MÜNSTER! Nr. 30 November 2014

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ALS MÜNSTER IN TRÜMMERN LAG

S A L L E IN F O GRÜNDER S P E C IA L S A L L E T IP P

Unbekannte Fotos dokumentieren den Untergang der Stadt

Wilde Küche

Leckere Rezepte für den Spätherbst

Adventskalender

Die besten Basteltipps zur Vorweihnachtszeit

Kunst & Kultur Die tollen November-Ausstellungen

3,– Euro Nr. 30 Nov. 2014

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vielleicht wundern Sie sich ein wenig bei dem Blick auf unser November-Titelbild: Es zeigt Münsters Rathaus kurz nach der Zerstörung im Krieg. Von MÜNSTER! sind Sie ja eher optimistischere Bilder gewohnt. Dennoch: Auch diese bisher unbekannten Fotos aus der neuen Ausstellung des Stadtmuseums gehören zu Münster und damit zu unser aller Geschichte. Der November ist ja ohnehin ein Monat der Rückschau: Die christlichen Gedenktage stehen an, weshalb wir Ihnen auch den Zentralfriedhof einmal genauer vorstellen. Gleichzeitig blicken wir aber auch nach vorne: Weihnachten rückt immer näher, Ende des Monats steht schon der 1. Advent ins Haus, die Weihnachtsmärkte eröffnen und tolle Ausstellungen locken. In einem großen Themen-Special schauen wir gemeinsam mit mutigen Gründern in deren hoffentlich rosige Zukunft. Wenn MÜNSTER! über ein Thema schreibt, dann eben meist über Geschichten, die »gut ausgehen«. Und insofern passt dann auch wieder unser Titelbild aus Kriegszeiten – denn trotz allen Leids und Zerstörung ist Münster wie Phoenix aus der Asche wieder erstanden. Eigentlich ein Wunder, an das es sich ab und an zu erinnern lohnt. Wir wünschen Ihnen wie immer viel Spaß mit der Lektüre und in und mit MÜNSTER!

Heiligabend Genießen Sie ein weihnachtliches 5-Gang Menü und feiern Sie Heiligabend im Restaurant „Krautkrämer“. Pro Person 99,– € (inkl. begl. Weine) Pro Person 69,– € (exkl. begl. Weine)

1. und 2. Weihnachtsfeiertag Genießen Sie mittags oder abends neben unserem à la carte-Angebot ein weihnachtliches 4-Gang Menü

Silvester Genießen Sie ein exklusives 6-Gang Menü und starten Sie mit Ihren Gästen in das neue Jahr 2015. Pro Person 199,– € (inkl. begl. Weine) Pro Person 149,– € (exkl. begl. Weine) Im Menüpreis ist der Champagnerempfang, Mitternachtsimbiss und Entertainment enthalten.

Reservieren Sie gleich heute Ihren Tisch !

Ihr Christoph Wüllner CHEFREDAKTEUR

Zum Hiltruper See 173 · 48165 Münster Telefon 0 25 01.80 50 info@krautkraemer.bestwestern.de www.krautkraemer.de


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MIT WAIDBLICK

MÜNSTER PULS

04 MOMENTE DES MONATS

Jede Menge Verkehr in Münster: Beim Giro die Räder und auf der neuen A1-Ausfahrt bei Hiltrup die Autos …

Funktionalität

MÜNSTER LEBEN

10 MIT WAIDBLICK

Jeder hat eine Meinung zur Jagd – deshalb haben wir einfach mal einen Jäger begleitet. 20 WOHNWELTEN

Was ist los in der Stadt und der Region? Was ist neu, was liegt an? Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand.

Zu Besuch in einer alten Schmiede, die zugleich ein Atelier ist.

ZAHLEN & FAKTEN

Wissenswertes und Kurioses für die launige Smalltalk-Runde.

Design

WEIHNACHTSMÄRKTE IM MÜNSTERLAND

06 MÜNSTERGEFLÜSTER

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Inspiration

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42 UNSERE KIEPENKERL­ VIERTEL-TRENDS

Trendsuche am Kiepenkerl.

25 ES WEIHNACHTET SEHR

Deko-Tipps für den Advent. 26 ADVENTSKALENDER MAL ZWEI

Adventskalender selber basteln? Kein Problem mit unseren Tipps …

66 TERMINE IM NOVEMBER Die schönsten und wichtigsten

30 WEIHNACHTSMÄRKTE IN MÜNSTER UND WESTFALEN

Termine, damit der November nicht allzu grau wird.

Die besten Weihnachtsmärkte. 34 MEMENTO MORI

Der November gilt als Toten­ monat. Ist das wirklich so? Wir waren unterwegs auf dem Zentralfriedhof.


PRÄSENTE FÜR ALLE SINNE. 44

ALS DAS ALTE MÜNSTER UNTERGING

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NICHT REDEN, MACHEN!

MÜNSTER GENUSS Ob für die Liebsten oder die C

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DAS MÜSSEN SIE SEHEN!

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Im November locken die Museen der Region mit tollen Ausstellungen. 44

ALS DAS ALTE MÜNSTER UNTERGING

Unbekannte Bilder aus der Zeit, als das alte Münster unterging. 48

WILD­REZEPTE

Belegschaft, ob unterhaltsamer M

Leckere Rezepte aus der WildKüche. Denn wer wüsste besser, wie man Wild zubereitet, als ein Jäger ..? Y

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Abo-Service Impressum

Weinabend oder lehrreicher Kochkurs, ob Lieblingswein oder die

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außergewöhnliche Köstlichkeit.

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Mit unseren Präsenten lassen Sie Augen

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NICHT REDEN, MACHEN!

Unser Schwerpunkt »Gründer in Münster« auf 10 Seiten. 60

EIN BERLINER IN MÜNSTER

Preußen-Kicker Benny Siegert im Porträt. 65

KOLUMNE

Kleine Beobachtungen des Alltags unserer Autorin Helga Reitter. 72

FRAGEBOGEN

Dr. Norbert Tiemann erklärt uns den Preis des Westfälischen Friedens.

WEINKONTOR

Jede Menge Tipps für die Vorweihnachtszeit ab Seite 25!

