MÜNSTER! Nr. 16 Juli & August 2013

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SO TOLL WIRD DER SOMMER!

Die besten Tipps für heiße Tage und laue Nächte

Traum-Garten

Wohnen in einem »Engländer-Haus«

Unser Wochenmarkt Von feschen Marktmädels und echten Kerlen

Promi-Rezepte Der Geschmack der Kindheit

3,– euro nr. 16 Jul/aug ’13

www.muenster-magazin.com

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21. Juli im Hafen

Ab 11.00 Uhr

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Russische Lacke Die Sammlung des Museums für Lackkunst 17. April bis 14. Juli 2013

endlich können wir den Sommer genießen. Das Wetter hält jetzt hoffentlich, was ein Hochsommer verspricht, die ganze Stadt platzt nur so aus den Nähten vor großartigen Veranstaltungen an der frischen luft. Run, der Sparda-BankEgal, ob der Brooks Münster City Run Sieger, Münster verwöhnt oder das Triathlon, das Turnier der Sieger Sommernachtskino vor dem Schloss – es wird so viel in unserer schönen Stadt geboten, dass garantiert jeder fündig wird. Einige ausgewählte Events haben wir für Sie aufgeführt. Aber natürlich waren wir auch wieder unterwegs und haben tolle Fotoreportagen für Sie produziert, etwa ein Stück über die Marktmädels und den Wochenmarkt. Zur Zeit ist außerdem die Umnutzung der alten britischen Immobilien in aller Munde. In unserer Wohn-Reportage zeigen wir Ihnen deshalb, wie es sich in einem »Engländer-Haus« wohnt – nämlich richtig gut. MÜNStER! – das ist wie immer eine bunte Mischung aus allen möglichen themen, vom Rezept bis zu Preußen Münster. Wir wünschen viel Spaß bei der lektüre – und verabschieden uns in die Sommerpause. Das nächste Mal sind wir wieder im September mit frischen Geschichten für Sie da! Wie immer wünschen wir Ihnen ganz viel Spaß in und mit MÜNStER!

Ihr Christoph Wüllner cheFredakteur

Das Museum ist mittwochs bis sonntags sowie an gesetzlichen Feiertagen von 12 bis 18 Uhr und dienstags von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Führung durch die Sonderausstellung dienstags um 17.30 Uhr. Windthorststraße 26 48143 Münster Tel. +49 (0) 251/4 18 51-0 www.museum-fuer-lackkunst.de

Eine Einrichtung der BASF Coatings GmbH


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3,– Euro Nr. 16 Jul/Aug ’13

www.muenster-magazin.com

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So toll wird der Sommer!

Als wir diese Ausgabe geplant haben, wussten wir irgendwann gar nicht mehr weiter vor lauter großartigen Events und Veranstaltungen. Die Besten haben wir für Sie zusammengefasst. Sie können sich sicher sein: Dieser Sommer wird ein Hammer! Heiße tage, laue Nächte; Münster dreht im Juli und August richtig auf. Viel Spaß dabei!

mit voller überzeugung

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münSter pulS 04

momente deS monatS

münSter leben 26

Wie Münster für eine Woche zum größten Campus Deutschlands wurde. Und welches Ereignis die ganze Altstadt bewegt hat. 06

münStergeFlüSter

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münSter-trendS

MÜNSTER! spürt den kleinenfeinen Trends nach – lassen Sie sich inspirieren. 58

termine Für Juli & auguSt

Die besten Tipps für Ihre perfekten SommerWochenenden.

nicht wunSchloS, aber glücklich

Wer in den 90ern in Münster unterwegs war, kam an ihm nicht vorbei. Doch Dr. Ring Ding ist auch heute noch gut dabei. Ein Interview.

zahlen & Fakten

Wissenswertes und Kurioses für den Smalltalk.

engliSche gÄrten

Die »Engländer-Häuser« sind zur Zeit in aller Munde. Doch was taugen die frei werdenden Immobilien? Wir waren vor Ort – und beeindruckt.

Was tut sich in der Stadt und der Region? Was ist neu, was liegt an? Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand. 20

der geSchmack der kindheit

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münSter! team

Bares Geld sparen beim Ferienausflug: Mit dem MÜNSTER!-Gutschein geht’s auf in den Maxipark Hamm!


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engliSche gÄrten

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nicht wunSchloS, aber glücklich

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auF rollen durch die Stadt

münSter genuSS 38

nach der SaiSon, iSt vor der SaiSon

Ende Juli starten die Preußen in die neue Saison. Am Ende steht vielleicht ja der Aufstieg. Die Sommerpause ist für Manager Carsten Gockel die stressigste Zeit. Wir haben ihn einen Tag lang begleitet. 44

polopicknick

Seit zehn Jahren gibt es nun das Polopicknick. Eine abgehobene Veranstaltung? Ganz im Gegenteil, lesen Sie selbst!

damalS & … damalS

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Wussten Sie, dass die Kreuzkirche ursprünglich erstmal ohne Turm gebaut wurde? 52

auF rollen durch münSter

Der Sommer ist auch InlineSkater-Zeit. Hier finden Sie die besten Strecken.

daS wird ein Sommer

Münster verwöhnt, Triathlon, Montgolfiade und, und, und … Der Kalender platzt aus allen Nähten. Einige Veranstaltungen stellen wir Ihnen hier genauer vor. 48

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Von den Marktmädels bis hin zu den Beschickern – unterwegs im Wochenmarkt-Universum. 12

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mit voller überzeugung

40 Jahre SuperBioMarkt sind ein stolzer Geburtstag. Zu Besuch bei Michael Radau, einem echten »Überzeugungstäter«. 22

perSÖnlich

Christoph Nientiedt ist Fundraiser im Allwetterzoo – und damit wohl der bekannteste »unbekannte« Münsteraner zur Zeit.

die Suche nach dem perFekten wein

Trixi Bannerts Wein-Kolumne

kolumne

Die kleinen Beobachtungen des Alltags aufgezeichnet von unserer Kolumnistin …

der wochenmarkt

der geSchmack der kindheit

Münsteraner – prominent und ganz normal – verraten uns die leckeren Rezepte ihrer Kindheit. 56

eS gibt eiS, baby!

