SOMMER AUF DEM LAND
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Wasserschlösser & Gartenfeste
ALLES NEU AM BAHNHOF
Das neue Hochhaus, die neuen Hotels
WELTZEITUHR
Hinter den Kulissen des Wunderwerks
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PINKUS
Münsters Kultbrauerei N NE
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Liebe Leserinnen und Leser, sind Sie Fußball-Fan? Dann herzlichen Glückwunsch, denn mit der Europameisterschaft in Frankreich erwarten uns vier Wochen beste und spannende Fußballunterhaltung. Und ja, die EM spielt in dieser Ausgabe natürlich auch eine Rolle. Da es aber erfahrungsgemäß auch eine Menge Leute gibt, die mit Fußball nicht ganz so viel am Hut haben, finden Sie in der Juni-Ausgabe vor allem eins: Kontrastprogramm! Denn das Leben hier im schönen Münsterland besteht aus so viel mehr. Wir bringen Sie auf den neuesten Stand, was die riesigen Umbaumaßnahmen im Bahnhofsviertel angeht, blicken erstmals hinter die Kulissen der frisch sanierten Weltzeituhr an der Rothenburg und geben Ihnen wie immer leckere Rezeptideen mit auf den Weg. Und immer noch läuft unsere große Foto-Aktion: Machen Sie ein Foto von sich und Ihrem MÜNSTER!-Magazin. Im Garten, im Urlaub, beim Public Viewing, egal! Wir freuen uns über jede Anmerkung und jedes Bild. Für jedes gedruckte Foto schenken wir Ihnen ein Jahr lang MÜNSTER! kostenlos als GeschenkAbo – zum Selberlesen oder weiterverschenken! Schicken Sie einfach eine Mail an wuellner@muenstermagazin.com (per Post: Redaktion MÜNSTER!, Drubbel 4, 48143 Münster)! Jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß in und mit MÜNSTER!
Wir tun mehr für Sie. Denn wir rechnen in Euro, Cent und Zufriedenheit. Die Spiekermann & CO AG gehört zu den bundesweit führenden unabhängigen Vermögensverwaltern. Erwarten Sie also ruhig ein wenig mehr von uns. • Klassische Vermögensverwaltung • Individuelle Finanzpläne und Altersvorsorge • Liquiditätsmanagement und Anlagekonzepte für Unternehmen und institutionelle Mandanten • Begleitung von Stiftungen • Beratung zu komplexen Fragestellungen „rund ums Geld“ • Entwicklung einer persönlichen Vermögensstrukturanalyse
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Ihr Christoph Wüllner CHEFREDAKTEUR
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Bad Essen im Osnabrücker Land
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17. -19. Juni Ippenburger Sommerfesival
„Viktorias letztes Festival!“ Viktoria von dem Bussche feiert ihr letztes Sommerfestival vor dem Generationenwechsel! Deutschlands größter Küchengarten, 15 Schaugärten – Motto: „Ein Stück vom Glück! - Datschenparadies und Laubenlust“, 3. Ippenburger Genussforum mit „GRILL & CHILL-SHOW" unter der Leitung von Thorsten Eickmann, Stargast Vize Grillweltmeister aus Österreich Tom Heinzle! 150 Aussteller
Das letzte Mal - Rosenpracht im Rosarium 2000+ auf Schloß Ippenburg. Weitere Termine 2016 6.-7. August „Sommerlust im Küchengarten“ 24.-25. September „Herbstlicher Ausklang im Küchengarten“
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UND DES PINKUS MÜLLERS HOPFEN…
PICASSOS OASE
STADT. 22 UND DES PINKUS MÜLLERS HOPFEN…
40 ÜBER MÜNSTERS DÄCHERN
Keine Brauerei ist so eng mit Münster verbunden wie Pinkus Müller. Das Traditionshaus wird jetzt 200 Jahre alt.
Langsam erhebt er sich, der Turm am Bahnhof. Wir waren oben und haben mit den Machern über das Konzept gesprochen.
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44 ES TUT SICH WAS…
PICASSOS OASE
Das Restaurant La Californie ist benannt nach der Villa des Malers. Und ist genau so eine Ruhe-Oase. 32 KUNST UND MALOCHE
Wenn es um Fußballer geht, ist der Münsteraner Fotograf Markus Hauschild einer der ersten, wenn es gilt diese in Szene zu setzen. Zur Not auch unter Tage. 36 MÖGEN DIE SPIELE BEGINNEN
So läuft die EM in Münster und der Region. 38 PREUSSEN-PAUSEN-TICKER
Auch Preußen Münster hat Sommerpause. Trotzdem gibt es Einiges zu berichten.
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Was passiert am Bahnhof? Und wann sind die Hotels fertig? Und wie ist das mit der Windthorststraße? Hier gibt es die Antworten. 50 EINE UHR FÜR DIE WELT
Jahrelang stand sie still, jetzt läuft die Weltzeituhr an der Rothenburg wieder. Ein seltener Blick hinter die Kulissen. 54
EIN LÜTTER L ADEN
Eva Röder hat ein kleines Kindergeschäft im Kreuzviertel gegründet. Warum, erklärt sie uns. 58 MIETEN, KAUFEN, VERWALTEN
Unsere Gutschein-Seite – diesmal für Menschen, die selbst mal vermieten wollen.
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K UNST UND MALOCHE
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ÜBER MÜNSTERS DÄCHERN
LAND.
LEBEN.
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04 MOMENTE DES MONATS
HAUS AM SEE
Haus Marck in Tecklenburg ist ein kleines Wasserschloss mit großer Tradition. Wir haben die Hausherrin getroffen.
arum gutes Wetter auch W Nachteile hat. Und an welcher Stelle sich ein Riesen-Bagger durch die Altstadt gräbt.
16 GENIEßER-JUNI
06 MÜNSTERGEFLÜSTER
Die schönsten Gartenfeste im Münsterland – und ein echter Geheimtipp für Familien.
Was ist los in der Stadt und der Region? Was ist neu, was liegt an? Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand.
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UNSERE TRENDS FÜR DEN JUNI
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MÜNSTER!-Lieblinge von der Landpartie auf Haus Ruhr
Kurioses und Wissenswertes aus der Welt der Zahlen. 48 LEUTE, LEUTE
Der Longinusturm bei Nottuln ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Münsterland. Seit Kurzem hat auch endlich das Café im Turm wieder geöffnet.
Auf Promi-Spuren… SIE HABEN DIE HAARE SCHÖN
Münsters schönste Kolumne. 64 TERMINE IM JUNI Die besten Tipps für die
Juniwochenenden.
49 Impressum 59 Abo-Service
9. Juni 2016 Salzstraße 40, Münster
ZAHLEN & FAKTEN
60 DER L ANGE
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Eröffnung am
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68 PERSÖNLICH
Bäcker Claudius Nieß erklärt uns den Guten Montag.
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GUTES WETTER, SCHLECHTE GESCHÄFTE Im Mai erlebte das Münsterland einen ersten Hauch von Hochsommer. Pünktlich zum langen Himmelfahrtswochenende stiegen die Temperaturen bei feinstem Sonnenschein bis fast 30 Grad. Auch wenn ab Pfingsten dann die Eisheiligen zuschlugen – so kann es weitergehen. Entsprechend gut war auch der Zuspruch beim Hansemahl auf dem Prinzipalmarkt am 8. Mai. Tausende genossen das sonntägliche Prachtwetter – und verirrten sich allerdings nur selten in die verkaufsoffenen Geschäfte. Der Umsatz betrug teilweise nur 10% des Umsatzes bei dem letzten Shoppingssonntag im Advent. Das mag zum einen am Muttertag gelegen haben, zum anderen ist es natürlich wenig reizvoll sich im gefühlten Hochsommer mit Anzügen einzudecken. Unabhängig davon: Ein toller Mai war's allemal!
