Ausgabe 02/2012
Ist das
Die Jugendzeitung der Naturfreundejugend Deutschlands.
Kunst oder kann das weg?
Jugend. Kunst. Kultur.
09
Bewegt:
B Beleuchtet:
FFreistil:
ZOOM ON U: Jugend reist anders
IInflation und ddie „Eurokrise“
Acro Yoga A
Seite 18
Seite 21
Seite 24
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser, „Ist das Kunst oder kann das weg?“, so lautet der Titel der mittlerweile neunten Ausgabe der [ke:onda] mit dem Schwerpunkt Jugendkultur. Egal ob als geschriebenes Wort, Bild, Musik, Film bei Youtube oder als Transportmedium von Protest – Kunst kann viele Formen und Botschaften annehmen. Aber Moment: Ist das alles überhaupt Kunst? Oder kann man es getrost ignorieren und in der nächsten Mülltonne verschwinden lassen? Und wenn es wirklich Kunst ist – wird es das auch in Zukunft noch sein? Sind Gedichte als Kunstform nicht zum Beispiel schon längst veraltet?
Weiterhin interessiert uns, was die Gema mit unserem Kunstgenuss zu tun hat, was genau sich hinter dem oft gebrauchten Begriff Inflation eigentlich verbirgt und wie entspannend Acro Yoga sein kann. Natürlich gibt es unter „bewegt“ auf fünf Seiten wieder viel Neues aus dem Verband. Und wenn sich jetzt jemand fragt wo Ron eigentlich ist – der hat sich diesmal von Polarlichtern faszinieren lassen. Ihr seht – es gibt viel zu lesen. Dann mal los, oder? Eure Redaktion
IMPRESSUM ke:onda – Die Jugendzeitung der Naturfreundejugend Deutschlands Herausgegeben durch das Kinder- und Jugendwerk der Naturfreunde, Verein zur Förderung der Naturfreundejugend Deutschlands e.V., Adresse siehe unten Redaktionsanschrift und Verlag: Naturfreundejugend Deutschlands // Warschauer Straße 59a // 10243 Berlin // Telefon 030-297732-70 // Telefax 030-297732-80 keonda@naturfreundejugend.de // www.keonda.de
Fotos: Titel MisterQR (pc); S. 2 fffranz (fo); S. 3 Papamanila, NFJD, diedle (fo); S. 4 diedle (fo), fffranz (fo); S. 5 fffranz; S. 6 Aeolos (fo), longquattro (fo); S. 7 fffranz (fo), kemai (pc); S. 8 dipego (fo); S. 9 fffranz (fo), flügelwesen (pc); S. 10 Renáta Sedmáková (fo), WoGi (fo), Roman Dekan (fo); S. 11 fffranz (fo), julien tromeur (fo); S. 12 Nerd1 (pc); S. 13 Eky Chan (fo), NFJD; S. 14 NFJD, Andreas Meye (fo); S. 15 kallejipp (pc); S. 16 Alan Earley (fo), NFJD, klikk (fo), vadiko (fo), ; S. 18 NFJD; S. 19 NFJD, Thomas Laepple; S. 20 Bergring (fo), trotzolga (fo); S. 21 coresince (pc); S. 22 dario (fo), NFJD; S. 23 photoallery (fo), NFJD; S. 24 Tobias Frank; S. 25 erdquadrat (fo); S. 26 Riekes Vater (pc); S. 27 NFJD, Irina Fischer; S. 28 DOC RABE Media (fo); Falco (fo), NFJD // pc: photocase.com / fo: fotolia.com
Mitglieder der Naturfreundejugend Deutschlands erhalten [ke:onda] kostenlos. [ke:onda] kann auch als Abo für 5 € pro Jahr inkl. Versandkosten bestellt werden. Gestaltung: DIE.PROJEKTOREN – agentur für gestaltung und präsentation Druck: moellerdruck Redaktion: Nina Bartz, Julia Böhm, Sascha Böhm, Maya Büki, Cornelius Dahm, Frederik Düpmeier, Lukas Hoffmann, Lina Mombauer, Simon Pautmeier, Theodor © Naturfreundejugend Deutschlands 2012 Gefördert aus Mitteln des Kinder- und Röhr, Simon Sonntag, Tobias Thiele (V.i.S.d.P.) Jugendplanes des Bundes
Gedruckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Umweltengel.
ZUR SACH SACHE HE
TITELTHEMA: Ist das Kunst? Oder kann das weg? .......................................... 04 Ein Besuch im selbstverwalteten Jugendzentrum Siegburg .............................. 06 Wem gehört die Musik? ........................................................................................... 08 Jesus rauchte keine Joints ...................................................................................... 10 Geh Dichter! .............................................................................................................. 12
RON: Postkarte aus Island ...................................................................................... 14 Ron erklärt die Welt: Religion und Fanatismus................................................... 15
BEWEGT: Arbeit auf Bundesebene ....................................................................... 16 Heldin der Arbeit ...................................................................................................... 17 ZOOM ON U: Jugend reist anders .......................................................................... 18 Es begann mit Purzelbäumen im Schnee .............................................................. 19 Naturfreundejugend Niedersachsen ...................................................................... 20
BELEUCHTET: Inflation und die „Eurokrise“..................................................... 21 Unterwegs in den USA ............................................................................................. 22
FREISTIL: Acro Yoga ............................................................................................... 24 Buchtipp ..................................................................................................................... 25 Weltweite Weltsichten ............................................................................................ 25
ANSICHTSSACHE: Die Frau zurück an den Herd ............................................. 26 Dana voll drauf ......................................................................................................... 27
Istdas
Ist „Die Erschießung der Aufständischen vom 3. Mai 1808“, dargestellt vom spanischen Maler Francisco José de Goya y Lucientes (kurz „Goya“) Kunst? Was macht „Sternennacht“ von Vincent van Gogh zu einem Kunstwerk? Warum hängt „Guernica“ von Pablo Picasso im Museum? Was machen die Graffitis von Keith Haring aus?
Kunst
Der Maler Goya revolutionierte die Malerei, indem er Personen darstellte, wie sie tatsächlich waren. Für seine Zeit (1746-1828) war dies keine Selbstverständlichkeit. Es war die Zeit der Hofmalerei. Kaiser, Könige und andere Angehörige der Oberschicht ließen ihr Angesicht, ihre Macht und ihren Reichtum in Gemälden festhalten. Dabei ging es einzig und allein um eine möglichst vollkommene und idealisierte Darstellung des Porträtierten. Goya sah dies anders. Er malte seine Auftraggeber so, wie sie wirklich aussahen. In dieser Zeit galt er als einer der bedeutendsten Maler Spaniens. Auch malte er Szenen aus dem spanischen Alltagsleben und der Erotik oder eine Serie von Radierungen über die „Schrecken des Krieges“. Derartige Darstellungen waren für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich und führten letztendlich dazu, dass er seine Position als Hofmaler verlor.
oder kann das weg?
Ein Versuch einer Annäherung
Gemälde wie „Die Erschießung der Aufständischen vom dritten Mai 1808“ waren Auslöser dafür, dass er 1824 ins Exil flüchten musste. Zu Lebzeiten wurden seine Gemälde und Fresken als Kunst anerkannt, die Aktgemälde, die Alltags- oder Kriegsszenen aber nicht. Heute sehen wir ihn als Künstler, der sehr großen Einfluss auf die spätere Malerei des 19. Jahrhunderts gehabt hat. Der Niederländer Vincent van Gogh (1853-1890) war zu Lebzeiten nicht als Künstler anerkannt. Heute kennt fast jedes Kind seinen Namen und seine Gemälde werden für Millionen verkauft. Viele Maler der Moderne haben sich an ihm orientiert.
