MÜNSTER! Nr. 77 Februar 2019

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3,30 EURO NR. 77 FEB. 2019

Der neue Mühlenhof Tolle Pläne für Münsters Freilichtmuseum

www.muenster-magazin.com

ROMANTIK Tipps zum Valentinstag

Grabtuch-Ausstellung Das Turiner Grabtuch in der Überwasserkirche

Karneval Jetzt drehen die Narren auf!

Fernweh Leckere Rezepte, die Lust auf Urlaub machen


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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, Münster ist mehr als nur Prinzipalmarkt und Dom. An kaum einem Ort wird klarer, wie sehr die Stadt mit dem Umland verbunden ist, als auf dem Mühlenhof. Gleichzeitig bietet er ein Beispiel an uneitelem Einsatz von Ehrenamtlichen und auch Firmen, die hier nicht für den Ruhm, sondern der Sache wegen helfen. Umso schöner ist es, dass das Freilichtmuseum am Aasee endlich die krisenhaften letzten Jahre hinter sich lässt, um sich mit spannenden (und ehrgeizigen) Plänen der Zukunft zu widmen. Welche das sind, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe. Fleißige Helfer sind zurzeit auch überall in der Region im Karneval unterwegs, weshalb wir ihnen viel Platz widmen, ebenso wie anderen Ergebnissen fleißiger (und finanzkräftiger) Hilfe, wie der neuen Kinderstation im Franziskus-Hospital oder der Münstarity-Gala zugunsten von kindlichen Schlaganfall-Patienten. Und das war noch lange nicht alles! Blättern Sie sich einfach warm ums Herz im kalten Februar. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre und in und mit MÜNSTER!

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INHALTSVERZEICHNIS

STADT.

LAND.

6 MÜNSTERS NEUER MÜHLENHOF

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J ahrelang kriselte es am Mühlenhof, jetzt startet der Vorstand mit einem spektakulären Projekt durch. Der Zeitplan jedoch ist eng.

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ERRÜCKT NACH V DEKORATION

u Besuch in einer Z wundervoll eingerichteten Dachgeschosswohnung im schönen Gremmendorf.

ALLES IM L ACK

ünsters Lackmuseum bekommt M eine neue Führung – und ein neues Spitzenexponat.

HEL AU AGAIN!

arneval lebt von den vielen, fleißigen K Narren, die sich jedes Jahr so viel Mühe geben. Wir waren unterwegs mit den Sprakeler Karnevalisten.

40 HERZ IM SPIEL

rum spiele, wer sich ewig bindet: D Eine pfiffige Hochzeitsidee aus Münster und romantische Tipps zum Valentinstag.

48 TAUCHEN IM TRÜBEN

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54

eutschlands erste geprüfte D Berufstaucherin kommt aus Ibbenbüren.

20 GL ANZ, GL AMOUR, GUTER ZWECK

ie Spendengala Münstarity! steht D im März vor ihrer vierten Auflage. Wieder geht es um Hilfe für kindliche Schlaganfallpatienten.

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6

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DAS SPRECHENDE FOTO

OS Aasee! Jetzt tuckert das S Riverboat über den See.

26 DAS TUCH DER TÜCHER

ine Ausstellung rund um das E berühmte Grabtuch von Turin läuft zurzeit in der Überwasserkirche.

29 Abo-Service 50 Impressum 75 Kundenservice

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~ FEBRUAR 2019


INHALTSVERZEICHNIS

LEBEN. 54 SO SCHMECKT DAS FERNWEH

Drei neue Cook-Lifestyle-Bücher aus Münster verströmen Fernweh und laden zu kulinarischem Urlaub ein. 61 …UND NOCH MEHR BÜCHER

Lektüre-Tipps für das Münsterland

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WO DIE FUNKEN SPRÜHEN…

eil ihm die Messer zu teuer W waren, begann er, sie einfach selbst herzustellen. Zu Besuch bei Münsters Messer-Mann.

68 LESERBRIEFE

as gefällt Ihnen, was nicht? Hier W schreiben die MÜNSTER!-Leser...

