MÜNSTER! Nr. 31 Dezember 2014

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N D IE B E S T E TSW E IH N A C H BÄUME

LICHTER, GLANZ & GLÜHWEINDUFT

T IP P S !

Münsters schönste Zeit des Jahres

Winter-BBQ

Leckere Ideen für die Fest-Küche

Geschenk-Tipps Die schönsten Präsente aus Münster

Neuer Bahnhof 3,– Euro Nr. 31 Dez. 2014

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Alles neu: Parken, Gleise, Eingänge


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Danke für meinen schönsten Tag! Danke für meinen schönsten Tag! haben Sie auch schon Lust auf Weihnachten? Na, bestimmt. Alles andere wäre in einer Stadt wie Münster doch verwunderlich: Die Lichter in der Stadt, die Gerüche von Mandeln und Glühwein, die viele urigen Märkte in der Stadt und dem Münsterland. Und hoffentlich Schnee, wie auf unserem Titelbild.

Bleibt uns nur, Ihnen eine schöne Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und – ja, die Zeit rennt – einen guten Rutsch in ein neues, tolles Jahr 2015 zu wünschen! Viel Spaß in und mit MÜNSTER! wünscht

Ihr Christoph Wüllner CHEFREDAKTEUR

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„Wir „Wir fuhren fuhren vom vom Standesamt Standesamt in in einem großartigen Oldtimer „Wir fuhren vom Standesamt in einem großartigen Oldtimer zum zum Kunsthaus Angelmodde. einem großartigen Oldtimer zum Kunsthaus Angelmodde. Alle Tische waren Kunsthaus Alle TischeAngelmodde. waren wunderschön wunderschön eingedeckt, eine Kapelle Alle Tische waren wunderschön eingedeckt, eine Kapelle spielte spielte nur eingedeckt, nur für für uns. uns. eine Kapelle spielte Ein Empfang nur uns. ohnegleichen, Ein für Empfang ohnegleichen, edle edle Ein Empfang ohnegleichen, edle Weine und Hochzeitsmenue, Weine und ein ein Hochzeitsmenue, Weine ein schönen Hochzeitsmenue, wie einem Traum. wie aus ausund einem schönen Traum. wie aus einem schönen Traum. Alles für meinen schönsten Alles für meinen schönsten Tag, Tag, Alles für meinen schönsten Tag, alles Kunsthaus Angelmodde.“ alles vom vom Kunsthaus Angelmodde.“ alles vom Kunsthaus Angelmodde.“ Familienfeste, Familienfeste, Hochzeiten, Hochzeiten, Taufen, Taufen, Familienfeste, Hochzeiten, Taufen, Kommunion, Konfirmation, Kommunion, Konfirmation, TrauerTrauerKommunion, Konfirmation, Trauerfeiern in ansprechendem Ambiente. feiern in ansprechendem Ambiente. feiern in ansprechendem Ambiente. 1 tz Pla tz 1s1ter latz n ü PPla M terr s in n ü Münste in M in

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Und wenn Sie jetzt immer noch nicht wissen, was Sie verschenken sollen: Bestellen sie Ihren Lieben doch einfach ein Weihnachts-Abo von MÜNSTER! – ein Jahr lang das Münster-Gefühl für Zuhause. Alle Infos finden Sie unter www.muenster-magazin.com oder 0251-690 4860.

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Deshalb steht diese Ausgabe, die letzte des Jahres 2014, ganz im Zeichen des Festes – mit wichtigen und witzigen Tipps und ganz viel Inspiration, wie wir hoffen. Aber wir blicken erstmals auch zurück auf ein ziemlich bewegtes Jahr 2014. Unser Rückblick kommt sogar ohne die Weltmeisterschaft in Brasilien aus.

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Münster hat jetzt 300.000 Einwohner –und Tatort-Ermittler Prof. Boerne wirklich extravagante Schuhe …

Weinabend oder lehrreicher

Mit unseren Präsenten lassen Sie Augen

MOMENTE DES MONATS

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MÜNSTERGEFLÜSTER

» GUTSCHEINE FÜR WEIN- UND KOCHKURSE UND WEINABENDE

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ZAHLEN & FAKTEN

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UNSERE TRENDS FÜR DEN DEZEMBER

Tipps & Trends aus der Stadt. WEINKONTOR

» Weingroß- und Einzelhandel » Catering » Eventmanagement

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TERMINE IM DEZEMBER

E-Mail: info@trixibannert.de Web: www.trixibannert.de

WER SCHÖN REISEN WILL, MUSS LEIDEN

Münsters Bahnhof wird umgebaut: Hier finden Sie alles, was Sie dazu wissen müssen.

Die schönsten und wichtigsten Termine, damit der Dezember ein Fest der Vorfreude wird. 36

DIE SCHÖNSTEN GESCHENK-IDEEN ZUM FEST

10 tolle Ideen für das Weihnachtsfest.

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KAMPF UM DIE VERBOTENE STADT

Was passiert mit der alten JVA? Abriss oder Umbau? Der LWL kämpft jetzt für das alte Denkmal mitten in der Stadt.

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IM WINTERWUNDERL AND

Wie Sie das WeihnachtsbaumSchlagen zu einem tollen Familien-Event machen.

Wissenswertes und Kurioses für die launige Smalltalk-Runde. 26

WEIHNACHTSZAUBER IN SPEICHER UND TENNE

Wie Sie Ihre vier Wände in ein echtes Weihnachts-Nest verwandeln.

Was ist los in der Stadt und der Region? Was ist neu, was liegt an? Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand.

» PRÄSENTE VON A-Z UND 1-1000 STK

ÜBER DEN TELLERRAND

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DAS GEHEIMNIS DER SCHUTZ-EICHE

Was ein alter Baum alles zu erzählen hat.