TITELTHEMA: IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG? Die Werke von Pablo Picasso (1881-1973), spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer, galten zur Zeit des Nationalsozialismus als „Entartete Kunst“. Er war damit einer von vielen Künstlern, die im „Dritten Reich“ verboten waren. Bei „Säuberungsmaßnahmen“ in Galerien, Museen und privaten Sammlungen wurden viele Werke dieser „entarteten Künstler“ verbrannt und zerstört. Den Nationalsozialisten war bewusst, dass Kunst Auswirkungen auf das Denken von Menschen hat. So wurden Werke und Künstler, die nicht die Ideale des Regimes vertraten, als entartet abgestempelt und verboten. Picasso galt zu dieser Zeit unter der Mehrheit der Bevölkerung als Verräter, aber nicht als Künstler. Heute zieren seine Werke Postkarten, T-Shirts, Plakate… Er ist nicht mehr aus der Kunstgeschichte wegzudenken. Der Amerikaner Keith Haring (1958-1990) ist für seine Kunst „jenseits der Leinwand“ bekannt geworden. Seine charakteristischen Männchen tanzen auf U-Bahnen, der Berliner Mauer, Autos, Heizluftballons, Körpern und Kleidungsstücken. Er war Straßenkünstler und hat die Entwicklung des Graffitis stark beeinflusst. Doch würde man gerade ältere Generationen oder Anhänger der Klassik fragen, so würden diese wohl kaum behaupten, dass diese „Wandbeschmiererei“ Kunst sei. Doch wann ist dann Kunst Kunst? „Wir alle wissen, dass Kunst nicht die Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen begreifen können.“ So beschreibt der Maler Pablo Picasso die Kunst, wie er sie sieht. Doch denken wir einen Schritt weiter: Was wäre mit Fotographie? Fotos
bilden zwar die Realität ab, doch die gewählte Perspektive und der jeweilige Ausschnitt können zu einer völlig neuen Sichtweise der Realität führen. Vincent van Goghs antwortete auf die Frage: „Ich kenne keine bessere Definition für das Wort „Kunst“ als diese: „Kunst – das ist der Mensch.“ Die Ausstellung „Körperwelten“ erregte aber deutschlandweit Empörung und die meisten sahen in ihr alles andere als Kunst. „Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ (Paul Klee) Betrachtet man die Auslöser für künstlerisches Schaffen, so spielen Gefühle, Gedanken, die subjektive Sicht der Welt eine zentrale Rolle. Das Unsichtbare oder auch Unterbewusste wird zum Vorschein gebracht. So verarbeitete Niki de Saint Phalle mit ihren Nanas das Trauma einer Vergewaltigung. Andere haben in Liebesgedichten ihre Sehnsüchte und ihren Schmerz verarbeitet. Doch auch in dieser Definition finden Werke wie das oben genannte von Goya oder die darstellende Fotographie keinen Platz. Im deutschen Grundgesetz in Artikel 5 ist die Freiheit von Kunst garantiert. Doch auch dort wird keine genaue Definition genannt, wann es sich um Kunst handelt und wann nicht. Aber vielleicht ist es genau das, was Kunst ausmacht: das Unfassbare und nicht Definierbare. Oder wie Picasso schon sagte: „Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen definiere: Was ist Kunst? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten.“ Nina Bartz
LINKS http://www.jugendkulturen.de/ Das Berliner Archiv der Jugendkulturen e. V. existiert seit 1998 und sammelt – als einzige Einrichtung dieser Art in Europa – authentische Zeugnisse aus den Jugendkulturen selbst (Fanzines, Flyer, Musik etc.), aber auch wissenschaftliche Arbeiten, Medienberichte etc., und stellt diese der Öffentlichkeit in seiner Präsenzbibliothek kostenfrei zur Verfügung.
http://blogs.taz.de/streetart/ Geklebtes, Geschriebenes, Gesprühtes – es gibt Vieles, was die Straßen von Berlin erobert. Hier gibt es Fotos davon zu sehen. http://www.facebook.com/StreetArtGermany/ Die StreetartSeite auf Facebook. Sehr inspirierend!
TITELTHEMA: IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG?
Ein Besuch im selbstverwalteten J ugendzentrum Siegburg Bevor wir durch die Pforten des selbstverwalteten Jugendzentrums (SJZ) in Siegburg traten, wussten wir noch nicht genau, was uns erwarten würde. Die Einladung, das SJZ zu besuchen, erhielt ich über einen Mitschüler. Genauso vage wie die Vorstellung, was mich dort erwartet, sind auch die Infos, was man dort denn genau unternimmt. Um meinen ersten Eindruck zu beschreiben, würde ich vor allem ein Wort benutzen: bunt! Nicht nur die Wände sind bunt und voll mit Stickern mit verschiedensten Botschaften beklebt. Auch die Menschen, die sich im SJZ aufhielten, waren völlig verschieden. Es gibt dort Punks, Skater, Hip-Hopper, Antifas, Hippies und noch viele mehr, doch alle haben eine Sache gemeinsam: das Interesse an einem SJZZ und damit an eigenständiger, gemeinsamer Freizeitgestaltung. g. Besondere Aufmerksamkeit liegt dabei für alle Freunde des Jugendzentrums auf dem Mitspracherecht bei lokalen politischen Entscheidungen, die die Jugendlichen direkt betreffen. Doch um politische Entscheidungen zu treffen und überhaupt zu wissen, was nötig ist, muss man vor Ort sein und verstehen, welche Funktion das SJZ erfüllt: Viele Jugendliche „chillen“ nämlich nicht nur dort, sondern helfen auch engagiert bei Projekten des SJZ mit. Einige kümmern sich um die Raumausstattung, andere organisieren Veranstaltungen und noch andere erledigen Theken- und Kassendienste und engagieren sich noch auf viele andere Weisen. Die Stadt mietet für sie die Räumlichkeiten, die Organisation schaffen die engagierten Jugendlichen alleine.
Jeden Dienstagabend kann man vorbeikommen und mit Freunden entspannen. Man kann Kicker spielen oder zur Gitarre singen oder einfach gar nichts tun. Aber das ist noch nicht alles. Das SJZ organisiert verschiedene Veranstaltungen und bietet Workshops unter dem Motto „Do it yourself“ an. Dort kann man zum Beispiel Diabolo lernen oder man erfährt, was man alles zum Thema Kräuterkunde wissen muss. Bei den Veranstaltungen kann es um spaßige Sachen wie Partys gehen oder aber auch um ernste Sachen wie politisches Reden und Handeln. Die politischen Reden können von linksgerichteten über sozialkritische bis hin zu umweltpolitischen Themen reichen. Doch auch hier gibt es – aus anderen Städten hinlänglich bekannt – Probleme, insbesondere was die Akzeptanz des SJZ angeht. So erzählten uns zwei Jugendliche, dass viele Nachbarn dem SJZ und seinen Mitgliedern anfangs sehr skeptisch, wenn nicht sogar ängstlich, gegenüberstanden. Sie hatten Angst vor Lärmbelästigung und Sachbeschädigung. Das SJZ wirkte diesen Vorurteilen entgegen, indem es ein Nachbarschaftsgrillen veranstaltete. „Viele Nachbarn waren wirklich interessiert, und nachdem sie sich mit
uns ein bisschen unterhalten hatten, verschwand die Skepsis bei den meisten. Diejenigen, die uns immer noch skeptisch gegenüberstehen, sind beim Grillen gar nicht erst aufgetaucht“, erzählten uns die beiden. Das SJZ ist der Beweis dafür, dass Jugendliche etwas wirklich Tolles auf die Beine stellen können und dass die Vorurteile gegenüber den verschiedensten Jugendgruppen größtenteils falsch sind. Insgesamt ist es kein Einzelfall, dass selbstverwaltete Jugendzentren nicht die Anerkennung bekommen, die sie verdienten. Doch es gibt einen wichtigen Schritt, den jede und jeder tun kann: Hingehen (die beißen nicht ;-) und mitmachen oder mitreden, denn dort trifft man auf eine Vielzahl an inspirierenden Meinungen und Ideen, man erfährt, was vor Ort passiert, und kann Kontakte knüpfen. Maya Büki
TITELTHEMA: IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG?
WEM GEHÖRT DIE MUSIK?
Wer kennt es nicht: Ich möchte mir ein bestimmtes Video auf YouTube anschauen. Stattdessen bekomme ich nur diesen Satz zu sehen: “Dieses Video ist in Deutschland nicht verfügbar, [...], Das tut uns Leid“. Tut uns leid? Also diesen Satz kann man sich nun wirklich sparen. Es nervt einfach nur. Mittlerweile ist gefühlt jedes dritte Video gesperrt. Nun habe ich mich schon so oft darüber aufgeregt, doch was steckt eigentlich hinter diesem ganzen Pseudo „Wir sperren dieses Video, aber das tut uns wirklich leid“-Getue? Ich mache mich auf den Weg und versuche herauszufinden, warum uns die GEMA gute Musik vorenthält. Erste Station Google. Wer ist überhaupt die GEMA? Nach kurzer Recherche kann ich es so definieren. Die GEMA, lang „Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte und mechanische Vervielfältigungsrechte e. V.“, ist ein Verein, der einfach gesagt, die Rechte der MusikerInnen an ihrer Musik vertritt. Möchte also ein Künstler seine Urheberrechte in Anspruch nehmen, so steht die GEMA für ihn ein. Das hört sich eigentlich super an. Produziere ich Musik, so gibt es jemanden, der mir hilft, meine
Rechte an ihr zu schützen. So kann also niemand meine Melodie stehlen oder unerlaubt vervielfältigen. Ich recherchiere weiter. Damit Clubbetreiber, Radiosender, Bars und Cafés, also alle die Musik öffentlich präsentieren, diese auch abspielen dürfen, müssen sie sich Lizenzen von der GEMA kaufen. Die GEMA erspart den Betreibern die Arbeit, mit jedem Künstler einzeln eine Lizenzgebühr auszuhandeln. Dabei wirft sie eine Menge Geld ab. Bis zu 825 Millionen Euro gehen jährlich in die Kasse des Vereins, der sie zu 85 Prozent an seine Mitglieder verteilt und damit den MusikerInnen eine Menge Geld beschert. Hier erfahre ich nun ziemlich deutlich, was viele an der GEMA kritisieren: Im April 2012 hat die GEMA ihre Lizenzpreise erhöht und ihr Lizenz System geändert. Kleine Clubs mit wenig Umsatz sollen demnach eigentlich weniger an die GEMA zahlen als große. Gerade Clubbesitzer und Barbetreiber lehnen sich jedoch gegen diese Gebühren auf, weil sie sich durch diese in ihrer Existenz bedroht sehen. Bis zu 10 Prozent des Eintrittspreises sollen die Clubs hiernach an die GEMA zahlen – eindeutig zu viel für die
meisten kleinen Betreiber. Dies würde ihrer Meinung nach zu einem Clubsterben führen. GEMA und Clubbetreiber stehen sich scheinbar unvereinbar gegenüber. Jedoch finde ich schnell heraus, dass es nicht nur um Geld geht, sondern auch um Misstrauen beider Seiten gegeneinander. Die Proteste in der Clubszene richten sich auch gegen das veraltete System der GEMA. So sind GEMA-Mitglieder, die besonders hohe Einnahmen haben (in fünf Jahren mindestens 30.000 Euro) bevorzugt. Nur sie zählen zu den „ordentlichen Mitgliedern“, die über den Rest (ungefähr 95 Prozent der Mitglieder) bestimmen dürfen. Da ist es verständlich das sich diese 95 Prozent gerne gegen alles, was sich anbietet, auflehnen und das Clubsterben mehr als Vorwand benutzen. So klingt es zumindest zwischen den Zeilen. Fakt ist aber für mich: Die Grundidee der GEMA macht zwar Sinn, die Realität der heutigen Musikszene sieht aber anders aus. Es wird zu wenig an junge kreative MusikerInnen und an Club- oder Barbetreiber gedacht, denen nicht die großen finanziellen Mittel zu Verfügung stehen. Relativ schnell stoße ich auch auf das Thema, nach dem ich eigentlich suche: YouTube. Der Streit zwischen GEMA und YouTube hat auch wieder eine Lizenzänderung seitens des Verbandes als Ursache. Im März 2009 lief die bestehende Lizenzvereinbarung zwischen beiden aus. Auf eine neue Lizenz konnten sie sich jedoch nicht einigen. Darauf kam es zum Rechtsstreit, da YouTube nicht bereit war, die geforderten Gelder zu zahlen. Die GoogleTochterfirma befürchtet, Verluste zu machen, wenn sie die von der GEMA geforderten Gebühren zahle. Nach dem Gerichtsurteil sperrte YouTube also die betroffenen Videos mit der berühmten „Es tut uns leid“-Floskel.