» Weingroß- und Einzelhandel » Catering » Eventmanagement Buldernweg 41a D - 48163 Münster Tel: 0251 67498066 Mobil: 0151 27001444 E-Mail: info@trixibannert.de Web: www.trixibannert.de


WENN DIE MENSA VOLLER KRÜMEL IST… Auf die Plätze, fertig, los! Der zweite »Krümelwirbel« findet am 9. November (11 bis 16 Uhr) in der Mensa am Coesfelder Kreuz statt. Bei diesem Indoor-Flohmarkt dreht sich alles um die lieben Kleinen. Neben Baby- und Kinderkleidung (bis Größe 164) werden auch Spielzeug, Umstandsmode und Kleinkindbedarf angeboten. Da das Shoppen eher was für die Eltern ist, dürfen die Kinder auf der Hüpfburg toben. Und wer gut feilscht, hat den Eintritt von 3 Euro auch schnell wieder drin … Infos: www.kruemelwirbel.de

MARKTMÄDELS STARTEN 2015 WIEDER VOLL DURCH! Alles neu macht der November: Darauf dürften viele Münsteraner gewartet haben – das neue Gutscheinbuch der »Marktmädels«, alias Elke Down und Ronja Großecappenberg, kommt Mitte November endlich in den Handel. 2015 mit dabei: Viele neue Händler und noch mehr Gutscheine für Münsters Wochenmarkt. Wer da nicht spart, ist selber schuld. Bald im gut sortierten Handel , online oder als Prämie zu jedem regulären MÜNSTER!-Jahresabo. Infos: www.muenster-magazin. com oder www.marktmaedels.de

GARTENPFLANZEN

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ZIMMERPFLANZEN

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GARTENMÖBEL

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FLORISTIK

Gartencenter

Besuchen Sie unsere traumhafte Weihnachtsaustellung und lassen Sie sich verzaubern. Sonntag 16. November Sonntag 23. November Sonntag 30. November (jeweils mit Waffeln, Kaffee und Glühwein) Ab dem 15. November mit frischer Adventsfloristik – auch ganz individuell auf Bestellung und auch für Firmenkunden! 8|

~Öffnungszeiten: N O V E M B E R 201 4 Mo.–Fr. 9.00–19.00 Uhr

Sa. 9.00–18.00 Uhr So. 11.00–16.00 Uhr Trauttmansdorffstraße 65 48153 Münster Tel. (02 51) 78 50 09 Fax (02 51) 78 75 87 www.newelsgartencenter.de l

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MÜNSTERS NEUE BILDER Er hat es wieder getan – zum Glück. Zeichner Jörg Hartmann hat rechtzeitig zu Weihnachten drei tolle neue Motive für seine MünsterEdition aufgelegt: Der Hafen-Kran, der Dom als Panorama und die Lamberti-Kirche (Foto, suchen Sie mal den kleinen Mann mit Regenschirm …). Hartmann: »Es sind die großformatigsten und aufwendigsten Aquarelle, die ich bislang gefertigt habe.« Seine erste Serie mit Münster-Motiven fand reißenden Absatz, mit diesen Bildern wird es kaum anders sein. Zu bekommen im Atelier von Jörg Hartmann (www.bilderbu.de, Sophienstraße 16), aber auch im MÜNSTER!Onlineshop unter www. muenstermagazin.com

DIE GLÜCKLICHT­MACHER Schon gesehen? Das Lichthaus Heikes an der Hammer Straße 10 erscheint in ganz neuem Licht. Modern gestylt, mit Lampen und Leuchten in allen Variationen, Formen und Funktionen. So gute Lichtverhältnisse gab es hier noch nie. Das Lichthaus hat nach einiger Umbauzeit wieder neu eröffnet – mit Lichtblicken, die nicht nur innerhalb des Geschäftes zu finden sind. Denn die Heikes-Mannschaft bietet auch Lichtberatung in den eigenen vier Wänden und montiert die Leuchten fachmännisch. Für jeden, der sich schon mal an Decken und Wänden vergeblich abgemüht hat, eine wahre Erleuchtung. Infos: www.lichthausheikes.de

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MIT WAIDBLICK

Jörg Lamskemper und seine Lotta

Ein Feld im Münsterland. Es ist Herbst. Der Tau liegt noch über den hohen Rohrglanzgräsern eines Wildschutzstreifens, der Duft von blühendem Senf liegt über dem wild wuchernden Stück Natur. Wir sind unterwegs mit dem Jäger Jörg Lamskemper (50) und auch selbst ein wenig auf der Jagd – gewissermaßen nach Erkenntnis. Denn vielleicht sind die Dinge ja nicht immer so klar, wie Gegner und Befürworter der Jagd jeweils glauben. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

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enn es gibt wenige gesellschaftliche Gruppen, die ähnliche Imageprobleme zu haben scheinen. Selbstironisch sagt Lamskemper, der seit 1999 den Jagdschein hat: »Wenn man manchen zuhört, gewinnt man den Eindruck, die Jägerschaft besteht vor allem aus ziemlich reichen Adligen, die in ihrer Freizeit nichts Besseres zu tun haben, als auf alles zu schießen, was sich bewegt.« In der Tat: Die Debatte um die Jagd scheint ideologisch geprägt zu sein, das zeigt sich gerade auch der aktuellen Diskussion um die Novellierung des Jagdgesetzes in NRW durch den grünen Umweltminister Johannes Remmel (siehe Kasten S.13). Da prallen Fronten aufeinander – Jäger contra Umweltschutzverbände. Beide Gruppen haben eine fachlich fundierte Meinung, spätestens bei Nichtexperten außerhalb der Politik mischen sich aber schnell Vorurteile über den jeweils anderen, manchmal auch Sozialneid-Reflexe in die Meinungsbildung. SCHNELL BEGEISTERT

Lamskemper selbst ist kein »geborener« Jäger. Der Messerschmiede-Meister, der mit seiner Frau Martina das Geschäft Herlitzius an der Bogenstraße führt, war als Kind mal