Die besten Locations, die neuesten Sorten … 13 21 63

Online-Shop Abo-Service Impressum

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düeSbergviertel wird zum wein-paradieS

Flop 10 der SchlechteSten autoFahrer

Gut zwei Jahre lang saß MÜNSTER!-Kolumnistin Trixi Bannert mit ihrem bekannten Weinhandel am Hafen, jetzt heißt es umziehen: In das neue Domizil am Buldernweg (Wintergarten, 700 qm). Es gibt ab dem 1. Juli eine Kochschule und jede Menge Platz für tolle Events. Gleichzeitig geht sie mit ihrem Weinhandel in die Schorlemerstraße am Ludgerikreisel, wo sie eine Kooperation mit einem bestehenden Bistro mit Weinbar eingeht.

And the winner is … Bielefeld! 1LIVE hat wieder mal eine seiner »Studien« veröffentlicht. Diesmal ging es um die schlechtesten Autofahrer. Münster ist gerade noch so in den »Flop ten«. Übrigens: Der Kreis Warendorf (WAF) liegt auf Platz 31, naja … 1.

Bielefeld – bi

neuer boSS im dom

2.

Wuppertal – w

3.

Hagen – ha

Wer ist der Boss im Dom? Der Bischof, oder? Nö, das ist immer der Domprobst. Er steht dem Domkapitel vor, das den Bischof wählt. Kurt Schulte ist jetzt der neue »Chef« des St. PaulusDoms in Münster. Er ist der Nachfolger von Josef Alfers, der an Christi Himmelfahrt in den Ruhestand getreten war und in dessen Amtszeit die riesige Sanierung fiel. Der neue Hausherr des Doms zu Münster ist 48 Jahre alt und war vorher u. a. Dompfarrer und Privatsekretär von Alt-Bischof Lettmann.

… 10. Münster – mS

W i n te r g ä r te n

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Te r ra s s e n d ä c h e r

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Glashäuser

MEHR RAUM, MEHR LICHT, MEHR WOHNKOMFORT. Erfüllen Sie sich Ihren Wunsch nach mehr Transparenz, Licht und Lebensfreude in Ihrem Eigenheim – ob mit einem Wintergarten, Glashaus oder einer Glas-Faltwand von Solarlux. Lassen Sie sich in unserer Ausstellung auf der Dachterrasse von RvE inspirieren! Wir freuen uns auf Ihren Besuch. 6|

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G l a s- Fa l twä n d e

Öffnungszeiten: Montags – Freitags: 10.00 – 18.00 Uhr Samstags: 10.00 – 16.00 Uhr


FlieGer-FontÄne Eine schöne Tradition am FMO ist die Begrüßungsfontäne der Flughafenfeuerwehr für die Flieger neuer Linien – noch schöner sind natürlich die neuen Ziele selbst. Mit Ryanair können wir jetzt in Richtung Süden durchstarten, nach Malaga und Barcelona-Girona. Passt ja auch perfekt in den Sommer! Mit zwölf Flügen pro Woche ins sonnige Spanien plant der irische Carrier bis zu 80.000 Passagiere pro Saison zu transportieren.

Kulinarische Büffets mit aussicht geniessen

immer mittwochs ab 18.30 Uhr:

mÜnster!-FotoGraF zeiGt, was er hat … »fair portrait« – so heißt die Ausstellung von Andreas Löchte im FranziskusCarré. Vor sechs Jahren ging er das erste Mal auf Weltreise und hielt seine Begegnungen mit Menschen fotografisch fest. Die Aufnahmen sind auf Reisen durch Nordamerika, Polynesien, Südostasien, Neuseeland und Australien entstanden und jedes Porträt erzählt seine eigene Geschichte. löchte: »Im Idealfall überträgt sich dann meine eigene Reise entweder auf das Wunschdenken oder den traum des Betrachters.« Und wir fassen zusammen: Nicht nur in Münster gibt’s tolle Motive … (noch bis Ende August, 3. Obergeschoss FranziskusCarré),

uKm ist Die nummer 1 …

irischer aBGanG

… zumindest mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. laut Focus gibt es in Deutschland keine bessere. Insgesamt landete das UKM auf Platz 19, NRW-weit auf Platz 4. Bei der Behandlung von Angsterkrankungen nimmt die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie besagten Platz 1 in Deutschland ein, auch bei Multipler Sklerose, Prostatakrebs und Depressionen ist das UKM bundesweit unter den Top 10. Die Bereiche Strahlentherapie, Herzchirurgie, lungenkrebs und Risikogeburten zählen zu den top 50 in Deutschland.

Nicht nur die englischen Soldaten in der Stadt werden weniger, auch die irischen Gastronomen. Mit dem Rathlins am Landgericht hat Münsters einziger Irish Pub dicht gemacht. Ob in die Räume erneut Gastronomie einzieht, ist noch unklar. Und der Hintergrund? Rauchverbot? Guinness-Verächter? Nein, der Wirt hat schlicht einen besseren Job gefunden …

„Land & Meer“ – Eine kulinarische Reise regionaler Köstlichkeiten à 25,– € / Person

immer freitags ab 18.30 Uhr: „Krautkrämer’s BBQ“ – Köstliches

frisch vom Grill auf unserer Seeterrasse à 29,– € / Person

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unsere marktmädels text: christoph wüllner  |  fotos: michael lemmerhirt

Für das Foto Rücken an Rücken aber ansonsten Hand in Hand – so arbeiten Ronja Großecappenberg (l.) und Elke Down seit Jahren zusammen. Sie sind die »Marktmädels«

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~  J U l i & augus t 201 3


Elke Down und Ronja Großecappenberg sind richtige Ur-Münsteranerinnen. Und dementsprechend waren sie seit frühester Jugend auch immer schon auf dem Wochenmarkt unterwegs. Was es hier nicht alles zu genießen gibt: Die Gerüche, das bunte treiben, die Freunde, die regionalen Produkte, die familiäre Atmosphäre …