Quellen: http://www.spiegel.de/kultur/musik/aufruhr-um-neueGEMA-tarife-und-angst-vor-clubsterben-a-846312.html, http:// www.tagesschau.de/inland/GEMA108.html
Aber keine Angst: Auch dafür gibt es eine Lösung. Niemand muss auf seine Musik verzichten. Zum einen gibt es Plug-Ins für euren Webbrowser. Zum Beispiel unter http://unblocker.yt/. Er funktioniert simpel und ist virenfrei. Sobald du ein gesperrtes Video aufrufst, versucht der Unblocker das Video aus einem anderen Land anzufordern. Gelingt das, kannst du das gewünschte Video sehen. Auch Internetdienste bieten einfache Methoden. Die Seite www. youtubeunblocker.org, mit Adblock auch werbefrei, öffnet euch ein Fenster, in dem ihr den Link des gesperrten Videos einfügt. Über diesen gelangt ihr auf die amerikanische Seite von YouTube und könnt dort das Video genießen. Also keine Sorge, niemand muss sich durch den Streit der Großen einschränken lassen. In diesem Sinne sind wir am Ende der GEMA-Reise angekommen. Viel Neues hat sich für mich ergeben. Auch diesmal bestätigt sich: Glaube niemals alles, was du liest, denn es gibt immer zwei Seiten! Dabei müssen wir nicht die Leidtragenden sein, und niemand braucht Angst um seine Partynächte haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Fronten lockern und auch diese Internet-Sperre ein Ende findet. Theo Röhr
TITELTHEMA: IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG?
JESUS RAUCHTE KEINE JOINTS „...Denn das Verbot, es schadet nur“ singt der Reggae-Artist Selassikai aus Köln in seinem Song für die Legalisierung der grünen Droge. Er ist damit Teil einer Bewegung, die längst auch außerhalb des klassischen Milieus Anhänger findet. Spätestens seit die Legalisierung von Marihuana Teil des Parteiprogramms zweier in Landesparlamenten und im Bundestag vertretener Parteien (den Linken und den Piraten) ist, handelt es sich dabei um ein Thema, welches öffentlich diskutiert werden muss. In Bezug auf Jugend und Jugendkultur war das Konsumieren von Marihuana schon immer ein wichtiger Aspekt – ob in den wilden sechziger Jahren oder heutzutage – der Drogenkonsum ist für viele ein entscheidender Schritt beim Erwachsenwerden.
Doch wie wirkt Marihuana eigentlich? In der Hanf-Pflanze enthalten ist Tetrahydrocannabinol (THC). Dieser Stoff wird beim Rauchen inhaliert und gelangt über die Lunge in die Blutbahn. Das THC bindet sich an Rezeptoren unter anderem im Gehirn und aktiviert diese. Als Folge können Gefühle der Entspannung und des Glücks wahrgenommen werden. Diese Rezeptoren werden aber ebenfalls mit dem Auftreten von Psychosen in Verbindung gebracht. So kann es passieren, dass an Stelle von Entspannung Angstzustände auftreten. Cannabiskonsum erzeugt keine körperliche, dafür aber teilweise eine psychische Abhängigkeit. Marihuana wird oftmals als Einstiegsdroge bezeichnet. Die neuste Langzeitstudie relativiert dies ein wenig. Laut dieser ist nicht das Kiffen ausschlaggebend für eine spätere Drogenkarriere, sondern die berufliche Perspektive: Bei Jugendlichen, die in der Ausbildung steckten oder einen Job hatten, war der Konsum von Cannabis nicht der Einstieg zu härteren Drogen, wohl aber für Jugendliche, die arbeitslos waren oder keine Perspektive hatten. Was spricht für eine Legalisierung von Marihuana? In der Medizin gilt Marihuana seit Jahrhunderten als Heilmittel gegen chronische Schmerzen und Entzündungszustände. In den Niederlanden kann die Hanfblüte seit 2003 auf Rezept bezogen werden. Auch in Deutschland ist seit Sommer dieses Jahres ein medizinisches Präparat zugelassen, das aus einem Cannabisextrakt besteht. Zugelassen ist es für die Behandlung von schweren Spastiken bei Multipler Sklerose. Es gibt Studien, die die therapeutische Wirksamkeit von Cannabinoide belegen. So ist in manchen Bundesstaaten der USA der Cannabiskonsum als Therapievariante bei AIDS-Patienten und zur Behandlung der Übelkeit bei Chemotherapie anerkannt. Die gesetzliche Handhabung in Deutschland ist momentan halbherzig. So ist der Konsum von Cannabis nicht strafbar, dafür aber der Besitz. Ist es also, wenn ich mit Freunden kiffe, legal, solange ich nur nicht selber das Gras besorgt habe? Auch das Standardargument gegen die Legalisierung, Marihuana sei eine Einstiegsdroge für harte Drogen wie Kokain oder LSD lässt sich zumindest in Teilen entkräften, da durch eine
Legalisierung und einen kontrollierten Verkauf zum Beispiel in CoffeeShops der Kontakt von Marihuana-Konsumenten zum Schwarzmarkt und damit zu den harten Drogen erst gar nicht bestünde. Auch würde die Aufhebung des Verbotes den Drogen den Reiz nehmen. Kiffen ohne den Reiz des Verbotenen macht nun einmal nur halb so viel Spaß! Die Gegenargumente Auf der anderen Seite gibt es Studien, die belegen, dass ein regelmäßiger Cannabiskonsum zu einer Schädigung des zentralen Nervensystems führt. Neben einer Verschlechterung des Erinnerungsvermögens kommt es laut Langzeitstudie zu einer Abnahme des Intelligenzquotienten. Von schädlichen Auswirkungen sind insbesondere Jugendliche betroffen, da ihr Gehirn sich noch im Wachstum befindet. Außerdem sind sie im Vergleich zu Erwachsenen gefährdeter, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Bei Menschen, die anlagebedingt zu psychischen Störungen neigen, kann der Cannabiskonsum außerdem zum Auftreten dieser Störungen beitragen. Zu nennen sind hier insbesondere Psychosen und Schizophrenie. Halluzinationen und Wahnvorstellungen können auch bei Menschen mit regelmäßigem Konsum auftreten, die diese Anlage nicht in sich tragen.*
Die Tatsache, dass Gras heutzutage in Deutschland verboten ist, lässt sich wohl kulturell erklären: Jesus trank nun mal Wein und rauchte keine Joints (zumindest ist das nicht bekannt). Die Risiken, die bei Cannabiskonsum auftreten, sind nicht von der Hand zu weisen. Doch es ist fraglich, ob ein Cannabisverbot den Konsum überhaupt hemmt oder doch eher fördert. Gerade aus medizinischer Sicht muss die Sinnhaftigkeit des Verbots hinterfragt werden. Vielleicht kommen wir eines Tages dahin, dass ein verantwortungsbewusster, legaler Konsum von Cannabis in Deutschland möglich ist. Simon Sonntag *Mehr zu den Studienergebnissen findet ihr unter: http://www.pnas. org/content/early/2012/08/22/1206820109.abstract
FILMTIPP Banksy: Exit Through The Gift Shop Eines Tages beginnt der Franzose Thierry Guetta sein Leben mit der Videokamera zu filmen. Er fängt ein, wie sein Cousin kleine Mosaikbilder auf den Straßen anbringt und entdeckt so seine Faszination für „Streetart“. Thierry begleitet seinen Cousin, den „Space Invader“, in die USA und lernt verschiedene Künstler kennen, die ihre Motive auf den Straßen präsentieren. Gemeinsam ziehen sie los, und es gelingt dem Franzosen beim „Schmiere“ stehen, jeden Moment festzuhalten. Ein Künstler jedoch ist außergewöhnlich: „Banksy“ bleibt für den Filmer lange unerreichbar, da er sehr zurückhaltend auf den Straßen agiert. Trotzdem gelingt es Thierry schließlich, Kontakt zu Banksy aufzunehmen. Er beginnt, ihn zu begleiten und filmt alles und jeden. Er beschließt, daraus einen Film zu machen. Aber als Banksy das Filmmaterial begutachtet, stellt er erschrocken fest, dass es die Streetart-Szene auf ein actionreiches Chaos reduziert und nichts über das Künstlerische aussagt.