70 DER LÖWE IST LOS

ie Spendenkampagne war und ist D überall im Stadtbild präsent und hatte Erfolg: Jetzt wurde der erste Teil der neuen Kinderstation am FranziskusHospital eröffnet.

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TERMINE IM FEBRUAR

Die besten Tipps für die kalten Tage.

80 FRAGEBOGEN

Hipp, hipp, meck, meck: Wolbecks Hippenmajor Dirk I. Mentrup.

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38 ZAHLEN & FAKTEN

Kurioses und Wissenswertes aus der Welt der Zahlen.

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STADT. LAND. LEBEN.

Neu ist auch der grüne Pfeil für Radfahrer, der testweise das Rechtsabbiegen bei Rotlicht ermöglicht. Das Ganze ist ein Pilotversuch des Bundesverkehrsministeriums. »Nach der Testphase fällt dann eine Entscheidung pro oder contra Grünpfeil«, erklärte Stadtbaurat Robin Denstorff.

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Münster – Beschlossen hat es der Rat schon Ende 2017 (MÜNSTER! berichtete), ab dem 1. Februar wird es ernst: Neue Tempo-30-Schilder stehen an einigen Innenstadtstraßen, auf denen die Autos im Januar noch mit 50 Sachen unterwegs waren. Die nicht unumstrittene Maßnahme soll dem Lärmschutz dienen, außerdem erhofft man sich eine größere Verkehrssicherheit und bessere Luftqualität. Also werden im Rahmen des Lärmaktionsplans neun Tempo-30-Abschnitte ausgewiesen.

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TEMPO 30 UND GRÜNE PFEILE

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STADT. L AND. LEBEN.

SCHLUSS MIT LECKER!

33 NEUE WOHNUNGEN IM ALTEN GARTEN

Münster – Die Stadt verliert zwei ihrer leckersten Adressen: Nach fast vier genussvollen Jahren entschied Dietmar Rotering, seine Finekostbar in der Hörsterstraße zu schließen. »Nach reiflicher Überlegung in den letzten Wochen haben wir uns dafür entschieden, aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen die Finekostbar zum 1. Februar zu schließen«, sagt er. »Die tollen Gespräche im Laden, die besonderen Momente bei Tasting-Veranstaltungen und die glücklichen Gesichter bei verschiedenen Events bleiben uns in Erinnerung.« Traurig für Wein-Fans: Ebenfalls geschlossen ist die Filiale von Villavinum an der Überwasserkirche (Foto).

Münster – »Wohnen im Präsidentengarten«, so heißt das neue Wohnbauprojekt mit 33 Eigentumswohnungen, das in der Nachbarschaft der alten Oberpostdirektion (OPD) am Hohenzollernring 56 entsteht. Hintergrund: Zum Dienstsitz des OPD-Präsidenten gehörte früher auch ein Garten. Dieses Grundstück an der Ecke Manfred von Richthofen Straße/ Bernsmeyerstiege hat die Grimm Holding erworben, ebenso wie die denkmalgeschützte OPD von 1925. Geplant ist ein sechsstöckiger Neubau, überwiegend Drei-Zimmer-Wohnungen zwischen 79 und 132 Quadratmetern groß. Dazu kommen 62 Garagen-Stellplätze. Einzug ab 2020 möglich.

So berichtete MÜNSTER!, Nr. 76

WIR BRENNEN FÜR PREUSSEN

PSD Bank Westfalen-Lippe eG

Simulation: Grimm Holding

STADION AUF DEM WEG Münster – Das Projekt Preußenstadion nimmt konkrete Formen an. Die Stadt und der SC Preußen Münster haben sich auf eine Absichtserklärung zur Sanierung und Erweiterung des Stadions an der Hammer Straße geeinigt. Präsident Christoph Strässer und Oberbürgermeister Markus Lewe hatten sich erstmals zu einer »Vorstandskonferenz« getroffen, die künftig regelmäßig tagen wird, um das Projekt zu steuern. Verantwortlicher auf städtischer Seite wird »ein mit der Steuerung komplexer Vorhaben erfahrener Beigeordneter« sein. Für den SC Preußen werden sich v.a. die Geschäftsführer Malte Metzelder und Bernhard Niewöhner sowie Aufsichtsratsmitglied Jochen Terhaar einbringen. Unterstützung sollen sie darüber hinaus von einem unabhängigen Experten erhalten.

