B E IL A G E N G E N E R A T IO 50 P LU S IM H E F T
EIN PERFEKTER SONNEN-SOMMER! Die große Sommerausgabe mit allem, was wichtig ist
Torten-Träume Tolle Rezepte aus dem Münsterland
Turnier der Sieger Alles zum Reit-Event der Extraklasse
Historische Fotos Ausstellungen und Gedenktage
3,– Euro Nr. 27 Jul/Aug ’14
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ein laaaanger Sommer steht uns bevor – entsprechend dick ist auch unsere Doppelausgabe MÜNSTER! für die Monate Juli & August. Nicht nur das erweiterte Hauptheft, sondern auch unsere tolle Beilage bietet also genug schönen Lesestoff für entspannte Stunden im Garten. Muss ja auch für zwei Monate reichen. Das nächste Mal lesen wir uns schließlich erst wieder Ende August. Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe war zwar noch nicht klar, ob Deutschland bei der WM weit kommt, aber davon gehen wir jetzt einfach mal aus. Alle, die ein Kontrastprogramm zur allgegenwärtigen Weltmeisterschaft suchen, werden bei uns fündig. Wir zeigen Ihnen drei wahnsinnig leckere Tortenrezepte, waren in der Herz-Jesu-Kirche zu Gast, ebenso wie im FOC Ochtrup und erklären Ihnen, warum das Turnier der Sieger so wichtig für Münster ist. Wir stellen Ihnen außerdem die Landpartie auf Haus Ruhr vor. Die kennen Sie noch nicht, denn Sie findet zum ersten Mal statt an einem Ort, der bisher auch weitgehend unbekannt ist. MÜNSTER! stellte dieses tolle Wasserschloss im April erstmals vor. Und das Beste: Über die Monate Juli und August haben wir ein tolles Angebot für Sie. Wer in diesen Monaten bucht, der zahlt für ein Jahr MÜNSTER! faktisch nur 5 Euro! Denn als Prämie gibt es zwei Freikarten für die tolle »Landpartie« im September im Wert von 25 Euro geschenkt! Wer da nicht zugreift … Wir wünschen ihnen jedenfalls viel Spaß in und mit MÜNSTER! und einen wunderbar-erholsamen Sommer!
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Ihr Christoph Wüllner CHEFREDAKTEUR
Windthorststraße 26 48143 Münster Telefon ( 0251 ) 41851 - 0 www.museum-fuer-lackkunst.de
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Die große Sommerausgabe
mit allem, was wichtig ist
Träume Tortenaus dem Münsterland Tolle Rezepte
Sieger Turnier der ent der Extraklasse Alles zum Reit-Ev
e Fotos Historisch und Gedenktage Ausstellungen
3,– Euro Nr. 27 Jul/Aug ’14
www.muenster-magazin.com
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EIN PERFEKTER SONNEN-SOMMER
Sie halten die Doppelausgabe von MÜNSTER! in Ihren Händen – über den Sommer sind wir Ihr Begleiter! Und deshalb finden Sie alles Wichtige in diesem Heft: die besten Termine für den Sommer, ein großes Stück zum Turnier der Sieger, leckere Tortenrezepte, und, und, und … Wir wünschen Ihnen eine tolle Sommer-Zeit – und viel Spaß bei der Lektüre!
TURNIER DER SIEGER
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MÜNSTER PULS 04
MOMENTE DES MONATS
MÜNSTER LEBEN 16
Wie ein Dekaden-Gewitter das ganze Münsterland erschütterte. Und wie Lena Malkus in die Weltspitze sprang. 06
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ZAHLEN & FAKTEN
UNSERE SOMMER-TRENDS
Unsere MÜNSTER!-Lieblinge für die Sommer-Monate. 60
TERMINE IM SOMMER
Die besten Tipps für Ihre perfekten SommerWochenenden.
WO SICH HIMMEL UND ERDE BERÜHREN
Die Herz-Jesu-Kirche gibt einem ganzen Stadtviertel seinen Namen. Wir haben sie erkundet und zeigen ihre unbekannten Seiten.
Wissenswertes und Kurioses für die launige Smalltalk-Runde. 52
WARUM MÜNSTER SEIN TURNIER DER SIEGER LIEBT
Kein Turnier kann mit so einer Kulisse aufwarten: Das »Turnier der Sieger«, direkt vorm Schloss. Wir beschreiben die Faszination des großen Reit-Events in einer Reportage, die alles erklärt, was Sie wissen müssen.
MÜNSTERGEFLÜSTER
Was ist los in der Stadt und der Region? Was ist neu, was liegt an? Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand.
TRAUM-TORTEN
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EINE STADT, EINE FIRMA
Das FOC in Ochtrup hat die kleine Stadt im Münsterland bis weit ins Land bekannt gemacht. Die bewegte Geschichte eines interessanten Ortes.
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EINE STADT, EINE FIRMA
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AUS 80ER MACH NEU
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LIEBE & KRIEG
MÜNSTER GENUSS 34
NICHT VERPASSEN!
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Triathlon, X-Viertelfest, Aaseerenaden oder Brooks City Run: Die wichtigsten Termine, die besten Events – übersichtlich auf der MÜNSTER!Pinnwand … 36
AUS 80ER MACH NEU
100 Jahre Erster Weltkrieg: Auf einem Wasserschloss in Drensteinfurt beschäftigt sich ein Ehepaar ganz besonders mit dem Thema. 54
REISE IN DIE VERGANGENHEIT
Die Salzstraße ist eine der ältesten und wichtigsten Straßen Münster. Doch wie sehr sie sich in all den Jahren verändert hat, wird erst beim Blick auf alte Fotos und Postkarten deutlich – gezeigt in einer tollen Ausstellung.
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12 Extraseiten zum Thema Generation 50+ finden Sie in unserer Sommerbeilage!