Der Straßenkünstler schafft es, Thierry zu überreden, selber auf der Straße aktiv zu werden und die beiden tauschen die Rollen. Banksy filmt nun Thierry. Als „Mr. Brainwash“ schafft dieser seine eigenen Werke und wird dabei in kürzester Zeit auch kommerziell überraschend erfolgreich. „Exit Through the Gift Shop“ will provozieren. Der Film stellt die etablierte Kunst infrage. Besonders versucht er, zu erklären, was einen Künstler ausmacht. Er ist eine Reise, die zwischen der Gefahr des Verbotenen und der Sehnsucht nach Ruhm verläuft. Banksys Film gestaltet sich als spannende aber auch ironische Arbeit über das Phänomen „Streetart“. Theo Röhr
Titel: Banksy: Exit Through The Gift Shop / 2010 / Regie: Banksy, Bildquelle: Alamodefilm
TITELTHEMA: IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG?
GEH DICHTER ! Ist Dichten noch zeitgemäß? Mal ehrlich. Deutsch in der Schule war eigentlich immer ganz ok. Bis zu diesem Punkt an dem sich plötzlich alles reimen musste und niemand am Anfang so genau wusste: Liegt der Reim jetzt über Kreuz, umarmt er sich gar oder ist dieser dort ein Paar? Hatte man dies erst heraus, brach das Ganze in Tischgeklopfe und Geklatsche aus. Nicht weil die Erkenntnis über den Reim es wert gewesen war: Nein, allein das Versmaß der Poesie war noch nicht klar. Fährt das Gedicht nun JamBus? Oder hat Ana Päst? Was sich formal doch so alles finden lässt. War der Form dann genug getan, kam auch schon der Inhalt dran: „Was will uns der Dichter damit sagen?“ Wie oft wollte man ihn lieber selber fragen! Wie passt das Gedicht in die Epoche? Vielleicht hatte der Dichter nur eine schlechte Woche! Kann man daraus für heute noch etwas lernen? Wie kann man sich unbemerkt aus der Klasse entfernen? Kam die Poesie dann in die Gegenwart, wurde es gleich doppelt hart. Es verschwand mal das Versmaß, dann der Reim. Und das soll jetzt nun Dichtung sein? Reine Lautmalerei? Reiner Inhalt mit Mehrdeutigkeiten? Häufig hatte man das Gefühl, dass der denkende Dichter eher zum dichten Denker geworden ist. Frei von Form, Vorgaben und Orientierung kann er schreiben was er will und wie er will. Aber wenn das Gedicht als Kunstform jegliche Form verliert, verliert es nicht auch gegenüber dem normalen Texten seine Existenzberechtigung? Braucht es dann noch DichterInnen oder einfach nur noch AutorInnen? Und verliert es nicht dann auch seinen Reiz?
versucht in dichter Form, mit Wortakrobatik und Sprachmelodie etwas Inneres nach außen zu kehren. Gedichte sind für jene, die sie schreiben innere Worte eines Momentes und Ausdruck eines Gefühls oder Gefühlschaos. Wenn es vorgetragen oder einfach nur gelesen wird und es kommt zu diesem Treffer, dann ist es idealer Weise so, dass das Gedicht wirkt wie ein Ventil, das sich öffnet. Dann kehrt sich das Innere des Lesers nach außen. Er hat einen Aha-Moment oder fühlt sich berührt.
Nein! Denn meiner Meinung nach gibt es nicht „das Gedicht“ und es ist lange nicht alles nur ein Text, weil es akzeptiert ist, keine Reime zu verwenden oder völlig aus der Form zu geraten. Den Beweis liefern doch die vielen Slam-PoetInnen. Sie haben ZuhörerInnen in vielen Kreisen und begeistern ihr Publikum mit Takt- und Sprachgefühl. Häufig treffen sie den Zeitgeist. Manchmal lassen sie ihn auch einfach stehen. Es ist dabei nicht wichtig, den Geschmack des Publikums zu treffen. Viel wichtiger ist es für den Poeten das Hirn und noch mehr das Herz jedes einzelnen zu treffen. Das ist allerdings etwas sehr Individuelles und kaum vorhersehbar: Der Poet hofft, dass er trifft und der Zuhörer hofft getroffen zu werden. Dem Poeten bleibt in diesem Fall wenig Handwerkszeug, um diese Treffer zu landen. Ein Gedicht
Cornelius Dahm
Vielleicht ist die Frage noch angebracht, ob man mit Gedichten heute noch etwas erreicht? Zugegeben: Nicht jede oder jeder ist ein Günther Grass und kann einen solchen Medienrummel erreichen, wenn sie oder er etwas veröffentlicht, wie zum Beispiel in seinem Fall zum Verhältnis zwischen Israel und Palästina. Nur selten stößt ein Gedicht eine Revolution an oder schafft den Weltfrieden. Aber solange sie nur einem Menschen helfen. Solange sie einzelne zum Denken anregen. Solange sind sie es auch wert, geschrieben und gelesen zu werden. In diesem Sinne: Schreibst du ein Gedicht und berührt es nur einen, bleibt in seiner Seel ein kleines Immerlicht. Schreibst du Gedichte an die Mauern unserer Stadt, dass es bald jeder hier gelesen hat, wird es hinter den Fenstern wohl dunkel nie. Da sind hunderttausend kleiner Immerlichter, gewachsen aus der Feder des An-die-Wände-Dichter. Und er freut sich seiner Magie. Ihr Name: Poesie.
UPDATE
ON INTERNATIONAL YOUNG NATUREFRIENDS
Dear German Young Naturefriends – International Young Naturefriends from all over Europe would like to share with you some updates about our recent activities, about what’s going on in the network and about actions coming up that you can still join and participate! Planning Weekend, September 2012 – Mszana Dolna IYNF organizes two networking meetings per year, where Young Naturefriends can meet and discuss common topics and future projects. This year, the meeting was focused on topics of sustainable practices in work, lifestyles, travelling and organizations. We hosted some renowned speakers, took part in workshops and debates and had lots of fun during all activities. Check out what an Austrian Naturefriend Ferdinand Reimer has to say about his impressions: “We were accommodated in the lovely hillside area around Krakow, Poland. My special expectation for this was to receive practical, real life tools and ideas to, well, make this world a better place. It was met especially by Lee Brain, the Canadian environmentalist and his message of the worldwide emerging “transition movement” he delivered, and by the funny Latvian hippies who create all kinds of crazy new bikes out of old bikes in an abandoned lot (“Freakbiking”), thus promoting the cyclist’s lifestyle in their community. These are the tools I intend to use, and for the IYNF to create a positive difference!“
Green Joker, August 2012, Nachod and Prague, Czech Republic This summer young Naturefriends from all over Europe gathered together in Nachod, CR where they spend a week involving themselves in various creative activities: creating masks and costumes, upgrading t-shirts, creating own recycled paper, producing handmade notebooks and postcards, learning how to juggle or ride a unicycle. The topics that were omnipresent on the exchange were sustainability, green lifestyle and activism. That’s why many of the creative workshops were focused on reusing found materials, utilizing garbage or eco-materials and minimizing the impact of creative activity. The final “product” of the exchange were street actions, that the participants created and then engaged public in, first in the small town of Nachod and then in the centre of Prague. You can find pictures and more on IYNF Facebook page: facebook.com/IYNForg If the world does not end in 2012…. ...we will have many more great activities in 2013. If you feel inspired by what you read above and would like to participate in the international activities open to all Naturefriends, here is a quick insight into what we are preparing for next year: • • • •
24 February – 2 March: A study session on Environmental Human Rights in Budapest 13 – 24 April: Training course “Empowerment, inspiration and action in youth organizations” in Munich. 22-26 May: Networking Conference 2013 (location to be announced) 18 – 22 September: Planning Weekend 2013 (Czech Republic)
We will be providing you with more information soon. The best way to get and stayed informed is by writing to iynf@iynf.org and req uesting to have your e-mail added to our newsletter database!