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KAMPF UM DIE VERBOTENE STADT

EIN TRAUM VON STADION

Unglaublich, aber wahr: Die Pläne für einen Umbau des Preußenstadions werden immer konkreter. Wir erklären, was passieren soll. 48

DAS MÜNSTER!-JAHR IN BILDERN

Die Momente des Jahres 2014. 50

UND SIE FANDEN DAS KIND

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bei uns ist jede renovierung anders. DIE SCHÖNSTEN GESCHENK-IDEEN

MÜNSTER GENUSS

Denn wir setzen Ihren individuellen

ÜBER DEN TELLER-RAND

zehn Meisterbetrieben so um, dass Sie

Es muss nicht immer Gans sein: Warum nicht mal ein WinterBBQ zum Fest? 20

AMERICAN BBQ

Leckere Wein-Tipps von Trixi Bannert. 38 56

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Impressum Abo-Service

Zu Besuch im Museum RELíGIO in Telgte. 54

L ÄCHELN AUF HOLL ÄNDISCH

Eine Praxis mit Schaufenster und Auslage? Das wollten wir genauer wissen. 57

MÜNSTER! KOLUMNE

Es weihnachtet sehr – auch bei unserer Kolumnistin. 64

FRAGEBOGEN

Heiko Golbs und Claudia Seifarth erklären, wie sie Heimkinder glücklich machen wollen.

Jede Menge Tipps zum Weihnachtsbaumkauf ab Seite 22!

Raumfabrik Münster/Osnabrück GmbH & Co. KG Hafenweg 24 a – Am Kreativkai 48155 Münster 02 51 / 67 49 98 70 www.raumfabrik.de


SUPERSTARS DER KUNST IN MÜNSTER

Große Jubiläumsausstellung in der Galerie Ostendorf, die 2014 ihren 125. Geburtstag feiert. In der Ausstellung »Best of Galerie Ostendorf« werden Unikate und Graphiken von Ernst Barlach, Marc Chagall, Eduardo Chillida, Christo, Jörg Immendorff, Oskar Koller, Adolf Luther, Markus Lüpertz, August Macke, Heinz Mack, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker, Pablo Picasso, Otto Piene, Gerhard Richter und vielen mehr gezeigt. Noch bis 31. Dezember.

ADVENT IM STADION! Naja, Stadion. Der Sportplatz von Borussia Münster im Geistviertel ist gemeint beim »Adventssingen im Stadion« am 12. Dezember (18 Uhr). Könnte aber gerade deshalb schön werden. Vor allem die Kinder werden aufgefordert Taschenklampen, Kerzen und Laternen mitzubringen, um gemeinsam im Lichtermeer zu singen. Dazu gibt’s lecker Bratwurst und eine Flutlichtkick auf Kunstrasen für die Kleinen.

Wir sind Ihr fachkompetenter Partner für Immobilien in und um Münster.

Keine gute Nachricht für Münsters Kulturfreunde: Generalmusikdirektor Fabrizio Ventura wird Münster zum Sommer 2017 verlassen. Der gebürtige Römer, der von der Staatsoper Istanbul nach Münster wechselte, sucht auf eigenen Wunsch neue Herausforderungen. Immerhin: Eigentlich lief der Vertrag nur bis 2016, jetzt bleibt er wenigstens ein Jahr länger. 2017 ist er dann 10 Jahre lang in Münster im Amt gewesen und kann noch die »Skulptur Projekte 2017« mitprägen.

MÜNSTER-QUIZ

Was ist der »Westfälische Himmel«? Antwort: »Der Rauchfang des Kamins. ›Der Himmel in Westfalen hängt voller Schinken‹, sagt der Volksmund und meint die Decke des Kaminvorraums, an der Schinken und Würste zum Räuchern aufgehängt werden. Wenn man Näpfe aufstellt, um das herabtropfende Fett aufzufangen, besteht auch die Gefahr in ein Fettnäpfchen zu treten.«

MACKE, CHAGAL L, CHRISTO

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Das Münster-Quiz wurde von Wilsberg-Schöpfer Jürgen Kehrer ersonnen und ist erhältlich im MÜNSTER!-Onlineshop unter www.muenster-magazin.com (10,90 Euro, 103 Karten im Schmuckkästchen)

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BOCONCEPT KOMMT NACH MÜNSTER Das ist ja mal ein ShoppingHammer: Die dänische Designmöbelmarke BoConcept wird Anfang 2015 einen Brand Store mit 400 m² Ausstellungsfläche mitten in Münster eröffnen. Auf zwei Etagen wird die Lifestylemarke ihre Designmöbelkollektion in den Räumen über dem Le Club präsentieren. Die Macher in Münster heißen Sebastian Wildner und seine Frau Anne Theres Wildner. »Für mich gehört Münster zu den schönsten historischen Städten in Deutschland. Der neue Store wird sich in einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert befinden. Diese Kombination aus historischer Architektur und skandinavischen Designmöbeln wird ein echter Design-Hotspot werden«, so Sebastian Wildner. Wann genau eröffnet wird, ist noch nicht klar: »Es soll ja ein bisschen spannend bleiben.«

LAUHEIDE IST DEUTSCHLANDS SCHÖNSTER FRIEDHOF Er ist der größte städtische Friedhof in Münster – und jetzt auch der schönste in ganz Deutschland: Die Jury des Bestattungen. de-Awards 2014 hat den Waldfriedhof Lauheide zum Sieger gekürt. Die Jury hat den Waldfriedhof aus rund 40 nominierten Friedhöfen ausgewählt. Er ist 82 Hektar groß und liegt in einem Naherholungsgebiet an der Ems. Er verfügt über 41.000 Grabstellen, darunter Landschaftsgräber auf Lichtungen oder Reihengräber zwischen den Waldwegen.