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STEINWEG WIRD ZUR TRÜMMERSTRASSE Bauarbeiten in der Stadt sind normal, aber die Arbeiten am alten Sinn LeffersGebäude ließ doch viele Münsteraner Schaulustige staunen. Vom Alten Steinweg aus arbeitete sich ein riesiger Bagger durch die alte Bausubstanz. Wie vom Lebkuchenhaus brach sich der Greifarm Stück für Stück des Daches ab und verarbeitete die Fassade zu »Steinmehl«. Die Staubentwicklung war so groß, dass regelmäßig mit mächtigen Wasserschläuchen nachgespritzt werden musste, um den Staub zu binden. Was nun hier voraussichtlich ab Herbst 2017 einziehen soll, ist freilich immer noch nicht klar. Von dem »üblichen Verdächtigen«, der Billig-Kette Primark, gab es jedenfalls bis Redaktionsschluss keine Bestätigung.
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BURGER IN DER »EULE«
MÜNSTER-QUIZ
FEINSCHMECKEREHREN Vor genau zwei Jahren, im Juni 2014, haben wir in MÜNSTER! über die kleine Eismanufaktur Gelato Mio der Familie Manuse berichtet, die u.a. an der Hörsterstraße den Bio-Eisladen Art e Bio betreibt. Jetzt hat es die Familie mit dem Konzept sogar in das Magazin »Der Feinschmecker« geschafft und wird gelobt als beste Bio-Eismanufaktur in Deutschland. So berichtet Der Feinschmecker in der aktuellen Ausgabe
Auf welches Stadtviertel bezieht sich der historische Spruch: »Tasche, Brink und Ribbergasse – Messerstecher erster Klasse«?
Antwort: el war Auf das Kuhviertel. Das Kuhviert l einst das, was man heute ein sozia schwächeres Wohngebiet nennen amilien, würde. Hier lebten v.a. Arbeiterf aber auch Lumpensammler und ein Kriminelle. Heute ist die Gegend Vergnügungsviertel vor allem für gs Studenten und Touristen. Allerdin eine ohne Rotlicht. Stattdessen reiht sich Kneipe an die andere.
Fast ein halbes Jahrhundert saß der KultClub Eule an der Königsstraße 45. Vor einem Jahr machte er für immer dicht. Jetzt ist es den Maklern von Engel & Völkers gelungen, die traditionsreiche Location neu zu vermieten – und zwar ebenfalls an ein Lokal mit KultCharakter. Im Juli will hier die berühmte Düsseldorfer Burger-Schmiede What's Beef »eine Atmosphäre schaffen, die irgendwo zwischen Brooklyn, Upper East Side und dem Meatpacking District liegt.« Die Macher versprechen: »Unser Credo ist es, die mit Abstand frischesten und besten Burger anzubieten und dabei keine Abstriche zu machen.« What's Beef bezieht im Erdgeschoss mit Teilen des Untergeschosses insgesamt etwa 400m².
Das Münster Quiz wurde von WilsbergSchöpfer Jürgen Kehrer ersonnen und ist erhältlich im MÜNSTER!-Onlineshop unter www.muenster-magazin.com (11,90 Euro, 103 Karten im Schmuckkästchen).
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STADTHAUS WIRD AUF LINKS GEDREHT Die Sanierung des in die Jahre gekommenen Stadthauses in Münster wurde nun vom Rat beschlossen – und damit auch einige Änderungen. Im Zuge der Renovierung verschwinden die Geschäfte an der Heinrich-Brüning-Straße (u.a. Münster Souvenirs und Reiseagentur Meimberg), die Geschäfte sollen an den Syndikatsplatz wechseln. In den alten Ladenlokalen sollen Teile des Bürgerservice untergebracht werden. Ein großer Streitpunkt ist nach wie vor die Zukunft der Kantine im 11. Stock. Diese wird umgebaut und soll auch abendlichen Betrieb ermöglichen. Ob sie aber nun privatisiert wird oder nicht, ist immer noch nicht entschieden. Gesamtkosten: über 30 Mio. Euro.
BRINCKMANN SCHLIESST Wieder ein Traditionsgeschäft weniger: Die Galerie Brinckmann am Spiekerhof schließt zum Ende des Monats. Über 150 Jahre lang beherbergte das altehrwürdige Haus das von Ludwig Brinckmann gegründete Geschäft. Grund für die Aufgabe sei allerdings nicht etwa schlechte laufende Geschäfte, sondern vielmehr das Ende des Mietvertrages und die angekündigte höhere Miete.
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Haus amSee
Wie lebt es sich in einem Wasserschloss? Ricarda Freifrau von Diepenbroick-Grüter weiß davon zu berichten. Sie tauschte vor einigen Jahren ihr Dortmunder Reihenhaus mit einem Münsterländer Kulturgut. Sie ist die Erbin von Haus Marck in Tecklenburg.
TEXT & FOTOS: CORNELIA HÖCHSTETTER
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DER LIEBLINGSPLATZ der Freifrau von Haus Marck ist der Freisitz über dem Wasser: Der vielleicht schönste Balkon von Tecklenburg
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ie Klingelknöpfe an der Brückenmauer gelten der Familie von Diepenbroick-Grüter. Das Türschild rechts im Innenhof von Haus Marck der Öffentlichkeit: »Standesamt Tecklenburg«. Das Wasserschloss ist nicht nur der private Wohnsitz der Familie, sondern auch (zum Teil) öffentlich für Heiratswillige, Konzertbesucher und Menschen, die alte Gemäuer und deren Geschichte lieben. Der Zugang vom Innenhof aus ist derselbe. »Immer, wenn ich raus möchte, muss ich jederzeit ordentlich angezogen sein, denn es kann sein, dass Besucher im Innenhof sind«, lacht Ricarda von Diepenbroick-Grüter, die Erbin. Seit 2006 wohnt sie hier mit ihrem Mann und den zwei Söhnen, 16 und 18 Jahre alt. Vorher lebten sie in einem Dortmunder Reihenhaus. Auch heute ist der Innenhof bevölkert, es findet eine Trauung statt – doch das ist nicht Ricarda von Diepenbroick-Grüters
