Geocaching IMPULSE FÜR DIE KINDER- UND JUGENDARBEIT DER NATURFREUNDE AUSGABE 1/2015 Beim Geocaching handelt es sich um eine moderne Form der Schnitzeljagd. Mithilfe eines GPS-Gerätes (siehe Wörterbuch) oder eines Smartphones mit einer entsprechenden App begeben sich Geocacher*innen auf die Suche nach einem Schatz. Dieser Schatz besteht meist aus einer Box mit einer kleinen Überraschung sowie einem Logbuch (siehe Wörterbuch). Die Orte der Caches (siehe Wörterbuch) sind meist in Form von Koordinaten auf Internetseiten veröffentlicht. Als Teamer*innen einer Naturfreundejugend-Freizeit könnt ihr Geocaching wunderbar als Methode nutzen. Ihr könnt mit den Teilnehmer*innen die Umgebung erforschen, Aufgaben lösen, Wissen vermitteln und dabei viel Spaß haben. Wir möchten euch in dieser Handreichung zeigen, was Geocaching genau ist und wie es funktioniert, wie ihr eure eigene Route erstellen könnt und wie ihr euch naturfreundlich beim Geocaching verhaltet.
Kleines Wörterbuch für Geocacher*innen: Cache: (deutsch: „Versteck“) darin werden Hinweise, Koordination und / oder das Logbuch versteckt. Es handelt sich dabei meist um wasserdichte, wiederverschließbare Behälter in verschiedenen Größen und Formen. GPS: (“Global Positioning System”, deutsch: “Globales Positionsbestimmungssystem“) weltweites Navigationssystem, das beim Geocaching verwendet wird, um die eigene Position oder die eines Versteckes zu bestimmen Logbuch: befindet sich normalerweise in jedem Cachebehälter. Dort trägt sich der*die Finder*in mit Nicknamen und Funddatum ein. Muggel: Außenstehende, die Geocaching nicht kennen. Der Begriff stammt aus den Harry-Potter-Büchern, dort wird „Muggel“ als Bezeichnung für Personen ohne magische Fähigkeiten verwendet. QR-Code: („Quick Response“, deutsch: „Schnelle Antwort“) können beim Geocaching zur Verschlüsselung von Aufgaben oder Hinweisen genutzt werden Wegpunkt (WP): steht beim Geocachen für Koordinaten GEOCACHING
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GPS und zugehörige Hilfsmittel Um auf Tour zu gehen, benötigt ihr ein Hilfsmittel, das euch zum Ziel bringt. Dafür stehen euch im Wesentlichen zwei Methoden zur Verfügung: Entweder, ihr nutzt die traditionellen GPS-Geräte oder ihr ladet euch eine App auf euer Smartphone. Außerdem könnt ihr noch – als besonderen Zusatz – QR-Codes in eure Route einbauen. Diese drei Hilfsmittel und das eigentliche System – GPS – erklären wir euch in diesem Abschnitt: GPS GPS-Systeme („Global Positioning Systems“) werden nicht nur für die Navigation in Autos genutzt, wie man das vielleicht glauben könnte. In den 1970ern wurde das System vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium entwickelt. Es kann mittlerweile von allen Menschen auf der Erde benutzt werden. Ihr könnt also, egal ob im Auto mit einem Navigationsgerät oder beim Geocaching mit deinem GPS-Gerät, eure Position auf ungefähr 10 Meter genau bestimmen. Wie das funktioniert? Im Weltall kreisen zahlreiche Satelliten um die Erde, die Radiosignale aussenden. Mit dem GPS-Gerät werden diese Signale empfangen, und so wird nicht nur eure aktuelle Position bestimmt, ihr werdet auch zu den Koordinaten geführt, die ihr als nächstes Ziel eingegeben habt.