TRAUM-TORTEN
Drei wunderbar-leckere Tortenrezepte für die heimische Terrasse. 48
DIE ETWAS ANDERE L ANDPARTIE
Bald wird die »Landpartie« ein bisher fast unbekanntes Wasserschloss in Senden erschließen. Wir stellen die tolle Veranstaltung vor.
VON BAYERN UND PREUSSEN
Münster gegen die großen Bayern, was für ein Pokalkracher! Einer, der beide Seiten bestens kennt, ist Michael Rummenigge
GESCHMACKSSACHE
Zu Besuch im Ristorante Artusi in der Loddenheide
UND ES HAT BAM GEMACHT
Marco Pischorn hat sich bei den Preußen schnell in die Stammelf gespielt. Wir haben den Schwaben und seine junge Familie zu Hause in Handorf besucht.
80er-Jahre-Klinkerbauten sind im Münsterland nicht selten. Eine Familie aus Nordwalde hat ihrem Haus ganz neues Leben eingehaucht. 40
LIEBE UND KRIEG
47 63 66
Leserbriefe Abo-Service Impressum
MÜNSTER-QUIZ
Wovon ist der Name »Send« für den dreimal jährlich auf dem Schlossplatz stattfindenden Jahrmarkt abgeleitet?
ANTENNE SUCHT MORGEN-MODERATOREN Da mussten die Stammhörer von Antenne Münster aber schlucken: Franziska Frank und Lennart Thies, zwei der Morgen-Moderatoren, verlassen den Lokalsender. Thies macht einen kräftigen Karrieresprung und wird neuer Chefredakteur des Schwestersenders Radio WMW in Borken. Franziska Frank zieht es zurück in ihre Heimatstadt Bremen. Sie wechselt dort in die PR-Branche. Die 33-jährige wird Antenne Münster aber als Wochenend- und Veranstaltungsmoderatorin erhalten bleiben. »Ein herber Verlust für unseren Sender«, sagt Antenne-Chefredakteur Stefan Nottmeier – und will nach den Sommerferien die Nachfolger präsentieren. So lange wird das zweite MorgenTeam, Anja Brukner und Henrik Hanses, wohl wenig Schlaf bekommen …
Antwort:
Von Gesundheit bis Mode – von Dekoration bis Karriere: Am 16. und 17. August (11 bis 18 Uhr) dreht sich in Legden alles um die Frau. Auf der Messe »Rund um die Frau« im Audimaxx von Dorf Münsterland bleibt kaum ein Frauen-Wunsch unerfüllt: Die Bandbreite reicht von Freizeit, Wellness, Mode, Gesundheit, Kosmetik bis hin zu neuen Dekorationsideen für Haus und Garten – und die »Tüte« … Samstag um 11, Sonntag um 11 und 15 Uhr erhalten 500 Damen eine Tüte gefüllt mit Gratis-Proben, Gutscheinen und Geschenken. Begrüßt werden die Besucherinnen mit einem Glas Prosecco. Das Beste: In MÜNSTER! verlost die Messe 5 x 2 Freikarten. Einfach auf der Homepage unter www.muenstermagazin.com/de/abo bis zum 10. August das Formular ausfüllen (Stichwort: Legden). Viel Glück! Mehr Infos: www.messe-frau.de
ert »Von Synode. Seit dem 9. Jahrhund wurden zweimal jährlich Synoden abgehalten, zu denen sich alle elten. Geistlichen des Bistums versamm en Ein paar Jahrhunderte später nahm ss, die Bürger die Synoden zum Anla lten. um große Jahrmärkte zu veransta zum Mitte des 19. Jahrhunderts kam noch Frühjahrs- und Herbstsend dann der Sommersend hinzu.«
FREIKARTEN! KOSTENLOS ZU »RUND UM DIE FRAU«
Das Münster-Quiz wurde von Wilsberg-Schöpfer Jürgen Kehrer ersonnen und ist erhältlich im MÜNSTER!-Onlineshop unter www.muenster-magazin.com (10,90 Euro, 103 Karten im Schmuckkästchen).
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ADEL TAWIL ROCKT DEN SCHLOSSPLATZ!
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Das circensische Ereignis des Jahres! MÜNSTER – Schloßplatz Von Mittwoch, den 2. Juli bis Montag, den 7. Juli 2014 Vorstellungen: Werktags 15.30 und 20.00 Uhr Sonntags 14.00 und 18.00 Uhr Letzter Spieltag (Mo. 7. 7. 2014) nur 15.30 Uhr (!) Vorverkauf: Circuskassen (am Circusplatz ab 1. 7. 2014) und alle CTS-Eventim-Vorverkaufsstellen (ab sofort). Kassen-Hotline 01805 / 247 287 ist bereits geschaltet! (0,14 €/Min aus dem Festnetz, Mobilfunk abweichend).
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Offiziell ist es noch nicht, aber die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Adel Tawil, zur Zeit wohl der populärste deutschsprachige Sänger, kommt auf den Schlossplatz. Mit dem Song »Lieder« landete der Ich + Ich-Sänger gerade erst auf Platz 2 der deutschen Charts. Und das Beste: Das große Open-Air ist kostenlos! Möglich macht’s das Domjubiläum. Tawil tritt am Freitag, den 28. September, ab 18.30 Uhr auf (Einlass: 17 Uhr). Danach bleibt genug Zeit, um zum Domplatz hinüberzulaufen und sich die spektakuläre Lichtshow anzuschauen. Die Gruppe Skerzo taucht die Kathedrale ab 21.30 Uhr in mystisches Licht und lässt die Domgeschichte Revue passieren. Also, der Termin schon mal dick vormerken!
