MÜNSTER! Nr. 45 März 2016

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OSTERFER

JETZT KOMMT DER FRÜHLING!

IEN

N D IE B E S T ER K S A P IT F R E IZ E IN DER RE

GION

Wie Sie das Frühjahr im Münsterland genießen

LUX & LECKER

Zu Gast im Restaurant am Domplatz

KREUZVIERTEL

www.muenster-magazin.com

Die Wohnung, von der (fast) alle träumen

TRADITION

Wie die Stadt sich verändert

3,30 EURO NR. 45 MÄRZ 2016


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Individuelle Erstberatung

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Kompetente Kaufpreiseinschätzung

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Exklusive Vermarktung

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Maßgeschneidertes Marketingkonzept

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Optimale Besichtigungsplanung

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Regelmäßiger Report zum Verkaufsstatus

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Professionelle Vertragsverhandlung

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Umfassender After-Sales-Service

8 Schritte... ... zur erfolgreichen Vermarktung Ihrer Immobilie

8 Gründe die Vermarktung Ihrer Immobilie in die Hände von Engel & Völkers zu legen. Ganz gleich ob es sich bei Ihrem Objekt um ein reizvolles Einfamilienhaus, eine Eigentumswohnung, ein herrschaftliches Anwesen oder eine Anlageimmobilie handelt – wir bearbeiten jede Immobilie mit der gleichen Sorgfalt und Leidenschaft. Rufen Sie uns an unter 0251-609310 oder besuchen Sie uns direkt in unserem Shop in der Bogenstraße 15/16 in Münster. Wir freuen uns auf Sie! Engel & Völkers · Bogenstraße 15/16 · 48143 Münster Tel. +49-(0)251-60 93 10 · Muenster@engelvoelkers.com www.engelvoelkers.com/muenster Dr. Buse Grundbesitz und Beteiligungs GmbH Lizenzpartner der Engel & Völkers NRW GmbH


Liebe Leserinnen und Leser, wann nehmen Sie MÜNSTER! zur Hand? Was lesen Sie am liebsten? Wohin haben Sie es schon überall mitgenommen? Oder wo schon gesehen? Das Heft erfreut sich nicht nur hier bei uns großer Beliebtheit – sondern auch und gerade in der Ferne. Erst kürzlich erreichte uns ein netter Leserbrief, in dem beschrieben wurde, wie sehr sich der Leser freute, unser Magazin auf der Theke eines Hotels vorgefunden zu haben – in Polen. Kein Wunder: Wer würde nicht gerne hier leben…? Mit dieser Ausgabe gehen wir in das fünfte Jahr unseres Bestehens, im September erscheint die 50. Ausgabe. Zahlen, auf die wir schon ziemlich stolz sind. Um gemeinsam mit Ihnen feiern zu können, wollen wir Sie diesmal um Mithilfe bitten: Wir suchen Fotos von Ihnen und Ihrem MÜNSTER!-Magazin. Auf der Terrasse, im Wohnzimmer, auf dem Eiffelturm oder dem Empire State Building. In der Safari Lodge oder im Dänemark-Urlaub. Machen Sie Fotos davon und schicken Sie sie uns! Wir freuen uns über jede Anmerkung und jedes Bild. Und keine Sorge: Sie sollen es nicht umsonst tun. Für jedes gedruckte Foto schenken wir Ihnen das Magazin ein Jahr lang kostenlos im Geschenk-Abo – zum Selberlesen oder weiterverschenken! Schicken Sie einfach eine Mail an wuellner@muenster-magazin.com (per Post: Redaktion MÜNSTER!, Drubbel 4, 48143 Münster)! Vorher aber genießen Sie nochmal unsere Märzausgabe… Wir wünschen Ihnen wie immer viel Spaß in und mit MÜNSTER!

Die ganze Welt von vitra. Roggenmarkt 13 (bei Lumas)

Ihr Christoph Wüllner CHEFREDAKTEUR

Montag bis Samstag 10 bis 19 Uhr vitra. by raum und form www.raumundform.ms facebook.com / VitraStoreMuenster/


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DER KREUZVIERTELTRAUM

MÜNSTER PULS

04 MOMENTE DES MONATS

Warum Rosenmontag abgeblasen wurde. Und mit welchen »Hausmittelchen« der Friedenssaal gereinigt wurde.

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LUX & LECKER

MÜNSTER LEBEN

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DER KREUZVIERTEL-TRAUM

Muss man nicht erklären: Wir zeigen Ihnen die Wohnung, die (fast) alle suchen. Hoch über den Dächern des Kreuzviertels.

06 MÜNSTERGEFLÜSTER

16 IN DER KOMFORT-ZONE…

Was ist los in der Stadt und der Region? Was ist neu, was liegt an? Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand.

Im März steht die 20. Messe Bauen & Wohnen an. Wir zeigen die neuesten Trends.

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ZAHLEN & FAKTEN

Kurioses und Wissenswertes aus der Welt der Zahlen. 36 UNSERE TRENDS FÜR­ DEN MÄRZ

ÜNSTER!-Lieblinge M für den Frühling. 52 LEUTE, LEUTE

Was die Promis so treiben … 62 TERMINE IM MÄRZ Die besten Tipps für die ersten

26 AUF DRUFFELS PÜTT

Die Kirche Heilig-Geist in Münster wirkt von außen etwas schlicht – aber wie immer zählen die inneren Werte. Und die sind beeindruckend.

32 WENN TRADITION STIRBT

Ende des Monats schließt das Café Kleimann am Prinzipalmarkt. Traurig, aber in der Stadt nichts Ungewöhnliches. Denn auch in Münster löste das Neue immer schon das Alte ab.

Frühlingswochenenden. 38

BÖHMER

Markt 8 Telgte www.modehaus-boehmer.de www.muenster-magazin.com •

DA IST MUSIK DRIN

Das Format Sound Lake City hat sich in Münster etabliert. Wir haben die Organisatoren zum Gespräch getroffen.


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AUF DRUFFELS PÜTT

42 STARR UND STUMM VOR ENTZÜCKEN…

Otto Modersohn hat dem Münsterland malerische Denkmäler gesetzt. Zu Besuch in »seinem« neuen Museum in Tecklenburg. 54 WIE IN STEIN GEMEISSELT

Schöne, neue Technik-Welt: 3D-Drucker machen jetzt auch in Münster fast alles möglich. Wir haben das einfach mal selbst getestet. 58

»MICH BRINGT NICHTS VOM WEG AB«

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STARR UND STUMM VOR ENTZÜCKEN…

MÜNSTER GENUSS 18 LUX & LECKER

Das Lux ist eine der besten Gastro-Adressen Münsters. Unsere Autorin Trixi Bannert ließ sich bekochen… 46 VOLL VERTOBT

Wohin in den Osterferien? Warum nicht mal in einen der Freizeitparks der Region? Wir stellen die schönsten vor. 31 Abo-Service 61 Impressum

Simon Scherder ist der größte Pechvogel beim SC Preußen. Wir haben ihn getroffen. 61 KOLUMNE

Hilfe, Schnuffel ist weg! 68 PERSÖNLICH

Wer macht eigentlich die Fernsehgottesdienste? Leute wie Benjamin Krysmann… Freizeitparks für die Osterferien ab Seite 46


ROSENMONTAG ABGEBLASEN! Rosenmontag, 14.50 Uhr, Prinzipalmarkt. Gähnende Leere. Da wo jetzt eigentlich Wagen und Fußgruppen entlangziehen sollten, trotten ein paar jugendliche Jecken in die nächste Kneipe, andere Passanten stehen etwas ratlos herum. Am Abend zuvor hatten die Karnevalisten den Zug abgesagt – zum ersten Mal seit über einem Vierteljahrhundert. Der Deutsche Wetterdienst hatte Orkanböen vorhergesagt. Die kamen zwar erst abends, dafür zeigte sich die Sonne und sorgte für perfektes Kamelle-Wetter. Nur eben ohne Kamelle. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber eine abgespeckte Version des Zuges wie in Köln wäre vielleicht die bessere Alternative gewesen. Nach dem Auftakt mit der Prinzenproklamation am Tag nach den Attentaten von Paris ging die Session für Prinz Bernard I. Homann also auch durchwachsen zu Ende. Vermutlich darf er im nächsten Jahr ganz am Anfang des Zuges mitfahren. Hoffentlich beweisen die Narren ein gutes Gespür und beharren nicht auf einer Wiederholung im Sommer. Oder noch besser mitten in der Fastenzeit wie in Düsseldorf. Aschermittwoch sollte eben alles vorbei sein…