Koordinaten bestehen aus einem Nord-Wert (nördliche Breite) und einem Ost-Wert (östliche Länge):
Beispiel: N56°05.934‘ (56 Grad und 5,934 Dezimalminuten nördlicher Breite) E008°43.341‘ (8 Grad und 43,341 Dezimalminuten östlicher Länge) Berlin zum Beispiel liegt auf 53 Grad nördlicher Breite und 13 Grad östlicher Länge, New York auf 40 Grad nördlicher Breite und 74 Grad westlicher Länge. (Anmerkung: 100 Dezimalminuten entsprechen einem Grad)
GPS-GERÄTE
Die Grundfunktionen eines GPS-Geräts sind: einen Wegpunkt anlegen (deine aktuelle Position bestimmen) Koordinaten eingeben und mithilfe einer Karte oder eines Kompasses navigieren Geschwindigkeit messen Entfernung zum Ziel messen
Die genauen Funktionen und die Bedienung hängen natürlich von dem Gerät ab, das ihr benutzen möchtet. Es gibt viele verschiedene Geräte, die günstigsten fangen ungefähr bei 90 Euro an und eignen sich gut für Anfänger*innen. Da das eine Menge Geld ist, möchtet ihr euch vielleicht am Anfang – gerade, wenn ihr noch nicht wisst, wie oft ihr mit einer Gruppe losziehen wollt – noch gar kein Gerät kaufen sondern leiht es euch 2
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lieber aus. Bei der Bundesgeschäftsstelle der Naturfreundejugend, bei einigen Landesverbänden, aber auch bei der BUNDjugend und DLRG-Jugend gibt es einige GPS-Geräte, die ihr für euch und eure Gruppe ausleihen könnt. Auch andere Jugendverbände bieten diese Möglichkeit teilweise schon an. Nachfragen lohnt sich auf jeden Fall!
GPS-Gerät – die Daten für einen Cache zuhause vom PC auf euer Gerät übertragen, sondern könnt das auch noch bequem unterwegs machen. So könnt ihr euch auch spontan auf die Suche machen. Um gut ausgestattet zu sein für die Schnitzeljagd mit dem Smartphone, stellen wir euch nun kurz die wichtigsten Apps für die verschiedenen Betriebssysteme vor:
Ihr wollt euch trotzdem ein GPS-Gerät kaufen, um richtig loslegen zu können? Die Naturfreundejugend nutzt zum Beispiel das gelbe eTrex 10 von Garmin, das mit knapp 100 Euro zurzeit eines der günstigsten Geräte auf dem Markt ist und trotzdem alle Funktionen bereithält, die ihr für eure Tour durch das Gelände braucht. Durch den USB-Anschluss könnt ihr die Koordinaten für euren nächsten Ausflug vom PC aus direkt auf das GPS-Gerät übertragen. Ob ihr euch dann lieber mithilfe der Karten- oder Kompass-Funktion durch das Gebüsch oder die Großstadt schlängelt, ist ganz euch überlassen. Da die Batterie bis zu 25 Stunden lang hält, steht auch langen Streifzügen nichts im Weg.
Geocaching Intro – für Apple, Android (kostenlos)
Wenn euch der Einsatz eines GPS-Geräts, egal ob geliehen oder gekauft, zu aufwändig ist und ihr Smartphones besitzt, dann könnt ihr auch mithilfe von verschiedenen Programmen oder Apps auf Geocache-Jagd gehen. Diese Möglichkeit stellen wir euch im nächsten Punkt genauer vor.
Bei Geocaching Live handelt es sich um eine ähnliche Einsteiger*innen-App wie „Geocaching Intro“ – nur eben für ein Smartphone mit Windows-Betriebssystem.
