MUENSTER! Nr. 2 April 2012

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3 Eurofür

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leezen-liebe

Das müssen Sie im Frühjahr über Ihr Fahrrad wissen

Loft-Schloss

Luxus über den Dächern von Münster

Manufaktur der  Männer-Träume

Ein Blick hinter die Kulissen von Wiesmann

Angegrillt!

Heiße Rezepte vom Grill-Profi

3,– Euro Nr. 02 April 2012

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Aus LieBe zur Leeze

Was wäre der Münsterländer ohne sein Fahrrad? In unserem Titel-Thema erklären wir, was Sie tun müssen, damit Ihr Rad Sie weiter lieb hat – und nicht irgendwann schlapp macht. Dazu finden Sie jede Menge Accessoires und einen kleinen Führer durch den deutschen Gesetzes-Dschungel. Nach dieser Lektüre sind Sie ein echter Experte …

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so bringen sie ihre leeze fit ins frühjahr

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riesen-theater am hafen

Münster puls

Münster leben

04 Momente des Monats

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so bringen Sie ihre leeze fit ins frühjahr

as Fahrrad, unser täglicher D Begleiter. Damit das auch so bleibt, haben wir die wichtigsten Tipps für’s Frühjahr zusammengefasst.

elche Ausstellung in Münster W ganz Deutschland bewegt. Und warum auf einmal reges Treiben im alten Gasometer herrscht.

06 Neu in Münster

lles, was neu ist in Münster. A Gastro, Geschäftsleben und Aasee – MÜNSTER! bringt Sie auf den neuesten Stand.

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riesen-theater am hafen

roße Dinge passieren an G Münsters Hafen. In die altehrwürdigen Speicher soll neues (Theater)leben Einzug halten. MÜNSTER! erklärt die tollen Pläne.

18 Die kaffee-revoluzzer

ie Roestbar ist eine Institution D in Münster. Wir trafen die Macher zum Gespräch – natürlich mit Kaffee …

26 zahlen & fakten

lles was Sie schon immer über A Münsters »Zahlenlandschaft« wissen wollten.

60 Der april in »Münster!«

28 mit münster! günstig ins teddy-paradies

er April macht, was er will. D Damit Sie auch Ihren Willen bekommen, haben wir die besten Wochenendtermine in Stadt und Land für Sie aufgeführt.

inder kosten Geld. Deshalb K finden Sie in MÜNSTER! einen 3-Euro-Gutschein für die TeddyMesse. Damit mehr Spielraum fürs Eis bleibt.


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keses heiligtum

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gemüse aus balkonien

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wohnen in loftigen höhen

Münster genuSS   29 die besten münster-tipps für die ferien

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gemüse aus balkonien

eimisches Gemüse vom H Balkon? Wir sagen, wie’s geht.

och eine Woche Osterferien. N Was man als Familie unter- nehmen kann, finden Sie hier.

eporter an den Grenzen der R Belastungsfähigkeit – diesmal in der berühmten »Grille« am Bremer Platz ...

52 angrillen!

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inen Blick in die Kabine einer E Profimannschaft gibt es selten. MÜNSTER! traf exklusiv den Zeugwart der Preußen, der uns sein Reich zeigt.

34 münster liebt dich

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MÜNSTER! stellt Ihnen einen Wohn-Traum vor – hoch über dem Hansaviertel.

58 kuriosum

iebe Studenten: das ist für L Euch. Die besten Tipps für einen erfolgreichen Semesterstart.

er Hindenburgplatz heißt jetzt D Schlossplatz. Oder doch nicht? Wir erklären, wie es jetzt weitergeht.

40 männer-träume

64 persönlich

aum etwas beflügelt die männK liche Phantasie so sehr, wie ein Sportwagen. Ein Blick hinter die Kulissen von Deutschlands heißester Auto-Schmiede, Wiesmann in Dülmen.

arum sich Segelschulen-Chef W Peter Overschmidt so sehr auf den Frühling freut.

eutschlands bester Griller D zaubert in MÜNSTER! ein Menu vom Allerfeinsten.

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Ende April lockt das erste OpenAir-Highlight. Wir zeigen, was alles in der Stadt los ist.

