MÜNSTER! Nr. 80 Mai 2019

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3,30 EURO NR. 80 MAI 2019

Sonne-Monat Mai Draußen-Tipps von Hansemahl bis Hafenfest

Münster-Musik Die Stadt feiert die Musiklandschaft Türme am Kanal Die Silo-Skyline der Agravis

WANDERN

Unterwegs in den Baumbergen


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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, »Kundenzentriertheit«, das ist eine der großen Losungen, die zur Zeit mantraartig in der Geschäftswelt vorgetragen wird. Richtig so!

SEIT 40 JAHREN FÜR SIE DA!

Wir von MÜNSTER! nehmen für uns unbescheiden in Anspruch, eben diese Kunden- oder eher Leserzentriertheit immer schon mit Leben gefüllt zu haben. Wir regen nun schon im achten Jahr immer wieder zum Austausch an. Oft finden Leserideen den Weg als Geschichte in eine Ausgabe. Wir sind vor Ort in der Region, im Mai etwa auf dem Hiltruper Frühlingsfest, und freuen uns dort, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Aber auch in der Stadt selbst: Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, mit dem I MÜNSTER!-Store am Roggenmarkt in die Verlängerung zu gehen (siehe Seite 25). Am Konzept – schöne Dinge aus dem Münsterland und ein direkter Draht in die Redaktion – soll sich nichts ändern. Wenn Sie also mal Lust auf ein persönliches Gespräch mit einem unserer Redakteure haben – herzlich willkommen!

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AUF ALLES!*

Und wenn Sie MÜNSTER! einfach nur so durchschmökern wollen, freuen wir uns genauso. Viel Spaß bei der Lektüre!

Ihr Christoph Wüllner CHEFREDAKTEUR Besuchen Sie die kleine große Welt der Brillen im Aegidiimarkt 7 optik-saabe.de


INHALTSVERZEICHNIS

STADT.

LAND.

6 GOURMET-TEMPEL DER ANDEREN ART

30 IM MÜNSTERL ÄNDER HIMMEL

on außen kennt sie jeder: V Die Silo-Skyline der Agravis am Kanal. Aber von innen?

12 GANZ GROSSE GAL A

inter den Kulissen der tollen H Münstarity-Gala bei Beresa.

20 WIE PHOENIX AUS DER ASCHE...

Im Mai vor 70 Jahren feierte Münsters Schloss ein Richtfest: Ein ungewöhnlicher InterviewRückblick auf die Wiederaufbauzeit.

Der LWL hat jetzt sein riesiges Zentralmagazin in der Speicherstadt bezogen.

50 Impressum 53 Kundenservice 79 Abo-Service

olzfassaden, ein Scheunentor, ein H natürlicher Garten – zu Besuch in einem Münsterländer Paradies.

36 KLEIN, ABER SEXY

ussten Sie, dass Ramsdorf eine der W ältesten Städte der Region ist? Im Mai beginnnen die Feierlichkeiten zum 700. Stadt-Geburtstag.

40 WANDERLUST #3 DAS HELLE GRÜN DER BUCHEN

uf Wandertour durch das A wunderbar-frühlingshafte Münsterland. Eine Radtour haben wir natürlich auch für Sie.

48

ÜNSTERL AND TOUR #4 M AUF EINEN WEIN NACH DÜLMEN

26 DAS GEDÄCHTNIS WESTFALENS

20

I m Juni starten endlich wieder die MÜNSTER!-Leserreisen. Die erste führt uns ins schöne Dülmen.

51 LESERBRIEFE

as gefällt Ihnen, was nicht? Hier W schreiben die MÜNSTER!-Leser...

54

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~ MAI 2019

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INHALTSVERZEICHNIS

LEBEN. 54

Radfahren in Borken!

GERADEAUS UND OHNE SCHNÖRKEL

as Niederdeutsche Theater D feiert seinen 100. Geburtstag. Die Geschichte einer kulturellen Institution.