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MIT GEDULD UND SPUCKE…

Foto rechts: Presseamt Münster

…fängt man eine Mucke – und reinigt die alten Gemälde im Friedenssaal zu Münster. In der ersten Februar-Woche blieb der Saal gesperrt, weil das Stadtmuseum den ältesten Teil des Rathauses unter die Lupe nahm und den Zustand von Gestühl, Baldachin, Kamin und Kronleuchter überprüfte. Restauratorin Nora Möller (l.) nahm darüber hinaus zusammen mit Praktikantin Maike Schmädecker jedes einzelne der 37 Gesandtenportraits in die Hand. Bei der Reinigung kam in der Tat auch Speichel zum Einsatz, da dieser reinigende Enzyme enthält. Seit 1649 haben die Portraits zur Erinnerung an den Westfälischen Friedensschluss in der historischen Ratskammer ihren Platz.

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SCHNEEFLOCKE BRINGT EIS

MÜNSTER-QUIZ

Welcher Mordfall aus Münster erregte Ende der 1950er Jahre die Gemüter in ganz Deutschland?

MÜNSTER MODELL ROCKT DAS LACKMUSEUM Das Münster Modell ist noch bis Ende März zu Gast im Museum für Lackkunst. Diesmal wird der Ausschnitt das Bahnhofsviertel thematisieren. Und damit ein Gebiet, das sich mit dem aktuell entstehenden Bahnhofsneubau in einer historischen Umbruchsituation befindet. Neben dem Modell runden Konzeptpläne zur Entwicklung der Windthorststraße die Ausstellung ab, die zeigen nach welchen Prämissen diese Straße demnächst stadträumlich verändert werden soll. Parallel zur Ausstellung präsentiert Ben Bönniger im Rahmen der Reihe »JazzLuck« ausgewählte Gastmusiker im Museum (Konzerte zum Thema »Großstadt« / 3., 17., 31. März/ Karten im Museum/ www.museumfuer-lackkunst.de)

Antwort: Der Fall Rohrbach. Im April 1957 entdeckten spielende Kinder am des Ufer des Aasees Teile der Leiche Anstreichers Hermann Rohrbach. Schnell wurde die Witwe des Ermordeten verdächtigt und trotz ihrer Unschuldsbeteuerungen zu »lebenslänglich« verurteilt. Ein paar Jahre später erwiesen sich sämtliche Gutachten, mit t denen Maria Rohrbach überführ worden war, als völlig haltlos. Das te Wiederaufnahmeverfahren ende 1961 mit einem Freispruch.

Wenn das Café Kleimann seine Pforten geschlossen hat, muss man zumindest nicht auf leckeres Eis verzichten: Nur ein paar Meter weiter, am Drubbel neben Tabak Träber, macht am 20. März der kleine Laden Schneeflocke auf und verspricht Crêpes, Waffeln und eben italienischen Eisgenuss.

Das Münster Quiz wurde von WilsbergSchöpfer Jürgen Kehrer ersonnen und ist erhältlich im MÜNSTER!-Onlineshop unter www.muenster-magazin. com (11,90 Euro, 103 Karten im Schmuckkästchen).

50 Jahre AT Zweirad Tag der offenen Tür, 9. April, 9 – 17 Uhr

Besichtigung der Produktion im laufenden Betrieb von 10 – 16 Uhr w w w. ve l o - d e - v i l l e. co m

Öffnungszeiten Mo-Fr 9-18:30 Uhr Sa 9-14 Uhr Tel : 02505 9305 20 AT Zweirad GmbH Zur Steinkuhle 2 48341 Altenberge


EIN GRUNDLEGENDER GEHEIMTIPP… …ist der nagelneue Showroom von Jürgen Homann an der Hammer Straße 118 – und zwar im wahrsten Wortsinn. Bisher stattet der Parkettund Bodenexperte eher im Hintergrund Projekte aus, demnächst etwa den neuen Mauritzhof (Entwurf: Kresings Architekten). Seit Kurzem aber ist er auch im Stadtbild präsent. Knapp 200 Varianten kann Homann hier präsentieren, auch 3,40 Meter lange Dielen. »Beschaffbar ist natürlich alles«, lacht Homann, der das Geschäft Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet hat. www.jh-parkett.de

WHITE STUFF IN MÜNSTER Neuzuwachs auf dem Prinzipalmarkt: Die britische Mode- und Lifestyle-Marke White Stuff eröffnet in den Räumen von René Lezard im April einen neuen Shop. Nach Kopenhagen, Aarhus und Oldenburg, ist dies erst die vierte internationale Filiale. Bereits seit 1985 fertigt White Stuff Damen- und Herrenmode, Schuhe, Accessoires und Wohnaccessoires. In Münster setzen die Macher auf Details wie aufgearbeitete Holzböden, VintageMöbel, -Tapeten und -Stoffe, die dem Geschäft seinen RetroLook verleihen. Leezen findet der geneigte Münsteraner ebenfalls als Deko, dazu eine tolle Teebar. Anfang April soll dann groß Eröffnung gefeiert werden. Wir sind gespannt…

Der Multiroomlautsprecher

999,- €

Bang & Olufsen am Roggenmarkt Drepper & Brüggen GmbH Roggenmarkt 3 | 48143 Münster Telefon 0251 / 76 24 800 facebook.com/DrepperBrueggen


DER KREUZVIERTEL TRAUM Aus der Dusche heraus die Lamberti- und die Kreuzkirche im Blick haben? Die Augen über die Dächer des Kreuzviertels hinweg über die gesamte Innenstadt schweifen lassen? Und im Stockwerk darüber die Aussicht genießen, während man sich zwischen schönen Kissen aufs Sofa kuschelt? Bei Familie Kodura geht das. Sie leben einen echten Kreuzviertel-Traum… TEXT & FOTOS: ULRIKE MEYWALD

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as denkmalgeschützte Haus, dessen Baujahr vermutlich das Jahr 1909 ist, hatte es Thomas Kodura, Geschäftsführer von Ambiendo, sofort angetan. »Wir haben die Wohnung im Internet gesehen. Damals wohnten wir noch auf der Sentruper Höhe und konnten uns nicht vorstellen, ins Kreuzviertel zu ziehen, hauptsächlich wegen der Parkplatzsuche.« Doch die 165 m² große MaisonetteWohnung und vor allem der Ausblick überzeugten ihn direkt. »Meine Frau Kathrin hat sich viel schwerer getan. Es war auch einfach noch sehr viel zu tun.« Das Treppenhaus des auch im Inneren unter Denkmalschutz stehenden Hauses war noch unrenoviert. Leitungen verliefen auf dem Putz, es fehlte ein neuer Anstrich. Der Dachboden der Wohnung war zuvor ein Atelier gewesen und man brauchte viel Vorstellungskraft, sich dort ein Wohnzimmer hineinzudenken. AN DER SONNE

SCHWARZ VOR SCHWARZ Für den traumhaften Ausblick haben sich die Strapazen des Umbaus gelohnt. Mit Kissen und schönen Decken lässt er sich vom Sofa aus genießen. Eine tolle Wohnidee: Den schwarzen Fernseher vor einer schwarzen Wand platzieren. So verschwindet er optisch Rechts: Thomas Kodura mit Kathrin Janz und Sohn Alexander

