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SONNE, LUFT & BLÜTENZAUBER Wie Sie den Frühling im Münsterland am besten genießen
Endlich Frühjahr Oster-Tipps und Gartenfestivals
Tolle Laufstrecken Mit MÜNSTER! fit in den Frühling
Alter Aasee
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Nr. 34 März 2015
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Münsters See in alten Fotos
WILD
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Montag - Freitag 8:00 - 19:00 Uhr Samstag 9:00 - 14:00 Uhr Sonntag1 11:00 - 16:00 Uhr
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Familie?
der Frühling ist da, ganz offiziell! Die Tage werden wieder länger und die MÜNSTER!-Lektüre sollte bald auch auf der Terrasse zumutbar sein – ganz ohne Heizpilz. Mit der Sonne kehren auch die Lebensgeister in der Region zurück. Wir merken das an den vielen tollen Stadt- und Frühlingsfesten, die überall im Münsterland aus dem Boden sprießen wie Osterglocken. Natürlich finden Sie eine schöne Übersicht in unseren Terminen, für das Westfälische Gartenfestival können Sie in unserer Märzausgabe auch Freikarten gewinnen. Ansonsten ist unsere Mischung bunt wie eine Wiese voller Frühlingsblumen. Wir zeigen Ihnen Münsters »Blaues Wunder«, die Clemenskirche, um die ja gerade erst eine aufgeregte politische Diskussion tobt(e). Verkaufen, vermarkten oder einfach alles so lassen? Machen Sie sich doch einfach selbst ein Bild, die Einblicke, die unsere Reportage gewährt, bieten Ihnen genau dazu die Möglichkeit. Egal, ob Kochen oder Wohnen, ob Porträts, Reportagen oder unser Oster-ABC – für interessanten Lesestoff haben wir gesorgt! Zuletzt möchten wir Ihnen noch die große Beilage anlässlich der Messe Bauen & Wohnen ans Herz legen und eine schöne Lektüre wünschen! Ihr Christoph Wüllner CHEFREDAKTEUR
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MÜNSTERS BLAUES WUNDER
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MÜNSTER PULS 04
MOMENTE DES MONATS
MÜNSTER LEBEN 10
Wieso eine Horde Nackter das LWL-Museum stürmte. Und wie Prinz Paul I. in Münster Rosenmontag feierte. 06
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UNSERE TRENDS FÜR DEN MÄRZ
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LEUTE, LEUTE
Was treiben unsere regionalen Promis so? Hier gibt’s Futter für den Kaffeeklatsch. 56
TERMINE IM MÄRZ
Die besten Tipps für die ersten Frühlingswochenenden.
GUTE SCHWINGUNGEN
Ihre Aufgabe für den März: Zum Golf-Schnupperkurs auf Gut Hahues anmelden. MÜNSTER!Leser sparen 40 Euro!
MÜNSTER!-Lieblinge für den Frühling. 50
GRÜNKRAFT IN GIEVENBECK
Gievenbeck ist einer beliebtesten Stadtteile gerade für Familien. In unserer WohnReportage sehen Sie warum …
ZAHLEN & FAKTEN
Wissenswertes und Kurioses für die launige Smalltalk-Runde. 28
MÜNSTERS BL AUES WUNDER
Die Clemenskirche ist seit Monaten Stadtgespräch. Politiker überlegen, die Kirche zu vermarkten. Wir haben uns das Kleinod mal genauer angeschaut.
MÜNSTERGEFLÜSTER
Was ist los in der Stadt und der Region? Was ist neu, was liegt an? Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand.
GRÜNKRAFT IN GIEVENBECK
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OSTERN A BIS Z
Ostern von A bis Z. Mit vielen Fakten, die Ihnen bestimmt neu sind … 30
L ÄUFT. BEI. UNS.
Unser Klassiker im Frühjahr: Wir haben drei Laufstrecken in der Stadt getestet.
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OSTERN A BIS Z
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Lust auf Sprache? EIN SEE FÜR MÜNSTER
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MÜNSTER GENUSS 34
GARTENTRÄUME IN WARENDORF
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Zu Besuch in einer der besten kulinarischen Adressen der Stadt, dem Hof zur Linde in Handorf.
Träumen Sie sich in den Frühling beim Westfälischen Gartenfestival. 36
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KOLUMNE
Die Alltags-Beobachtungen unserer Autorin …
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Impressum Abo-Service
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Eine neue Ausstellung in Gronau zeigt ein Münster, das mal der Nabel der Musikwelt war.
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Einrichten, umbauen, dekorieren
DER APFEL TRIFFT NICHT WEIT VOM STAMM
Emil Atlasson ist der Neue bei den Preußen. Der junge Isländer mit dem berühmten Papa im Porträt.