BELLA ITALIA IN DER LODDENHEIDE
TATORT KINO Kommt unser Münster-Tatort ins Kino? Der WDR denkt jedenfalls laut über einen Auftritt von Boerne und Thiel auf der großen Leinwand nach. Laut SPIEGEL ist sogar schon ein Drehbuch in Arbeit. Der bisher einzige Kino-Tatortermittler war Götz George als »Schimanski« in den 1980er Jahren. Lohnen sollte sich das wohl: Mit fast 13 Mio. Zuschauern hält der Münster-Tatort immer noch den Quoten-Rekord, kein Ermittlerteam ist beliebter und erfolgreicher. Der nächste TV-Tatort kommt übrigens im September, ab Herbst soll dann auch wieder eine neue Folge abgedreht werden.
DAS KOMPLETTE MÜNSTER!-PAKET Wer wissen will, was in der Stadt los ist, hat bis zum 15. August eine tolle Gelegenheit: Bei der gemeinsamen Aktion von Stadtwerken Münster, Westfälischen Nachrichten und MÜNSTER! lesen Sie die WN im Schnupperabo 5 Wochen lang für nur 15 Euro. Zusätzlich gibt’s zwei Monate lang MÜNSTER! kostenlos dazu! Und alles ganz ohne Verpflichtung – noch bis zum 15. August im Internet unter www.wn.de/schnupperabo
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Liebe Genussfreunde, das Ristorante Artusi liegt etwas ungünstig in der Loddenheide. Mittags wollte ich das mal austesten: Beim Businesslunch konnte ich zwischen drei Gerichten wählen. Für 11,80 Euro bekommt man Pizzabrötchen mit Kräuterbutter, ein Hauptgericht, ein alkoholfreies Getränk und einen Espresso. Der gegrillte Fisch auf der Terrasse hat mich sehr glücklich gemacht: knackiger Salat, wunderbar gebratene Rosmarinkartoffeln, vom Grill gab es Lachs, Filet von der Dorade und einen Garnelenspieß. Alles auf den Punkt gegart, und lecker mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch gegrillt. Ich gönnte mir zum Abschluss noch ein Tiramisu. Wunderbar fluffig, nicht zu süß, nett anzuschauen und einfach saulecker. Fazit: Es lohnt sich, den Weg hierhin zu finden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist akzeptabel. Inhaber Salvatore Tinnirello bringt Italien in die Loddenheide. Herzliche und genussfreudige Grüße, Ihr Philipp Gakstatter Philipp Gakstatter leitet die Landgenusswerkstatt im Haus Coerde (www.landgenusswerkstatt.de) und testet für MÜNSTER! einmal im Monat Kulinarisches aus der Stadt.
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In »Geliebte Torten« verraten 60 Landfrauen aus Westfalen ihre Lieblingsrezepte rund ums Backen. Die Tortenrezepte reichen von A wie Ananas-Biskuitrollen-Torte über Himmlische Rhabarbertorte und Stromberger Pflaumentorte bis hin zu Z wie Zitrouselkuchen, SchweKäse-Stre r nentorte. Ob Friesische discher Schokoladenkuchen oder ein Lamm für den Ostertisch – auch für Kuchenfreunde ist einiges dabei. Und wer für den Kindergeburtstag das passende Rezept sucht, wird im dritten Band von »Geliebte Torten« ebenfalls fündig. Alle Rezepte sind mehrfach erprobt und mit Zutaten, die jeder im Haus hat. Das Backbuch enthält großformatige und rezeptgetreue Fotos, die Lust auf das Nachbacken machen. 17,95 € | Landwirtschaftsverlag 2014 ISBN 978-3-7843-5320-3, Spiralbindung, 144 Seiten
Traum-
TORTEN
Ganz ehrlich: Im Sommer gibt’s doch kaum etwas Schöneres, als auf der Terrasse mit einem schönen Stück Torte zu sündigen. Wir stellen Ihnen die tollen Rezepte dreier Damen aus dem Münsterland vor. »Geliebte Torten« heißt das Buch aus dem die Rezepte stammen. Und wir wissen jetzt auch, warum …
Kokos-Knusper-Torte Zutaten für eine Springform Ø 26 cm Biskuit: 2 80 g 100 g 4 EL
Eier Zucker Mehl lauwarmes Wasser ½ Pck. Backpulver 1 Prise Salz
Füllung: 6 Blatt Gelatine 500 g Magerquark 250 g Mascarpone 100 g Zucker 250 ml Sahne 200 g Kokoskugeln mit Cremefüllung
Guss: 300 ml Maracujasaft 1 Pck. Gelatine Fix (15 g)
HELENA HALSBENNING aus Ottmarsbocholt verrät zu ihrer Lieblingstorte:
Zubereitung Backofen auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Für den Biskuit Eier trennen, Eigelbe mit 4 Esslöffeln lauwarmem Wasser schaumig schlagen, mit Zucker weiterschlagen. Eiklar steif schlagen. Mehl mit Backpulver mischen, zusammen mit Eischnee vorsichtig unterheben. Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform füllen, im vorgeheizten Ofen etwa 25 Minuten backen. Auskühlen lassen. Für die Füllung Gelatine einweichen. Magerquark, Mascarpone und Zucker
verrühren, bis der Zucker gelöst ist. Gelatine ausdrücken und auflösen. Zum Temperaturausgleich 3 Esslöffel Quarkmasse in die Gelatine rühren. Gelatine in die Quarkmasse rühren. Sahne steif schlagen, unterheben. Kokoskugeln zerbröseln, unterheben. Tortenring um den Boden stellen, Masse einfüllen und glatt streichen. Für den Guss Maracujasaft mit Gelatine Fix verrühren, auf die Kokoscreme gießen, 4 bis 5 Stunden kalt stellen.
