesem verdankt Indien hochqualifizierte Fachleute, die sich problemlos mit der Welt verständigen können. „Die Welt braucht Indien, nicht nur in der IT-Branche. In der Biotechnologie werden wir weltweit die Nummer eins werden, und 2025 wird unsere Wirtschaft China überholen“, sagt er so souverän,
Die Gegens채tze sind in diesem Land so schroff, dass einem schwindlig werden kann. Neu prallt auf alt, arm auf reich.
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Driver Dilip Joglekar, 47: Grundausrüstung mit Wasserflaschen und wichtigsten Zeitungen im Fond. „Good Morning, Sixt India.“
dass es nicht einmal angeberisch klingt. „Wir werden autark sein, auch dank eigener Atomkraft.“ Und in der Hotellerie sieht er nicht nur großen Zuwachs im Tourismus, sondern auch im so genannten Medizintourismus. Schon heute steigen im Schnitt jeden Monat fünf westliche Manager im Leela ab. Sie lassen ihren jährlichen Gesundheitscheck in Indien machen, Ärzte und Ausstattung in den Fünfsternekliniken stehen den westlichen Krankenhäusern in nichts nach. Während der Untersuchungen wohnt der Patient im Hotel, wo die Butler weiße Glacé-Handschuhe tragen und der Limousinenservice im Siebener-BMW den Aufenthalt polstert. Auf der Fahrt durch Mumbai ergibt sich ein paradoxes Bild der Boomtown. Die neu eröffnete Shopping-Mall Atria glänzt mit den Luxuspassagen in Nordamerika um die Wette. Die Preise für Mode und Parfum, Schmuck und Unterhaltungs elektronik sind so hoch wie in London, aber hinter der aufwändigen Glasfassade stehen viele Ladenlokale leer. Die „Hindustan Times“ meldet auf Seite eins, dass die Preise für Spitzenimmobilien in Indien weltweit mit am schnellsten wachsen. Stolz zitiert die Zeitung aus dem „Wohlstandsreport 2007“ der Citi Private Bank: In Indien explodierten die Preise in den Toplagen
um 40 bis 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in London waren es nur schlappe 30 Prozent. In der Nähe des Mahalakshmi-Bahnhofs wachsen Hochhaus neubauten in den Himmel. Neben der Baustelle des 21. Jahrhunderts ist ein Stück des traditionellen Indien zu besichtigen. Unter freiem Himmel stehen Hunderte von grauen Trögen, an denen Wäscher ihrer Arbeit nachgehen. Das Waschen ist hier eindeutig Männersache: Jungs weichen Arbeitskittel im Dutzend ein, Männer klatschen nasse Hemden gegen die Wände, Jugendliche hängen Hosen zum Trocknen auf, zwischen slumartigen Hütten und Wellblechdächern, auf denen sich der Dreck von Jahrzehnten abgelagert hat. Schwarze Krähen picken nach Brocken. Die Gegensätze sind in diesem Land so schroff, dass einem schwindlig werden kann. Neu prallt auf Alt, Arm auf Reich. Ein paar Kilometer weiter trumpft wieder die Moderne auf. Mumbai ist die Finanz- und Wirtschaftshauptstadt Indiens, und im BKC-Komplex hat sie ihr Zentrum. Die Hochhäuser spielen mit den Formen postmoderner Architektur. Die Fassaden sind aus verspiegeltem Glas, die Satellitenschüsseln haben NASA-Format. Vor der Bank of India kontrollieren Wachmän-
Hotellobby im Leela, Goa: „2025 wird unsere Wirtschaft China überholen.“ 66 go sixt cruisen
GO My Way ner, vor der Börse ebenso. Auf dem Gehweg, im Schatten eines Baums, hat ein Barbier seinen Stuhl aufgestellt. Der Kunde, der sich gerade rasieren lässt, muss den Spiegel selbst halten. Auf dem abgeräumten Neubaugrundstück nebenan spielen Jungs Kricket, dass die rotbraune Erde staubt. Mag schon sein, dass Geld nicht stinkt. Aber am Fuß der Finanztürme von Mumbai riecht es an jeder Ecke penetrant nach Urin.
Fünfsternehalle in Goa: freundlicher, kompetenter Service.
Leela-Hotels
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an kann nach Indien reisen, um Geschäfte zu machen. Man kann aber auch in den Urlaub auf den Subkontinent fliegen. Für beide Fälle bietet die Leela-Gruppe Luxushotels in der Fünfsterne-Kategorie: für das Business in Mumbai und Bangalore, für die Freizeit in Goa und Kovalam (Kerala). Weitere Hotels sind geplant in Gurgaon (bei Delhi), Udaipur, Pune, Chennai und Hyderabad. Leela kooperiert mit Kempinski. Der Service ist überaus freundlich und kompetent, manchmal etwas langsamer als in Europa. Ausstattung und Komfort brauchen keinen Vergleich mit westlichen Spitzenhäusern zu scheuen. Die Preise sind stark von der Jahreszeit abhängig: Im Winter mit seinem angenehmen Klima sind sie höher als in Deutschland; billiger wird’s im heißen Sommer, noch günstiger in der Monsun-Zeit. www.theleela.com
Europäischer Luxusstil: im milden Winter höhere Zimmerpreise. 68 go sixt indien
Hindu Dilip geht regelmäßig in christliche Kirchen. Wer die Dynamik verstehen will, mit der sich Indien bewegt, muss die Inder ansehen. Nicht nur die Spezialisten, die bei den Weltfirmen gefragt sind, sondern auch die kleinen Leute. Dilip Joglekar, unser Fahrer, redet wenig. Seine dunklen Augen blicken melancholisch, den Schnurrbart stutzt er penibel. Bei der Arbeit trägt er eine schwarze Schirmmütze, dazu ein weißes Uniformhemd mit blitzenden Messingknöpfen und orangeroten Schulterklappen. Beim Aussteigen öffnet er die Wagentür, und jeden Morgen legt er die Grundausrüstung für den Tag auf den Rücksitz: zwei Flaschen Wasser und eine Mappe mit den wichtigsten Zeitungen, versehen mit dem Stempel „Good Morning, Sixt India“. Wenn er uns um sieben Uhr im Hotel abholt, hat er bereits eineinhalb Stunden Fahrt hinter sich, mit dem Vorortzug von seiner Wohnung zum Sixt-Parkplatz. Wenn wir ihn am Abend bis 23 Uhr brauchen, ist kein Murren von ihm zu hören. „Mein Leben besteht aus Arbeit und Familie“, sagt der hagere Mann, „kein Kricket und keine Filme.“ Die einzige Extravaganz, die Mr. Dilip sich leistet, ist das Beten. Obwohl er Hindu ist, geht er regelmäßig in christliche Kirchen. Als er sich Kinder wünschte, betete er zu Maria. „Jetzt haben wir Zwillinge“, sagt er. In Indien vermietet Sixt Autos mit Chauffeur. Das ist gut so. Denn der Straßenverkehr funktioniert hier nach den Regeln der Tierwelt: Wenn die Großen kommen, machen die Kleinen Platz. Dem Europäer fehlen die Instinkte fürs Überleben in diesem Stoßstangen-Dschungel, weil sie ihm in der Fahrschule systematisch aberzogen worden sind. Nie könnte er sich so geschmeidig in der Anarchie bewegen wie Mr. Dilip, der rechtzeitig Gefahren wittert und ihnen ausweicht. Doch bei aller Umsicht ist sein Fahrstil gleichzeitig als flüssig zu bezeichnen. Das zeigt sich vor allem auf dem Highway 17, der 600 Kilometer durch die Konkan-Küstenebene nach Goa führt. Mr. Dilip überholt beherzt und hupt sich den Weg frei. Die Straße wurde vor einem Jahr frisch asphaltiert, kaum ein Schlagloch hemmt die Fahrt durch die sanft gewellte Landschaft. Die Wegzeiger sind selten in Englisch beschriftet, meist auf Marathi. Statt Leitplanken hat man rot-weiße Streifen an die Banyan-Bäume am Straßenrand gemalt, mit Schildern versucht das Land, seine Autofahrer zu erziehen: „Control your nerves on curves“. Doch nicht alle haben ihre Nerven in den vielen Kurven unter Kontrolle. Hier liegt ein umgekippter Lastwagen im Straßengraben, dort prallte ein Bus mit der Windschutzscheibe gegen einen Baum mit riesigen DuriamFrüchten. „Der Fahrer ist wohl eingeschlafen“, sagt Mr. Dilip lakonisch und überholt einen Dreirad-Lieferwagen, auf dessen Ladefläche sich eine Mutter mit zwei Kindern neben einen Berg Mangos quetscht. Der Highway 17 zeigt das ländliche Indien jenseits des Wirtschaftsbooms. Zwischen Feldern rauchen Ziegeleien, in denen wie vor Jahrhunderten Backsteine gebrannt werden. Ein Bauer kratzt mit bloßen Händen die rotbraune Humuserde zusammen und füllt sie in Säcke. Hirten treiben Schafe oder Ziegen vor sich her, an einer Abzweigung steht ein kleiner Laden. Er
GO My Way
Männer-Arbeit I, Mahalakshmi-Bahnhof: Jungs weichen Kittel im Dutzend ein, Männer hängen Hosen zum Trocknen auf.