Coole Küchen
Ideen für den Mittelpunkt des Lebens
Hauskauf
Die besten Tipps aus der Immo-Szene Beilage des MÜNSTER! Magazins Nr. 34 | März 2015
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FRAGEBOGEN
Musik-Legende Harpo hat unseren Bogen vervollständigt …
Alles zur Messe Bauen & Wohnen finden Sie in unserem Beileger!
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Alte Liebe schön machen
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MÜNSTER, MEKKA DER MUSIK
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EINE BRIEF MARKE FÜR DIE LIEBE Dieses Jahr wäre Karl Leisner 100 Jahre alt geworden. Vergönnt war es ihm nicht, der Priester starb an den Folgen der KZ-Haft im Sommer 1945. Jetzt ehrt eine 62-Cent-Briefmarke den 1996 selig gesprochen gebürtigen Reeser. Kardinal von Galen hatte ihn 1939 zum Diakon geweiht, zum Priester weihte ihn 1944 ein ebenfalls inhaftierter französischer Bischof im KZ Dachau. Neben seinem Bild steht der Schlusssatz seines Tagebuchs: »Segne auch, Höchster, meine Feinde!« Die Marke wird in einer Auflage von vier Millionen Exemplaren bundesweit in den Postfilialen und Poststellen ausgegeben.
WELTBILD NACH AHAUS Früher kannte ihn jedes Kind in Deutschland: Heute hat der schlimm kriselnde Weltbild-Konzern noch 70 Buchhandlungen. Großes Rätselraten gab’s um den Käufer der Filialen des einstmaligen Medien-Riesen. Klar war nur: Der Käufer sitzt in – Ahaus! Mehr gab der Konzern nicht bekannt. Diverse Medien brachten Licht ins Dunkel: Käufer ist wohl Rüdiger Wenk, der unter dem Namen Lesensart bisher zwei Buchhandlungen in Berlin führt. Dessen Firmensitz wurde jetzt gerade von Emsdetten nach Ahaus verlegt. Hoffen wir, dass die »Münsterland-Power« die Filialen des ehemaligen KirchenKonzerns retten kann.
FRISCHER WIND IN DEN ARKADEN In den Münster Arkaden tut sich einiges in der nächsten Zeit: Das Café Meyerbeer ist inzwischen verschwunden, abgelöst wird es von Frooters, in deren Filialen Frozen Jogurt, Smoothies und frische Früchte angeboten werden. Der Teppichspezialist Nyhues (Foto) wechselt an den Harsewinkelplatz. Nach einem Umbau wird dort im Sommer die Firma Levi’s eine Dependance eröffnen. Direkt daneben gibt’s bald auch Klamotten – mit Olymp zieht ein Hemdenhersteller in den frei werdenden Laden. Stift+Papier zieht aus. Eine ganze Menge Wechselspiele, die aber normal seien, wie Arkaden-Sprecherin Claudia Seifarth erklärt: »Nach zehn Jahren laufen einfach viele Mietverträge aus. Es wird deshalb in diesem Jahr sicher auch noch einige Änderungen geben.« Welche, wollte sie allerdings noch nicht verraten.
Vom ersten Tag an in den besten Händen Kreißsaalführung an jedem 1. Dienstag im Monat.
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3 schöne, modern ausgestattete Kreißsäle bieten entspannte Atmosphäre Unsere Hebammen und Ärzte sind rund um die Uhr für Sie da und stellen Ihre individuellen Wünsche in den Mittelpunkt. Flexibles Rooming-In und frei gestaltbare Tagesabläufe schaffen ein familiäres Wohlfühl-Ambiente von Anfang an. Sie erfreuen sich fürsorglicher pflegerischer und medizinischer Betreuung, u. a. während der integrativen Wochenpflege durch feste Bezugspersonen.