SMARTPHONE-APPS Geochaching funktioniert nicht nur mit GPS-Geräten. Alternativ könnt ihr auch eure Smartphones und die passenden Apps dazu nutzen. Der große Vorteil daran ist, dass die Apps günstig oder sogar kostenlos sind und der mobile Internetzugang euch flexibler macht. Ihr müsst nicht – wie mit einem
Wenn ihr erst einmal testen möchtet, ob euch Geocaching mit dem Smartphone gefällt, dann empfehlen wir euch zum Einstieg diese kostenlose App. Es werden euch einige Caches für Anfänger*innen in eurer Nähe angezeigt, die ihr mithilfe eines angezeigten Kompasses aufsuchen könnt. Wenn ihr auf den Geschmack gekommen seid und mehr Caches und Funktionen zur Auswahl haben möchtet, dann solltet ihr euch vielleicht die Vollversion herunterladen (s. „Geocaching“-App für 9,99 Euro). Geocaching Live – für Windows (kostenlos)
Geocaching – für Apple, Android, Windows (9,99 Euro) Mit dieser App seid ihr Bestens ausgestattet. Neben Caches in eurer direkten Umgebung könnt ihr euch auch Caches an anderen Orten anzeigen lassen. Mehrere Millionen Einträge auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass euch niemals langweilig wird. Außerdem hat die App – ganz im Gegensatz zur kostenlosen Version – einige Funktionen mehr zu bieten. Ihr könnt zum Beispiel einen Cache speiGEOCACHING
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chern und dann in Ruhe offline auf die Suche gehen, solltet ihr unterwegs mal keine Internetverbindung haben. c:geo – für Android (kostenlos) Diese App bietet euch fast alle Funktionen der kostenpflichtigen Konkurrenz – und das ganz kostenlos. Leider gibt es sie nur für Android-Smartphones. Google Maps Mobile – für Apple, Android, Windows (kostenlos) Die bekannte Karten-App kann für Geocacher*innen nützlich sein, da ihr dort auch Koordinatenpunkte eingeben und sie euch auf der Karte anzeigen lassen könnt. Navigiert werdet ihr zum Ziel aber leider nur auf verzeichneten Wegen. Wenn ihr also im Wald unterwegs sein möchtet, dann hilft euch die App leider nicht weiter. Zur Orientierung in Städten ist die App allerdings auf jeden Fall zu empfehlen. QR-CODES
Ihr habt Lust auf noch mehr Extras? Dann könnt ihr mit Hilfe von so genannten QRCodes („Quick Response“ dt. „Schnelle Antwort“) einzelne Aufgaben, Hinweise und Lösungen verschlüsseln. Diese Codes können dann andere Geocacher*innen, die eurer Route folgen, mit ihrem Smartphone und einem passenden App scannen. Auf www. qraching.de habt ihr die Möglichkeit, eigene QR-Codes zu erstellen und zum Beispiel auf Cacheboxen zu kleben, die ihr auf eurer selbst angelegten Route versteckt. Genauso könnt ihr natürlich auch, wenn ihr über 4
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einen solchen Code bei eurer nächsten Tour stolpert, die Nachricht entschlüsseln. Die passenden Apps, um die QR-Codes bequem mit euren Handys einzulesen, könnt ihr kostenlos herunterladen.
Verschiedene Cachearten Es gibt Caches in den unterschiedlichsten Arten, die wichtigsten wollen wir euch in diesem Abschnitt vorstellen. Sie lassen sich anhand ihrer Aufgabenstellung in verschiedene Kategorien einteilen: Der „einfache“ Cache (Traditional Cache): Die ersten Caches gehörten dieser Kategorie an, deswegen heißen sie auch „Traditional Cache“. Sie waren anfangs an besonderen Orten versteckt, heutzutage findet ihr sie aber praktisch überall, zum Beispiel auch unter einer Bushaltestellen-Bank in der Stadt. Bei einem Traditional Cache bekommt ihr direkt die Koordinaten des Caches-Verstecks. Trotzdem kann es schwierig sein, den Cache zu finden, weil er gut getarnt oder schwer zu erreichen ist (und ihr zum Beispiel tauchen müsst oder einen Berg besteigen, bevor ihr zu dem Cache gelangt). Aber keine Angst, für die meisten der Caches braucht ihr keine Kletterausrüstung, sondern einfach nur ein GPS-Gerät oder eine Smartphone-App und ein bisschen Geschicklichkeit! Mehrstufige Caches (Multi Cache): Bei einem Multi-Cache müsst ihr mehrere Orte mit Hinweisen auf den nächsten Ort oder das eigentliche Versteck ausfindig machen. Bei manchen Multi-Caches findet ihr im Internet bereits alle Koordinaten der Stationen veröffentlicht, bei anderen Caches sind sie erst an den vorherigen Stationen versteckt oder erge-