»Frisch zubereitet schmeckt die KokosKnusper-Torte am besten. Dann sind die Kokosbrösel noch schön knusprig. Statt mit Maracujasaft schmeckt der Guss auch mit Ananas- oder Multivitaminsaft.«
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WARUM MÜNSTER SEIN
TURNIER DER SIEGER LIEBT
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Die großen Pferdeköpfe überall künden es im Sommer an: Es ist wieder Zeit für das »Turnier der Sieger« – oder kurz das »TDS«, wie der Münsteraner gerne sagt. Für ein Wochenende ist die Stadt auch offiziell der Nabel der Pferdewelt. Mit der prachtvollen Kulisse des Schlosses im Hintergrund und den begeistert Reit-Fans auf der Tribüne. Aber warum ist das eigentlich so? Unser pferdebegeisterter Gast-Autor Thomas Hartwig erklärt es uns …
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eitsport und Pferdezucht haben in Deutschland und speziell im Münsterland einen ganz besonderen Stellenwert. Rund 3500 Turniere mit knapp 70.000 Prüfungen und fast 1,5 Millionen Starts finden alljährlich in unserer Republik statt. Darunter sind auch circa 100 internationale Veranstaltungen. Doch das »Turnier der Sieger« – in diesem Jahr vom 7. bis 10. August – ist für die internationale Teilnehmerschar und natürlich für die Besucher aus nah und fern immer ein ganz besonderes Ereignis. Das gilt aber auch für die Bewohner Münsters, denn: Das Turnier ist das größte singuläre Sportereignis in Münster und der Terminkalender der Stadt ist wahrlich nicht klein. Für diese Ausnahmestellung gibt es einige gute Gründe. 25.000 MITGLIEDER
Die Westfalen im Allgemeinen und die Münsterländer im Speziellen sind pferdeverrückt. Dies zeigt schon das Symbol im nordrhein-westfälischen Landeswappen, das Westfalen repräsentiert: Das steigende, weiße Westfalenross auf rotem Hintergrund. In nur ganz wenigen Regionen Deutschlands identifizieren sich die Einwohner so stark mit ihrem Landeswappen wie in Westfalen.
DER AUTOR Thomas Hartwig war nach seinem Jurastudium von 1985 bis 1994 Fernsehjournalist beim Westdeutschen und beim Bayerischen Rundfunk. Von 1994 bis 2008 leitete er die Abteilung Presseund Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Warendorf. Seit 2009 ist freiberuflich als Journalist und PRBerater für zahlreiche nationale sowie internationale Unternehmen und Organisationen tätig.
In keiner anderen Gegend Deutschlands gibt es so viele Pferde, Reitvereine und Reitanlagen wie im Münsterland. Allein im Bereich Münster und den Kreisen Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sind weit mehr als 25.000 Menschen Mitglied in einem Reitverein und mindestens noch einmal so viele Menschen betreiben Sport und Hobby mit dem Pferd außerhalb der Vereine. Schon immer spielte das Pferd hierzulande eine bedeutende Rolle. Für Landwirtschaft, Verkehr und Militär war das Pferd über Jahrhunderte unverzichtbar. Die ab den 1950er Jahren einsetzende Motorisierung und Mechanisierung verdrängte das Pferd hier nur für kurze Zeit. Ab den 70er Jahren, als das Pferd als Partner für Sport und Freizeit zunehmend von größeren Bevölkerungsschichten entdeckt wurde, nahmen auch im Münsterland die Pferdezahlen wieder rapide zu. Heute gilt das Münsterland als die Hochburg in Sachen Pferdesport und Zucht in ganz Deutschland. WESTFALEN LIEBEN SPORT
Doch dies allein erklärt die Beliebtheit des Turniers bei den Münsteranern noch nicht. Meine These: Das
Wo sich
Himmel und Erde berühren
Der Turm der Herz-Jesu-Kirche: Mit seinen 94,6 Metern ist er der höchste Kirchturm Münsters und noch bis ins südöstliche Münsterland zu sehen. Der Aufstieg durchs Innere ist beschwerlich und gleicht einem Abenteuerspielplatz. MÜNSTER! hat die Reise in die Vergangenheit gewagt. TEXT: BERNADETTE WINTER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT
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Im Innern ist die Herz-JesuKirche ganz im Stile der Jahrhundertwende gehalten
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er von der Ewaldistraße aus auf die HerzJesu-Kirche zugeht, hat den schönsten Blick auf den Turm in seiner ganzen Pracht und Höhe. Von oben grüßt die Herz-Jesu-Figur, der Namenspatron der Kirche. Mit der linken Hand deutet er auf sein geöffnetes Herz und heißt die Besucher so willkommen. Ihm zur Seite stehen die weltlichen Eltern Maria und Josef. Die offenen Türen geben den Blick frei auf das lichtumrankte Triumphkreuz und den Altar. Dass eine Kirche von Süden aus diese Sicht ermöglicht, ist ungewöhnlich. Üblicherweise ist der Altar nach Osten, in Richtung Sonnenaufgang gerichtet, in der Herz-Jesu-Kirche jedoch nach Norden. Das ist der Lage des Grundstücks an der damaligen Chaussee geschuldet. Wie ein Symbol weist das Portal nach Süden hin auf das Viertel jenseits der Wolbecker Straße. Hintergrund: Die Herz-Jesu-Kirche war die erste in der Diözese Münster, die den Namen »Herz Jesu« trug und damit später auch den Namen des Viertels prägte. Das Gebiet lag damals außerhalb der Stadt und war nur dünn besiedelt. Doch seit 1880 hatten sich Kanalarbeiter, viele aus den Niederlanden, hier niedergelassen, um am Bau des Dortmund-Ems-Kanals und des Hafens mitzuwirken. Schnell bekam das Viertel den Beinamen »Klein Muffi«, entweder vom Wort »Muffen« – Stinken, oder von der Bezeichnung »Moffen«, das die Holländer für die Deutschen nutzten. Gerüchte über Verbrechen und Schmuggel waren an der Tagesordnung. Der damalige Pfarrer von St. Mauritz, Ewald Bierbaum, wollte gerade in dieser Siedlung ein Zeichen setzen und den Bewohnern die Liebe Jesu vermitteln, so heißt es. So wirkt denn der 94,6 Meter hohe Turm wie ein weithin sichtbarer Fingerzeig, sicher nicht ganz unbeabsichtigt. Aus demselben Grund wurde bei der Weihe 1900 nicht ein Heiliger mit hohem moralischem Anspruch als Namenspatron gewählt, sondern der Mensch gewordene Sohn Gottes, der ein offenes Herz für die Sünder hat. Noch heute zeigt sich diese Offenheit der Gemeinde, die Kirche ist ganztags geöffnet, wer mag, kann sich in die Werktagskirche zum Gebet oder zur Meditation zurückziehen.