führt Zwiebeln, Eier und Kartoffeln. Ein großes rotes Münztelefon ist auf der Theke angekettet, Plastikfolie schützt das wertvolle Gerät gegen Staub. Arabische Scheichs fliegen für Herzoperationen nach Indien, aber die medizinische Versorgung ist in diesem Land offensichtlich nicht flächendeckend. An einer Kreuzung sitzt ein leprakranker Bettler, der Rücken einer alten Frau ist so gekrümmt, dass ihr Oberkörper sich parallel zum Boden bewegt. Ein alter Mann mit einem langen Bambusstab wandert die viel befahrene Straße entlang. In der sengenden Hitze trägt er eine halboffene Kutte und ist so dürr wie Gandhi. Im Schatten eines Banyan-Baums findet sich eine Raststätte. Auf den Bänken vor der Baracke sitzen Fernfahrer und trinken Cola. Ihre Lastwagen haben sie hingebungsvoll gestaltet: Die hölzernen Seitenwände der Führerhäuser sind mit Schnitzereien verziert, hinter dem Fahrersitz hängt ein gemalter Bengaltiger. Und über der hinteren Stoßstange grüßt die Lebensweisheit des Truckers: „Love is sweet poison.“ Links erheben sich die Westghats. Dieser Gebirgszug steigt im Süden in den Kardamombergen bis auf 2 695 Meter an. In der Höhe ist das tropische Klima erträglicher, entsprechend beliebt waren die „Hill Stations“ bei den Engländern. Vorbei am Ausflugslokal „Cold Spot Garden“ windet sich die Straße hinauf zur Burg Pratabgarh. Von hier haben die Marathen im
Vom Heck eines Truckers grüßt die Lebensweisheit: „Love is sweet poison.“ 70 go sixt indien
Männer-Arbeit II, BKC-Komplex: Mumbai ist Wirtschafts- und Finanzhauptstadt. Wachmänner kontrollieren Banken und Börse.
18. Jahrhundert erfolgreich gegen die Mogulherrscher gekämpft, die Ruine ist ein beliebtes Ausflugsziel für indische Familien. Eine angenehme Brise bauscht die bunten Saris, im diesigen Licht erheben sich Tafelberg und jähe Felswände. Affen klettern durch Bäume, Paare lassen sich fotografieren, ein Junge sitzt auf einer alten Kanone. Eine betagte Maschine raucht und knattert, presst Saft aus Zuckerrohrstängeln, ein beliebtes Erfrischungsgetränk. Vom Parkplatz bis zur orangeroten Fahne auf dem Turm sind es fünf Minuten Fußweg, eine alte Inderin lässt sich von vier Trägern in einer Sänfte hinauftragen. Goa hat um 1600 gebrummt wie heute Schanghai. Goa beginnt mit einer Enttäuschung. Die legendären Strände Calangute und Baga, an denen die Hippies bei Vollmond getanzt und getrommelt haben, sind zu einem tropischen Ballermann verkommen. In den Strandbuden tanken russische Touristen. „Hier gibt es nur noch ein paar Hippies aus Israel“, erklärt Santosh Malkerneker. Er führt seit 25 Jahren Touristen durch seine Heimat. In den 70er-Jahren kamen die Aussteiger aus Europa mit Chartermaschinen von Condor. Das Leben in Goa war billig, für 500 Rupien (keine zehn Euro) bekam man ein Zimmer für einen ganzen Monat. „Und die Polizei hat die Hippies in Ruhe gelassen“, erzählt Mr. Santosh, „denen war es egal, wenn die am Strand geraucht haben.“ Wer den Zauber von Goa entdecken will, muss ins Hinterland. Zum Beispiel zu dem Triumphbogen, den die Portugiesen Ende des 16. Jahrhunderts in Alt-Goa errichtet haben. Er ist wesentlich bescheidener als das englische Pendant in Mumbai, eine Statue des Entdeckers Vasco da Gama krönt das Monument. Durch dieses Tor führte die Prachtstraße vom Hafen in die Hauptstadt der portugiesischen Kolonie. Diese hatte um
das Jahr 1600 mehrere hunderttausend Einwohner, war größer als die Hauptstadt Lissabon. Angeblich gab es hier mehr Kirchen als in Rom. Goa war ein Zentrum der Weltwirtschaft, die Stadt muss gebrummt haben wie heute Schanghai. Heute gibt es hier nur noch Chips und Cola in Bretterbuden. Die Prachtstraße von einst liegt im Schatten alter Bäume und führt in die morbide Herrlichkeit einer Geisterstadt: Velha Goa ist ausgestorben. Um einen großen Park steht ein Dutzend Kirchen und Kapellen. St. Cajetan ist ein Nachbau des Petersdoms in Rom, ein Bauer treibt seine Wasserbüffel an der schneeweißen Fassade vorbei. Die Sé-Kathedrale hat nur noch einen Turm, der andere ist in einem Monsungewitter eingestürzt. Windschiefe Baugerüste aus Bambusrohr deuten auf zaghafte Versuche hin, die einst größte Kirche Asiens zu erhalten. Man könnte glauben, Gott selbst habe in Alt-Goa eingegriffen. Und die Priester und Mönche, Jesuiten und Franziskaner und wie sie alle heißen dafür bestraft, dass sie den Indern den katholischen Glauben aufgezwungen, die Inquisition betrieben haben.
Zum katholischen Glauben konvertierte Hindus adelte der portugiesische König, machte sie zu Großgrundbesitzern.
Indische Verkehrserziehung: Europäern fehlen die Instinkte fürs Überleben im anarchischen Stoßstangen-Dschungel.
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Das Speisezimmer der de Braganças ist ein Ballsaal. In der Basilika Bom Jesus wird immerhin noch die Messe gefeiert. Der vergoldete Hochaltar reicht bis unter die hohe Decke. Aber das kleine Jesuskind hat keine Chance, es wird überragt von einem überlebensgroßen Ignatius, dem Gründers der Jesuiten. 1759 verlegten die Portugiesen ihren Regierungssitz in das zehn Kilometer weiter westlich gelegene Panaji. Diese Vielschichtigkeit macht Goa so interessant: Hier lässt sich besichtigen, wie sich Geschichte in Sedimenten abgelagert hat. „Viele Hindus sind von der Küste in die Berge geflohen“, sagt der Fremdenführer Santosh. „Dort war der Druck der Portugiesen zur Zwangsbekehrung nicht so groß.“ Wer dagegen katholisch wurde, der durfte auf Wohlstand hoffen. Das lässt sich im Hinterland von Goa besichtigen. In Chandor steht die Villa der Familie de Meñezes Bragança. Die weiße Fassade des langgezogenen Baus ist mit Balkonen geschmückt, der First des roten Ziegeldachs beschreibt eine gefährliche Achterbahn. Eine alte Dienerin öffnet, und dann führt Aida de Meñezes Bragança durch die Räume. Sie ist 96 Jahre alt, trägt schlohweißes Haar. Das Energische, das dieses Gesicht einmal geprägt haben muss, ist in sich zusammengefallen. In Schlappen schlurft sie über Intarsien, knipst resolut die Schalter für die Lüster im Ballsaal an, echtes Muranoglas. Der Raum ist 50 Meter lang und dem Spiegelsaal von Versailles nachempfunden. Die Vorfahren der alten Dame waren Hindus, die zum katholischen Glauben konvertierten. Sie wurden vom portugiesischen König geadelt und waren als Großgrundbesitzer die Herren im Ort, das Familienmausoleum neben der Kirche zeugt davon. Als Goa 1961 unabhängig wurde, enteignete man die Familie de Meñezes Bragança. „Wir haben unser Land verloren, aber uns ist nichts passiert“, sagt die
Herrin. „Da habe ich mich entschlossen, das Haus für Besichtigungen zu öffnen. Es ist ja so teuer in der Unterhaltung.“ Das Speisezimmer ist fast so groß wie der Ballsaal, in der Bibliothek stehen 5 000 Bände, an den Wänden hängen chinesische Hinterglasmalereien. Ein Teil der Fenster besteht aus geschliffenen Austernschalen, die handbemalten Vasen stammen aus Japan. Die alte Dame lebt allein in diesem morbiden Traum, umsorgt von zwei Dienerinnen. Und als ob das nicht bizarr genug wäre, ist das Anwesen spiegelsymmetrisch als Doppelvilla angelegt. Die linke Haushälfte lässt sich ebenfalls besichtigen, dort wohnt die Verwandtschaft, neun Personen. Auch Familie de Bragança Pereira hat einen Spiegelsaal gleicher Größe, auch bei ihnen liegt englisches Tafelsilber in den Glasvitrinen, das Empfangszimmer mit den Rosenholz-Stühlen ist allerdings in blau gehalten, im anderen Flügel war es grün.