»Freunde und auch Kathrins Familie haben uns für verrückt erklärt, diese Wohnung gekauft zu haben.« Jetzt ist jeder überwältigt, der den offenen, lichtdurchfluteten Raum betritt, der Wohn-, Esszimmer und Küche vereint. Bis zum Spitzgiebel sind es an der höchsten Stelle 4,50 m. Die bodentiefen Dachfenster bieten einen grandiosen Blick über Münsters Innenstadt. Sie lassen sich zum Minibalkon ausklappen. Doch für gemütliche Stunden an der frischen Luft gibt es eine größere Terrasse auf der Nordseite, die aufgrund der geringen Verschattung durch den Giebel den ganzen Tag sonnig ist. M Ä R Z 20 1 6  ~

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IN DER KOMFORT-ZONE…

Sie zählt zu den wichtigsten Branchentreffs der Region und mit durchschnittlich 25.000 Besuchern zu den erfolgreichsten Veranstaltungen in der Halle Münsterland: die Messe Bauen & Wohnen. Vom 18. bis 20. März 2016 lädt die überregional bekannte Baumesse zu ihrem Jubiläum ein. Ein großer Trend: das »mitdenkende« Zuhause…

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as Konzept ist bekannt: die klare Ausrichtung auf Themen rund um Bau, Ausbau, Umbau, Sanierung, Renovierung, Finanzierung und Einrichtung, ergänzt durch kostenfreie Fachvorträge und jährlich wechselnde Sonderthemen. Rund 260 Aussteller informieren in drei Messehallen über die neuesten Produkte und Dienstleistungen – und spenden auch

FÜR HÄUSLEBAUER Die Messe bietet für jeden etwas – egal, ob Häuslebauer oder Badsanierer…

Preise: Die Tombola zum Jubiläum lockt mit Gewinnen von der kostenlosen Beratung über Sportartikel bis zum ProfiWerkzeug. TREND AUTOMATION

Ein Mega-Trend: Das mitdenkende Haus, »Smart Home« oder Hausautomation. Das heißt, die Steuerung von Hausgeräten und -einrichtungen über das Smartphone oder eine andere Art elektronischer Fernbedienung, werden zu Stichworten in ganz unterschiedlichen Bereichen. Einer der Aussteller zu dem Thema ist die münstersche Firma RÜTÜ. Norbert Lange (RÜTÜ): »Das Thema Hausautomation bietet eine fast grenzenlose Vielfalt: Die Rollläden fahren mit den ersten Sonnenstrahlen im Schlafzimmer hoch, das Bad ist bereits wohl temperiert und das Radio schaltet sich ein – mit einem Hausautomationssystem laufen viele Funktionen im Haus ganz automatisch ab und die Bewohner können komfortabel in den Tag starten oder den Tag entspannt beenden.« Möglich wird das durch die intelligente Vernetzung der verschiedenen gebäudetechnischen Komponenten, wie Rollladen und Sonnenschutz, Heizung, Licht und elektrische Geräte. Aber auch Sicherheitskomponenten wie Rauchmelder und Kameras finden ihren Platz im System. Mit Hausautomationssystemen (z.B. HomePilot) lässt sich dieser Komfort ganz einfach nachrüsten – ohne ein Aufstemmen der Wände und aufwändige Verkabelungen. PL ÄNE MITBRINGEN

Ein weiteres Thema ist die Wiederentdeckung des Holzbaus. Für lange Zeit als Baustoff fast verschwunden, planen und errichten Architekten nun aus dem traditionellen 16 |

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www.kundenwerdenfans.de

Baumaterial immer mehr neue, teils spektakuläre Projekte. So entsteht in Münsters Hafen beispielsweise aktuell das H7, ein Holz-Hybrid-Gebäude. Dieses und weitere Bauten werden auf dem parallel zur Messe stattfindenden Fachkongress HolzbauTage vorgestellt. TIPP: Bringen Sie vorhandene Pläne oder Skizzen zur Messe mit. Fragen wie die, wie das Grundstück angelegt ist, ob die Ecken im Haus alle rechtwinklig sind, das vorhandene Strom- und Wasserleitungsnetz ausreicht oder wie der Umbau generell sinnvoll geplant werden kann, können so direkt beantwortet werden. Das spart Zeit und Geld, denn das Unternehmen muss weniger Eventualitäten einplanen und kann so ein günstigeres Angebot erstellen.

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MEGA-TREND Das Thema Hausautomation wird eines der wichtigsten der nächsten Jahre sein

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LUX & LECKER Mit dem Restaurant Lux im LWL-Museum am Domplatz ist Münster ein neues gastronomisches Licht aufgegangen. Gewissermaßen »angeknipst« haben es Marcus Geßler und Arash Vatanparast. MÜNSTER!-Autorin Trixi Bannert hat sich mit den beiden Lux-Machern auf ein freundschaftliches Gläschen Wein getroffen… FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

AUF DIE MÜNSTARITY 2016 Die Organisatoren der CharityGala, Trixi Bannert und Markus Baumgarte (l.v.) stoßen mit Marcus Geßler (r.) und Arash Vatanparast an. Das Lux und das LWL-Museum werden Gastgeber sein

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ch bin mir ganz sicher, am Ende dieses Artikels werden Sie, liebe Leser, »wow« sagen! Selten habe ich ein kraftvolleres Duo kennengelernt, als die beiden, mit denen ich gemeinsam mit Markus Baumgarte (Engel & Völkers) jetzt hier gemütlich sitze und herrlich speise: Marcus Geßler und Arash Vatanparast betreiben seit August 2014 das Restaurant Lux am Domplatz. Kennengelernt habe ich sie schon ganz zu Beginn, als ich ihre Weinlieferantin wurde. Schon damals sind mir ihre ungeheure Akribie und Organisation, ihre leidenschaftliche Suche nach Perfektion und ihre aufeinander eingespielte Rollenverteilung aufgefallen. Aber heute haben wir die Gelegenheit, uns mal etwas besser kennenzulernen.

sie gemeinsam: Für bisher 26 Läden in ganz Deutschland gingen Arash und Marcus auf die Suche nach Standorten, Personal und Betreibern und entwickelten die Einrichtung. Und ich erfahre, dass die beiden zudem auch noch Hotelbesitzer, sind – zwar nicht in Münster, aber in Hamburg mit den sehr spannenden Objekten Pyjama-Park und dem Fritzim-Pyjama, die dort Kultcharakter haben. »Vielleicht setzen wir das Konzept ja auch mal in Münster um. Sollte sich eine Gelegenheit ergeben, wären wir ganz bestimmt nicht abgeneigt. Man kann uns also gerne Grundstücke anbieten…«, lacht Arash.

ERFOLGSGESCHICHTEN

Seit 19 Jahren macht Marcus mit verschiedenen Mitveranstaltern das Open Air Kino am Schloss, seit einigen Jahren unterstützt Arash ihn nun dabei. 2007 waren beide maßgeblich an der Umsetzung der Skulptur.Projekte in Münster beteiligt. Ich erinnere mich noch an diese traumhafte Ausstellung, die alle zehn Jahre in Münster stattfindet und über 550.000 Besucher in unsere Stadt gebracht hat. Eine ähnliche Größenordnung hat das neue Stadtfest, zu deren

Ich frage die beiden nach ihrer Vita: Marcus Geßler (45) ist Schwabe, aufgewachsen mit einer um 4 Jahre jüngeren Schwester in Ulm. Wir haben am gleichen Tag Geburtstag, sind beide Jungfrau, denen man ja große Umsicht, Organisation und Zahlenverständnis nachsagt, was zumindest auf Marcus auch zutrifft... Sein BWL Studium führte ihn über Augsburg nach Manchester, seit Ende 1996 ist er nun in Münster.

