6 minute read
Oper PREMIEREN
Keine Stille außer der des Windes
Kammeroper von Sidney Corbett Libretto von Simone Homem de Mello nach Fernando Pessoa
Advertisement
Von dem Kampf um die eigene Identität, dem Unbehagen, der Unruhe erzählt der portugiesische Dichter Fernando Pessoa in seinem 1982 erstmals postum erschienenen Hauptwerk, dem »Buch der Unruhe«. Dichterin Simone Homem de Mello hat daraus ein Libretto gemacht, das der in Mannheim lehrende Komponist Sidney Corbett in eine ebenso elektrisierende wie zärtlich fragile Musik gesetzt hat. Die polnische Regisseurin Pia Partum spürt der Intensität von Klang und Stille in kraftvollen Bildern nach und gibt mit »Keine Stille außer der des Windes« ihr Debüt am Nationaltheater Mannheim.
Musikalische Leitung:
Elias Corrinth Regie: Pia Partum Bühne: Magdalena Maciejewska Kostüme: Wojciech Dziedzic Video: Franciszek Wardyński
Choreografie:
Agnieszka Dmochowska Licht: Björn Klaassen Dramaturgie: Cordula Demattio Mit: Antonie, Blanz, Polanska, Jesatko, Kim, Ransburg, Wanderer, Nationaltheater-Orchester
Premiere: So, 06.03.2022 Mi, 09.03. | Sa, 19.03. | So, 20.03. Fr., 01.04. | Studio Werkhaus
Der Freischütz
Romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber Libretto von Johann Friedrich Kind Neue Textfassung von KOMMANDO HIMMELFAHRT
2048. Nach einem Bürgerkrieg liegt Deutschland in Trümmern. Die Theatergruppe KOMMANDO HIMMELFAHRT verlegt die düstere Geschichte vom braven Jägerburschen Max, der für den einen, entscheidenden Treffer seine Seele verkaufen muss, in eine dystopische Zukunft. Ein Märchen über Wissenstransfer, Aberglaube, Rituale und gesellschaftliche Zwänge. Dirigent Roberto Rizzi Brignoli legt bei dieser Zukunftserzählung die entfesselnde Kraft von Webers Musik frei.
Musikalische Leitung:
Roberto Rizzi Brignoli Konzept & Regie: KOMMANDO HIMMELFAHRT (Thomas Fiedler, Jan Dvořák, Julia Warnemünde) Bühne: Heike Vollmer Kostüme: Kathi Maurer Licht: Florian Arnholdt Dramaturgie: Patricia Knebel Chor: Dani Juris
Mit: Blanz, Kaminskaite/Kessler, Kho, Meyerfeldt, Polanska, Berau, Brunner, Moskalchuk, Diffey/ Stoughton, Jesatko, Urbanowicz/ Goltz, Opernchor, Statisterie, Nationaltheater-Orchester
Premiere: Fr, 08.04.2022 So, 10.04. | So, 17.04. | So, 08.05. So, 15.05. | Mo, 06.06. | Opernhaus
Der fliegende Holländer
Ein Fluch lastet auf dem fliegenden Holländer: Bis in alle Ewigkeit muss er die Weltmeere durchsegeln. Nur alle sieben Jahre darf er an Land, um eine Frau zu suchen, die ihn von seinem Schicksal erlöst. In der ebenfalls ruhelosen Senta, die sich in eine von wirtschaftlichen Interessen bestimmte, bürgerliche Welt nicht einfügen will, findet er endlich, wonach er sucht: Treue bis in den Tod. Nach »Fidelio« und »Il trovatore« nimmt sich Regisseur Roger Vontobel eines weiteren Meilensteins der Operngeschichte an.
Mit freundlicher Unterstützung des RichardWagner-Verbands Mannheim-Kurpfalz e.V.