Kein Kirchturm in Münster ist höher: 94,6 Meter!
SCHUTZ IM BOMBENKRIEG
Im Zweiten Weltkrieg hatten die Bewohner in der Kirche häufig unter dem Turm Schutz gesucht. Auch Juden durften hier trotz öffentlicher Bunker-Verbote Zuflucht finden. Und tatsächlich blieb der Turm nahezu unversehrt, erst 1968 wurde die Schieferverkleidung des so genannten Helms durch Kupfer abgelöst. »Das heißt, hier kommen mehrere hundert Jahre Holz zusammen«, sagt Pfarrer Frank Bakenecker, als er die Besucher im Glockenstuhl herumführt.
Die Balken waren schon beim Einbau alt und lange getrocknet. Noch heute müssen sie einiges aushalten, schließlich zählen die Stahlglocken nach dem Domgeläut zu den schwersten Kirchenglocken Münsters. Wie sehr hier das Material noch nach dem Bau gearbeitet hat, zeigt sich im Gewölbe über der Vierung – der Schnittstelle von Mittelschiff und Querschiff. »Hier wurden die Nägel J U L I / A U G U S T 201 4 ~
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Der Beltmann-Bau ist einzigartig im Münsterland. Von dem industriellen Bereich im linken Teil der Collage steht heute nur noch der direkt angrenzende Klinkerbau
Eine Stadt, eine Firma »Ich geh mal eben in die Firma …« So heißt es bei vielen Ochtrupern noch heute, wenn sie im FOC Ochtrup einkaufen oder einfach einen Kaffee trinken gehen wollen. Das riesige Factory Outlet Center Ochtrup – übrigens das einzige in NRW – feiert Ende August ein denkwürdiges Jubiläum, denn der Standort blickt zurück auf eine 150jährige Geschichte zurück und steht symbolisch für viele Entwicklungen im ganzen Münsterland. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER
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ie reinen Fakten dieses Einkaufstempels auf halber Strecke zwischen Enschede und Münster lesen sich schon beeindruckend: In 65 Shops werden mehr als 100 Marken angeboten: von Levis, über Nike und Puma bis hin zu Fossil, Seidensticker oder Steiff. Insgesamt verfügt das FOC Ochtrup über unglaubliche 17.000 Quadratmeter Bruttomietfläche. Dazu kommen 1600 kostenlose Parkplätze, die im ersten Jahr nach dem Umbau und der Erweiterung (2012) von etwa 2,2 Mio. Besuchern genutzt wurden, 20 Prozent davon aus den Niederlanden, »…wobei die Tendenz stetig steigend ist«, so Center-Manager Armin Wienker. »Wir liegen eben mitten im Münsterland, genau in der Schnittstelle zwischen dem Osnabrücker Raum, dem Ruhrgebiet und eben den Niederlanden. Und es gibt im ganzen Bundesland kein vergleichbares Angebot.« Das ganze Sortiment ist ganzjährig immer zwischen 30 und 70 Prozent gegenüber dem UVP günstiger, eine Markenjeans ist hier mal eben für 65 statt für 100 Euro zu haben. Einziger Wermutstropfen: »Die angebotenen Kollektionen müssen mindestens drei Monate alt sein«, so Wienker. Es gibt ein kostenloses Kinderparadies, kostenlose Schließfächer und die E-Bike-Ladestationen im Außenbereich des Centers sind ebenfalls kostenlos. Es wird nichts unversucht gelassen, um den Besuchern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, denn das Motto des FOC Ochtrup lautet: »Ein Tag Urlaub in Ochtrup!« Und die Besucherzahlen sprechen für sich. WIRTSCHAFTSMOTOR
Auch die örtliche Politik stand schnell hinter der Idee. Erst an der Nutzung durch das EOC, später dann am Aus- und Umbau zum jetzigen FOC. Ochtrups Bürgermeister Kai Hutzenlaub: »Das FOC ist ein ganz zentrales Projekt für den Standort Ochtrup.« Inzwischen zählt das FOC zu den größten Arbeitgebern in Ochtrup und erhöht die Bekanntheit der Stadt weit über die Grenzen der Region hinaus. Die Konkurrenz für kleinere Geschäfte in der Innenstadt, die Anfang der 2000er Jahre noch befürchtet wurde, ist ausgeblieben: »Im Gegenteil: Das FOC zieht viele Besucher an, die sonst nie nach Ochtrup gekommen wären. Und die geben ihr Geld natürlich auch in der Stadt aus.« Hutzenlaub erzählt dann immer gerne eine Anekdote: Als das FOC eröffnet wurde, da bekam er einen erbosten Anruf eines Ochtrupers: Seit 15 Jahren frühstücke dieser immer samstags in seinem Café und jetzt habe er keinen Platz mehr bekommen. »Ich glaube, das sagt alles: Ochtrup profitiert von den Besucherströmen. Und das ist gut so.« Als die Gebäude entstanden, war Ochtrup noch um einiges kleiner. Die Brüder Anton und Bernhard Laurenz gründeten zusammen mit Antons Sohn Hermann 1854 als A. &