WITZIGE WERBUNG Seien wir mal ehrlich: Jeder ist doch schon mal bei einer dieser Sendungen hängen geblieben, in der Werbespots aus aller Welt gezeigt werden. Und zwar, weil die teilweise wirklich witzig sind. Die besten Spots des Jahres gibt es bei der »Cannes Rolle« zu sehen, die das Cineplex und der Marketing-Club Münster/Osnabrück in dem Kino am 1. Dezember präsentieren. Karten nur im VVK unter www.tickets-mc.de

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Weihnachtszauber IN SPEICHER UND TENNE Alleinlage, großzügige Räume und einen weiten Blick genießen Heike Schulze Blasum, ihr Mann Michael und Sohn Johann im umgebauten Speicher von 1847 am Rand von Albachten. Platz genug zum Dekorieren. Und den braucht Heike auch, denn von hier aus betreibt sie ihr Geschäft schubla – Deko for Rent. Was könnte uns also besser in weihnachtliche Stimmung versetzen, als eine kleine Führung durch ihren geschmückten Speicher? TEXT & FOTOS: ULRIKE MEYWALD

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Um von der Wohndiele in den seitlichen Keller zu gelangen, zieht man einfach die Treppe zur Upkammer nach oben. Die Idee dazu hatte Heikes Schwiegervater Theodor Reers


Die Innenseiten der Außenwände sind unverputzt und heben sich damit von den neu eingezogenen, weiß verputzten Wänden ab. Passend dazu dekorierte Heike den Esstisch in warmen Kupfer- und Orangetönen. Unten: Welche Fenster neu hinzugefügt wurden, ist an der Fassade des früheren Kornspeichers direkt ersichtlich. Sie haben eine dunkle Metalleinfassung

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ie Idee zur Gründung einer Firma zum Verleih von Dekoelementen kam durch ihre eigene Hochzeit, die sie und Michael 2003 im großen Zelt auf dem elterlichen Hof feierten. Heike hatte sich selbst um die Dekoration gekümmert und daher nach der Hochzeit einen großen Bestand, den der Bruder einer Freundin gern für seine eigene Hochzeit haben wollte. »Eigentlich habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht«, lacht Heike, »denn Räume schön zu gestalten, habe ich immer schon gern gemacht.«

Dass sie eines Tages wieder in Albachten wohnen würde, war ihr schon als junges Mädchen klar. »Meine Schwestern und ich haben natürlich mit angepackt in der Landwirtschaft. Als ich klein war, hatten wir Schweine, Rinder und Kühe und das hier war der Kornspeicher.« Wo jetzt ihr Wohnzimmer ist, hat sie früher Korn geschippt und dabei schon die Idee gehabt, später mal hier zu wohnen. »Wahrscheinlich habe ich D E Z E M B E R 201 4  ~

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ÜBER DEN TELLER Der Landgasthof Pleister Mühle hat sich zu einem echten Geheimtipp entwickelt, nicht nur für Ausflügler. Denn das wöchentliche Barbecue, was die Eheleute Gabriele und Bernd Cronrath mit ihrem Team anbieten, steht amerikanischen Vorbildern in nichts nach. Und ist in der hiesigen Gastronomielandschaft eine echte Bereicherung. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

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ir sind dafür bekannt, dass wir sehr stark auf regionale Küche setzen«, sagt die Hausherrin. »Aber zumindest donnerstags wollen wir auch mal über den Tellerrand hinaus schauen. Die Welt ist ja doch etwas größer.« Je mehr sich die beiden mit dem Thema Barbecue – oder BBQ, wie der Eingeweihte schreibt – beschäftigten, desto faszinierender fanden sie die amerikanischste aller Kochkünste. Auch weil immer mehr Gäste nachfragten, warum denn nicht öfter gegrillt werde. Das nahmen die Eheleute Cronrath zum Anlass sich Gedanken zu machen – auch wenn immer noch nicht gegrillt wird. »Der größte Fehler ist es, BBQ einfach mit Grillen gleichzusetzen. Dazwischen liegen Welten. Pute, Nacken, Wurst – das ist nicht das, was ein Amerikaner unter Barbecue versteht«. Beim BBQ geht es, einfach gesagt, um das lange Garen von großen Fleischstücken bei niedrigen Temperaturen. Zubereitet werden die in der Regel in einem echten Smoker, was allerdings ein Riesengerät ist. Der typische Rauchgeschmack kann für den US-Geschmack gar nicht stark genug sein, in deutschen Landen wird eine dezentere Note favorisiert, auch um den Eigengeschmack des Fleisches nicht zu ersticken. Auf die Fleischqualität wird in der Pleister Mühle großen Wert gelegt. »Wir nutzen regionale Versorger. Wenn das nicht klappt, haben wir einen Lieferanten in Nebraska.« Kein Geringerer als Dan Morgan, ein echter Rinderbaron, dem in großen deutschen Tageszeitungen schon allerhand Platz gewidmet wurde. Versuchen Sie es doch mal: Wenn Weihnachten dieses Jahr wieder so mild wird, ist es ohnehin kein Problem, mal eben den Grill anzuwerfen. Und wenn doch der Schnee fällt, wird eben mit dicker Jacke und einem Tässchen Glühwein angegrillt. Ein Blick über den Tellerrand des festlichen Speiseplans gewissermaßen.

BBQ GEHT AUCH OHNE SMOKER Nicht jeder kann und will sich gleich einen Smoker besorgen. In vielen Haushalten stehen allerdings heute schon recht große Grills mit Deckel. Das Geheimnis beim Barbecue ist das lange Garen, es gilt also vorsichtig mit der Kohle zu sein und das Fleisch nicht direkt auf das Feuer legen. Das Smoken lässt sich mit dem handelsüblichen Deckelgrill wunderbar simulieren. Am besten vor dem Smoken ein Stück Buchenholz 24 Stunden in einen Eimer Wasser legen und dann mit auf den Grill. So setzt der Räuchereffekt ebenfalls ein.

Beef Brisket und Pulled Pork Zutaten für 4 Personen 300 g 300 g

Rinderbrust Schweineschulter

Marinade (Menge nach Geschmack) Paprikapulver (rosenscharf) Knoblauchgranulat Zwiebelgranulat Thymian Salz (grob) Pfeffer (gemahlen) Zubereitung Mit der Barbecue-Marinade einreiben, 24 Stunden in Folie eingewickelt im Kühlschrank ziehen lassen. Dann für 18 Stunden bei 80 Grad in den Smoker. Das Pork ist perfekt, wenn es quasi vor Zartheit zerfällt. Nach Geschmack kann das sich lösende Fleisch nochmal in Barbecue-Sauce gewendet werden. Das sichere Zeichen, dass das Beef gelungen ist, ist ein schöner rosa Rand. Marinade: Paprikapulver (rosenscharf), Knoblauchgranulat, Zwiebelgranulat, Thymian, Salz und Pfeffer zu einem Pulver mörsern. Damit wird das Fleisch jeweils eingerieben.