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Euer
Ron
P.S.: Wen n du mal mit einer Socken u meiner za nterwegs hlreichen b ist, schie verwand einem ein ß ein Foto ten drucksvo von ihr o llen Ort, d leicht ko er ihm an wie diese mmt es ja m und sc in die nä hick es m chste Au ir. Vielsgabe ...
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RON ERKLÄRT DIE WELT...
RELIGION UND FANATISMUS In Deutschland geht bei vielen die Angst um. Vor Turbanen, vor Kopftüchern, vor Moscheen und vor einem Buch: Dem Koran. Bewegungen die sich „proIrgendwas“ nennen (leider nicht proDoof oder proBeschränkt), provozieren die drittgrößte Religionsgemeinschaft Deutschlands. Sie pochen darauf, dass der Islam eine menschenverachtende, intolerante und frauenfeindliche Religion sei. Die Medien tragen vielerorts ihren Teil bei und machen aus dem Islam ein fremdes und gefährliches Gedankengut. Ehrlich gesagt kann man eigentlich nur noch die Frage stellen: Geht‘s noch? Laust uns denn alle der alte Affe Angst? Der Großteil der Muslime in diesem Land lebt friedlich. Mal mehr und mal weniger mit uns und meiner Meinung nach, ist es durchaus verständlich, wenn sie lieber unter sich bleiben. Wenn unsere Gesellschaft so anmaßend über sie diskutiert ohne wirklich viel Ahnung vom Islam zu haben, ist das kein Wunder. Test: Wie viele Strömungen des Islam kennst du? Sunniten? Schiiten? Das wären dann gerade mal zwei von zehn, die man bei Wikipedia finden kann. Wahrscheinlich würden dir noch die Salafisten einfallen, über die so viel im Fernsehen kommt. Diese stehen übrigens nicht einmal in dem Artikel. Test 2: Wie viele Strömungen des Christentums kennst du? Katholisch? Evangelisch? Das wären dann zwei von vielen. Und auch da fehlen die fundamentalistischen Strömungen wie die Evangelikalen noch. Fürchtest du dich vor Evangelikalen oder Mormonen? Die meisten werden wahrscheinlich sagen: „Ach die sind einfach ein wenig verrückt.“ Ach ja. Die Evolutionstheorie ablehnen und gegen Schwule hetzten, entspringt also aus ein wenig
„Verrücktheit“. Das hält unsere Gesellschaft schon aus, nicht wahr? Weil wir alle so aufgeklärt sind. Vorsicht, ihr liebenswerten gutgläubigen Menschen! Die Stabilität einer Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit sämtlichen Formen von Fundamentalismus umgeht. Das gilt auch für politische Radikale. Aufgeklärt sein bedeutet nicht, dass einem die Zunahme radikaler Überzeugungen in einer Gesellschaft am Allerwertesten vorbei gehen kann. Es bedeutet hinsehen, nachfragen und vor allem reflektieren. Dass ist nämlich das, was vor allem FundamentalistInnen verlernen (müssen). Sonst passen die gedanklichen Scheuklappen nämlich einfach nicht. Neugierig bleiben und in alle Richtungen fragen ist nicht erwünscht und wird häufig schwer sanktioniert. Und wenn irgendwas in der Welt nicht so läuft, wie es soll, hat jede fundamentalistische Strömung ihre Schuldigen. Meistens sind es Minderheiten, die in häufig brutaler Form dran glauben müssen und deren Menschenwürde mit Füßen getreten wird. Denn irgendein Heilsbringer hat gesagt, wenn die erst einmal weg sind, wird alles gut. Liebe Leute! Dieses Konzept ist in seinen Grundfesten so etwas von durchsichtig! Lasst uns gegen geschlossene Gedankengebäude doch einfach mal eine Abrissbirne aus schlauen Fragen und Antworten bestellen. Dann können wir alle besser in sie hineinschauen und uns über Sinn und Unsinn unterhalten. Und merke: Die Wahrheit ist die ungeschlagene Meisterin des Sitzens zwischen den Stühlen.
Cornelius Dahm
BEWEGT: ARBEIT AUF BUNDESEBENE In welchen Bereichen auch DU tatkräftig mitwirken kannst
Wir sehen uns in Coburg!
Umweltdetektive
alig seit 2005 kommen Der Höhepunkt des nächsten Jahres. Erstm ten Republik zusammen, um junge NaturfreundInnen aus der gesam auszutauschen und Neues zu gemeinsam zu feiern, zu diskutieren, sich zum 5. Oktober 2013 in Coburg lernen. Das Bundestreffen wird vom 3. bis bereitet diese Großveranstaltung in Bayern stattfinden. Die Bundesleitung vor. Streicht euch den Termin schon gemeinsam mit den Landesverbänden jetzt dick im Kalender an! bundestreffen.naturfreundejugend.de
www.naturfreundejugend.de
, nd dann? t fragst du dich trotzdem schonit u , 3 1 0 2 e es m elleich Abitur st. Wie wär hin, aber vi
achen will och etwas r Schule m tsstelle der Ok, es ist n de h ac n r desgeschäf hstes Jah in der Bun r h Ja urfreunen was du näc N bei den at Ökologisch on h en sc ig t ill tz w je nen lernen einem Frei ? Wenn du cetten ken d in Berlin Fa n ge en ju in de se n beiten beim Naturfreu nd in allen re FÖJler ar den Verba se d n n U u . st ch bi di emokratiehtige für den aktiv i unseren D nau das Ric be ge er s od da t t n is ei , ja auch, ei möchtest ichkeitsarb der Öffentl reizt es dich t in h v, ic ti le ek el et vi . Und Umweltd ojekten mit altigkeitspr und Nachh ? lin zu leben Jahr in Ber nd.de/foej ge ju rfreunde www.natu
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Neue Broschüre zu m Thema Gesundh Die Gesundheit und eit der
Gesundheitszustand von Kindern und Jug chen sind in letzter endliZeit immer wieder The ma in Politik und Medie anscheinend gibt es n. Und diesbezüglich keinen Grund zur Freude. Wä früher automatisch hre nd ma n davon ausging, dass Jungsein an sich ein Gesundheit und Fitne Garant für ss ist, ist man heute offenbar weniger op (oder naiv). Glaubt ma timistisch n jedenfalls Journalist Innen und PolitikerI sind Kinder und Jug nnen, so endliche heute zu dic k, zu aggressiv und zu leiden unter ADHS, faul. Sie sie saufen sich ins Ko ma, haben Essstörun Depressionen und sie gen und sind die Generation , die laut WHO vor ihr sterben wird. Das klin en Elt ern gt alarmierend. Aber ist das wirklich so? Antworten und Anreg ungen zur Gesundheit sförderung auf Reise zeiten findet ihr in n und Freider neuen Broschüre „ge meinsam gesund un der Naturfreundejug terwegs“ end Deutschlands. www.naturfreundej ugend.de/gesundhe it
lse für d Im Septem ie Jugen ber 2012 darbeit ist die erst der Naturf e Ausgabe reundejug von amig@ e n d Deutsch as, dem n viermal im lands, ers euen Info Jahr versch chienen. dienst ickt werd a mig@s so nen für all e n und nach ll in Zuku e enthalte Th nft e n m , d e ie im Verb n gebünd Jugendarb elte Inform and haup eit mach ta ti o e d on e . r Die erste ehrenamtl Jugendarb Ausgabe ich Kinde eit. Die zw g rib u t n e Ti d it p e ps für die Ausgabe www.natu wird sich internatio rfreundeju dem Umw n a gend.de/a le eltdetektiv migas widmen.
