INTERNATIONAL MEETING FOR CONTEMPORARY OPERA AND MUSIC THEATRE
20 – 23 NOVEMBER 2008 AT RADIALSYSTEM V – NEW SPACE FOR THE ARTS IN BERLIN
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Music Theatre Now, Berlin 2008
Music Theatre NOW 20 – 23 November 2008 Berlin
Ein Projekt des Musiktheaterkomitees des Internationalen Theaterinstituts (ITI) veranstaltet vom deutschen Zentrum des ITI *** A project of the Music Theatre Committee of the International Theatre Institute (ITI) hosted by the German Centre of ITI
Music Theatre NOW wird gefördert von Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds sowie durch die Kunststiftung NRW, in Zusammenarbeit mit Radialsystem V - New Space for the Arts in Berlin, Theater Bielefeld und Fonds Experimentelles Musiktheater *** Music Theatre NOW is supported by the Delegate of the German federal government for culture and Media (Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), the Capital Cultural Fund in Berlin (Hauptstadtkulturfonds) and the Art Foundation of North Rhine-Westphalia (Kunststiftung NRW), in cooperation with Radialsystem V New Space for the Arts in Berlin, Theater Bielefeld and Fonds Experimentelles Musiktheater
Inhalt / Contents
Jurybericht / Report of the Jury Programm / Program Abendveranstaltung / Evening Performance Preistr채ger / Prize Winners Musiktheaterkomitee und Jury / Music Theatre Committee and Jury
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Music Theatre Now, Berlin 2008
Jurybericht Report of the Jury
Jurybericht __________________________________________________________________________________________
Roland Quitt Mehr denn je steht Musiktheater in der globalisierten Welt unter dem Druck von Ökonomisierung. Während auch jenseits des westlichen Kulturbereichs inzwischen die alte europäische Oper boomt, bietet sich Raum für wirkliche Erneuerung fast überall höchstens am Rande. In Europa stellen vor allem Festivals Orte dar, wo Musiktheater mit einem gewissen Aufwand noch neue Formen erproben kann, sie bieten offenere und der neuen Kunst angemessenere Strukturen als die traditionellen Opernhäuser. Freilich muss ein Künstler schon gewaltige Hürden genommen haben, um zum Beispiel in Deutschland zu einer Arbeit für die Münchener Biennale eingeladen zu werden, und noch weit schwieriger gestaltet sich die Arbeit am Neuen Musiktheater überall dort, wo es weder eine Festivalkultur noch sonst subventionierte Wege für das Zeitgenössische gibt. Viele, die neuere Kunstwege erforschen, arbeiten überall auf der Welt deshalb im Kleinen. Ihre Etats sind zu gering, um neben den puren Produktionskosten auch effektives Marketing noch sichern zu können. Die Arbeit an aufwendigeren Theaterformen steht für sie außer Betracht. Meist kommen ihre Produktionen nur ein oder zweimal zur Aufführung. Schon regionale Aufmerksamkeit zu erzeugen fällt auf solche Weise schwer. Der Wettbewerb Music Theatre NOW findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Konzipiert durch das Musiktheaterkomitee des ITI und ausgetragen vom deutschen ITI-Zentrum, ging er hervor aus einer grundlegenden Neukonzeptionierung des früher vom Komitee veranstalteten „Music Theater Workshop“. In Abschnitten von jeweils drei Jahren soll Music Theatre NOW künftig international aktuelles Geschehen im zeitgenössischen Musiktheater erfassen. Im Anschluss an die Jurybewertung wird eine möglichst große Zahl für herausragend erachteter Produktionen öffentlich vorgestellt. In der Möglichkeit zu solcher Präsentation, nicht weniger und nicht mehr, besteht die von der Jury jeweils vorgenommene Auszeichnung. Music Theatre NOW will also ein Forum schaffen, das der Kommunikation über neues Musiktheater dient und dessen Vernetzung fördert, ein Forum, das Tendenzen, Experimentierfelder, Graswurzelbewegungen und Talente in diesem Bereich sichtbar macht und so zu ihrer Förderung beiträgt. Größere Produktionen mögen dabei zum ersten Mal auch über Ländergrenzen hinweg Aufmerksamkeit finden. Kleineren Produktionen hingegen mag es gelingen, zum überhaupt ersten Mal außerhalb eines sehr engen regionalen Raums auf sich aufmerksam machen. Restriktionen, Hindernisse, die sich dem Unbequemen und Visionären auf regionaler Ebene bieten, mögen umschifft werden, indem es durch Music Theatre NOW möglich wird, internationale Aufmerksamkeit noch vor nationaler finden.
Juryarbeit Auf der Basis kompletter filmischer Aufzeichnungen hatte die Jury 149 Musiktheaterproduktionen zu bewerten. Sie wurden eingesandt aus insgesamt 32 Ländern. Für einen Wettbewerb, der zum ersten Mal ausgetragen wird und auf dessen Existenz neben dem Internet vor allem Fachzeitschriften hingewiesen haben, erscheint diese Resonanz erstaunlich. Die Jury vergab ihre Prämierung auf der Basis des Konsensprinzips. Beurteilt wurden jeweils nicht Text, Partitur oder Inszenierung als isoliertes, sondern das Gesamtprodukt einer Theateraufführung, in der diese zusammenwirken. Prämiert wurden Aufführungen, die der Jury auf Basis des filmischen Befunds formal auf die eine oder andere Art neue und aussagekräftige Wege einzuschlagen scheinen. Schwächen in bestimmten Details wurden dabei abgewogen gegen die Gelungenheit des ästhetischen Ergebnisses auf grundsätzlicher Ebene. Um es salopp zu sagen: nicht um „gelungene“, sondern um möglichst „aufregende“ Produktionen ging es dabei, Produktionen, die deutlich machten, dass die beteiligten Künstler nicht alleine an einem Stück, sondern an einer Idee von Musiktheater arbeiten. Ein Kategoriensystem, das der Bewertung zunächst zu Grunde gelegt werden sollte, um nicht Inkompatibles wie etwa Groß- und Kleinstproduktionen gegeneinander ausspielen zu müssen, erwies sich nach Eingang der Einsendungen nicht bloß als überflüssig, sondern vor allem als zu äußerlich. Wäre es aufrecht erhalten worden, es hätte in der Bewertung für groteske Verzerrungen gesorgt. Eher intuitiv haben wir nach Registrierung aller Einsendungen und ihrer Besonderheiten dann untergeordnete Gruppierungen zu erkennen versucht und diese gegeneinander abgewogen. Kritik könnte vielleicht daran aufkommen daran, dass Music Theatre NOW es unternimmt, Theateraufführungen auf der Grundlage filmischer Aufzeichnung zu bewerten. Um einen vergleichenden Überblick in so groß angelegtem Maßstab zu gewähren, bleibt schlechthin jedoch kein anderes Medium denkbar. Dass das Gesichtsfeld der Juroren dabei ein eingeschränktes bleibt, gewisse Unsicherheiten auch im Juryurteil bestehen bleiben, ist nicht zu vermeiden, tut der Idee des Wettbewerbs aber keinen prinzipiellen Abbruch. Beobachtungen Erkennbar ist aus den Einsendungen, dass der Wettbewerb bislang kaum überall gleiche Publizität erreicht hat. Die Wege, die zu seiner Kommunizierung beschritten werden konnten, bleiben in manchen Ländern spärlich. Noch intensiver wird sich das Musiktheaterkomitee in Zukunft um deren weitere Erschließung kümmern müssen. Der afrikanische Raum bleibt für Music Theatre NOW ein Conrad’sches Heart of Darkness. Dabei bleibt außer Frage, dass für dort nicht unbedingt ein dem europäischen vergleichbarer Begriff von Musiktheater vorausgesetzt werden kann. Nicht viel ergiebiger gestaltete sich die Resonanz auch aus dem lateinamerikanischen Raum. Keine Antwort gewährt also der Wettbewerb auf die Frage, ob sich die Avantgarden des südamerikanischen Schauspiels inzwischen vielleicht auch ins dortige Musiktheater hinein fortsetzen.