15 A bo-Service 47 Impressum

Rad iesch en

Dicke Bohnen Tomaten

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So bringen Sie Ihre Leeze fit ins Frühjahr

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Täglich wird sie getreten. Über Kopfsteinpflaster gejagt. Korrosion nagt an ihr. Die Leeze. Sie prägt das Bild des Münsterlandes, ist unser treuer Begleiter. Und dennoch behandeln wir sie selten so, wie sie es eigentlich verdient hätte. MÜNSTER! erklärt, was Sie tun können, damit Ihnen Ihr Fahrrad nicht bei Fahrt über den Prinzipalmarkt auseinanderfällt … TEXT: Jörg stapel

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enn gerade der Winter setzt dem Vehikel zu: Salz, strenger Frost oder vielleicht der Sturz auf glatter Straße haben Spuren hinterlassen. Oder das Rad war in Garage oder Keller eingemottet. Jetzt im Frühjahr steigt man doch wirklich gerne aufs Rad und die Maitour mit der Leeze kündigt sich schon an. Deshalb braucht Ihr Rad Streicheleinheiten: Es will gepflegt und gefettet werden. Hin und wieder ein wenig Geld reinstecken, für einen neuen Mantel oder Bremsbeläge – das dient nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern beugt auch einem Ausfall des geliebten Gefährts vor.

Generell gilt: Inspektion und Pflege ist der beste Schutz vor Pannen und unnötigen Reparaturen. Denn häufig lassen sich teure Reparaturen durch rechtzeitiges Eingreifen vermeiden oder begrenzen. Verschleiß ist immer. Und damit gehört der Austausch bestimmter Teile (wie Ritzeln und Kette) dazu, wie der Wechsel des Zahnriemens beim Auto. Wer mit dem Austausch zu lange wartet, riskiert bei einem Riss der Kette unter Umständen nicht nur einen Sturz (Überschlag), da die Kette abrupt blockiert, sondern auch oft das Aus für die Gangschaltung.

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Pflege

Gerade nach dem Winter müssen Salzkruste und Staub vom Rad. Die Leeze mit Fahrradreiniger einsprühen. Mit Wasser abspülen. Trocknen lassen. Mit Politurspray und einem Lappen nachputzen. Wer mag, sorgt für Feinschliff mit einer Wachsversiegelung. Schon strahlt der Drahtesel mit der Sonne um die Wette. Wichtig! Kette fetten nicht vergessen: Hierfür wird immer häufiger synthetisches Öl genutzt.

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Die KaffeeRevoluzzer Pfeffersäcke. So heißen etwa in Hamburg respektvoll die alteingesessenen Kaufleute. Mario Joka (40) und Sandra Götting (43) sind eher »Kaffeesäcke«. Erfolgreich mit Ware aus Übersee, aber keiner Tradition entstammend. Stattdessen haben sie einen Trend begründet – den zum echten Genuss von Kaffee. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

Mario Joka und seine Frau Sandra Götting erzählen in ihrem Kaffeelager die Erfolgsgeschichte der Roestbar

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Links: Costa Rica, Kolumbien, Brasilien, Äthiopien – der Kaffee findet aus der ganzen Welt seinen Weg nach Münster Rechts: Die Roestbar am Bohlweg – gemütlicher kann das Ambiente zum Kaffeetrinken nicht sein

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n der »Roestbar« kommt heute in Münster niemand mehr vorbei. Drei schnieke kleine Läden im Kreuzviertel, neben Martini und am Bohlweg. Jeden Tag gerammelt voll, inzwischen schon zum Bekenntnis geworden. Am Anfang dieses nicht mehr wegzudenkenden Teils Münsters stand die Silvesternacht 2002/2003 …

Dann die Suche nach einem geeigneten Ladenlokal, nach Finanziers. Im Oktober 2003 konnte er endlich sein Lokal im Kreuzviertel eröffnen. Hier stand am Anfang die Röstmaschine. Alles hat der joviale Typ mit dem ansteckenden Lachen selber erledigt. Renoviert, Möbel zusammengebaut, jeden Morgen ab 5 Uhr Kaffee geröstet, dann ab 9 Uhr ausgeschenkt, ab 20 Uhr noch für zwei Stunden die Räume geschrubbt. Ein Knochenjob – mit ungewisser Perspektive. »Manchmal saßen wir zwei Stunden vor dem Cafe auf der Bank, weil absolut nix los war.« Sandra war von Anfang an dabei, behielt aber vorsichtshalber ihren Job als Optikerin, man weiß ja nie. Einer musste ja das Geld verdienen.