ben sich durch dort versteckte Hinweise (zum Beispiel der Hinweis auf eine Statue mit einer eingemeißelten Jahreszahl, die die Koordinaten ergeben). Multi-Caches gibt es – wie alle Caches – in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Sie dauern normalerweise länger als Traditional Caches. Rätsel-Caches (Mystery Cache): Bei einem Rätsel-Cache müsst ihr zuerst ein Rätsel lösen, bevor ihr mit der Suche beginnen könnt. Die Rätsel können sehr unterschiedlicher Art und Schwierigkeit sein (zum Beispiel Bilderrätsel, mathematische Rätsel, Internet-Recherchen, Sudokus, Entschlüsselungen usw.). Die Koordinate, die sich durch die Lösung ergibt, ist entweder das Versteck selbst (wie beim Traditional Cache) oder der Beginn eines Multi-Caches. Sonstige Caches / Unterarten: Nacht-Cache: das Versteck bzw. die Stationen bei Nacht-Caches können zum Beispiel mit Reflektoren ausgestattet sein, die ihr nur mithilfe einer Taschenlampe entdecken könnt. Event-Cache: bei den Caches handelt es sich meistens um ein Ereignis, das zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfindet und oft treffen sich dafür viele verschiedene Geocacher*innen. Bei einem Giga-Event in München zum Beispiel nahmen über 5000 Teilnehmer*innen an so einem Cache teil. Virtuelle Caches: das sind keine „echten“ Caches, da kein Cachebehälter oder ein Logbuch vorhanden ist. Gedacht sind sie für Stellen, die sehenswert sind, aber wo aus unterschiedlichen Gründen (Denkmalschutz, Muggel, ...), keine Dose versteckt werden kann.
Bestehende Routen nutzen Ihr habt euch für ein GPS-Geräte oder eine Smartphone-App entschieden? Wunderbar! Dann braucht ihr jetzt nur noch einen Cache, den ihr suchen könnt. Wenn ihr eure eigene Route anlegen wollt, dann schaut im Abschnitt „Eine eigene Route erstellen“ nach. Ansonsten gibt es bereits zahlreiche Caches in ganz Deutschland und auf der ganzen Welt, die darauf warten, von euch ausfindig gemacht zu werden. Ein paar Möglichkeiten, wo ihr bereits bestehende Routen finden könnt, möchten wir euch hier vorstellen: Website „opencaching.de“ Dies ist die größte offene und nichtkommerzielle Geocaching-Seite mit rund 30.000 Caches. Über 20.000 davon befinden sich in Deutschland und Österreich, in Spanien sind immerhin rund 500 Caches eingetragen. Die Seite ist vollständig auf Deutsch und folgt einfachen Regeln. Website „geocaching.com“ Auf der mit Abstand größten Plattform für Geocacher*innen könnt ihr rund 2 Millionen Caches entdecken – weltweit! Leider ist die Seite auf Englisch und nur zahlende Mitglieder*innen können alle Funktionen nutzen. Aber auch die kostenlose Variante hat vieles zu bieten und reicht für den Anfang auf alle Fälle sehr gut aus. „Natura in Aktion“-Trails Seit Mitte 2014 gibt es mehrere Umweltbildungsrouten der Naturfreundejugend. Die Routen können mit und ohne GPS-Geräten (oder Smartphone) erkundet werden und liegen an verschiedenen Orten in Deutschland. Sie sind für Gruppen von 6 bis 18 Personen gedacht und sind alle in so genannten „Natura 2000“-Schutzgebieten angeGEOCACHING