Der hintere Teil des Geländes ist im Stile einer münsterländischen Kleinstadt gehalten und beheimatet die vielen Outlet-Stores
B. Laurenz eine Nesseltuchweberei. Damals arbeiteten die etwa 50 Weber noch in Heimarbeit. 1864 mechanisierte man den Betrieb, stellte 216 Webstühle auf und schaffte eine Dampfmaschine mit 30 PS an, 450 Webstühle waren es schon nach dem Deutsch-Französischen-Krieg in den 1870er Jahren. 1881 expandierte das Unternehmen mit einer Buntweberei von 500 Webstühlen nach Gronau-Epe. Es war die Zeit der boomenden Textilindustrie im Münsterland und die Gebrüder Laurenz führten den größten Betrieb der Branche, exportierten nach Übersee, hatten Geschäftshäuser in Berlin, Stettin und Königsberg. BOOM & KRISE
In dieser Hochzeit der Textilindustrie entstand auch der Beltman-Bau, das schlossähnliche Ziegelgebäude an der heutigen Laurenzstraße in Ochtrup und ehemalige Verwaltungsgebäude. Architekt Gerrit Beltman aus Enschede entwarf es um 1894 mit Stilelementen der Gründerzeit und ganz J U L I / A U G U S T 201 4 ~
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AUS 80ER MACH NEU Wer die hohen Immobilienpreise in Münster nicht bezahlen möchte (oder kann), ist auf das Umland angewiesen. In Nordwalde, wo Birgit und Alexander mit ihren Katzen Amy und Hugo ihr neues Zuhause fanden, bekommt man für sein Geld noch das, was viele von uns von klein auf gewöhnt sind: Ein großes Haus mit großzügigem Grundstück. TEXT & FOTOS: ULRIKE MEYWALD
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Das Eichenparkett, im Fischgrätmuster verlegt, ließen Birgit und Alexander abschleifen. Es passt gut zur geerbten, dunklen Essgruppe und dem Sessel, auf dem Alexander schon als kleiner Junge mit seiner Schwester »thronte«
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er erste Eindruck von dem in den 1980er Jahren erbauten Haus war für Birgit trotzdem nicht der beste: »Ich konnte mir das nicht vorstellen!« Von außen gefiel ihr das Haus zwar, denn es erinnert mit seinem cremefarbenen Klinker und den braunen Fenstern an ihr Elternhaus, vom Inneren war sie aber abgeschreckt. »Die Tapeten waren alle gelb vom Nikotin, im Wohnzimmer war eine Blumentapete und alles war so dunkel.« Düstere Holzvertäfelungen, ein rustikaler Kamin und nicht selten eine vollständige Innenwand aus grobem Klinker – das gehört in die Zeit der Achtziger, in der diese Art von Häusern gebaut wurden. DENK DIR DAS WEG!
Was Birgit letztlich umgestimmt hat? »Alexander hat immer wieder gesagt: ›Daraus können wir etwas machen! Denk dir doch mal das hier weg und das hier und die Wand …!‹ Letztlich habe ich ihm vertraut und damit richtig gelegen.« Die
beiden fühlen sich wohl in Nordwalde, sind Mitglieder im Tennisclub TC Nordwalde. Zwar arbeiten sie in Münster und müssen jeden Tag fahren, »aber bei schönem Wetter fahren wir auch immer mal mit den E-Bikes. Damit sind wir in 50 Minuten in der Stadt«, erzählt Alexander. Dass sich das Wagnis gelohnt hat, sieht man, sobald man im Haus steht. Alles ist hell und weit. Von verrauchten Tapeten und dunklen Holzvertäfelungen nichts mehr zu sehen. »Zwei Monate lang haben wir hier alles heraus gerissen. Meine Eltern packten auch mit an, haben hier zwischenzeitlich fast gewohnt«, lacht Birgit. »Die Küche zum Beispiel ließ sich früher nur über den Flur erreichen. Und jetzt wo die Wand zum Wohnzimmer weg ist, fällt auch das Licht von allen Seiten ein.« Das schöne, im Fischgrätmuster verlegte Eichenparkett im Wohnzimmer durfte bleiben und wurde aufgearbeitet, in der Küche und im Wohnzimmer suchten sie sich neue Fliesen J U L I / A U G U S T 201 4 ~
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Liebe
KRIEG
Sie stehen mitten im Leben und sind doch Zeitreisende. Annet van der Voort und ihr Mann Volker Jakob lassen uns in fremde Welten blicken. Gemeinsam haben sie dafür die ideale Umgebung gefunden: Die Fotografin und der Historiker wohnenim Drensteinfurter Wasserschloss Haus Steinfurt. Anlässlich der 100. Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkriegs, zeigt sein jetzt erscheinendes Buch erstmal den Ersten Weltkrieg in 3D. TEXT: JAN SCHNEIDER
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Prächtige Blumenbilder, die Annet van der Voort vor einigen Jahren im Stil alter niederländischer Meister zusammenstellte und fotografierte. Heute sind sie in bekannten Galerien zu erwerben