»d

ass wir beide verrückt nach dem Markt sind, haben wir ganz schnell gemerkt, als wir uns kennenlernten.« Das war Anfang der 2000er beim Abendstudium. Hier trafen sich die Nienbergerin Ronja und das Innenstadt-Mädel Elke zum ersten Mal – und wurden ganz schnell Freundinnen. Nicht nur äußerlich sind sich die beiden jungen Frauen ähnlich, sie ticken auch gleich. »Wir waren eigentlich immer auf dem Markt unterwegs – Einkaufen, Kaffeetrinken, Schnacken.« Gut, das machen viele. Aber wie sind aus den beiden Frauen die Marktmädels geworden? Denn inzwischen kennt die »Mädels« zumindest fast jeder Marktgänger ja nur noch unter ihrem Spitznamen. Elke erinnert sich: »Wir arbeiten im echten Leben ja beide als Kundenberaterinnen für Creditreform. Creditreform Und als wir eine Weihnachtsfeier planten, hatten wir die Idee, der Belegschaft ein kleines Gutscheinheft für den Wochenmarkt zu schenken. Da waren vielleicht zehn Stände dabei.« Das Konzept freilich war schon das gleiche wie heute im Gutscheinbuch der »Marktmädels«, das es überall im Handel gibt. Jeder Gutschein sorgt für einen dicken Rabatt bei einem der Beschicker, manchmal auch für kostenlose Zugaben. Wer öfter über den Markt geht, weiß, dass Qualität ihren Preis hat. Und dass sich da die Rabatte sehr, sehr schnell läppern. 14,90 Euro für das Gutscheinbuch sind also gut angelegtes Geld. Man kann schnell mal 100 Euro oder noch mehr sparen. Eine sinnvolle Sache.

Eine leckere Olivenkostprobe? Da sagt ein Marktmädel nicht nein. Die beiden sind gern gesehene »Vorkosterinnen« bei den Marktbeschickern, hier probieren sie sich bei Tante Tomate durch

wir verSuchen daS mal …

Das sahen viele Marktbeschicker auch so: »Zumindest sprachen uns einige direkt an, ob wir so etwas nicht regelmäßiger machen wollten. Da haben wir gesagt, ›Ja, klar doch‹ und haben erst mal gelacht«, erinnert sich Ronja. »Aber irgendwann wurde es konkreter. Man denkt drauf rum, trifft sich mit den Marktbeschickern und dann haben wir einfach gesagt: ›Wir versuchen das mal!‹« Das war 2011. Am 9. November des gleichen Jahres war es dann soweit: Das erste Gutscheinbuch wurde präsentiert. »Das war eine richtige Schufterei«, sagt Elke, die einen Tag nach der

Pressekonferenz ihre Tochter Lilly bekam. Jeder Händler musste abgeklappert werden, immer wieder Nachfragen, Fotos und Texte geschrieben, überlegt werden, wie die Gutscheine aussehen sollen. »Ohne die Hilfe von Heiko Golbs von Team Wandres hätten wir das nicht geschafft. Der Werber, der gerade mit seiner Agentur vom Hafen in den Pavillon an der Promenade umzieht, ist sogar als »Model« auf dem Cover des aktuellen Heftes zu sehen. Er findet das Projekt toll und hat deshalb keine Unsummen für die Produktion der Bücher (Auflage bis zu 5000 Stk.) aufgerufen. J U l I & A U G U S t 201 3 ~

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Wie die Zeit vergeht: Michael Radau (links) im Juni 1991 mit Kundschaft in seiner Kornblume

MIT VOLLER

ÜBerZeUGUNG

Michael Radau (52) ist ein arrivierter Mann. Vorsitzender des Einzelhandelsverbands, Chef einer gut gehenden Supermarkt-Kette, in der Gesellschaft angekommen. Als er vor Jahrzehnten in einer kleinen – man muss es so sagen – ökologischen Krämerbude stand, war an die Erfolgsgeschichte, die er und seine SuperBioMärkte inzwischen verkörpern, kaum zu denken. Ihr 40-jähriges »Jubiläum« feiert die Kette in diesem Sommer. text: christoph wüllner | fotos: michael lemmerhirt

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Oben: Radau in seiner Vorzeigefiliale in den Münster Arkaden. Hier werden 7000 – 8000 Produkte geführt Rechts: Zur Eröffnung der Filiale an der Grevener Straße Mitte der 90er kam sogar die damalige NRW-Ministerin Bärbel Höhn

r

adau ist und war nie ein Ideologe, wohl aber ein Überzeugungstäter. In einer Zeit, in der es zwischen Wackersdorf und Nachrüstung in der Republik politisch hoch herging, erfüllte er sich seinen Traum und machte sich 1985 selbstständig. »›Öko‹ war zu der Zeit durchaus ein Schimpfwort«, erinnert er sich an die Anfangszeit in der gesellschaftlichen Nische. 1981 hatte er in dem kleinen Bioladen »Kornblume« in der Marktallee in Hiltrup angefangen, stieg zwei Jahre später als Geschäftsführer ein, übernahm den Laden später komplett. »Wir hatten alles Mögliche, von der Bioware bis zum Recyclingpapier. Das gab’s damals ja nur bei uns.« healthy Food? healthy Food!