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Katharina Püning (29) ist noch bis September 2015 die amtierende Weihnachtsbaumkönigin Deutschlands. Wenn jetzt noch etwas Schnee fällt, verwandelt sich der Hof ihrer Familie in Alverskirchen in ein echtes Winterwunderland

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Im Winterwunderland Mit dem Planwagen in die verschneite Schonung, eine Tanne aussuchen und mit der ganzen Familie zusammen selbst schlagen. Dann noch ein leckerer Glühwein und das vorweihnachtliche Treiben beobachten. Machen Sie Ihren Weihnachtsbaum-Kauf doch mal zu einem schönen kleinen Event im Advent. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER

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öglich ist das auf vielen Höfen im Münsterland, die Tannenbäume als Direktvermarkter anbieten. Es muss ja nicht immer der Stand auf dem Parkplatz sein. Eine der beliebtesten Anlaufstellen im Münsterland ist der Hof Püning in Alverskirchen. Hier gibt’s nicht nur alles, was das Weihnachtsbaumherz begehrt, sondern auch die amtierende Weihnachtsbaumkönigin: die Tochter des Hauses, Katharina. FAIRE PREISE

Die 29-jährige Studentin der Agrarwissenschaften erklärt ihr kleines Winterwunderland: »Wir versuchen einfach den Menschen eine schöne vorweihnachtliche Atmosphäre zu bieten. Es gibt eine Glühweinscheune mit kostenlosem Glühwein, Leckereien, Holzdeko für den Baum wird verkauft, für die Kinder gibt’s eine Strohund eine Hüpfburg.« Die Bäume stehen auf dem Hof in Reihen und werden präsentiert. Jeder Baum wird vermessen, bezahlt werden dieses Jahr 16 Euro pro Meter. »Damit liegen wir preislich absolut an der Untergrenze.«

DIE TIPPS DER »WEIHNACHTSBAUM-KÖNIGIN« Am widerstandsfähigsten sind Nordmanntannen. Blaufichten haben spitze Nadeln, riechen aber toll. Korktannen sind schlank und deshalb gerade für kleine Wohnungen geeignet, Colorado-Tannen wachsen wie sie wollen, bestechen so aber durch ihre Individualität.

Nicht wundern: Wegen des nassen Sommers und des warmen Herbstes werden die Bäume in diesem Jahr wohl früher nadeln.

FÜR DIE GANZE FAMILIE

Unbezahlbar ist aber ohnehin eher das Gesamtpaket. »Wer möchte, kann in die Schonung am Haus laufen, sich einen Baum aussuchen und selbst sägen. Wir bieten auch Planwagenfahrten an.

Tannen müssen sich Zuhause akklimatisieren: Entnetzen, erstmal nach draußen stellen, pro Tag brauchen sie etwa 3 Liter Wasser. Die Rinde nicht verletzten, sonst nadeln die Bäume früher. Jeden Tag kräftig gießen.

Fußbodenheizungen und zu warme Räume bekommen den Bäumen nicht gut und lassen sie früher nadeln. D E Z E M B E R 201 4  ~

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Von der Zentrale, dem sogenannten Panoptikum, können alle vier Zellenflügel überwacht werden Foto: LWL-DLBW / H. Dülberg

KAMPF UM DIE VERBOTENE STADT

Seit über 150 Jahren erhebt sich kurz hinter der Promenade das mächtige Bollwerk der JVA. Einst außerhalb der Innenstadt errichtet, liegt der Bau heute in allerbester Lage. Seit die Entscheidung gefallen ist, eine neue JVA zu bauen, gärt unterschwellig die Frage, was eigentlich mit dem alten, denkmalgeschützten Gebäude passiert? Es zeichnet sich ein Konflikt ab zwischen Investoreninteressen auf der einen Seite und Denkmalschutz auf der anderen. Der LWL steht für Letzteres – und geht jetzt in die Offensive. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER

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ie meisten Münsteraner kennen von der JVA nur die mächtige Außenmauer entlang der Gartenstraße, für Bewohner der Kreuzviertels dient auch der markante Glockenturm als Orientierungspunkt und Landmarke. Aber sonst? Eine Justizvollzugsanstalt ist nicht zwingend mit positiven Gefühlen besetzt, manch einem mag bei dem Gedanken an etwaige Ausbrüche sogar mulmig zumute sein. Nicht die besten Voraussetzungen, um für den Erhalt eines Bauwerkes zu werben, dass als eines der wenigen Denkmäler in Münster vom Krieg im Wesentlichen verschont geblieben ist. Bei einem alliierten Bombenangriff auf die Altstadt wurden die Kapelle und das Lazarett zerstört. Ansonsten steht das Gebäude so, wie es ab 1844 von dem Schinkel-Schüler Carl Ferdinand Busse erdacht wurde. VORBILDER AUS LONDON UND PHIL ADELPHIA

»Seinerzeit war das Gebäude eine Sensation und ganz nah am Puls der Zeit, ein Stück weltweite Innovation hier in Münster, gewissermaßen eine Verbotene Stadt«, erklärt Landeskonservator Markus Harzenetter. LWL-Denkmalpfleger Jost Schäfer ergänzt, dass die JVA nach dem Vorbild von Gefängnissen in London-Pentonville, Philadelphia und Berlin-Moabit entstand. »Es ist das älteste Zellengefängnis im

Das Luftbild (2010) zeigt die Ausmaße der alten JVA: Mitten in der Innenstadt erstreckt sich das Gelände über 40.000 m2 Foto: Archiv JVA Münster

preußischen Deutschland und Denkmal seit 1984.« In der Tat: Unsere JVA ist durch die architektonische Anlehnung an die englische Schlossarchitektur wohl schöner als die meisten Neubauten der letzten 90 Jahre. SCHATZ AUS PREUSSISCHER ZEIT