HELDIN DER ARBEIT
Leserbrief
...den ungekürzten Leserbrief findet ihr unter www.keonda.de
Liebe ke:ondas,
ich habe mit einer gewissen Neugier nochmal eine ke:onda in die Hand genommen - die letzten beiden Ausgaben. […] Und dabei sind mir einige Punkte aufgefallen, die ich hier anbringen möchte: 1. Sehr schön finde ich nach wie vor die Artikel, bei denen auch Quellenangaben drunter sind. […] Hier will ich inhaltliche Debatten führen und mich austauschen! DAS GEHT. 2. Was nicht geht: „Die Redaktion behält sich vor Leserbriefe zu kürzen. Unter DEADLINK findet ihr die vollständigen Briefe und könnt mitdiskutieren.“ Wenn ihr Dialog, Debatten und Development wollt, ist das der Tod. […] 3. MEINUNG - inhaltlich 1: Nun komme ich zur Kontroverse. Um dieses Feedback direkt an den Autor des Artikels „Was bringt‘s wirklich?“ (Ausg.7), Simon Sonntag zur richten: Ich habe den Artikel so verstanden, dass der Autor humanitäre Kriegseinsätze für richtig hält, wenn sie im Interesse der Menschenrechte geschehen. Finde bitte einen Staat auf der Welt, der den Tatbestand „Missachtung der Menschenrechte“ nicht erfüllt. […] Die Menschenrechte sind ein hoher moralischer Anspruch, aber wer mit ihnen einen Krieg rechtfertigt, hat sie meines Erachtens nicht gelesen und sollte sie wie alles Unbekannte behandeln: Mit Vorsicht! Das Gleiche gilt für die Krisenherde über die man schreibt. Bitte informierter und differenzierter! 4. MEINUNG - inhaltlich 2: Im Inhaltsverzeichnis der 8 wurde ich ganz neugierig auf eine „Ansichtssache: Verschwendung“ – und war ziemlich enttäuscht. Ein abstrakter Begriff und Gier noch als richtiges Stichwort, aber ansonsten fühlte ich mich sehr verloren. Da war mehr drin, finde ich. […] Abschlussfloskel Martin
L
BRI ESER
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Eure Meinung ist uns wichtig! Egal, ob ihr einen Kommentar zum Titelthema, Lob oder Kritik für die Redaktion oder was euch sonst gerade beschäftigt loswerden wollt. Schickt uns eure Leserbriefe! ke:onda Redaktion
c/o Naturfreundejugend Deutschlands
Warschauer Strasse 59a 10243 Berlin
keonda@naturfreundejugend.de
Wer bist du, beschreibe dich in 3 Sätzen. Als Lehramts-Studentin kurz vor dem Ziel bin ich in erster Linie neugierig, interessiert an jeder Sorte Mensch und sehr gespannt auf das, was mich außerhalb der behüteten Uni-Welt erwartet. Ich bin größenvariabel, mal fühle ich mich mächtig groß, mal mickrig klein.... Ich habe keinen grünen Daumen und ein Talent dafür, verschollene Alltagsgegenstände an merkwürdigen Orten wieder zu finden. Mit wem würdest du gerne einmal Frühstücken und warum? Ich würde gerne mit Royston Maldoom frühstücken. Er ist britischer Choreograph und ist bekannt für seine Arbeiten mit Straßenkindern, gesellschaftlich Benachteiligten und für seine Ansicht, in jedem stecke ein Künstler. Ich finde das sehr inspirierend und bewundere die Art, wie dieser Mensch völlig vorurteilsfrei an andere herantritt. Er selbst hat viel erlebt, glaube ich; er ist sicher ein Mensch, von dem man viel lernen kann und sollte. Dein Rezept gegen Stress und zuviel Arbeit. Einfach mal raus gehen, durchatmen, auf einen Berg stellen und Alles von oben betrachten. Ohne was kannst du nicht leben? Ohne Humor und vor allem ohne Musik stelle ich mir das Leben sehr mühselig vor. Musik selber machen, sich zu Musik bewegen, bei Musik träumen. Das sind Dinge, die uns nie verloren gehen sollten. Was willst du der Welt mit auf den Weg geben? Lebensmut und Optimismus. Vervollständige den Satz: Für mich ist die NFJ wie… ...ein bunter Haufen voller Leute, die sich für gute Dinge einsetzen und für ihre Ziele kämpfen. In welchem Geschäft würdest du deine Kreditkarte überziehen? In einem Laden für Träume und Visionen. Julia Koch, LV Thüringen
BEWEGT
ZOOM ON U: JUGEND REIST ANDERS Wenn du lieber mit deiner Clique verreist als mit deinen Eltern... Wenn du das Abenteuer abseits ausgetretener Touri-Pfade suchst... Wenn du nicht alles glaubst, was im Reiseführer steht... Wenn du lieber Facebook-Freunde statt kitschiger Souvenirs mit nach Hause bringst... Dann ist Zoom On U dein Ding. Zoom On U ist das neue Projekt der Naturfreundejugend Deutschlands zum Jugendreisen. Jugendreisen bedeutet für uns, Reiseziele und Programme zu gestalten, die Jugendliche wirklich interessieren. Als politischer Jugendverband steuern wir dabei andere Ziele an als andere. Wir wollen sehen, wie junge Menschen an anderen Orten Freiräume erkämpfen und nutzen. Wir wollen gemeinsam mit den Menschen vor Ort in die Jugendkultur eintauchen. Im Projekt haben wir uns dafür vier Themenbereiche ausgesucht:
Zoom On Politics Wer streitet wo für ein besseres Leben? Egal ob Landkommunen, besetzte Häuser oder Flüchtlingsinitiativen – wir wollen etwas über die politische Arbeit in der Fremde erfahren. Welche Utopie nimmst du von deiner Reise mit nach Hause?
Zoom On Culture Es gibt ein Leben jenseits verstaubter Leinwände. Für uns ist die Stadt wie ein offenes Buch. Street Art, Skaten, Deejaying, Hip Hop, Parcour,... – das ist für uns Kultur! Wir wollen diese Kultur auch auf unseren Reisen entdecken.
Zoom On Creativity Mit FreundInnen unterwegs und die Kamera immer dabei? Wir zeigen die Welt, wie sie noch niemand vor uns gesehen hat! Wir wollen unsere Eindrücke teilen. Deshalb produzieren wir Videos und dokumentieren, was uns vor die Linse kommt. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Webseite www.zoomonu.de wird bis Ende 2012 zum Jugendreiseatlas ausgebaut. Es soll eine Plattform für die zahlreichen Angebote im Bereich Jugendreisen der Jugendverbände werden. Hier kann jeder zum Beispiel nach der nächsten Sommerjugendreisen suchen. Gleichzeitig wird die Seite mit Berichten, Filmen und Fotos die ganze Welt des Jugendreisens dokumentieren.
Zoom On Youth Das Leben der Anderen. Was heißt es jung zu sein in Neapel, Bukarest, Riga oder anderswo? Welche Räume haben die Jugendlichen dort für sich? Wovon träumen sie? Wofür kämpfen Sie?
Tobias Thiele Die Fotos auf dieser Seite haben TeilnehmerInnen des Seminars „Zoom On Berlin“ im Oktober 2012 gemacht.
BEWEGT
ES BEGANN MIT PURZELBÄUMEN IM SCHNEE Die Zipfelmütze tief ins Gesicht gezogen und fest in einen gelben Skianzug gepackt steht Sophia vor ihrer ersten Abfahrt. Ich kann ihr genau ansehen, dass sie nicht weiß, ob sie lachen oder weinen soll. Aber noch bevor sie darüber nachdenken kann wie ihr geschieht, setzte ich mich in Gang und presche mit einem Affenzahn an ihr vorbei. Ich bin Joshua und kenne Sophia schon seit unserer Kindheit. Auch diese erste Abfahrt haben wir miteinander geteilt. Wie das Ganze genau ausgegangen ist, kann ich gar nicht mehr sagen, nur dass meine Freundin Sophia die Überholung natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnte und die Verfolgung direkt aufnahm. Um hier nicht zu sehr abzuschweifen, sei zu diesem ersten Abenteuer auf Skiern noch gesagt, dass wir nach einem spannenden Kopf-anKopf-Rennen in einem riesigen Schneeball endeten. Seit dieser ersten gemeinsamen Abfahrt sind 18 Jahre vergangen und noch immer stehen wir zusammen auf der Piste. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass wir mittlerweile 21Jahre alt und im Nachwuchslandeslehrteam der NaturFreunde Baden tätig sind. „Angefangen haben wir im Verein für erlebte Natur e.V. in Zunsweier (NaturFreunde Gengenbach), nahe Offenburg. Jedes Jahr haben wir unsere Eltern bei den Ausfahrten begleitet. Irgendwann war dann klar: Das wollen wir auch!“, erzählt Sophia. Das erste Mal haben wir schon mit 13 Jahren beim Kinderkurs geholfen, und unsere Eltern haben uns dann regelmäßig geschult.
Danach ging es Schlag auf Schlag: Regelmäßige Weiterbildungen mit und ohne Eltern, zahlreiche Ausfahrten, und dann mit 17 hatten wir schon den Ski Alpin Übungsleiter der Grundstufe in der Tasche. Aber richtig aufregend wurde es erst ein Jahr später. Da schlossen wir erfolgreich die Oberstufe ab und durften uns von nun an Schneesport-Instruktoren nennen und zwar anerkannt vom Internationalen Verband der Schneesport-Instruktoren. Das mag jetzt alles ein bisschen hochtrabend klingen, aber es ist wirklich eine Auszeichnung, in so jungen Jahren eigenständig Skikurse und Freizeiten durchführen zu können. Und das Beste an der ganzen Sache: In vielen Skigebieten bekommen wir vergünstigt Skipässe. Bei den NaturFreunden Baden sind wir jetzt seit 2011 dabei und fleißig im Nachwuchslandeslehrteam tätig. Eine feine Sache, weil wir mit lauter Gleichaltrigen zusammen sein können und uns auch um die Ausbildung der Nachwuchskräfte im Verein kümmern. So viel zu unserer Geschichte! Bleibt noch zu sagen: Ein Winter ohne Skifahren geht bei uns gar nicht. Wir wollen schließlich jedes Jahr besser werden, und wenn wir dann unsere „Schützlinge“ auch noch in diese Richtung motivieren können, macht die Arbeit noch mehr Spaß. Joshua Braun und Sophia Faller Mehr Informationen und Termine: www.schneesport.naturfreunde.de
NATURFREUNDEJUGEND NIEDERSACHSEN im Projekt „Offene Ganztagsgrundschulen“ In Braunschweig gibt es seit 2007 Offene Ganztagsgrundschulen (OGS). Zum Schuljahr 2010/2011 umfasste das Braunschweiger OGS-Konzept insgesamt zwölf offene Ganztagsschulen im Grundschulbereich. Die Naturfreundejugend hat seit dem Schuljahr 2012/13 vier Gruppen in der Betreuung. Die erste Gruppe wurde im Schuljahr 2008/2009 mit 20 SchülerInnen in der Grundschule Altmühlstrasse eingerichtet. Zum Schuljahr 2010/2011 ist die zweite Gruppe mit 20 SchülerInnen in der Grundschule Gartenstadt hinzugekommen und seit dem Schuljahr 2011/2012 wurde die dritte Gruppe in der Altmühlstrasse eingerichtet. Im laufenden Schuljahr kam noch die vierte Gruppe hinzu. Neben den ursprünglichen Aufgaben eines Ganztagskonzeptes, wie zum Beispiel Hausaufgabenbetreuung, stehen auch viele Freizeitmöglichkeiten und Kreativangebote auf dem Programm, die in inhaltlicher und pädagogischer Verantwortung der Naturfreundejugend liegen. Die Naturfreundejugend versucht diese durch ihre vielseitigen Schwerpunkte zu gestalten und bezieht auch außerschulische Lernorte mit ein. Durch Angebote wie Ferienfreizeiten oder Segel-AG auf dem Naturfreundegelände versucht die Naturfreundejugend ihre Schwerpunkte in die Arbeit vor Ort zu integrieren.