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DER MĂœHLENHOF HAT EINEN PLAN So stellt sich Landschaftarchitekt Gordon Brandenfels die Neuanlage des Museumsareals am Aasee vor


STADT. L AND. LEBEN.

Münsters neuer Mühlenhof Münster – An keinem Ort in der Stadt steckt noch so viel Münsterland wie im Freilichtmuseum Mühlenhof am Aasee. Doch Vieles ist in die Jahre gekommen, der Sanierungsstau auf dem 5 Hektar großen Gelände mit seinen 30 Gebäuden riesig. Der Vorstand packt es jetzt an – mit einem Zeitplan, der es in sich hat. TEXT: CHRISTOPH WÜLLNER FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

»B

is zum Start der Freiluftsaison sollen die wichtigsten Projekte abgeschlossen sein«, sagt Dr. Markus Johow, der 1. Baas, also der Vorsitzende des Trägervereins De Bockwindmüel. Dem Ingenieur ist klar, wie ehrgeizig der Plan in den heutigen Zeiten ist. Allein: Es gibt keine Alternative, »denn wir müssen am besten schon in diesem Jahr nachweisen, dass der Mühlenhof auf Dauer das Potential hat, sich weitgehend selbst zu tragen.« In den letzten Jahren hatte der Mühlenhof vor allem negative Schlagzeilen produziert. Interne Streitigkeiten, Gerichtsverfahren, weniger Besucher, sinkende Einnahmen. Johow ist seit Mitte 2016 im Amt, sein Vorstandskollege Heribert Aldejohann als Schatzmeister wie andere Vertreter der Ratsparteien seit Mitte 2017. Der enge Schulterschluss mit der Politik macht die Sanierungsarbeiten überhaupt erst möglich. Und die traditionelle enge – wenn auch in den letzten Jahren etwas verkümmerte – Verbindung zu Handwerk und Mittelstand. »Wir merken aber, dass jetzt wieder eine Aufbruchsstimmung herrscht«, sagt Johow. »Wenn wir befreundete Betriebe ansprechen, dann kommt fast immer sofort schnelle Hilfe.« EHRGEIZIGE PL ÄNE

Und die ist auch nötig, denn die Pläne sind ebenso umfassend, wie der Zeitplan eng ist. Sämtliche Gebäude sollen ~ FEBRUAR 2019

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Verrückt nach Dekoration Münster – Wenn sie daran zurückdenkt, ist Christa Hartwig erstaunt darüber, wie leicht es ihr gefallen ist, ihr Elternhaus mit großem Grundstück zu verkaufen, um eine Wohnung in Gremmendorf zu erwerben. Wer sie besucht, kann diese Entscheidung aber nachvollziehen. Die bis in den Giebel offene Dachgeschosswohnung liegt ruhig in zweiter Reihe und bietet mit ihren zwei großen Dachterrassen wundervolle Ausblicke in die grüne Landschaft. TEXT & FOTOS: ULRIKE MEYWALD

V

or allem der Garten des 2500 m² großen Grundstücks ihres Elternhauses in Albachten hatte ihr zuletzt zu Schaffen gemacht. »Ich konnte gar nicht mehr wegfahren. Innerhalb kürzester Zeit wuchs mir im wahrsten Sinne des Wortes alles über den Kopf«, erzählt sie. Dabei hat sie ihren Garten geliebt. Aber nun schätzt sie es, verreisen zu können, wann immer sie möchte. Den Blick ins Grüne hat sie dabei nach wie vor. Nur ist nicht mehr sie diejenige, die sich darum kümmern muss. »Über diese Wohnung bin ich per Zufall gestolpert«, lacht Christa. Beim Besuch einer Freundin lief sie an dem Grundstück vorbei, auf dem ein Bauschild den Neubau ankündigte. »Zuerst wollte ich eine Erdgeschosswohnung. Die war aber schon weg, bis ich mich entschieden hatte.«