Ein Grund, warum die langjährige JVA-Leiterin Maria Look immer für den Erhalt der Gebäude geworben hat: »Nach 160 Jahren besteht natürlich Erweiterungs- und Sanierungsbedarf. Laut Verfassungsgericht sind etwa offene Toiletten nicht zumutbar. Aber eine Nutzung als Gefängnis wäre weiterhin möglich, wenn auch mit geringerer Belegungszahl. Wir gehen hier auch nicht raus, bevor wir was Neues haben.« Wichtig sei der Erhalt des Gebäudes, auch mit einer anderen Nutzung. Irgendwie sind sich alle einig. Maria Look, ebenso wie LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Thale für die die JVA »ein wunderbarer Schatz aus preußischer Zeit« ist. Oder Barbara Rommé, die Leiterin des Stadtmuseums: »Nachdem die Bezirksregierung am Domplatz der Abrisswelle der 60er Jahre zum Opfer fiel, ist es das älteste Gebäude aus preußischer Zeit. Die Bedeutung für Münster ist immens, es ist ein unverzichtbares Element.« Und für die D E Z E M B E R 201 4 ~

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Die schönsten Geschenk-Ideen zum Fest ALLE JAHRE WIEDER! Eigentlich ist dieses Buch kein Weihnachtspräsent, denn wenn Sie es erst Heiligabend verschenken, ist es schon zu spät. Dargestellt werden hiesige Bräuche, Rezepte und Lieder der Adventszeit. Also, lieber schon zu Nikolaus verschenken! Caroline und Philipp von Ketteler: Alle Jahre wieder! Ein Weihnachtsbuch für die ganze Familie. Aschendorff-Verlag, 112 Seiten, mit Illustrationen, geb., ISBN 978-3-402-13092-6, 19,80 Euro

DAS MÜNSTER!-ABO Das ganze Jahr lang MÜNSTER! im Briefkasten: die besten Reportagen und Fotos, die interessanten Tipps und Termine, die leckersten Rezepte – eben alles, was das Münsterland so l(i)ebenswert macht! Das Ganze kostet nur 30 Euro für 11 Ausgaben – und wird den Beschenkten garantiert glücklich machen! Infos: www.muenster-magazin.com oder 0251-6904860

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EINE STADT IM KRIEG! Wie wirkte sich der Krieg auf Münster aus? Was passierte mit den Soldaten aus der Stadt? Keine einfache, aber eine hochinteressante Lektüre zum 100 Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs bietet dieses Buch. Christian Steinhagen: Münster 1914– 1918. Eine Stadt im Krieg. AschendorffVerlag, 244 Seiten, mit umfangreichen Abbildungen, geb., ISBN 978-3-40213048-3, 22 Euro

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Apassionata ist für Pferdefans seit Jahren ein absolutes Pflichtprogramm. Am 4. / 5.April 2015 gastiert die Show wieder in der Halle Münsterland, die sich bei »Die goldene Spur« in ein ganz besonderes Museum verwandelt, eines, in dem Pferde und Reiter der Extraklasse Ausstellungsstücke zum Leben erwachen lassen! Während der rund zweistündigen Show folgen die Zuschauer dem jungen Helden Pierre bei dessen Suche nach dem verschwundenen Lächeln einer Frau durch fantastische Welten voller emotional überwältigender Höhepunkte. Infos und Karten: www.apassionata.com

KINDER-ROMAN AUS MÜNSTER »Rissa Filial und das Vermächtnis der Fabelwelt« heißt das Erstlingswerk der Münsteraner Doktorandin Katie Grosser. Das Buch entführt die kleine Heldin in eine Welt von Feen, Trollen, Nymphen und Kobolden. Die erste Fortsetzung erscheint im Frühjahr. Für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Katie Grosser: »Rissa Filial und das Vermächtnis der Fabelwelt«. 2014, 260 Seiten, Casimir-Verlag; Trendelburg, ISBN-13 978-3-940877-22-2, 12,95 Euro

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Marcus Ahlers, Chef des gleichnamigen MĂśbelhauses in Nottuln, vor der riesigen Eiche

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DAS GEHEIMNIS DER SCHUTZ-EICHE Ein geflügeltes Wort unter Journalisten lautet: Die Geschichten liegen auf der Straße. Und manchmal auch an den Straße. Genauer der Appelhülsener Straße in Nottuln. Hier liegt vor dem Möbelhaus Ahlers ein riesiger Eichenstamm. Wer anhält und ihn betrachtet fragt sich unwillkürlich, was dieser Baum wohl alles erlebt haben mag, was sein Geheimnis ist? Wir sind eingestiegen in eine bewegte Geschichte von Glück und Tod. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER

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eit 27 Jahren ist Norbert Ahlers, der Seniorchef des Möbelhauses, Pächter der Jagd auf dem Hof Große Pawig in Dülmen. Und seitdem fasziniert ihn diese riesige Eiche. »Er hat regelrecht darum gefreit«, lacht Heinrich Große Pawig (72), der bis vor 7 Jahren den Hof selbst führte. 1967 übernahm der Vater des Bauern diesen Hof. Die eigene Hofstelle in Gelsenkirchen, die seit dem 13. Jahrhundert in Familienbesitz war, musste dem Ausbau der A52 weichen. »Damals standen hier noch mehr Eichen«, erinnert sich Große Pawig. »Aber die jetzt gefällte Eiche war immer etwas Besonders. Als einzige hatte sie zahllose Wassereiser entlang des Stammes.« DER TOD DES HOFERBEN

Die Geschichte des Hofes und damit des Baumes kann auch Große Pawig heute nur anhand alter Chroniken nachvollziehen. Lässt sich so etwas über die Eiche herausfinden? Gegründet wurde der damalige Hof Twehues im Jahre 1609. Bis es 1812 zu einem folgenschweren Unglück kam: Der letzte