Ein typischer Wildschutzstreifen. In einem Jagdrevier dient er dazu, Tieren wie Fasen und Hasen Schutz gegen Raubvögel oder auch Nistmöglichkeiten zu bieten

als Treiber bei einer Jagd. Das war’s aber auch schon. »Ich habe nur durch Zufall erfahren, dass mein Urgroßvater auch Jäger war«, sagt der gebürtige Roxeler. Der Vater von zwei Töchtern, eine selbst schon Jagdscheininhaberin, kam durch Zufall zur Jagd. »Ich ließ mich quasi überreden, war aber schnell begeistert.« MITTEN IN DER NATUR

Aber was ist denn so spannend an der Jagd? »Mich fasziniert die unglaubliche Vielseitigkeit, das Draußen-Sein in der Natur, früh morgens ganz alleine im Revier, das Erwachen der Natur speziell an einem Frühlingstag, aber auch die Gesellschaftsjagden mit guten Freunden oder die enge Zusammenarbeit mit einem treuen Hund«, sagt Lamskemper. Heute hat er »Lotta« mit dabei, die immer wild umherspringt und alles erkundet. Auch das übrigens ein häufiges Missverständnis: Für einen Jäger ist ein Hund kein Luxus oder reiner Jagdkumpan, sondern schlicht gesetzliche Pflicht, zumindest wenn er selbst ein Revier führt. In seinem Revier im Kreis Warendorf ist er im Durchschnitt einmal pro N O V E M B E R 201 4 ~

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Vom Esszimmertisch geht der Blick durch den Patio, der mit 7 Meter langen Glasscheiben 체berdeckt ist

WOHNWELTEN Lisa Oldhues hat sich mit ihrem Team einen Namen in der Einrichtungsbranche mit Konzepten f체r Unternehmen, Hotels und Restaurants gemacht. Umso interessanter zu schauen, wie jemand wohnt, der sich beruflich mit Inneneinrichtung besch채ftigt. Wir waren in ihrem Atelier und Wohnhaus in Nordwalde zu Besuch. TEXT & FOTOS: ULRIKE MEYWALD

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In die Ornamentfliesen im Eingangsbereich und im Esszimmer verliebte sich Oldhues spontan bei der ersten Besichtigung des Hauses

Links der alte Hühnerstall, rechts die Werkstatt, im Hintergrund das renovierte Haus aus dem Jahr 1904, dazwischen der Patio: Hier laden viele Plätze zum Verweilen ein

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uf dem 1250 m² großen Grundstück befindet sich das 110 Jahre alte Haus, in dem sie und ihr Mann Jörg wohnen, die große Ausstellungshalle und das Ladengeschäft zur Straße. Bereits auf der bekiesten Einfahrt stehen große Pflanzkübel neben außergewöhnlichen Outdoormöbeln. Leuchten inszenieren besondere Arrangements. Als Oldhues die Tür zum Wohnhaus öffnet, fallen als erstes die Ornamentfliesen auf. »In diese Fliesen und die Holztreppe habe ich mich spontan verliebt, als ich mir das Haus zum ersten Mal angesehen habe.« Ihr Einrichtungsatelier betreibt sie seit über 25 Jahren. Begonnen hat sie im Münsteraner Kreuzviertel, in der Ulrichstraße. »Dort wurde unsere Privatwohnung regelmäßig zur Ausstellungsfläche, bis Jörg irgendwann sagte, dass er jetzt gern auch mal ein bisschen mehr Privatsphäre hätte.« Das Haus in Nordwalde war im Jahr 2000 in der Zeitung annonciert als Haus mit zwei Nebengebäuden und elf Zimmern. Vor allem die Nebengebäude waren für sie interessant. »In der großen Ausstellungshalle hatten wir endlich genug

Unten links: Für ihr eigenes Wohnzimmer bevorzugt Lisa Oldhues zurückhaltende Farben: Viel Weiß, Braun- und Beigetöne. Ein außer der Mitte hängendes Bild gibt dem Raum mehr Spannung. (Sofa: B&B Italia, Leuchten: Artemide; Sessel vor dem Schreibtisch: Marcel Breuer Sessel »Wassily«)

Platz, unsere Vorstellungen vom Wohnen und Einrichten mit hochwertigen Möbeln und Einrichtungsgegenständen präsentieren zu können. Alle vier Wochen erschaffen wir komplett neue Wohnwelten mit Möbeln, Leuchten und Accessoires.« So gibt es hier zu jeder Zeit etwas Neues zu entdecken und an fünf Events im Jahr auch noch außergewöhnliche, opulente Floristik, das nächste Mal am zweiten und dritten Novemberwochenende. Die hier ausgestellten Sofas entwirft Lisa Oldhues selbst. »Wir lassen sie in einer kleinen Polsterei fertigen. Das hat den Vorteil, dass jedes Möbel vollkommen zum einzurichtenden Raum passt.« WÄNDE EINREISSEN

In ihrem eigenen Haus war nach dem Kauf viel zu tun. »Elf Zimmer waren eindeutig zu viel. Da mussten wir Wände N O V E M B E R 201 4  ~

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F L E S R U O Y T I DO r e d n e l a k s t n e v Ad

st Wenn Sie Ihren Adventskalender selb m basteln wollen, dann sollten Sie langsa sische loslegen. Natürlich gibt es unzählige klas n. Anleitungen, schöne Kalender zu zauber über Unsere Autorin Lisa Nieschlag hat dar zwei ein Buch geschrieben und bastelt Ihnen l vor. neue und frische Varianten einfach ma hängt Und mit ein paar wenigen Handgriffen z schnell auch in Ihrer beschaulichen Stube gan ein individueller Kalender.