AUFSTIEG Als würde die Treppe auf dem großformatigen Bild von Oliver Lacour in die Dachschräge übergehen, so scheint es. »Das haben wir bei der Auswahl des Platzes genau beachtet«, lacht Christa Hartwig. Dunkle moderne Möbel wie die Stühle von Verner Panton und der Tisch von Ligne Roset bilden einen reizvollen Kontrast zur schlossartigen Atmosphäre des Bildes


Helau again! TEXT: CORNELIA HÖCHSTETTER

Foto: Andreas Krick

Münster – Die fünfte Jahreszeit startet jetzt richtig durch, Abschluss und Höhepunkt sind die Rosenmontagszüge Anfang März. Die Ersten auf der Straße, wenn die närrischen Umzüge der Session beginnen, sind aber die Sprakeler. Stellvertretend für die zahllosen Ehrenamtlichen in ihren Vereinen, die in ihrer Freizeit Närrisches unternehmen, haben wir ihnen einen Besuch abgestattet.


STADT. L AND. LEBEN.

»WIR SIND EBEN EINE DORFGEMEINSCHAFT, DA GEHT ES FAMILIÄR ZU!«

»A

lles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei« – das war ein alter Karnevalsschlager aus den 1980er Jahren. In Sprakel ist das umgekehrt: Da markiert die Wurst den Anfang. Nämlich den Beginn des närrischen Treibens. Die Wurst als Initiative für den ersten Straßenkarneval mit dem ersten Umzug durchs Dorf, pardon, durch Münsters nördlichsten Stadtteil. SO EINE WURST-IDEE

Warum die Wurst? »Das war so ...«, fängt Andreas Krick an zu erzählen. Er ist der Akteursmeister der Karnevals-Interessens-Gemeinschaft Sprakel-Sandrup-Coerde (KIG) und sitzt zuhause im Esszimmer. Heute ist Besprechung zum Sprakeler Umzug am 17. Februar und zur Gala-Sitzung am 15. Februar. Neben ihm sitzt Sprakels amtierender Prinz Thomas III., im echten Leben heißt der Thomas Traebert. Weiter

dabei ist dessen Adjutant Nils Dilly und der Präsident der KIG, Roland Grünagel. Es ist Januar, draußen regnet es, an der Wand hängen Urlaubsbilder mit Leuchtturm und Sonne. Die vier Karnevalisten wollen gleich ein paar Umzugsteilnehmer besuchen. Aber erst erzählen sie aus der Zeit, als Sprakel noch in den Karnevals-Kinderschuhen steckte: »Es war im Winter 1962 und das Thema Nummer eins beim Dorfstammtisch waren die geklauten Würste der Metzgerei Meyer.« Wessen Herz weder für Dorfklatsch noch für Karneval schlägt, mag leichtfertig denken: geklaute Würste? Das interessiert so wie der umgekippte Reissack in China?! Weit gefehlt. Die geklauten Würstchen waren Inspiration. Die Frage war: Wie kann man eine solche böse Tat humoristisch weiterspinnen? Die Sprakeler Berni Pröbsting, Ernst Meyer und Gerd Wilken waren es, die damals sagten: Wir bauen einen Karnevalswagen mit dem Motto: »Die Würste sind wieder da«. Nun macht ein Wagen noch keinen Umzug, also


So schmeckt das Fernweh FRĂœHAUFSTEHERBLICK Fotograf Sascha Talke hat morgens um vier den Campingbus verlassen. Es ist das Lieblingsbild der Kanada-Reise geworden

Foto: Sascha Talke


STADT. L AND. LEBEN.