Elefantenparade mit Regine Sixt: Zu den Stammkunden zählen Deutsche Bank und Siemens.
Die Lichter gehen an. Mumbai wird zu Manhattan. Am Abend wird das Licht über dem Meer mangofarben. Wir haben doch noch einen Traumstrand gefunden. Er ist 30 Kilometer lang, der Sand so fein wie Puderzucker. Hier, im Süden Goas, liegt das Leela-Resort. Zimtfarbene Bungalows gruppieren sich um eine Lagune, die Tropen entfalten ihre Üppigkeit mit Palmen und Papyrus, weißen Frangipani-Blüten und feuerroten Flammenbäumen. Die Anlage hat amerikanischen Zuschnitt, das Personal kutschiert die Gäste mit Golfwägelchen zum Haupthaus, vorbei an Gewässern mit violetten Seerosen. Wem der Luxus des Resorts nicht ausreicht, der kann eine Suite im Club buchen. Das ist ein Hotel im Hotel, dort bekommt der Gast einen persönlichen Butler. Das Arabische Meer schickt respektable Brecher gegen den Strand. Im Restaurant Susegado legt sich eine feine Salzschicht auf die weichen Polster. Die Wände sind offen, das Dach ist mit Palmwedeln gedeckt. Im Tandoori-Ofen backen die Köche frisches Brot, auf dem Grill liegen Hummer und Langusten. Fischerboote laufen aus, um in der Nacht zu fangen. Kleine Krebse huschen über den Sand. Eine angenehme Brise weht durch die hohen Palmen, deren Stämme nie gerade wachsen. Auch in dieser Szene steckt Bewegung. Aber so zurückhaltend dosiert, dass sie den Genuss verfeinert. Ab und zu ist ein dumpfes Geräusch zu hören. Dann ist wieder eine Kokosnuss auf den Rasen geplumpst. Zurück in Mumbai. Dort herrscht wieder das Tempo des heutigen Indien. Von der Uferpromenade Marine Drive fällt der Blick über die Bucht auf Malabar Hill. Hinterm Hügel versinkt die Sonne im Arabischen Meer, und in der kurzen Dämmerung verliert das Bild seine irritierende Mehrdeutigkeit. Die tropische Anarchie verschwindet, die Baukräne und das Halbfertige an der Skyline sind nicht mehr zu sehen. Als in den Hochhäusern die Lichter angehen, wird Mumbai zu Manhattan.
SIXt Indien vom kleinen tata bis zur e-klasse
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utofahren in Indien ist wie russisches Roulette“, sagt Hormazd Mistry. Er ist als Vizepräsident zuständig für die Sixt-Stationen im Süden und Westen Indiens. In Mumbai verfügt er derzeit über 60 Autos, in Bangalore ebenfalls. Dazu kommt eine Flotte von gut 90 Fahrzeugen in Delhi und 15 in Pune (Poona). Der letztgenannte Standort ist in Deutschland vor allem bekannt für den Ashram des Gurus Bhagwan. In Pune haben sich jedoch Weltfirmen aus dem Westen niedergelassen. Das Klima ist in dieser 750 Meter hoch gelegenen Stadt erträglicher als im 170 Kilometer entfernten Mumbai, und die Preise sind deutlich günstiger. Der Sixt-Fuhrpark reicht vom kleinen indischen Tata bis zum großen Toyota Innova und der Mercedes-E-Klasse. Der Kunde kann wählen zwischen Flughafen-Transfer (mit Chauffeur) und dem Limousinen-Service, bei dem der Fahrer den ganzen Tag zur Verfügung steht. Zu Sixt-Stammkunden gehören in Indien die Deutsche Bank, AOL und Siemens. In allen Stationen werden nur Autos mit Chauffeur vermietet. „Selbst zu fahren wäre ein Alptraum“, sagt Mistry. Nicht nur für Ausländer. Er selbst besitzt einen Cadillac-Oldtimer und einen MG, Baujahr 1964. Diese Liebhaberstücke hat er auf einem Bauernhof untergestellt – 100 Kilometer außerhalb von Mumbai.
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Indien Mumbai 801/802 Crystal Plaza 400099 Mumbai Tel.: +919 967 144 628 Fax: +919 967 144 630 Mo.–So. 00:01–23:59 Uhr Hotline: +91 124 510 464 144 www.sixt.in
FOTO: LUFTHANSA
Hormazd Mistry: „Autofahren ist russisches Roulette.“
In der nächsten Ausgabe von „GoSixt“ lesen Sie eine Kultur- Reportage über die Metropole Kalkutta. Lufthansa Der Carrier fliegt täglich in die Businessmetropole Mumbai (ab 961 Euro Euro für Hin- und Rückflug in der Economy-Klasse, inkl. Steuern und Gebühren). Lufthansa bietet jede Woche 45 Flüge mit sechs Zielen in Indien: Delhi, Mumbai, Chennai, Bangalore, Hyderabad, Kolkotta. Tel.: +49 (0)1805 83 84 26 www.lufthansa.com
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echs Grad südlich vom Äquator, 37 Kilometer vor der Küste Tansanias, 96 Kilometer lang, 32 Kilometer breit: Sansibar. Bitte noch einmal langsam lesen: Saansiibaar. Der ostafrikanische Archipel im Indischen Ozean ist der gesprochene Traum von exotischen Gewürzen, weißen Sandstränden, das Meer küssenden Bountypalmen und relaxten Rhythmen. Diesen Traumbildern haben die Kempinski-Kreativen mit ihrem Zamani Zanzibar Resort eine hinreißende, arabisch-sinnliche Form gegeben. Zamani meets Luxus-Sansibar. Mit seinen 110 Zimmern, sieben Privatvillen, exklusivem Badebeach und höchstwertigen Bar-, Restaurant- und Poolspots bietet das Zamani feinste Erholung. Kein Zufall, dass das Zama-
ni auf der UNESCO-geschützten Weltkulturerbeinsel Sansibar den World Travel Award 2007 fürs weltweit beste Villaresort erhalten hat. Und falls Sie sich zum Beispiel die superprivate „Zanzibar-Villa“ mit Privatpool, am Kliff liegend mit Blick über den Indischen Ozean, nicht leisten wollen, haben wir einen Vorschlag zum Wegträumen: Gönnen Sie sich den spritzig-launigen „Sansibar-Drink“, gemixt aus Prosecco und Kombucha. Salute, Zamani Sansibar. Fazit: Ein Luxustraum im Indischen Ozean. Unique! So ist das zauberhafte Sansibar. Die Natur bietet Romantik pur, und das Zamani Kempinski gestaltet sie unaufdringlich elegant.
