6 minute read
Schauspiel PREMIEREN
Sound Everywhere In The Universe
»Posthuman Journey« Teil 3 von Pat To Yan | aus dem Englischen von Ulrike Syha | Uraufführung
Advertisement
Eines Tages wird der Planet OO in ein Schwarzes Loch gezogen. Im letzten Moment schafft es T, ein Bewohner des Planeten, sich in Sicherheit zu bringen. Seine Liebe zu Aries, die sich nicht retten konnte, treibt ihn zu einem kühnen Plan: T begibt sich selbst auf eine gefährliche Reise um das Schwarze Loch herum, das vielleicht irgendwo im Universum wieder ausspuckt, was es verschlingt – wenn auch in völlig veränderter Form …
In Teil 3 seiner »Posthuman Journey«-Trilogie, die der Regisseur und Hausautor der Spielzeit 2021/22 selbst inszeniert, stellt Pat To Yan einmal mehr die Frage nach der Zukunft der Menschheit. Das Stück ist eine fantastische Erzählung über unsere menschliche Existenz, Veränderung und Wiedergeburt.
Gefördert durch die Martin Roth-Initiative
Der Aufenthalt des Hausautors Pat To Yan wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V.
Regie: Pat To Yan Bühne: Flurin Borg Madsen Kostüme: Davide Raiola Musik & Video: Philippe Mainz Licht: Ronny Bergmann Dramaturgie: Sascha Hargesheimer
Dschinns
nach dem Roman von Fatma Aydemir | Uraufführung
Nach dreißig Jahren harter Arbeit in Deutschland, mit großer Einsamkeit und Sehnsucht nach einem anderen Leben, hat Hüseyin sich einen Traum erfüllt: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Er kann es kaum erwarten, dort seine Familie zu empfangen – und stirbt ganz plötzlich an einem Herzinfarkt. Zur Beerdigung reisen nacheinander seine Frau Emine, seine Kinder Ümit, Peri, Sevda und Hakan nach Istanbul, alle mit ihren eigenen Verletzungen, Verstrickungen und Geheimnissen im Gepäck. Und in der Wohnung fühlen sie alle die Präsenz von etwas anderem … Mit sprachlicher Wucht und Sensibilität erzählt Fatma Aydemir in ihrem zweiten Roman eine Familiengeschichte aus Deutschland, Ende der 1990er Jahre. Das politische Klima rassistischer Brandanschläge bildet den Hintergrund für die Geschichten der einzelnen Familienmitglieder und ihrer Beziehungen. Nach ihrer Adaption von Fatma Aydemirs erstem Roman »Ellbogen« bringt Regisseurin Selen Kara nun die Uraufführung von »Dschinns« auf die Bühne des Schauspielhauses.
Regie: Selen Kara Bühne: Lydia Merkel Kostüme: Emir Medic Musik: Torsten Kindermann Licht: Clemens Heck, Wolfgang Schüle Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer
Wir Wasserbären
von Till Wiebel | Uraufführung Koproduktion mit der Akademie für Darstellende Kunst BadenWürttemberg
Im April 2019 crasht die israelische Raumsonde »Beresheet« auf dem Mond. An Bord sind eine hebräische Bibel, menschliche DNS-Proben und mehrere tausend Wasserbären, die sich in einem todesähnlichen Zustand befinden. »Wir Wasserbären« beschreibt, wie die Bärtierchen erwachen und sich fragen, wie es nun gehen soll – mit der Gemeinschaft, mit den Wortfindungen und der Suche nach Wasser. Was nehmen wir mit aus dem alten Leben? Können wir überhaupt neu anfangen? Und was bleibt am Ende von der Erfahrung, wenn man wieder auf der Erde ist? Juli Bökamp, Regieabsolvent*in der ADK Ludwigsburg, zeigt mit »Wir Wasserbären« am NTM ihre Abschlussinszenierung und fragt, was die gestrandeten Wasserbären mit Schauspieler*innen auf der Bühne gemeinsam haben: Wie können wir eine utopische Gesellschaft beschreiben, wenn wir nur unsere Worte haben? Müssen unsere Versuche, das Neue zu erfinden, scheitern? Oder blitzt in der Balance zwischen Versuch und Scheitern die Utopie auf?
Regie: Juli Bökamp Bühne: Sangyeon Lee Kostüme: Roxanne Töpper Dramaturgie: Dominika Široká
Brennstoff
Ein neues Stück von und mit dem Mannheimer Stadtensemble & Antigone Akgün | Uraufführung
Was bewegt die Menschen in Mannheim? Das Mannheimer Stadtensemble sucht in einer intensiven Recherche nach den relevanten Themen, die in den Menschen dieser Statdt brennen. Dabei versuchen die Mitglieder des Ensembles aus einer groß angelegten Themensuche Geschichten, Zustände und Ereignisse zu beschreiben und abzubilden, aber auch neue gemeinsame Utopien und Narrationen zu schaffen. Diese typische forschende Arbeitsweise des Stadtensembles wandelt Recherche direkt in eine theatrale Arbeitsweise um und lässt sie in die Inszenierung einfließen. In der Zusammenarbeit mit der Performerin und Autorin Antigone Akgün, die schon für die erfolgreiche Inszenierung »body*« Texte geschrieben hat, wird aus dem »Brennstoff« ein neues Stück entstehen.