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Andrea Ludwig, Marion Stein Partnerschaftsgesellschaft
Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Dr. J. Zucker-Reimann, Dr. H. Glosemeyer
GIRO GEHT AN DEN START Der 10. Sparkassen Münsterland Giro steigt zwar wie immer erst am 3. Oktober, aber die ganz schnellen starten schon jetzt: Seit dem 15. Februar läuft die erste Frühbucherphase, am 30. April startet die zweite Rabattstufe. Dazu gibt es eine dreifache Gewinnchance auf Radreisen und ein nagelneues Rennrad. Beim Jubiläumsrennen führen die Strecken durch den Norden des Münsterlandes, Gastgeber für die rund 70, 110 und 140 Kilometer langen Strecken der Jedermannrennen sowie das über 200 Kilometer lange Rennen der Profis werden die Kreise Steinfurt und Warendorf sein, das Ziel ist natürlich wieder am Schloss in Münster. Die Details zur Streckenführung werden voraussichtlich Mitte April vorgestellt. Infos: www.sparkassen-muensterland-giro.de
DIE GEBURT DES UNIVERSUMS Wie ist der Kosmos entstanden? Das versuchen CERN-Forscher der Universität Münster zu ergründen. Sie haben das Experiment »ALICE« am Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) mit aufgebaut. Wenn dort BleiIonen mit ungeheurer Wucht aufeinandertreffen, entstehen in einem winzigen Feuerball Temperaturen, die bis zu eine Million Mal heißer sind als im Zentrum der Sonne – Bedingungen, wie sie in den ersten Augenblicken unseres Universums herrschten. Am 13. März können Schüler ab 15 Jahren in einem Workshop gemeinsam mit den münsterschen Physikern die Geheimnisse aus der Welt der kleinsten Teilchen lüften. Infos/Anmeldung: www.uni-muenster.de/Physik/Studieninteressierte
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Die Kirche erstrahlt im Inneren in Wittelsbacher Blau. Der damalige Fürstbischof stammte aus Bayern
MÜNSTERS BLAUES WUNDER Von innen wie von außen ist die Clemenskirche mitten in der Münsteraner Fußgängerzone eine imposante Erscheinung. Doch die letzten Schlagzeilen waren wenig erfreulich. Eine Ratsmehrheit brachte den Verkauf der Kirche ins Spiel. Angeblich, um zu sparen (s. Kasten). Der Aufschrei im bürgerlichen Lager war so groß, dass die Pläne schnell beerdigt wurden. Zumindest vorerst. Aber was macht dieses Kirchlein eigentlich so besonders? Eine Führung durch das Schlaun’sche Kleinod mitten in der City. TEXT: BERNADETTE WINTER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT
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pätestens der Sturm der Entrüstung, der durch Münster fegte, machte klar ist: Diese Kirche weckt tatsächlich Emotionen und gehört zu Münster einfach dazu. Der bedeutendste barocke Kirchenbau Nordwestdeutschlands entstand nach einem Entwurf des Architekten Johann Conrad Schlaun und beeindruckt vor allem durch seinen prächtigen Innenraum. Wer sie betritt, erlebt ein blaues Wunder. Normalerweise hindert ein Gitter direkt hinter der Eingangstür Besucher daran, den Kirchenraum zu begehen. Nur zu den teilweise unregelmäßig stattfindenden italienischen, kroatischen und ukrainischen Gottesdiensten oder Hochzeiten darf die Kirche betreten werden. Doch für MÜNSTER! öffnet Küster Manfred Kosche ausnahmsweise Schloss und Riegel. Dahinter erwarten die Besucher üppige Malereien, goldene Verzierungen und marmorne Statuen. Überall scheinen frohlockende Putten zu schweben und die frohe Botschaft zu verkünden. Eine ganze Armada von Heiligen ist in der Kuppel versammelt, um den frommen Christen zu erbauen.
BAYERISCHES BL AU FÜR WESTFALEN
Und dann die Farbe: In schönstem Wittelsbacher Blau leuchten die Säulen neben dem Altar und den seitlichen Flügeltüren. Zu verdanken ist dieser Farbton dem Mäzen und Bauherrn der ursprünglich als Kloster und Hospital der Barmherzigen Brüder angelegten Clemenskirche Kurfürst Clemens August von Bayern. Der Bayernprinz war ab 1719 Fürstbischof von Münster und gab bereits 1732 das Projekt in Auftrag. Nach mehreren abgebrochenen Bauvorhaben wurde die Clemenskirche 1753 geweiht und ein Jahr später die ersten Krankenbetten bezogen. »Die Kranken, die hier zur Behandlung waren, sollte der Anblick der Fresken in ihrem Glauben bestärken, damit sie ihr Leiden besser ertragen konnten«, erklärt Manfred Kosche. In der Tat ließe sich einige Zeit damit verbringen, dieses erhabene »Wimmelbild« zu erforschen. Da wäre zunächst der heilige Clemens, der Märtyrerpapst, dessen Sterben und Himmelfahrt auf dem Gemälde hinter dem Altar und dem darüber liegenden Fresko dargestellt ist. Um ihn herum versammeln sich
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GRÜNKRAFT IN GIEVENBECK Wie sehr die Fensterformate einem Haus eine Gestalt geben, lässt sich im Gievenbecker Auenviertel bei Familie Gunnemann sehen. Hier war die äußere Form der Häuser inklusive Dachneigung und Traufkante für die komplette Straße vorgeben. Trotzdem gleicht kein Haus dem anderen. TEXT & FOTOS: ULRIKE MEYWALD