58 KOCH DIR DEIN KOMPOTT!

Ab Ende Mai werden die ersten Kirschen geerntet. Wer Früchte einkochen will, sollte sich vorbereiten.

60 DER MAI IST GEKOMMEN...

I m Wonnemonat drehen Stadt & Land so richtig auf mit Hansemahl, Hafenfest und noch vielem mehr: Die besten Tipps & Termine für einen schönen Tag im Münsterland.

68 MUSIK, ÜBERALL MUSIK!

18 ZAHLEN & FAKTEN

Kurioses und Wissenswertes aus der Welt der Zahlen.

74

1 00 Jahre Musik: Sinfonieorchester, Musikhochschule und die Westfälische Schule für Musik feiern gemeinsam krachend Geburtstag.

TERMINE IM MAI

Gerne senden wir Ihnen kostenfreie Radkarten für das Westmünsterland!

ie besten Tipps für die D Frühjahrswochenenden.

80 FRAGEBOGEN

Rainer Knoche, lang jähriger Aufsichtsrat-Chef des Zoos.

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Tourist-Info Borken Tel. 02861 7584 tourist-info@borken.de

~ MAI 2019

Kartenmaterial, GPS-Daten und mehr unter www.borken.de

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SCHWERGEWICHT AM DOMPLATZ Münster – Neuzugang vor dem LWL-Museum am Domplatz: Die elf Tonnen schwere Skulptur »Moor Shadow Stack« von Sean Scully wurde jetzt vor dem Eingang des Museums aufgestellt. Mit einer Höhe von 4,6 Meter sowie einer Breite und Tiefe von 3,7 Meter kündigt das Kunstwerk aus Stahl ab sofort die Ausstellung »Sean Scully. Vita Duplex« an, die das LWL-Museum für Kunst und Kultur vom 5. Mai bis 8. September zeigt. Zwei weitere Skulpturen werden in den Ausstellungsräumen zu sehen sein. Ein Grund für die frühe Anlieferung und Installation der Skulptur ist der vielfach angekündigte Brexit. Da unklar war, welche Konsequenzen eben dieser für den internationalen Leihverkehr hat, hatte man den Transport lieber vorgezogen...

Foto: LWL/Hanna Neander

STADT. LAND. LEBEN.


STADT. L AND. LEBEN.

NEUE BUSSE BRAUCHT DIE STADT

Foto o.r.: FH Münster/Marina Hildmann

Münster – Stefan Grützmacher, Interims-Geschäftsführer der Stadtwerke, und Kämmerer Alfons Reinkemeier stellten ein Bussystem für morgen vor. Grundidee: Dreigliedrige Metrobusse auf eigener Busspur von zentralen Haltestellen in den Stadtteilen in die City zu schicken. Zum Stadtteilhalt komme man im kleinen Bürgerbus (Foto), den man per Handy-App bestellt. Haken: Eine Busspur auf den Einfallstraßen zu schaffen, geht zu Lasten der restlichen Verkehrs. 2020 soll in Hiltrup ein Test für die Kleinbusse laufen. Die Lösung soll Frank Gäfgen liefern, ab September einer der beiden neuen Geschäftsführer – und als Ex-Busfahrer ein echter Mobilitätsspezialist.

MÜNSTER VOM THRON GESCHUBST Münster – Die fahrradfreundlichste Stadt ist... Karlsruhe. Das war ein herber Schlag für das münsterische Selbstverständnis als DIE Leezen-Hochburg in Deutschland. Beim Fahrradklima-Test des ADFC landete Münster (Städte mit 200 000 bis 500 000 Einwohner) nur auf Platz2. Bei den letzten sechs Tests hatte Münster stets den ersten Platz erreicht. »Auch wenn es diesmal nicht der Spitzenplatz ist, freue ich mich natürlich über die erneute Platzierung auf dem Podium«, sagt OB Markus Lewe. Das Thema werde komplexer: Man müsse inzwischen eine Vielzahl von Mobilitätsarten im Straßenraum organisieren. Das Ergebnis des Fahrradklima-Tests sei vor allem Ansporn und Auftrag zugleich, beim nächsten Mal wieder ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.