Münster – Wir sind dann mal weg … und zaubern Sehnsuchtsspeisen aus drei Kochbüchern: Zur Kaffeezeit fliegen die Träume nach Kanada, zum Dinner kommen Zoodles aus Italien und ein Poke aus Hawaii auf den Tisch. Und noch etwas haben die drei Bücher gemeinsam: Alle stammen von Autoren aus Münster oder werden zumindest hier verlegt. ZUSAMMENGESTELLT VON: CORNELIA HÖCHSTETTER

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asisch Kulinarisch – Genussküche von einfach bis raffiniert«. So heißt das brandneue Kochbuch der Firma Jentschura aus Münster. Die Zweitauflage des Kochbuchs bietet 45 komplett neu kreierte Rezepte – alle wollen Lust machen auf eine gesunde, abwechslungsreiche und herrlich leckere Welt der basischen Ernährung. Jentschura-Sprecher Guyves Sarkosh: »Das Buch ist der Kompass zur allgemeinen Gesunderhaltung und der Wegweiser zur lang ersehnten Wunschfigur.« Die Sammlung sei ein Must Have und gehöre in jeden modernen Haushalt. Geboten werden Rezepte, die von der orientalischen Küche, über die mediterrane und klassische bis hin zu fruchtigen Frühstücksideen reichen, aber auch Burger oder Pizza-Rezepte. Wer jetzt Hunger bekommen hat, der kann die folgenden drei Rezepte einfach mal nachkochen. Lust auf mehr macht aber auch der Trailer, den Jentschura in Kooperation mit Rincklake van Endert produziert hat. Das Buch ist überall dort erhältlich, wo es JentschuraProdukte gibt (10 Euro).

eisen und gutes Essen hängen so eng zusammen wie Topf und Deckel. Es genügt ein Stichwort, schon schmeckt man bestimmte Gewürze, das große Kino im Kopf beginnt. Der Hölker-Verlag stellt jetzt drei neue Kochbücher mit Fernweh-Infektionsgefahr vor. Das Sehnsuchtsziel Nummer eins ist für viele Kanada. Wälder, Flüsse, Seen, Berge. Ahornsirup, Blaubeeren, Lachs, Bacon, Pancakes. Es schmeckt nach Wildnis, Grillen, Picknick. Food-Fotografin, Buchautorin und MÜNSTER!Art Direktorin Lisa Nieschlag ließ sich vom Reisebericht und den grandiosen Bildern des Münsteraner Fotografen Sascha Talke inspirieren und entwickelte mit Verena Poppen typische Kanada-Rezepte. In Zusammenarbeit mit Lars Wentrup kam das Buch »Taste the Wild« heraus, ein wunderbares Mittelding aus Reisereportage und Rezepten. »Wir wollten kein Outdoor-Kochbuch machen, aber das Kanada-Gefühl hierher holen«, sagt Lisa Nieschlag und erzählt wie es war, als sie an einem grauen Februartag in ihrem Garten den Grill angeworfen hat, um Forellen zu räuchern. Der Duft lockte nicht nur die Nachbarn an, sondern versetzte auch Lisa weit weg. Die Münsteraner Autorin Kerstin Niehoff ging weltweit auf Stippvisite und schnappte sich mal hier, mal dort eine Rezeptidee. Dem Titel ihres Buches folgt man gerne: »Eat more of what makes you happy.« Kerstin Niehoff bekennt sich als FoodTrendsetterin. »Die Neugierde möchte ich weiter geben«, sagt sie. Irgendwo hat sie auch die Zoodles für sich entdeckt. Und weil sie die Idee super fand, aus Mandelmus einen Ersatz für die Carbonara-Sahnesoße zu kreieren. »Unbedingt ausprobieren«, findet sie und stellt das Rezept den MÜNSTER!-Lesern zur Verfügung. Noch viel weiter entführt das dritte Buch von Autor James Porter. »Poke, das Kochbuch«. Wortwörtlich aus dem Hawaiianischen übersetzt bedeutet »Poke«, »es in kleine Stücke schneiden«. Ein Poke sieht aus wie ein buntes Kunstwerk mit fremden Gewürze oder Algen. Der Autor widmet sich verschiedenen Poke-Strömungen, die man innerhalb und außerhalb Hawaiis finden kann. Reisen geht eben auch durch den Magen…

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FORMIDABEL Rafael Schlünder fräst das Messer nach der Schablone in den Stahl


STADT. L AND. LEBEN.