größte Sorge. Denn: Der Hund ist weg. Amy, ein Flat Coated Retriever in Schwarz, hat in letzter Zeit die Freude an Alleingängen entdeckt. Also verlässt Frauchen den Innenhof über die Gräftenbrücke aus weißem Holz und geht auf die Suche. Haus Marck, das mit seinem samtweich wirkenden Kalkputzwänden aus dem Wasser empor zu steigen scheint, lässt sie hinter sich. Es ist ruhig. Dabei sind Autobahn und das Städtchen Tecklenburg keine fünf Kilometer Luftlinie entfernt. Doch fühlt man sich hier wie im abgeschiedenen Paradies. Das kennt Ricarda von Diepenbroick-Grüter seit ihrer Kindheit. Sie ist in Dortmund geboren und aufgewachsen, aber mit ihren beiden Schwestern und den Eltern verbrachten sie fast jedes Wochenende in dem Wasserschloss ihrer Großeltern und ihres Onkels. »Als Kind war das ein Traum. Wir haben draußen am Bach oder im Wald gespielt, haben Blumen gepflückt oder waren in den alten Gemäuern. Das war immer aufregend, aber nie gruselig.« J U N I 20 1 6 ~
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GENIEßER-
Juni
Mit dem Juni beginnt auch ganz offiziell der Sommer. Im Münsterland und der Umgebung gibt es zahllose Festivals, Stadtfeste und Open Air-Veranstaltungen. Wir haben für Sie drei tolle Gartenund Land-Festivals herausgesucht und außerdem einen schönen Museumstipp für Familien. Denn auch Regentage kommen bestimmt… ZUSAMMENGESTELLT VON: CHRISTOPH WÜLLNER
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ECHTES LANDVERGNÜGEN Die Landpartie rund um und in Haus Ruhr bei Senden (3. bis 5. Juni) verspricht ein echtes Landvergnügen zu werden: Es ist eine Freude, jetzt zu Beginn des Sommers durch
den Park des Wasserschlosses zu streifen. 75 handverlesene Aussteller präsentieren in den historischen Gebäuden, unter Parkbäumen und in 60 eleganten Pagodenzelten ihre Auswahl besonderer Produkte für Kenner, Liebhaber und Genießer – ausgewählte Antiquitäten, feine Drucksachen, maßgefertigte Mode, eine Fülle an Ideen für den Garten und das Haus sowie kulinarische Köstlichkeiten. Allein drei Restaurantterrassen laden zum Verweilen ein, flankiert durch feinste Jazz-Musik und das kreative Wiener Maskentheater. Frühsommerliche Glanzlichter setzen zudem die Floristen von Blumen Dahlmann im Schlosshof. Ebenfalls neu: der »Lifestyle-Campus« auf der Pferdekoppel, wo sich u.a. Beresa, Mersmann und viele mehr präsentieren. Damit es auch mit der Anreise klappt, schufen die Macher 1500 neue Parkplätze. Die Landpartie, 3.-5. Juni, 10-19 Uhr, Eintritt 12,50 Euro (Kinder bis 16 frei) // www.dielandpartien.de
ROSENMARKT IN HORSTMAR Beim »Rosenmarkt« verwandelt sich die historische Altstadt Horstmars mit ihren wunderbaren Burgmannshöfen in ein einziges, großes Gartenfestival. Für den diesjährigen Markt werden etwa 80 Aussteller erwartet, viele aus der näheren Umgebung, aber auch aus der Ferne. Die Rose ist zwar die »Schirmherrin« dieses Gartenfestes, zu finden ist aber eine bunte Mischung zum Thema Garten, Rosen, Stauden und den schönen Dingen des Lebens. Ein kleiner Geheimtipp ist der Sonderverkauf des Coppenrath-Verlages (»Prinzessin Lillifee«) am Merveldter Hof, eine Fundgrube für Geschenkbücher, Kochbücher, Spielzeug und Gartenartikel. Der »Rosenmarkt« wird von einem bunten Programm umrahmt. Zum Beispiel ziehen die »Ems Highlander« mit klassischen alten Weisen von Burgmannshof zu Burgmannshof. Der Pängelanton ist in der Stadt unterwegs und am Sonntag werden 20 alte Trecker in der Altstadt zu sehen sein. Treckerfreunde aus der Region, die ihr Herz an diese kraftstrotzenden, eisernen »Zugtiere« verloren haben, wollen ihre Schätzchen zur Schau stellen. Kurz: Wenn Sie den »Rosenmarkt« noch nicht kennen, dann müssen Sie das dringend nachholen! Rosen, Garten & Ambiente, 4./5. Juni, 10-19 Uhr, Eintritt 7 Euro (Kinder bis 15 frei) www.rosenmarkt-horstmar.de J U N I 20 1 6 ~
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UND DES
Pinkus Müllers HOPFEN…
»Wer den Stuhlmacher'schen Tropfen und den Bullenkopp nicht kennt und des Pinkus Müllers Hopfen, war in Münster nie Student.« So heißt es in der 5. Strophe des Münster-Liedes. Es kommt nicht oft vor, dass eine örtliche Brauerei in einer Stadt besungen wird – und sagt eine Menge aus, wie sehr Münster und Pinkus Müller zusammengehören. In diesem Jahr feiert die Brauerei ihr 200-jähriges Bestehen. TEXT & FOTOS: HENNING STOFFERS / CHRISTOPH WÜLLNER
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ir schreiben das Jahr 1816, die unruhigen Zeiten sind vorbei, die Franzosen sind abgezogen, und Münster ist Provinzialhauptstadt Westfalens geworden. 15.000 Einwohner zählt die Stadt. In diesem Jahr zieht der 24-jährige Johannes Müller aus
dem Eichsfeld nach Münster. Dies sind die Anfänge der Brauerei und Gaststätte Pinkus Müller. Für die heutige Betreiber-Generation Barbara Müller und ihren Mann Friedhelm Langefeld ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte immer wieder interessant: »Johannes Müller kam vermutlich als preußischer Soldat, ließ sich auszahlen und blieb dann eben hier.« Er heiratete Friederika Cramer aus Brilon und betrieb in der Kreuzstraße 10 eine Bäckerei mit einer Brauerei. Diese beiden Handwerke gehörten früher aus naheliegenden Gründen zusammen: Die Grundstoffe für die Herstellung von Brot oder Bier sind weitgehend gleich. DIE ALTBIERKÜCHE
Im 19. Jahrhundert sind Bierkisten, die nach Hause transportiert werden, noch TRADITION Einmal Kreuzstraße, immer Kreuzstraße. Seit 200 Jahren hat Pinkus hier seinen Sitz
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unbekannt. Bier holt man im Brauhaus. Dort wird das mitgebrachte Gefäß – zum Beispiel ein Bullenkopp mit 6 Litern oder ein Bennätzkes mit 3 Litern Fassungsvermögen – mit frischgezapftem Altbier aus dem Keller über eine Handpumpe gefüllt. Und wenn der Bier-Durst besonders groß ist, wird an Ort und Stelle in der Altbierküche ein (oder mehrere…) tiefe Züge genommen. Weil der Genuss im Stehen aber nicht so gemütlich ist, stellt der Wirt Bänke und Stühle auf. Tische kommen hinzu. Da der Biergenuss bekanntermaßen auch hungrig macht, werden deftige Speisen angeboten.