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legt. Es sollen dabei Inhalte zur Tier- und Pflanzenwelt vermittelt werden. Weitere Infos findet ihr in der „Natura in Aktion“-Broschüre, die ihr entweder bei der Bundesgeschäftsstelle bestellen könnt oder bequem auf unserer Website www. naturatrails.eu anschauen könnt. Eine eigene Route erstellen Ihr möchtet nicht nur bereits vorhandene Routen nutzen sondern eure eigene erstellen? Dann zeigen wir hier in acht Schritten, wie ihr zu eurer eigenen Route kommt: 1. ZIELGRUPPE: Zuerst solltet ihr euch überlegen, wer die Route später nutzen soll. Teamt ihr eine Freizeit mit eher jüngeren oder älteren Teilnehmenden? Dann solltet ihr die Aufgaben auch daran anpassen. Wird die Gruppe eher groß oder klein sein? Viele Augenpaare sehen mehr als nur wenige! Sind unter den Teilnehmenden vielleicht sogar schon alte Geocaching-Hasen? Dann darf die Route natürlich auch ein bisschen schwieriger sein. Diese und andere Fragen zur Zielgruppe solltet ihr euch am Anfang stellen, um die Aufgaben und Aktionen an den Stationen an die Gruppe anzupassen. 2. THEMENWAHL: Hat eure Freizeit oder Gruppenstunde ein übergeordnetes Thema? Wenn ja, dann könnt ihr eure Geocaching-Route natürlich daran orientieren und wichtige Inhalte an die Teilnehmenden vermitteln. Ihr könnt zum Beispiel bei einer Freizeit mit dem Fokus auf „Nachhaltigkeit“, die Gruppe passende Aufgaben lösen lassen, bei denen sie etwas über dieses Themenfeld lernt. Hierzu finden sich im Handbuch für Teamer*innen „Jugendreisen mit Respekt“ zahlreiche Anregungen. 6
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Speziell zum nachhaltigen Reisen gibt es eine weitere Ausgabe der „Impulse“ mit geeigneten Methoden. Vielleicht findet die Freizeit aber auch an einem besonderen Ort statt, der geschichtlich interessant ist und ihr möchtet den Fokus bei eurer Route darauf lenken. Ihr seid in der Nähe eines Naturschutzgebietes unterwegs? Dann schaut doch mal in unsere „Natura-in-Aktion“-Broschüre“. Dort gibt es bereits fünf ausgearbeitete Routen, die sich mit Naturschutzgebieten, Tieren und Pflanzen beschäftigen und euch als Inspirationen für eure eigene Route dienen können. 3. RAHMENGSCHICHTE: Eine Rahmengeschichte kann eure Route besonders spannend machen, und ihr könnt so leicht die einzelnen Stationen mit einem „roten Faden“ verbinden. Auch hier sind die Überlegungen, die ihr euch im ersten Schritt zu eurer Zielgruppe gemacht habt, wichtig. Die Geschichte sollte natürlich nicht zu kindisch oder zu schwierig für die Gruppe sein, sondern Spaß machen und Neugierde wecken. Egal ob Alltagsgeschichte, Kriminalfall oder Weltrettungsszenario: Hier könnt ihr euch kreativ ausleben! 4. ROUTENVERLAUF: Als nächsten Schritt solltet ihr euch überlegen, wie die Route verlaufen soll. Startet ihr bei einem Campingplatz oder einem Naturfreundehaus und wollt auch dorthin wieder zurückkehren? Oder sollen Start- und Zielpunkt versetzt sein? Ein Rundweg hat natürlich den Vorteil, dass ihr wieder an eurem Anfangsort gelangt, eine Route mit versetztem Ende kann aber manchmal spannender sein. Außerdem ist es wichtig, dass die Route die richtige Länge hat. Das ist natürlich auch abhängig von der Art, wie ihr euch fortbe-
wegt. Seid ihr zu Fuß unterwegs? Dann reichen bereits ein paar Kilometer Strecke aus, da ihr bei einem Multi-Cache einige Zeit für die Aufgaben einrechnen müsst. Wenn ihr mit dem Fahrrad unterwegs seid, könnt ihr ruhig 10 bis 20 Kilometer einplanen. 5. STATIONEN: Wenn ihr einen Multi-Cache erstellen wollt, dann empfehlen wir euch circa drei bis fünf Stationen auf eurer Route auszuwählen. Am besten eignen sich Orte mit guter Sicht zum Himmel, da dort das GPS-Signal am besten funktioniert. Außerdem sollten natürlich gute Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Wenn ihr eine Kletterfreizeit teamt, könnt ihr natürlich auch Caches nutzen oder legen, die die Teilnehmer*innen nur kletternd erreichen können oder mit dem Kanu bei einer Kanufreizeit. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Wenn ihr einen guten Platz für euren Cache gefunden habt, notiert euch die genauen Koordinaten und schreibt euch vielleicht auch nochmal auf, wo ihr die Box genau versteckt habt. Achtet bitte bei der Versteckwahl auf die Tier- und Pflanzenwelt (siehe hierzu den Abschnitt „Rücksicht auf die Natur“).