Sein eigenes »Erweckungserlebnis« hatte er während eines uSa-Trips, bei dem ihm der starke Trend zu healthy food auffiel. Dazu kam später eine schwere Erkrankung innerhalb der Familie, die sich durch die Umstellung der Ernährung auf Bio deutlich verbesserte. Radau, der in Berg Fidel aufwuchs: »Da habe ich gemerkt, dass Qualität wichtig ist – und das zieht sich bis heute durch.« Dieses »Heute« heißt in Fakten: 18 Filialen in NRW und Niedersachsen, etwa 500 Mitarbeiter, in jedem Markt 7000 bis 8000 Produkte, alle bio und – na klar – auch alle super. »Bei etwa 90 Prozent der Produzenten war ich schon selbst vor

Ort, habe mir ein Bild gemacht. Außerdem sind wir zertifiziert und prüfen auch selbst die Produzenten.« Sogar in Brasilien hat er schon auf riesigen Zuckerrohr-Plantagen nach dem Rechten gesehen. Genauso wichtig sei es, auf die Produktionsbedingungen zu achten und darauf wie die eigenen Mitarbeiter behandelt werden. Ein Riesenapparat ist diese Kette inzwischen, die von der Firmenzentrale in Hiltrup aus geleitet wird. Wenn es nach Radau geht, steht bald der Umzug an den Hafen an. Er träumt von einer Art »Bio-Cluster« gegenüber dem Kreativ Kai, der viele Produzenten umfasst von der Schaukäserei bis zur BioBrauerei. »Wenn das Projekt von der Politik genehmigt ist, kann es schnell gehen. Vielleicht Ende 2014, Mitte 2015.« J U l I & A U G U S t 201 3 ~

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Der Geschmack der Kindheit

text: anJoUlih pawelKa fotos: Ute f. schernaU

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Jeder kennt es: Das Gefühl, das einen überkommt, wenn man die vertrauten Gerichte und Gerüche der Kindheit schnuppert und schmeckt. Es sind Geschichten und Emotionen, die sich mit den Erinnerungen verbinden. Wir sind mit drei Münsteranern ganz unterschiedlichen Alters zurück in Ihre Jugend gegangen und haben im kulinarischen Archiv-Kasten gewühlt.

Daniel Bahr liebt eS grün

Frau koche ich dann in aller Ruhe. Das entspannt und ist ein schöner Ausgleich zu meinem oft turbulenten Alltag.«

Foto: lisa Nieschlag

»Mein Lieblingsgericht der Kindheit? Das war Spinat mit Kartoffeln und Rührei. Weshalb kann ich gar nicht so genau sagen. Wahrscheinlich lag es an Popeye. Vielleicht wollte ich so stark werden wie er. Ich habe mich immer gefreut, wenn ich nach Hause kam und schon den Geruch von Spinat in der Nase hatte. Das Gericht gab es bei uns öfter, denn das kochte mein Vater gerne samstags, wenn meine Mutter arbeitete. Mein zweites Lieblingsgericht, das es vor allem im Winter gab, war Grünkohl mit süßen Bratkartoffeln. Das Besondere daran: Meine Mutter machte kein Schmalz an den Grünkohl und die Bratkartoffeln wurden mit Zucker karamellisiert. Sie kommt gebürtig aus Kiel, da ist das üblich.«

Heute esse ich lieber Fisch und Fleisch, das ich auf unserem Wochenmarkt kaufe. Ich habe in ganz Deutschland noch keinen schöneren Wochenmarkt erlebt. Zusammen mit meiner

daniel bahr Der Bundesgesundheitsminister ist 1976 in lahnstein bei Koblenz geboren. Als sein Vater eine Stelle als Dozent an der Polizeihochschule annahm, zog die ganze Familie nach Münster. Seit seinem 16. lebensjahr ist er Mitglied der FDP. Hier in Münster studierte er (nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann) VWl und später Business Management. Er arbeitet zunächst bei einer bekannten Großbank und sitzt seit 2002 im Bundestag. Im Mai 2011 wurde er ins Kabinett berufen. Wenn er in seiner Freizeit nicht gerade kocht, joggt er am Aasee oder der Promenade. Vor sechs Jahren lief er zum ersten Mal einen Marathon – natürlich hier in Münster. Auch Klettern und Skifahren gehören zu seinen Hobbies. Seine Frau Judy und er erwarten in diesem Sommer ihr erstes Kind.

rührei mit Spinat und kartoFFeln Den Spinat sorgfältig waschen und putzen. Öl in einem topf erhitzen und die Zwiebeln für den Spinat 1 kg frischer Blattspinat 1 gewürfelte Zwiebel 1 gepresste Knoblauchzehe 1 EL Olivenöl 100 ml Sahne Salz, Pfeffer, Muskat

für das Rührei 9 Freilandeier 2 Schuss Milch 2 EL Mehl Salz, Pfeffer, Muskat 500 g Salzkartoffeln

sowie die Knoblauchzehe andünsten. Alles gut durchrühren und dann den Spinat nach und nach dazugeben. 5 – 10 Min. langsam dünsten lassen. Etwas Sahne zugießen und mit den Gewürzen abschmecken. Die Eier in einem hohen Gefäß aufschlagen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Mehl und Milch zufügen und alles verrühren. Etwas Öl in der Pfanne erhitzen und das Ei hineingießen. Hitze wegnehmen und das Ei immer von außen nach innen schieben, bis es langsam stockt. Kartoffeln schälen und längs vierteln. Wasser zum Kochen bringen und wenn es kocht 1 – 2 tl Salz zugeben. Je nach Kartoffelsorte 15 – 25 Min. kochen – dann abgießen. Die Kartoffeln in der Pfanne goldbraun anbraten.

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Durch Hochbeet, Gewächshaus, grob gespaltene Eichenstämme und einzelne Kübelpflanzen teilten Michael und Adalbert ihren Garten in mehrere »Zimmer« auf

eNGlIsCHe

GÄRTEN Zur Zeit sind sie in aller Munde. Endlich wieder Wohnraum in der City. Doch mit Ihren durchgehenden Rasenflächen als Vorgärten und annähernd flächenbündigen Fenstern wirkten die Britenhäuser an der Grawertstraße schmucklos und nackt. Umso erstaunlicher, was die einzelnen neuen Besitzer in kurzer Zeit daraus machten. Kaum ein Haus gleicht hier noch dem anderen.