ALTBIERKÜCHE So wie hier sah es früher in den meisten Altbierküchen in Münster aus – wobei Pinkus Müller schon damals wegen des »singenden Bierbrauers« Pinkus (r.u.) eine Attraktion war
Kaum verwunderlich, dass manch ein Gast nach gemütlichem Aufenthalt in der Altbierküche zwar allerfröhlichst, aber mit leerem Krug nach Hause zurückgekehrt ist. DER KLEINE CARL MÜLLER
Ein Knabe erblickt im Jahre 1899 das Licht der Welt: Carl Müller. Geboren im Hause an der Kreuzstraße 10, Stammhalter in 4. Generation. Das Gymnasium liegt ihm nicht. Er hält mehr vom Praktischen und arbeitet bereits in jungen Jahren im elterlichen Betrieb. Aber wie wurde aus Carl nun Pinkus? Dazu
gibt es eine kleine »Sage«: Als Quartaner stibitzt er – verleitet von Freunden – zuhause einen Bullenkopp, der gemeinsam geleert wird. Immerhin zwei Liter Altbier pro Kopf – die nach einer gewissen Zeit ein Bedürfnis auslösen. An der Promenade kommt ihnen die Idee, einen kleinen Wettbewerb auszutragen: Wer schafft es, sein Wasser an einer Gaslaterne am höchsten los zu werden? Carl trifft das Glas der Gaslaterne. Das heiße Glas zerspringt, eine Scherbe fällt auf die Flamme, und das Licht erlischt. Diese Meisterleistung ist am nächsten Tag bei den Quartanern in aller Munde. Man gibt ihm den
latinisierten Namen Pinkulus, aus dem später Pinkus wird. DER SINGENDE BIERBRAUER
In der elterlichen Altbierbrauerei macht Pinkus eine Lehre zum Gesellen des J U N I 20 1 6 ~
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RUHE-OASE Im Picasso-Museum führen Sabine und Frank Bröker mit dem La Californie ein edles Restaurant
»WIR HABEN HIER EINE EINZIGARTIGE LOCATION. EGAL, OB FESTLICH ODER FLYING BUFFET – HIER GEHT ALLES GANZ INDIVIDUELL.« 26 |
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PICASSOS OASE Für Pablo Picasso war seine Villa La Californie bei Cannes, die er 1955 kaufte, jahrelang ein Ort des Rückzugs, eine Oase der Stille. Welcher Name böte sich also besser an für das kleine, feine Restaurant im Picasso-Museum? Betrieben wird es von Sabine und Frank Bröker – und sie haben daraus einen Ort zum Wohlfühlen gemacht. Und wenn Sie sich nach einem Ausstellungsbesuch austauschen wollen, sind Sie hier ohnehin richtig…
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TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT
or jeder großen Ausstellung macht der Museumdirektor Professor Müller extra für die Mitarbeiter eine Führung«, sagt Sabine Bröker. »So kann auch die Servicekraft Fragen beantworten oder über Werke sprechen, die ihr vielleicht besonders gut gefallen haben.« Hier muss keiner über Kunst reden, aber er darf es natürlich. Solche Ideen machen für Frank (45) und Sabine Bröker (47) ganz viel von der Wohlfühl-Atmosphäre im La Californie aus. Wie wichtig das Betriebsklima ist, wissen beide aus ihrer langen Erfahrung. Frank Bröker lernte im Hof zur Linde und war später im Bayerischen Hof in München. Sabine stammt aus Hessen und war u.a. am Frankfurter Hof tätig. Kennengelernt hat sich das Ehepaar, das zwei Söhne (13, 16) hat, dann in München bei Käfer. »Sie war für Events zuständig und ich für den Partyservice. Verliebt haben wir uns aber erst etwas später als wir in Heidelberg die Hotelfachschule besuchten und gemeinsam in einer WG wohnten«, schmunzelt Frank Bröker. CURRY & KUNST
Irgendwann zog es die beiden dann zurück nach Münster. Lange Jahre betrieben beide das Pablo in den Arkaden und das Klemens im Stadthaus. Regelrechten Ruhm erlangten beide freilich mit etwas ganz anderem: Mit Currywurst Pommes – oder genauer: Dem kultigen Otmar Alt-Grill. Frank Bröker erinnert sich: »Wir haben damals bei Otmar
DEN MEISTER IM BLICK Innen lässt es sich in Gesellschaft des großen Meisters prima feiern oder dinieren
Alt angefragt, ob er uns die Fassaden gestalten kann. Das klappte dann erstaunlich unkompliziert.« Zuerst war der Grill in der Luderistraße während des großen SparkassenUmbaus zu finden, später zog man an den Bahnhof. Als der Grill dann zur Nummer 1 in NRW gewählt wurde und BILD einen großen Bericht brachte, konnte man sich vor Kunden kaum retten. »Im neuen Hauptbahnhof werden wir ab Ostern 2017 auch in der Wandelhalle vertreten sein.« Im La Californie steht der Genuss im Vordergrund: Der Kaffee kommt von der Roestbar, die Säfte stellt Van Nahmen aus Hamminkeln und gelten als echter Geheimtipp. Und bei J U N I 20 1 6 ~
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KUNST UND
MALOCHE Ob Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Sami Khedira oder Benni Höwedes – sie alle standen schon vor Markus Hauschilds Kamera. Vier Jahre lang war er der offizielle Fotograf der Deutschen Fußballnationalmannschaft und ist noch heute der Haus- und Hoffotograf des FC Schalke 04. Pünktlich zur Fußball-EM hat sich MÜNSTER! mit dem Wahl-Münsteraner in seinem Studio am Hafen getroffen. TEXT: BERNADETTE WINTER | FOTOS: MARKUS HAUSCHILD
1000 FREUNDE, unzählige Kumpel heißt die Imagekampagne des FC Schalke 04
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UNTER TAGE In der Zeche Prosper Haniel in Bottrop fotografiert Markus Hauschild die Mannschaft des FC Schalke 04
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ur Fotografie kam Hauschild ein bisschen wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde. Eigentlich hatte der gebürtige Marler Grafikdesign an der FH Münster studiert, wurde mit dem Fach aber nicht so richtig warm. »Mich hat das gelangweilt, ich bin dafür einfach zu hibbelig und suche immer die Ablenkung«, gesteht der 45-Jährige, der in seiner Freizeit gerne mal einen Tandemsprung aus dem Flugzeug wagt oder Viererbob fährt, wenn sich ihm die Möglichkeit bietet. Also bewarb er sich an der FH Dortmund – in den 90er Jahren die Hochschule für Werbefotografie – wohlbemerkt ohne wirklich zu wissen, was eine Blende ist oder wie man einen SchwarzweißFilm entwickelt. Im Gegensatz zu vielen Kommilitonen, die bereits diverse Praktika bei namhaften Fotografen vorweisen konnten oder mit fünf Jahren ihre erste Leica in den Händen gehalten hatten. Von ihnen unterschied sich Hauschild schon rein äußerlich: Hier die klischeehaften schwarzen Rollkragenpullover, dort der langhaarige, Lederhosen tragende Kerl mit Ringen durch Nase und Ohren, der neben dem Studium auch seine kleine Familie ernähren musste. Letztlich war es – so erzählt Hauschild bei einem Kaffee in seinem Studio am Hafen – ein Erlebnis mit einem AlessiKessel, das ihn dazu brachte, ausgerechnet People-Fotograf zu werden. Die Studierenden sollten ein Stillife aus Chrom, also eine Art Stillleben, so in Szene setzen, dass weder Fotograf noch Ausrüstung oder Ausleuchtung auf dem Foto
zu sehen waren. »Ich hatte mir diesen berühmten Teekessel von Alessi ausgesucht«, erzählt Hauschild. Erst Stunden und viele Schweißtropfen später habe er das Objekt, die Ausrüstung und sich selbst so in Stellung gebracht, dass es ein gutes Foto wurde. Analog und ohne Photoshop wohlbemerkt. »Da wusste ich, das ist nichts für mich, ich brauche die Interaktion, brauche einen Menschen als Gegenüber.« RECHERCHE SCHAFFT ZUGANG
Menschen sind Hauschild generell wichtig, schließlich müssen sie bereit sein, sich ihm vor der Kamera zu öffnen, dem Blick durch den Sucher standzuhalten. Und er weiß aus Erfahrung, wie sich das für schüchterne Personen anfühlen muss. »Ich würde es nicht machen – also Respekt vor jedem, der sich vor meine Kamera stellt«, sagt der Fotograf, der sich selbst im Privatleben als eher zurückhaltend beschreibt. »Während des Shootings versuche ich, Vertrauen zu schaffen, damit derjenige sich entspannen kann«, erklärt der Wahl-Münsteraner. »Ich gucke seit 17 Jahren den Leuten ins Gesicht. Man sieht, wenn sich jemand wohl fühlt.« Wenn er den Auftrag erhält, jemanden zu fotografieren, recherchiert er vorher akribisch, um sich möglichst gut vorzubereiten, am liebsten im persönlichen Gespräch. »Für mich ist das meine persönliche Sendung mit der Maus, ich will möglichst viel wissen.« Das kann dann auch schon mal J U N I 20 1 6 ~