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BUCHTIPP Lisa Nieschlag & Lars Wentrup: ADVENT ADVENT Backen, Basteln, Dekorieren für die schönste Zeit im Jahr ISBN: 978-3-88117-939-3 Verlag: Hölker Verlag Preis: 16,95 €

DA S BRAUC HE N WIR 24 Papierbeutel schwarze Tafelfarbe Kreide 24 kleine Geschenke 6 Stöcke Masking Tape Schnur 2 Christbaumkugeln Tannengrün

SO GEH T'S LET IT HA NG ! arzer Auf die Papierbeutel jeweils mit schw knen Tafelfarbe ein Rechteck malen und troc lassen. Mit Kreide die Zahlen 1 bis 24 en aufzeichnen und die Tütchen mit klein nung Öff der mit eils Jew llen. Geschenken befü mit nach hinten um die Stöcke legen und ke Stöc Die . ßen chlie Masking Tape vers nnen. begi oben n, inde verb mithilfe der Schnur eine ils jewe n nde nure An die unteren Sch Stock mit Christbaumkugel knoten, den oberen n. riere Tannengrün deko N O V E M B E R 201 4 ~

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e t k r ä m s t h c Weihna

d n a l r e t s n ü im M

MIT TEL ALT ER­WE IHN AC HTS

MÜNS TERS WEIHN ACHTS MÄRK TE In der wunderschön illuminierten Innenstadt locken gleich fünf Weihnachtsmärkte – der größte und älteste liegt im Rathaus-Innenhof. Rund um St. Lamberti lockt der urige Lichtermarkt samt großer Tanne. Besonders schön und gemütlich sind die Märkte rund um die Tanne am Kiepenkerl und die Überwasserkirche. Der Aegidiimarkt zieht vor allem viele Studenten an. In diesem Jahr gibt’s nach einem Rechtsstreit übrigens mehr Stände als im letzten. Eine ganze Stadt im Weihnachtstaumel – schöner geht’s kaum! Wann? 24. November bis 23. Dezember (Lichtermarkt und Giebelhüüskesmarkt bis 22.12.), sonntags bis donnerstags 11–20 Uhr, freitags und samstags 11–21 Uhr, Freitag, 12. Dezember, bis 22 Uhr (Moonlight-Shopping) Infos: www.tourismus.muenster.de

MA RK T TEL GTE

Der Mittelaltermarkt auf der Planwies e in weihnachtlichem Glanz – Telgte hat eine n der schönsten Märkte Deutschlands. Über 100 mitt elalterliche Stände, tausende Lichter, dazu ein Mee r von Fackeln und Feuern. Gaukler, Jongleure, Zaub erer, Feuerspucker, Livemusik und – ganz neu – ein beheizte s Zelt sowie die lebendige Krippe mit echten Tieren. Wann? Geöffnet an allen Adventwoche nenden. Freitags 15–23 Uhr (Eintritt frei); Sa. 13–23 Uhr (5 Euro), So. 11–20 Uhr (3 Euro) Infos: www.spectaculum.de

WEIHN ACHTS MARK T BOCH OLT Die Straßen und Fassaden der Innenstadt sind hell erleuchtet. Vor dem historischen Rathaus, in der Neustraße, am Neutorplatz, dem St. GeorgPlatz und vor den Shopping-Arkaden herrscht eine herrliche vorweihnachtliche Stimmung. Am 6. Dezember besucht der Nikolaus die Nordstraße. Wann? Am 28. November ab 17 Uhr , dann bis zum 21. Dezember täglich von 12–20 Uhr. Verkaufsoffener Sonntag (13–18 Uhr) am 14. Dezember. Infos: www.bocholt.de


FEINE WÄSCHE UND DESSOUS

ROMA NTISC HER WEIHN ACHTS MARK T HAGE N Zum 1. Advent öffnet der LWL die Tore seines Hagener Freilichtmuseums für den stimmungsvollen »Romantischen Weihnachtsmarkt«. Die anheimelnde Atmosphäre zwischen den illuminierten Fachwerkhäusern und den geschmückten Weihnachtsmarkthütten macht ihn jedes Jahr zu einem Besuchermagneten. 85 Aussteller zeigen in den historischen Häusern und kleinen Hütten anspruchsvolle handwerkliche und kunsthandwerkliche Textilien und schöne Dinge aus Papier, Holz, Glas und Metall, dazu winterlich-stimmungsvolle Live-Musik mit traditionellen Chören und Orchestern aber auch Jazz und Folk. Wann? 28. bis 30. November, 11 bis 21 Uhr, Freitag ab 14 Uhr. Zwischen 17 und 19 Uhr kommt jeden Tag der Nikolaus. Eintritt: 5 Euro. Infos: www.lwl-freilichtmuseum-hagen.de

SCHÖNE NACHTWÄSCHE KUSCHELWEICHE HOMEWARE

WEIHN ACHTS MARK T FRECK ENHO RST Der nostalgische Weihnachtsmarkt auf dem Stiftsmarkt in der Innenstadt ist klein, aber fein und lebt auch von der mittelalterlichen Atmosphäre des Platzes. In Freckenhorst gibt es übrigens das Nikolaus-Kollegium, das dafür sorgt, dass jedes Kind (egal, welcher Religion) vom Nikolaus beschenkt wird. Wann? 13./14. Dezember (Samstag 16– 21 Uhr, Sonntag 11–19 Uhr). NikolausEmpfang am 5. Dezember um 15 Uhr. Infos: www.freckenhorst.com

HISTO RISCH ER WEIHN ACHTS MARK T OSNA BRÜC K Osnabrück? Warum nicht mal einen Ausflug zu Lichterglanz und Weihnachtszauber nach , Marienkirche Der Osnabrücker Weihnachtsmarkt vor der historischen Kulisse von Rathaus auf dem und Dom sowie an der Johanniskirche zählt zu den schönsten im Norden. Neu e Produkte und Weihnachtsmarkt ist die »Wechselstube Stadt Land Lust«: Sie bietet regional sten Geschenke, Kunsthandwerk an. Im Wechsel der Anbieter findet man die unterschiedlich die Buden und die made in Osnabrück und dem Osnabrücker Land. Für einen weiten Blick über irchturm am Markt. zauberhaft beleuchtete Innenstadt lohnt sich der Aufstieg auf den Marienk 12 Uhr besucht das Wann? 26. November bis 22. Dezember (12 bis 21 Uhr). Am 14.12. um 28.12. am en Nürnberger Christkind Osnabrück, Verkaufsoff Infos: www.osnabrueck.de/tourismus; www.osnabrueck.de/weihnachtsmarkt

Gefühle zum Anziehen

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Ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint: Münsters Zentralfriedhof