LICHT & LEIDENSCHAFT

FEINE KÜCHE Im Lux wird's lecker: Für die Münstarity-Gala planen die Köche einen Gastro-Parcours mit ihren Leckereien

Arash Vatanparast ist das älteste von drei Kindern, er wurde 1975 im Iran geboren. Ihr Heimatland verließ die Familie während des Golfkrieges und wanderte nach Dubai aus, wo sie gemeinsam bis zum Jahr 1992 lebten. Drei Jahre lang war Arash auf einem Internat in St. Peter Ording und kam dann mit 18 Jahren nach Münster. Seine Mutter betrieb zu dieser Zeit das Restaurant Napoli, in das er mit einstieg, vergrößerte und in Rossini umbenannte. Seine jüngste Schwester Farnoush betreibt dieses Restaurant an der Salzstraße heute noch. Auf seinen jüngeren Bruder Dr. Farid Vatanparast ist Arash besonders stolz: Farid ist Ex-Profi-Boxer, war im deutschen Nationalkader, ist promovierter Betriebswirt und arbeitet jetzt als Motivationstrainer, Boxtrainer und freier Unternehmer. Er ist Gründer des Boxprojekts »Farid’s QualiFighting« und Träger des Deutschen Bürgerpreis 2012. EIN GUTES TEAM

Vor nun etwa zehn Jahren trafen Arash und Marcus sich in Münster: »Ich suchte für ein Enchilada in Hannover, das ich gerade ausstattete, noch Arbeitskleidung für die Belegschaft und hörte von einem Perser, der diese in Münster liefern könne. So traf ich Arash und wir merkten schnell, dass wir sehr ähnlich tickten«, erzählt mir Marcus. Aus dieser Freundschaft erwuchs bis heute eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Das Enchilada in Münster führt Marcus Geßler alleine, aber die Expansion der Enchilada-Gruppe betreiben M Ä R Z 20 1 6  ~

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AUF DRUFFELS PÜTT Sie gehört zu den jüngeren Kirchen von Münster und versprüht in ihrer modernen Sachlichkeit einen eher industriellen Charme. Doch wer wie MÜNSTER! die Chance bekommt, einmal ihren Turm zu erklimmen, wird die Heilig-Geist-Kirche in einem anderen Licht sehen. TEXT: BERNADETTE WINTER  |  FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

HITCHCOCK LÄSST GRÜSSEN Beim Anblick dieser Treppe kann einen schon der Schwindel packen

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EIN HAUCH VON RUHRGEBIET 1928/29 erbaut, erinnert die Heilig-Geist-Kirche mit ihrem Eckbalkon am Glockenturm ein wenig an eine Zeche

»N

a, wie gefällt Ihnen unser Pütt?«, begrüßt uns Pfarrer Hubertus Krampe auf dem Vorplatz der Heilig-Geist-Kirche. Er erntet verdutzte Gesichter als Antwort. »Sie müssen doch zugeben, das sieht eher aus wie eine Zeche im Bauhausstil als eine Kirche«, fügt der Pfarrer augenzwinkernd hinzu und weist mit einladender Geste in Richtung Hauptportal. Damit hat er in der Tat nicht ganz unrecht. Zwar erinnern die große vorgelagerte »Piazza«, die Arkaden und der Portikus den Kenner eher an eine römische Basilika, dennoch weht beim Anblick der Heilig-Geist-Kirche ein Hauch Ruhrgebiet durch Münster. Der freistehende Glockenturm mit dem charakteristischen Eckbalkon in der Mitte trägt sicherlich seinen Teil dazu bei. Und so hatte die Kirche schon während ihrer Entstehung 1928/1929 unter dem zuständigen Pfarrer Bernhard Druffel bei den Einheimischen ihren Spitznamen schnell weg: »Druffels Pütt«.

ZIEMLICH »GRAUTE PATTKEN«

Auch in der von dem Duisburger Architekten Walter Kremer entworfenen Kirche herrscht statt üppiger Pracht wohltuend kühle Zurückhaltung. Alles ist zentral auf den Altar ausgerichtet, rechts und links führen insgesamt acht Strebepfeiler wie eine Art Säulengang auf diesen Versammlungsraum zu. Mit den jüngsten Renovierungsarbeiten vor vier Jahren ist er noch näher herangerückt an die U-förmig aufgestellten, schlichten Bänke, auf denen die Gemeinde Platz nimmt. Nur eine niedrige Insel aus acht mal acht Marmorplatten umrandet ihn. Dahinter fällt – passend zum Namen der Kirche – ein Wandbild ins Auge, welches das Pfingstwunder zeigt: Die zwölf Apostel empfangen den Heiligen Geist. Nicht nur Kinder stellen gleich erstaunt fest, welch große Füße die Jünger Jesu haben. Angeblich – so schreibt es die Chronik – entfuhr bereits Pfarrer Huskamp bei seiner Einführung 1932 ein wenig feierliches: »Wat häwt de för

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CAFE KLEIMANN Das »Kleimann« gilt als münstersche Institution. Doch auch in dem bekannten Gebäude am Prinzipalmarkt herrschte immer Wandel. Einer der Vorgänger war ironischerweise eine Kaffee-Kette

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Wenn Tradition stirbt Das war ein echter Paukenschlag, als die Familie Kleimann bekannt gab, ihr Café Ende März schließen zu wollen. Wieder verschwindet ein liebgewonnenes Stück des alten Münster. Außergewöhnlich ist es freilich nicht, wenn ein alteingesessenes Geschäft oder Unternehmen seinen Betrieb aufgibt. Und immer entsteht daraus auch Neues. Eine kleine Reise durch sich wandelnde Zeiten…

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TEXT & FOTOS: HENNING STOFFERS

as Geschäftsmodell der Kleimanns ging wohl nicht mehr auf. Der Wandel in der Gastronomie mit Außenbewirtung und ein verändertes Kundenverhalten zwangen zur Aufgabe (MÜNSTER! berichtete). In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild der Innenstadt verändert. Filialgeschäfte nationaler und internationaler Unternehmen – meist uniform im Auftritt – haben sich niedergelassen. Die Mieten stiegen in astronomische Höhen, die für viele inhabergeführte Geschäfte und Gaststätten untragbar wurden. Oder es eben wirtschaftlicher machen, die Räume einfach zuverpachten. Aber auch das Leben der Menschen hat sich stark verändert: In kurzer Zeit hat sich eine technische Revolution mit einer bisher nie dagewesenen Dynamik vollzogen. Neue Medien und Produkte bestimmen weitgehend das Geschehen. Wer hätte zum Beispiel vor 50 Jahren an ein Internet und kabelloses Telefonieren gedacht? Kommunikation und Konsumverhalten haben sich geändert. Es wird im Internet gekauft. Traditionelle Berufe sind fast ganz verschwunden. Um 1900 gehörten Schneider, Schuhmacher und Schenkwirte zu den häufigsten Berufen. Dagegen sind neue Berufe entstanden: z.B. Web-Designer, Mechatroniker und Fitness-Ökonom.

STETIGER WANDEL Ein Beispiel für den Wandel. Vor 100 Jahren residierten am Drubbel Zahnärzte, Friseure oder Gemüsehändler

VOR 100 JAHREN

Wie, das zeigt ein Foto am Drubbel, das 1920 entstand. Im linken Haus gab es die Zahnpraxis Dr. Otten, den Damenfriseur Ottmann und die Gemüsehandlung Krukenkamp. Im Nachbarhaus wurden Produkte für gemeinnützige Zwecke verkauft. Weiter rechts steht das Haus der Buch- und Kunsthandlung August Greve. Keines der Geschäfte existiert heute mehr. Oder dieses Bild von 1925: Der Prinzipalmarkt in alter Pracht. Reges Treiben herrscht unter den Arkaden und auf der Straße. Marktfrauen, die Äppeltiewen, stehen vor M Ä R Z 20 1 6  ~

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DAS SOUND LAKE CITY-DREIGESTIRN Burkhard Wiesbrock, Soetkin Stiegemeier-Oehlen und Andreas Steinke (v.l.) organisieren unter anderem die Muenster Music Days in der Konzerthalle Cloud

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DA IST MUSIK DRIN Im April ist es wieder so weit: Während der Muenster Music Days 3.0 verwandelt sich der Germania Campus in ein Mekka für Musik-Enthusiasten. Wenn dann Kimmo Pohjonen oder das Cécile Verny Quartet in der Konzerthalle Cloud aufspielen, ist eines sicher: Gänsehaut pur. Aber wer steckt eigentlich dahinter? MÜNSTER! hat die Macher des Festivals getroffen. TEXT: BERNADETTE WINTER  |  FOTO: MICHAEL LEMMERHIRT