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Das Podest vor dem Wohnzimmerfenster ist einer der Lieblingsorte der Familie Gunnemann. Positiver Nebeneffekt des Podests: Im Untergeschoss konnte so das Fenster höher werden und es fällt mehr Licht in den Raum
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nd jenes von Architekt Klaus Gunnemann überrascht mit ungewöhnlichen Fensterformaten. Das schafft interessante Orte innerhalb des Hauses, wie beispielsweise das querformatige Fenster im Zimmer der jüngsten Tochter Jona. Zusammen mit der breiten Fensterbank hat sie hier einen schönen Aussichtspunkt auf alle, die auf der Straße spielen. STUFENFÖRMIG
Ein großflächiges Fenster belichtet das Untergeschoss so gut, dass man erst beim Blick hinaus feststellt, dass es doch nicht das Erdgeschoss ist. Dies gelang Klaus Gunnemann mit dem Kniff, im Erdgeschoss ein breites Podest vor dem Fenster anzulegen, um dessen Höhe das Fenster im Untergeschoss höher werden konnte. Schnitte man das Haus an dieser Stelle durch, würde eine breite Stufe vor der Fassade nach oben führen. Im Wohnzimmer entstand durch die Stufe das Podest, das mit der darunter verlaufenden Fußbodenheizung und dem darauf liegenden Fell einen herrlichen Platz
bietet, um den Ausblick in den Garten zu genießen. »Das ist einer unserer Lieblingsplätze im Haus. Auf dem Fell liegen unsere Töchter Jona und Julia am liebsten«, erzählt Dominika Tilkorn. Ihren ungewöhnlichen Vornamen verdankt sie ihrer Geburt in Afrika, im Süden von Tansania. »Als meine Eltern einen Namen für mich aussuchten, sollte der sowohl von den Afrikanern als auch den Deutschen gut verstanden und ausgesprochen werden können.« Bis zu ihrem zweiten Lebensjahr lebte sie mit ihren Eltern in Tansania, bevor die Familie nach Deutschland zurückkehrte. Erst als junge Frau besuchte sie nach dem Logopädie-Staatsexamen für drei Monate das Land, um ihre Wurzeln kennen zu lernen. Von ihrem zweiten Besuch brachte sie kleine Schätze mit, die nun überall im Haus verteilt sind, wie zum Beispiel die hölzerne Elefantenherde auf der Fensterbank. SALON WIE IM ALTBAU
Beim Betreten des Hauses fällt der Blick auf die hochformatige Tür zum Wohnzimmer, die bis unter die 2,70 m hohe
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OSTERN A BIS Z Karneval ist vorbei, wir sind mitten in der Fastenzeit. Für viele Familien im Münsterland nach wie vor eine Zeit der Besinnung – und vielleicht auch des Abnehmens. Doch die Fastenzeit ist mehr, als nur Verzicht, ebenso wie Ostern Anfang April mehr ist, als nur Schokohasen zu verstecken. In unserem Oster-ABC werden Sie eine Menge Dinge lesen, die Sie garantiert noch nicht wussten … ZUSAMMENGESTELLT VON GINA BUCHWALD-CHASSÉE
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ekoration: Zu Ostern ist es Tradition, Sträuße aus Birkenzweigen – sogenannte Ostersträuße – mit kunstvoll verzierten Eiern oder Gebasteltem zu schmücken. Typische Symbole, die für den Osterschmuck verwendet werden sind dabei Eier, Hasen, Hühner bzw. Küken, Lämmer, Blumen und Nester. Sollten Sie noch Osterdeko benötigen, besuchen Sie doch das Westfälische Gartenfestival (27.–29.3., 10 bis 18 Uhr) in Warendorf.
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uferstehung: An Ostern wird im Christentum an die Auferstehung von Jesus Christus erinnert und daran, dass der Tod nicht das Ende, sondern der Neubeginn des Lebens ist.
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auernregeln: Der Haken an österlichen Bauernregeln: Der Feiertag ist beweglich, entsprechend unzuverlässig sind sie. Dieses Jahr passt eine, die Münsters ersten Bischof Liudger betrifft (Namenstag 26. März): »Ist es um Ludger draußen feucht, dann bleiben auch die Kornböden leicht.«
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ier: Wofür steht eigentlich das Osterei? Es wird schon in der Antike und im Mittelalter erwähnt und gilt in der europäischen Kunstgeschichte als Symbol für die Auferstehung. Kleiner Tipp beim Eier ausblasen: Nachdem man ein Loch in das Ei gemacht hat, Eigelb und Eiweiß mit einem Zahnstocher verquirlen. Es lässt sich dann leichter auspusten! Weitere hilfreiche Tipps gibt es auch in der Ostereierwerkstatt am 29. März in Ahaus.
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ründonnerstag: An GrünDonnerstag traf sich Jesus mit seinen Jüngern zum letzten Abendmahl. Woher der Name genau stammt, weiß man nicht. Allerdings gibt es auch eine landwirtschaftliche Herleitung des Namens, da an dem Tag nicht nur viel grünes Gemüse und grüne Kräuter gegessen werden sollten, sondern weil er auch als Tag der ersten Frühlingsaussaat galt.
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hristlicher Brauch: Es ist Brauch gekochte Eier zu färben und zu verstecken. In Deutschland werden gefärbte Eier erstmals im 13. Jh. als »abzulieferndes Zinsei« erwähnt.