DIE GESCHICHTEN HINTER VERLORENEN DINGEN Münster – Ein Stadtplan von Berlin aus dem Jahr 1990 zeigt noch die rote Linie für die Mauer. Denn Redaktionsschluss war November 1989. Heute ist der Plan zum Glück nutzlos – und in der Ausstellung »LOST – Objekte, Exponate, Geschichten« an der FH Münster zu sehen. Neun Studierende hatten sich auf die Suche nach Gegenständen begeben, die nicht mehr genutzt werden, die ihre Bedeutung oder ihren Wert verloren haben oder einfach nur aus dem Gedächtnis verschwunden sind. »Was sie gefunden haben, waren Objekte, aber auch Erlebnisse, Erfahrungen, Geschichten, die damit auf vielschichtige Weise verbunden sind«, erklärte Professorin Claudia Grönebaum.

MONDSÜCHTIG Münster – Im LWL-Naturkundemuseum ist bis zum 23. Juni die Wanderausstellung »Sommer 1969 – Westfalen im Mondfieber« zu sehen. Jede Menge Fakten zur ersten Mondlandung und zur Raumfahrt vermitteln die Schautafeln, Exponate (echter Mondstaub!) und die interaktiven Elemente. 120 Objekte, für jeden ist etwas dabei: Kinder entdecken Spielsachen, die mit der Mondfahrt zu tun haben, die Rolle der Frau als Mathematikerin der ersten Mondlandung wird gewürdigt. Musikliebhaber hören R.E.M’s »Man on the Moon«. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Westfalenbezug. Dass Neil Armstrong der Urenkel des ausgewanderten Ladbergeners Friedrich Kötter, dürfte auch 50 Jahre nach der Mondlandung nicht jeder wissen. ~ MAI 2019

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STADT. L AND. LEBEN.

Gourmet-Tempel der anderen Art

VERKEHRSKNOTENPUNKT Von oben sieht man die Vernetzung der Transportwege: Der DortmundEms-Kanal Richtung Ruhrgebiet, der unternehmenseigene Hafenanleger links im Bild, die B 51 Richtung Autobahn und dann nach Norden und Süden


STADT. L AND. LEBEN.

Münster – Ob von der Umgehungsstraße B51, der Kanalbrücke oder vom Fahrradweg am Kanal aus: die Silo-Skyline der Agravis entgeht keinem Blick. Höchste Zeit, dass wir diese Gebäude mit der »Höhlenmalerei« in der Serie »Münsters Türme« vorstellen. TEXT: CORNELIA HÖCHSTETTER | FOTOS: MICHAEL LEMMERHIRT

W

as sich am Kanal wie gleichgroße Orgelpfeifen in die Höhe reckt, sind Silos. Man kann sie als Symbol für das Münsterland interpretieren, für dessen Landwirtschaft und für die Höfe, die das Herzstück der Region sind. Das war schon immer so – das darf man vielleicht in die »Höhlenmalerei« hineindichten: Ein urzeitlicher Stier zieht sich als Graffiti über alle neun 28 Meter hohen Silos. Seit 2003 ist das Bild des Münsteraner Künstlers Pellegrino Ritter im Großformat von weitem zu sehen. Überragt werden die Silos vom roten Gebäude, an dessen Fassade das Konterfei des Genossenschafts-Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen hängt, der im vergangenen Jahr seinen 200. Geburtstag feierte. Daneben steht ein noch höheres weißes Gebäude. 66 Meter ist es hoch. Da wollen wir rauf. Dieses Gebäude-Ensemble gehört zur Agravis Raiffeisen AG, eine von insgesamt fünf landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaften in Deutschland und eines der größten Unternehmen des Agrarhandels in Norddeutschland. Das Unternehmen hat mehrere Standorte, Münster ist neben Hannover der Hauptsitz. Am Hafen, direkt am Dortmund-Ems-Kanal mit eigenem Anleger, ist dazu der Standort des genossenschaftlichen Mischfutterwerks der Agravis und 19 regionaler Genossenschaften. Münster ist eines von 30 regionalen Mischfutterwerken der Agravis-Gruppe einschließlich Beteiligungsgesellschaften. In diesen Türmen werden seit 1959 Futtermittel für Pferde, Rinder, Schweine und sonstige landwirtschaftliche Tiere zubereitet. GUTES FÜR DAS TIER