Mario Joka – Bart, Mütze, vom Typ her ein spitzbübischer Zeitgenosse – erinnert sich noch genau. Es war die folgenschwerste Entscheidung seines Lebens. Und die beste. Außer sich in Sandra zu verlieben, mit der er jetzt seit 14 Jahren zusammen ist. »Um Mitternacht haben wir es entschieden. Ich habe gekündigt und begonnen, durch Deutschland zu tinkaffee als lebensaufgabe geln.« Der gelernte Tischler aus Wolbeck schmiss alles hin – und begann, alles, was es zum Thema Kaffee zu wissen gibt, Aber warum tut man sich so etwas an? Die Antwort kann nur begierig aufzusaugen wie den Duft frisch gemahlener Boh- lauten: Aus purer Begeisterung! Mario: »Wir haben beide nen. Er hat hospitiert, Seminare besucht, sich in die kom- immer gerne Kaffee getrunken. In Hamburg kamen wir dann plexen Röst-Maschinen eingearbeitet, einfach alles gelernt. auch mal mit anderen Sorten in Berührung. Ein äthiopischer

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münster-wissen   zum ange be n

89.258 Menschen

pendeln werktäglich in unsere schöne Stadt, um hier zu schuften. Auspendler gibt’s nur 33.881 – im landesweiten Vergleich recht wenig. Kein Wunder: Wer will hier schon weg ..?

2013 soll der Ausbau der Hauptbahnhofsgleise abgeschlossen sein (ja, wirklich ..!). Der Spaß kostet etwa 36 Millionen Euro.

1368

entstand die älteste bekannte Darstellung von Münsters Stadtwappen. Wie (fast) immer hat die Kirche ihre Finger mit im Spiel – es ist vermutlich eine Abwandlung des alten Stiftswappens des Bistums. Das Schmuckwappen (mit Löwe, Ritter und ordentlich Schnick-Schnack) wurde 1928 festgelegt, es nutzt u. a. der OB.

158 Euro 32 Erwachsene aus dem ganzen Bistum wollen sich an Ostern taufen lassen. Ein Trend, der sich verfestigt: 2011 ließen sich sogar 38 Spätberufene aus der Taufe heben, 1995 waren es nur 8! 26 |

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kostet ein Laden-Quadratmeter an Prinzipalmarkt oder Ludgeristraße. Überteuert? Von wegen! Münster ist nicht mal unter den deutschen Top Ten. Spitzenreiter ist der Marienplatz in München mit unglaublichen 320 Euro für Neuvermietungen – mehr als doppelt so viel!

750.000 €

und ein paar Zerquetschte würde eine Rasenheizung im Preußenstadion kosten. Die kann pro Heiztag auch mal gerne 1500 Euro oder mehr »verbrennen«. Dafür wären diesen Winter vermutlich 3 Spiele nicht ausgefallen. Aber der Rat schiebt die Entscheidung ja bisher vor sich her.

2589 €

Schulden

hat jeder Bürger Münsters im Durchschnitt. Ganz schön dicke! Nur die Grevener stehen mit 3512 Euro bei der Pro-KopfVerschuldung höher in der Kreide. Es geht allerdings auch anders – Raesfeld und Reken haben gar keine Schulden. In Worten: NULL!

1.300.000 Übernachtungen gab’s in Münster – die beste Touri-Bilanz seit fünf Jahren. Die meisten kamen, was Wunder, aus den Niederlanden (41.000), allein im Dezember waren’s 5400 Übernachtungen. Danach kommen Briten und Schweden.


Wir wollen Deinen Senf! gibt’s auch im Internet. Tausch Dich mit anderen Lesern aus, diskutiere und poste. Gib Deinen Senf dazu!