MEMENTO MORI Es ist der größte Friedhof der Region: 37.000 Grabstellen existieren, pro Jahr gibt es 800 Bestattungen. Zwischen Aasee und Schlossgarten liegt seit nunmehr 127 Jahren der Zentralfriedhof Münster. Weite Teile stehen unter Denkmalschutz. Es ist ein höchst sensibler und vielbesuchter Ort. Hier dominiert der Tod – oder doch das Leben? TEXT: CHRISTOPH SCHWARTL ÄNDER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

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Links oben & unten: November-Stimmung – stille Wege, beeindruckende Ornamentik Rechts: Viele bekannte Münsteraner liegen hier begraben, etwa Freiherr Clemens von Ketteler, dessen Ermordung in Peking 1900 den Boxeraufstand auslöste

inmal in der Woche ist sie da, um nach dem Rechten zu sehen. Selten bleibt sie weniger als eine halbe Stunde, für einen Kurzbesuch eigne sich der Friedhof nicht, sagt die ältere Dame. Sie möchte zwar erzählen, ihren Namen aber nicht preisgeben. Thea Schmidt soll sie für uns heißen. Vor 20 Jahren starb ihr Ehemann. »Alles«, erinnert sie sich, »habe ich am Tag der Beerdigung ausgeblendet und war fokussiert auf die Trauer. Es war der schlimmste Tag, der schlimmste Platz der Welt.« Wie ihr ist es seither Tausenden ergangen. »Ich sehe jetzt die anderen. Die anderen Gräber, die anderen Angehörigen, die andere Trauer.«

zu tun«, bemerkte ein Klassenkamerad seines Sohnes. Hammecke stimmt teilweise zu. »Es geht nicht darum, zu Tode betrübt zu sein. Man muss in diesem Beruf empathiefähig sein und bleiben, sich aber nicht selbst aufgeben. Auch ein Arzt kann nicht mitsterben.« Hammecke meint, eine Veränderung zu beobachten. »Der Friedhof hat für Viele seinen Schrecken verloren, Viele sind sehr aufgeschlossen«, sagt er. »Denn erst wer seinen Standpunkt zum Leben gefunden hat, kann auch seinen Standpunkt zu Tod und Vergänglichkeit entwickeln.«

FRIEDHÖFE VERLIEREN IHREN SCHRECKEN

Die Ruhe und Natur des Friedhofs suchen Spaziergänger in der pulsierenden Innenstadt vergebens. Schon deshalb legt Hammecke Wert darauf, dass der Zentralfriedhof auch ein Ort des Lebens sei: »Hier kommen Menschen im hektischen Treiben mal zur Ruhe.« Ort des Lebens: Dieser Leitgedanke gefällt ihm, der stets ein unsichtbares Geschichtsbuch bei sich trägt. Bei seiner Eröffnung 1887 war der Zentralfriedhof eine kleine Sensation. Als Friedhof für evangelische und katholische Christen ist er heute einer der ältesten Simultanfriedhöfe Deutschlands – eine Besonderheit, erläutert Hammecke. Der Tod sei in Familien heute ein seltenes

Meist sind Frau Schmidt jene Menschen unbekannt. Oft viel näher erlebt hingegen Dr. Ralf Hammecke die Schicksale. Seit 2010 ist er Geschäftsführer der Zentralfriedhofskommission, betraut mit der Verwaltung ebenso wie mit der Seelsorge. In der St. Lamberti-Gemeinde ist er Diakon. »Wenn mein Diensttelefon klingelt, wird meistens Hilfe benötigt«, so Hammecke. Aber erst neulich weckten die Worte eines Kindes einmal mehr das Bewusstsein für den beruflichen Alltag. »Er hat jeden Tag nur mit traurigen Menschen

ORT DES LEBENS

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DAS MÜSSEN SIE SEHEN!

Im November hat die Kultur Saison: Münster ist eine Stadt mit einer reichen Museumslandschaft. Dass es sich lohnt einen verregneten Novembernachmittag in einem unserer tollen Museen zu verbringen, zeigen Ihnen unsere Highlights – inklusive eines kleinen Ausflugstipps ins Ruhrgebiet.

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Großes Bild: Euan Uglow The Diagonal, 1971–77 Privatbesitz, © The Estate of Euan Uglow Foto: Courtesy of Browse & Darby Ltd Gegenüber links: Michael Andrews Lights V. The Pier Pavilion, 1973 Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid © The Estate of Michael Andrews, courtesy James Hyman Gallery, London Foto: Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid Gegenüber rechts: Gustav Klimt Halbbild einer Frau mit Hand an der Stirn, 1884-1885 Kreide, Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, Wien


AUS DEM BRODELNDEN WIEN

DAS NACKTE LEBEN!

Die erste große Ausstellung im wieder eröffneten LWL-Museum widmet sich vom 8. November bis zum 22. Februar der figurativen Malerei in London mit Arbeiten von Francis Bacon, Lucian Freud, Frank Auerbach, Leon Kossoff, David Hockney und Richard Hamilton. Rund 100 Arbeiten von 15 Künstlern zeigen in »Das nackte Leben Bacon, Freud, Hockney und andere. Malerei in London 1950–80« den künstlerischen Dialog auf, der in London ab den 1950er Jahren begonnen hatte und über drei Jahrzehnte andauern sollte. Allesamt Künstler von internationalem Rang, deren Hauptanliegen es war, die Lebenssituation, die sie umgab, künstlerisch zu reflektieren. Diese schien – noch immer beeinflusst durch die Folgen des Krieges – zugleich prekär und aufregend. Die großen Räume des Neubaus bieten den Werken, die noch immer die heutige Kunst beeinflussen, einen spannenden Rahmen. Porträts, Aktdarstellungen, Interieurs und Stadtansichten werden chronologisch präsentiert, beginnend mit der Situation in London in den 1950er Jahren, um so die außergewöhnliche Neuerfindung figurativer Kunst zu präsentieren. Die Ausstellung wird Arbeiten zeigen, die äußerst zeitgemäß waren und Phänomene einer neu entstandenen Popkultur sowie der sozialen Veränderungen der 1960er Jahre aufgriffen und kritisch reflektierten. Dies geschah mit so einer Selbstverständlichkeit und einem Mut, dass die Werke auch für die heutige Zeit überraschend relevant sind.