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Ob das Wellnessjuwel Zamani in Tansania, die Barockperle Grand Hotel des Bains in St. Moritz oder das Klassikdomizil Adlon in Berlin: Kempinski-Paläste verströmen individuelle Klasse
FotoS: kempinski ag
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Majestätische Pracht im Engadin. Das Grand Hotel des Bains bietet alpinen Weihnachtsglanz in über 1700 Meter Höhe.
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FotoS: kempinski AG
N
Römische Moderne: Einfach nur Genuss bietet der 31°C warme Indoor-Pool.
ein, so viel individuelle exklusive Geschichte kann es nicht geben. Eigentlich. Doch das Kempinski Grand Hotel des Bains in St. Moritz hat’s halt. Denn welches Luxushaus kann in seinem Spa einen Brunnen der Mauritius-Quelle von vor über 3000 Jahren bieten, die der Arzt Paracelsus vor 500 Jahren zum Heilwasser machte, und wo 1864 eben jenes Grand Hotel für die europäische Haute Volée errichtet wurde? Ganz einfach: keins. Der Palazzo ist eine einzigartige majestätische Pracht. Die intime Des-Bains-Atmosphäre beherbergt immerhin 184 Zimmer und Suiten von 25 Quadratmetern bis zu den TowerSuiten mit 120 Quadratmetern. Herzstück
neben den liebevoll restaurierten, vergoldeten Stuckrosetten oder den Lüstern im Restaurant „Les Saisons“ und den Antiquitäten des traditionsreichen Kurhauses ist der topmoderne Spa-Bereich. Wenn man nach Langläufen – über 180 Kilometer präparierte Loipen – oder vom hippen Curling auf Natureis im „Al Parc“ heimkehrt ins Grand Hotel, kann man sich entspannt dem „High Alpine Spa“ im des Bains hingeben. Schwimmen Sie ruhig mal im 31 Grad warmen Pool in moderner römischer Halle. Einfach nur Genuss. Fazit: Das Grand Hotel ist die Erfindung von Stil und Tradition plus Moderne. Cool relaxen in klassischer Grandezza.
Infos: Kempinski Grand Hotel des Bains, Via Mezdi 27, 7500 St. Moritz, Schweiz; E-Mail: reservations.grandhoteldesbains@kempinski.com; Tel.: +41 81 8383838, Fax: +41 81 8383000; www.kempinski.com 78 go sixt traumhotels
hotel adlon kempinski, Berlin, Deutschland www.hotel-adlon.de
T
Lage, Lage, Lage: Das Adlon thront am Brandenburger Tor, am Pariser Platz, Unter den Linden.
ja, nicht Adel, sondern Adlon verpflichtet! Das historische Luxushotel feiert 100-jährigen Geburtstag, das Hotel Adlon Kempinski schon sein 10-Jähriges. Fürstliche Tradition und Jubitour des First-Class-Hauses verbinden sich neben luxuriöser stilvoller Ausstattung mit einem einzigartigen Berlin-Vorteil: Lage, Lage, Lage. Wer über ein Entrée Unter den Linden verfügt, Restauranttische mit Blick auf den Pariser Platz bieten kann und von der mythischen Quadriga auf dem Bran denburger Tor behütet wird, der spielt in der Premiumliga der Edelherbergen. Die königlich-preußische Herberge verfügt über 304 Zimmer mit Luxusausstattung
und 78 Suiten, die jeweils von Weitläufigkeit, edlen Materialien und viel Liebe zum Luxusdetail gestaltet sind. Wer nicht einfach nur fürstlich wohnen und speisen will – etwa im Michelin-Sternerestaurant Lorenz Adlon (Hotelgründer von 1907) –, kann im Adlon Day Spa Fünfsternewellness genießen. Auch als Business-Gast, von frühmorgens 06:30 bis 22 Uhr. Keine Selbstverständlichkeit in Top häusern. Der Elf-Meter-Pool überzeugt ebenso wie die Bade- und Saunalandschaften und die Beauty-Trickkisten der Profis. Fazit: Beobachten Sie mal das Who is who in der Lobbybar. Genießen Sie Adlon-Stil – aber bitte prickelnd, mit Champagner.
Infos: Hotel Adlon Kempinski, Unter den Linden 77, 10117 Berlin; Tel.: +49 (0) 30 2261-0, Fax: +49 (0) 30 2261-22 22, E-Mail: adlon@kempinski.com; Buchen: www.hotel-adlon.de
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DIE KEMPINSKI-GRUPPE
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Fotos: resort & spa hotel zur bleiche
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Feinste Kochkunst von Patron Oliver Heilmeyer (kl. Foto) im Gourmettempel „17fuffzich“: „Meine Küche ist vollkommen gastorientiert.“
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Tausendsassa im Spreewald Das Gourmetrestaurant „17fuffzich“ überzeugt mit Frische und Fantasie
H
eimat ist da, wo ich bin.“ Bei dem kosmopolitischen Geständnis lacht der hochdekorierte Spitzenkoch Oliver Heilmeyer gewinnend. Der 43-Jährige führt stolze 17 Punkte der Oberkritiker vom Gault Millau und einen Michelin-Stern an seinem Revers. Der Kochaholic managt mit seinen 30 Mitarbeitern und neun Auszubildenden die komplette Gastronomie des Wellnessresorts „Zur Bleiche“; und er hat das Gourmetrestaurant „17fuffzich“ (Friedrich der Große legte 1750 den Grundstein des Hauses) zur ersten Adresse im wilden Kochosten gemacht. „Heilmeyer ist der Beste in Brandenburg“, urteilen die Gault-Millau-Tester knapp und präzise. Und warum? „Unsere Basis hier ist Qualität und nicht Entertainment“, sagt Heilmeyer zur Frage nach persönlicher Reputation („meine Produkte prägt: Frische, Frische, Frische“) und mit Blick auf die TV-Köche Lafer & Co. Hier, das ist hundert Kilometer südlich von Berlin, mitten im grünen UNESCO-geschützten
Blaue Sichtküche: „Pata-Negra-Schweine mästen sich selbst.“ 82 go sixt gastro
Biosphärenreservat Spreewald mit seinen unendlichen Wäldern aus Erlen und Eschen sowie der Spree mit ihren 1350 Kilometer verzweigten Flussarmen. Ja, hier bestimmt nicht der schöne Fernsehschein das Kochsein, sondern die Fantasie Heilmeyers. Gebeizter heimischer Stör-Fisch, regionales Lamm von Hagen’s Insel oder Hohenloher Spanferkel: Der spitzengeschulte Heilmeyer („ich war immer Primus in der Kochausbildung“), der ein wackerer Rumtreiber war („jedes Jahr ein anderes Haus, immer Neues ausprobieren“), hat mit dem inhabergeführten Hotel „Zur Bleiche“ der Familie Clausing seine „Mitte“ entdeckt. Tja, Familienmensch Heilmeyer (drei Kinder von 7 bis 16 Jahren) schafft mit seinem saisonalen Frischedogma und der kreativen Kombination regionaler Spezialitäten mit kosmopolitischen Farbtupfern wie dem wildlebenden iberischen Pata-NegraSchwein Gourmeterlebnisse („das frisst ab November erst Kork, dann Steineicheln; die mästen sich selbst!“). Klar, einen Michelin-Stern hätte er „furchtbar gern“. Aber die Tester „kommen im Osten einfach nicht vorbei“. Für Heilmeyer ist jedoch das reale Sternegefühl das Maß der Dinge („meine Küche ist vollkommen gastorientiert“). Dafür sorgt auch ein legerer Service. Nur ein paar Schritte vom „17fuffzich“ entfernt: große Panoramatür der Workoutvilla im Badehaus aufschieben, ab aufs Outdoor-Laufband auf grüner Wiese und mitten in klarster Spreewaldluft Körper und Seele austrudeln lassen. Vergessen Sie das Quälixschlagwort Fitness. Im Wellfithaus des Resort & Spa „Zur Bleiche“ atmen Sie naturnahe Freiheit statt schweißgeschwängerte Fitnessstudioluft. Und danach kann man gerne wieder die leichte Sterneküche von Tausendsassa Oliver Heilmeyer genießen. Auf, zur Sonne, zur Bleiche! Wolfgang Timpe
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Vater Georg Riedel, Sohn Maximilian: „Wir surfen die Weinwelle und freuen uns über wachsendes Genussbewusstsein und verfeinerte Lebensart.“
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gloria
Ob Bordeaux oder Burgund, Chianti oder Riesling: Ohne Riedel-Gläser macht man heute keinen Lifestyle-Staat und pflegt keinen Weingenuss. Das Glas macht den Geschmack. Das ist die Erfindung der Riedel-Dynastie. Ein Besuch bei Hof Von pascal morché und erol gurian (Fotos)
Firmenchef Georg Riedel: „Vor nichts zeigt sich die Form eines Glases so perfekt wie vor einem schwarzen Hintergrund.“
reportage go sixt 85
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Keine Magie, kein Hokuspokus: Aus verschieden geformten Weingläsern schmeckt derselbe Wein immer wieder anders.
