9783954662555 leseprobe

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9 Boarding Michael Hillebrand

9.1 Hintergrund In der medizinischen Nomenklatur tauchen stets neue Begriffe auf, deren Interpretation manchmal fragwürdig erscheint. Ein solcher neuer Begriff ist das „Boarding“ für Notaufnahmen. Dieser Begriff allerdings – aus der Luftfahrt übernommen – lässt sich gut auf die Prozesse der Notaufnahme übertragen.

Nach Landung eines Passagierflugzeuges fährt dieses zum Gate. Türen öffnen sich, Passagiere steigen aus, die Koffer werden entladen, eine Reinigungsfirma bereitet das Flugzeug auf den neuen Flug vor. Passagiere steigen ein, das Flugzeug wird betankt, der Pilot gibt neue Daten in den Boardcomputer (FMC) ein und die Passagiere bereiten sich mithilfe der Stewardessen auf den bevorstehenden Flug vor. Das Zeitfenster ist knapp, sodass ein Flugzeug möglichst nach 30 Minuten den „Push back“ (Verlassen des Gates) vornehmen sollte.

9.2 Übertragung auf die Notaufnahme Dieser Ablauf ist vergleichbar mit einer Notaufnahme. Nach Behandlung eines Patienten im Behandlungszimmer sollte dieser, auf Befunde oder weitere Untersuchungen wartend, das Zimmer verlassen. Das „Boarding“ beginnt. Der Behandlungsraum steht somit nach entsprechender Reinigung dem nächsten Patienten zur Verfügung. Patienteninformationen (Ananmnese, Befunde u.ä.) werden in den Computer (analog der FMC) eingegeben, der Patient ist bereit zum „Abflug“ auf die Station. Nicht

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