Das alles ist gut zu wissen, wenn man unter den Silo-Leitungen und zwischen den Lkws wandelt und schließlich in den weißen Turm eintritt. Drinnen duftet es nach Futterkammer. Kein Wunder: »Hier passiert eigentlich nichts anderes als beim Kuchenbacken in der Rührschüssel oder im Thermomix«, sagt Heiko Almann, Geschäftsführer der Gesellschaft ~ MAI 2019

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STADT. L AND. LEBEN.

GALA-LAUNE Dr. Ronald Sträter (2.v.r) darf sich über fast 100.000 Euro an Spenden für seine Sprechstunde freuen. Links von ihm Organisatorin Trixi Bannert

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~ MAI 2019


STADT. L AND. LEBEN.

GANZ GROSSE GALA Münster – Was für ein Abend! Die Münstarity-Gala im Mercedes-Autohaus Beresa an der Loddenheide hielt, was sie versprach. Es war ein glanzvoller Abend für den guten Zweck mit einem Spendenergebnis, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte. 78.000 Euro kamen in der prachtvollen Location für die Kinder-Schlaganfallhilfe am UKM zusammen – wenn alle »Nachzügler« zusammengezählt sind, vielleicht sogar bis zu 100.000 Euro. Organisatorin Trixi Bannert hat für uns aufgeschrieben, wie sie den Abend erlebt hat.

FREITAG, 29.3. (EIN TAG VOR DER GALA) 15:30 Noch stehen etwa 50 Mercedes der unterschiedlichsten Modelltypen in der Eingangshalle und im hinteren Bereich. Die Order lautet: Ab 16 Uhr muss die Halle komplett geräumt sein! Klappt perfekt: Als wir mit Technik und vier riesigen LKWs mit dem gesamten Equipment für die Gala um 18 Uhr eintreffen, ist die 1800-Quadratmeter-Halle leer. Nur vor dem Eingang werden Edelkarossen platziert, drinnen startet jetzt ein Aufbau, wie ich ihn so noch nie gesehen

~ MAI 2019

habe: Riesige Traversen mit Licht- und Schalltechnik werden unter die Decke gezogen, ein großer T-förmiger Laufsteg entsteht, ebenso eine Disco mit stylischen roten Boxen, die wie überdimensionierte Mausohren aussehen. Dazu kommen die Thekenelemente für die Münsteraner Gastronomen Giverny, Caputo, Oerscher Hof, Genussfaktur, Vapiano, YouSheMe, Essmanns Backstube und die Hafenkäserei sowie für die Winzer Wirsching, Montigny, Neiss mit Erkan Ular und Sommerach. Etwa 50 Menschen bauen bis 3 Uhr nachts alles auf, Wahnsinn!

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Wie Phönix aus der Asche…

RICHTFEST Im Mai 1949: Richtfest am kriegszerstörten Schloss. Die Feier vor 70 Jahren fiel freilich bescheiden aus – zu viel war zu tun


STADT. L AND. LEBEN.

Münster – Vor genau 70 Jahren, im Mai 1949, feiert Münster das Richtfest am Schloss. Der Wiederaufbau des ehemaligen fürstbischöflichen Schlosses war einer der Bausteine, die Münster heute zu der wunderschönen Stadt machen, die sie ist. Das Buch »Münster – Interview mit einer Stadt« der Autorin Mona S. Terium (jaaaa, ein Alias...) lässt die Stadt selbst sprechen und widmet dem Wiederaufbau ein eigenes Kapitel. Lassen wir also Münster – in hier gekürzter Form – selbst zu Wort kommen...