Degustation im Hause Riedel: „Gläser sind filigrane Trinkinstrumente, die in ihrer Form keiner Mode, sondern immer nur ihrer Funktion folgen.“ 86 go sixt Rubrik
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ür Wunder bin ich nicht zuständig, aber in diesem Fall für die Gesetze der Physik“, sagt Georg Riedel und lächelt so, wie es nur ein von seiner Arbeit wirklich Besessener tun kann: „Wichtig ist das Molekulargewicht des Duftes.“ Dabei hält der 57-jährige Riedel das Weinglas „Burgunder Grand Cru“, das nicht weniger als 67 Euro kostet und die S-Klasse unter den Weingläsern darstellt, gegen das Licht. Wem das nun zu physikalisch oder einfach zu spanisch vorkommt, dem sei erklärt: In diesem Weinglas entfalten sich die Aromen eines schweren Burgunders deshalb am allerbesten, weil in seinem opulenten Kelch die Moleküle des Weines optimal zur Geltung und zum Duften kommen. Denn eins gilt unverrückbar: Die Nase trinkt beim Wein mit. Matt und fahl fällt das Licht von draußen durch das Bürofenster der Tiroler Glashütte Riedel in Kufstein. Hier, wo Auto- und Eisenbahn dicht an dicht über Innsbruck zum Brenner führen, ist das Inntal eng und dunkel. Kufstein, die kleine österreichische Grenzstadt zu Deutschland, ist ein Ort des Durchgangsverkehrs, in dem noch immer die Landwirtschaft blüht, weshalb es heute draußen auf den Feldern vor der Riedel’schen Glashütte recht streng und ländlich riecht. Die Bauern odeln, wie man im süddeutschen Raum zum Düngen der Wiesen sagt. Hier drinnen aber, im modernen Bürobau der Tiroler Glashütte, ist alles steril und clean. Es dominiert als Wand-, Regal- und Schreibtischfarbe: Schwarz. Georg Riedel liebt Schwarz, und dass sein Ferrari Maranello 550, der unweit in der Garage seines Hauses parkt, ebenfalls pechschwarz ist, verwundert da nicht. Doch die Liebe zur Farbe der Nacht hat auch handwerkliche Gründe: „Vor nichts zeigt sich die Form eines Glases so perfekt wie vor einem schwarzen Hintergrund“, erklärt Georg Riedel. Um nichts als um Form und Formen geht es ihm. Keine Magie, kein Hokuspokus: Aus verschieden geformten Gläsern schmeckt derselbe Wein immer wieder anders. Im bauchigen Glas entfaltet er sich eben anders als im zylindrisch geformten. Nun entspringen große Erfindungen ja oftmals ganz einfachen Überlegungen. Und so hätte jeder Weinkenner darauf kommen können, aus der geradezu logi-
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GO Lifestyle schen Allianz von Wein und Glas einen Welterfolg zu machen. Jeder hatte die Chance, das Zusammenspiel von Rebsaft und Trinkgefäß zu erschnuppern und zu schmecken. Aber niemand nutzte sie. Bis auf einen. Sein Name: Claus Riedel. Das war der Vater des dynamischen Georg. Er war die neunte Generation eines Unternehmens, das vergangenes Jahr auf eine Tradition von 250 Jahren Glasherstellung zurückblicken konnte. Ein Unternehmen, das heute 250 Millionen Euro Umsatz macht, 1.400 Mitarbeiter an sechs Standorten in Bayern und Österreich beschäftigt und pro Tag etwa 150.000 Gläser herstellt. Die edelsten davon sind jene mundgeblasenen Weingläser der Serie „Sommeliers“, die hier in Kufstein von Glasbläsern an den glühenden Öfen geformt werden. Weil Weinkenner und Feinschmecker darauf bestehen, sehr gute Weine nur aus sehr guten Gläsern zu trinken, stehen diese Riedel-Gläser heute weltweit in über 30 Ländern auf den Tischen der allerersten Restaurants und der kultiviertesten Privatwohnungen. Nur passend, dass Riedel als globale Marke weiter ausgebaut wird: „Jetzt wird auch China für uns interessant“, sagt Georg Riedel, „aber nicht, um dort zu produzieren, sondern, um dort Gläser zu verkaufen. Wo der Mittelstand einer Gesellschaft prosperiert, dort haben wir unsere besten Absatzchancen.“
Maximilian Riedel mit seinem 1989er Ferrari F40: „In Amerika lebt man nicht so sehr in einer Neidgesellschaft wie bei uns und Familientraditionen wird dort ein enorm großer Respekt entgegengebracht.“
neue epoche von weingenuss Seit vergangenem Jahr wird der große Innenhof der Kufsteiner Manufaktur von einer imposanten gläsernen Pyramide gekrönt. Es ist durchaus nicht falsch, dabei an den Eingang zum Pariser Louvre zu denken. Doch im Gegensatz zur Glaspyramide von Paris besteht diese hier in Kufstein aus exakt 250 Glasplatten. Jede davon trägt eine eigene Jahreszahl, die symbolisch für die 250-jährige Familien- und Unternehmensgeschichte steht, welche ursprünglich alter böhmischer Handwerkstradi tion entsprang. Nun zählt Kufstein aber bekanntlich nicht zu Böhmen, sondern zu Tirol. Deshalb erzählt Georg Riedel gerne, wie es seine Familie eher zufällig hierher ins enge Inntal verschlug: Kurz nach dem Krieg war es, dass sein Vater Claus aus einem Güterzug sprang, der Gefangene transportierte. Das war am Brenner und der Mann landete wohlbehalten in einer Schneewehe. Glasbläser, der er war, fand er ein Unterkommen in einer damals wirtschaftlich recht desolaten Glashütte in Kufstein, die er bald übernahm. Claus Riedel hatte kein Geld, aber ein Konzept: Klasse statt Masse wollte er produzieren und vor allem seine fixe Idee verwirklichen, dass jeder Wein eines speziellen Glases bedürfe, um seinen Geschmack optimal zu entfalten. Claus Riedel, man nannte ihn bald „Glasprofessor“, dozierte gerne, dass es das Entscheidende beim Weingenuss sei, welche Geschmackszonen der Zunge in welcher Reihenfolge angesprochen würden, was wiederum abhängig von Form und Rand des Glases sei. Aus diesen Überlegungen entstanden 1973 die ersten mundgeblasenen und handgeformten Gläser der „Sommeliers“-Serie. Heute umfasst sie mehr als 30 Modelle und es finden sich darunter Gläser speziell für Bordeaux-, für Burgunder-, Rosé-, Chardonnay- oder Rieslingweine. Damit leiteten die Riedels eine neue Epoche von Weingenuss ein. 1973 stieg auch Georg Riedel, der Ferrari-Fan und passionierte Marathonläufer, ins Unternehmen ein. Georg – er ist die zehnte Generation Riedel – übertraf seinen Vater Claus nicht nur in Sachen Wein- und Glasphilosophie, sondern auch auf dem Gebiet des Marketings. Er erkannte den Zeitgeist und nutzte den Lifestyle-Aufschwung der vergangenen 30 Jahre. „Wir surfen die Weinwelle“, sagt Georg Riedel heute, lacht dabei und freut sich, dass „Genussbe88 go sixt reportage
ZUR PERSON
MAXIMILIAN RIEDEL Maximilian Riedel (geb. 1977) stieg vor zehn Jahren in das Unternehmen ein. Nach Sportinternat und Auslandsaufenthalten in Paris, einem Glasbläserpraktikum in Murano sowie Assistentenjahren in der Zentrale von Tiffany in New York ist Maximilian seit sechs Jahren CEO der 1979 gegründeten Riedel-Firma Crystal of America. In den USA gelang es ihm, den Umsatz mit Riedel-Gläsern zu verfünffachen. Unter ihm wurden die USA Riedels wichtigster Markt. Maximilian Riedel ist die 11. Generation der Glasdynastie und hat auch als Designer einen Markstein gesetzt: Er ist Initiator der 2004 vorgestellten Glasserie „O“ – Weingläser ohne Stiel in bester Riedel-Qualität. Diese Glasserie wurde zum Überraschungs erfolg, vor allem amerikanische und japanische Weintrinker kaufen sie begeistert. Maximilian lebt seit sechs Jahren in New York und ist mit einer Grazerin und ehemaligen Ballerina der Wiener Staatsoper liiert.