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Keses Heiligtum ZUTRITT VERBOTEN! Die blonde junge Dame vom Sicherheitsdienst setzt eine strenge Miene auf, versperrt den Weg. »Stopp, hier dürfen nur Spieler, Trainer und Funktionäre rein!« Die Mannschaftskabine der Preußen ist für die Öffentlichkeit tabu. Normalerweise. Doch für MÜNSTER! macht der Fußball-Drittligist eine Ausnahme. Und gewährt Einblick hinter die Kulissen. Dorthin, wo Kult-Betreuer Jürgen Keseberg (64) der »heimliche Chef« ist. TEXT: JOACHIM SCHUTH* | Fotos: MICHAEL LEMMERHIRT *Stv. Sport-Chef BILD NRW

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er zum ersten Mal die Kabine der Preußen unter der neuen Haupttribüne betritt, bekommt glänzende Augen. Und stellt sich zwangsläufig die Frage: Das soll Dritte Liga sein? So großzügig hat's ja nicht mal der Deutsche Meister Borussia Dortmund. Mag stimmen. Immerhin misst sie weit über 100 Quadratmeter, ist hell, geräumig und von schlichter Eleganz. Übrigens genau wie die Kabine der Gäste. Keseberg strahlt: »Die meisten unserer Liga-Konkurrenten sind so etwas nicht gewöhnt und ziemlich neidisch.« Das war nicht immer so. Erst im Zuge des Tribünen-Neubaus vor drei Jahren wurden auch die Funktionsräume im Bauch des 5-Millionen-Euro-Objekts so »luxuriös« geplant und gestaltet.

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Keseberg erinnert sich nur allzu gut an die Zeiten davor, als die Kabinen im alten Umkleidegebäude neben der Sporthalle Berg Fidel noch so schäbig und eng waren, dass darin kaum Platz für eine zusätzliche Kiste Wasser blieb. »Trotzdem hat mir meine Arbeit immer viel Spaß gemacht,« versichert der rüstige Frührentner, der bereits seit 45 Jahren Mitglied bei den Preußen ist. »Dieser Verein ist ein ganz wichtiger Bestandteil meines Lebens. Ich trage den Adler tief im Herzen,« sagt er. lebenslang preusse

Anfangs jagte »Kese« – wie er von allen genannt wird – noch selbst der Kugel hinterher. Von der Jugend bis hin zur 3. Mannschaft in der Kreisliga.

Später übernahm er dann den Job des Betreuers, den er bereits seit 25 Jahren ausübt. Inzwischen gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Wilmsen (52). Keseberg: »Wir verstehen uns wirklich gut, sind ein eingespieltes Duo.« Müssen sie auch sein. Denn Aufgaben gibt’s genug. Wesentlicher Bestandteil ist die Verwaltung der Kleiderkammer. Kese und Wilmsen sind dafür verantwortlich, dass alle Kader-Spieler (aktuell 32) und das Trainer-Team immer genügend frische Trainings- und Spielkleidung in ihren Fächern haben. Und zwar für alle Wetterlagen. Von der Regenjacke über Unterzieh-Shirts bis hin zu Handschuhen oder Einlegesohlen. Allein für den Spielbetrieb besitzt jeder Profi vier Trikots. Zwei weiße mit kur-


Zu »Keses« Aufgaben gehört neben der Schuh- auch die Pflege der weiteren Sportausrüstung. Das geht über die Spielmontur vom Wochenende weit hinaus: besonders viel Zeit nehmen die diversen, täglich benutzten Trainingsoutfits in Anspruch – mal 32 plus Trainerstab! Und die Wartung der Räumlichkeiten ist da noch gar nicht mit eingerechnet ...