Vom Trümmerhaufen haben Sie sich zur Perle Westfalens entwickelt – unverzichtbar dabei der richtige Neuordnungsplan und die Unterlagen Ihres Inventaristen, Max Geisberg. Aus der trostlosen Trümmerlandschaft Ihrer nahezu total zerstörten Innenstadt musste wieder städtisches Leben entstehen. Das war ein schweres Stück Arbeit, oder?

MÜNSTER: Oh ja! Eines der drängendsten Probleme bestand in der Schaffung von neuem Wohnraum. Nahezu zwei Drittel waren vernichtet oder schwer beschädigt. Nach Kriegsende hatte ich nur noch ca. 23.000 Bewohner. Bei der Volkszählung 1946 lebten hier bereits über 86.000 Menschen und 1948 waren es über 100.000 Einwohner.

Aber wir haben es geschafft! Ich habe heute noch Tränen in den Augen, wenn ich die Bilder meiner fleißigen Trümmerfrauen und Kriegsheimkehrer, ach aller meiner anpackenden Bürger sehe. Mit eigenem Gerät wie Schubkarren und Handwagen waren sie bei der Räumarbeit. 2,5 Mio. Kubikmeter Trümmer mussten beseitigt werde.

Aber doch schon im August 1945 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen…

MÜNSTER: Ein ganz hartes Stück Arbeit! Im Sommer 1946 wurde bereits der Zoo an der Himmelreichallee wiedereröffnet und im November das Café Schucan am Prinzipalmarkt. Und im Oktober 1948 öffnete die Halle Münsterland wieder ihre Pforten. Es waren zwar schon viele Trümmer weggeräumt, aber die Häuser sahen aus wie skelettiert.

Und 1949 gab es einen »Neuordnungsplan« für die zerstörte Altstadt?

MÜNSTER: Genau! Der Rat beschloss Gott sei Dank, dass meine topografische Struktur gewahrt bleiben sollte und dass Aussehen und Charakter meines Stadtbildes, wie sie vor dem Zweiten Weltkrieg Bestand hatten, als Maßstab gelten sollten, d.h. Festhalten am Stadtgrundriss und bauliche

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STADT. L AND. LEBEN.

Im Münsterländer Himmel

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STADT. L AND. LEBEN.

Münsterland – Ihre Liebe zu Blumen und natürlich angelegten Gärten spiegelt ihr eigener Garten wider. Inmitten eines münsterländischen Wohngebiets aus den 1990er-Jahren liegt das besondere Haus mit den zwei Holzfassaden und dem Scheunentor von Margrets Familie, eingebettet zwischen Staudenbeeten und wunderschönen Rosen. TEXT & FOTOS: ULRIKE MEYWALD

E

ntworfen hat es Architekt Ludger Borgel 1994 in den letzten Semestern seines Studiums für seine Cousine. »Das war wie eine Diplomarbeit damals und ein tolles Referenzobjekt für meine weitere Laufbahn«, erinnert sich der Architekt aus Ibbenbüren. Für die Hausherrin und ihren Mann Dietmar waren das Scheunentor und die beiden mit Holz verkleideten Stirnseiten die wichtigsten gewünschten Elemente, denn sie erinnern sie an ihre Heimat. »Das war gegenüber den Behörden nicht so leicht durchzusetzen, aber wir haben es mit Hinweis auf ein Holzhaus in der Nachbarschaft geschafft und sind sehr glücklich darüber.«

LANDLUST An ein Hofgebäude mit Scheunentor sollte das von Architekt Ludger Borgel entworfene Haus erinnern. Der Garten mit diversen Sitz- und Liegemöglichkeiten passt perfekt dazu

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STADT. L AND. LEBEN.

Musik,überall Musik!