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von Andreas Löchte und Matthias Goeke fotografiert werden. »Ich bin wirklich stolz darauf, dass diese Unternehmen nicht nur dem Fußball in Münster helfen wollen, sondern ihre verschiedensten Möglichkeiten in das Projekt von Westfalenfleiß mit einfließen lassen. Da ist ein wirklich starkes Team zusammengewachsen «, so Kugel. DIE NEUEN Naturgemäß tut sich bis zum Saisonstart noch viel auf dem Transfermarkt. Bis zum Redaktionsschluss konnten die Preußen aber schon einige Personalien festzurren: So kommen aus Großaspach mit Mittelfeldstratege Michele Rizzi und Stürmer Tobias Rühle zwei vielversprechende und erfahrene Kräfte, von den Stuttgarter Kickers
AUFGEMÖBELT! In der Sommerpause ist auch mal Zeit für die schönen Dinge des Lebens: Die Preußen kooperieren seit Kurzem mit Westfalenfleiß, die inzwischen mehr als 900 Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichsten Bereichen Arbeit bieten. In der eigenen Schreinerei stellt Westfalenfleiß nun eine hochwertige und moderne Möbelserie aus Bauholz her, vielseitig einsetzbar für Privaträume, Cafés, Bars und Unternehmen. Jedes Möbelstück ein Einzelstück, das von einem außergewöhnlichen Team aus Menschen mit und ohne Behinderung mit viel Liebe zum Detail gefertigt wurde. Dirk Kugel brachte als Sponsorenbetreuer des SC Preußen Westfalenfleiß und einige Mitglieder der Preußenfamilie zusammen: So wird der Online-Vertrieb professionell von www.ichwillgartenmoebel.de unterstützt. Die Autohäuser Potthoff und Mercedes-Benz Beresa sowie Möller Orthopädie-Schuh-Technik bieten ihre Räumlichkeiten als Showrooms an. Im Hotel Krautkrämer (Foto oben) und im Factory Hotel Münster durften die Möbelserien professionell 38 |
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Sandrino Braun. Aus Zwickau wechselt der torgefährliche Innenverteidiger Tobias Mai nach Münster, Nachwuchsspieler Tobias Warschewski (Foto) erhielt einen Profivertrag. Das wird es aber sicher nicht gewesen sein: Denn Mittelfeldspieler Philipp Hoffmann fällt bekanntlich lange aus und 10 (!) Spieler haben den SCP auch verlassen, darunter Marco Pischorn, Kevin Schöneberg und Publikumsliebling Rogier »Rocky« Krohne. SCHULZE NIEHUES AUF WICHTIGER MISSION Es gibt Wichtigeres als Fußball: Das hat jetzt Torwart Max Schulze Niehues erfahren. Vor einem Jahr hatte er sich an der WWU als Knochenmarkspender typisieren lassen. Kürzlich dann die Nachricht, dass er ein passender Spender für einen Blutkrebspatienten sei. In Köln wurden ihm unter Vollnarkose etwa 5 Prozent des Knochenmarks aus dem Beckenkamm entnommen. Ob die Heilung anschlägt, wird er in einigen
Monaten erfahren, in zwei Jahren kann auch ein persönlicher Kontakt zwischen Spender und Empfänger hergestellt werden. Schulze Niehues: »Die Typisierung ist ein Kinderspiel – Stäbchenrein, Spender sein. Es ist eine gute Sache, mit der man Menschenleben retten kann. Das gibt einem mehr als ein gutes Gefühl.« GESTREIFT ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT
auch die Zukunft des Traditionsvereins aufleben lassen. DriFIT-Material sorgt für trockenen Tragekomfort, ein doppellagiger Mesh-Einsatz dient der besseren Belüftung. Auswärts setzen die Preußen (fast) ganz auf Weiß. Hat ja auch seine Vorteile für Zuschauer und Trainer: Man sieht direkt am Trikot, wer sich wirklich anstrengt und den Platz umpflügt. Nur der Zeugwart wird fluchen… DER DAUERKARTEN-FAHRPLAN
Im letzten Heimspiel gegen Dresden war das neue Trikot schon im Einsatz: Für die Preußen geht es in der neuen Spielzeit gestreift zurück in die Zukunft. Denn das angehauchte Streifenmuster soll sowohl die Vergangenheit, als
Die Preise bleiben in der Spielzeit 2016/17 unverändert: 370 Euro kostet eine Sitzplatz-Dauerkarte für Vollzahler, Stehplatzbesucher zahlen 165 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von 48 Euro (44 Euro). Bis zum 3. Juni werden alle Dauerkarteninhaber angeschrieben und über die Preise und ihr Vorkaufsrecht informiert. Mit dem Verlängerungsformular können Sie sich Ihren Platz aber schon jetzt sichern. Die Dauerkarten werden je nach gewählter Variante ab der 26. Kalenderwoche verschickt oder können ab dem 29. Juni im Fan- und Ticketshop abgeholt werden. Der freie Dauerkartenverkauf beginnt am 5. Juli. Bereits am 19. Juni ist Trainingsauftakt, am 25. Juni das erste Testspiel. Alle Infos und Formulare auf www.scpreussen-muenster.de
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Die Zukunft ist unsere Baustelle.
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ÜBER MÜNSTERS DÄCHERN Worum lange gestritten wurde, wird endlich gut. Die Bauarbeiten am Bahnhofsturm am Berliner Platz gehen in die Endrunde. Im August sollen die ersten Mieter einziehen. Zwar ist das Hochhaus »nur« 15 statt wie geplant 20 Stockwerke hoch, aber deshalb nicht weniger beeindruckend. MÜNSTER! hat sich davon überzeugt – natürlich ganz hoch oben… TEXT: BERNADETTE WINTER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT
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SCHÖNE AUSSICHT 45 Meter über Münster hat man sämtliche Kirchen im Blick
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ast in Zeitlupe hebt sich der Aufzug empor, schwebt am Gerüst entlang und eröffnet langsam aber sicher einen phantastischen Blick über Münster. Rechts unter uns das wuselige Chaos der Bahnhofsbaustelle, das zunehmend einer bereits zu erkennenden Ordnung weicht. Je höher wir steigen, desto mehr prägen Münsters Kirchen linker Hand das Bild. St. Ludgeri, Überwasser, die beiden Türme des Doms und St. Lamberti stechen besonders hervor. Von hier oben erschließt sich Münsters Beiname »Rom des Nordens« noch einmal neu. Ein bisschen wackelig ist er ja schon, dieser Lastenaufzug. Ohne Glas oder höheres Gitter fühlt man sich etwas verunsichert. Trotzdem müssen wir einfach den Kopf in den Nacken legen und nach oben schauen, zu unserem Ziel: die 15. Etage der neuen
Bahnhofstürme am Berliner Platz, 45 Meter über Münster. STUDENTEN & SENIOREN
Oben angekommen geht es noch über eine Treppe hinaus aufs Dach. Hier stellen die Arbeiter gerade den Bodenbelag fertig, der Geruch von Teer liegt in der Luft. Aufgereiht wie an einer Schnur stehen in Richtung Südosten die Züge auf den Gleisen und warten auf ihren nächsten Einsatz. Bei wunderschönstem Sonnenschein sind nicht nur Münsters Türme gut sichtbar, selbst die Baumberge sind in der Ferne zu erkennen. Eigentlich schade, dass es hier keine Terrasse oder Sky-Bar geben wird. Man könnte es sich gut gehen lassen, in der Hand einen Cocktail oder das Feierabend-Bier. Aber leider gab es dafür keine Genehmigung. Sobald die
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ES GEHT VORAN Die Bahnhofsbaustelle nimmt so langsam Gestalt an. Im Sommer soll der Rohbau fertig sein
des Gebäudeteils, der an den Hamburger Tunnel grenzt, saniert. Die Fassadenfirma setzt bereits die neuen Fenster ein. Wenn alles gut geht, soll ab April 2017 der neue Bereich mit drei Etagen und transparenter Fassade auf der Westseite am Berliner Platz die Besucher begrüßen. Sobald der Neubau für die Öffentlichkeit zugänglich ist, will die Stadt im laufenden Betrieb auch den Vorplatz fertig stellen.