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ound Lake City nennt sich das Konzertformat, das in Münsters Kulturlandschaft inzwischen einen festen Platz einnimmt. Es steht für internationale Spitzenklasse, hochwertige Live-Darbietungen, engen Kontakt zum Publikum und eine heimelige Atmosphäre auf dem Germania Campus. Sowohl während der Muenster Music Days, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfinden, als auch während der Konzerte, die in loser Folge über das Jahr verteilt sind. HOCHKARÄTER

Dahinter stecken drei kreative Köpfe, die eine Vision eint: Ein hochwertiges Konzertformat für Münster und die Münsteraner. Burkhard Wiesbrock etwa, seinerzeit einer der großen Fürsprecher der Musikhalle. »Wir holen hier Künstler nach Münster, die sonst in den großen Konzerthallen in Dortmund, Essen oder Bielefeld spielen«, so der 58-jährige Musikmanager. Mit im Boot sind der münsteraner Kaufmann Andreas Steinke und die Eventmanagerin Soetkin Stiegemeier-Oehlen. Die drei kennen sich seit gut zehn Jah-

»EIN FESTIVAL HAT TROTZ UNTERSCHIEDLICHER KÜNSTLER IMMER EINEN ROTEN FADEN« ren und sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Jeder hat seinen Schwerpunkt und macht das, was er am besten kann, um ihr »Baby« wachsen zu lassen. Stiegemeier-Oehlen nutzt ihre Erfahrungen für PR und Kommunikation, Steinke – als

Selbständiger in Münster bestens vernetzt – kann seine Fühler nach Sponsoren ausstrecken und Wiesbrock profitiert durch seine langjährige Tätigkeit als Manager von Giora Feidmann von unzähligen Kontakten zu Künstlern und Konzertagenturen. Vor einigen Jahren hatten Wiesbrock und Stiegemeier-Oehlen die Idee, ein Musikfestival auf die Beine zu stellen, das ursprünglich an mehreren Orten stattfinden sollte. Andreas Steinke, selbst Mieter auf dem Germania Campus, hatte schon lange den Plan, diesen aufzuwerten und brachte die Cloud mit ihren rund 400 Plätzen als Konzertsaal ins Spiel. Engagierte Partner waren bald gefunden. Gemeinsam mit einem Experten-Team wurde der Raum, der sonst auch als Tagungsort genutzt wird, akustisch vermessen und durch Vorhänge und Akustikplatten für einen optimalen Klang präpariert. Die Künstler übernachten im Factory Hotel direkt gegenüber der Cloud. Wer nach den Konzerten noch feiern oder etwas trinken gehen will, hat auf dem Campus die breite Auswahl. »Für die Künstler ist es sehr praktisch, dass alles auf so engem Raum stattfindet, das entspannt ungemein«, weiß Wiesbrock. So sehr, dass zum Beispiel die Sängerin Cristina Branco sich erst einmal ein Fahrrad schnappte und in aller Ruhe die Stadt erkundete. HERZBLUT & NÄHE

Die hochkarätigen Künstler sucht das Team gemeinsam aus. Die Musik: an der Schnittstelle zum Jazz, mal Pop, mal Weltmusik, mal rockig, aber immer mit großen Emotionen. Viele der Musiker, die hier gespielt haben, sind international sehr erfolgreich und haben nicht nur nationale und internationale Jazz-Auszeichnungen erhalten, auch Echo-Preisträger waren bereits darunter. Dabei steht für das Sound Lake City-Team weniger das Genre, sondern vielmehr die Ausstrahlung im M Ä R Z 20 1 6  ~

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Am Karfreitagabend bieten wir unser beliebtes „Westfälisches Fischbüffet“ (ab 18.30 Uhr) zum Preis von 29,– € pro Person an. Am Ostersonntag und Ostermontag (von 12–14 Uhr und 18.30 – 22 Uhr) verwöhnen wir Sie mit leckeren Ostermenüs.

Mittelpunkt. »Was das angeht, schließen wir hier sicherlich eine Lücke in dem großen Kulturangebot unserer Stadt«, sagt Stiegemeier-Oehlen. »In der Regel sehen und hören wir uns die Shows vorher live an, um zu beurteilen, was beim Konzert tatsächlich rüber kommt und ob der Künstler hält, was er oder das Management verspricht«, sagt Wiesbrock. »Es ist eine große Kunst, das Publikum über zwei Stunden zu fesseln, das kann nicht jeder«, ergänzt Steinke. Auch nicht jeder Künstler kommt mit der großen Nähe zum Publikum, die in der Cloud herrscht, sofort zurecht. »Manche sind erst einmal sehr nervös und etwas abgeschreckt, genießen es dann aber doch und entspannen sich zunehmend«, erzählt Wiesbrock. Wer zum Festival kommt oder ein Einzelkonzert gibt, hängt vom Tourneeplan der Künstler, aber auch von der richtigen Mischung ab. »Ein Festival hat trotz unterschiedlicher Künstler immer einen roten Faden«, meint Stiegemeier-Oehlen. Im Vorfeld wird dann im Team auch schon mal heftig darüber diskutiert, wer eingeladen werden soll. »Aber wenn wir uns alle angehört

haben, sind wir uns meistens einig«, sagt die 49-Jährige. Das ist es, was dieses Trio ausmacht, man versteht sich, weiß, wie der andere tickt und kann »auch mal Fünfe gerade sein lassen«, wie Steinke es ausdrückt. Schließlich hat jeder der drei noch einen »richtigen« Job, der unter dem Herzensprojekt nicht leiden sollte. »Wir stecken hier sehr viel Energie rein, aber es zahlt sich aus, wir merken, dass die Veranstaltung angenommen wird«, so der 53-Jährige. Einige Konzerte waren bereits ausverkauft. ZUKUNFTSMUSIK

In diesem Jahr erwartet das anspruchsvolle münsteraner Publikum das ganze Spektrum von traditionellem Jazz mit dem Cécile Verny Quartet über folkloristische Elemente bei Mathias Eick bis zum Höhepunkt am Sonntag mit Kimmo Pohjonen. Ebenso wie das Tingvall Trio schöpft er aus den tiefen Eindrücken der skandinavischen Natur und kreiert daraus ganz eigene musikalische Klangwelten. Extra für dieses Konzert wird in

INTIME ATMOSPHÄRE IN DER CLOUD Der Pianist Jacob Karlzon mit Hans Andersson am Bass und Robert Mehmet Ikiz an den Drums

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Fotos: Martin Lohoff

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Zum Hiltruper See 173 · 48165 Münster info@krautkraemer.bestwestern.de · www.krautkraemer.de


MUENSTER MUSIC DAYS 3.0 (7. - 10. APRIL 2016) Donnerstag, 7.4.2016: Tingvall Trio – Beat

Sonntag, 10.4.2016: Kimmo Pohjonen – Skin

Das Trio aus Hamburg steht für starke Melodien, tiefgehende Kompositionen und eine beispiellose Erfolgsgeschichte im deutschen Jazz. Die Band wurde bereits mit Auszeichnungen überhäuft und trat schon in mehr als 20 Ländern auf.

Sie glauben, Sie wissen schon alles über AkkordeonMusik? Dann haben Sie Kimmo Pohjonen noch nicht gehört. Sein Programm »Skin« ist während der Muenster Music Days erstmals in Deutschland zu sehen – und jetzt schon auf Platz 1 der »World Music Charts Europe«.

Freitag, 8.4.2016: Cécile Verny Quartet – Memory Lane Das deutsch-französische Quartett präsentiert mit seinem Programm »Memory Lane« eine Rückschau auf 25 Jahre erfolgreiche Musikgeschichte. Ob auf Deutsch, Englisch oder Französisch – die Truppe überzeugt mit Spielfreude und Improvisationstalent.