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rühling: Oder auch Lenz (»Veronika, der Lenz ist da«). Der Begriff stammt aus dem Indogermanischen und bedeutet länger, denn im Frühling werden die Tage eben länger.
ase: Das Motiv des Osterhasen ist ein protestantischer Brauch aus dem 18. Jh.. Der Hase, der die Eier verteilt, gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Dieser Glaube soll vor allem die Freude auf das Osterfest bei den Kindern – und die Absatzzahlen der Süßwarenindustrie – fördern. Der Hase bringt aber nicht überall die Eier: In manchen Gegenden ist es der Fuchs, in der Rhön der Storch, in Teilen der Schweiz der Kuckuck und in Böhmen der Hahn.
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LÄUFT. BEI. UNS. Die Vorstellung von tollen Laufstrecken aus der Region in MÜNSTER! ist fast schon ein Klassiker. Diesmal haben wir uns auf Münster selbst konzentriert. Mit dabei: Altbekanntes und neue Leckerbissen. So können Sie sich an einer 28-Kilometer-Strecke laufend die Zähne ausbeißen, etwa zehn Kilometer lang in Münsters Osten etwas dem Alltag entfliehen oder die Promenade entlang hetzen – die jeder Münsteraner als Laufstrecke freilich kennt. Aber, liebe Stamm-Leser, die vielen Neu-Münsteraner vielleicht noch nicht … ZUSAMMENGESTELLT VON: JÖRG STAPEL
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ie immer finden Sie detaillierte Angaben zur Strecke und zum Kalorienverbrauch. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wie wir darauf kommen? Ganz einfach: Die Technik macht’s möglich! Mobiltelefone dienen nicht nur als Quelle für die sportive Begleitmusik, sondern auch als GPS-Tracker.
Es gibt informationsfunkende Schuhe oder aber die gute alte Puls-Uhr mit Brustgurt. Sicher ist: Technische Hilfsmittel sind auch im Laufsport stark im Kommen. Die Zahl der potenziellen Helferlein steigt stetig, ebenso wie Nutzungsumfang und -intensität. Eben diese
Helferlein machen es uns möglich, die Stecken derart genau zu porträtieren. Und keine Frage, für manch einen Sportler macht eine zielgerichtete Trainingssteuerung auch Sinn. Für andere ist es eher eine schöne Spielerei. Egal, wie Sie es mit der Technik halten – laufen muss man immer (noch) selbst. Dabei wünscht MÜNSTER! viel Freude.
ZWISCHEN KANAL UND ST. MAURITZ Startpunkt des Rundkurses ist das Memelufer am Kanal im »Flussviertel« zwischen Schiffahrter Damm und Warendorfer Straße. Bis zur Fuß- und Radfahrer Brücke geht es in innerstädtischer Richtung bis Höhe Prozessionsweg. Über die Brücke (1. Fußgängerbrücke nach der Warendorfer Straße), den Kanal queren, weiter den Prozessionsweg entlang, unter der B51 durch, später die Mondstraße queren und immer dem Weg geradeaus folgen. An der Kreuzung mit dem Pleistermühlenweg links halten, nach wenigen 100 Metern die Warendorfer Straße via Fußgängerampel queren, geradeaus auf den Hungerlandhofweg in Richtung Gymnasium St. Mauritz joggen. Über das Schulgelände geradeaus dem Wersebeckmannweg folgen. Dann links halten auf die Boniburgallee, dann rechts auf die Dyckburgstraße am Kapellchen vorbei. Links an der K33 entlang, im Kurvenbereich der Beschilderung in Richtung Tierheim auf die Dingstiege folgen und diese weiter in Richtung Kanal nehmen. Am Ende der Straße rechts halten und weiter der Dingstiege nach auf die Schleuse zu. Dort die Treppe mit der Beschilderung »Dienstweg« runter zum unteren Schleusenbecken wählen. Immer weiter am Kanal entlang bis zur Brücke am Schiffahrter Damm. Die Kanalseite wechseln und wieder auf die Schleuse zu. Hier befindet sich ein ausgedehnter, gleichmäßig ansteigender Steigungsabschnitt. Diese breite Rampe bietet schöne Trainingsmöglichkeiten: Wie wäre es mit einem Steigerungslauf unter verschärften Bedingungen? Zurück zum Ausgangspunkt geht es entweder über die Schleuse und dann am rechtsseitigen Kanal-Ufer zurück Richtung Innenstadt mit einem Seitenwechsel an der Warendorfer Straße oder am Prozessionsweg. Die für die kartierte Streckenvariante gewählte Route beinhaltet ein lockeres Auslaufen nach einem kleinem Final-Treppenspurt: Dazu die Treppen vor der Bahnlinie rauf zum Damm, dann links halten: Kurs Richtung Innenstadt, an der Straße entlang, bis es links in die Straße Mauritzheide geht. Dann rechts die Oderstraße zurück an die Weserstraße, die am Memelufer endet.