Einige Schwerpunkte und Aktionen unserer Gruppen: • Kultur: Musical AG, Teilnahme am Kindergipfel zum Thema „Diskriminierung“ • Freizeit: Ausflüge zum Naturfreundegelände am Südsee oder zum Zoo, Kinderfreizeit im Nationalpark Harz • Sport: Opti-Segel AG mit der Naturfreundejugend Braunschweig, Kletteraktionen, Fußballturnier Altmühlstrasse/ Gartenstadt • Erlebnispädagogik: Kooperationsspiele und Klettern • Umweltbildung: die Natur erkunden, erforschen und begreifen, Umweltdetektive, Spiele in der Natur, Bestimmung von Pflanzen und Tieren • Interkulturelles Lernen: Gemeinsam sind wir stark! • Eltern: Elternkaffee Unsere Schwerpunkte sind unsere Stärken! Durch die Zusammenarbeit von Schule und außerschulischen Trägern wie der Naturfreundejugend soll ein neues Verständnis von Schule und eine neue Lernkultur zur besseren Förderung der Schülerinnen und Schüler entwickelt werden. Die Kinder sollen Anregungen und Förderungen erhalten, die ihren Bedürfnissen entsprechen und über Schule hinaus in ihrem Stadtteil eingebunden werden. Im Rahmen der Kooperation sollen Schülerinnen und Schüler Hilfen zur Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Persönlichkeitsentwicklung eröffnet und Eltern in ihrer Erziehungsarbeit unterstützt werden. Annette Greten-Houska
www. naturfreundejugend-nds.de/
BELEUCHTET: WÄHRUNGSABWERTUNG
INFLATION UND DIE „EUROKRISE“
Ihr kennt das Gefühl bestimmt von der letzten größeren ShoppingTour oder aus dem Supermarkt: Alles ist wieder teurer geworden – ihr könnt euch vom selben Geld immer weniger leisten. In unserem derzeitigen Wirtschaftssystem, der Marktwirtschaft, ist dies ein normaler Vorgang und trifft für viele Produkte regelmäßig zu, zum Beispiel bei Eiscreme oder Bahnfahrten. Nicht alles, was du dir kaufen kannst, wird aber immer nur teurer. Die Kosten für ein Telefongespräch oder der Preis eines Liters Milch sind in der Vergangenheit zum Beispiel auch gesunken. Werden mehr wichtige Produkte teurer als andere günstiger, sprechen wir von Inflation. Die Inflationsrate gibt an, wie stark der durchschnittliche Anstieg der Preise ist. Um sie zu ermitteln, wird ein Warenkorb mit unterschiedlichen ausgewählten Produkten untersucht. Zu diesem Warenkorb gehören Waren und Dienstleistungen, die wir täglich brauchen wie Mieten, Strom, Lebensmittel, Kleidung und Ausgaben für Mobilität, aber auch Dinge wie Alkohol und Kinokarten. Die einzelnen Produkte gehen mit einem unterschiedlichen Gewicht in die Berechnung ein, je nachdem wie viel der „Durchschnittsmensch“ davon konsumiert. Häufig wird unter Inflation aber auch ein Zeitraum mit sehr hohen Inflationsraten verstanden. Sie treten auf, wenn der Staat oder die Notenbank die Geldmenge deutlich stärker erhöht als die Menge dessen, was gekauft werden kann. Die Nachfrage steigt dann stärker an als das Angebot der Produkte und das führt gemäß der marktwirtschaftlichen Grundsätze zur Preissteigerung. In Deutschland ist das bekannteste Beispiel die Hyperinflation, die im Jahr 1923 ihren Höhepunkt fand. Damals verzehnfachte sich beispielsweise der Preis eines Laibs Brot regelmäßig innerhalb weniger Tage und kostete im Herbst 1923 mehrere Milliarden Mark. Grund war unter anderem das „Anwerfen der Notenpresse“ durch den Staat zur Bezahlung der Kriegsschulden im Ausland.
Zu den Verlierern einer solchen Situation gehören Sparer und Menschen, die nicht mit „Naturalien“ handeln, wie Arbeiter, Angestellte und Rentner. Ihr Einkommen steigt nicht so schnell wie die Preise und soziale Ungleichheit wird gefördert. Verschuldete, wie meistens der Staat, profitieren dagegen von der Inflation. Oft wird daher in Zusammenhang mit dem aktuellen Problem der hohen Staatsschulden eine Währungsabwertung mittels Inflation ins Spiel gebracht, beispielsweise in Griechenland nach einem „Austritt“ aus dem Euro. Dies würde aufgrund des Vertrauensverlustes in das (neue) griechische Geld dazu führen, dass für Griechen Dinge aus dem Ausland teurer werden würden. Andersrum wäre es dagegen für uns günstiger, Produkte aus Griechenland zu kaufen, da unsere Euros in Griechenland dann mehr wert wären als derzeit. Ein griechischer Betrieb könnte somit für uns günstiger produzieren, als ein vergleichbarer italienischer. Das wäre gut für die griechische Wirtschaft, könnte aber zunächst zu Armut für die einfache Bevölkerung führen und andere Staaten in Bedrängnis bringen. Bei der gemeinsamen Währung Euro reguliert ohnehin die Europäische Zentralbank (EZB) die vorhandene Menge des Geldes und damit die Inflation. Ihr oberstes Ziel ist eigentlich den Wert des Euros möglichst stabil zu halten, also Sparern eine Sicherheit zu geben. Dies spricht gegen eine starke Erhöhung der Geldmenge, die auch für eine Ankurbelung der Wirtschaft gefordert wird, damit Investitionen einfacher getätigt werden können. Der Streit im Sommer über den Ankauf von Staatsanleihen spiegelt diesen Konflikt wieder. Bei einem solchen Ankauf tauscht die EZB die Staatsanleihen gegen neues Geld. Gelingt es der EZB bei einer wirtschaftlichen Erholung nicht, das zusätzliche Geld rechtzeitig durch Rücktausch wieder einzusammeln, führt dies zu einer erhöhten Inflation im Euroraum. Frederik Düpmeier
BELEUCHTET: UNTERWEGS
FERTIG-LASAGNE AM HEILIGEN ABEND Ein Jahr als Austauschschülerin in den USA Wenn mich jemand fragte, wie es war zwischen super, super Walmarts und XXL Burger zu leben, wäre das erste Wort, das mir in den Sinn käme, fantastisch. Das zweite wäre überraschend. Warum überraschend, fragt ihr euch jetzt wohl. Jeden Tag laufen amerikanische Serien im Fernsehen, das Internet ist überhäuft von Bildern und Geschichten über die USA und an unserem Körper tragen wir Klamotten aus dem Land der Träume. Wir glauben, dass wir bereits wissen wie Menschen in dem Land von Hollywood leben, wir haben ja schon einmal OC California und CIA New York angeschaut. Aber lasst euch von jemandem sagen, der dort mehr als zehn Monate in Maple Grove, einer Stadt in Minnesota, gelebt hat und auf die Wayzata High School gegangen ist: Das reale Amerika ist anders als die Filmversion. Klar habe ich während meines Auslandsjahres einen Burger bei McDonalds gegessen, bin in einem gelben Schulbus zur Schule gefahren und habe der Nationalhymne bei einem Footballspiel meiner Schule zugehört, doch ich bin auch in eine Schule gegangen, in der es fünf verschiedene Mülleimer zum Trennen gab. Außerdem liefen die Cheerleader in meiner Schule nicht die ganze Zeit in ihren Uniformen herum. Etwas, das mich sehr berührt hat, ist der so genannte „school spirit“, übersetzt „Schulgeist“. Ich finde es beeindruckend, dass – egal ob zu Football, Basketball oder Ringen – die Tribünen immer voll mit SchülerInnen waren, die die Farben der Schule, Blau und Gold, trugen. Zu Beginn des Jahres – genauer gesagt zum so genannten „Homecoming“ – gab es in meiner High School ein Pep Fest. Es dient dazu, dass die Football Mannschaft gut ins neue Schuljahr startet. Am Pep Fest, an dem ich teilgenommen habe, bekam jedeR SchülerIn ein Halstuch der