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Studi-Ratgeber zum Semesterbeginn Münster ohne Studenten? Undenkbar! Entweder ist (oder war) man selbst ein Studiosus oder die eigenen Kinder, vielleicht auch Bekannte – und manchmal gehen sie einem auch nur gehörig auf die Nerven. Es versteht sich, dass jetzt zum Semesterbeginn auch MÜNSTER! an die neuen Studis denkt. Mit einem kleinen, aber umso nützlicheren Ratgeber für alle Neuen. Willkommen, MÜNSTER! liebt Euch! Text: GUIDO KLEINEHEILMANN

die »Destille« (im Fachjargon auch »Dille«) auf der Jüdefelder Straße ist ein muss für jeden Ersti! Hausgemachter Schnaps, Tanzen auf dem Tisch (im wahrsten Sinne des Wortes), Kondenswasser tropft von der Decke. Es ist laut, eng, verschwitzt und einfach kult! Wer es nicht allzu lange aushält, hat es auf der Jüdefelder Straße nicht weit zur nächsten Kneipe. Vor allem Mittwochs – dem inoffiziellen Studententag – ist der Bär los! Ende ist meist gegen 1 Uhr.

Mit der mensa-card gibt’s Futter in den vier Hauptmensen und zwölf weiteren Uni-Bistros. Sie kostet 5 Euro Pfand und ist vor dem Essen an den Automaten mit Bargeld aufzuladen (vergisst man es und muss an der Kasse nachladen, kostet es 50 Cent Strafe). Wer die Mensen-Vielfalt irgendwann satt hat, kann auch anderswo günstig schlemmen: Im Café »Milagro« bei der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde (Frauenstraße 3–6), gibt’s jeden Tag für 3,50 Euro was auf die Gabel.

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Augen auf im Straßenverkehr! In der fahrradfreundlichsten Stadt der Welt wird vor allem auf eins besonders geachtet: Die Straßenverkehrsordnung! Immer nur die Radwege auf der rechten Straßenseite benutzen, sonst gibt’s Stress mit entgegenkommenden Radlern. Oder der Polizei! Die ist bestens aufgestellt – mit Leezen-Streifen, die man oft erst sieht, wenn man schon die rote Ampel überquert hat. Das wird dann teuer: 70 Euro! Und nie, nie, nie über die Promenade ohne Licht. Das wird nämlich auch teuer …


Auch die Kultur darf nicht zu kurz kommen! In Münsters Kinos Cineplex, Cinema und Schlosstheater gibt’s dienstags Ermäßigungen für alle. Dementsprechend voll sind die Häuser an dem Tag. Mit dem Studentenausweis kriegt ihr’s aber immer günstiger. Absolutes muss: Der Film »Anleitung zur Sexuellen Unzufriedenheit« im Schlosstheater (Melchersstraße 81). Seit Jahren ein Dauerbrenner. Skurriles Mitmach-Kino mit Lach-Garantie. Wer’s mehr mit Theater hat, kann sich sich z. B. für 5,50 Euro Tickets für die Städtischen Bühnen holen.

Stress, ’ne Bude zu finden? Ärger mit dem Vermieter? Studententicket verbaselt? Keine Karre für den Umzug? Beim AStA wird Euch geholfen! Die Anlaufstelle für alle studentischen Leiden befindet sich in der kleinen Hütte links vorm Schloss (Schlossplatz 1). Von Rechtsberatung bis Bulli-Verleih kann Euch dort mit Sicherheit geholfen werden. Auch wenn Ihr mit dem AStA politisch nichts am Hut habt: Studentenpolitik ist das eine, Service das andere. Denn Ihr bezahlt die Leute schließlich mit Euren Semesterbeiträgen.

Sommersemester – Grill-Semester! Freunde des Freiluft-Bruzzelns haben mit Münster genau die richtige Wahl getroffen! Auf den Grünflächen rund um den Aasee ist das Grillen erlaubt. Einzig Einweg-Grills aus Alu dürfen nicht direkt auf den Boden gestellt werden. Das wird vom Ordnungsamt (gerne auch spätabends in zivil unterwegs) mit einem Bußgeld geahndet. Der entstandene Müll sollte stets komplett entsorgt werden – sonst könnte die Stadt dem großen Vergnügen bald ein Ende bereiten.

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Nach nur einer Woche Keimzeit strecken die ersten Pflänzchen ihren Kopf aus der Erde

Gemüse aus Balkonien Wer keinen Garten hat, muss trotzdem nicht auf frisches Gemüse aus eigener Zucht verzichten. Denn auch auf dem eigenen Balkon kann so einiges an Pflänzchen in Kästen oder Kübeln gedeihen. TEXT: lisa nieschl ag

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L age Da fast alle Gemüsearten sonnenhungrig sind, ist ein Balkon mit Südost- oder Südwestlage am besten geeignet. Reine Südlagen sind für wärmeliebende Gemüse wie Tomaten, Paprika oder Auberginen gut. Hier muss man aber besonders auf eine gute Wasserversorgung achten.