GO Lifestyle wusstsein und verfeinerte Lebensart gerade bei den über 30jährigen Konsumenten“ extrem gewachsen sind. „Gute Weine sind heute teurer und ihr Genuss selbstverständlicher. Außerdem ist die Vielfalt der Rebsorten enorm, weshalb immer neue, faszinierende Weine den Markt erobern.“ Für diese hohen kulinarischen Ansprüche fertigt Riedel. Das Wort Glas scheint profan, deshalb betont der Unternehmer gerne: „Es sind filigrane Trinkinstrumente, die in ihrer Form keiner Mode, sondern immer nur ihrer Funktion folgen.“ Riedels Design für Wein wurde oft belohnt. Manchmal mit seltsam klingenden Prädikaten wie „definitives Trinkwerkzeug“; öfters aber noch mit der Aufnahme in die Designabteilungen der international bedeutendsten Museen, wie zum Beispiel des New Yorker Museum of Modern Art. Aber ach, denkt da der Gast: so viele Weine, so viele Gläser! Welches Glas denn wohl das perfekte Einstiegsmodell sei, um Lifestyle und Weingenuss perfekt miteinander zu verbinden? Georg Riedel antwortet darauf sibyllinisch: „Ich frage dann immer: Wie viel geben Sie denn für Wein aus?“ Wer nämlich um die 15 Euro pro Flasche investiere, sei mit einem Glas aus der maschinell hergestellten „Vinum“-Serie des Kufsteiner Unternehmens hervorragend bedient. „Aber wer sich heute“, und jetzt schüttelt Georg Riedel vehement den Kopf, „einen Cheval Blanc 2006 Imprimeur für 550 Euro leisten kann und diesen Wein im Jahr 2040 nicht aus einem feinen ,Sommeliers’-Glas trinkt, der muss geistesgestört sein.“ Man muss nicht lange fahren, um von der Glashütte zum Privathaus der Riedels zu gelangen. Früher meisterte Georg die Strecke joggend oder auch mit dem Rennrad. Längst ist er auf den größten Audi umgestiegen: „Meine Begeisterung für schnelle Autos ist nahezu erloschen“, sagt Riedel, „ich hole nur noch selten den schwarzen Ferrari aus der Garage.“ Grund sei die buchstäbliche Kriminalisierung, die einem heute widerfährt, wenn man sich dazu bekennt, gerne schnell zu fahren, was dank so vieler Tempolimits ohnehin kaum mehr möglich sei. „Mein Sohn Maximilian ist jetzt für die Autoleidenschaft zuständig“, sagt Georg Riedel und lädt zu sich nach Hause ein.
ZUR PERSON
GEORG RIEDEL Sein Vater Claus Riedel (1925–2004) war bereits die neunte Generation einer inzwischen 250-jährigen Glasbläser-Dynastie. Er erfand die Riedel-„Sommeliers“Gläser, die den Anspruch erfüllen, dass jeder Wein sein eigenes Glas braucht, um seinen vollkommenen Geschmack zu entfalten. 1973 stieg Georg Riedel (geb. 1949) in 10. Generation in das Unternehmen ein. Mit unternehmerischem Weitblick und Gespür für Marketing führte Georg Riedel das Unternehmen zu heutiger Stabilität. 2004 kaufte Georg Riedel aus Eigenkapital (!) das bayerische Glasunternehmen F. X. Nachtmann AG hinzu. Riedel fertigt mit 1.400 Mitarbeitern ausschließlich in Europa. Der Umsatz liegt bei 250 Mio. Euro. Der größte Markt neben Europa sind die USA. Jeden Tag werden rund 150.000 Gläser produziert. Mit seiner Frau Eva, die sich um die Flagship-Stores in Kufstein, München und Wien kümmert, hat Georg Riedel zwei Kinder: Sohn Maximilian ist für den amerikanischen Markt zuständig. Tochter Laetizia lebt und arbeitet als Anwältin in Zürich und berät Firma Riedel in Rechtsfragen. 90 go sixt REPORTAGE
„Maximilian ist gestern aus den USA gekommen. Er hat aus Amerika zwei für ihn sehr wichtige Dinge mitgebracht: seinen schwarzen Porsche 997 Turbo und ein iPhone-Handy von Apple.“ Der Vater rühmt das organisatorische Talent seines 29-jährigen Sohnes: „Es gibt nichts, was nicht schwierig zu bekommen wäre und was Max nicht schon lange hätte.“
55 millionen weingläser für die welt Das Privathaus des Ehepaars Eva und Georg Riedel ist ein Statement modernster Architektur. Ein einzigartiger Wohnsitz in einem Turm, maßgeschneidert für zwei Menschen, die das Besondere lieben. Nicht nur der Swimmingpool aus Edelstahl ist spektakulär. Den ganzen viergeschossigen puristischen Rundbau, der so majestätisch über dem Inntal thront, dominieren hauptsächlich die Materialien Edelstahl, Kalksandstein aus dem Elsass und Zedernholz. Der architektonische Clou jedoch: Das runde Haus erhebt sich über einem zweistöckigen, runden Weinkeller. Er ist das eigentliche Gravitationszentrum dieses Kufsteiner Domizils, und er ist stets präsent: Durch eine Panzerglasscheibe unter dem Esstisch im Diningroom bleibt er sogar beim Abendessen immer im Blick. Erstklassige Weine sind es, die dort unten lagern. Verständlich, dass in dieser Familie auch ein Spitzenbordeaux, ein Petrus von 1964, als reines Betriebskapital daherkommt. Wer wie Georg Riedel Glaswaren für den Tisch produziert und dafür berühmt ist, für jede Traubensorte das passende Glas im Angebot zu haben, braucht auch die passenden Weine, um seine Premiumgläser den zahlreichen Geschäftsfreunden aus aller Welt in ihrer Perfektion vorzuführen. Seit dem Zukauf der deutschen Konkurrenten Nachtmann und Spiegelau produziert Riedel jetzt jährlich über 55 Millionen Weingläser unter fast einem Dutzend Marken. Und da stehen sie nun auf dem festlich gedeckten Esstisch: die „Instrumente des Weingenusses“. Die ebenso sinnliche wie intellektuell-moderne Kunst von Anselm Kiefer und Hermann Nitsch an den Wänden erzählt indes vom Geschmack der Hausherrin und Unternehmersgattin Eva. Wenn der Gläserkönig Georg Riedel hier zu Gast bittet,
Rundes Privathaus der Familie Riedel: Der zweistöckige Weinkeller ist das eigentliche Gravitationszentrum des Domizils in Kufstein. Durch eine Panzerglasscheibe unter dem großen Esstisch sind die wohltemperierten Weine immer im Blick.
S AT Z A N F Ä N GE Ihr Vater war ... Georg Riedel: ... ein Genie, Visionär, total verrückt. Sohn Maximilian: ... der wichtigste Mensch in meinem Leben und ein Marketinggenie. Ein „Sommeliers“-Glas ist ... ... das Beste, woraus man Wein trinkt. ... das Schönste, was man an die Lippen bringen kann.