Regie: Beata Anna Schmutz Bühne & Kostüme: Barbara Lenartz
Gott Vater Einzeltäter
Operation Kleist von Necati Öziri | Uraufführung
Gustav würde gern als Held sterben, aber ausgerechnet die Frauen, in die er sich verliebt, kommen ihm immer zuvor! Achilles rechnet mit dem Heldentum ab – und vor allem mit der Heldin, die ihn verlassen hat. Und Michael nimmt seinen Eindruck, ungerecht behandelt worden zu sein, zum Vorwand für einen ganzen Feldzug. Ein Stück über drei Männer, die von zu Hause weglaufen, um Rache zu üben – und ihre Mutter Juliane die aufbricht, sie wiederzufinden. Die Suche führt Juliane zum Dom der heiligen Cäcilie. An Fronleichnam vor sechs Jahren sollen sie hier gewesen sein, seitdem leisten sie ewige Buße. Juliane gräbt tief in der Vergangenheit ihrer Familie und spürt auf, was die drei zu Gewalttätern hat werden lassen. Necati Öziri, Hausautor der Spielzeit 2020/21, untersucht in der »Operation Kleist« Heinrich von Kleists Heldenbilder.
Der Aufenthalt von Necati Öziri – Hausautor der Spielzeit 2020/21 – wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V.
Regie: Sapir Heller Bühne & Kostüme: Ursula Gaisböck Licht: Wolfgang Schüle Dramaturgie: Lena Wontorra
The Damned and the Saved (UA)
Malin Bång | Libretto von Pat To Yan Kompositions- und Librettoauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale Koproduktion von Oper und Schauspiel des NTM und der Münchener Biennale
In einem repressiven System herrscht eine Maschine als König, die mit nach Demonstrationen liegengebliebenem Müll gefüttert wird. Mit ihm werden Handlungen und Biografien der Demonstrierenden rekonstruiert, um sie danach auszuschalten. Zwei Freundinnen versuchen sich auf unterschiedlichen Wegen gegen die totalitäre Gewalt zu behaupten, wodurch ihre Freundschaft schonungslos auf die Probe gestellt wird. Die Komponistin Malin Bång und Hausautor Pat To Yan stellen die Frage in den Mittelpunkt, wie bedingungslos Widerstand sein muss.
Der Aufenthalt des Hausautors Pat To Yan wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V.
Musikalische Leitung:
Rei Munakata Regie: Sandra Strunz Bühne & Kostüme: Sabine Kohlstedt Dramaturgie: Anna-Sophia Güther, Deborah Maier
Premiere München: So, 15.05.2022
Premiere Mannheim:
Do, 16.06.2022 | Schauspielhaus
Urban Nature
von Rimini Protokoll (Haug / Huber /Kaegi / Wetzel)
Im Jahr 2050 werden mehr als 68% der weltweiten Bevölkerung in Städten leben. Schon jetzt sind Wohnungen in Barcelona oder Berlin nicht mehr nur ein Zuhause, sondern eine Kapitalanlage. Immer näher kommen sich die unterschiedlichen Lebensentwürfe. Wie werden die Städte der Zukunft aussehen, in denen wir gemeinsam leben können? Wie sollen unsere öffentlichen Räume beschaffen und wie die privaten reguliert werden? In der Installation »Urban Nature« versammeln Rimini Protokoll die Positionen verschiedener Expert*innen. Die Besucher*innen schlüpfen dabei in ihre Haut und nehmen ihre Perspektive ein. So entsteht eine begehbare Meta-Stadt der Zukunft, die als Sammelbecken urbaner Überlebensstrategien und Utopien dient.
Eine Produktion von Centre de Cultura Contemporània de Barcelona – CCCB und Rimini Apparat. In Koproduktion mit Kunsthalle Mannheim, NTM und Grec Festival de Barcelona.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, von der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien und durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Konzept, Text & Regie: Rimini Protokoll (Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel)
Konzept & Szenografie:
Dominic Huber
Theatertruck
Shakespeares Best Of Open Air
Die berühmteste tragische Liebesgeschichte der Weltliteratur, die abgründigste Mittsommernachtsfantasie und ein mörderisches Königspaar, das verrückt wird – was würde sich wohl besser für eine rollende Open-Air-Bühne eignen als die unsterblichen Stoffe William Shakespeares? Der Theatertruck des NTM rollt wieder, sobald das Wetter Lust macht auf Theater an der frischen Luft. Mit »Romeo und Julia«, »Ein Sommernachtstraum« und »Macbeth« spielen drei der bekanntesten Shakespeare-Stücke auf der Bretterbühne des LKWs, der an verschiedenen Orten in Mannheim Station macht: Knallig, klassisch, komisch und gefühlvoll haben Selen Kara, Jakob Weiss und Christian Weise die drei Stücke für die rollende Bühne des NTM adaptiert.
Termine:
Ab Juni 2022 an verschiedenen Orten in Mannheim