PflanzgefäSSe

Radieschen

Als Pflanzgefäß eignet sich eigentlich alles, egal ob aus Ton oder Kunststoff. Wichtig ist, dass die Gefäße groß genug sind, da Gemüsepflanzen genügend Platz für ihre Wurzeln brauchen. Außerdem sollten Wasserabzugslöcher vorhanden sein, um Staunässe zu verhindern.

Frühe Radieschensorten können ab Mitte März direkt ins Beet ausgesät werden. Die Kulturdauer, die Zeit zwischen Aussaat und Ernte, beträgt im Frühjahr und Herbst knapp acht Wochen. Im Sommer können Sie schon nach vier Wochen ernten. Die Erde sollte locker und humusreich sein. Die Radieschensamen in etwa 1 cm Tiefe säen. Die Reihen sollten mindestens 15 cm Abstand haben. Danach dünn mit Erde bedecken und gut wässern. Immer gut feucht halten. Radieschen gedeihen auch in Töpfen gut, wenn die Töpfe mindestens 25 cm breit und tief sind. Den Erntezeitpunkt beachten: zu spät geerntet Radieschen verlieren ihre Frische und könnten »pelzig« werden oder aufplatzen.

Um Läuse fern zu halten, empfiehlt es sich Bohnenkraut mit anzupflanzen

Fotos: lisa nieschlag

Die machen Lust auf‘s Gärtnern: Gummistiefel von Aigle, 115 Euro (gesehen bei Der Schuhsalon)

Dicke Bohnen Dicke Bohnen werden gerade im Münsterland geschätzt und gelten als köstliche Beilage zu deftigen Fleischgerichten. Die Dicke Bohne liebt nährstoffreiche, schwere Böden, aber jede Erde – egal, ob Lehm- oder Sandboden – kann mit Kompost auf­gebessert werden. Der Boden muss vor der Aussaat tief und gut umgegra­ben bzw. gelockert werden. Wenn die Dicken Bohnen in Kästen eingesät werden: Die Samen

Dicke Bohnen werden auch als Sau- oder Puffbohne bezeichnet

in ca. 5 cm Tiefe in 10 cm Abstand in eine Rille säen. Töpfe und Kästen sollten mindestens 30 cm tief sein, da die Dicke Bohne mit den Wurzeln tief in die Erde eindringt. In leichten Böden ist es ratsam, die Bohnen anzuhäufeln (kleiner Erdhaufen um die Pflanze), damit sie mehr Halt haben. Die Pflanzen gleichmäßig feucht halten und stickstoffarm düngen. Geerntet werden kann nach etwa vier Monaten. A P R I L 2012  ~

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Die Designstudie »Spyder« mit 420 PS wiegt unter 1000 kg

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MännerTräume!

Der Wiesmann MF5 GT mit seinen 555 PS wird bis zu 311 km/h schnell

12 Millionen Zuschauer sahen im letzten Tatort, wie Jan Josef Liefers mit einem Wahnsinnssportwagen durch Münster brauste: Das war ein Wiesmann! Was wenige wissen; die heißesten Sportwagen Deutschlands, vielleicht der Welt, kommen aus Dülmen. MÜNSTER! erklärt einen metallgewordenen Männertraum. TEXT: TOBIAS KINDEL Fotos: michael lemmerhirt

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ie Handgriffe von Steve Hart sind geübt. Geschickt setzt der Wiesmann-Mechaniker einen Öldruckgeber in den Motor ein, der vor ihm auf dem Werkstattwagen steht. Der 53-Jährige hat Erfahrung mit Schrauben, Kolben und Ventilen. In den 1970er Jahren war er Raketenschlosser bei der us-Army. Heute baut der ExSoldat noch immer »Geschosse« – aber für die zivile Nutzung auf der Straße! Obwohl: Einen Waffenschein könnten die Sportwagen aus der Edel-Autoschmiede Wiesmann in Dülmen auch fast vertragen …