Münster – 2019 wird aus der Fahrradstadt Münster die Musikstadt Münster. »MünsterMusik« – hinter dem Motto verbirgt sich ereignisreiche Vergangenheit, die gefeiert werden will. Anlässlich des gleich dreifachen Jubiläums des Sinfonieorchesters, der Musikhochschule und Westfälischen Schule für Musik gibt es ein facettenreiches Programm mit vielen Höhepunkten. TEXT: LINA PROBST

»M

ünster war schon immer eine Musikstadt – und hat großes Potenzial, diese Rolle mit Strahlkraft weiter auszubauen«, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe über die Botschaft von »MünsterMusik«. Dass die drei Institutionen das »Rückgrat der münsterschen Musiklandschaft sind, bestätigt auch Professor Michael Keller, Dekan der Musikhochschule. »Ohne dieses Trios wäre das reiche Musikleben dieser Stadt nicht denkbar«, sagt er. Und all das begann vor genau 100 Jahren.

GUT GEHALTEN 100. Geburtstag und kein bisschen gealtert: das Sinfonieorchester Münster

MUSIK STATT KRIEG

Rückblick: Der Erste Weltkrieg war gerade vorbei und sowohl Bürger, als auch die Stadtverordnetenversammlung sorgten sich vor allem um das Nötigste. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – wurde in dieser Zeit Münsters Fundament als Musikstadt gelegt: Die Gründung des Sinfonieorchesters und der Vorläufer der heutigen Musikschule und der Musikhochschule. Ein wegweisendes Ereignis in Münsters Entwicklung hin zu einer Kulturstadt. »Man hat damals die elementare Bedeutung von Kultur erkannt. Kultur und Musik waren für die Münsteraner sozusagen Grundnahrungsmittel«, sagt der Oberbürgermeister. »Wenn wir heute auf die gleiche Entschlossenheit und Begeisterung wie 1919 setzen können, hat Münster als Kultur- und Bildungsstadt eine große Zukunft«, ergänzt Johannes Wessel, Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 68

DAS SINFONIEORCHESTER

1919 wurde das Sinfonieorchester von Fritz Volbach gegründet und erregte bereits in den ersten Jahren überregionale Aufmerksamkeit. In den 1920er Jahren dirigierten hier unter anderem Hans Pfitzner, Franz Schreker und sogar Richard Strauss eigene Werke. Internationale Aufmerksamkeit erlangte das Orchester dann 1926 an den ersten deutschen Händeltagen – in der Halle Münsterland lauschten damals 6000 Zuschauer dem Klang der Händel-Oratorien. Nach dem Zweiten Weltkrieg profilierte sich das Orchester im pädagogischen Bereich, etwa durch das Projekt TheaterJugendOrchester. Darin sollten junge Menschen die Möglichkeit erhalten, über einen Zeitraum von mehr als ~ MAI 2019


sechs Monaten eine professionelle Musicalproduktion auf die Bühne zu bringen. Dafür arbeiten sie mit Experten aus Schauspiel, Gesang, Tanz und Theaterpädagogik zusammen. Eine erste große Auszeichnung war die Gustav-Mahler-Medaille im Jahr 1982. Nach der Wiedervereinigung zählte das Orchester zu den ersten, die Komponisten aus der ehemaligen DDR spielten. 1993 schließlich zeichnete der Deutsche Musikverlegerband das Orchester mit dem Preis für das beste Konzertprogramm Deutschlands aus. Ein Akt höchster Anerkennung für die Institution. Weitere Höhepunkte bildeten der »Ring der Nibelungen« unter der Leitung Will Humburg, aber auch 2012 das erste münsterische Festival für geistliche Musik, Musica Sacra, initiiert durch Fabrizio Ventura. Ob klassisch-romantisches Repertoire oder zeitgenössische Musik – das Sinfonieorchester spielt stets eine bunte