Bauer Große Pawig auf dem Stumpf der Schutzeiche des alten Hofes

– kinderlose und unverheiratete – Besitzer wurde vom Blitz erschlagen. Schließlich kam der Hof in den Besitz der Familie von und zur Mühlen, die den Hof dann schließlich 1967 veräußerte. IMMER WIEDER BLITZE

Zu der Eiche bisher kein Wort. Aber vielleicht war der schicksalhafte Blitzschlag von 1812, der Grund warum der

Baum gepflanzt wurde? Denn dass es später nicht öfter zu solch schrecklichen Unglücken kam, haben die Hofbesitzer eigentlich nur ihren Eichen zu verdanken. Große Pawig erinnert sich: »Allein ich habe drei Blitzeinschläge erlebt. Einmal wurde die Krone einer Eiche auf eines der Häuser geschleudert, so mächtig hat es gerummst.« Das Haus musste geflickt werden, doch Menschen kamen nicht zu schaden. Die mächtigen Eichen fingen die

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SCP-Sportvorstand Carsten Gockel mitten in der Problemzone: Die marode Westtribüne des Preußenstadions

EIN TRAUM VON STADION Wer Anhänger des SC Preußen Münster ist, der weiß was es bedeutet, Träume zu haben. Den Traum davon endlich wieder in die 2.Liga aufzusteigen. Den Traum vielleicht sogar nochmal erstklassig zu spielen. Oder auch nur der Traum, irgendwann einmal in einem echten Fußballstadion die Adlerträger anfeuern zu dürfen. Ob zumindest letzterer bald Realität wird?

TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER

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ltehrwürdig« sagen die einen und meinen es historischhöflich. »Eine echte Bruchbude«, sagen andere und beschreiben eigentlich nur das, was sie sehen. Vor allem, wenn der Blick in Richtung der Westtribüne des Preußenstadions an der Hammer Straße schweift. Die ist derartig baufällig, dass sie für Zuschauer gesperrt ist. Direkt darüber prangt die moderne Anzeigentafel. Was für ein Gegensatz – und was für ein Ärgernis. Denn seit dem die Spiele der Preußen regelmäßig in der Sportschau vor einem Millionenpublikum gezeigt werden, fällt die marode Tribüne natürlich auch bundesweit negativ auf. Während heutzutage fast jeder Kleckerverein in einem neuen Stadion auflaufen darf, präsentiert ausgerechnet das für seine Schönheit und Lebensqualität gerühmte Münster alle zwei Wochen zigmillionen Zuschauern eine Bauruine. »EIN QUANTENSPRUNG«

Umso begeisterter ist das Feedback auf den neuen Bebauungsplan, der am 10. Dezember im Rat der Stadt zur Abstimmung steht. Es geht dabei, um Stadtdirektor Hartwig Schultheiß zu zitieren, um nicht weniger als einen »Quantensprung«. Auch SCP-Sportdirektor Carsten Gockel zeigt sich begeistert. Aber worum geht es eigentlich genau?

Der Bebauungsplan Sportpark Berg Fidel: Vorgesehen ist ein Stadion ohne Aschebahn. Vor dem Haupteingang könnten ein Vorplatz und ein Funktionsgebäude für den Verein entstehen. Im Süden sollen weitere Trainingsplätze entstehen. Dort, wo jetzt alter Asche- und der Gästeparkplatz sind, können neue Parkdecks entstehen Quelle: Stadt Münster

entsteht.« Langsam, allerdings. Stück für Stück. Die großen Parteien im Rat haben sich das Thema Westtribüne allesamt auf die Fahnen geschrieben. Was mit der Gegengerade und der Fankurve im Osten passiert, dazu gibt es noch keine konkreten Aussagen. KNACKPUNKT KOSTEN

Gockel: »Der Plan, den wir zusammen mit der Verwaltung entwickelt haben, sieht vor, dass Stadion komplett und durchgehend zu überdachen. Die alte Westtribüne soll durch eine neue ersetzt werden.« So könne der Schallschutz – das große Streitthema der Vergangenheit – für die Anwohner am Berg Fidel besser gewährleistet werden. Und nebenbei kommt mehr Stimmung auf. »Denn die Tribüne soll an den Rasen herangezogen werden, so dass ein echtes Fußballstadion

Durch die Verabschiedung des neuen Bebauungsplans, der übrigens gesetzlich vorgeschrieben ist, weil der alte nicht mehr gültig ist, werden aber doch Pflöcke eingeschlagen. Für Architekt Uwe Landheer, der das Stadion seit Jahren wie aus seiner Westentasche kennt, geht es bei dem von ihm mitentwickelten Plan ja um mehr. »Die Tribünen könnten perspektivisch ausgebaut werden. Es entsteht ein durchgehendes Dach auf einer Höhe, die Ecken

bleiben erstmal frei. Wenn dann noch die Lautsprecher nach Osten gedreht werden, ist es für die Anwohner sogar deutlich leiser.« Leise spielt auch noch diese Zukunftsmusik, aber sie ist zu vernehmen. Landheer arbeitet gerade an einer »emotionalen Visualisierung«, die kurz vor der Ratssitzung präsentiert werden soll. Ein Knackpunkt sind natürlich die Kosten: Gockel stellt klar: »Wir als Verein können die nicht schultern, in der 3. Liga lässt sich das nicht leisten.« Im Gespräch sind Modelle der Kofinanzierung mit der Stadt, auch etwa die Idee, die Tribüne an den Verein zu vermieten. Auf Zahlen will sich Gockel nicht festlegen lassen. »Die neue Haupttribüne hat 5 Mio. Euro gekostet, die neue Westtribüne wäre sicher deutlich billiger zu haben.« Bei der Umsetzung D E Z E M B E R 201 4  ~

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2014

Das MÜNSTER!Jahr in Bildern JANUAR

Im Januar endete ein Stück Automobil-Geschichte im Münsterland: Die letzte Rettungsfrist für die Automanufaktur Wiesmann in Dülmen verstrich ungenutzt. Die letzten Hoffnungen für die SportwagenSchmiede zerbrachen, als im Frühjahr so ziemlich alles versteigert wurde, was Erlös versprach – inklusive der Namensrechte und des Gekko-Logos als Markenzeichen.