Kaum auf einen gemeinsamen Nenner lässt sich das Theaterleben der unterschiedlichen Kulturbereiche Asiens bringen. Dem Gremium der Jury sollte als Fachmann Ong Keng Sen aus Singapur angehören, die unerwartet hohe Anzahl an Einsendungen zwang ihn jedoch, von dieser Aufgabe zurückzutreten. Die chinesischen Beiträge zeigen, dass es auch innerhalb des dortigen Musiktheaters eine Avantgarde gibt, die sich in konstruktiver Reibung mit dominierenden Traditionen befindet und hieraus Profit für eigene zeitgenössische Wege zieht. Ein moderner performancegeprägter Musiktheaterbegriff und eine eigene subversive Offtheater-Kultur gehen aus den japanischen Einsendungen hervor. Aus Kambodscha erreichte uns die aufwendige Produktion eines in den USA entworfenen und dort auch komponierten Stücks, das sich auf das beidseitige Trauma des Vietnamkrieges bezieht, Pop mit kambodschanischer Folklore, Miss Saigon mit Bollywood verquickt. Ob es in Kambodscha Musiktheaterversuche jenseits des solcherart Kommerziellen gibt, vermögen wir ebenso wenig einzuschätzen wie die Frage, in wie weit importierte Musicalkultur dort zu einem Element authentischen künstlerischen Ausdrucks geworden ist. Die US-amerikanische Dominanz unter den Verantwortlichen vermag dabei zunächst skeptisch zu stimmen. Bedeutend war die Beteiligung osteuropäischer Länder. Auffallend erschienen uns ein eminenter Experimentierwillen und ein im Westen verloren gegangener Glaube an die verändernde Kraft des Theaters, der aus den Einsendungen zu sprechen schien. Gemein ist diesen Produktionen die Anknüpfung an Avantgarden, die zwischen Ost- und Westeuropa einen gemeinsamen Gedankenhorizont darstellen, im Osten auf lange Zeit unterbrochen waren, während sie im Westen inzwischen historische sind. Produktionen, die uns beeindruckten, ließen dabei etwas Überraschendes und immer auch Undogmatisches im Umgang mit avantgardistischem Erbe spüren. Slowenien vor allem blieb dabei ein herausragendes Land. Musiktheater scheint sich hier in wirklich produktiver Gärung zu befinden. Unübersehbar ist die Dominanz von Einsendungen aus deutschsprachigem Bereich. Man mag hierin nicht allein eine Verzerrung sehen. Aufgrund seiner besonderen Geschichte besitzt das Theater in Deutschland noch immer einen kulturellen Reichtum, der im internationalen Vergleich ein ganz besonderer bleibt und sich andererseits als relativer Reichtum an Subventions- und Fördermitteln auswirkt. Die größere Zahl deutsch finanzierter Einsendungen bleibt in der Besetzung dabei international. Manches an europäischer Musiktheatergeschichte wirkt dabei fort. Interessanterweise sind es zu einem nicht geringen Teil auch immer noch fortschrittlich gesinnte italienische Komponisten, die in Deutschland viel eher als in ihrem eigenen Land zur Aufführung kommen. Die traditionelle Handlungsoper mit ungebrochen diskursiver Erzählweise dominiert die Einsendungen vieler Kulturbereiche. Alle dieser Stücke folgen in ihrer Dramaturgie den Gesetzen eines psychologischen Realismus, der geradezu notwendig mit ihnen verbunden scheint. Anbindung an die Gegenwart suchen manche, indem sie sich der großen Stoffe entledigen. Alltagsfiguren, Wohnzimmerambiente und Fernsehspielästhetik schneiden sich
dabei mit der stilisierten Form des Operngesangs und sorgen manchmal gewollt, meistens ungewollt für ironische Brechung. Unter den europäischen Teilnehmern des Wettbewerbs lassen sich für uns zwei grundsätzliche Gruppen unterscheiden: Jene, die von der traditionellen europäischen Opernidee ausgehen. Jene, die sich an einem neueren europäischen Musiktheaterbegriff orientieren. Gemeinsames Moment dieser zweiten Gruppe bilden nicht unerwartet: experimentelle Sprachbehandlung, ritualisierte Formen der Bühnenaktion, Abkehr vom diskursiven Erzählen, autonome Führung getrennter Kunstebenen. Und als gemeinsames Produkt aller dieser Kunstmittel – Verzicht auf die herkömmliche Form von Theaterillusionierung. Exakte Grenzen zwischen diesen zwei Gruppen lassen sich nicht ziehen. Vielmehr stellt gerade die Vielzahl unterschiedlicher Übergänge eine Hauptcharakteristik der für uns interessanteren Einsender dar. Unter ihnen sind es vor allem italienische, deutsche und französische Künstler, die, ob sie nun mehr zur ersten oder zur zweiten Gruppe tendieren, am intensivsten nach Überwindung überbrachter Formen trachten und häufig dabei bestürzende Formen der Überraschung beinhalten. Kunstschaffende aus den Ländern also, welche die Traditionen des europäischen Musiktheaters begründet haben, scheinen diesen Traditionen heute einerseits am wenigsten ausgeliefert zu sein, andererseits scheinen diese Traditionen dort auch am meisten bloß n och ein Fetisch zu sein, den es überwinden gilt. Der kreative Funke, der Italien, Frankreich und viel später dann Deutschland zu Pionieren des Musiktheaters gemacht hat, glimmt, wenn man einer Verallgemeinerung aus den Einsendungen glaubt, immer noch fort, zu einem Teil sicherlich auch, weil aufgrund der Geschichte überbrachtes Musiktheater hier etwas Selbstverständlicheres als andernorts bleibt. Dominant unter den Einsendern bleibt dabei grundsätzlich die Zugehörigkeit zur ersten Gruppe. Auf die eine oder andere Weise bleibt also die Mehrzahl von ihnen an der Idee von Oper orientiert. Nicht alle bemühen sich dabei gleichermaßen um ihre Erneuerung. Je mehr Oper dabei eine Art von Kulturimport darstellt, desto weniger wagt man sich an die Infragestellung ihrer mitgelieferten Prämissen. Bleibt also die Mehrzahl der Einsendungen auf die ein oder andere Art an der historischen Idee von Oper orientiert, so überrascht es gleichzeitig nicht, dass grundsätzlich dabei Aufführungen überwiegen, bei denen Text und Partitur auf traditionelle Weise als ein geschlossenes Ganzes vorangehen, das auf dem Theater szenisch dann nur noch „interpretiert“ zu werden braucht. Solche Aufführungen bleiben fixiert auf die Idee eines Werkbegriffs, der im geschriebenen Produkt einer Partitur das immer noch Eigentliche, in der Situation einer Aufführung bloß den Moment von dessen „Aktualisierung“ sieht. Auf ihr beruht bis heute noch die gesamte sehr besondere Tradition des deutschen Repertoire- und gleichzeitig Regie-Theaters.
Wohl nicht zufällig beeindruckten uns europabezogen dagegen manche Aufführungen eher projektartigen Charakters, bei denen solche Hierarchie überwunden erscheint, verschiedene Kunstebenen gleichberechtigt und konfliktreich ineinander greifen und statt eines Textes vor allem der Theatermoment gefeiert erscheint. Sie scheinen auf den geschichtlichen Augenblick zu reagieren, indem sie dem Theater in Frage gestellte Ausdrucksqualitäten zurückerobern. Sie zielen gegen den Betrieb und damit gegen das Kalkulierbare, Erwartete. Mit der Überraschung und mit dem Wert, den sie auf das Momentane und Unwiederholbare des Theatermoments setzen, zielen sie auf die Erneuerung des Theaters als Erlebnisqualität. Nur eine verschwindende Minderheit von Einsendungen bewegt sich im Bereich instrumentalen Theaters oder der Musikperformance und verzichtet dabei auch auf die menschliche Stimme als Ausdrucksträger. Selbst unter avancierteren Partituren finden sich dabei solche, welche dem Ideal klassischen Operngesangs verpflichtet bleiben. Die Gesangsstimme, in hierarchischer Trennung unterstützt von der Orchesterbehandlung, ist für sie Träger aufgewühlten persönlichen Gefühls. Die Oper als historische Kunstform wird dabei so wenig hinterfragt wie die Prämissen eines bürgerlichen Individualismus, der schon vor ungefähr hundert Jahren durch Faschismus und Kommunismus seine Selbstverständlichkeit verlor. Musikalisch sind solche Operntexte manchmal reich an Schönheiten. Freilich haben sie sich ins Theater gewagt, und während sie aus musikalischer Sicht auf der Höhe der Zeit sind, bieten sie dem Theater als übergeordneter Kunstform kaum eine Bereicherung. Bemerkenswert, dass aber gerade die avanciertesten Kompositionen zum größeren Teil solche Wege nicht beschreiten, sondern nach neuem Ausdrucksgehalt auch in der Theaterform suchen. Gesang erscheint dort auf doppelte Weise entindividualisiert. Einerseits wird er eingebunden in geradezu madrigalesk mehrstimmige Verläufe. Auf mancherlei Art erinnert das zurück an die Anfänge von Operngeschichte. Andernteils finden sich textlicher und melodischer Verlauf häufig voneinander isoliert. Ein Sprecher zum Beispiel konterkariert eine nur auf Vokalen geführte Singstimme. Diese wiederum kann auf irritierende Art mit bewusst ähnlich gewählten Klangfarben eines Orchesters verschmelzen. Tendenzen wie diese scheinen uns zu stehen für eine Erneuerung der Oper aus einem Weitergefassten Begriff von Musiktheater heraus. Zu den Produzenten von Musiktheater gehört gerade bei weltweiter Betrachtung als prozentual nicht unwesentliche Gruppe diejenige mittlerer deutschsprachiger Opernhäuser. Unter die waghalsigsten Erneuerungsversuche reihen sich ihre Einsendungen nicht. Der Auslastungsdruck, unter dem sie stehen, scheint aber immer noch genügend Raum zu bieten, um bei genügender Bereitschaft von Dramaturgen und Intendanten auch im Zeitgenössischen viel Hervorragendes zu leisten. Einsendungen größerer Produktionen tendierten eher ins Konventionelle. Studioproduktionen blieben experimentierfreudiger und meist interessanter. Gleich zwei unter den wenigen solcher Einsendungen verdanken ihr grundsätzliches Gelingen auch dem Mut eines Bewusstseins um die Problematik ihrer Formengeschichte. Die aus Hannover knüpft an Leoncavallos „Pagliacci“ an, die aus Darmstadt an die Figur einer historischen
Sängerin. Den Fetischcharakter von Oper ignorieren sie beide nicht. Beide bleiben Opern über die Oper, selbstreflexiv, indem sie Oper als gültige Kunstform nicht einfach voraussetzen, sondern gerade dadurch erfüllen, dass sie sie gleichzeitig zu problematisieren sich trauen. Die Sichtung der Einsendungen ist für uns eine so strapaziöse wie gleichzeitig bereichernde Arbeit gewesen. Wir verdanken ihr manche Korrektur liebgewordener Vorurteile, daneben auch manchen nur provozierenden Schimmer einer Theatererfahrung, bei der wir uns gewünscht hätten, mit dabei im Parkett zu sitzen. Wie schön es doch wäre, wenn man überall auf der Welt zugleich sein könnte! Nur achtzehn Produktionen konnten nominiert werden. Viele mehr hätten es verdient, in Berlin größere Aufmerksamkeit zu finden.
Report of the Jury __________________________________________________________________________________________
Roland Quitt
Programm Program
Freitag / Friday 21. November 2008 __________________________________________________________________________________________ 10:00 - 10:45
"From Time Immemorial"
11:00 - 11:45
"Sighing"
12:00 - 12:45
"Niebla"
13:00 - 13:45
"Augmented Body and Virtual Body"
13:45 - 14:45
Mittagspause / Lunch break
14:45 - 15:30
"Faustus, the last night"
15:45 - 16:30
"Itinerário do Sal"
16:45 - 17:30
"After Life"
17:45 - 18:30
"Tears of Barren Hill"
20:00
“Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?”