Mischung. Die Musiker arbeiten nicht nur im Orchestergraben, sondern geben auch 80 Konzerte pro Jahr, oft in Kooperation mit Solisten von Weltrang. Die Konzerte des Sinfonieorchesters finden in erster Linie im Theater statt – doch manchmal umgibt die Musiker auch eine ungewöhnliche Kulisse wie die Seebühne am Aasee, das Rathaus oder das Landesmuseum am Domplatz. MUSIK IM ROMBERGER HOF

Ebenso wie das Sinfonieorchester entstanden auch die Musikhochschule und die Westfälische Schule für Musik durch die Anregung des damaligen städtischen Musikdirektors Fritz Volbach. Während das Orchester in die neue Stadthalle einzog, musste sich die Musikhochschule zunächst mit ~ MAI 2019

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STADT. L AND. LEBEN.

FR, 3. MAI

FR, 3. MAI

SA, 4. MAI

SA, 4. MAI

14:00 – Kirmes im Münsterland

20:00 – Endlich wieder skaten

9:00 – Radmarkt des ADFC

12:00 – Hansemahl in der Stadt

Langeweile am Wochenende? Dann auf zur Frühjahrskirmes! Vier Tage lang ab Freitag feiern Bürger und Gäste in Werne die Maikirmes, jeweils von 14 bis 22 Uhr. Noch mehr Kirmes: in Ahlen (ab 1. Mai), Emsdetten (ab 3. Mai) und zwei Wochen später auch in Mettingen (ab 18. Mai).

Es rollt wieder: Zur ersten Skatenight in diesem Jahr treffen sich die Fahrer um 19 Uhr am Schlossplatz zum Come-Together. Um 20 Uhr fällt dann der Startschuss für die Rundfahrt. Mit drei Euro sind Sie dabei.

Bis 14.30 Uhr führt der Allgemeine Deutsche FahrradClub (ADFC) Münsterland seinen 88. Rad-Markt auf der Stubengasse durch. Es gibt Qualitätsräder aus zweiter Hand und es sind auch alle willkommen, die ihr altes Fahrrad oder Fahrradteile an einen neuen Besitzer bringen möchten.

Schnittchen für alle, die Kaufleute servieren: Das Hansemahl findet wie immer mitten auf Münsters Prinzipalmarkt statt. An einer langen Tafel nehmen Bürger und Besucher Platz. Los geht's schon um 12 Uhr, mit Livemusik.

www.skatenight-muenster.de

www.muenster.de

www.adfc-nrw.de/Muenster

www.muensterland-tourismus.de

SA, 4. MAI

SO, 5. MAI

SO, 5. MAI

SO, 5. MAI

13:00 – Handwerkermarkt Burgsteinfurt

10:00 – Internationale Vielseitigkeit Handorf

12:00 – Summer Feeling in Drensteinfurt

11:00 – Gronau jazzt und vibriert

Auf dem Leinen- und Handwerkermarkt im schönen Burgsteinfurt erleben Besucher die alte Kunst des Blaudrucks. Über 80 Marktstände verteilen sich in der Altstadt. Handwerkskünste von Holzschuhmachern, Korbflechtern und Leinendruck. Sonntag öffnen die Geschäfte zum Verkauf.

Zum internationalen Vielseitigkeitsturnier an der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Handorf erwarten die Veranstalter wieder Top-Reiter aus dem Inund Ausland. In der Geländeprüfung erleben die Zuschauer unmittelbar neben den Hindernissen die Faszination dieses Sports mit.

Alle feiern den Frühling und Drensteinfurt verspricht Summer Feeling: Live Bands, Tanzgruppen sowie Fahrgeschäfte und ein Programm für die Kinder, dazu zahlreiche Marktstände. Der Bürgerschützenverein stellt den Maibaum auf. Die Geschäftsleute öffnen Samstag wie Sonntag ihre Läden. www.igw-drensteinfurt.de

Seit dem 27. April und bis zum 5. Mai läuft das 31. Jazzfest Gronau mit TopStars: Weltklasse-Gitarrist John McLaughlin kommt, die Saxophon-Größen David Sanborn und Joshua Redman, Mark King’s »Level 42«, Giora Feidman und das Herbert Pixner Projekt aus Südtirol. Das Festivalprogramm steht unter:

www.werbegemeinschaftburgsteinfurt.de 74

www.wrfs.online

~ MAI 2019

www.jazzfest.de


STADT. L AND. LEBEN.