MÄRZ

Elefantendame Corny ist (immer noch) schwanger. Im März konnten wir den Babyfanten erstmals auf dem Ultraschall sehen – vielleicht schon zu Weihnachten dann »in echt«. Die Geburt steht jetzt bald an. Solange wird die schwangere Corny im Allwetterzoo kräftig umsorgt, bekommt sogar einen eigenes Schlafgemach.

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wir wenn Wie schnell ein Jahr vergeht, merken F wir die Jahresrückblicke in ARD und ZD die Welt anschauen. Was für Deutschland und nd nicht interessant ist, ist es für das Münsterla t, als wir minder. Haben wir zumindest gemerk erten. die Ausgaben dieses Jahres durchblätt die Unser Jahresrückblick zeigt noch mal erzählt Momente der Monate in 2014 – und die Geschichten weiter… FEBRUAR

Im Februar bewegte uns vor allem die Geschichte von Joy Meyer aus Steinfurt. Das Mädchen leidet an einer seltenen Stoffwechselerkrankung – und durfte nach einem Jahr im Krankenhaus endlich wieder nach Hause.

APRIL

Otto Piene hat sie leider nicht mehr erlebt, die große Eröffnung des LWL-Museums am Domplatz. Sein Kunstwerk aber schon. Ab April begann der Umzug seines Kunstwerks »Silberne Frequenz« mit 410 Kugeln an die neue Fassade. Er hatte seine Kunst am Bau eigens für Münsters neues Aushängeschild überarbeitet. Piene starb im Juli 2014.


JUNI

MAI

Als wir Meinhard Zanger, den Intendanten des WolfgangBorchert-Theaters (WBT), im Mai auf der Baustelle der neuen Spielstätte im Flechtheim-Speicher trafen, da gehörte noch eine Menge Fantasie dazu, sich hier ein Theater vorzustellen. Inzwischen ist das WBT im Speicher angekommen, auch wenn immer noch viel zu tun ist. Trotzdem ein beeindruckender handwerklicher und kultureller Kraftakt, der sich aber gelohnt hat. Ach ja, und Zangers Haare sind heute auch kürzer …

Anfang Juni stand Weitspringerin Lena Malkus nach einem 6,88-Meter-Sprung an der Spitze der Weltrangliste. Doch dann stürzte die Leichtathletin des SC Preußen Münster tief – und verpasste die Qualifikation zur Europameisterschaft. Jetzt ist sie zurück aus dem Formtief. Der Lohn: Trainingslager mit dem TopTeam des Deutschen Leichtathletikverbands (DLV) auf der Südhalbkugel und die Berufung in den DLV-A-Kader. In der Praxis bedeutet das eine bessere Unterstützung – und nächste Jahr kommt auch schon die U23-WM.

JULI & AUGUST

Was für ein schrecklich-schöner Sommer: Schon im Juni schaffte es das große Pfingstunwetter in unsere Momente. Leider. Am 28. Juli kam dann alles noch dicker: Der Jahrhundert-Regen. Menschen starben, Straßen wurden überflutet, Existenzen vernichtet, finanziell entstanden riesige Schäden sowohl für Privatleute, als auch für die Stadt. Und es zeigte sich, wozu Münster fähig ist, wenn es darauf ankommt: Der Regen verursachte eine eben solche Flut an Spenden, die Hilfsbereitschaft der Menschen, etwa durch die Facebook-Gruppe »Regen in Münster«, war enorm. Und das ist am Ende das, was bleibt.

SEPTEMBER OKTOBER

Seit September ist Münster um eine echte Attraktion reicher. Das neue LWL-Museum für Kunst und Kultur erweist sich als Publikumsmagnet. Und mit der ersten Sonderausstellung »Das nackte Leben« (eröffnete im November) schoss sich das Haus am Domplatz direkt in die internationale Museumsspitze. Denn eine solche Zusammenführung Londoner Kunst zwischen 1950 und 1980 hatten selbst die Briten noch nicht gesehen. Und das ist wirklich ein Kunststück.

Als im Oktober der Giro bei bestem Wetter durch das Münsterland rollte, war vor allem einer begeistert: Münsters OB Markus Lewe (CDU). Denn neben ihm saß mit Christian Prudhomme immerhin der Chef der Tour de France. Der nicht minder begeistert gewesen sein dürfte. Lewes Ziel: Die Tour nach Münster holen. Konkretes gibt es dazu noch nicht, weder zu eventuellen Kosten, noch zum Ablauf. Immerhin verriet Prudhomme kürzlich, dass 2017 ein denkbarer Zeitpunkt für einen Start in Deutschland sei.


UND SIE FANDEN DAS KIND Kennen Sie das Museum Religio in Telgte? Nein? Na, aber das »Krippenmuseum« sagt Ihnen sicher etwas. So heißt es oft noch reichlich verkürzt im »Volksmund«. Und wenn Sie es noch nicht besucht haben – Ihre Eltern garantiert. Früher ein wahrer Publikumsmagnet, hat das Museum heute etwas zu kämpfen. Obwohl es 2014 immerhin den 80. Jahrestag feiert. Die Demografie, die große Konkurrenz anderer Häuser und Museen allgemein stehen gerade bei der jüngeren Generation wohl auch nicht mehr ganz oben auf der »Freizeit-To-Do«-Liste. Vielleicht Zeit, das mal wieder zu ändern… TEXT & FOTOS: CHRISTOPH WÜLLNER

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Das Museum direkt neben der Gnadenkapelle heute und in den 1930er Jahren. Dr. Thomas Ostendorf ist besonders stolz auf den alten Doppelbildstock von 1670