Wo & wann? LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster. Dienstag bis Sonntag und feiertags 10 – 18 Uhr. Am zweiten Freitag im Monat (14. November, 12. Dezember) ist die Sammlung bis 22 Uhr, das Foyer bis 24 Uhr geöffnet. Der Eintritt in die Sammlung ist an diesem Tag frei. Infos: www.lwl.org/LWL/Kultur/museumkunstkultur

Wien um 1900: In der Donaumonarchie gärt es. Politisch dem langsamen Verfall ausgesetzt, entwickelt sich Wien, die Metropole der untergehenden Doppelmonarchie, zum Nährboden der Künste. Fin de Siècle und Aufbruch in die Moderne, Jugendstil und Expressionismus – in diesem Spannungsfeld bewegt sich auch das bekannte Wiener Dreigestirn Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka mit ihren sinnlich-erotischen Frauenbildnissen. Der weibliche Körper, seine Erotik, seine Nacktheit, rückt ins Zentrum ihrer Betrachtung. Das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster widmet sich diesem Thema in der Sonderausstellung »Klimt, Schiele, Kokoschka – Die Verführung der Linie«, die noch bis zum 18. Januar rund 80 Zeichnungen und Grafiken zeigt und diese mit historischen Fotos kombiniert. Parallel dazu zeigt die Schau »nAcKTE – Picassos Akte« Werke aus dem Eigenbestand des Museums, die sich dem Thema des Aktes widmen.

Wo & wann? Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, Picassoplatz 1, 48143 Münster. Täglich 10 – 18Uhr, montags geschlossen Infos: www.kunstmuseum-picasso-muenster.de

MÜNSTER, DEINE MUSEEN … Wussten Sie, dass die Stadt Münster mit 26 Ausstellungshäusern aufwarten kann, voll erstaunlicher Exponate aus einem großen Spektrum an Themen, Epochen, Kulturen und Kunstgattungen? Vom mittelalterlichen Reliquienschatz bis zu kostbaren Raritäten aus den Kulturen Ostasiens, von Picasso, Macke und Richter bis zur Art Brut, von der Bockwindmühle bis zum Mammut-Skelett, von Annette von Droste-Hülshoff bis zu über 1200 Jahren Stadtgeschichte – es ist alles dabei! Wer wissen will, was es hier alles zu sehen gibt: In dem neuen Buch »Museen in Münster« finden Sie einen tollen Begleiter und Museumsführer mit über 200 Farbabbildungen und allen wichtigen Infos. Museen in Münster – Museumsführer Hrsg.: Dr. Barbara Rommé, Verlag: Münstermitte Medienverlag ISBN: 978-3-943557-23-7, 144 Seiten, 14,95 €

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Das Foto zeigt die Kreuzung von Aegidiistraße und Rothenburg. Zahlreiche Häuser wurden am 10. Oktober 1943 dem Erdboden gleichgemacht, Foto: Stadtmuseum Münster / Sammlung Hülsbusch

ALS DAS ALTE MÜNSTER UNTERGING Im letzten Kriegsjahr 1945 glich Münster eher einer antiken Ruinenlandschaft als einer mitteleuropäischen Stadt des 20. Jahrhunderts. Als wichtige Verwaltungs- und Garnisonsstadt war Münster ein strategisch wichtiges Ziel des Flächenbombardements. Besonders betroffen: Die Altstadt und Wohngebiete. »Moral bombing« nannten das die Alliierten, also das bewusste Bombardieren der Zivilbevölkerung, um eben jene zu demoralisieren. Die neue Ausstellung »Das untergegangene Münster – Fotos von 1940 bis 1945« im Stadtmuseum führt uns die im Bombenhagel untergehende Stadt in unbekannten Bildern noch einmal vor Augen.

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Willkommen in der Weissenburg

Zur Wildsaison serviert Ihnen unser Küchenteam leckere Wildspezialitäten. Das Wildbret kommt dabei teils aus der eigenen Jagd und die Zubereitung hat bei uns eine lange Tradition. • 80 Zimmer mit 140 Betten • großzügiger Wellness- und Spa-Bereich auf 700 m2 Fläche mit Schwimmbad, Sauna, Dampfbad, Sanarium und Fitness-Bereich Am 28. Oktober 1944 begann um 14.24 Uhr ein etwa zwanzigminütiger Luftangriff: Vier Stunden später brach der gotische Rathausgiebel in sich zusammen

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ie völlig zerbombte Altstadt wurde seit den späten 1940er Jahren wiederaufgebaut. Doch rund 70 Jahre nach Kriegsende werden Zeitzeugen weniger und die Erinnerung an die radikale Verwüstung verblasst. Entsprechend sind viele der Aufnahmen zum ersten Mal überhaupt öffentlich zu sehen. Sie alle zeigen zerstörte Straßenzüge oder Hauptbauten in der Innenstadt, aber auch Bombentreffer im Außenbereich. Aktuelle Vergleichsaufnahmen und Ausschnitte aus dem Stadtplan neben den historischen Fotos helfen bei der Orientierung und stellen den Bezug zur Gegenwart her. GEFÄHRLICHE FOTOS

Von 1939 bis 1945 wurden 102 Luftangriffe auf Münster geflogen. Sie hinterließen innerhalb des Promenadenrings

Ruinen und ein Trümmerfeld. Auch in den umliegenden Stadtteilen waren die Schäden fürchterlich. Das zum Zentrum hin zunehmende Ausmaß der Zerstörung aber macht deutlich, dass vor allem die Innenstadt und das Bahnhofs- und Hafengebiet die unmittelbaren Angriffsziele waren. Die ersten Angriffe auf den Hafen im Jahr 1940 dokumentieren Fotos von Clemens Hülsbusch. Bilder aus den Jahren 1943/1944 belegen den verheerenden Schaden am Bahnhofsgebäude. Erstmals wurden mit dem Angriff vom 10. Oktober 1943 Häuser am Prinzipalmarkt getroffen und im Aegidiiviertel ganze Straßenzüge dem Erdboden gleichgemacht, wie ein Foto der Kreuzung Aegidiistraße/Rothenburg belegt. Zeitgenössische Berichte überliefern, dass die Straße nach dem Angriff zu beiden Seiten lichterloh brannte und es viele Opfer unter den Bewohnern gab. Den