text: UlriKe meYwalD | fotos: Ute f. schernaU

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d

as Haus von Michael Lüders und Adalbert Schrameyer bekam ein schönes, neues Gesicht. »Die Proportionen der Vorderseite waren ja gar nicht so schlecht«, erzählt Architekt Michael Lüders. »Da fiel nur ein Fenster links ein bisschen aus dem Rahmen. Das haben wir dann auch verändert.« Das schmale, hohe Format des neuen Fensters ist eine Antwort auf das auch schmale, aber liegende Format des Badezimmerfensters. Beim ersten Bieterverfahren gingen die beiden leer aus. »Ich bin dann immer wieder vorbei gefahren, obwohl ich damals noch meine Wohnung im Geistviertel hatte, und eines Tages stand hier im Haus ein Schild im Fenster, dass erneut geboten werden kann.« Die Erinnerung daran erhellt Adalberts Gesicht. Dass es ein Endhaus sein sollte, stand von Anfang an fest, denn er ist Gartenliebhaber. »Ein Grundstück in dieser Größe ist so innenstadtnah selten.« Neben einem großen Garten war dem verheirateten Paar aber wichtig, noch gut mit dem Rad in die Stadt fahren zu können. hühner ohne hahn

Mit der Gestaltung des Gartens fingen die beiden an und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Rau gespaltene Eichenstämme, nebeneinander gestellt, teilen den Garten in öffentlichere Räume und Bereiche des Rückzugs auf. Das große

Von der ursprünglich durchgehenden Rasenfläche als Vorgärten ist bei Adalbert und Michael schon nichts mehr zu sehen. »Wäre doch schön, es kämen noch mehr Bäume in die Vorgärten. Dann würde die Grawertstraße zur Allee«

Gewächshaus, in dem sie Tomaten, Paprika und Wein ziehen, bauten sie als erstes auf. »Wir haben länger nach einem gesucht, das unseren optischen Ansprüchen genügte, und sind schließlich in Süddeutschland bei der Fa. Beckmann fündig geworden«, berichtet Michael. Gewächshaus, Holzzaun zum Nachbarn und der neu geschaffene Anbau bilden eine Terrasse in der Form eines Hofes, an dem fast den ganzen Tag die Sonne scheint. Im Gegensatz zu vielen anderen Grundstücken ist hier der Garten von der Terrasse aus nicht vollständig einsehbar. »Wir finden es schön, wenn der Garten überraschende Blickbezüge bietet«, erklärt Adalbert. Für Erinnerungen an die Kindheit fehlt ihnen noch ein Hühnerhaus und die dazu gehörigen Hühner. »Leider keinen Hahn, weil wir hier ja im Wohngebiet sind.« Die Suche nach dem passenden Hühnerhaus dürfte eine Weile dauern. »Als Architekt ist Michael sehr detailverliebt. Auf unserer letzten Fahrradtour habe ich ein schönes Häuschen gesehen, das mit seinem grauen Anstrich ein gutes Vorbild für den Bau des eigenen Hühnerhauses gewesen wäre, aber Michael meinte, die Dachneigung passt nicht«, lacht Adalbert. J U l I & A U G U S t 201 3 ~

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Nicht wunschlos,

aber glücklich

interView: olesYa schaUDin

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foto: cl aas KÖniG


Wenn Sie in den 90er Jahren in Münster waren, gab’s an ihm kein Vorbeikommen. Richard Alexander Jung, alias Dr. Ring Ding. Aber was macht die Ska-legende eigentlich heute? MÜNStER!-Autorin Olesya Schaudin sprach mit ihm über sein bestes Konzert, warum er der Domstadt immer treu geblieben ist und das liebe Geld. m! warum eigentlich »Doktor«? hast Du promoviert? dr. ring ding Nein, habe ich nicht (lacht). Der Name kommt von einem Instrumentalstück aus den 60ern, das ähnlich heißt. Wir haben mit den The Senior Allstars Anfang der 90er bei einer Session einige Ska-Stücke nachgespielt. Ich habe die Band vorgestellt und wusste nicht, wie ich mich selber vorstellen sollte. Dann schaute ich auf den Programmzettel, sah den Namen dieses Musikstückes und sagte: »Und mein Name ist Dr. Ring Ding«.

m! Und was treibt Dr. ring Ding zur Zeit? dr. Immer noch Musik machen. Gerade ist ein neues Album raus, mit dem ich auch auf Tournee war. Heißt »Piping Hot«. Bei diesem Album ist alles sozusagen handgemacht. Jedes Schlagzeug, jede Trompete, jede Trommel, die man hier hört, ist auch wirklich so gespielt worden. Das ist zum Beispiel ein großer Unterschied zu Dancehall-Produktionen, die ich auch mache. Die sind komplett computerisiert, da spielt kein einziges Naturinstrument.

m! wie viele instrumente spielst Du denn selber? dr. Gleichzeitig? (lacht) Zum Komponieren setze ich mich ans Klavier. Und Mundharmonika und Trompete spiele ich auch noch. Ich bin vor allem Sänger und spiele Posaune.

m! Die hast Du ja im Kirchenchor gelernt, oder? dr. Ja, genau. Kirchenmusik finde ich jetzt auch noch gut und höre sie mir sehr gern an. Ich bin immer an verschiedenen Musikstilen interessiert gewesen: Klassik, Swing, irgendwann kam die karibische Musik dazu.

m! spielst Du noch in der Kirche?

dr. Nein, ich kann nicht jede Woche zur gleichen Zeit proben zum Beispiel, weil ich so viel unterwegs bin.

m! Du hast schon mit musikgrößen wie Doreen shaffer oder h-Blockx gearbeitet. wer fehlt noch auf der liste? dr. Ich würde tatsächlich gerne noch mit Willie Nelson, Tony Bennett oder Charles Aznavour abreiten. Oder mit allen dreien. Das ist eine große Nummer, das sind die Musiker, die ich für ihr Lebenswerk sehr verehre.

m! welcher ist Dein lieblingssong? »You make me sing« zum Beispiel. Das habe ich zusammen mit der Band Kingston Kitchen aufgenommen. Der Song reflektiert meine Lebenseinstellung. »The Bird« aus dem »Piping Hot«-Album, ein Lied, das Mut und Lebensfreude macht. Reggae und Ska sind insgesamt mehr Entertainment, Chansons eher eine Herzensangelegenheit. Aber all die Sachen gehören zu meinem Leben. Und wenn ich zu viel in eine Richtung mache, dann vermisse ich die andere.