Autor / author: Karmina Šilec Komposition / music: Lojze Lebič Regie / stage director: Jernej Lorenci Uraufführung / world premiere: Slovensko narodno gledališce Opera in balet Maribor, Ljubljana, 24.03.2006 Präsentation / presentation: Karmina Šilec Regie, Choreographie / stage director, choreographer: Tian Mansha Komposition / music: Liou Ji yun, Tian Mansha Uraufführung / world premiere: Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 30.03.2006 Präsentation / presentation: Tian Mansha Komposition / music: Elena Mendoza-Lopez Regie / stage director: Matthias Rebstock Musikalische Leitung / conductor: Titus Engel Uraufführung / world premiere: Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik, Hellerau, 29.09.07 Präsentation / presentation: Elena Mendoza-López, Matthias Rebstock Komposition, Regie / music, stage director: Suguru Goto Uraufführung / world premiere: "Utopiales" festival in Nantes, 9.11.2005 Präsentation / presentation: Suguru Goto
Komposition / music: Pascal Dusapin Regie / stage director: Peter Mussbach Bühnenbild / stage design: Ingar Dragset Uraufführung / world premiere: Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 21.01.2006 Präsentation / presentation: Ilka Seifert Komposition, Text / music, text: Miguel Azguime Regie / stage director: Paula Azguime Uraufführung / world premiere: 04.04.2006 Präsentation / presentation: Miguel Azguime, Paula Azguime Regie / stage director: Michel von der Aa Libretto / text: Hirokazu Kore-Eda /Michel van der Aa Musikalische Leitung / conductor: Otto Tausk Uraufführung / world premiere: Muziekgebouw aan ´t IJ Amsterdam, 02.06.2006 Präsentation/presentation: Michel van der Aa Konzeption, Regie / concept, stage director: Danny Yung Musik / music: Nerve, Pun Tak-shu Text / text: Chen Ko-hua Uraufführung / world premiere: Hongkong Cultural Centre, Studio Theatre, 29.02.2008 Päsentation / presentation: Danny Yung
Komposition, Inszenierung/ music/ stage director: Leo Dick Szenographie: Tassilo Tesche Libretto / text: Felizitas Ammann Musikalische Leitung / conductor: Titus Engel
Samstag / Saturday 22. November 2008 __________________________________________________________________________________________
10:00 - 10:45
"Von Mücken, Elefanten und der Macht in den Händen"
11:00 - 11:45
"Die Auferstehung der Taten"
12:00 - 12:45
"Il canto della pelle ( SEX unlimited)"
13:00 - 13:45
"hellhörig"
13:45 - 14:45
Mittagspause / Lunch break
14:45 - 15:30
"Unsichtbar Land"
15:45 - 16:30
"La philosophie dans le labyrinthe"
16:45 - 18:30
Panel discussion “Music Theatre and Cultural Identity”
20:00
“Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?”
Komposition / music: Hannes Galette Seidl Regie, Script / stage director, Script: Bernhard Herbordt / Melanie Mohren Uraufführung / world premier: Forum der Kunst und Ausstellungshalle Bonn, 23.01.2008 Präsentation/ presentation: Bernhard Herbordt, Melanie Mohren , Hannes Galette Seidl Regie / stage director: Felix Kubin / Andreas Diefenbach Libretto / text: Sara Bogner Uraufführung / world premier: Portikus, Frankfurt am Main, 01.12.2007 Päsentation / presentation: Max Brand, Hanna Hildebrand Komposition, Libretto / music, text: Claudio Ambrosini Regie / stage director: Peter B. Wyrsch Uraufführung / world premier: L'amphi de l'Opéra de Lyon, 24.03.2006 Präsentation /presentation: Elena Mendoza-López, Matthias Rebstock Musik, Konzept / music, concept: Carola Bauckholt Musikalische Leitung / conductor: Erik Oña Installation: Georges Delnon, Roland Aeschlimann Uraufführung / world premier: Reithalle München, 23. April 2008 Präsentation/ presentation: Suguru Goto
Komposition / music: Helmut Oehring Libretto / text: Helmut Oehring / Torsten Ottersberg Regie / stage director: Claus Guth Uraufführung / World premier: Theater Basel, 07.06.2006 Präsentation / presentation: Helmut Oehring, Ilka Seifert Komposition / music: Aureliano Cattaneo Libretto / text: Edoardo Sanguineti Regie / stage director: Michael Scheidl Uraufführung / World premier: Münchener Biennale, 09.05.2006 Präsentation / presentation: Aureliano Cattaneo, Michael Scheidl
Komposition, Inszenierung/ music/ stage director: Leo Dick Szenographie: Tassilo Tesche Libretto / text: Felizitas Ammann Musikalische Leitung / conductor: Timo Kreuser, 22.11.2008
Sonntag / Sunday 23. November 2008 __________________________________________________________________________________________
10:00 - 10:45
"Tiká Tiká Politika"
11:00 - 11:45
"SHADOW - The ritual to console the mouth and the eyes"
12:00 - 12:45
"Der Sonne entgegen"
13:00 - 13:45
"Cantatrix Sopranica L."
13:45 - 14:00
Concluding Remarks
Komposition, Regie / music, stage director: Jiri Adamek Gruppe / group: Boca Loca Lab Uraufführung / world Premiere: Theater Alfred ve dvore, Prag, 25.05.2006 Präsentation/ presentation: Jiri Adamek Komposition / music: Nara Shin Text / text: Eun-Jung Joo Regie / stage design: Yoo-Shin Kim Uraufführung / world premiere: Gallery KunstDoc in Seoul, 13.04.2007 Päsentation / presentation: Nara Shin Komposition / music: Lucia Ronchetti Text / text: Steffi Hensel Regie / stage director: Michael von zur Mühlen Uraufführung / world premiere: Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen, 12.05.2007 Päsentation / presentation: Lucia Ronchetti, Michael von zur Mühlen Komposition / music : Arnaud Petit Regie / stage director: Christine Dormoy Uraufführung / world premiere: Grand Théâtre de Reims, 05.05.2006 Präsentation / presentation: Christine Dormoy, Arnaud Petit
Abendveranstaltung __________________________________________________________________________________________
Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat? Komposition, Inszenierung: Szenographie: Libretto: Musikalische Leitung:
Leo Dick Tassilo Tesche Felizitas Ammann Titus Engel, 21.11.2008 Timo Kreuser, 22.11.2008
Johanna Spyris "Heidi" ist der Inbegriff eines ungetrübten Heimatbildes, einer unbeschwerten Kindheit - Idylle pur vor schneebedeckten Gipfeln und blauem Himmel. Doch was steckt hinter diesem Klischee der heilen Welt? "Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?" spürt mit dem Instrumentarium der Bergwelt – Alphörnern, Talerbecken, Holzratschen und Tierglocken – einem unentstellten Heimatbegriff nach und versucht, dem Phänomen "Heidi", das wie kaum etwas Anderes für Klischee und Wahrhaftigkeit zugleich steht, auf die Spur zu kommen. Eine Produktion im Rahmen des Fonds Experimentelles Musiktheater, Initiative des NRW-Kultursekretariats und der Kunststiftung NRW in Zusammenarbeit mit dem Theater Bielefeld.
Leo Dick studierte in Basel und Bern, Germanistik, Musik- und Theaterwissenschaft und in Berlin Komposition bei Prof. Friedrich Goldmann sowie Musiktheaterregie. Von 2005 bis 2007 war er Meisterschüler von Georges Aperghis in der Klasse ‚Theâtre musical' an der Hochschule der Künste Bern. Während eines einjährigen Aufenthaltes in Lyon (2000) beschäftigte er sich im Tonstudio des CNSM bei Denis Lorrain gezielt mit intermedialen Kompositionstechniken und Interaktivität im szenischen Kontext und führte seine Studien später bei Wolfgang Heiniger und Daniel Weissberg fort. In Verarbeitung dieser Erfahrungen entstanden mehrere Werke, die sich zwischen Klanginstallation und MusiktheaterPerformance bewegen. Seine Werke wurden bis jetzt vor allem im deutschsprachigen Raum in Zusammenarbeit mit namhaften Formationen wie dem Ensemble Mosaik, dem RIASJugendorchester, dem Ensemble Adapter und den Neubrandenburger Philharmonikern aufgeführt.
Evening Performance __________________________________________________________________________________________
Preistr채ger Prize Winners
Music Theatre NOW – Preisträger / Prize Winners __________________________________________________________________________________________
Lojce Lebič, Karmina Šilec
“From Time Immemorial“
Slovenia
Tian Mansha
“Sighing”
China
Elena Mendoza-López, Matthias Rebstock
“Niebla“
Spain/ Germany
Suguru Goto
″Augmented Body and Virtual Body“
Japan
Pascal Dusapin
“Faustus, the last night“
France
Miguel Azguime
“Itinerário do Sal“
Portugal
Michel van der Aa
“After Life”
Holland
Danny Yung
“Tears of Barren Hill“
China
Bernhard Herbordt, Hannes Seidl, Melanie Mohren
“Von Mücken, Elefanten und der Macht in den Händen“
Germany
Felix Kubin
“Die Auferstehung der Taten“
Germany
Claudio Ambrosini
“Il Canto della Pelle (SEX Unlimited)“
Italy
Carola Bauckholt
“hellhörig”
Germany
Helmut Oehring
“Unsichtbar Land“
Germany
Aureliano Cattaneo
“La philosophie dans le labyrinthe“
Austria
Jiri Adamek
“Tiká Tiká Politika“
Czech Rep.
Nara Shin
“SHADOW – The ritual to console the mouth and the eyes“
South Korea
Lucia Ronchetti
“Der Sonne entgegen“
Italy
Arnaud Petit
“Cantatrix Sopranica“
France
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Künstlerisches Team / Artistic team
Konzeption, musikalische Leitung/ concept, conductor
Karmina Šilec
Komposition / music
Lojze Lebič
Regie / director
Jernej Lorenci
Bühne / stage-design
Branko Hojnik
Kostüme / costume-design
Belinda Radulovič
Choreographie / choreography
Tanja Zgonc
Licht / lighting
David Orešič
Ton / sound engineer
Danilo Zenko
Besetzung / cast
110 Performer, 13 Musiker 110 performer, 13 musicans
Produzent / producer
National-Oper und -Ballet Maribor
Uraufführung / world premiere
Maribor (Slowenien), Slowenisches Nationaltheater, 2006
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Karmina Šilec
Iz Veka Vekov - From Time Immemorial ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
„Manche einfach gehaltenen Kunsterzeugnisse aus alter Zeit überraschen uns durch die Gewalt ihres zeitgenössischen Ausdrucks. […] Die musikalische Welt von From Time Immemorial zielt in entlegene Bereiche des Archaischen jenseits von Raum und Zeit. From Time Immemorial ist keine Ode an die Vergangenheit und zielt nicht auf Idyllisierung, sondern bewegt sich umher zwischen den Schatten unserer Vorfahren. In allem sind sie uns nah – Freude und Traurigkeit, Selbstvertrauen und Verzweiflung.“ Karmina Šilec eröffnete als Dirigentin mit innovativen interdisziplinären Konzepten neue Dimensionen des Ausdrucks, der Erfahrung und der Kommunikation in der Musik. Ihr Chor Carmina Slovenica ist eins der wichtigsten Avantgarde-VokalEnsembles. 2004 erhielt sie den internationalen Robert Edler Preis für Chormusik. Lojze Lebič hat Archeologie und Musik in Lubiljana studiert, Dirigieren bei Danilo Švara and Komposition bei Marjan Kozina. Sein Werke wurde auf zahlreichen Festivals aufgeführt, wie die Weltmusiktage des ISCM und den Bienalen in Berlin und Zagreb. 1994 erhielt Lebič den Prešeren Preis für seine Arbeit als Komponist.