D

r. Thomas Ostendorf (63) ist eigentlich schon sein ganzes berufliches Leben mit dem Museum verbunden, das bis 2012 »Museum Heimathaus Münsterland« hieß. Als Student hat er hier 1980 die Inventarisierung zusammen mit einer Kommilitonin durchgeführt. Als sich abzeichnete, dass ein hauptamtlicher Direktor gesucht wurde, warf er seinen Hut geistesgegenwärtig ins Rennen und amtiert seitdem in dem schmucken Ensemble direkt neben der berühmten Telgter Gnadenkapelle – inzwischen als dienstältester Museumsleiter in Westfalen. Trotz aller Beschaulichkeit führt er hier ein Haus von Weltrang. »Das Museum ist in Deutschland alleinstehend,

international gibt es noch ähnliche Religionsmuseen in Sankt Petersburg und in Glasgow.« 24 Mitarbeiter, eine Ausstellungsfläche von 1600 m², ca. 2000 Exponate, nochmal 50.000 in den Magazinen, 20.000 Werke in der Bibliothek, davon alleine 4000 zu Krippen, ein großes Bildarchiv. Die Fakten lesen sich beeindruckend. GRÖSSTES FORUM NAIVER KUNST

Und doch: Die meisten verbinden mit dem Museum immer noch ausschließlich Weihnachten und Krippen. Die Sonderausstellungen laufen immer etwa bis Mariä Lichtmess, die aktuelle bis zum 1. Februar 2015. Jedes Jahr gibt es ein neues Motto (2014: »Und

sie fanden das Kind«), jedes Jahr eine große Menge an Teilnehmern aus ganz Westfalen. 140 waren es dieses Jahr. »Wir haben oft Bildhauer dabei, die spektakuläre, teils mannshohe Krippen kreiert haben. Vor allem aber viele private Einsender, ein Herr ist seit 1948 ununterbrochen dabei und schickt jedes Jahr eine neue Krippe. Die Telgter Krippenausstellung ist sicher eines der größten Foren naiver Kunst in Deutschland.« Da sind dann Krippen zu sehen, die komplett aus Stroh gefertigt, aus Stein oder im Stile moderner Kunst in Bilder integriert sind. Den Rest des Jahres über nimmt das Thema Krippen allerdings nur recht wenig Raum ein, etwa 1/6 der

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UNSERE PERFEKTEN DEZEMBER-WOCHENENDEN SAMSTAG, 20. DEZEMBER

16:00 Adventsführung durch Münster

Im Schein der Laterne des Stadtführers wirkt Münster noch einmal etwa weihnachtlicher. Wer mehr wissen will zu den Märkten oder mittelalterlichen und neuzeitlichen Adventsbräuchen, der ist hier richtig.

SONNTAG, 21. DEZEMBER

17:00 Ohnsorg-Kult in Münster

10:00 Erst ins Museum …

12:00 … dann Weihnachtsbummel

www.boulevard-muenster.de

www.lwl.org/LWL/Kultur/museum-

www.muenster.de

Kein Auskommen mit dem Einkommen – die Kultkomödie vom Ohnsorg-Theater wird heute im Boulevard Münster (Königspassage 12–14) gegeben. Weitere Vorstellung auch um 20 Uhr.

www.stadtfuehrungen-in-muenster.de

Das neue LWL-Museum am Domplatz ist schon ein echter Publikumsmagnet, gerade jetzt mit der Ausstellung »Das Nackte Leben« mit Bildern aus London ab 1950. Anschauen!

Nach dem Museumsbesuch: Da morgen die Märkte an Lamberti und Überwasser, am 23.12. dann die anderen schließen – nutzen Sie doch die Chance, nochmal weihnachtsbummeln zu gehen …

kunstkultur

20:00 Weihnachtsversteher

Carsten Höfer hat als bestsellerbewährter Kabarettist ein Auge auf die ewigen Probleme zwischen Mann und Frau zur Weihnachtszeit. Im Bennohaus. www.bennohaus.info/kultur/veranstaltungen/

13:00 Ahlener Advent

Heute bietet sich eine gute Gelegenheit, nochmal nach ein paar Weihnachtsgeschenken zu schauen: Die Ahlener City ist bis 18 Uhr verkaufsoffen, der Weihnachtsmarkt geöffnet. www.ahlen.de

Historischer

Weihnachtsmarkt Osnabrück 2014

bis 26.11. 22.12. täglich 1 Uhr 12 bis 2

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Verkaufsoffener Sonntag am 28.12.!

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www.osnabrueck.de/weihnachtsmarkt


Weihnachten & Silvester MITTWOCH, 24. DEZEMBER

Heilig Abend

7:00 Weihnachts-Wochenmarkt

23:00 Christmette im Dom

www.wochenmarkt-muenster.de

www.paulusdom.de

Wer das Festessen noch nicht vorbereitet hat, sollte heute nochmal los. Außerdem läuft am 31.12. das Gutscheinbuch 2014 aus. Schnell noch einlösen und Rabatte sichern! Der Taschenwagen hat übrigens Urlaub.

FREITAG, 26. DEZEMBER

2. Weihnachtstag

19:00 Tod und Teufel

Kontrastprogramm zum Weihnachtsfest: Ein düster-dämonischer Rundgang ab Lambertikirche. Erzählt werden Geschichten um Tod und Teufel auf dem Weg durch die inzwischen wieder düsteren Gassen der Stadt. www.stadt-lupe.de

Die Christmette im Dom sollte jeder Katholik einmal mit gemacht haben. Einmalige Stimmung, großartige Musik. Die Messe startet zwar um 24 Uhr, aber wer einen Platz haben will, sollte spätestens um 23 Uhr da sein.

Qualität Originalität Exklusivität Individualität

MITTWOCH, 31. DEZEMBER

Silvester

18:00 Silvestergala

Im GOP wird Silvester gefeiert: Begrüßung mit einem Glas Prosecco, danach ein leckeres 4-Gänge-Menü und LiveDinnermusik im Wechsel mit der aktuellen Show. Ab Mitternacht wird im ganzen Haus mit Livemusik und DJ gefeiert. www.variete.de/muenster

Marktallee 35 48165 Münster Telefon 02501 27720 www.Nühlen-Augenoptik.de info@Nuehlen-Augenoptik.de


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