m! Dein bestes Konzert war … dr. … immer das nächste. Ach, Quatsch (lacht). Im russischen Magnitogorsk zum Beispiel. Da fand ich aber beispielsweise nicht, dass das Konzert selbst so besonders war, sondern die Tatsache an sich. Das war im Februar, wir haben draußen gespielt, bei -20° C. Und da stehe ich wirklich inmitten von Birkenwäldern und den schneebedeckten Bergen, schaue mich um und sehe, wie groß die Welt ist und richard aleXander Jung aliaS dr. ring ding wurde am 2. Juni 1970 in Münster geboren. Es hat einen älteren Bruder und eine ältere Schwester. Seine Eltern leben in Frankreich, dem Heimatland seiner Mutter. Der Musiker hat die deutsche und die französische Staatsangehörigkeit. Er studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Romanistik im Hauptfach und Anglistik und Musikwissenschaften in Nebenfächern, brach das Studium nach sechs Semestern jedoch ab und machte bei einer Musikagentur die Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. 1987 trat der Musiker der Ska-Band El Bosso & die Ping Pongs bei; 1992 gründete er die Ska-Reggae-Band Dr. Ring Ding & The Senior Allstars, die bis 2002 existiert hat. Richie Alexander arbeitet gleichzeitig an mehreren Projekten und kehrte vor kurzem von einer tournee durch Deutschland, der Schweiz und tschechien zurück. Bald erscheinen zwei Alben: »Dig it all«, an dem er mit dem polnischen Produzenten Dreadsquad arbeitet und das in Dancehall-Stil der 80er gehalten ist, und »Gwaan«, das gemeinsam mit der Sharp Axe Band produziert wurde. Neu erschienen ist außerdem die EP »Kalipso times«.

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nach Der saison, ist Vor Der saison Neues Spiel, neues Glück … Sie schwitzen schon wieder. Bereits seit gut zwei Wochen bereiten sich unsere Preußen-Kicker auf die kommende Drittliga-Saison vor. Der im Mai nur hauchdünn verpasste Aufstieg in die 2. liga ist zwar noch nicht vergessen, aber abgehakt. Zumal die Jungs von trainer Pavel Dotchev (47) fast einen Monat Urlaub hatten, um auf positive Gedanken zu kommen. Anders als Sportvorstand Carsten Gockel: Dem blieb keine Zeit zum Verschnaufen … text: Joachim schUth* | interViewfotos: michael lemmerhirt *stv. Sportchef BIlD-NRW

D

as Gegenteil ist der Fall. Für ihn gehört die Sommerpause zu den arbeitsintensivsten Phasen des gesamten Jahres. Während die Spieler zumeist unter südlicher Sonne frische Kräfte tanken, ackert er fast rund um die Uhr. Neuzugänge müssen verpflichtet und alte Verträge aufgelöst werden. Dazu Verhandlungen mit Sponsoren und die Instandsetzung des Stadions. Gockel ist immer und überall gefragt: »Das ist extrem intensiv. Von morgens früh bis abends spät dreht sich bei mir nahezu alles um Preußen.« MÜNSTER! hat dem 40-Jährigen dabei an einem »ganz normalen Tag« über die Schulter geschaut. Und mit Erleichterung festgestellt, dass das Handy von Preußens Manager nur auf Vibration gestellt ist. Denn das Gebimmel oder Gedudel von gut und gerne 80 Anrufen zwischen 8 und 22 Uhr wäre nicht nur für ihn, sondern auch für jeden anderen in seiner Nähe die reinste Klingel-Folter …

7:00 Exakt um 7 Uhr schrillt der Wecker. Der Vater von drei Kindern – Anna (13), Luis (9) und Maja (6) – ist 38 |

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daheim fürs Frühstück zuständig. Denn Frau Julia ist EnglischLehrerin am Stein-Gymnasium und muss pünktlich zur Schule, Gockel: »Ich koche den Kaffee, schmiere die Pausenbrote und sehe zu, dass alle pünktlich das Haus verlassen.« Bis auf Nesthäkchen Maja, die vom Papa kurz nach 8 Uhr zum Kindergarten gebracht wird. »An manchen Tagen bleibt mir nur diese Morgenstunde für die Familie. Wenn ich abends heim komme, liegen zumindest die Kids schon häufig im Bett.« 9:05 Ankunft auf Preußens Geschäftsstelle. Bis dahin hat sein Handy aber schon mehrfach gezittert. Besonders Spielerberater sind mitunter enorm lästig. »Wenn die ein Geschäft wittern, rufen sie selbst nachts um 23 Uhr noch an.« Gockel schenkt sich Kaffee ein und hält eine erste kurze Lagebesprechung mit seinen Mitarbeiterinnen Elke Kreuzberg und Johanna Koch ab, die bereits seit 8 Uhr in seinem Vorzimmer die Stellung halten. Danach geht's an den Schreibtisch in seinem Büro. Durchsicht von Post und Zeitungen.

Natürlich gefällt ihm nicht immer alles, was über Preußen geschrieben wird. »Muss es aber auch nicht«, kann Gockel Kritik ab, »wenn sie berechtigt und fair ist.« Es klopft, Stephan Küsters (Teammanager, 42) kommt zur Tür rein. Ein grünes und ein weißes Trikot über dem Arm. Muster für die neue Saison, jeweils mit einem großen Adler-Emblem seitlich versetzt auf dem Bauch. Sieht echt stark aus, ist beim Deutschen FußballBund (dFB) aber – wie »Küste« kurz erklärt – so nicht durch die «amtliche Prüfung« gekommen. Grund: Der


der preuSSen-zeitplan Ein paar richtig gute Jungs haben die Preußen schon verpflichtet, u. a. aus Osnabrück Flügelspieler Marcus Piossek und aus Cloppenburg Knipser Rogier Krohne. Die Spielansetzungen für die 3. liga standen zwar zu Redaktionsschluss noch nicht fest (ligaauftakt ist am 20. / 21. Juli). Der erste Knaller ist aber schon sicher: Das Pokalheimspiel gegen den FC St. Pauli rund um das erste August-Wochenende im Preußenstadion. Auch hier gab es noch keine genaue terminierung. Im letzten Jahre feierten die Preußen in der 1. Pokalrunde einen sensationellen 4:2-Sieg gegen Werder Bremen. Außerdem geht’s u. a. am 6. Juli gegen Wattenscheid 09 (15 Uhr, lorheidestadion in Bochum-Wattenscheid) und am 13. Juli gegen den FC Twente Enschede (14 Uhr, Preußenstadion).