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igentlich hätte das neue Empfangsgebäude diesen Sommer fertig sein sollen. Doch da sich das Gelände als so genannte »Kampfmittelverdachtsfläche« entpuppte, kam es immer wieder zu Verzögerungen. Und zu neuen Kosten. Wie hoch diese genau sind, dazu wollte sich die Deutsche Bahn bisher nicht äußern. Ursprünglich sollte das Projekt 37 Millionen Euro kosten, woran sich die Stadt Münster mit fünf Millionen Euro beteiligt. 30 Mitarbeiter seien nun von früh bis spät auf der Baustelle, um das Projekt voranzutreiben, berichtete Projektleitern Sonja Hempel kürzlich bei einem Presserundgang. Ein Jahr nach dem Spatenstich Ende April 2015 sind die Rückbauarbeiten und der Spezialtiefbau mittlerweile abgeschlossen, heißt es seitens der Deutschen Bahn. Derzeit wird das Dach
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Drinnen finden dann künftig auf 8000 Quadratmetern Gastronomie, Büros und der Einzelhandel ihren Platz. 18 der 20 Gewerbeflächen sind laut Bahn bereits vermietet. Dabei ist jeder Inhaber für den Ausbau und die Gestaltung seiner »Parzelle« selbst verantwortlich. Sobald die Westseite des Bahnhofs glänzt, soll auch im Osten am Bremer Platz ein neuer Eingang entstehen. Der entsprechende Investorenwettbewerb ist gerade abgeschlossen. In diesem Monat werden die Pläne veröffentlicht. »Mir war es immer wichtig, den Bahnhof als zwei Seiten einer Medaille zu betrachten und Ost wie West zu erneuern«, sagt Stadtdirektor Hartwig Schultheiß. Um einen »vernünftigen« Auftritt zu gewährleisten, seien im Wettbewerb gewisse Auflagen
gestellt worden. »Wir wollen zum Beispiel ein weiteres großes Fahrradparkhaus, das nicht im Keller verschwindet, sondern an prominenter Stelle Platz für mindestens 2000 Fahrräder bietet«, erklärt der Stadtdirektor. Künftig soll nur noch die Ostseite mit dem Pkw angefahren werden können, zum Beispiel, um jemanden kurz aussteigen zu lassen. Auch der Busfernverkehr wird dann wieder vom Bremer Platz an- und abfahren. Im Westen dagegen halten in Zukunft die Taxis. »Der Neubau wird sicher auf das Hansa-Viertel bis hin zum Hafen ausstrahlen«, meint Schultheiß.
Foto: Deutsche Bahn AG
RÄDER WEG, BÄUME HIN
»Das Bahnhofsviertel wird insgesamt Aufwind nehmen«, sagt Gebhard von und zur Mühlen, Vorstandsvorsitzender der Interessensgemeinschaft Bahnhofsviertel (ISG). »Je früher unsere Einzelhändler da mitmachen und sich entsprechend aufstellen, desto besser.« So soll auch die Windthorststraße als Tor zur Innenstadt aufgewertet werden und nicht mehr nur als Durchgangsschneise und Fahrradparkplatz dienen (MÜNSTER! berichtete). Dafür hat die Stadt vergangenes Jahr einen Wettbewerb ausgeschrieben, den das Landschaftsarchitekturbüro Lohaus + Carl aus Hannover gewann. Deren Plan sieht unter anderem vor, hoch aufgeastete und geschnittene Bäume als Eingang in die Innenstadt aufzustellen. Auf diesem »Funktionsstreifen« sollen künftig abgestellte Fahrräder, Sitzbänke und Abfallbehälter ihren Platz finden. Rechts und links dieses Streifens wird die »Flaniermeile« für Fußgänger freigehalten. »Wir sitzen jetzt mit der Stadt und der Initiative Starke Innenstadt Münster zusammen, um zu überprüfen, wie wir diese Pläne am besten umsetzen können«, erklärt von und zur Mühlen. Die entsprechenden Förderanträge seien bereits in Vorbereitung. Auch die Fassaden der Geschäfte sollen vereinheitlicht werden.