Musikalische Leitung: N.N. Regie: Roger Vontobel Bühne: Fabian Wendling Kostüme: Ellen Hofmann Choreografie: Zenta Haerter Video: Stefan Bischoff Licht: Nicole Berry Chor: Dani Juris Dramaturgie: Marion Tiedtke, Deborah Maier
Mit: Köhler, Parenti, Sandis, Bronczkowski, Kupfer-Radecky, Stoughton/Diffey, Hollý/Whitener, Zielke/Ha, Statisterie, Opernchor, Extrachor, NationaltheaterOrchester
Premiere: So, 24.04.2022 Sa, 30.04. | Mi, 18.05. | Do, 26.05. So, 12.06. | Opernhaus
The Damned and the Saved (UA)
Malin Bång | Libretto von Pat To Yan Kompositions- und Librettoauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale Koproduktion von Oper und Schauspiel des NTM und der Münchener Biennale
In einem repressiven System herrscht eine Maschine als König, die mit nach Demonstrationen liegengebliebenem Müll gefüttert wird. Mit ihm werden Handlungen und Biografien der Demonstrierenden rekonstruiert, um sie danach auszuschalten. Zwei Freundinnen versuchen sich auf unterschiedlichen Wegen gegen die totalitäre Gewalt zu behaupten, wodurch ihre Freundschaft schonungslos auf die Probe gestellt wird. Die Komponistin Malin Bång und Hausautor Pat To Yan stellen die Frage in den Mittelpunkt, wie bedingungslos Widerstand sein muss.
Der Aufenthalt des Hausautors Pat To Yan wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V.
Musikalische Leitung:
Rei Munakata Regie: Sandra Strunz Bühne & Kostüme: Sabine Kohlstedt Dramaturgie: Anna-Sophia Güther, Deborah Maier
Mit: Greulich, Higgins, Munkert, Resch, Breitenbach, Lapich, Nationaltheater-Orchester
Uraufführung München:
So, 15.05.2022 Premiere Mannheim: Do, 16.06.2022 Di, 21.06. | So, 26.06. | So, 03.07. Schauspielhaus
Die Entführung aus dem Serail
Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart | Neue Textfassung von Luk Perceval und Aslı Erdoğan
Regisseur Luk Perceval und
Autorin Asli Erdoğan verleihen
Mozarts Singspiel eine philosophische Dimension jenseits von orientalischen Klischees. Sie überführen die Geschichte von Belmonte, der nach seiner Frau Konstanze sucht, in eine Welt, in der die Gegensätze von Orient und Okzident aufgelöst sind. Die Hauptfiguren sind allesamt allein inmitten einer schnelllebigen Welt. Hier findet niemand den einen Weg aus dem »inneren Serail«.
Koproduktion Nationaltheater Mannheim, Grand Théâtre de Genève und Grand Théâtre de Luxembourg
Mit freundlicher Unterstützung von FUCHS PETROLUB SE
Musikalische Leitung:
Jānis Liepiņš Regie: Luk Perceval Bühne: Philip Bußmann Kostüme: Ilse Vandenbussche Licht: Mark Van Denesse Choreografie: Ted Stoffer
Szenische Neueinstudierung:
Fanny Gilbert-Collet Chor: Dani Juris Dramaturgie: Patricia Knebel, Luc Joosten
Mit: Fitzi, Kruger, Scicolone, Seibt, Bultynck, Doumeyrou, Whitener, Wittmer, Zielke, Opernchor, Statisterie, Nationaltheater-Orchester
Premiere: Sa, 18.06.2022 Do, 23.06. | So, 26.06. | Di, 28.06. Sa, 02.07. | Do, 21.07. | Opernhaus
IDOMENEO or: The whole is always smaller than the sum of its parts (UA)
Wolfgang Amadeus Mozart / Ethan Braun Ein Projekt von Ariel Efraim Ashbel and Friends mit dem Nationaltheater Mannheim Auftragsarbeit für den Mannheimer Sommer 2022
Thront das Individuum im Zentrum des Kosmos? Ariel Ashbels »Idomeneo«-Projekt beleuchtet den zentralen Moment von Mozarts Oper, in dem das durch menschliche Fehler aufgewühlte Meer zur Strafe ein Monstrum schickt. Chorszenen, Ballette und orchestrale Momente stehen im Fokus der von Komponist Ethan Braun erarbeiteten neuen, performativen Fassung der Oper. Eine irrlichternde Reise zwischen dem Unheimlichen und Unterhaltsamen.