Gockel bei der Planung mit Johanna Koch (links) und im Gespräch mit Ex-Bistumssprecher Karl Hagemann Unten: Stephan Küsters zeigt die neuen Preußen-trikots

Cest dollibusdae susandi piendis rerepta tentis as as enti dolenis utetus ditis ant plia nihilla sim sandem dolut dolloriamet vendaep tiorem endi sedictas natius sim ducipis maximax imusci utet adi occaboris essinvelit et

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das wird ein sommer Der Sommer-Terminkalender platzt aus allen Nähten. In der Stadt ist jede Menge los – und zwar so viel, dass Sie hier nur ein paar ausgewählte Events finden, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten.

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Traditionell wird auch immer die »Laufschule Nummer 1« gekürt. Den Preis sackte in den letzten beiden Jahren jeweils die Realschule im Kreuzviertel ein. Aber auch alle anderen Läufer haben Chancen auf schöne Gewinne. Beim 10-Kilometerlauf gibt’s Geldpreise (zwischen 20 und 150 Euro) für die ersten sechs Frauen und Männer des Gesamteinlaufs. Für jeden Teilnehmer gibt’s außerdem Siegerurkunden. Außerdem ist eine Prämie in Höhe von 150 Euro für einen neuen Streckenrekord ausgelobt. Den hält bei den Männern Ezekiel Chebii (2009, 30:00 Minuten), bei den Frauen Rebby Koech (2010, 35:30). Bei den Schüler gibt’s Sachpreise und Urkunden für die ersten Drei in den Altersklassen. Die Zeit wird grundsätzlich elektronisch per Chip genommen, den man sich aber mühelos ausleihen kann.

brookS münSter city run termin: 7. Juli 2013 | strecke: 1,2 km (bis 16 Jahre) und 10 km (5 Runden durch die City) | startzeiten: 1,2 km: 18.50 Uhr Schülerinnen, 19.05 Uhr Schüler (U16 und jünger), 10 km ab 19.30 Uhr (Nachmeldung bis 45 Minuten vor Rennbeginn im Rathausinnenhof) | Alle Infos (auch zu Teilnahmegebühren): www.brooks-muenster-city-run.de

1. BrookS MünSter City rUn Kann es einen schöneren Start- und Zielpunkt für einen lauf geben, als den Prinzipalmarkt, Höhe Rathaus? Allein das ist schon die teilnahme am diesjährigen Brooks Münster City Run – immerhin die siebte Auflage – wert. Es geht auf zwei flachen Strecken direkt durch die Innenstadt. Vom Schwierigkeitsgrad her also für jeden Läufer geeignet – vom Schulkind bis zum Rentner. Die Schirmherrschaft haben Gesundheitsminister Daniel Bahr und Oberbürgermeister Markus Lewe übernommen. J U l I & A U G U S t 201 3 ~

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auF rollen durch die Stadt Wenn sich einer mit Inlineskating auskennt, dann er! Georg H端ging leitet eine Skate-Schule und hat auf Speedskates schon so manchen Marathon absolviert. Und vor allem hat er vor 端ber zehn Jahren eine echte M端nster-Institution ins leben gerufen und organisiert sie bis heute: die Skatenight.

text: malena reimelt 52 |

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eden ersten und dritten Freitag im Monat heißt es von Mai bis September »Münster rollt!«, denn dann ist wieder Skatenight. Tausende Teilnehmer jeden Alters schnallen sich die Rollschuhe unter die Füße und ab geht’s! Mittlerweile ist es für die Veranstalter kaum noch nötig, die Werbetrommel zu rühren. Die Skatenight hat sich in Münster als eine der größten öffentlichen Outdoor-Veranstaltungen etabliert. 4200 Skater waren bei der Auftaktveranstaltung im Mai dabei und bei den zehn Skatenächten im letzten Jahr sind sogar 30.500 Leute mitgerollt. Zwölf verschiedene etwa zwanzig Kilometer lange Touren bilden das Repertoire der Skatenight in und um Münster. Freiheit Für Skater

Begonnen hat alles mit einer Demo an einem autofreien Tag im September 2000. »Wir haben das Versammlungsrecht genutzt und für mehr Rechte als Skater demonstriert«, erinnert sich Georg Hüging. Vor allem auf Wirtschaftswegen in Kinderhaus kam das öffentliche Massen-Fahren ins Rollen. Die Resonanz war so gut, dass die Veranstaltung schnell immer größer wurde. Die Stadt willigte ein, das Projekt als Sportveranstaltung laufen zu lassen, so dass auch Strecken mitten

durch Münster auf dem glatten Asphalt der großen Straßen möglich waren. Und auch die Polizei, ohne die eine solche Veranstaltung nicht denkbar wäre, konnten die Skater ins Boot holen. Bei jeder Tour sind etwa sechs Polizisten, weitere sechs Sanitäter der Johanniter und nochmal 30 Ordner im Einsatz. Über die Jahre und mit wachsender Erfahrung haben die Organisatoren ein eigenes Sicherheitskonzept entwickelt, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. »Es ist immer wieder schön, zu sehen, dass die Leute zwei Stunden lang Spaß haben«, beschreibt Skate-Guru Hüging seinen Anspruch und Ansporn. Welch großer organisatorischer Aufwand hinter der ganzen Sache steckt, ist für Außenstehende oft gar nicht ersichtlich. Baustellen, Ordner, parallele Veranstaltungen und Wettervorhersagen sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was bei der Planung berücksichtigt werden muss.