Wo die Funken sprühen… Münster – Junge, da wetzt aber einer seine Messer. Aber Rafael Schlünder wetzt sie nicht nur, er schmiedet, schleift und fertigt sie in seiner Werkstatt im Hinterhof. Wie aus einem Hobby ein Kleingewerbe wurde. TEXT: CORNELIA HÖCHSTETTER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

A

m Anfang stand die Sparsamkeit. »Ich wollte ein richtig gutes Messer: zum Schnitzen, zum Zelten, eben für Draußen. Und habe mich erschrocken, wie teuer solche guten Messer sind«, erzählt Rafael Schlünder aus Münster. 200, 300 Euro standen auf den Preisschildern. »Da habe ich mir überlegt: Das kann ich doch selbermachen?!« So kam der Erziehungswissenschaftler zur eigenen Werkstatt, in der die Funken fliegen und wunderbare Messer entstehen. Denn eigentlich arbeitet der junge Mann mit den langen Haaren, die zum Zopf gebunden unter der verkehrt herum aufgesetzten Basketballcap stecken, bei der Lebenshilfe. Als Schulbegleiter kümmert er sich um die Integration von Schülern mit Handicap. »Nach der Schule habe ich erst einmal Zahntechniker gelernt und zehn Jahre als solcher gearbeitet. Dann war mir nach Abwechslung im Leben«, erzählt Rafael Schlünder, heute 38 Jahre alt. Mit Ende 20 holte er das Abitur auf der Abendschule nach und studierte

in Münster Erziehungswissenschaften, Theologie und Geschichte. Dem Thema Messer war er, so friedfertig und freundlich er aussieht, schon immer aufgeschlossen. »Als Junge hatte ich immer ein Taschenmesser mit dabei.« SELFMADE-MESSER

Als Mann, der Träume in Taten umsetzt, besorgte er sich für sein Selfmade-Outdoormesser ein Stück Stahl und entsprechendes Zubehör, las sich in die Geschichte des Messermachens ein und legte los. Das erste Messer ist gelungen, zum Härten schickte er es noch weg. Weil noch Stahl übrig war, legte er sich eine Esse zu und schmiedete und härtete den Stahl alleine weiter, bis das nächste Messer entstand. »Mit Glühfarben und Temperaturen kenne ich mich als Zahntechniker ja aus«, meint er. Die Faszination hatte ihn gepackt. Er besorgte sich Stahlspiralfedern aus alten Autos und machte aus diesem Stahl ein drittes Messer. Dann folgten über Jahre viele weitere. Dass ~ FEBRUAR 2019

er anfangs noch im Wohnzimmer feilte und schliff, erzählt er beiläufig. Gottseidank las er im Oktober vor einem Jahr eine Annonce im Internet: Werkstatt zu vermieten. Und das auch noch am Rande der Innenstadt. Die Stelle in der Lebenshilfe ist sowieso nur Teilzeit, also meldete er ein Kleingewerbe an. »Per Mundpropaganda und über meine Internetseite kam ich gut zu Aufträgen«. IMPROVISATION IST ALLES

Das Viertelfest tat das Seine zur Werbung dazu. »Ich öffnete die Werkstatt für interessierte Besucher.« Dass da die Augen der Männer leuchteten – wegen der Messer – und die der Frauen, weil die Werkstatt etwas an Meister Eder und seinen Pumuckl erinnert, ist klar. Wer die Tür im Hinterhof öffnet, findet sich im Früher wieder, richtig Retro sind die Backsteinmauern und die alten grauen Holztüren. An der Wand hängt ein Wildschweinfell, in Holzregalen stecken Stahlstücke und Werkzeuge. Ein ausrangiertes CD-Regal ist der Aufbewahrungsort 63


STADT. L AND. LEBEN.