*** “Some simplified artistic creations from ancient times always surprise us by the violence of contemporary expression. [...] The musical world of From Time Immemorial follows an [...] archaic seclusion beyond space and time. [...] In the foreground there are magic and symbolism. [...] From Time Immemorial is [...] not an ode to the past or directed towards the idyllic. It moves among the shadows of our ancestors. They are related to us in everything – joy and sadness, self-confidence and despair.”
Lojze Lebič has studied archeology and music in Ljubljana, going in for conducting with Danilo Švara and composition with Marjan Kozina. His compositions have been performed at numerous festivals, such as the World Music Days of ISCM and the Music Biennials in Berlin and Zagreb. In 1994 Lebič was awarded the Prešeren prize for his work as a Composer.
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Künstlerisches Team / Artisic team
Konzeption, Regie, Choreographie / concept, director, choreography
Tian Mansha
Musik / music
Liou Ji yun, Tian Mansha
Text / text, lyrics
Nike Yu, Zhao Xi
Bühnenbild / stage-design
Shen Li
Kostüme / costume-design
Zhao Zhizhen
Licht / lighting
Huang Zhumo
Video / video
Pu Jinxing
Besetzung / cast
1 Darsteller, 7 Musiker / 1 Performer, 7 musicans
Produzent / producer
Haus der Kulturen der Welt
Uraufführung / world premiere
Berlin, Haus der Kulturen der Welt, 2006
Jury-Kategorie / Jury-category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / Presentation
Tian Mansha
Sighing __________________________________________________________________________________________
„Vor einigen Jahrhunderten ereilte die erfundene Gestalt Jiao Gulyin ihr tragisches Schicksal. Vor einigen Jahrzehnten betrat eine echte Künstlerin eine der tragischsten Perioden der Geschichte. Heute verwendet eine Chuanju Performance Künstlerin die gespeicherten Erinnerungen des Körpers – eines Speichers, der nicht vergessen kann – um vom traditionellen Chuanju ausgehend, diesen Zeitraum der Geschichte ihres künstlerischen Gedächtnisses zu erkunden“ Tian Mansha, Regisseurin und Darstellerin der Sichuanoper, gilt als eine Reformerin des traditionellen chinesischen Theaters. Sie ist zweimalige Gewinnerin des Pflaumenblütenpreises, der höchsten Auszeichnung des chinesischen Theaters. Tian Mansha ist außerdem Dozentin an der Opernakademie der Provinz Sichuan und seit 2005 auch an der Shanghaier Theaterakademie. Tian Mansha lebt zur Zeit in Shanghai.
*** “Several centuries ago a fictional character named Jiao Guiyin walked into her tragic fate. Several decades ago, a real artist walked into one of the most tragic periods of history. Now, a chuanju performance artist uses the memory of the body--a capacity unable to forget--to walk from traditional chuanju through that period of history in her exploration of artistic memory.”
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Künstlerisches Team / Artistic team
Komposition, Text, Co-Regie Composer, text, co-director
Elena Mendoza-López
Regie, Text, Co-Komposition director, text, co-composer
Matthias Rebstock
Musikalische Leitung / conductor Titus Engel Bühne / stage-design
Moritz Nitsche
Kostüme / costume-design
Sabine Hilscher
Dramaturgie / dramaturgy
Marion Demuth
Ton / sound engineer
Hendrik Manook
Besetzung / cast
3 Sänger, 1 Schauspieler, 11 Musiker / 3 singer, 1 actor, 11 musicans
Produzent / producer
Ensemble Courage (Gruppe) Festspielhaus Hellerau, Dresden
Uraufführung / world premiere
Hellerau (Deutschland), Festspielhaus Hellerau (Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik), 2007
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Elena Mendoza-López, Matthias Rebstock
Niebla __________________________________________________________________________________________
„Niebla zielt nicht auf eine direkte musikdramatische Umsetzung des 1914 erschienenen gleichnamigen Romans des spanischen Philosophen Miguel de Unamuno […]. Die zentrale Metapher des Nebels [niebla] motiviert in der Musiktheaterfassung das formale Prinzip der Variation und Permutation: Fünf verschiedene Grundsituationen aus dem Roman werden immer wieder in einer musikalisch oder szenisch veränderten Form durchgespielt.“
Elena Mendoza-López studierte Komposition u.a. bei Manfred Trojahn und Hanspeter Kyburz. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Matthias Rebstock arbeitet als Regisseur und musikalischer Leiter im Bereich Neues Musiktheater. Er hat eine Professur am Institut für Musik und Musikwissenschaft der Universität Hildesheim.
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Künstlerisches Team / Artistic team
Konzeption, Multimedia, Komposition concept, multimedia, music
Suguru Goto
3D-Animation
Yann Bertrand
Besetzung / cast
1 Musiker, 1 Bildender Künstler, 3 Tänzer 1 musican, 1 artist, 3 dancers
Produzent / producer
Suguro Goto, Festival "Utopiales" (Nantes)
Uraufführung / world premiere
Nantes (Frankreich), Festival "Utopiales", 2005
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Suguru Goto
Augmented Body and Virtual Body __________________________________________________________________________________________
„Die Arbeit beabsichtigt, das System, welches “ Body Suit” (Körperanzug), […] “Powered Suit” (Angetriebener Anzug) und ”Second Life” (Zweites Leben) kombiniert […] in einer künstlerischen Produktion anzuwenden. Das System, welches wir vorschlagen, besteht aus einem Schaltkreis, der beides, Gesten und Roboter gleichzeitig kontrolliert. In diesem System kontrolliert “Body Suit” die virtuelle Figur in “Second Life” und “Second Life” steuert “Power suit” in Echtzeit.“ Suguro Goto ist Komponist, Multimedia Künstler und Wissenschaftler und arbeitet seit 1995 bei IRCAM. Er entwickelt ein System mit Sensoren und Robotertechnologie in Einheit von Wissenschaft und Künsten, die die neue Technologie anwenden, besonders im Zusammenhang mit der Darstellenden Kunst. Seit mehr als 15 Jahren ist er in der internationalen Szene sehr aktiv.
*** „The work is intended to utilize the system, which combines „Body Suit“, […] “Powered Suit” and “Second Life” [...] and its uses in an artistic application. The system, which we propose contains both a gesture controller and robots at the same time. In this system, the “Body Suit” [...] controls the avatar in “Second Life” and “Second Life” controls the [...]“Powered Suit” in real time. “
Suguru Goto is a composer, Multimedia Artist, and Researcher. He has been working at IRCAM since 1995. He has been developing a system with sensor and robotics technology in conjunction with science and New Technology Arts, especially on the context of performance art for more than 15 years, and is very active in international scene.
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Künstlerisches Team / Artistic team
Komposition, Text / music, text
Pascal Dusapin
Inszenierung / director
Peter Mussbach
Musikalische Leitung / conductor
Michael Boder
Bühne / stage-design
Michael Elmgreen, Ingar Dragset
Kostüme / costume-design
Andrea Schmidt-Futterer
Licht / lighting
Sven Hogrefe
Live-Elektronik/ live-electronics
Thierry Coduys
Dramaturgie / dramaturgy
Ilka Seifert
Besetzung / cast
5 Sänger, Orchester / 5 singers, orchestra
Produzent / producer
Staatsoper Berlin, Opéra de Lyon Théâtre du Châtelet (Paris)
Uraufführung / world premiere
Berlin (Deutschland), Staatsoper unter den Linden, 2006
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Ingar Dragset, Ilka Seifert
Faustus, the last night __________________________________________________________________________________________
„Ein verängstigter, panischer Faustus ohne jede Aussicht auf Rettung sieht seinem unmittelbar bevorstehenden Ende entgegen; Mephistopheles, sein alter ego wie sein Begleiter dieser letzten Nacht, läßt alle Fragen nach Raum und Zeit, nach Anfang und Schöpfung der Welt wie nach der eigenen Identität unbeantwortet.“ (Berliner Zeitung) Pascal Dusapin gehört zu den profiliertesten Komponisten Frankreichs. Er war Schüler von Iannis Xenakis. Sein musikalisches Schaffen ist in besonderem Maße angeregt durch außermusikalische Inspirationen aus den Bereichen der Literatur, des Theaters sowie der bildenden Künste. Peter Mussbach arbeitet als freischaffender Regisseur an den großen Opernhäusern Europas. Von 2003 bis 2008 war er Intendant und künstlerischer Leiter der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
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Künstlerisches Team / Artistic team
Konzeption, Komposition Text, Darsteller / concept, music, text performer
Miguel Azguime
Klangdesign, Live-Elektronik, Dramaturgie, Regie, Video/ sound-design, live-electronics, dramaturgy, director, video
Paula Azguime
Video / video
Perseu Mandillo
Programmierung, Live-Video/ programming, live-video
André Bartetzki
Besetzung / cast
1 Performer, Video, Live-Video, Live-Electronics
Produzent / producer
Gruppe „Miso Ensemble“
Uraufführung / world premiere
Portugal, 2006
Jury-Kategorie / jury-category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / presentation
Miguel Azguime, Paula Azguime
Itinerário do Sal – Salt Itinerary – Weg des Salzes __________________________________________________________________________________________
„Weg des Salzes überschreitet musikalische und theatrale Konventionen und stellt Miguel und Paula Azguimes Konzeption von „new Op-era“ vor. […] kreist um Sprachen, Worte als Bedeutungsträger und Worte als Klang. […] Stimme, Lyrik, Gesten, Musik, Zeichnungen, Video und Live-Electronics erzeugen einen polyphonen Raum kontrapunktischer Bedeutungen.“ Miguel Azguime ist Komponist, Poet und Perkussionist und brachte neben einer Vielzahl von Kompositionen, einzigartige Text- und Musikformen hervor, die er „Elektroakustisches Theater“ und „Elektroakustische Oper“ nennt. Aufgeführt wurden seine Werke auf vielen Festivals von namhaften Ensembles. Er ist Direktor des Música Viva Festivals und Begründer des Miso Studios. 2003 begründete er mit Paula Azguime das Portuguese Music Information Center. Miso Ensemble, ein Flöten- und Perkussionsduo, wurde 1985 von Miguel Azguime gegründet und zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Formationen Portugals.