Skatenight münSter Die nächsten termine (start jeweils 20 Uhr am schlossplatz): 5. und 19. Juli | 2. und 16. august | 6. und 20. september infos unter: www.skatenight-muenster.de

tour 1: meeSenStiege Start: Ecke Meesenstiege / Burgwall

FLIESENWERK

Länge: 7 km

HILTRUP

Strecke: Der Burgwall geht nach etwa einem Kilometer in die Thierstraße über, dieser folgen bis zum Kreisverkehr und dort auf der Davertstraße über die Kanalbrücke. links in Zum Häpper skaten und am Ende wieder links in die Straße Am Dornbusch, von dort kommt man wieder auf die Meesenstiege.

AMELSBÜREN J U l I & A U G U S t 201 3 ~

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unSere perFekten Juli-wochenenden SamStag, 6. Juli

SamStag, 13. Juli

12:00 münster verwöhnt …

18:00 konzert am aasee

7:00 ein Sommermarktstraum …

15:00 kreuzviertelfest

Heute mal früh aufstehen! Erst zum Nachtflohmarkt auf der Promenade, der seit Freitagabend läuft und dann vielleicht noch einen Bummel über den Wochenmarkt. Oder umgekehrt …

Das Fest in Münsters schönstem Viertel rund um die Kreuzkirche. Mit Bühnenprogramm, aber auch dem großen Kinderflohmarkt am Sonntagmorgen vor der Kreuzschule. Auch in Mauritz-West wird rund ums Cinema gefeiert.

www.theater-muenster.com

www.flohmarkt-muenster.de

www.x4tel.de | www.4telfest.de

Schon ein Klassiker: Vor dem Schloss wird Münster wieder von Spitzenköchen verwöhnt. Die vielen exklusiven Köstlichkeiten gibt’s zu einem (relativ) kleinen Preis zu entdecken. www.muenster-verwoehnt.de

Sonntag, 7. Juli

Sonntag, 14. Juli

11:00 bücherschatz am rosenplatz

18:00 auf laufschuhen durch die altstadt

13:00 Sommergefühle in reken

15:00 Jubiläum in der wienburg

www.muenster.de/stadt/maerkte/

muenster-city-run.de

www.marketinggemeinschaft-reken.de

www.hotel-wienburg.de

Münsters Buchmarkt steigt wieder im Kuhviertel: Antiquare und Buchhändler aus ganz NRW bieten alte Büchern, Karten, Noten, Stichen und anderen Raritäten an. Mal Stöbern gehen!

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Genießen Sie den Sommertag bei toller Musik direkt am Wasser: Bei den AaSeerenaden, dem Open Air Crossover Festival auf der Seebühne (5. Bis 7.7.). Der Höhepunkt heute Abend: Carmina Burana.

Der Brooks Münster City Run ist der schönste Lauf der Stadt. Start und Ziel vor dem Rathaus. Auf zwei Strecken (1,2 km und 10 km) geht’s durch die City. Dazu gibt’s jede Menge Preise. www.brooks-

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Der Rekener Sommer holt den Urlaub ins Münsterland: Mit Liegestühlen, Pool, Sand – und natürlich jede Menge Programm am ganzen Wochenende. Der Sonntag ist verkaufsoffen.

Seit 225 Jahren dient die alte Wienburg als Cafehaus. Das Parkhotel Wienburg feiert das Jubiläum mit tollen Angeboten und Musik. K affee und Kuchen gibt’s für 1 Thaler (3 Euro).


SamStag, 20. Juli

SamStag, 27. Juli

11:00 turnier der Sieger

14:00 auf zum emsfestival!

DAS Reit-Highlight. Bei dem großen Reit- und Springturnier kämpfen Europa-, Weltmeisterund Olympiasieger um Pokale und Platzierungen. Kartenvorverkauf unter, Tel. 0251/492-2710 (18. – 21.7.).

18:00 wein-Fest in rhede

In Rhede gibt’s am Wochenende alles, was das Weinliebhaber-Herz begehrt. Leckere Tropfen, ganz viel Live-Musik und ganz bestimmt auch tolles Wetter. www.rhede.de

20:00 orgelsommer

In Rheine ist von Donnerstag bis Sonntag der Bär los: Auf der schwimmenden Emsbühne gibt’s jeden Tag tolle Open Air-Mucke. Dazu gibt’s natürlich jede Menge Rahmenprogramm.

Ein schattiges Plätzchen, tolle Musik: Klaus Vetter spielt beim Orgelsommer der Stadt Münster heute in der Apostelkirche (Neubrückenstraße). 6 Konzerte, jeweils samstags 20 Uhr. www.apostelkirche-muenster.de

www.turnierdersieger.de

www.verkehrsverein-rheine.de

Sonntag, 21. Juli

Sonntag, 28. Juli

9:00 6. Spardamünster city triathlon

19:00 open air in der emsaue

14:00 rummel in ascheberg

www.ki-greven.de

www.ascheberg.de

Los geht’s am Hafen. Nur die Harten kommen ins Hafenbecken, die anderen schauen zu. Rund um den Hafen lockt die Zuschauermeile und die Triathlonmesse bringt Wankelmütige auf den Geschmack. Alle Infos: www.sparda-muenster-city-triathlon.de

Das Open-Air mit der Neuen Philharmonie Westfalen ist Pflicht für Klassik-Fans. In Grevens Emsaue wird Verdi gegeben. Karten: 22 Euro (ermäßigt 20 Euro).

Die Jakobi-Kirmes findet mitten in Ascheberg statt. Der TraditionsRummel ist die größte Dorfkirmes des ganzen Münsterlandes. Schauen Sie doch mal vorbei!

17:00 weinfest in bocholt

Winzer aus der Pfalz verwandeln Bocholt (rund um St. Georg) seit Freitag in ein kleines Weindorf. Dazu gibt’s Flammkuchen und Pfälzer Saumagen an. Heute gegen 17 Uhr wird die neue Weinkönigin vorgestellt. www.bocholt.de

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07. JULI 2013

MÜNSTER CITY RUN JETZT ANMELDEN UNTER brooks-muenster-city-run.de

pureproject

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©2013 Brooks Sports, Inc.

brooksrunning.eu/ pureproject


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