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Länge: 10,66 km Boden: Asphalt, Pättkes Kalorien: 1.003 kcal Gelände: flach Anspruch: mittel Beleuchtung: nein
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Ein See für Münster Der Aasee gehört ganz selbstverständlich zum Stadtbild, als hätte es ihn schon immer gegeben. Dabei ist es 2015 gerade mal 90 Jahre her, dass mit dem Ausbau des Aasees begonnen wurde. Die Idee gab es zwar schon länger, doch der 1. Weltkrieg ließ viele Pläne zur Makulatur werden. MÜNSTER!-Autor Henning Stoffers blickt auf die stürmische Geschichte von Münsters See zurück. TEXT & HISTORISCHE FOTOS: HENNING STOFFERS
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DER AUTOR
Gegenüber: Der Blick über den Aasee in Richtung Südviertel vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Im Vordergrund die Antonius-Kirche, rechts erheben sich die Türme der Josefskirche Oben: Die Windmühle erhob sich zwischen Himmelreich und den heutigen Aaseeterrassen. Hier finden sich mittlerweile nur noch Aussichtsbänke
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in kleiner Fluss durchquert von alters her die Stadt Münster. Von Südwesten kommend, einige Biegungen machend, die Befestigungsanlagen mit Wasser versorgend, verlässt die Aa das Stadtgebiet nordwärts, und zwar als Kloake. Belastet mit dem Unrat und den Hinterlassenschaften der Bewohner. Die hygienischen Bedingungen waren bis zum Beginn der Neuzeit katastrophal und sind uns heute nicht mehr vorstellbar. Ein anderes Übel kam hinzu: Wenn die Aa Hochwasser führte, wurde die Altstadt regelmäßig überschwemmt. BISCHOF L ÄSST MÜNSTER ÜBERFLUTEN
Doch nicht nur Regen und Hochwasser führen zu Überflutungen: Im Jahre 1660 belagerte der Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen die Stadt Münster, die damals etwa 12.000 Einwohner zählte. Um die Bürgerschaft zur Aufgabe zu bewegen, wurden Dämme
errichtet, um die Stadt von der Wasserversorgung und dem Wassermühlenbetrieb abzuschneiden. Das Wasser staute sich an der Stelle des heutigen Aasees, bis die Dämme brachen, und das Wasser die Stadt überflutete. Die Stadt ergab sich daraufhin dem Fürstbischof. Kein rühmlicher Vorfahre des heutigen Aasees also. 200 Jahre später, um 1850, gab es auf der Höhe der Gaststätte Himmelreich, die ja heute noch steht, eine Badeanstalt und einige Jahre später eine Garnison-Waschanstalt nahe der Friedrichsburg. Südöstlich der Aa entwickelte sich der ländliche Vorstadtbereich Pluggendorf, noch bestehend aus etlichen Mühlen und vereinzelten Gebäuden. Der alte Zoo wurde 1875 eingerichtet. Auf der anderen Seite der Aa entstand 1887 der Zentralfriedhof. Die Goldene Brücke wurde gebaut. Im Volksmund erhielt die Brücke diesen Namen, weil die Baukosten so hoch waren, dass man die Brücke gleich aus
MÜNSTER!-Autor Henning Stoffers hat sich als Experte für die Stadtgeschichte Münsters einen Namen gemacht. Er kennt nicht nur Münster wie seine Westentasche, auch seine umfangreiche Postkartensammlung sucht in der Stadt ihresgleichen. Regelmäßig veröffentlich er auf seine Homepage interessante Bildergeschichten rund um Münster. Infos: www.sto-ms.de
Gold hätte bauen können. Die Stadt wuchs über die Grenzen des Promenadenringes hinaus. Mit dem Bau des Bahnhofes und des Hafens dynamisierte sich das Wachstum zusätzlich. L ANDOIS’ SEE FÜR MÜNSTER
Ende des 19. Jahrhunderts hatte der legendäre Gründer des münsterischen Zoos, Professor Hermann Landois, dann die Idee, einen Stausee anzulegen. Statt der sumpfigen Wiesen vor den Toren der Stadt könnte an dieser Stelle doch ein See entstehen. Durch die Regulierung des Wasserstandes würden künftig Überschwemmungen des Stadtgebietes vermieden. Auch dachte er an eine Trinkwasserversorgung und an Freizeitmöglichkeiten für die Münsteraner. Landois – Lehrer, Priester und Naturwissenschaftler – war nicht nur für seine besondere Art und absonderlichen Gewohnheiten über die Grenzen M Ä R Z 201 5 ~
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Niveau á la carte Das Romantik-Hotel Hof zur Linde ist längst ein Begriff. Münsterländern ohnehin, aber auch Gäste aus Australien, Asien und ganz Europa logieren in den gehobenen Räumlichkeiten. Johannes Rau, Roman Herzog, Frauke Ludowig, Christian Wulff und Guido Maria Kretschmer haben sich im dicken Gästebuch des Hauses bereits verewigt. Manch einer ist inzwischen ein Stammbesucher geworden. TEXT: OLESYA SCHAUDIN | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT
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FRISCHER FAMILIEN-WIND
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ieben Kilometer von Münsters Stadtzentrum entfernt, liegt das Vier-Sterne-Superior-Ambiente im idyllischen Handorf, direkt am Werse-Ufer. Geführt von Familie Löfken, und das in der dritten Generation, verfügt der Hof zur Linde mittlerweile über 52 Zimmer und Suiten und geht mit seinen Anfängen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Das Stamm-, Wald-, Fischer-, Land und das Historische Torhaus bilden zusammen mit der Kaminhalle, dem Spieker, der Bar Lindentenne, der Bischoppinck-, Westfalen-, Torhaus- sowie Von-Renesse-Stube auf zehn Hektar ein beachtliches Gebäude-Ensemble, das von einem malerischen Garten umgeben ist.