für Aktionen findet ihr im Methodenkoffer des Teamer*innen-Ordners. 7. ABSCHLUSS: Kriminalfall gelöst, Welt gerettet? Ein schöner Abschluss macht die Geocaching-Tour zu einem besonderen Erlebnis und sorgt dafür, dass sie den Teilnehmenden lange im Gedächtnis bleibt. Über eine kleine Überraschung am Ende der Tour freuen sich alle. 8. DOKUMENTATION: Ihr fändet es schade, wenn nur eine Gruppe eure Route nutzt und sie danach nicht wieder zum Einsatz kommt? Dann solltet ihr eure Route dokumentieren, indem ihr neben Streckenlänge und Schwierigkeit auch die Aufgaben, benötigte Materialien und alles weitere festhaltet. Eine Form dieser Dokumentation kann das „Trailbook“ sein, welches ihr als Vorlage digital von der Bundesgeschäftsstelle der Naturfreundejugend erhalten könnt. Ihr habt eure Route so gestaltet, dass ihr eure Cacheboxen in ihren Verstecken liegen lassen könnt? Dann könnt ihr eure Route natürlich auch auf den offiziellen Geocaching-Websites hochladen und so einer Vielzahl von Geocacher*innen die Möglichkeit geben, eure versteckten Caches zu suchen.
6. AUFGABEN: Wichtiger Bestandteil der Geocaching-Route sind natürlich die Aufgaben, um Themen spannend zu verpacken. Ihr könnt euch Aktionen und Aufgaben unterschiedlichster Art überlegen. Ob Bewegungsspiel, Quiz oder Kooperationsaufgaben, am interessantesten wird es, wenn ihr verschiedene Aufgabenarten verwendet. Allen Aufgaben sollte aber gemeinsam sein, dass sie alle Teilnehmenden mit einbinden und die Gruppe stärkt. Neben eher inhaltlichen Aktionen könnt ihr auch die Koordination der nächsten Station als Rätsel aufgabe verschlüsseln. Weitere Anregungen GEOCACHING
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Rücksicht auf die Natur Geocaching bedeutet meistens, dass ihr in der freien Natur unterwegs seid. Dabei solltet ihr einige Dinge beachten, um mit Pflanzen und Tieren respektvoll umzugehen: 1. Nutzt vorhandene Wege und lauft nicht einfach querfeldein, um Tier- und Pflanzenwelt nicht zu schädigen. Das gilt besonders für Naturschutzgebiete. 2. In Deutschland gibt es viele wildlebende Tiere – auch wenn man diese nicht so oft zu Gesicht bekommt. Bewegt euch leise durch Wald und Wiesen, um die scheuen Tiere nicht zu stören und eure Chancen zu erhöhen, das ein oder andere Tier beim Geocachen zu entdecken. 3. Erdhöhlen und Stellen unter Steinen eignen sich natürlich wunderbar als Cache-Verstecke. Doch Vorsicht: Hier suchen oft Frösche, Eidechsen und andere Tiere Unterschlupf. Dreht Steine also vorsichtig um und stochert nicht wild in Erdhöhlen herum. 4. Auch in Bäumen und Baumstümpfen lassen sich Caches gut verstecken. Achtet aber auch hier darauf, ob Vögel oder Insekten den Baum(-stumpf) als Nist- oder Wohnplatz nutzen. Beschädigt den Baum beim Anbringen oder Suchen eines Caches nicht.
jung. bunt. aktiv. www.naturfreundejugend.de
IMPRESSUM Herausgeber: Naturfreundejugend Deutschlands, Warschauer Str. 59a, 10243 Berlin Redaktion: Sara Fromm, Tobias Thiele (V.i.S.d.P) Kontakt: tobias@naturfreundejugend.de
5. Vorsicht vor wilden Tieren! Kommt vor allem Tieren mit Jungen nicht zu nahe, Wildschweine zum Beispiel verteidigen sehr aggressiv ihre Kleinen.
Layout: Nicole Jaecke (fija.de) Fotos: Sebastian Bozada / NFJD Die „Impulse für die Kinder- und Jugendarbeit der NaturFreunde“ erscheinen in unregelmäßiger Folge und können von Teamer*innen kostenlos über www. naturfreundejugend.de/impulse bezogen werden. Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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