Simulationen: DB Station&Service AG - Deutsche Bahn AG »Wir planen eine Fassadenfibel«, sagt von und zur Mühlen. Außerdem will die ISG ihr Lichtkonzept Bahnhofsviertel ausweiten. Wenn es klappt, sollen laut von und zur Mühlen die Lichtstelen nicht mehr nur am Bahnhof leuchten, sondern von der Hafenstraße bis zum Servatiiplatz eine Linie bilden. MEHR LEBEN IN DER BUDE
Reibungsloser als am Bahnhof laufen die Arbeiten gegenüber am Berliner Platz. Hier entsteht das neue
ZUKUNFTSMUSIK Noch herrscht hier Chaos, aber bald sollen auf den 8000 Quadratmetern Büros, Gastronomie und Einzelhandel Platz finden
Bahnhofshochhaus von Architekt Andreas Deilmann. Zwar mit nur 15 statt wie geplant 20 Stockwerken, dennoch nicht weniger beeindruckend. (siehe Seite 40-43), »Ich hätte mir hier ein höheres Gebäude mit einem differenzierten oberen Abschluss gewünscht«, gibt Schultheiß zu. Doch der Planungsausschuss der Stadt war dagegen. In das nun 45 Meter hohe Gebäude sollen im August die ersten Mieter einziehen. J U N I 20 1 6 ~
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EINE Uhr FÜR DIE WELT Es gibt Sehenswürdigkeiten in Münster, die in keinem Reiseführer fehlen dürfen. Ebenso wie die Astronomische Uhr im Dom, gehörte die Weltzeituhr im Hause Nonhoff dazu. Bis sie vor einigen Jahren plötzlich stillstand. Seit Mitte Mai nun schlägt das Herz der Rothenburg wieder. TEXT & FOTOS: CHRISTOPH WÜLLNER
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HINTER DEN KULISSEN Von vorne kennt die Figuren (fast) jeder, eine solche Aufnahme von hinten ist dagegen sehr selten
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eden Tag um 12, 16, 17 und 18 Uhr ist es soweit. Immer wenn sich urplötzlich Menschen dort versammeln und hochblicken, weiß der Kenner: Gleich ist es soweit. Gleich erklingt das Westminster-Glockenspiel, dann erscheinen der Nürnberger Uhrmacher Peter Henlein im unteren Stübchen, im oberen die drei münsterischen Originale Professor Landois, Franz Essink und der Tolle Bomberg, denen auch manch gemeinsam durchzechte Nacht zugeschrieben wird. Essink übrigens lebte im 19. Jahrhundert quasi gegenüber, dort wo heute das Töddenhoek steht. EINE IDEE IST GEBOREN
»Den Gedanken an die Weltuhr hing mein Großvater Wilhelm schon seit den 1920er Jahren nach«, erklärt Dr. Stephan Nonhoff, der sich als Enkel nicht nur aufopferungsvoll um die Weltzeituhr kümmert, sondern auch deren Geschichte in einem kleinen Büchlein niedergeschrieben hat. »Die Weltwirtschaftskrise und später der Krieg machten ihm aber einen Strich durch seine Pläne.« Aber eine Idee, die einmal da ist, lässt sich nur schwer wieder einfangen. Und so kam es, dass Wilhelm Nonhoff (an den heute auch eine Gedenktafel an der Fassade erinnert) schon kurz nach dem Krieg mit den Planungen für »seine« Uhr begann. Das alte Nonhoff`sche
Stammhaus Rothenburg 13 hatte den Krieg überstanden, das nebenliegende Trümmer-Grundstück Nr.12 konnte Nonhoff erwerben. Der hier geplante Anbau diente der Erweiterung von Geschäft und Werkstatt – aber der Uhrmachermeister hatte noch mehr im Sinn: Hier endlich sollte die Weltzeituhr ihren Platz finden! »Das war für die unmittelbare Nachkriegszeit schon ein ehrgeiziges Vorhaben. Es ging schließlich vor allem um den Wiederaufbau. `Aber Klimpern gehört zum Handwerk`, mag er sich wohl gedacht haben.« Mit im Boot war der berühmte Architekt des Wiederaufbaus, Heinrich Benteler, der u.a. auch für das Rathaus verantwortlich zeichnete. Er entwarf die Uhr, wie sie heute zu sehen ist, Nonhoff selbst kümmerte sich um Funktion und Mechanik. OFFEN FÜR DIE WELT
Die Weltzeituhr zeigt die sechs Uhrzeiten aus »Johannisburg, London, Schanghai, New-York« und »Sidney« an, jeweils mit markanten Gebäuden, aber auch – trotz des gerade vergangenen Weltkrieges und des sich anbahnenden Kalten Krieges – die von »Moskau«, damals dem Zentrum der kommunistischen Welt. »Warum für die Städte diese ungewöhnlichen Schreibweisen gewählt wurden, weiß heute keiner mehr so recht. Ich denke aber, dass mein Großvater mit all dem auch J U N I 20 1 6 ~
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KLEIN, ABER MEIN Eva Röder verwirklichte mit dem LÜTT ihren Traum von der Selbstständigekeit
»MIR IST WICHTIG, WO DIE SACHEN HERKOMMEN. ICH VERKAUFE NUR DINGE, HINTER DENEN ICH AUCH STEHE«
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Ein lütter Laden Mit Mitte 20 sind viele junge Leute noch nicht soweit, eine klare Vorstellung oder gar einen Traum vom Leben zu haben. Eva Röder ist 27 Jahre alt, hat sich ihren aber schon verwirklicht: Seit ein paar Monaten ist sie ihre eigene Chefin und führt den kleinen Kinderladen LÜTT mitten im Kreuzviertel.
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TEXT & FOTOS: CHRISTOPH WÜLLNER
ütt ist plattdeutsch und heißt nichts anderes als »klein«. Der Name des Geschäfts ist Programm: Es ist mit gut 40 Quadratmetern nicht allzu groß und führt »Schönes für kleine Leute«. Und dieser Kinderladen war immer Eva Röders Traum. Die Westbevenerin studierte in Enschede Textildesign und -management und hospitierte u.a. bei Hugo Boss
in Stuttgart. Da sie die Heimat aber nicht dauerhaft verlassen wollte, führte sie der Weg schließlich zur Spiegelburg an Münsters Hafen. »Das hat immer sehr viel Spaß gemacht, jahrelang habe ich Spielzeug mitentwickelt und die Produkte dann auch betreut.« Aber im Hinterkopf waberte eben immer auch diese Idee von der Selbständigkeit.
Foto: Eva Röder
CONCEPT STORE Das kleine Geschäft führt alles, was für Kinder interessant ist – Spielsachen, Kleidung, Bücher, sogar Möbel
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ERHABEN Der eindrucksvolle Longinusturm wurde 1901 vollendet, 1955 erhielt er die heute prägende Plattform
DER LANGE Endlose Rapsfelder, idyllische Wälder, beschauliche Hügel: Willkommen in den Baumbergen! Ihr König ist der Longinusturm. Mitten auf dem Baumberg (187,6 Meter ü.N.N) erhebt er sich nochmal 32 Meter majestätisch über das Münsterland. Lange das Ausflugsziel Nummer 1 in der Region, fiel er in einen Dornröschenschlaf, als das Café schließen musste. Seit Kurzem aber herrscht wieder Leben im »Langen«. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT
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BLICK AUF MÜNSTER Der Blick vom Turm in Richtung Münster. Zu sehen sind die UKM-Türme und der Fernsehturm
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er erstmals den Weg in Richtung Longinusturm einschlägt und ihn dann erblickt, ist zwiegespalten: Was für eine Umgebung! Was für ein schönes Fleckchen Erde! Und was für eine wunderschöner Turm aus Baumberger Sandstein für eine unansehnliche Betonplattform! »Ja, schön ist die nicht«, sagt auch Wilhelm Wesseln (53), der seit Anfang Mai mit seinem Café 18|97 endlich wieder Gastronomie für die Ausflügler anbieten kann. »Die Plattform wurde 1955 von der Bundespost gebaut, um Fernmeldetechnik unterzubringen. Aber genau diese Pachtgebühren der verschiedenen Institutionen und Mobilfunkanbieter sind es, die heute die Instandhaltung des Turmes mitfinanA1 zieren.« Außerdem zählt beim Longinus nicht nur der Anblick, sondern noch mehr der AusA43 blick (der ohne die Post-Plattform auch nicht mehr möglich wäre…). WUNDERVOLLE AUSSICHT
Wesseln führt uns nach oben. Es geht über eine für die Zeit der Grundsteinlegung 1897 großzügige Treppe. In den 128 breiten Stufen haben sich durch unzählige Besucher schon regelrechte Trittkuhlen gebildet. Die alten, großen Fenster sind frisch restauriert, an der Wand hängt ein Schaukasten mit historischen Fotos vom Turm. Sofort saust uns der Wind in den offenen Mund – denn der Ausblick ist einfach nur
atemberaubend: Voraus geht der Blick gen Süden in Richtung Ruhrgebiet mit seinen Abraumhalden und Schloten, in Richtung Westen sehen wir die Türme des Billerbecker Doms, in Richtung Osten zeigt sich Münster mit den UKMTürmen und dem Fernsehturm. Emsland, Sauerland, Teutoburger Wald – bei klarer Sicht hat man halb Westfalen im Blick. An die Innenseite der Balustrade sind die Silhouetten von Haxibeck, Nottuln, Billerbeck, Coesfeld und Münster gemalt. »Das wurde bei der jüngsten Renovierung gemacht«, sagt Wesseln. Vor allem aber hat sich die Renovierung im Café niedergeschlagen, das wir, wieder unten angekommen, betreten. Der reichlich biedere Charme früherer Zeiten ist einer frischen Optik gewichen. 60 Plätze bietet es innen, 150 außen auf der Sonnenterrasse. Eine Toilette ist komplett barrierefrei, eine Wickelkommode gibt's natürlich auch. Maßgeblich an der Einrichtung hat Marcus Ahlers, der das Möbelhaus Ahlers in Nottuln betreibt, mitgewirkt. Der 46-Jährige: »Wir haben hier auf eine Mischung aus Sandstein, grüner Naturfarbe und Baumberger Eiche gesetzt. Es geht darum, in dem Café diese wunderschöne Gegend abzubilden.« WENN, DANN NUR IM LONGINUS
Die Liebe zur Region war es auch, die Wesseln überhaupt überlegen ließ, als neuer Pächter einzusteigen. »Ich hatte J U N I 20 1 6 ~
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UNSERE PERFEKTEN JUNI-WOCHENENDEN SAMSTAG, 4. JUNI
S ONNTAG, 5. JUNI
14:00 – Bierfest auf dem Schlossplatz
14:00 – Stadtteil-Sause in Gievenbeck
10:00 – Horstmars Traum aus Rosen
11:00 – Landpartie auf Haus Ruhr
Zum zweiten Mal findet vor dem Schloss das Bierfest statt. Die Aussteller huldigen vor allem dem Trend zum Craft Beer. Heute letzter Tag mit Livemusik ab 19.30 Uhr, der Startschuss war schon am Donnerstag.