Maxililian Riedel: „Die ,O‘-Serie sind Gläser mit Stil, aber ohne Stiel. Und man kann sie für Salate oder Sushi nutzen.“
Ich würde niemals ... ... lügen. ... aus einem Plastikbecher trinken. Erfolgreiche Unternehmen gehen ... ... einer gesicherten Zukunft entgegen. ... Richtung China, nicht, um dort zu produzieren, sondern, um dort zu verkaufen. Angst habe ich ... ... vor Ungerechtigkeit. ... wie jeder Mensch um die Existenz. In zehn Jahren steht Riedel ... ... besser da denn heute. ... mit Sicherheit in den schönsten Weingütern der Welt. Vorbilder sind ... ... Menschen, die ihren Weg unbeirrt und zielgerecht gehen. ... mein Vater und mein Onkel. Leben ohne Stil ist ... ... traurig. ... entspannend. Lifestyle macht Menschen ... ...zum Menschen. ... unglücklich. Mode bedeutet mir ... ... nichts. ... sehr viel, denn Mode prägt Menschen – leider.
so auch, um bei guten Gesprächen und erlesener Kochkunst die richtige Handhabung der besten Weingläser der Welt zu erklären. Tja, Kleider machen Leute, Gläser machen Getränke. Wer es nicht glauben will, muss schmecken. Man versuche einen 1994er Cabernet von Mondavi aus drei verschiedenen Riedel-Gläsern: Mal schmeckt die Frucht eingebunden, mal steht sie für sich. Mal ist die Bitternis fast aggressiv und dann wieder nicht. Tatsächlich, hier bei Tisch schließt man die Augen, schmeckt, schluckt und wundert sich. Nur über eines darf man sich nicht wundern: Georg und Sohn Maximilian Riedel haben auf ihren vielen Reisen immer einen speziell angefertigten Lederkoffer mit vier Gläsern dabei. Damit wurden sie schon in manchem amerikanischen und japanischen Nobelrestaurant gesichtet. „In vielen Restaurants gibt es zwar gute Weine, aber keine guten Gläser. So habe ich meine eigenen immer dabei“, sagt Georg Riedel und Sohn Maximilian ergänzt: „In New York fand man das sogar hygienischer.“ New York ist Maximilian Riedels Schlüssel zum Erfolg. Als Chef von 70 Mitarbeitern in New Jersey hat der junge Sohnemann in den vergangenen sechs Jahren den Riedel’schen Glasumsatz auf dem amerikanischen Markt verfünffacht. Maximilian wird in elfter Generation das Unternehmen Riedel übernehmen.
alles ist casual, easy going und mobil Maximilian Riedel liebt Amerika. „Die leichte, lockere Lebensform dort liegt mir. Alles ist casual, easy going, muss schnell gehen und mobil sein.“ Aus diesem Geist des amerikanischen Way of Life entwickelte Maximilian vor fünf Jahren das berühmte „O“-Glas. Damit erwies er sich nicht nur als Unternehmer, sondern auch würdig als Designer für das Erbe des Glasimperiums. „Das ,O’-Glas ist ein Glas mit Stil, aber ohne Stiel“, sagt der Sohn. Der Becher eigne sich hervorragend für Stehpartys, man könne daraus mit Stäbchen Salate oder Sushi essen, und „als Cocktailglas erobert es inzwischen die Barszene“. Der junge, dynamische Thronfolger des Unternehmens denkt deutlich über den Wein hinaus. Maximilian verbindet gerne Good Old Europe und Amerika. An Amerika liebt er, „dass man dort nicht in einer Neidgesellschaft wie bei uns lebt und einem dort enorm großer Respekt für alte Familientraditionen entgegengebracht wird.“ Jetzt ist er für ein paar Tage in Kufstein, um sich von seinem Schneider neue Anzüge machen zu lassen und um seinem Hobby nachzugehen: den schnellen Autos. Einen ganzen Fuhrpark nennt der Jungunternehmer inzwischen sein Eigen, seit
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Maximilian Riedel im elterlichen Weinkeller: „Im Porsche Cayenne kann ich besser Kisten mit Gläsern unterbringen.“
Der Renner „Vinum“ ist mit 60 Millionen verkauften Gläsern die erfolgreichste Weinglasserie der Welt. Das Vinum Chianti Classico für 15,90 Euro ist das beliebteste Glas dieser Serie.
sein erstes motorisiertes Gefährt ein Puch Maxi Mofa war. „Damals war ich sechzehn und habe das 45 km/h schnelle Moped bei Bauern vor meinen Eltern versteckt“, sagt Maximilian Riedel. Zwei Jahre später gab es schon eine Vespa 50 Special scooter. Dann stieg der junge PS-Fan auf vier Räder um: „Mein erstes Auto war bereits ein Kultauto, ein Klassiker“, berichtet er stolz von seinem Mazda Miata im klassischen British Racing Green. Einem Audi 2.5 Quattro – „innen, außen, alles in Weiß“ – folgte 2002 ein BMW X5. Mit 27 Jahren tritt er in die Fußstapfen seiner Familie („Mein Onkel besitzt mehr als 20 Ferraris“) und kauft sich 2004 während einer Auktion bei Christie’s in Paris einen Maserati Ghibli von 1969. In diesem Frühjahr hat Maximilian Riedel wieder bei Christie’s zugeschlagen: „Ein 1989er Ferrari F40, ein Traumauto.“ Wie er so von den Autos erzählt, hält ihn nun nichts mehr am Tisch – kein Wein, keine Gläser, kein Essen. „Ich muss ihnen meinen neuen F40 zeigen.“ Das Garagentor geöffnet, und da steht er: majestätisch. Maximilian Riedel setzt sich hinein, startet den Wagen, der Motor heult auf. Kufstein erzittert. „Nun ja“, sagt der Jungunternehmer, während seine Augen liebevoll das Geschoss mit seiner 2,9-Litermaschine streifen, „an die Amalfi-Küste werde ich die nächsten Tage doch den Porsche 997 Turbo mitnehmen. Denn“, schmunzelt Riedel junior, „in dessen Cupholder passen meine ,O’-Gläser.“ Ja, wenn das so ist: Das Nummernschild des Porsche ist schließlich auch gelebte Riedel-Corporate-Identity: „New Jersey VINUM“. Fast bescheiden mutet es da an, dass Sohnemann Riedel in Amerika seine tägliche einstündige Fahrt von Manhattan nach New Jersey im Mercedes S65 AMG, dem stärksten Auto aus Serienproduktion, oder mit seinem Porsche Cayenne Turbo antritt. „In den kann ich besser Kisten mit Gläsern unterbringen“, sagt die elfte Generation Riedel und schließt vor dem neugierigen Besucher das Garagentor. Auf dem Weg zurück zu dem runden, silbern glänzenden Architekturmonument der Eltern, bleibt Maximilian Riedel plötzlich stehen und holt kurz Luft: „Wissen Sie, jetzt werde ich bald dreißig und die Verantwortung für die Zukunft des Unternehmens und der Respekt vor der Vergangenheit sind inzwischen so groß, dass ich kaum mehr dazu komme, mit diesen herrlichen Spielzeugen zu spielen.“ Ja, irgendwann ist man eben kein Kind mehr, sondern Unternehmer. Europäischer Unternehmer in einer globalen Welt. Wie sein Vater Georg wird auch Maximilian Riedel für Wunder nicht zuständig sein. Aber eben für „die Gesetze der Physik“. Und zwar für jene Gesetze, an deren Grenzen ein Ferrari ebenso leicht stoßen kann wie ein Riedel-„Sommeliers“-Glas in der Spülmaschine. Manchmal macht es dann einfach: knack.
Das Designerstück 2004 erobert die von Georg Riedels Sohn Maximilian kreierte Weinglasserie „Riedel 0“ vor allem den amerikanischen Markt. Der weinfreundliche Becher wird ein Welterfolg. Das „Riedel O Riesling“ kostet 7,90 Euro, das „Riedel O Cabernet“ 8,90 Euro. 94 go sixt reportage
Porsche 997 Turbo: Corporate-Identity-Pflege mit Nummernschild „Vinum“ plus Cupholder (u. l.) fürs „O“-Glas von Maximilian Riedel.
Das Prunkstück Die beiden teuersten Riedel-„Sommeliers“Gläser sind das Bordeaux Grand Cru und das Burgunder Grand Cru für jeweils 67 Euro. „Sommeliers“ heißt von Hand gemacht bzw. mit dem Mund geblasen.