*** “Salt Itinerary transcends theatrical and music conventions introducing Miguel Azguime and Paula Azguime’s concept of new Op-Era. […] It revolves around languages, words as meaning and words as sound. […] Live audio and video electronic processing and diffusion of the voice, poetry, gestures, music and the drawings creates polyphony of senses and a counterpoint of meanings.”
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KünstlerischesTeam Team/ Künstlerisches Artistic Artisticteam team
Komposition / music
Michel van der Aa
Libretto / text
Hirokazu Kore-Eda / Michel van der Aa
Regie / director
Michel van der Aa
Bühne / stage-design
Dries Verhoeven
Kostüme / costume-design
Robby Duiveman
Dramaturgie / dramaturgy
Klaus Bertisch
Licht / lighting
Markus Truebridge
Musikalische Leitung / conductor Otto Tausk Videotechnik / video technician Peter Wilms
Besetzung / cast
8 Sänger, Orchester / 8 singers, orchestra
Produzent / producer
Nederlandse Opera, Asko Ensemble, Koproduktion mit dem Holland Festival
Uraufführung / world premiere
Amsterdam (Holland), Muziekgebouw aan’t IJ, 2006
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Michel van der Aa
After Life __________________________________________________________________________________________
“Die gerade Verstorbenen dürfen sich eine Erinnerung aussuchen, die sie gerne mit in den Himmel nehmen möchten. [...] Das Kamerateam versammelt sich, um mit dem Aufzeichnen der ausgewählten Erinnerungen zu beginnen. [...] Das Leben der Toten wird von einer Kamera aufgezeichnet. Jetzt wird klar, dass diejenigen, die an der Durchgangsstation arbeiten, nur deshalb noch nicht im Himmel sind, weil sie es noch nicht geschafft haben, sich für einen ‚definitiven’ Moment aus ihrem Leben zu entscheiden.” Michel van der Aa studierte nach seiner Ausbildung zum Toningenieur, am Haager Konservatorium Komposition bei Diderik Wagenaar, Gilius van Bergeijk und Louis Andriessen. 2002 absolvierte er einen Kurs in Filmregie an der New Yorker Filmakademie und 2007 einem Intensivkurs in Dramaturgie am Lincoln Center Theater Director’s Lab. 1999 gewann Michel van der Aa als erster holländischer Komponist den Gaudeamus-Preis, dem weitere internationale Preise folgten. Seine auf der ganzen Welt von namenhaften Orchestern aufgeführten Werke, sind auf allen wichtigen Festival vertreten.
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Künstlerisches Team / Artistic team
Konzeption, Regie, Bühne/ concept, director, stage-design
Danny Yung
Komposition / music
Nerve, Pun Tak-shu
Video / video
John Wong
Lichtdesign / light-design
Chan Cheuk-wah
Text / lyrics
Chen Ko-hua
Besetzung / cast
3 Darsteller, 2 Musiker
Produzent / producer
Theatergruppe „Zuni Icosahedron“
Uraufführung / world premiere
Hong Kong (China), Cultural Center 2008
Jury-Kategorie / jury-category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / presentation
Danny Yung
Tears of Barren Hill __________________________________________________________________________________________
„Tears of Barren Hill ist der Titel einer in den zwanziger Jahren geschriebenen Peking-Oper. Ihre Szenen handeln von Leben und Tod. Sie ist ein Aufschrei der in damaliger Zeit herrschenden Verzweiflung. Danny Yung lieh sich den Titel, verwob ihn mit moderner Technologie wie zeitgenössischen Theaterkonzepten und schuf daraus eine neues Werk zeitgenössischer MultiMedia-Performance.“ Danny Yungs Arbeit hat ihr Zentrum in Hong Kong. Er schuf mehr als 100 Aufführungen in den Bereichen von Theater, Installation und Konzeptkunst. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit Alltagsmedien und asiatischer Kulturpolitik. Aufführungen Danny Yungs haben zu einer Verschärfung der dortigen Zensur gesorgt.
*** “The original Tears of Barren Hill was a Peking opera created [...] in the 1920s. It comprises scenes of life and death and is an outcry in distress for the involutarily despair at that time. Danny Yung borrowed the title, weaving it with modern technology and contemporary theatre concepts, to create an original, contemporary multi-media stage performance.” Hong Kong based multi-artist Danny Yung has created more than 100 performances within theatre, film, installations, concept art. His works are experimenting and based on critic comments to daily media and culture politics in Asia. Many of his performances have provoked governments and decision-makers on the cultural area to strengthen the censure policy.
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Künstlerisches Team / Artistic team
Konzeption, Text, Regie / concept, text, director
Bernhard Herbordt, Melanie Mohren
Komposition / music
Hannes Galette Seidl
Ausstattung / stage-design
Anike Sedello
Dirigent / conductor
Christopher Sprenger
Elektronik / electronics
Sebastién Roux
Licht / lighting
Helmut Bolik
Dramaturgie / dramaturgy
Thomas Witzmann
Besetzung / cast
1 Sängerin, 2 Schauspieler, 1 Performer, 1 Dirigent, 1 Live-Elektroniker, 10 Ensemblemusiker, 3 Instrumentalsolisten / 1 female singer, 2 actors, 1 performer, 1 conductor, 1 live-electronic technician, 10 musicans, 3 solo musicans
Produzent / producer
Theater Bonn Fonds Experimentelles Musiktheater
Uraufführung / world premiere
Bonn (Deutschland), Forum der Kunst und Ausstellungshalle Bonn, 2008
Jury-Kategorie / jury-category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / presentation
Bernhardt Herbordt/ Melanie Mohren/ Hannes Seidl
Von Mücken, Elefanten und der Macht in den Händen __________________________________________________________________________________________
„Ein Spiel um Macht und ihren Verlust. Die Macht in den Händen der Instrumentalisten paart das intime Verführen des Instrumentes mit der Macht am Lautstärkeregler. Ein Spiel um die Grenzen von Musik und Theater – ein Spiel von Mücken, Elefanten und anderen (ohn)mächtigen Verwandlungen.“ Bernhard Herbordt und Melanie Mohren sind Absolventen des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft Giessen. In Zusammenarbeit entstehen interdisziplinäre Raum-/ Audioinstallationen, Hörspiel- und Bühnenarbeiten, in denen beide gleichsam als Regisseure, Autoren, Produzenten und Sound-/ Videodesigner fungieren. Für ihre Arbeiten erhielten sie zahlreiche Stipendien und Preise. Herbordt und Mohren leben in Hamburg. Hannes Galette Seidl, studierte Komposition bei Nicolaus A. Huber, Th. Neuhaus und Beat Furrer. Er schrieb für Soloinstrumente, Ensembles, Liveelektronik und Tapemusic. Er erarbeitete seine Stücke mit zahlreichen namhaften Ensembles. 2002 gründete er zusammen mit Maximilian Marcoll das Elektronikduo dis.playce mit dem er seit dem regelmäßig auftritt. Er ist außerdem Mitbegründer von stock11.de - Label für aktuelle Musik. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien.
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Künstlerisches Team Artistic team
Konzeption, künstlerische Leitung, Felix Kubin Co-Regie / concept, artistic-production-manager, co-director Co-Regie, co-director
Andreas Diefenbach
Libretto / text
Sarah Bogner
Musik / music
Studenten der Städelschule / Students of Städelschule
Bühne / stage-design
Ben van Berkel
Besetzung / cast
13 Musiker-Darsteller, 13 musicans-actors
Produzent / producer
Städelschule Frankfurt a. Main
Uraufführung / world premiere
Frankfurt am Main (Deutschland), Portikus Frankfurt, 2007
Jury-Kategorie / jury-category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / presentation
Max Brand, Hanna Hildebrand
Die Auferstehung der Taten __________________________________________________________________________________________
„Die Auferstehung der Taten“ ist eine Playback-Oper […]. Ein misanthropischer Busfahrer, ein klerikaler Vorsänger, ein Chor, zwei Täter, Nietzsche und eine radebrechende Ansagestimme attackieren und reflektieren […] eine in Lethargie erstarrte Gesellschaft. Rhythmisiert von einer Sample-Orgie aus Geräuschen und Musikfragmenten, wechseln Weisheit und Platitüde […]. In 6 Tagen und Nächten wurde dieses Werk von Studenten der Städelschule […] komponiert, aufgenommen und uraufgeführt.“ Felix Kubin ist Künstler und Musiker. Er komponiert seit 1993 experimentelle und futuristische Popmusik, elektroakustische Musik, ist Autor von Hörspielproduktionen und Betreiber des Plattenlabels „Gagarin Records“. Er schrieb auch Musik für Theaterproduktionen und Filme und nahm an über 70 internationalen Musik- und Medienkunstfestivals teil.