Einlass ist für alle Konzerte immer um 19 Uhr, die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr in der Konzerthalle Cloud auf dem Germania Campus. Eintritt: 25-29, Festivalpass 99 Euro plus Gebühren. Tickets unter: www.muenster-ticket.de, im WN-Ticket-Shop oder bei Jörgs CD-Forum. www.sound-lake-city.de

Samstag, 9.4.2016: Mathias Eick Ensemble – Midwest Er gilt als einer der Senkrechtstarter unter den norwegischen Jazzmusikern. Mathias Eick begeistert nicht nur mit der Trompete, sondern auch am Piano, auf der Gitarre und am Vibraphon.

der Cloud ein Sound Surround-System eingerichtet. Denn der Finne wird nicht nur auf dem Akkordeon spielen, sondern auch multimediale Effekte einsetzen. Neu ist die Eröffnung des Festivals durch junge Nachwuchskünstler von der Musikhochschule im Vorprogramm zum Cécile Verny

Quartet. In Zukunft soll sich das Konzept Sound Lake City weiter in Münster etablieren und dauerhaft für ausverkaufte Konzerte sorgen – gerne auch Open Air, aber das ist dann wirklich noch Zukunftsmusik.

im Verbund der

Die Misericordia GmbH, zu der Münsters erfolgreiche Kliniken Clemenshospital und Raphaelsklinik gehören, schließt sich mit der Alexianer GmbH zusammen.

CLEMENS, ALEX UND RAPHAEL SPIELEN JETZT IM SELBEN TEAM!

Auf diese Weise entsteht ein neuer Verbund, der die medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen in unserer Stadt und in der Region weiter M stärkt. Ä R Z 20 1 6  ~ | 41


»WINTER AM WELLENBERG« heißt dieses Bild von Otto Modersohn aus dem Jahr 1892

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STARR UND STUMM VOR ENTZÜCKEN… »...gerade Westfalen, meine spezielle Heimat Münster, Lippstadt, Soest etc. will ich verherrlichen, wenigstens meine Laufbahn damit beginnen; dafür glühe ich, da hat für mich die Natur die schönste Seele.« Ein sandiger Weg vor Münster, darüber der weite blaue Himmel – wie kein zweiter hat Otto Modersohn die Landschaft seiner Heimat in zahlreichen Ölbildern und Skizzen festgehalten. Bevor er als Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede berühmt wurde, fand er hier seine Bestimmung als Landschaftsmaler. Seit Kurzem hat sein westfälisches Frühwerk im Otto Modersohn Museum Tecklenburg eine neue Heimat gefunden. MÜNSTER! war zu Besuch. TEXT: BERNADETTE WINTER FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

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itten in der Tecklenburger Altstadt empfängt das neue Otto Modersohn Museum (OMMT) seine Gäste. Wer es betritt, kann nicht nur die Anfänge des berühmten Westfalen als Maler nachvollziehen, sondern auch die Geschichte des ehemaligen Ackerbürgerhauses studieren und mit ihr etwas über den Charakter der Tecklenburger erfahren. Damit das in dieser Form möglich wurde, hat ein Team um Architekt Prof. Johannes Modersohn (ein Enkel des Malers) und seine Frau Antje Freiesleben aus Berlin behutsam und in Kooperation mit Denkmalpflege und Bauforschung den urigen Charme des Hauses wieder zum Leben erweckt. 1826 erbaut, diente es zunächst als Wohnhaus, später teilweise als Städtische Sparkasse und schließlich auch als Laden. »Wir wollten bewusst an alte Funktionen anschließen«, erläutert Werner Friedrich vom Vorstand des Förderkreises des OMMT. So sind im ehemals herrschaftlichen Teil des Hauses die Originale Modersohns aufgehängt, wohingegen sich im Schlafbereich die Hintergrundinformationen zu dem berühmten Maler und seinem Leben in Tecklenburg befinden. Hier im oberen Stockwerk offenbart sich die Tecklenburger Seele: Der Rückbau jüngerer Einbauten hatte plötzlich die Fachwerkstruktur mitsamt ihren steinernen Gefachen zutage gefördert. Das Team ließ sie stehen, ein wahrlich beeindruckender Anblick – mitten im Raum. »Besser könnte man das Tecklenburger Land nicht versinnbildlichen«, findet Friedrich und scherzt: »Es heißt doch, man müsse mit einem

DIE LAMPENAFFÄRE So könnte die Pyramide ausgesehen haben, die sich Modersohn baute, um auch bei spärlichem Licht lesen zu können. Rechts die alte Fachwerkstruktur mit ihren steinernen Gefachen

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TOTAL VERT BT! Endlich kommt der Frühling: Nutzen Sie doch das immer bessere Wetter und vor allem die Osterferien für einen Ausflug in einen Freizeitpark. Die Parks im Münsterland sind glücklicherweise mehr Natur als künstliche Disney-Welt. Und was gibt es Schöneres mit Kindern, als nach dem Toben, Staunen und Spazieren Platz auf einer Wiese zu nehmen und ein »Tischlein Deck' Dich«-Picknick zu veranstalten? MÜNSTER! zeigt, welche Parks zwischen Haltern und Oelde was zu bieten haben... ZUSAMMENGESTELLT VON: CORNELIA HÖCHSTETTER

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ZWISCHEN FREIBAD UND WASSERMÜHLE Vier-Jahreszeitenpark Oelde, Herrenstr. 9, 59302 Oelde, Tel. 02522 72800 PARK-CHARAKTER: Park mit Kindermuseum, Spielplätzen, Konzertbühne, Freibad, Floßfähre, Wasserlandschaft als Spielplatz, Freibad und Wasserrutsche. Viele Veranstaltungen

LIEBLINGSORTE: Hängebrücken von Baumhaus zu Baumhaus, als Müller in der historischen Wassermühle Getreide mahlen ROLLSTÜHLE/KINDERWAGEN: Rollstuhl ja, Bollerwagen PREISE: Kinder bis 6 frei, bis 17 50 Cent, Erwachsene ab 2 Euro

ÖFFNUNGSZEITEN: täglich 9.30 bis 18 Uhr PARKEN: Parkplätze kostenfrei. 15 Min. Fußweg vom Bahnhof ESSEN UND TRINKEN: Café & Bistro, Imbiss, Picknickhütten ENTFERNUNG (VON MÜNSTER-MITTE): 45 Km 46 |

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MICH LAUST DER AFFE!

Tier- & Freizeitpark Gut Eversum, Eversumer Str, 77, 59399 Olfen, Tel. 02595 385225, www.gut-eversum.de PARK-CHARAKTER: Seit 1975 gibt es den Park, heute mit etwa 18 Tiergehegen, 7 davon begehbar, 16 Fahrgeschäften, dazu Europas größte Modelleisenbahn auf der Spur 0, historische Gutsscheune, Terrarienhaus

LIEBLINGSORTE: Das begehbare Totenkopfaffengehege – Besucher dürfen bei der Fütterung helfen. Trampolinhüpfen, die Modellbahn und die Grillhütten (kostenlos). Die kleinsten Besucher lieben den Ballpool PARKEN: Parkmöglichkeiten vorhanden. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur bis Datteln/Ahsen möglich, ca. 1 Km Fußweg

ROLLSTÜHLE/KINDERWAGEN: Rollstuhl- und Kinderwagengerecht PREISE: Erwachsene 6 Euro, Kinder 5 Euro, Kinder unter 90 cm und Hunde kostenlos

ÖFFNUNGSZEITEN: Ab Osterferien bis Ende der Herbstferien täglich von 9 bis 18 Uhr

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ESSEN UND TRINKEN: Imbiss in den Ferien und am Wochenende geöffnet ENTFERNUNG (VON MÜNSTER-MITTE): 52 Km

WASSER MACHT SPASS Rollenspielplätze (Wichteldorf-Feuerwehr-Märchenschloss), Tiergehege, für die Kleinsten: Klettern und Rutschen. Für Erwachsene: Grillen im Grünen ROLLSTÜHLE/KINDERWAGEN: Rollstuhlgerecht, Behinderten-WCs, Wickelräume PREISE: Tageskarte 14 Euro pro Person ab zwei Jahren; Ermäßigung für Schwerbehinderte. Rollstuhlfahrer, blinde Personen: freier Eintritt