n den hohen, holzgetäfelten Räumen des Paares fängt sich der Blick an unzähligen Büchern, an prächtigen Vasen und verblassenden Fotografien. Wer hier wohnt, will Ruhe vor dem Gedröhne der Welt, will Atem holen, will die eigenen Ideen auf den Punkt bringen. Dafür nehmen die gebürtige Holländerin van der Voort und der aus Schleswig-Holstein stammende Jakob auch in Kauf, dass eines ihrer Zimmer nicht geheizt werden kann und dass die romantische Gräfte an warmen Tagen nicht gerade nach Rosenblüten riecht. EXPEDITION IN DIE ZEIT
So was wird nebensächlich, wenn die beiden ihre Expeditionen in die Zeit starten. Sie wollen zeigen, wie Zeit wirkt und was sie mit uns macht, jeder auf seine Weise. »Die unbekanntesten Welten liegen heute vor der Haustür«, sagt Annet van der Voort. Dort hat sie Baumspiegelungen und das Wellenspiel der Werse im Jahreslauf abgelichtet: Ein Kalendarium aus Licht und Tröpfchen im Großformat. Überall in der münsterländischen Parklandschaft stehen auch jene Hochsitze, denen sie eine weitere Fotoserie gewidmet hat, hier werden Jahreszeiten zu Jagdzeiten. Hier wird Idylle zur schleichenden Bedrohung. Auch jene prächtigen Blumenbilder, die Annet van der Voort vor einigen Jahren im Stil alter niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts zusammenstellte und fotografierte, sind Momentaufnahmen der Vergänglichkeit. Sie bergen Falter, Raupen oder Käfer, die die Blütenpracht als Versteck oder Nahrungsquelle nutzen. Annet van der Voort hat auf Fotoserien gezeigt, wie sich das menschliche Antlitz zwischen dem Aufwachen und der »ausgehfertigen« Person verändert. 42 |
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Annet van der Voort auf der Brücke ihres Schlosses in Drensteinfurt. 1993 erhielt sie den Deutschen Fotopreis
Manchmal ergänzen Texte die Fotoserien, oft sprechen die Bilder für sich. Immer schafft es die Künstlerin allerdings, unseren Blick auf persönliche Schicksale und darüber hinaus zu lenken. Was ist geschehen? Was wird geschehen? Die Fotografin präsentiert Fotos, mit denen sich Menschen an Verstorbene erinnern. Sie zeigt uns verwitterte Bilder auf
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Das Ehepaar Oda und Gebhard von und zur Mühlen freut sich schon jetzt auf die »Landpartie«. Die wird auf Haus Ruhr stattfinden, welches MÜNSTER! im April exklusiv vorgestellt hat
Die Orangerie wird eins der Zentren der »Landpartie« sein, rundherum muss man sich Gastronomie vorstellen
DIE ET WA S A NDERE
Land PARTIE
Als MÜNSTER! im Frühjahr das Wasserschloss Haus Ruhr in Senden vorstellte, war das Staunen groß. Denn das Sendener Anwesen lag 30 Jahre lang versteckt hinter Hecken und alten Bäumen, lange genutzt als Bürofläche. Und neue Wasserschlösser entstehen im Münsterland auch nicht alle Tage. Bald wird Haus Ruhr endgültig wachgeküsst – mit einer ganz besonderen Landpartie.
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iner der Männer hinter der Landpartei ist Martin Dahlmann, der den Ort ganz zufällig als Location entdeckte. Im Oktober 2013 stand der weit über Münsters Grenzen hinaus bekannte Gärtner und Florist inmitten einer Großbaustelle, zwischen Orangerie und Herrenhaus und erkannte sofort, wie toll sich dieser Landsitz für die Ausrichtung einer anspruchsvollen Publikumsveranstaltung eignet. Ein Telefonat mit Gregor Schober, der vor Jahren mit Schloss Lembeck bereits eine Landpartie im Münsterland auf den Weg brachte, und die beiden Kreativen waren auf dem Weg. Ein knappes Jahr später, im September 2014, versammeln sich jetzt 50 ausgesuchte Aussteller in der lichtdurchfluteten Orangerie mit dem einzigartigen Renaissanceportal, in den historischen Räumen des Schlosses, in den rustikalen Remisen und im weitläufigen Park. Drei großzügige
JETZT SICHERN! DAS MÜNSTER!-SOMMER-ABO MÜNSTER! ist mit dabei auf der Landpartie. Das lassen wir uns nicht entgehen – und wir haben ein tolles Angebot für Sie, liebe Noch-Nicht-Abonnenten: Zu jedem Jahresabo, dass vom 1. Juli bis zum 31. August abgeschlossen wird, erhalten Sie zwei Landpartie-Eintrittskarten im Wert von je 12,50 Euro. Effektiv kostet Sie das Jahresabo also nur 5 Euro! In Worten fünf! Einfach online bestellen und das Stichwort »Landpartie« eingeben oder telefonisch unter 0251-690-4860.