Vor drei Jahren haben Christiane und Heiko Löfken die Hotel-Geschäfte übernommen. »Irgendwann muss ja auch Schluss sein«, lacht Otto Löfken, der ehemalige Herr des Hauses, der nun seinen wohlverdienten Ruhestand genießt. 44 Jahre lang hat der Handorfer den Hof zur Linde geführt, nun tritt seine Tochter Christiane mit ihrem Ehemann in die Fußstapfen des heute 75-Jährigen. Die neue Leiterin des Romantik-Hotels sorgte auf dem Anwesen auch für eine gehörige Portion frischen Wind. So wurde beispielsweise das 150 Jahre alte Historische Haus komplett restauriert. Nun befindet sich hier ein großer Saal für Festakte und Tagungen. »Besonders gerne werden dort Hochzeiten gefeiert«, sagt Christiane Löfken. Jedes Wochenende feiern ein, zwei Paare im Historischen Torhaus den Bund der Ehe. M Ä R Z 201 5 ~
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DER APFEL TRIFFT NICHT WEIT VOM STAMM … Dichter Verkehr in Münsters Innenstadt, die unzähligen Fahrräder und der Hexenkessel beim DerbySieg über Osnabrück (2:0) – für einen 21-Jährigen aus Island ist das schon beeindruckend. »Ich habe auf der Tribüne nur gestaunt. Mit großen Augen und offenem Mund«, sagt Emil Atlason. Er kann sich schon mal daran gewöhnen, denn seit Beginn der Rückrunde ist er Preußens neue Sturm-Hoffnung. Und soll dazu beitragen, den Traum vom Zweitliga-Aufstieg zu verwirklichen.
TEXT: JOACHIM SCHUTH* FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT *stv. Sportchef BILD-NRW
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mil aber ist der erste Isländer in Diensten des SC Preußen. Island hat mit etwa 325.000 kaum mehr Einwohner als die Stadt Münster. Über den deutschen Fußball war der Schlacks (1,89 Meter/76 kg) allerdings bereits vor dem Wechsel bestens informiert – durch Papa Atli Edvaldsson (57), der während seiner Laufbahn immerhin 224 Erstliga-Spiele zwischen 1981 und 1989 für Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf und Uerdingen bestritt. Garniert mit 57 Toren. Bei Borussia spielte er sogar mit Münsters heutigem Erfolgs-Trainer Ralf Loose (52) in einer Mannschaft. Sohnemann Emil: »So lange ich denken kann, hat mir mein Vater von seiner Zeit in Deutschland vorgeschwärmt. Da ist natürlich auch in mir sehr früh der Wunsch gereift, irgendwann selbst einmal in der Bundesliga zu kicken.« So weit ist es zwar noch lange nicht. Doch mit seinem Wechsel zu den Preußen ist jetzt zumindest der erste Schritt geglückt. Und wenn‘s im Sommer tatsächlich mit dem Sprung in die 2. Liga klappt …
den 1980er Jahren einer der Stars der Emil mit seinem Vater Atli Evaldsson. Der 57-jährige war in orf und Bayer Uerdingen Düsseld Fortuna BVB, den für anderem unter Bundesliga, kickte
DAS FUSSBALL-GEN
Einen Edvaldsson-Spross zu holen, war für die Münsteraner allerdings nicht ausschlaggebend für seine Verpflichtung. Zumal sie anfangs gar nicht wussten, dass es sich bei Emil um den jüngsten Ableger des Ex-Profis handelte. Der zudem ja auch noch den Nachnamen Atlason trägt. Einfache Erklärung: Atlason bedeutet Sohn von Atli. Emil grinsend: »So ist das nun mal bei uns in Island. Sollte ich einen Sohn bekommen, heißt der folgerichtig Emilsson. Dagegen wird bei einem Mädchen dottir – Tochter von … – angehängt.« Der »alte« Atli Edvaldsson hat von jedem zwei: Egill (33) und Emil (21) sowie Sif (29) und Sara (23). Und alle vier verdien(t)en ihr Geld mit Fußball. Sif ist sogar aktuelle Nationalspielerin Islands, Schwester Sara kickt