Erlebnispark Ketteler Hof, Rekener Str. 234, 5721 Haltern am See, Tel. 02364 3409, www.kettelerhof.de

ÖFFNUNGSZEITEN: 19. März bis 23. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr

PARK-CHARAKTER: Seit 1970 als Tierpark mit Märchenwald eröffnet, heute 14 Hektar mit etwa 40 Spiel- und Themenbereichen. Naturnaher Spiel- und Mitmachpark mit Spielplatz, Natur-Erlebnis-Pfad, Riesensprungkissen, Motorik-Trail, Schlauchbootrutsche, Tubingbahn, Buckelpistenrallye und mehr

PARKEN: kostenfreie Parkplätze, Linienbus 275 vom Bahnhof Haltern morgens im 2-Stunden-Takt, nachmittags stündlich

LIEBLINGSORTE: Wasserspielplätze zum Austoben,

ENTFERNUNG (VON MÜNSTER-MITTE): 44,3 Km

ESSEN UND TRINKEN: Verpflegung kann komplett selbst mitgebracht werden; es gibt Grillplätze, Imbiss und Kioske

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KEIN TRICK Nein, weder ist das Foto unscharf, noch gibt es ein neues Denkmal auf dem Domplatz: So sieht die 20-Zentimeter-Testfigur aus, die die Cubuto-Macher von MÜNSTER!-Redakteur Christoph Wüllner anfertigten

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WIE IN STEIN GEMEISSELT… Irgendwie ist die Zeit der Denkmäler ja vorbei: Den Kiepenkerl gibt es schon, Könige und Feldherren werden auch nicht mehr auf Sockel gestellt. Und uns Normalos will ohnehin keiner ein Denkmal setzen – gut, dann tun wir das einfach selbst! Genauer gesagt die Macher der Firma Cubuto, die lebensechte Figuren im 3D-Druck herstellen. Klingt ein bisschen verrückt, dachten wir. Bis wir es selbst getestet haben… TEXT & FOTOS: CHRISTOPH WÜLLNER

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ir treffen Robert Koch (26) von Cubuto und den Fotografen Timo Bühring (32). Hier, in dessen PrePixel Fotostudio, das seit Anfang März an der Weseler Straße 675b (in Höhe Porsche) zu finden ist, spielt sich alles ab. Aber der Reihe nach… HANDARBEIT

Koch studiert an der Uni Duisburg Medienwissenschaften mit dem Schwerpunkt Informatik. »Zu dem Thema kam ich, weil ich viel im Bereich 3D-Nachbearbeitung für andere gemacht habe. Denn die Scans sind selten direkt perfekt, es können etwa Ungenauigkeiten oder Schatten auftreten. Und das muss eben immer etwas optimiert werden.« Feinschliff im wahrsten Sinne des Wortes, was übrigens auch für die 3D-Drucke selbst gilt, die dann von Hand nachbearbeitet werden müssen. Das Druck-Material ist ein widerstandfähiges Gips-Polymer-Gemisch. »Es fühlt sich recht hart an, was auch daran liegt, dass unsere 3D-Figuren nicht hohl, sondern voll ausgefüllt und damit robuster und massiver sind.«

rotierenden Plattform um 360 Grad dreht. Genau das ist im Übrigen auch das wirklich Komplizierte: »Die Hardware gibt es ja so nicht, also haben wir sie selbst gebaut«, sagt Koch. Das Herzstück ist ein grauer Kasten, über dem ein Laptop angebracht ist – der 3D-Scanner. »Wir haben den mit Microcontrollern konstruiert. Diese steuern u.a. das Timing der Blitze. Sieben Kameras gleichzeitig zu koordinieren ist die SHOOTING Um einen 3D-Scan zu erhalten, stellt sich das »Model« etwa 20 Sekunden lang auf eine rotierende Scheibe und wird von allen Seiten fotografiert

SO FUNKTIONIERT'S

Das Prinzip ist einfach erklärt: Sieben Kameras produzieren 140 Einzelaufnahmen, während sich das Model auf einer M Ä R Z 20 1 6  ~

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SCHUFTEN FÜR'S COMEBACK Preußen-Pechvogel Simon Scherder bei einer der zahllosen Sitzungen mit Physiotherapeut Matthias Haase

»MICH BRINGT NICHTS VOM WEG AB« Der Gruß ging zu Simon Scherder auf die Tribüne. Als die Preußen Ende Januar mit einem 2:0-Heimsieg über Erfurt ins neue Fußball-Jahr starteten, schnappte sich Verteidiger Felix Müller nach dem Führungstreffer ein Trikot von der Ersatzbank, reckte es in die Höhe. Darauf die Nummer 15 und der Name SCHERDER. Eine Jubelgeste mit Symbolcharakter. Denn nur zwei Tage zuvor hatte sich Scherder (22) erneut schwer am Kreuzband im linken Knie verletzt. Zum zweiten Mal in der laufenden Saison. Gerade erst hatte er sich zurück auf den Trainingsplatz gekämpft. Jetzt kämpft er eben nochmal. Für seine Rückkehr auf den Rasen! TEXT: JOACHIM SCHUTH (stv. Sportchef BILD-NRW) FOTO: MICHAEL LEMMERHIRT

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anz entspannt sitzt er im Restaurant Macellum an der Bogenstraße. Das linke Bein wegen der sperrigen Knieschiene lang ausgestreckt. Scherder kommt direkt vom Reha-Training bei Preußens Physiotherapeuten Matthias Haase, dessen Behandlungsräume sich im selben Gebäude befinden. Seit Wochen und Monaten quält er sich entweder hier in der Praxis oder am Stadion. Doch Simon ist kein Typ, der Trübsal bläst. Das Motto von Münsters größtem Pechvogel: Think positive! »Alles andere bringt dich ohnehin nicht weiter. Man muss die Herausforderungen des Lebens einfach annehmen und das Beste daraus machen«, findet er. DER ERSTE KNALL

Der erste Schlag in der Sommer-Vorbereitung am 28. Juni im Testspiel gegen Kinderhaus (3:0). Der Innenverteidiger erinnert sich genau an diese 52. Minute: »Ich bin bei einem Zweikampf hingefallen und habe sofort gesehen, dass mein linkes Knie völlig verdreht ist. Der Schock war zunächst größer als die Schmerzen. Ich habe gleich geahnt, dass es mein Kreuzband erwischt hat.« Das vordere Kreuzband war durch, dazu Innenband und Meniskus kaputt. Besonders bitter, weil ihn der damalige Cheftrainer Ralf Loose (53) erstmals fest als Stammkraft eingeplant hatte. »Drei Tage habe ich gebraucht, um die Verletzung zu akzeptieren. Aber dann war der alte Kampfgeist auch schon zurück«, schildert der 22-Jährige. Gut eine Woche später kam er in der Kölner Mediapark-Klinik unters Messer. Dr. Peter Schäferhoff (61), der frühere Mannschaftsarzt des 1. FC Köln, zog aus Scherders Oberschenkel eine Sehne und verpflanzte sie als Kreuzband-Plastik ins lädierte Knie. Simon lachend: »Ich bin quasi mein eigenes Ersatzteil-Lager.« Doch die Aussicht, mindestens ein halbes Jahr nicht trainieren zu können, erschien ihm anfangs unerträglich. Und vor allem

RÜCKHALT Simon Scherder und seine Freundin Teresa. Ohne ihren Rückhalt wäre für ihn vieles noch schwieriger geworden

– uneeeendlich lang. »Mehr als einmal habe ich mir die Frage gestellt, wie ich das aushalten und durchstehen soll.« Umso wichtiger war während dieser schwierigen Phasen die Unterstützung seiner Eltern Herbert und Silvia sowie von Freundin Teresa. »Immer dann, wenn's nötig wurde, haben sie mich wieder aufgebaut.« DIE FREUNDIN ALS CHAUFFEUR