DI, 7. MAI

FR, 10. MAI

SA, 11. MAI

SA, 11. MAI

17:30 – Alles Käse, aber per Leeze

09:00 – Baggern am Beach

13:30 – Preußen gegen Karlsruhe

13:00 – Ritter, Rösser, Rüstung

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Münsterland lädt zur Radtour am Feierabend ein: Treffpunkt ist um 17.30 Uhr am Telgter Rathausvorplatz. Das Ziel ist die Käserei Schulte Bisping. 25 Kilometer sind geplant. Nicht-Mitglieder zahlen einen kleinen Unkostenbeitrag.

Von Mai bis September schlagen die besten deutschen Beach-Volleyballer wieder bei der Techniker Beach Tour 2019 auf. Die Eröffnung und damit die ersten Turniere finden in Münster vor dem Schloss statt.

Am 37. Spieltag trifft der SC Preußen auf den Karlsruher SC. Das Team von Trainer Marco Antwerpen befindet sich zur Zeit im soliden Mittelfeld der Tabelle. Der KSC kämpft im Moment um Punkte für den Aufstieg. Anstoß ist um 13.30 Uhr im heimischen Stadion an der Hammer Straße.

Eine Zeitreise zurück ins Mittelalter? Kein Problem, die Teilnehmer beim Mittelaltermarkt in Bad Waldliesborn präsentieren das alte Lagerleben und Markttreiben. Vom Bogenschießen bis hin zum Tragen einer Ritterrüstung – hier ist alles möglich!

www.die-techniker-beach-tour.de

www.adfc-nrw.de

www.lippstadt-badwaldliesborn.de

www.scpreussen-muenster.de

SA, 11. MAI

SO, 12. MAI

SO, 12. MAI

SO, 12. MAI

15:00 – Tecklenburger Kulturwoche

13:00 – Kirmes Mitte Mai

10:00 – Muttertagsfeier in Oelde

11:00 – Bauhaus Dialoge

Zum zweiten Mal veranstalten die Tecklenburger eine Kulturwoche. Bis zum 19. Mai finden 23 Veranstaltungen statt. Auf dem Programm stehen Führungen, Konzerte, geschichtliche Einblicke, Theater, Musical und Kabarett. Für Kinder gibt es einen SchnitzeljagdParcours durchs Museum, Zauberflöte und Mogli.

Überall Kirmes und Feste: In Olfen werkeln Hobbykünstler beim Verkaufsoffenen Sonntag. Zur Maikirmes kommen die Altenberger auf den Marktplatz. Auch hier ist Sonntag verkaufsoffen. In Burgsteinfurt findet die Frühjahrskirmes statt. In Senden startet das Maifest mit Verkaufsoffenem Sonntag.

Das Familienfest zum Muttertag beginnt um 10 Uhr im Vier-Jahreszeiten-Park. Mit Attraktionen, Spiel, Spaß und Spannung sowie musikalischen Einlagen für kleine und große Ohren, lässt der Tag keine Wünsche offen. Es gelten die regulären Eintrittspreise in den Vier-Jahreszeiten-Park.

Nur noch bis zum 19. Mai läuft die Ausstellung im HeinrichNeuyBauhausMuseum in Burgsteinfurt: »Bauhaus Dialoge - De Stijl in den Niederlanden«. Es geht um die Künstlervereinigung aus den Niederlanden (u.a. Piet Mondriaan), die ebenfalls die Kunst erneuern wollten. Mi–Fr, So, 11–17 Uhr. Eintritt: 4 Euro.

www.tecklenburg-touristik.de

www.muensterland-tourismus.de

www.oelde.com

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