DI, 12. FEBRUAR

DO, 14. FEBRUAR

FR, 15. FEBRUAR

SA, 16. FEBRUAR

19:00 – MasematteLesung

18:30 – Bierprobe in Ahaus

19:11 – Karneval in Saerbeck

Nikolas Karolewicz (Kontrabass) und Levent Özdemir (Schlagzeug)PoBeim »Boogie Woogie wer Train« im Kulturbahnhof Hiltrup spielen Nikolas Karolevicz am Bass und Levent Özdemir am Schlagzeug sowie Christian Bleiming am Klavier. Motto: »Die fetzigste Musik, die je für das Klavier erfunden wurde«. Karten im Vorverkauf: 13 Euro.

Am Valentinstag lesen und singen Autorin Marion Lohoff-Börger und LambertiTürmerin Martje Saljé für den Förderverein für Palliativmedizin in der AlexianerWaschküche. Der Titel: »Mehr Massel als Brassel (… mit der Liebe!)«, mit exklusiv neuen Texten und Liedern. Eintritt: 15 Euro.

Bierprobe im Landgasthof Haarmühle in Ahaus mit spritzigen Bieren bis zu dunklen, mächtigen Stouts. Durch den Abend führt Guido Brüggemann vom Landgasthof Haarmühle. Die Bierprobe kostet 45 Euro pro Person und beinhaltet 9 Biere und ein 3 Gänge Menü.

In Saerbeck sind die Narren los: Die Karnevalssitzung der Kolpingfamilie Saerbeck steigt in der Hövels Festhalle mit den »Landeiern«. Der Kartenvorverkauf startet am 2. Februar.

www.kulturbahnhof-hiltrup.de

www.waschkueche.alexianer.de

www.haarmuehle.de

SO, 17. FEBRUAR

SO, 17. FEBRUAR

SO, 17. FEBRUAR

SO, 17. FEBRUAR

11:00 – Schallplattenbörse

13:11 – Karneval in Sprakel

15:00 – Senden singt

19:00 – Die Adam Riese Show

Bis 16 Uhr dreht sich in der Halle Münsterland alles um die Schallplatten-Börse. Schätzungsweise 1 Million Tonträger aus allen Musikrichtungen der letzten 50 Jahre bis zu den aktuellsten Neuerscheinungen werden von über 50 Ausstellern angeboten.

Das Karnevalswochenende in Sprakel beginnt zwar schon am Freitag, 15. Februar, um 20.11 Uhr mit der Gala, doch der große Straßenumzug des KIG SprakelSandrup-Coerde startet erst am Sonntag, 17. Februar, um 13.11 Uhr.

Fotos: Kulturbahnhof

Nikolas Karolew icz - Foto: Meinolf

Christian Bleiming

Reimering

Levent Özdemir

Boogie 20:00 – BoogieWoogie Dienstag Woogie Power Train 12.02.2019 in Hiltrup Konzert im Kulturbahnhof Hiltrup

Christian Bleiming, Klavier & Gäste

Dienstag, 12. Februar 2019, um 20:00 Uhr

“The Next Generation“ Christian Bleiming: Klavier präsentiert: ert:

Einlass 19:30 Uhr / Beginn 20:00 Uhr / Eintrittspreis: VVK 13 € / AK 15 € / ermäßigt 11 € freie Platzwahl / keine festen Sitzplätze

Kartenvorverkauf: Stadtteilbücherei Münster-Hiltrup St. Clemens, Hohe Geest 1b, 48165 Münster-Hiltrup, Tel.: 02501-16253, info@stadtteilbuecherei-hiltrup.de Vorverkaufsbeginn 14 Tage vor der Veranstaltung

Ein Projekt der Stadtteiloffensive Hiltrup e.V. · Bergiusstraße 15 · 48165 Münster-Hiltrup · www.kulturbahnhof-hiltrup.de

www.mcc-halle-muensterland.de

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http://kigweb.wixsite.com/index

www.kolping-saerbeck.de

Die German Silver Singers (GSS) sind ein glänzendes Beispiel für Aktivsein im Alter. 25 interessante Typinnen mit mind. 60 Jahren Lebenserfahrung und ganz viel Freude an guter Musik. Es gibt im Rathaus Senden: Welt-Hits aus Pop, Klassik und Rock – und einen berühmten Überraschungsgast. Eintritt: 12 Euro.