Gerade Teresa. Seit viereinhalb Jahren sind sie zusammen. Eine Jugendliebe. Beide kommen aus Rheine, haben sich bereits in der Schulzeit am dortigen Gymnasium kennengelernt. Im Gleichschritt bauten sie das Abitur. Inzwischen haben Simon und Teresa ihre erste, gemeinsame Wohnung bezogen. Während die hübsche Blondine Wirtschafts-Ingenieurswesen in Osnabrück studiert, hat er sich nach der Schule erst einmal voll auf den Profi-Fußball bei Preußen fokussiert. Die tägliche Pendelei von und nach Rheine – für beide kein Problem. Zumindest nicht, so lange Simon Auto fahren konnte. Nur, daran war gerade in den ersten Wochen nach der OP natürlich nicht zu denken. Stattdessen übernahm Teresa die

Chauffeur-Dienste, kutschierte ihn überall hin. Selbst zur Reha nach Münster. »Das war schon ganz große Klasse von ihr. Dafür bin ich meiner Freundin wirklich dankbar!« Schritt für Schritt kämpfte sich Scherder so wieder näher an die Mannschaft heran. Schweißtreibend, aber wild entschlossen. »Ich rufe mir dafür immer ins Gedächtnis, wie es sich anfühlt, vor einem Heimspiel in unser vollbesetztes Stadion einzulaufen. Dieses Kribbeln im Bauch will ich unbedingt bald wieder live erleben.« Simon schaffte es sogar, Anfang Januar mit ins Winter-Trainingslager nach Estepona zu fliegen. Ackerte dort zwar noch abseits der Truppe individuell mit Athletikcoach Dennis Morschel, ehe er kurz nach der Rückkehr aus Spanien endlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte. Die härteste Zeit seiner jungen Laufbahn – die ihn bereits 2006 als 13-jährigen Knaben vom Heimatklub Brukteria Dreierwalde zu den C-Junioren der Preußen führte – schien endgültig überstanden. Dann aber... BITTERER RÜCKSCHL AG

Der zweite Schlag! Auf den Tag genau sieben Monaten nach dem ersten. M Ä R Z 20 1 6  ~

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UNSERE PERFEKTEN FRÜHJAHRS-WOCHENENDEN SAMSTAG, 27. FEBRUAR

S ONNTAG, 28. FEBRUAR

10:00 – Schuhe, überall Schuhe…

11:00 – Bau-Messe in Lüdinghausen

11:00 – Handgemachtes in Rheine

12:00 – Konzert für Kinder

Schuh-Freunde dürften heute in die Halle Münsterland (Forum Nord) pilgern. Zehntausende Exemplare werden günstig angeboten, u.a. aus Restposten und älteren Kollektionen.

Heute und Morgen lockt die Messe Bauen + Wohnen wieder Häuslebauer und Renovierer nach Lüdinghausen. 80 Aussteller aus der Region informieren über alles, was mit dem Thema zu tun hat (bis 17 Uhr).

Am Wochenende stellen ca. 50 Künstler und Designer ihre Unikate beim Kunsthandwerkermarkt »Handgemacht« aus – alles dabei von Garten, über Keramik bis zu Textilien. Heute von 11 - 18 Uhr, Stadthalle Rheine. Eintritt 2,50 Euro, Kinder frei.

»Verrücktes Holz oder: Wenn Pinocchio Flöte spielt«– so lautet der Titel des 3. Konzerts für Kinder im Theater Münster mit Blockflötenmusik aus verschiedenen Jahrhunderten. Heute im Kleinen Haus (auch um 10.30 Uhr). (Foto: Oliver Berg)

www.handgemacht-maerkte.de

www.theater-muenster.com

www.halle-muensterland.de

www.luedinghausen.de

11:00 – Bücherflohmarkt

14:00 – Traditionsduell in Münster

15:00 – FlicFlacJubiläum in Münster

19:30 – Billie Holiday in Hiltrup

Der Freundeskreis der Stadtbücherei Münster veranstaltet heute (11 - 16 Uhr) den großen Flohmarkt. Bücher für je einen Euro stehen zur Auswahl bereit. Mit dem Erlös wird die Anschaffung neuer Medien unterstützt.

Die Preußen empfangen heute den Chemnitzer FC, eine der Traditionsmannschaften aus dem Osten. Wenn die Preußen überhaupt noch etwas mit dem Aufstieg zu tun haben wollen, braucht's heute drei Punkte.

www.muenster.de/stadt/buecherei

www.scpreussen-muenster.de

FlicFlac feiert Geburtstag: Mit der neuen Show »Höchststrafe - 25 Jahre FlicFlac« gastiert der legendäre Zirkus auf dem Schlossplatz mit aufregender Unterhaltung für die ganze Familie. Heute letzter Tag mit Shows um 15 und 19 Uhr.

»Billie Holiday, Lady sings the Blues« heißt das Theaterstück von Ulrich Greb im Kulturbahnhof Hiltrup. Es wird das kurze Leben der Jazz-Sängerin in Texten und Songs nacherzählt. Harter Stoff… Experimentelle Inszenierung des Theaterlabors.

www.flicflac.de

www.kulturbahnhof-hiltrup.de

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SAMSTAG, 5. MÄRZ

S ONNTAG, 6. MÄRZ

10:00 – BildungsHorizon(te)

14:00 – Frühlingszauber

13:00 – Verkaufsoffene Sonntage…

14:00 – Münster im Derby-Fieber

Die Bildungsmesse Horizon in der Halle Münsterland bietet dem Nachwuchs am Wochenende direkten Kontakt zu Institutionen und Hochschulen der Region. Wer noch nicht weiß, was er nach der Schule vorhat, ist hier sicher richtig.

Bei »Stadtlohn blüht« lockt der Frühling in die City (morgen auch verkaufsoffen). Bis zum 13. März ist in der historischen Kolvenburg in Billerbeck außerdem der »Frühlingszauber« mit vielen Ausstellern zugegen.

…finden heute in der Innenstadt von Ochtrup und in Lienen statt. In Ochtrup hat ab 14 Uhr außerdem das FOC geöffnet und dürfte viele Schnäppchenjäger aus der Region anlocken.

Heute steht das wichtigste Heimspiel der Saison an – zumindest für hartgesottene Preußen-Fans: Die Erzrivalen (und Aufstiegskonkurrenten) vom VfL Osnabrück gastieren heute an der Hammer Straße.

www.muensterland.de

www.halle-muensterland.de

www.kolvenburg.de // www.stadtlohn.de

19:30 – Volleyball am Berg Fidel

20:00 – Chinesischer Nationalcircus

15:00 – Conni - Das Musical

19:00 – Helge Schneider in Münster

Heute bekommen es die USC-Damen in der Volleyball-Bundesliga mit dem VT Aurubis aus Hamburg zu tun. In der Halle am Berg Fidel wartet ein Abendspiel mit toller Atmosphäre.

»Chinatown« heißt die neue Tournee der asiatischen Akrobaten. Die vielleicht besten Artisten der Welt trotzen in der Halle Münsterland den Gesetzen der Schwerkraft und überwinden die Grenzen menschlicher Anatomie.

Es dürfte wohl kaum ein Kind ab 3 Jahren geben, das Conni nicht kennt. Mit roter Schleife, dem rot-weißen Ringelpullover, dem Lieblingsteddy und natürlich Kater Mau gastiert das Conni-Musical heute in der Halle Münsterland.

Die einen lieben ihn, die anderen fassen sich nur an den Kopf: Kult-Künstler Helge Schneider tritt heute in Münster auf. Der poetische Titel seines Programms in der Halle Münsterland: »LASS KnACKEN, OPPA«.

www.chinesischer-nationalcircus.eu

www.mcc-halle-muensterland.de

www.usc-muenster.de

www.scpreussen-muenster.de

www.mcc-halle-muensterland.de

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Sicherheit für uns. Das gute Gefühl, sicher versorgt zu sein. Für die Familie, das Ersparte und die Zukunft. Unsere Sparkasse ist da.

Wenn’s um Geld geht

sparkasse-mslo.de

Sparkasse Münsterland Ost


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