Heute wieder Stadtteilfest in Gievenbeck: Für die Jüngsten sorgen am Nachmittag Karussell, Trampolin, Clowns und Kinderschminken für Spiel und Spaß. Neu ist der Flohmarkt, abends dann bis 23 Uhr die Bühnenshow für die Großen.
Wer Horstmar nicht kennt, MUSS das am Wochenende nachholen: Die pittoreske Altstadt verwandelt sich in einen bezaubernden Rosengarten mit viele exquisiten Ausstellern, Programm und Gastlichkeit in den historischen Burgmannshöfen.
Die inzwischen dritte Landpartie steigt von Freitag bis heute im wunderbaren Wasserschloss Haus Ruhr bei Senden. In entspannter Atmosphäre lässt es sich prima Schlendern und die vielen hiesigen Aussteller erkunden.
www.rosenmarkt-horstmar.de
www.theweekend.de
15:00 – Stausee & Co
www.bierfeste-deutschland. de/muenster/index.html
www.gievenbeckerleben.de
Foto: Benedikt Weische
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15:00 – Grünflächenunterhaltung…
20:00 – Jazznacht im Maikotten
14:00 – Warendorfer Weinstraße
…die Zweite: Heute wird an der Promenade wieder gesungen, musiziert und getanzt. Ein Open Air ganz handgemacht und von hier. Jeder ist eingeladen, einen Eintritt gibt es natürlich nicht. Dafür ganz viel gute Laune (bis 18 Uhr).
Die junge ukrainische Jazzsängerin Nastja, Preisträgerin beim »Jazzvoice Wettbewerb Montreux« im Jahre 2013, musiziert mit renommierten Musikern der deutschen Jazzszene. Am Saxofon ist der münsteraner Multiinstrumentalist Wolfgang Bleibel zu hören.
Schlemmen und Genießen – das geht heute am Emssee in Warendorf. Doch es gibt nicht nur edle Tropfen, sondern auch Livemusik, reichlich Aktivitäten am Wasser und einen großen Kunstmarkt.
www.muenster.de
www.eurojazz.de 64 |
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www.warendorf.de
In Haltern verspricht das Stauseefestival echte Strandatmosphäre, in Ladbergen steppt beim Bärenfest selbiger, in Epe findet das große Dom-Fest statt und in Oelde lockt der Verkaufsoffene Sonntag samt Bühnenprogramm beim Ma(y)day. www.muensterland.de
SAMSTAG, 11. JUNI
S ONNTAG, 12. JUNI (EM-SPIEL)
Foto: WWU/Pet
10:00 – Fietsenbörse Eine funktionierende Leeze ist in Münster unerlässlich. Doch was tun, wenn die alte auseinanderzufallen droht? Oder wieder mal geklaut ist? Dann auf zur Fietsenbörse am Alten Güterbahnhof (Hafenstraße 64)! Vielleicht finden Sie ja sogar Ihren alten Drahtesel wieder... www.fietsenboerse.de
12:00 – Tag der Gärten & Parks In Münster sind es natürlich Promenade und Aaseepark, insgesamt öffnen am Wochenende zum Tag der Gärten & Parks jedoch 170 Anlagen in der ganzen Region, auch solche, die sonst nicht zugänglich sind: Schauen, bewundern, fachsimpeln, entspannen, genießen!
er Grewer
10:30 – Leezenkonzerte
12:00 – Uni für Kinder
In Telgte geht's heute musikalisch zu: Bei den Leezenkonzerten (Startpunkt 10.30 Uhr am Restaurant Berdelhafen) geht es darum, auf einer 37 Kilometer langen Tour verschiedene Konzertlocations abzufahren. Musik bewegt eben!
Beim Q.UNI Camp 2016 verwandelt sich der Leonardo-Campus in Münster in einen Erlebnis-Campus für Kinder von 4 bis 14. Sie können das bunte Angebot selbst erleben, erforschen und sich begeistern lassen. www.uni-muenster.de
www.telgte.de
www.gaerten-in-westfalen.de
Foto: Stadt Beckum
15:00 – Münsterweinland
19:00 – Ballett im Theater
In Rheine und in Beckum locken am Wochenende jeweils schöne Weinfeste. Viele tolle Winzer aus ganz Deutschland bieten ihre edlen Tröpfchen feil. Jede Menge Rahmenprogramm & Schlemmereien runden alles ab.
Auch dieses Jahr ist die renommierte Ballettschule Heidi Sievert mit ihren 300 Tänzschülern wieder zu Gast im Großen Haus des Theaters Münster. Die Jahresvorstellung entführt in die Welt der Astrologie. Weniger wissenschaftlich, mehr kreativ tänzerisch. Auch morgen um 12 Uhr.
www.muensterland.de
www.theater-muenster.com
13:00 – Radelsonntag
14:00 – Afrika-Festival in Münster
Beim Radelsonntag heißt es heute: »Ibbenbüren aufs Rad«. In der Innenstadt gibt es eine große Fahrradversteigerung, außerdem haben von 13 bis 18 Uhr die Geschäfte geöffnet. Gestern fand in der City schon das große Chortreffen statt.
Münster feiert zum 16. Mal das Afrika-Festival. Es gibt viele Konzerte in unterschiedlichen Locations in der Stadt (u.a. Jovel, Hot Jazz Club) und außerdem einen großen afrikanischen Markt im Rathausinnenhof.
www.chortreffen.de
www.afrika-kooperative.de
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Faire Konditionen für mich. Fair ist für mich, was sich unterm Strich rechnet und wo die Leistung zum Preis passt. Meine Sparkasse ist da.
Wenn’s um Geld geht
sparkasse-mslo.de
Sparkasse Münsterland Ost