UND ES HAT BAM GEMACHT Ihren Job verrichten sie unter den Augen von Tausenden im Stadion. Doch sie sind nicht nur viel beachtete Fußball-Profis, sondern auch ganz normale Bürger unserer Stadt. Für MÜNSTER! öffnen die Preußen-Jungs von Trainer Ralf Loose (51) exklusiv die Türen ihrer eigenen vier Wände. Diesmal führt uns der Weg zu einem gepflegten Einfamilienhaus im grünen Stadtteil Handorf. Beste Wohnlage am Ende einer kleinen Sackgasse in einem neuen Wohngebiet. Marco Pischorn (28) hat uns schon erwartet. Der Abwehrspieler steht zufrieden grinsend auf der Eingangsstufe und bittet uns mit einladender Handbewegung hinein. »Hereinspaziert in unser schönes Heim …« TEXT: JOACHIM SCHUTH* | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT *stv. Sportchef BILD-NRW 54 |
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Abwehrspieler Marco Pischorn im Gespräch mit MÜNSTER!-Reporter Joachim Schuth. In seinem geräumigen Haus in Handorf fühlt sich der Preuße mit seiner jungen Familie pudelwohl. Und das Haus wird immer voller – weiterer Nachwuchs ist unterwegs
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echt hat er. Hier kann man sich wirklich wohlfühlen. Erstbezug, heller, freundlicher Flur. Schicker Holzfußboden im geräumigen Wohnzimmer, moderne Küche mit Kochinsel. Jede Menge Platz über zwei Etagen (160 Quadratmeter). Dazu Südterrasse und großer Garten. »Wir haben echt Glück gehabt«, sagt Pischorn und seine Frau Sarah nickt zustimmend, »das Haus ist ideal für uns.« Vor allem für Söhnchen Paul. Der Zweijährige hat nicht nur sein eigenes Zimmer, sondern auch schon ein kleines Tor auf dem Rasen hinter dem Haus. Papa Marco stolz: »Er ist ganz verrückt nach Fußball. Das muss irgendwie in den Genen liegen.« Zur Familie gehört zudem Puggle Rocky, eine Mischung aus Mops und Beagle. Sarah: »Paul kann mit ihm knuddeln, ohne dass wir Angst um ihn haben müssen. Rocky ist total sanft und umgänglich.« Was ab August umso wichtiger wird. Dann gibt's noch einmal Nachwuchs. »Ein Mädchen«, verrät Sarah und streicht über den Bauch, »es soll am 21. kommen.« Familien-Idylle pur. ERST KAPITÄN, DANN ABGESCHOBEN
Erst zur Rückrunde der abgelaufenen Saison wechselte Marco Pischorn zu den Preußen. Abgeschoben vom SV Sandhausen, obwohl er dort ein Jahr zuvor noch Kapitän beim
Zweitliga-Aufstieg war. Der Erfolg wurde damals ausgerechnet durch einen 2:1-Sieg in Münster perfekt gemacht. Marco (Vertrag bis 2016): »Umso schöner, wenn mir das auch mit Preußen gelingen würde. Zwei Aufstiege im selben Stadion – das hätte schon was …« MIT GOMEZ UND KHEDIRA
Seine Karriere startete der gelernte Industrie-Elektroniker nach Jugendjahren beim VfR Sersheim und dem FV Löchgau beim VfB Stuttgart. Als 17-Jähriger wurde er zum Probetraining eingeladen und durfte direkt im Anschluss daran mit ins Trainingslager in die Türkei fliegen. »Da ist mir irgendwie alles gelungen, » erinnert sich Pischorn an den Januar 2005, »nach der Rückkehr konnte ich sofort einen ZweiJahres-Vertrag unterschreiben.« Eineinhalb davon kickte er für die VfB-Amateure, danach gab's die vorzeitige Verlängerung und Berufung zu den Profis. Der kopfballstarke Innenverteidiger mit Schuhgröße 48(!), der im Ländle unter anderem mit Mario Gomez und Sami Khedira zusammen spielte und trainierte, feierte am 27. Oktober 2007 beim 1:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen sein Bundesliga-Debüt über volle 90 Minuten. Es folgten noch vier weitere Erstliga-Einsätze. Zudem saß er bei zwei Spielen in der Champions League auf der J U L I / A U G U S T 201 4 ~
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UNSERE PERFEKTEN JULI-WOCHENENDEN SAMSTAG, 28. JUNI
SAMSTAG, 5. JULI
11:00 Oldtimer & guter Zweck
11:00 Gartenlust in Ippenburg
Die Benefizfahrten starten am Stadthaus 1. Für eine kleine Spende kann jeder mit einem Fahrzeug seiner Wahl den Rundkurs durch die Altstadt genießen. Erlös geht an Kinderneurologie-Hilfe Münster e.V.
15:00 Feier im 4tel
Stadtteilfest in MauritzWest mit Hinterhof-Flohmärkten, viel Spaß für die Kleinen und Musik. Wie jedes dezentral organisiert, »Feiern im 4tel« heißt immer auch Improvisation. www.4telfest.de
150 Aussteller, ein riesiger Park voller Blumen, ein tolles Rosarium – Gartenlust & Landvergnügen ist DAS Festival für Gartenfans. 3. bis 6. Juli auf Schloss Ippenburg.
18:00 Konzert am Aasee
Genießen Sie den Sommer bei toller Musik direkt am Wasser: Bei den AaSeerenaden wird von Freitag bis Sonntag tolles Programm geboten, u.a. spielt das Sinfonieorchester Werke von Bach und Händel. www.theater-muenster.com
www.ippenburg.de
www.kinderneurologiehilfe-muenster.de
SONNTAG, 29. JUNI
SONNTAG, 6. JULI
9:00 Günstiger in den Allwetterzoo
11:00 Bouquinistenmarkt am Rosenplatz
Der Allwetterzoo lädt zum Zootag mit reduzierten Preisen ein. Alle Besucher, auch wenn sie ohne Familie kommen, erhalten eine Ermäßigung. Erwachsene zahlen nur 9,90 Euro und Kinder zahlen nur 4,90 Euro (auch schon am Samstag).
9:30 7. Sparda-Münster City Triathlon Sich selbst der Herausforderung stellen oder mit Freunden und Bekannten am Hafen stehen, staunen und anfeuern. Der Sparda-Münster City Triathlon wird über zwei unterschiedlichen Distanzen angeboten.
www.sparda-muenster-city-triathlon.de
www.allwetterzoo.de
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Münsters Buchmarkt steigt wieder im Kuhviertel: Antiquare und Buchhändler aus ganz NRW bieten alte Büchern, Karten, Noten, Stichen und anderen Raritäten an. Mal Stöbern gehen! www.muenster.de/stadt/maerkte
17:30 Im Laufschritt durch die Gute Stube
Der Brooks Münster City Run ist der schönste Lauf der Stadt. Start und Ziel vor dem Rathaus. Auf zwei Strecken (1,2 und 10 Kilometer) geht’s durch die City. Dazu gibt’s jede Menge Preise. www.brooks-muenster-city-run.de
auDitorium münster
auDitorium hamm
Alter Steinweg 22 – 24, D-48143 Münster Fon 0 251 - 48 44 55-0
Feidikstr. 93, D-59065 Hamm Fon 0 23 81 - 93 39-0
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