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Künstlerisches Team / Artisic team
Konzeption, Musik, Libretto / conception, music, text
Claudio Ambrosini
Regie / director
Peter B. Wyrsch
Ton / sound engineer
Franck Berthoux
Bühne und Kostüme / Stage-design, costume-design
Evelyne Straulino
Videos / videos
Thomas Krol, Mercedes Blasco, Joe Togneri
Licht / lighting
Herbert Cybulska
Besetzung / cast
4 Sänger, 1 Schauspielerin, 1 Tänzer, 10 Musiker 4 singers, 1 actor, 1 dancer, 10 musicans
Produzent / producer
Biennale Musiques en Scéne / Grame-Lyon Opéra de Lyon
Uraufführung / world premiere
Lyon (Frankreich), L'amphithéâtre de l'Opéra national de Lyon. 2006
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Claudio Ambrosini
Il canto della pelle (SEX Unlimited) __________________________________________________________________________________________
„Zentralwerk einer Operntriologie [...]. Sex ist hier die „unbegrenzte Energie“, welche Leben kreiert, überall und in allen Formen [...] Sex wird auch als „Prisma“ gesehen, mit vielen, einzeln zu analysierenden Seiten: Natur, Tradition, Religion, Wissenschaft, Geschäft, Unterhaltung, Mythologie, Kunst.“ Claudio Ambrosini studierte Elektronische Musik, Alte Musik, Musikgeschichte und Linguistik in Venedig und Mailand. Sein Kompositionsstil ist vor allem durch seine extensive Musikinstrumentenforschung geprägt. Die Bandbreite seiner Werke umfasst sowohl die klassischen Gattungen als auch Elektronische Musik und sogar Multimediale Arbeiten wie Video, Fotografie, Installationen für Museen oder Galerien. Ambrosini erhielt mehrere Preise und viele Auftragskompositionen namenhafter Institutionen. Seit 1979 leitet er das Ex Novo Ensemble und seit 1983 auch das CIRS, International Center for Instrumental Research, welche er beide in Venedig gegründet hat. 2007 erhielt er den Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig.
*** „Center piece of an operatic trilogy [...]. Sex is here the “unlimited energy” creating life everywhere and in all forms [...]. Sex is seen also as a “prism” with many sides, to be analyzed one by one: nature, culture, tradition, religion, science, society, business, entertainment, mythology, art.” Claudio Ambrosini studied Electronic Music, Ancient Instruments, History of Music in Venice and Milan. His compositional style is coined by his extensive instrumental research. The range of his works include both the classical genres as well as electronic music and even multimedia works such as video, photography, installations for museums or galleries. Ambrosini has received various prizes and several commissions from well known institutions. Since 1979 he has led the Ex Novo Ensemble and since 1983 also CIRS, International Center for Instrumental Research, both of which he founded in Venice. In 2007 he was awarded the Golden Lion for Music at the Venice Biennale.
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KünstlerischesTeam Team/ Künstlerisches / Artistic Artisticteam team
Komposition / music
Carola Bauckholt
Musikalische Leitung / conductor
Eric Oña
Regie / director
Georges Delnon
Bühne, Installation / stage-design, installation
Roland Aeschlimann
Kostüme / costume-design
Maria Theree Jossen
Klangregie / sound-director
Zoro Babel
Video / video
Christoph Schödel
Licht / lighting
Tobias Löffler
Besetzung / cast
3 Sänger, 8 Musiker / 3 singers, 8 musicans
Produzent / producer
Münchener Biennale, Schauspiel Köln, Kunststiftung NRW
Uraufführung / world premiere
München (Deutschland), Reithalle, 2006
Jury-Kategorie / jury-category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / presentation
Carola Bauckholt
hellhörig __________________________________________________________________________________________
„Die Oper „hellhörig“ ist ein „Theater der Geräusche“. Die akustischen Ereignisse [...] geben dem Werk nicht nur das Material, sondern übernehmen Funktionen und Bedeutungen, die im herkömmlichen Theater den „dramatis personae“ zukamen.“ Carola Bauckholt studierte Komposition bei Mauricio Kagel an der Musikhochschule in Köln. Die Komponistin, die den Thürmchen Verlag und das Thürmchen Ensemble mitbegründete, erhielt verschiedene internationale Preise und war zuletzt Stipendiatin der Villa Massimo in Rom. Ihre Musik wird in Europa, Amerika und Asien gespielt und gesendet.
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KünstlerischesTeam Team/ Künstlerisches Artistic Artisticteam team
Komposition / music
Helmut Oehring
Libretto / text
Helmut Oehring, Torsten Ottersberg
Regie / director
Claus Guth
Bühne, Kostüme / stage-design, costume-design
Christian Schmidt
Dramaturgie / dramaturgy
Bettina Auer
Sound Konzeption und Produktion / sound concept and production
Torsten Ottersberg / GOGH surround music
Musikalische Leitung / conductor Jürg Henneberger Chor / chorus-master
Henryk Polus
Besetzung / cast
5 Sänger, 1 Sprecher, 3 Gebärdensolisten, Chor, Orchester / 5 singers, 1 speaker, 3 gestic-soloists, choir, orchestra
Produzent / producer
Theater Basel
Uraufführung / world premiere
Basel (Schweiz), Theater Basel, 2006
Jury-Kategorie / Jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Bettina Auer, Helmut Oehring
Unsichtbar Land __________________________________________________________________________________________
„ In Unsichtbar Land verweben sich […] Der Sturm von Shakespeare und eine gescheiterte Expedition in die Eislandschaft [Polarexpedition Shackletons 1914]. Fremde Welten begegnen sich und fließen ineinander. „ Helmut Oehring, als Komponist Autodidakt, war 1990-1992 Meisterschüler Georg Katzers an der Akademie der Künste zu Berlin. Er war Stipendiat der Villa Massimo in Rom und erhielt verschiedene Preise. Sein bisheriges, ca. 160 Werke umfassendes Schaffen beinhaltet Werke unterschiedlichster Gattungen. In jüngster Zeit wirkte er auch als Dirigent und Regisseur eigener Werke. Claus Guth studierte Germanistik, Philosophie, Theaterwissenschaft und Regie. Neben Inszenierungen des klassischen Repertoires, bildete sich das zeitgenössische Musiktheater als einer seiner Schwerpunkte heraus und er zeichnet für zahlreiche Uraufführungen verantwortlich.
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KünstlerischesTeam Team/ Künstlerisches Artistic Artisticteam team
Komposition / music
Aureliano Cattaneo
Text / text
Edoardo Sanguineti
Regie / director
Michael Scheidl
Bühne, Kostüme / stage-design, costume-design
Nora Scheidl
Choreographie / choregraphy
Takako Suzuki
Animation / animation
Laurent Okroglic
Licht / lighting
Norbert Joachim
Klangregie / sound-director
Peter Böhm
Besetzung / cast
5 Sänger, 3 Tänzer, 15 Musiker (Klangforum Wien) 5 singers, 3 dancers, 15 musicans (Klangforum Wien)
Produzent / producer
Gruppe „Netzzeit“ Münchener Biennale
Uraufführung / world premiere
München (Deutschland), Münchener Biennale, 2006
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Aureliano Cattaneo, Michael Scheidl
La philosophie dans le labyrinthe __________________________________________________________________________________________
„Die Oper behandelt die Geschichte von Minotaurus. […] Die Geschichte wird auf verschiedenen Ebenen erzählt, die teilweise ineinander geschoben werden: Ebene eins wird von den Sängern erzählt, Ebene zwei von den Tänzern, Ebene drei von einem Video.“ Aureliano Cattaneo studierte Klavier und Komposition in Piacenza und Mailand. 2004 war Cattaneo Finalist der Gaudeamus Muziek Week und 2005 Stipendiat der Akademie der Künste Berlin. Aureliano Cattaneo lebt und arbeitet in Madrid. Edoardo Sanguineti ist Lyriker, Erzähler, Dramatiker und Wissenschaftler. Als Professor für italienische Literatur lehrte er an den Universitäten Turin, Salerno und Genua. Er ist Träger des Großen Kreuzes des Verdienstordens der Republik Italien. Im Bereich des Musiktheaters arbeitete er unter anderem mit Luciano Berio und Vinko Globokar zusammen. Michael Scheidl ist Schauspieler und Regisseur. Er gründete mit seiner Frau Nora Scheidl das Netzwerk netzzeit, was Musiktheater der Gegenwart produziert. 2004 fand zum ersten Mal das von Scheidl gegründete Festival für neues Musiktheater „Out of Control“ statt.
*** “The opera is dealing with the story of Minotaur. [...] The story is told on different layers, partly shoved into each other: layer one narrated by the singers, layer two narrated by the dancers, layer three narrated by a video animation. “
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Künstlerisches Team / Artistic team
Konzeption, Regie concept, director
Jiri Adámek
Bühne / stage-design
Jakub Kopecký
Besetzung / cast
4 Vokalperformer
Produzent / producer
Gruppe „Boca Loca Lab“ Jedefrau.org
Uraufführung / world premier
Prag (Tschechische Republik), Theater Alfred ve dvore, 2006
Jury-Kategorie / jury category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / presentation
Jiri Adámek
Tiká Tiká Politika __________________________________________________________________________________________
„Vier Darsteller und vier Mikrofone. Stimme, Rhythmus, Worte, Silben, Klänge. Ein Karussell der Politik dreht unsere Wirklichkeit um und zerreißt sie in sinnlose Fetzen.“
Boca Loca Lab wurde von dem Regisseur und Theaterkritiker Jiri Adámek gegründet; ein Theater, das vor allem musikalische Prinzipien nutzt. Neben zahlreichen anderen Preisen erhielt er für seine experimentell musikalisch-szenischen Kompositionen und seine theoretischen Beiträge jüngst auf dem New Wave Festival den „Personality of the Year“ Award im Bereich alternatives Theater in Tschechien.
*** “Four actors and four microphones. Voice, rhythm, words, syllables, sounds. A Merry-go-round of politics turns our reality over and changes it into senseless rags. “
Boca Loca Lab was founded by the director and theatre critic Jiri Adámek, a theatre predominantly working according to the principles of music. Among other prizes he received recently the “Personality of the Year“ Award at the New Wave Festival for alternative theatre in the Czech Republic for his musical-scenic composition and his theoretical contributions.
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KünstlerischesTeam Team/ / Künstlerisches Artistic Artisticteam team
Musik / music
Nara Shin
Text / text
Nara Shin nach Eun Jung Yoo
Regie / director
Yoo-Shin Kim
Licht / lighting
Ho-Jin Kim
Film und Ton/ film and sound
Je-Min Kim
Dirigent / conductor
Byung-Uook Lee
E – Musik / electronic music
Yong-Joon Yang
Sound director
Jung-Ah Seo
Besetzung / cast
2 Darsteller, 7 Musiker, Live-Elektronik/ 2 Performer, 7 musicans, live-electronics
Produzenten / producer
The Art Council Korea Ensemble TIMF (Electrophonic Music Research Institute of Hanyang Univ.)