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wohnen in loftigen höhen In der obersten Etage zu wohnen, ist immer ein erhebendes Gefühl. Vor allem wenn man eine so außergewöhnliche Rundumsicht hat wie in diesem Loft im Hansaviertel. MÜNSTER! durfte einen Blick in diese Traumwohnung werfen. Text: Ulrike Meywald

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Weitblick: Im denkmalgeschützten Bau aus den 1950er Jahren bietet dieses Loft unterm Dach einen Rundumblick ins Hansaviertel

Fotos: Ulrike Meywald, Tom Bendix

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etritt man die Wohnung, steht man im Licht. Es strahlt von allen Himmelsrichtungen herein, es wirkt, als schwebe man über den Dächern der Stadt. Der Blick wandert automatisch zur großen Deckenöffnung und bleibt an den großformatigen Fotos von Tokyo hängen, die von Katja Stuke und Oliver Sieber stammen. Als wollte man die Silhouette der Megastadt mit der unseres schönen Münsters vergleichen, bietet das Fensterband unter den Bildern Ausblick auf den Lambertikirchturm. Man kann entlang der Fenster durch die ganze Wohnung laufen, ohne auf Wände zu stoßen. Das war die gestalterische Vorgabe. Das Lichtband des in den 50er Jahren vom Architektenpaar Kleffner erbauten, unter Denkmalschutz stehenden Verwaltungsgebäudes sollte vollständig erfahrbar bleiben. Die Bauform war damals hochmodern. Eine regelmäßige Lochfassade wurde gekrönt von einem Obergeschoss, das aus einem umlaufenden Fensterband bestand. Üblicherweise gehörte

Lage und Ausdehnung des Lofts innerhalb des ehemaligen Verwaltungsgebäudes

zu einem solchen Gebäudetypus ein Flachdach. Doch es wurde in Münster gebaut und entsprechend des Bebauungsplans ein flaches Walmdach umgesetzt, das von unten nicht sichtbar ist. Das änderte sich erst durch den Umbau. In enger Zusammenarbeit mit den Denkmalschützern setzten die Architekten auf der Gebäuderückseite zwei Dachterrassen durch. Diese bieten eine phänomenale Aussicht über die Dächer des Hansaviertels.

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angrillen! TEXT: GUIDO kleineheilmann | Fotos: michael lemmerhirt

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Das Thermometer kratzt beharrlich an der 20-Grad-Marke. Selbst, wenn der April machen sollte, was er will: Gegrillt wird in jedem Fall! Und weil wir die abgepackten Fertig-Schnitzel satt haben und die nächste Stufe zum Grill-Olymp nehmen wollen, haben wir einen echten Profi gebeten, uns in Sachen Fleisch auf Vordermann zu bringen: Grill-Vizeweltmeister Robert Meyer.

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berwürzt, sehnig, verbrannt – jeder kennt die Tücken beim Steak-Grillen. Vorbereitung ist daher alles. »Das Heraustrennen der Sehnen ist mitunter der wichtigste Schritt«, sagt Robert Meyer. Und Deutschlands Ober-Griller aus Gronau packte gleich seinen besten Räucher-Grill aus. Den Rolls-Royce unter den Barbecue-Smokern!

Er hat eine ganze Rinderhüfte aus artgerechter Haltung eingekauft. Das Kernstück wird mariniert, angebraten, mit Senf eingerieben und schonend bei 130 Grad rauch-gegart. »Auf den Punkt Garen – darauf kommt es an.« Vom Rest des Fleisches lassen sich wunderbare Steaks schneiden und ganz normal grillen. Das Kernstück ist nach einer knappen Stunde im Smoker von Kruste zu Kruste perfekt rosa, zergeht auf der Zunge. Dazu ein unvergleichlicher BuchenholzRäuchergeschmack. Damit sind sie der König der Garten-Party! Und das Beste: Es braucht keinen überteuren Smoker! Im Kugel- oder Gasgrill kann mit speziellen Räucher-Chips nachgerüstet werden. Für den fleischlosen Genuss und den süßen Abschluss hat der Vize-Grillweltmeister noch ein Gratin und eine flambierte Ananas gezaubert. Viel Spaß beim »Nach-Grillen«!