Vorhang auf! Am 17. Februar lädt Adam Riese wieder zum Talk. LindenstraßenStar Philipp Sonntag, WDRUrgestein Manfred Erdenberger und die Kinderbuchautorin Antje Vogel werden dann zum Talk erscheinen. Münsters Lokalmatador Dr. Ring Ding gibt den Gastsänger.

www.senden.de

www.soundlakecity.de

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STADT. L AND. LEBEN.

DO, 21. FEBRUAR

SA, 23. FEBRUAR

SA, 23. FEBRUAR

SA/SO, 23./24. FEB.

20:00 – Ralf Schmitz kommt

15:00 – Kindertheater in Coesfeld

14:11 – Hiltruper Umzug

11:30 – EpiCon Messe

Große Klappe, lauter Lacher, perfekter Imitator seiner Katze – der Comedian Ralf Schmitz zeigt in der Halle Münsterland sein Programm »Schmitzeljagd«. Tickets ab 29 Euro.

Das Theater TriTrop präsentiert »Die kleine Zoogeschichte« für Zuschauer ab vier Jahren: Im Zoo ist was los. Keiner weiß das besser als Tierpfleger Giuseppe – oder wer sonst hat schon tanzende Pinguine gesehen? Im Pädagogischen Zentrum im Schulzentrum in der Holtwicker Straße.

Die Hiltruper Karnevalisten ziehen am Samstag, 23. Februar, um 14.11 Uhr los, die Marktallee ist eigens dafür gesperrt. Anschließend steigt die Party in der Stadthalle.

www.mcc-halle-muensterland.de

www.kg-hiltrup.de

In der Halle Münsterland findet am 23. und 24 Februar mit EpicCon die erste Messe statt, die zwei Welten miteinander verbindet: einerseits die Traditionen und die Popkultur Japans und andererseits die typische spielerische Kultur des Westens. Karten ab 18 Euro. www.epiccon.de

Foto Ralf Schmitz: Robert Recker

www.coesfeld.de

SO, 24. FEBRUAR

MO, 25. FEBRUAR

MI, 27. FEBRUAR

DO, 28. FEBRUAR

14:00 – Winterradeln mit dem ADFC

14:11 – ZiBoMo

20:00 – Gospel in Borken

16:00 – Weiberfastnacht in Warendorf

Die New York Gospel Stars gastieren auf ihrer großen Deutschlandtournee auch in der Borkener Stadthalle Vennehof. Im Mittelpunkt der Gospelmusik steht deren Botschaft – die »Gute Nachricht«. Tickets gibt es ab 27,50 Euro.

Nachmittags um 16 Uhr schunkeln sich die Warendorfer Weiber warm. Am Historischen Marktplatz geht die Weiberfastnacht ab. Das närrische Bühnenprogramm moderiert Frank Korte. Für 17 Uhr ist der Empfang des Prinzen geplant.

Wer jetzt radeln mag, kann sich dem ADFC zur WinterKaffee-Punsch Tour anschließen. Von 14–17 Uhr radeln alle gemeinsam 30 Kilometer, Start ab GronauEpe, am ADFC Infokasten Fahrrad Vortkamp. Anmeldung: Tel.: 0163 6048054. www.adfc-nrw.de

Der berühmte »ZiBoMo« – Ziegenbocks-Montag – der Wolbecker Karnevalisten startet mit seinem Karvenalsumzug am Montag, 25. Februar, um 14.11 Uhr. 1500 Narren aus Wolbeck und Umgebung begeistern mit Livemusik, kunterbunten Fußgruppen und phantasievollen Wagen die weit über 10.000 Gäste.

www.lb-events.de

www.warendorf.de

www.zibomo.de

~ FEBRUAR 2019

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