Urauffühung / world premiere
Gallery KunstDoc, Seoul, 2007
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Nara Shin
SHADOW – The ritual to console the mouth and the eyes __________________________________________________________________________________________
“Der Schauspieler und die Schauspielerin sprechen miteinander […] Ich glaube, dass die beiden Akte - den des Sprechens und den des Sehens, als Ziel der Interaktion mit andern, nur als einseitiges Verlangen bei Individuen gefunden werden kann. […] vielleicht werden diese Akte nicht mit der Absicht des kommunikativen Austausches begangen, sondern sind dazu bestimmt, in unerfüllten und unerfüllbaren Verlangen und falschen Bildern zu schmachten.“ Nara Shin studierte Komposition an der Keoung-Hee Universität in Seoul und an der Musikhochschule in Kalsruhe bei Wolfgang Rihm. Seit 2006 lebt er wieder in Korea. Als Preisträger mehrer Stipendien wurden seine Werke auf zahlreichen internationalen Musikfestivals aufgeführt. 2007 bekam er die Auszeichnung „The Young Artist“ vom „The Arts Council Korea“.
*** “The male and female actors talk to each other [...] I believe that the two acts of talking and looking aim to interact with others, but within only an individual’s unilateral desire may be found. [...] maybe, those acts are not exchanges that incorporate intent to communicate, but destined to languish in unfulfilled and unfulfillable desires and false images.” Nara Shin has studied composition at Keoung-Hee University in Seoul and at Karlsruhe University of Music with Wolfgang Rihm. Since 2006 he has been living again in Korea. As prizewinner of many grants his works were performed at numerous international contemporary music festivals. In 2007, he is chosen for The Young Artist by The Arts Council Korea.
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KünstlerischesTeam Team/ Künstlerisches Artistic Artisticteam team
Komposition / music
Lucia Ronchetti
Text / text
Steffi Hensel
Regie / director
Michael von zur Mühlen
Bühne und Kostüme stage-design, costume-design
Anne Hölk
Musikalische Leitung / conductor
Askan Geisler
Elektronik und Klangregie Electronics and sound-director
Thomas Seelig
Dramaturgie / dramaturgy
Thomas Witzmann
Besetzung / cast
14 Sänger, Blechbläserensemble (Musikfabrik NRW), Live-Eletronics / 14 singers, brassensemble (Musikfabrik NRW), live-electronics
Produzent / producer
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen Fonds Experimentelles Musiktheater NRW
Uraufführung / world premiere
Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier (Deutschland) 2007
Jury-Kategorie / jury-category
Oper – Tradition und Zukunft / Opera – Tradition and Future
Präsentation / presentation
Michael von zur Mühlen, Lucia Ronchetti
Der Sonne entgegen __________________________________________________________________________________________
“Neue und alte Grenzen unserer Hyper-kommunikativen Welt sind die wichtigsten Themen, der Ausgangspunkt des Projekts. Es geht um die Hoffnungen und Ängste, die zusammen mit den Versprechen unserer neuen Hyper-kommunikativen Welt entstanden sind. Die Dramaturgie folgt den vielfältigen Transformationen der 14 Darsteller in fragmentierten, assoziativ verbundenen und dramatischen Situationen.” Lucia Ronchetti studierte, nach ihrem Doktorat in Musikwissenschaft an der École Practique des Hautes Études en Sorbonne in Paris, Komposition bei Gérard Grisey und machte eine Ausbildung in Computermusik am Pariser TRCAM bei Tristan Murail. Neben ihrer Tätigkeit als Komponistin hat sie einen Lehrauftrag im Fach Komposition am Konservatorium in Salerno. Michael von zur Mühlen studierte Musikwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, sowie Regie an der Hochschule für Musik Hanns-Eisler. Nach einigen Assistenzen u.a. bei Achim Freyer und Peter Konwitschny, folgten eigene Inszenierungen. Für Vanitas und Last Desire am Forum Neues Musiktheater der Staatsoper Stuttgart 2004, wurde er im Jahrbuch der Opernwelt als Regisseur der besten Nachwuchs-Inszenierung vorgeschlagen.
*** “New and old frontiers of our hyper-communicative world are the main subjects, the point of departure of the project. It is about the hopes and fears that come along with the promises of our new hyper-communicative world. The dramaturgy follows the multiple transformations of the 14 performers in fragmented, associatively connected, and dramatic situations. “
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KünstlerischesTeam Team/ Künstlerisches Artistic Artisticteam team
Komposition / music
Arnaud Petit
Libretto / text
Georges Perec
Regie / director
Christine Dormoy
Bühne / stage-design
Philippe Marioge
Kostüme / costume-design
Cidalia Da Costa
Licht / lighting
Paul Beaureilles
Ton / sound engineer
Vivien Trelcat
Musikalische Leitung / conductor Pierre Roullier
Besetzung / cast
1 Sängerin, 1 Schauspieler, 1 Dirigent (auch Darsteller), 5 Musiker (Ensemble 2E2M) / 1 singer, 1 actor, 1 conductor (also acting), 5 musicans (Ensemble 2E2M)
Produzent / producer
Compagnie Le Grain Theatre de la Voix (Gruppe)
Uraufführung / world premiere
Reims (Frankreich), Grand Théâtre de Reims, 2006
Jury-Kategorie / Jury-category
Jenseits der Oper / Beyond Opera
Präsentation / presentation
Christine Dormoy, Arnaud Petit
Cantatrix Sopranica L. __________________________________________________________________________________________
„Ein Conferencier, eine Diva und ein Dirigent [....] Zwei Texte aus Cantarix Sopranico L. von Georg Perec [...] der eine, eine wissenschaftliche Untersuchung zur physiologischen Befindlichkeit von Sängerinnen unter bestimmten Situationen, der andere, ein Nachruf auf die berühmte Comicfigur Leon Burb von Marcel Gotlib [...] gesprochener Text und gesungene Übersetzung [...] man amüsiert sich über dieses fröhliche Sammelsurium der Wörter und der Sinne [...] alles eine Sache der Balance zwischen den beiden Welten von Perec und Gotlib.“ Christine Dormoy ist Regisseurin und Gründerin der Compagnie Le Grain. Sie arbeitet auch mit Orchestern, Opern-Teams und Gruppen von unabhängigen Solisten zusammen, um immer wieder neue Formen des ihr eigenen Konzepts von Text und Musik zu kreieren. Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und die Compangnie Le Grain wurde 2005 vom Kulturministerium Frankreich zur «Staatskompanie für Oper und Musiktheater» befördert. Arnaud Petit hat unter anderem an den Konservatorien in Reims und Paris studiert, war Stipendiat der Villa Medici und MacDowell Fellow. Er arbeitet und unterrichtet in Paris am l'Ircam, an der Stanford Universität in Kalifornien und am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris.
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Musiktheaterkomitee und Jury Music Theatre Committee and Jury
Das Musiktheaterkomitee des ITI __________________________________________________________________________________________
Das Musiktheaterkomitee (Music Theatre Committee / MTC) des ITI ist ein Forum für Fragen und Themen des Musiktheaters. Im Kern ist sein Aufgabengebiet die Unterstützung und Förderung zeitgenössischer Musiktheaterformen im Hinblick auf traditionelle und auch neue Werke. Das MTC wurde im Jahr 1969 auf Initiative des renommierten ostdeutschen Opernregisseurs Walter Felsenstein gegründet, der bis zu seinem Tod im Jahr 1975 Präsident des Komitees war. In seinen Anfangsjahren konzentrierte sich die Arbeit des Komitees – wie die des Weltverbands ITI -- auf den kulturellen Austausch zwischen den so genannten Ostund Westblockstaaten. Den inhaltlichen Schwerpunkt der vom Komitee organisierten Treffen bildeten Arbeiten der bedeutenden Opernhäuser – interessanterweise war der amerikanische Regisseur Harold Prince, weltbekannt für seine Inszenierungen von Musicals, ebenfalls Komiteemitglied. Am Ende des Kalten Krieges musste das Musiktheaterkomitee sich und seine Ziele neu definieren. Seit den Zeiten seiner Gründung haben sich neue Beziehungen zwischen Text, Musik und Bühnenhandlung parallel zur traditionellen Opernform entwickelt. Die ursprüngliche Trennung zwischen dem eigenständigen Libretto eines Werks und seiner Interpretation durch die Sänger-Darsteller und das Produktionsteam wird heute von den Künstlern häufig aufgegeben. In vielen Fällen hat sich die traditionelle westeuropäische Aufgabenteilung (Komponist, Librettist, Regisseur, Bühnenbildner, ausführende Musiker und Sänger) aufgelöst. Tatsächlich gewinnt modernes Musiktheater zunehmend Bedeutung als ein "Melting Pot", der viele Aspekte hybrider Kunstformen und postdramatischen Theaters nutzt. Seit außerhalb Europas und den englischsprachigen Ländern das Interesse an diesen Kunstformen steigt, lassen sich auch hier ähnliche Veränderungen beobachten. Die gegenwärtigen Aufgaben des MTC beinhalten den Umgang mit den oben erwähnten Tendenzen wie auch mit den sich ergebenen Schwierigkeiten auf der Ebene der Institutionen. Für traditionelle Musiktheaterinstitutionen ist es aus verschiedensten Gründen schwierig, mit der Entwicklung der Kunstform Schritt zu halten. In der Folge wird modernes Musiktheater mehr und mehr von den Bühnen der Opernhäuser verdrängt und immer öfter unabhängig produziert, teilweise unter beachtlichem Mangel an struktureller Förderung. In verschiedenen Ländern werden in der Annäherung an dieses Problem natürlich unterschiedliche Wege beschritten. Während sich die Arbeit des Musiktheaterkomitees früher auf Formen des Musiktheaters mit europäischem Hintergrund konzentrierte, will das Komitee heute explizit Werke mit nicht-europäischem Hintergrund aufgreifen. In welchem Ausmaß ein einzelnes Komitee einen adäquaten Umgang mit diesen höchst unterschiedlichen Formen und kulturellen Hintergründen finden und postulieren kann, wird die Zukunft zeigen. Im Moment gilt es, den erwähnten Musiktheaterformen eine Stimme zu geben. Im Jahre 1983 gründete das Komitee ein alle drei Jahre stattfindendes Treffen, den „Internationalen Musiktheaterworkshop“. Ziel dieses Workshops war der Austausch über neue Arbeiten und Tendenzen im Musiktheater in den Mitgliedsländern des ITI. Die Zentren der einzelnen Länder wurden gebeten, Vorschläge für Werke einzureichen, die sie der Präsentation beim Musiktheaterworkshop für wert befanden. Wie bei Music Theatre NOW wurden die Künstlerteams eingeladen ihre Produktion