in Reykjavik, während Egill lange Zeit mit Stipendium für ein College-Team in den USA auflief. Emil: »Bei uns daheim hat‘s früher eigentlich immer einen sportlich-fairen Wettstreit gegeben. Jeder von uns vier Geschwistern besaß großen Ehrgeiz, wollte gerne der Beste sein.« Nun hat offenbar das Nesthäkchen die Nase vorn. Zumindest der stolze Papa ist davon überzeugt: »Emil verfügt über das meiste Talent. Weil er sehr schnell, bissig, torgefährlich und kopfballstark ist. Nur körperlich muss er noch robuster werden. Aber das wird mein alter Spezi Ralf Loose schon hinkriegen.«
sowohl Meister als auch Pokalsieger. Hinzu kommen vier Einsätze in der Qualifikation zur Champions League und drei in der UEFA-Cup-Quali. Auch dort mit jeweils einem Treffer. Ist da der Wechsel in die 3. Liga Deutschlands nicht ein Rückschritt? »Auf keinen Fall«, versichert Emil, »hier ist das Niveau höher als auf Island, wird vor allem weitaus athletischer gespielt. Für mich ist Preußen genau der passende Einstieg, um mich irgendwann hoffentlich für die Bundesliga-Bühne zu empfehlen.« Wie einst Vater Atli, den er als sein größtes Vorbild bezeichnet. Sportlich und überhaupt …
DER PAPA ALS VORBILD
Der wiederum glaubt felsenfest an seinen Junior: »Emil packt das. Es wurde Zeit, dass er den Schritt ins Ausland gewagt hat. Bei KR Reykjavik war er am Ende falsch aufgehoben.« Was
Bislang spielte Preußens Neuzugang für KR Reykjavik (75 Partien/17 Tore), wurde mit dem Hauptstadt-Klub
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UNSERE PERFEKTEN MÄRZ-WOCHENENDEN SAMSTAG, 28. FEBRUAR
10:00 Grüffelo gucken
Eine eigene Ausstellung für den Grüffelo. Er und die anderen Figuren von Axel Scheffler (u. a. »He Duda«) werden im LWL-Museum beleuchtet. Für Familien mit Kindern ab 2 Jahren. www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Landesmuseum-Muenster
19:30 Premiere: Anything goes
Das Musical von Cole Porter feiert im Theater Münster große Premiere. Schon der Titel verrät, dass auf dem Luxusliner, der von Amerika nach England schippert, nichts unmöglich ist: Alles geht! www.theater-muenster.com
11:00 Grafik-Börse in Borken
13:00 Frühling im Münsterland
www.tourismus-kreis-borken.de
www.foc-ochtrup.de
20:00 Frau Müller muss weg
19:00 … oder Musik für den guten Zweck
19:30 Falstaff in Coesfeld
www.theater-muenster.com
www.konzerttheatercoesfeld.de
Heute und morgen steigt die »Deutsch-Niederländische Grafikbörse« in der Stadthalle Vennehof (Borken). Knapp 50 Künstler, Galerien, Antiquariate und Verlage stellen aus, dazu kommen Gäste und Studenten.
Das Schauspiel von Lutz Hübner rund um Helikopter-Eltern und den Kampf gegen die Lehrerin lief gerade erst in großer Starbesetzung im Kino. Schon länger ist es im Wolfgang Borchert Theater (Am Mittelhafen 10) zu sehen. www.wolfgang-borchert-theater.de
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SONNTAG, 1. MÄRZ
In Ochtrup und Westerkappeln locken bereist die ersten frühlingshaften Verkaufsoffenen Sonntage mit viel buntem Programm. In Ochtrup ist als großer Publikumsmagnet auch das FOC geöffnet.
Beim 9. Benefizkonzert des Luftwaffenmusikkorps für die Humanity-Care-Stiftung gibt’s Stücke von Klassik über Musical, Swing und Jazz. Solistin ist die Mezzosopranistin Regina Lochner aus Berlin.
19:00 ABBA-Feeling in Münster …
Das wird eine glamouröse Nacht: »Swedish Legend – The Abba Tribute Show« gastiert in der Halle Münsterland, moderiert wird alles von »Moviestar« Harpo, der natürlich auch singt. www.mcc-halle-muensterland.de
Guiseppe Verdi gelang in seiner letzten Oper rund um den beleibten Ritter Falstaff eine musikalische Komödie mit Raffinesse und Witz. Heute gegeben vom Staatstheater Oldenburg im konzert theater coesfeld.
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