An Robert Meyer führt in Sachen Grillen in Deutschland kein Weg vorbei. Der Fleischermeister und Betriebswirt aus Gronau ist gleichzeitig Pionier und Koryphäe bei allem was mit Fleisch, Holz und Kohle zu tun hat. 2003 gewann er die Deutschen Grillmeisterschaften (Kategorie »Fisch«), wurde Zweiter beim Dessert. Das Highlight: Die Barbecue-Weltmeisterschaften auf Jamaika! Auf einem alten Ölfass zauberte der Münsterländer in fünf Kategorien derart hochkarätig, dass er am Ende mit dem Vizeweltmeistertitel nach Gronau zurückkehrte. »Von da an hatte ich endgültig Blut geleckt«, sagt Meyer. Er spezialisierte sich fortan nur noch auf das Grillen, gründete seine Event-Catering-Firma, begann den Barbecue-Siegeszug hierzulande. Zahlreiche Top-Events mit bis zu 500 Gästen setzten auf seine Grill-Künste. TV-Auftritte (u. a. bei Kerner, Lanz und Tim Mälzer) in Serie folgten auf dem Fuße . Und er gibt sein Wissen weiter! Mit der »BBQAkademie« reist er quer durch die Republik, biete t Abende zum Kennenlernen und Mitgrillen an, teilweise vor bis zu 1000 Leuten. Als Präsident der »German Barbecue Association« richtet er die jährlich stattfindende Deutsche Grillmeisterschaft aus (die nächste am 5./6. Mai in Schwäbisch Hall). Hat er noch Träume? »Absolut! Die Grill-Weltmeisterschaft nach Münster zu holen und bei diesem Heimspiel den Titel einzufahren. Das wäre das Größte.«

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Die perfekten april-wochenenden Samstag, 21. April

Sonntag, 22. April

14:00 Preußen stellen Sandhausen ein Bein

11:00 Spargelzeit

Sandhausen? Tja, dieser Provinzklub droht in die 2. Liga aufzusteigen. Vielleicht stellen die Adler-Träger den Süddeutschen ja heute im Stadion an der Hammer Straße ein Bein.

16:00 Mettingen hat Kirmes

Der ganze Ort im Tecklenburger Land wird von der Frühjahrskirmes (mit Bauernmarkt) eingenommen. Bis 22 Uhr geht der Spaß, auch am Sonntag.

Endlich geht’s wieder los mit dem königlichen Gemüse: In Füchtorf wird mit dem »Spargelfrühling« die Saison eröffnet!

12:00 Frühling in Havixbeck

Große Wochenend-Sause in Havixbeck. Bühne, Party und verkaufsoffener Sonntag. www.werbegemeinschafthavixbeck.de

www.fuechtorfer-spargel.de

www.mettingen.de

www.scpreussen-muenster.de

19:30 Ultimativer Liebesschmerz im Theater

Welches Theaterstück kennt wirklich jeder? Natürlich, »Romeo und Julia«. Heute wird DAS ultimative ShakespeareDrama im Großen Haus der Städtischen Bühnen gegeben. www.stadttheater.muenster.de

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21:00 Kneipen-Festival

Feiern geht nicht nur in Münster. In Coesfeld steigt heute Nightgroove, das große Kneipenfestival. Mit jeder Menge Bands und richtig viel Abwechslung. www.nightgroove.de

14:00 Der DesignGipfel tagt in Münster

Junge, aufstrebende Designer, provisorische Atmosphäre, verrückte Klamotten. Das verspricht der Design-Gipfel in der Mensa am Ring. Wer weiß: Vielleicht erstehen Sie hier ein Stück, das später mal viel wert ist … www.designgipfel-muenster.de

15:00 Schnell noch ins Picasso-Museum!

Letzte Chance, die ChillidaAusstellung im Picasso-Museum in Münster zu erkunden. Der Baske hat u. a. die Skupturen vor dem Kanzleramt, aber im Rathausinnenhof geschaffen. www.kunstmuseum-picasso-muenster.de


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