auf der Basis von Videomaterial und eines Vortrags vorzustellen. Die Liste der Werke, die über die Jahre hinweg präsentiert wurden, umfasst Komponisten wie Jonas Forssell, Chaya Czernowin, Liza Lim, Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino, Awet Terterjan, Alfred Schnittke, Heiner Goebbels, Detlev Glanert, Jörg Widmann sowie Wolfgang Rihm, Peter Eötvös, Rodion Shchedrin, Michael Tippett, Helmut Lachenmann, Hans-Jürgen von Bose, Luca Lombardi, Judith Weir, Aribert Reimann und Louis Andriessen, Giacomo Manzoni, Roberto Gerhard, Wolfgang Mitterer, Jin Hi Kim, Jocy de Oliveira, Giorgio Battistelli. Das deutsche Zentrum des ITI erarbeitete und organisiert das Treffen, das bisher in München und Düsseldorf stattfand. Im Jahr 2008 wird die Veranstaltung erstmals in Berlin stattfinden und für das allgemeine Publikum zugänglich sein. Das Komitee in seiner derzeitigen Zusammensetzung spiegelt das Bemühen wieder, die Mitgliedschaft auch auf Länder außerhalb Europas und Nordamerikas auszudehnen. Der Vorstand hat die Hoffnung, dass dieser Prozess weitergetragen und das Komitee in den kommenden Jahren wachsen wird. Zu den jüngsten Aktivitäten des Komitees zählt die Teilnahme an einem Symposium über die „Zukunft von Musiktheater und kultureller Identität“ in Seoul anlässlich des 50. Jahrestages des koreanischen ITI-Zentrums. Auf dem letzten ITI-Weltkongress entschied das neu zusammengesetzte Musiktheaterkomitee, den Schwerpunkt seiner Arbeit weiterhin auf die Kommunikation, die Bildung und die Informationsarbeit im Bereich Musiktheater weltweit zu setzen. Das Komitee wird Music Theatre NOW weiterführen mit ausdrücklichem Schwerpunkt auf der Unterstützung von weniger bekannten experimentellen Gruppen und der Avantgarde im Musiktheater - ohne über dieser Zielsetzung die Arbeit in den Opernhäusern und Musiktheaterinstitutionen zu übergehen. Der inhaltliche Schwerpunkt der Arbeit soll auf Werke für Kinder und Jugendliche erweitert werden. Auf dem Kongress wurden für die Jahre 2008 bis 2010 in den Vorstand gewählt: Präsidentin: Laura Berman, Dramaturgin und Kuratorin, Deutschland Vizepräsident: Roland Quitt, Dramaturg, Deutschland Vizepräsidentin und Kommunikation: Christina Chammas, Arts Manager, Libanon Koordinator für Südostasien: Lutgardo Labad, Komponist, Philippinien Koordinator für die arabischen Länder: Hamadi Ben Olhmane, Komponist, Tunesien Koordinator für die skandinavischen Länder: Pia Rosenbaum, Theaterleiterin, Dänemark Sekretariat: Paola Sarcina, Arts Manager, Italien
Das nächste Komiteetreffen ist im April 2009 in den Niederlanden geplant. Laura Berman Mehr Information zum ITI und seinem Musiktheaterkomitee: www.iti-worldwide.org
The ITI Music Theatre Committee __________________________________________________________________________________
Within the ITI, the Music Theatre Committee (MTC) functions as a forum for question and task development concerning music theatre. Its work focuses on problems related to the support and the advocacy of present music theatre forms in the context of both traditional and new works. The MTC was founded in 1969 through the initiative of the East German opera director Walter Felsenstein, who also remained the Committee’s president until his death in 1975. In the early years, the work of the committee focused on cultural exchange between the socalled Eastern and Western Bloc countries – reflecting the interests of ITI. Meetings were held focusing on the work of major opera houses – interestingly the American director known mainly for his work in musicals Harold Prince, was also a member of the committee. At the end of the cold war it was then necessary for the MTC to redefine its goals. Since the MTC’s initiation, new relations of text, music and stage action have evolved parallel to the traditional operatic form. The former separation between a work’s autonomous score and its interpretation through the singer-actor and the production team is often abandoned by the creators. In many instances, the traditional Western European separation of tasks (composer, writer, director, set designer, executing musicians and singers) has dissolved. In fact, modern music theatre gains special relevance as a melting pot utilizing many aspects of hybrid arts and post dramatic theatre. Since the interest in hybrid art forms exists outside of Europe and the english-speaking countries, similar changes can be observed here as well. The MTC’s present tasks include dealing with the above-mentioned tendencies as well as with the resulting difficulties on an institutional level. For several reasons it is difficult for traditional music theatre institutions to keep up to date with the development of the art form. As a result, new music theatre is becoming more and more removed from the stages of opera houses but is produced independently, partly with a considerable lack of structural support. Different countries of course show different approaches in dealing with this problem. While its work used to be based on music theatre forms with a European origin, the MTC is currently looking to encompass those coming from a non-European background. To what extend a single committee will be able to handle those highly differentiated forms and cultural backgrounds remains for the future to show. For now, it is about giving a voice to the said forms of music theatre. In 1983 the committee initiated a triennal event which was called the music theatre workshop. The goal of the workshop was to exchange ideas on new works and developments in member countries. The ITI centers were asked to submit suggestions for works to be presented and like Music Theatre NOW, the artistic teams were invited to give lectures presenting the productions with the use of video. The list of works presented over the years includes the following composers: Chaya Czernowin, Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino (2001); Awet Terterjan, Alfred Schnittke, Detlev Glanert, Jörg Widmann (2004); as well as: Wolfgang Rihm, Peter Eötvös, Rodion Schedrin, Michael Tippett, Helmut Lachenmann, Hans-Jürgen von Bose, Luca Lombardi, Judith Weir, Aribert Reimann, and Louis Andriessen. The ITI German center produced and organizes this event, which has been held in Munich and Düsseldorf.
In 2008 the meeting is being held for the first time in Berlin and for the first time it is open to the general public. The current committee reflects a conscious attempt to expand the membership outside of Europe and North America and the board sincerely hopes that this will continue and that the committee will grow in the coming years. Recent activities of the committee include participation in the 50th anniversary of the Korean ITI center with a symposium on the future of music theatre and cultural identity.
At the last ITI World Congress the committee voted to continue the focus on communication, education and dissemination of information on the field of music theatre throughout the world. The committee will continue Music Theatre NOW with a special emphasis on supporting little known experimental groups and the avant garde in music theatre – without of course ignoring the work of opera houses and music theatre institutions. The new committee is currently expanding the focus to include work for children and young people. At the Congress the committee elected the following board fort he years 2008 through 2010: President: Laura Berman, dramaturge and curator, Germany Vice President: Roland Quitt, dramaturge, Germany Vice President for Communications: Christina Chammas, arts manager, Lebanon Coordinator for Southeast Asia: Lutgardo Labad, composer, Philippines Coordinator for Arab Countries: Hamadi Ben Olhmane, composer, Tunisia Coordinator for Scandinavian Countries: Pia Rosenbaum, director, Denmark Secretary: Paola Sarcina, arts manager, Italy The next meeting of the committee will be held in the Netherlands in April 2009. Laura Berman Further information on ITI and the Music Theatre Committee: www.iti-worldwide.org
Jury Laura Berman Die Kuratorin und Dramaturgin Laura Berman stammt aus den USA und lebt seit 1983 in Deutschland. Ihr Hauptinteresse liegt bei der Neuen Musik in der Wechselwirkung mit anderen Elementen der darstellenden Künste. Als freischaffende Dramaturgin arbeitete sie für die Wiener Festwochen, die Bayerische Staatsoper, die Schwetzinger Festspiele, die Berliner Festspiele, das Ballett der Deutschen Oper am Rhein, für das Düsseldorfer Schauspielhaus und das Zürcher Ballett. Nach Engagements in Münster und Darmstadt war sie von 2001 bis 2006 Leitende Musikdramaturgin am Theater Freiburg, seit Oktober 2007 ist sie Künstlerische Leiterin des Programms "Kunst aus der Zeit" der Bregenzer Festspiele. Roland Quitt ist Dramaturg am Nationaltheater Mannheim. Er studierte Philosophie, Musikwissenschaft und Germanistik an der FU Berlin. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet das zeitgenössische Musiktheater. Er arbeitete mit manchen bedeutenden Komponisten dieses Bereichs wie Dieter Schnebel, Vinko Globokar, Frederic Rzewaki, Manos Tsangris, kuratierte Festivals und initiierte eine Vielzahl von Uraufführungen im experimentellen Bereich zwischen Musik, Theater und Klangkunst.
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Team Music Theatre NOW Laura Berman, Jury und Kßnstlerische Leitung Roland Quitt, Jury und Kßnstlerische Leitung Dr. Thomas Engel, Geschäftsfßhrung $QQHWWH 'RIÀQ 2UJDQLVDWLRQVOHLWXQJ Ingrid Beese, Finanzen Sophie Boitel, Assistenz Organisation Jona Schlegel, Mitarbeit Organisation Miriam Schulte, Mitarbeit Organisation
Impressum Herausgeber: Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts e.V. Präsident: Dr. Manfred Beilharz Direktor: Dr. Thomas Engel Redaktion: Daniela Holdegel Logo: Matthieu Rynkiewicz Ăœbersetzung: Christopher Langer Redaktionsschluss: 12.11.2008 Internationales Theaterinstitut PF 41 11 28, 12121 Berlin SchloĂ&#x;str. 48, 12165 Berlin Tel. +49 (0)30 791 17 77 Fax +49 (0)30 791 18 74 info@iti-germany.de www.iti-germany.de Satz: Albrecht GrĂźĂ&#x; Druck: Tastomat Druck GmbH
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