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NICHT REDEN, MACHEN! Münster und das Münsterland ist für Gründer ein gutes Pflaster. Immer wieder kommen tolle Konzepte zu Stande, die von mutigen (Jung)Unternehmern vorangetrieben werden. Sie sind auf Dauer ein Motor unserer viel gepriesenen mittelständischen Struktur. Wir stellen Ihnen heute fünf junge Konzepte und deren Macher vor. TEXT: JÖRG STAPEL | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

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GEGEN DIE DATEN­KRAKEN Nasanin Bahmani Bahmani Datenschutz & Datensicherheit

KIEPENKERL GOES ONLINE Dr. Ansgar Buschmann www.WannaBeLike.com

Das Thema Datenschutz hat mit der »NSA-Affäre« noch einmal neue Nahrung bekommen. Was trocken klingen mag, kann Nasanin Bahmani mit großer Begeisterung erklären: »Überall wo Daten erhoben werden, muss der sichere Umgang mit ihnen gewährleistet werden.« Die Politik- und Islamwissenschaftlerin hat unter anderem im Iran und Algerien für den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) als Wirtschafts- und Rechtsberaterin gearbeitet und wurde dort später Leiterin der IT-Stelle. Und ist somit auch mit dem Datenschutz stark vertraut. Nach der Rückkehr von Algier nach Berlin, arbeitete die 34-Jährige für ein Unternehmen, bildete sich zur zertifizierten Datenschutzbeauftragten weiter. Der Wirkungskreis der jungen Mutter mit iranischen Wurzeln sind vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, Vereine oder Freiberufler. Zusätzlich bietet Bahmani, die gerade erst mit dem Unternehmerinnenbrief des Landes NRW ausgezeichnet wurde, Kurse für Eltern, Schulen und Schüler an, um sie im Umgang mit persönlichen Daten zu sensibilisieren. Sie zeigt auf, wie die Nutzung von (neuen) Medien auch weiter Spaß macht und nicht von Nebenwirkungen, wie Identitätsdiebstahl oder Cybermobbing, getrübt wird. www.bahmani.de

Digitaler Handel trifft nicht nur den Nerv vieler Käufer im Internet, sondern stößt auch an den Kapitalmärkten auf reges Interesse. Dr. Ansgar Buschmann, Spross der gleichnamigen münsteraner Kaufmannsfamilie, setzt auch auf den Handel im Internet, jedoch ohne selbst Verkäufer der Artikel zu sein. »Lead« heißt das Stichwort. Buschmann ist eine Art Online-Kiepenkerl. Sein mit einem Freund gegründetes Startup WanneBeLike.com zeigt Kleidungsstile von Promis und wo diese im Netz zu kaufen sind. Auf der Webseite des 31-Jährigen sieht der User »seinen« Star und dessen Kleidung auf Bildern. Dazu noch kurze Texte zu den Trends der Metropolen und Hotspots der Schönen und Reichen. Die Zuleitung der Kunden auf die Webseite des Verkäufers oder der Kauf eines Stückes durch den Kunden lässt bei WanneBeLike die Kasse klingeln. Die Firmen zahlen teils schon für die reine Vermittlung, teils für den Kaufabschluss. Warum Münster? »Heimatliebe! Münster ist für ein Startups ideal. Die Stadt ist Neugründungen gegenüber offen, bietet ein großes Potenzial an gut ausgebildeten, innovativen Mitarbeitern sowie einen guten Mix aus gestandenen und jungen Unternehmern mit denen man sich sehr gut austauschen kann.« www.wannabelike.com N O V E M B E R 201 4 ~

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EIN BERLINER IN MÜNSTER Eigentlich hätte Benjamin »Benny« Siegert (33) einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde verdient. Der Flügelflitzer der Preußen erzielte 2007 für den SV Wehen-Wiesbaden das schnellste Tor in der Geschichte des deutschen Profi-Fußballs. Dumm nur, dass bei seinem Knaller nach 7 Sekunden keine Kameras da waren. Die sind zur Anerkennung nötig. Deshalb steht der Rekord im Buch jetzt bei Roy Makaay. Doch Siegert steckt nicht auf: »Ich werde weiter um meinen Eintrag kämpfen«, lacht er. Oder bestenfalls den Rekord noch einmal verbessern …

TEXT: JOACHIM SCHUTH* FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT *stv. Sportchef BILD-NRW 60 |

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A

uch wenn dafür nicht mehr ganz so viel Zeit bleibt. Sein Vertrag bei Preußen läuft am Saisonende aus, im Aufstiegsfall verlängert er sich bis 2016. So oder so – die Adlerträger sind definitiv seine letzte Station als Profi. »Irgendwann muss Schluss sein. Mit dann 34 oder 35 Jahren habe ich lange genug die Knochen hingehalten.« Endstation Münster. Begonnen aber hat alles in seiner Heimat Berlin. KleinBenny wuchs als mittlerer von drei Brüdern im beschaulichen Stadtteil Mariendorf auf. Und war nur schwer zu bändigen. Ein Kraft- und Energiebündel. »Irgendwann«, so Siegert, »wurde es meiner Mutter zu bunt. Der Junge braucht etwas, wo er sich austoben kann. Sie dachte wohl eher an ein Tanzstudio, ich aber wollte lieber Fußball spielen.« JUGEND IN BERLIN

Kurzum: Mit sechs Jahren schickten ihn seine Eltern zum Mariendorfer SV. Dort wurde sein Talent schnell erkannt und gefördert. Von dort ging‘s weiter zu Hertha Zehlendorf und Tennis Borussia Berlin. »Als B-Jugendlicher habe ich erstmals ernsthaft über ProfiFußball nachgedacht«, erzählt Siegert, der schon damals – neben der Schule – eine Menge Zeit in seinen Sport investierte. »Allein zum Training war ich eineinhalb Stunden mit Bus und U-Bahn quer durch Berlin unterwegs. Und das gleich mehrmals pro Woche.« Ein gehöriger Aufwand, der sich aber lohnte: Vor der Saison 2000/2001 lockte ihn der VfL Wolfsburg, wo er über die Amateure sogar den Weg in den Bundesliga-Kader packte. Am 12. Mai 2001 bestritt Siegert beim 3:0-Sieg der Wölfe über Eintracht Frankfurt seinen ersten, allerdings auch einzigen, ErstligaKurz-Einsatz (8 Minuten). Zugleich ließ er sich bei einem Klub-Sponsor zum Speditionskaufmann ausbilden.