Mit freundlicher Unterstützung von Familie Limbourg
Musikalische Leitung:
Clemens Heil Regie: Ariel Efraim Ashbel
Musikalische Neufassung:
Ethan Braun Licht: Joseph Wegmann Bühne: Ariel Efraim Ashbel, Alona Rodeh, Joseph Wegmann Kostüme: Marquet Lee Chor: Dani Juris
Dramaturgie & Produktion:
Anna von Glasenapp Mit: Brunner, Gadani, Opernchor, Nationaltheater-Orchester
Premiere: Do, 23.06.2022 Fr, 24.06. | So, 26.06. Rokokotheater Schwetzingen
Così fan tutte
Oper in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Lorenzo Da Ponte
Zwei Männer stellen die Treue ihrer Partnerinnen auf die Probe, indem sie in Verkleidung die Verlobte des jeweils anderen verführen. Ein fulminantes Opern-Finale führt zu einem »Happy End«, das alle Verwechslungen aufdeckt – doch betrogen sind am Ende alle. In der Regie von Tatjana Gürbaca wird die »Schule der Liebenden«, wie die Oper im Untertitel heißt, zum poetischen Kammerspiel, für das das Schwetzinger Schlosstheater die ideale Bühne bietet. Mit »Così fan tutte« eröffnet das NTM einen auf die nächsten Jahre angelegten und in Koproduktion mit dem Nationaltheater Prag entstehenden Mozart-Da Ponte-Zyklus.
Koproduktion Nationaltheater Mannheim und Nationaltheater Prag
Musikalische Leitung: Gábor Káli Regie: Tatjana Gürbaca Bühne & Kostüme: Ingrid Erb Licht: Stefan Bolliger
Szenische Neueinstudierung:
Vivien Hohnholz Chor: Dani Juris Dramaturgie: Ruth-Maria Zapf Mit: Kho, Lavi, Hollý, Lapich, Urbanowicz, Opernchor, Nationaltheater-Orchester
Premiere: Do, 14.07.2022 Mo, 18.07. | Do, 21.07. | Mo, 25.07. Mi, 27.07. Rokokotheater Schwetzingen
Der Ring des Nibelungen
Opernzyklus von Richard Wagner Das Rheingold | Die Walküre | Siegfried | Götterdämmerung
Mit der neuen Aufführungsreihe von Richard Wagners Ring-Zyklus begibt sich Yona Kim auf die Suche nach der szenischen und musikalischen Essenz des monumentalen Werkes. Mit seiner Tetralogie, die den Kampf um Macht und Liebe und deren Entsagung behandelt, wollte Wagner die Opernkonvention seiner Zeit revolutionieren. Im letzten Jahrhundert wurde das Stück vielfach rezipiert und hat mittlerweile eigene Traditionen und Bildsprachen hervorgebracht. Nicht nur Geschehnisse aus der Ring-Erzählung, sondern vielmehr Erinnerungen an vergangene Inszenierungen sind heute Teil des Kollektivgedächtnisses. Ein imaginäres Bildarsenal, das sich ausschließlich aus dem Werk selbst speist, wird zum Kraftzentrum der neuen Mannheimer Inszenierung. Figuren, Gegenstände und Kameras bewegen sich auf der Welt der Bühne und erzeugen ein theatrales Panoptikum, kreisend um die Quelle, aus der sie geboren werden: die Musik.
So verabschiedet sich die Oper am NTM von Generalmusikdirektor Alexander Soddy und – für die Sanierungszeit – auch von ihrem alten Gebäude am Goetheplatz.
Musikalische Leitung:
Alexander Soddy Regie: Yona Kim Bühne: Anna-Sofia Kirsch Kostüme: Falk Bauer Video: Philip Bußmann
Dramaturgie:
Albrecht Puhlmann
Dramaturgie und Mitarbeit Regie:
Eike Mann Mit: Faylenbogen, Hermann, Kessler, Kordic, Berau, Goltz, Jesatko, Stoughton, Vinke, Zielke, Opernchor, Statisterie, Nationaltheater-Orchester
Premieren:
Das Rheingold: Sa, 09.07.2022 Die Walküre: So, 17.07.2022 Siegfried: Fr, 22.07.2022 Götterdämmerung: Sa, 30.07.2022 Opernhaus