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Drucken, Format: jeweils 45 x 30 cm; Schau: Haus der Kunst, München
fotokunst und kunstweltmeister
schwarz auf weiss Münchens Haus der Kunst gibt mit Robin Rhodes „Walk off“-Fotos den Rhythmus vor: Humor und Dynamik. Diesen Geist spürten auch die Weltkunstschauen in Kassel, Münster und Düsseldorf auf
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Fotos: © Courtesy Perry Rubenstein Gallery, New York and Tucci Russo Studio per l’Arte Contemporanea, Turin. © robin rhode; reportagefotos s. 97: Gerda harda brandt
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robin rhode Untitled (Street Light), 2006; Fotoserie mit 24 Gelatin-Silber-
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lüchtige Momente wollen gestaltet sein, um die Sinne und Emotionen des Menschen, des Betrachters anzusprechen. Kommen auch noch Witz und Verve hinzu, begegnen wir den großartigen Zeichnungen, Fotoserien, Performances und Skulpturen des südafrikanischen Künstlers Robin Rhode. Das Münchner Haus der Kunst gibt mit der ersten monografischen Werkschau des 31-Jährigen aus Kapstadt, der seit 2002 in Berlin lebt, einen faszinierenden Einblick in die schwarzweiße wie auch bunte Kunstwelt von Robin Rhode. Charakteristisch für Rhode ist das Kombinieren von Zeichnungen und Performances, bei denen er sich zugleich filmt oder fotografiert wie in der 24-teiligen Bilderserie „Untitled“ (l.). Die frontale Dynamik, die aus seinen Arbeiten springt, ist urban. Sein Atelier ist die Straße. Robin Rhodes Gegenwartskunst gibt dem Kunsttrend 2008 einen Sound: Humor und Rhythmus. Eine Atmosphäre, die auch Peter Friedls Giraffe („The Zoo Story“) in Kassel oder Tue Greenforts ironischer Öko-Güllewagen („Diffuse Einträge“) in Münster verströmen. Objekte, Fotos, Malerei folgen einer geheimen Partitur. Kunst ist Musik, atmet Bewegung! Dabei kann sie sich auch im klassisch-lebendigen Gewand zeigen wie inWassily Kandinskys anarchischer „Komposition VII“ in „Bonjour Russland“ oder in der gebändigten Farbmathematik von Gerhard Richters Lacktafelarbeit „4900 Farben“. Was für Eindrücke hinterlassen die großen Gegenwartskunstschauen und Ausstellungen von Kassel, Münster, Köln bis Düsseldorf? Was versprechen sie für 2008? Gesellschaftspolitische Würze und rhythmische Leichtigkeit! Einfach eine freche, lockere Beschwingtheit. Das hilft der Gerda Harda Brandt Hoffnung beim Laufen. ________________________________________________________
gerhard richter 4900 Farben, 2007; Lacktafelarbeit, 650 x 650 cm; entstanden anlässlich der Arbeit von Richter für das auf 72 Farbtönen aufbauende Glasmosaik im südlichen Querhaus des Kölner Doms; Schau: Gerhard Richter – Zufall. 4900 Farben und Entwürfe zum Kölner Domfenster, Museum Ludwig, Köln
tue greenfort Diffuse Einträge, 2007; Güllewagen, 4 x 10 x 3 m; der umfunktionierte Wagen sprüht EisenIII-Chlorid-Wasser in den Aasee; Schau: skulptur projekte münster 07, Münster
Robin Rhode. Walk Off; bis 06.01.2008; Haus der Kunst, Prinzregentenstr. 1, 80538 München; Tel.: (089) 21127-115, www.hausderkunst.de Bonjour Russland; bis 06.01.2008; Museum Kunst Palast, Ehrenhof 4–5, 40479 Düsseldorf; Tel.: (0211) 8992460, www.bonjour-russland.de Gerhard Richter – Zufall. 4900 Farben und Entwürfe zum Kölner Domfenster; bis 13.01.2008; Museum Ludwig, Bischofsgarten 1, 50667 Köln; Tel.: (0221) 22126165, www.museum-ludwig.de
wassily kandinsky „Komposition VII“, 1913; Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm; Tret’yakov-Galerie; Schau: Bonjour Russland, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
peter friedl „The Zoo Story“, 2007; ausgestopfte Giraffe aus Qalqiliya im Westjordanland; ursprünglich war die lebende Giraffe „Brownie“ ein Geschenk Südafrikas an Israel, die während der Nahostkonflikte getötet und von einem Tierpfleger ausgestopft wurde; Schau: documenta 12, Kassel Culture go sixt 97
© ultimate paris design, Collection Spring Summer 2006, Junko Shimada
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kuben der Ateliers Jean Nouvel.
Flaschen-Hals: Roter Stern, markengrünes Outfit. Eine Bierboddel als Designrakete.
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TRÈS CHIc! © ultimate paris design, maison baccarat
pariser spaziergänge Ein Fotoband mit über 700 Abbildungen führt zu neuesten ausgefallenen Leuchttürmen des Designs aus der Seine-Metropole. „Form follows function“. An diesen Leitsatz des US-Industriedesigners Raymond Loewy, Erfinder des Shell-Logos und Canada-Dry-Signets, fühlt man sich erinnert – weil keins der über 700 Objekte im teNeues-Fotoband „Ultimate Paris Design“ sich daran hält. Heineken-Flasche hin, Esstisch mit Lüster im Maison Baccarat her. Wie es sich für Paris ziemt, sind die Monumente herrPE lich ausschweifend: très chic!
„Ultimate Paris Design“, Hrsg. Aitana Lleonart; teNeues Verlag; ISBN 978-3-8327-9139-1; Texte: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch; 528 Seiten, 730 Abbildungen, Hardcover; 39,90 Euro 98 go sixt Culture
fasziniert hinhören
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as für Charaktere, was für Neurotiker. Münchner Großbürgerleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die Familie von Thomas Mann und – eine wunderbare Entdeckung! – die Familie von Katia Mann, die Pringsheims. Mit zum Teil dokumentarischen Aufnahmen (Interviews, Briefen, Memoiren) und den sonoren Stimmen von Axel Milberg (Thomas Mann) und Ilse Neubauer (Katia Mann) entsteht vor unseren Ohren ein Kosmos großbürgerlichen Lebens in München. Eine herrliche WT verfeindete Familienbande! Hinhörenswert. Gabriele Förg, Hiltrud Häntzschel, Ulrike Voswinckel: „Die Manns. Die Pringsheims“; Sprecher: Axel Milberg, Doris Schade, Ilse Neubauer u. a.; Produktion: Bayerischer Rundfunk; der hörverlag; 4 CDs, 240 Min., 29,95 Euro
Junk Shimada (o.), 2006; Design
outletführer Fotos: © ultimate paris design, Ateliers Jean Nouvel
© ultimate paris design, heineken bottle, ora-ito
Formschön: Frühjahrskollektion von
hörbuch
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ussten Sie schon, dass Sie sich mit nur fünf Euro für den MerianGuide „Nobelmarken zu Schnäppchenpreisen“ durch die Edeloutletszene in Deutschland und Europa navigieren können? Mit der Jubiläumsausgabe feiert Merian-Guide fünf Jahre gedruckte Vorteilstouren. Ob Bree-Outlet bei Hannover, Lacoste bei Paris, Timberland in Baierbrunn bei München oder Gucci in Reggello bei Florenz: Bis zu 60 Prozent Nachlass winken als Lohn fürs HB Fahren. Schnäppchen können edel. Merian-Guide „Nobelmarken zu Schnäppchenpreisen“, Travel House Media 2007; ISBN 978-3-8342-0255-0; 258 Seiten, 6 Karten; Softcover-Schutzumschlag; 5,00 Euro
buch
Verrücktes lesen
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as Wunder beginnt mit einem Wackelbild. Billardkugelgleich flimmern Augenpupillen über den Buchdeckel, und drinnen findet man herrlichen Unsinn aus Deutschland, Europa und der Welt. Ein Verrückter lässt sich von drei Kubikmetern Kinoklebemasse lebendig im „PopcornSarkophag“ begraben; ein „Couch-Potato“-Sessel darf im britischen Straßenverkehr mit 140 km/h fahren, oder Alfred West spaltet ein Haar 18-mal von einem Punkt aus. Der Wahnsinn hat eine Form: das (Comic-)Buch „Ripley’s“. Es geht einem wie dem Cover. Man kullert mit GA den Augen. Echt unglaublich. „Ripley’s Einfach unglaublich! 2008“; Hoffmann und Campe 2007; ISBN 978-3-455-80001-2; 259 Seiten; 19,99 Euro