Der SCP soll für Mittelfeld-Flitzer Benny Siegert die letzte Profistation sein

»Um auf Nummer sicher zu gehen, falls eine Verletzung meine Laufbahn als Fußballer vorzeitig beenden sollte.« Dazu kam es zum Glück nicht. Vielmehr folgten mit Eintracht Braunschweig, dem SV Wehen-Wiesbaden und dem VfL Osnabrück drei weitere Profistationen, ehe Benny dann 2011 bei den Preußen landete. Ein Volltreffer für Siegert. »Hier bin ich rundum zufrieden«, versichert er im Brustton der Überzeugung, »nicht nur, weil‘s ein toller, ambitionierter Traditionsverein ist. Sondern auch die Stadt Münster ist einfach der Hammer. Ein junges und junggebliebenes Publikum, wunderschöne alte Gebäude und eine gepflegte Gastronomie. Ich will aus Münster nicht mehr weg.«

NEUE HEIMAT MÜNSTER

Was natürlich auch an seiner Julia liegt. Vor drei Jahren lernte er die hübsche, blonde Studentin – inzwischen hat sie ihren Bachelor-Abschluss in Internationalem Business-Management gemacht – kennen und lieben. Gerade erst haben die beiden standesamtlich geheiratet. »Nächsten Sommer steigt dann in Münster die kirchliche Trauung. Mit einer große Party.« Die absolute Krönung wäre natürlich, wenn‘s zeitgleich auch noch mit Preußens Zweitliga-Aufstieg klappen sollte. Siegert: »Die 3. Liga ist total ausgeglichen – und nichts unmöglich …« Obwohl er Fußballer durch und durch ist, dreht sich sein Leben beileibe nicht N O V E M B E R 201 4  ~

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UNSERE PERFEKTEN NOVEMBER­WOCHENENDEN SAMSTAG, 8. NOVEMBER

SONNTAG, 9. NOVEMBER

11:00 Zimt & Sterne

11:00 Herbstzauber mit Martinifest

Schon in Weihnachtsstimmung? Auf der Messe »Zimt & Sterne« in der Halle Münsterland dreht sich am Wochenende jedenfalls alles um das Fest der Liebe … www.zimtundsterne.de

13:00 Britische Winterträume auf Hülshoff

Die »Winterträume« (7.11– 9.11.) auf Burg Hülshoff bringen Sie in Winterstimmung – dieses Mal wird alles very british.

Was für eine schöne Vorbereitung auf die Adventszeit: Mit Kindern sollten Sie heute mal einen Ausflug zum herbstlichen Mühlenhof am Aasee machen.

www.wintertraeume.eu

www.muehlenhof-muenster.de

20:00 Jazz am Germania Campus

13:00 Von Kappes & Gänsen

Beim Raesfelder »Kappesmarkt« lockt ein buntes Programm und offene Geschäfte. Die gibt’s auch in Haltern beim traditionellen »Gänsemarkt«. Jeweils Samstag & Sonntag. www.raesfeld.de www.haltern-am-see.de

Jacob Karlzon zählt zu den besten Pianisten Europas. Er vereint das Beste aus Jazz und Pop. Heute im Factory Hotel (Halle Cloud) am Germania Campus.

14:00 Martinsmärkte im Münsterland

www.soundlakecity.de

www.muensterland.de

In der ganzen Region locken Martinsmärkte in die Innenstädte, z. B. in Greven, Wettringen, Nottuln, Werne oder Reken.

Weihnachtszauber 13. 11. 2014 – 7. 12. 2014

Donnerstag bis Sonntag von 14–18 Uhr Verkauf von außergewöhnlichen Kugeln und Accessoires in gemütlicher Weihnachtsmarkt-Atmosphäre bei Kaffee, Waffeln und Glühwein Ladies-Night mit 1 Glas Prosecco oder Punsch gratis am Donnerstag 13. 11. 2014 ab 18 Uhr 68 |

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SAMSTAG, 15. NOVEMBER

11:11 Es lebe der Prinz!

Die neue Karnevalssession startet durch mit der Prinzenproklamation auf dem Prinzipalmarkt (vermutlich ab etwa 12:30 Uhr). Wie immer mit allerhand Programm vor dem Rathaus. www.bmk-muenster.de

SONNTAG, 16. NOVEMBER

12:00 Gipfel der Designkunst

Heute und morgen steigt wieder der Design Gipfel in der Mensa am Coesfelder Kreuz: Designer zeigen limitierte Stücke, die in keinem Geschäft zu bekommen sind. Heute und Morgen bis 18 Uhr geöffnet. www.design-gipfel.de

11:00 KrippenTradition

Die Krippenausstellung in Telgte ist aus der Vorweihnachtszeit nicht mehr wegzudenken. Heute öffnet sie wieder bis Ende Januar die Tore im RELIGIO Westfälisches Museum für religiöse Kultur. www.museumreligio.de

19:00 Musical im Maikotten

13:00 Adventsmärkte starten

In Gescher, Senden und Wadersloh ist der Advent schon da: Die Vor- Adventsmärkte starten am Wochenende, in Wadersloh heute auch kombiniert mit einem Shoppingsonntag. www.muensterland.de

18:00 Klassik auf Vischering

»Musical-Dinner« – eine Reise durch die großen Musicals, vorgetragen mit erstklassigem Livegesang. 4-Gang-Menü, Preis: 79 Euro. Reservierung erforderlich.

In Burg Vischering (Lüdinghausen) spielt das Shai Maestro Trio auf, das mit harmonischem Jazz, orientalischen Folk-Motiven sowie feinen Melodien und raffinierten Arrangements begeistert.

www.letsshowtime.de

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