Schule um das Team anzufeuern. Desweiteren wurden mit einigen MitschülerInnen kleine Spiele veranstaltet und die Football-Mannschaft musste einen Tanz vorführen. An jedem Tag, an dem ich in diese Schule gegangen bin, merkte ich, wie alle MitschülerInnen die Schule liebten. Für sie ist es wie eine Art Verein. Ob Sport, Musik oder Kunst, amerikanische SchülerInnen machen alles in ihrer Schule. Auch der Unterricht war sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet. So spielten wir in Geschichte die Einwanderung zur Zeit der industriellen Revolution nach und konnten in Adventure Stories, einem Fach, in dem wir Bücher lasen und darüber diskutierten, mit Veteranen des Vietnam-Kriegs reden. Doch die Schule war nur eins von vielen Abenteuern, die ich in meinem Auslandsjahr erlebte. Eines dieser Erfahrungen war das Wetter in Minnesota. Wer im Winter in Deutschland nicht mehr nach draußen geht, weil es ihm zu kalt ist, wäre im Staat der 10.000 Seen falsch. Das kälteste, was ich gemessen habe, war minus 25 Grad Celsius. Bei diesen Zahlen wundert es wahrscheinlich niemanden mehr, wenn ich euch erzähle, dass ich an Weinachten eingeschneit war. Wir konnten zwar aus dem Haus gehen, aber weder mit dem Auto noch mit dem Fahrrad fahren und so bestand unser Essen an Heiligabend aus Fertig-Lasagne. Wir hatten nämlich eigentlich eine Reservierung in einem Restaurant gehabt. Aber mit meiner Gastfamilie wurde auch dieses Weihnachten zu einem einmaligen wunderschönen Erlebnis. Meine Gastfamilie bestand aus meinem Gastvater aus England, meiner Gastmutter aus Kalifornien und meinen zwei Gastgeschwistern, die elf und 13 Jahre alt waren. Leider geht jedes Jahr zu Ende und so kehrte ich im Sommer 2010 mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück nach Deutschland. Meine Familie in den USA und alle Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, werden immer ein Teil von mir sein und ich werde sie niemals vergessen. Kerstin Düpmeier
FREISTIL
ACRO YOGA – GEMEINSAM FLIEGEN Yoga erfreut sich seit einigen Jahren ungeheurer Beliebtheit. In allen Ecken sprießen Yogastudios aus dem Boden. Viele Menschen finden in den harmonischen und gleichzeitig fordernden Übungen einen idealen Ausgleich zum hektischen und bewegungsarmen Alltag. Wer Yoga lernen möchte kann zwischen verschiedenen YogaSchulen wählen: Am meisten verbreitetet in Europa und Nordamerika ist das klassische körperbetonte Hatha Yoga. Dieses zeichnet sich durch eine Mischung aus Körperübungen (Asanas), Atemtechniken (Pranayama) und Tiefenentspannung (Yoga-Nidra) beziehungsweise Meditation aus. Kundalini Yoga zielt auf die innere Körperenergie (Kundalini-Energie). Die dazugehörigen Körperübungen sind oft dynamischer als beim Hatha Yoga. Für alle, die nicht nur allein auf der Matte ihre Asanas machen wollen, ist Acro Yoga eine faszinierende Alternative. Wie der Name schon andeutet, geht es dabei um eine Verbindung von Akrobatik und Yoga. Hinzu kommen Elemente aus der Thai-Massage. Wie viele moderne Yoga-Richtungen ist Acro Yoga in Kalifornien entstanden.
Geübt wird in der Regel zu zweit oder auch zu dritt. Beim „Fliegen“ liegt ein Partner auf dem Rücken und bildet die Basis. Der Flieger wird in die Luft gehoben und von den Händen und Füßen der Basis getragen. Er nutzt die Erdanziehung, um verschiedene Dehnungen und Drehungen auszuführen. Diese Asanas folgen in einem ständigen Wechsel aufeinander. Mit ein wenig Übung sieht das sehr elegant aus – einerseits dynamisch und kraftvoll, andererseits auch verspielt und sehr vertrauensvoll. Wer selber Acro Yoga lernen möchte, sollte ein gewisses Körperbewusstsein mitbringen und zum Beispiel Erfahrung mit Yoga, Tanz oder anderen Körpertechniken haben. Aber mit der richtigen Anleitung zum Beispiel bei einem Wochenend-Workshop macht Acro Yoga auch ohne große Vorkenntnisse eine Menge Spaß. Tobias Thiele
Mehr Infos zu Acro Yoga unter www.thaiandfly.de
FREISTIL
MÄDELSACHE! FRAUEN IN DER NEONAZI-SZENE Die JournalistInnen Andrea Röpke und Andreas Speit wenden sich in ihrem Buch einem bisher eher vernachlässigten Thema zu: den Frauen in der rechten Szene. Sie bemerken, dass das Engagement von Frauen in der rechten Szene in der Öffentlichkeit immer wieder Verwunderung hervorruft. Frauen seien aber mittlerweile zum Beispiel in der NPD in sehr unterschiedlichen Funktionen aktiv; sie wirkten „radikal und aggressiv“ in der gesamten Szene mit, sei es bei Aufmärschen oder beim Flugblattverteilen. Frauen und Mädchen bildeten inzwischen rund ein Drittel des Wählerpotenzials der Neonazis. Die perfidesten der geschilderten Beispiele sind jedoch diejenigen, in denen die Frauen auf „informellem Weg“ Einfluss in Nachbarschaft, Gemeinden, Kindergärten oder Schulen nehmen. Wenn sie es sich zur Aufgabe machen, „Erziehung, Familie und nationalistische Politik unter einen Hut“ zu bringen und als „freundliche Mütter von nebenan“ Politisches mit Privatem verbinden. Das beinhaltet den netten Plausch mit der Nachbarin ebenso wie das Engagement im Elternbeirat oder im Kindergarten. Zunehmend machen rechte Frauen eine Ausbildung zur Erzieherin, um ihr Gedankengut und Weltbild schon an die Allerkleinsten weiterzugeben.
So durchdringen sie gesellschaftliche Strukturen, wobei ihre politische Gesinnung – die ebenso extrem ist wie die der Männer – häufig erst nach und nach zum Vorschein kommt oder als nicht so gefährlich wahrgenommen wird. Besonders frappierend sind auch die Verbindungen zur Öko-Szene, die im Buch beschrieben werden. Passend zum „Zurück-zur-Natur-Trend“ innerhalb der Szene wird gerne im Ökoladen eingekauft, die Kleidung der Frauen wirkt eher alternativ, die Männer sind durchaus Bio-Bauer oder Kunstschmied. „Rechte Ökologen“ bezeichnen Zuwanderung als „ökologisches Problem“, schicken ihre Kinder zum Teil auf Waldorfschulen, kämpfen für eine „heile Umwelt“ und veröffentlichen eine „Umweltzeitung aus dem rechts-konservativen Lager“ („Umwelt & Aktiv“). Die Autoren zeigen all diese Tendenzen mithilfe vieler Beispiele auf und vermitteln die Gefahr, die auch und gerade im „Alltäglichen“ von der rechten Szene ausgeht, sehr eindrücklich. Ein überaus lesenswertes Buch! Aus: Hessen-Info 2-2012
Andrea Röpke / Andreas Speit: „Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene“, Christoph Links Verlag 2011, 249 Seiten, 16,90 Euro
WELTWEITE WELTSICHTEN Anna Yufereva (16 Jahre) aus Gatchina (Russland), Schülerin Ann
Kurz und knapp: Ich über mich
Wie sieht für dich die perfekte Welt aus?
Ich bin Anna Yufereva und komme aus Gatchina in Russland. Diese Stadt liegt in der Nähe von Sankt Petersburg. Ich spiele Klavier und mache gern Sport.
Ich denke, in einer perfekten Welt leben alle Menschen untereinander in Einklang. Die Natur ist gesund und es passieren keine Katastrophen. Alle freuen sich über das Leben! ;-)
Was wünscht du dir für deine Zukunft? Ich möchte erfolgreich meine Schule beenden und auf die Universität gehen. Ich weiß aber noch nicht, auf welche Uni, denn es ist sehr wichtig, den richtigen Beruf zu wählen.
Wenn du die Macht hättest, was wäre deine erste Amtshandlung? Ich würde dafür sorgen, dass es keine Teilung zwischen armen und reichen Menschen gäbe und ich würde Geld für die Wiederherstellung der Natur und die bessere Nutzung natürlicher Bezugsquellen von Ressourcen bereitstellen.
ANSICHTSSACHE
DIE FRAU ZURÜCK AN DEN HERD! Es ist Abend in dem Ort. Alles ist ruhig. Die Dunkelheit ist vor einiger Zeit eingebrochen und auf der Straße fahren einige Autos ruhig und gemächlich zu ihrem Bestimmungsort. Ein Mann mittleren Alters steigt aus seinem Wagen, den er akkurat in der Einfahrt geparkt hat, eingehüllt in den weiten schwarzen Mantel, unter dem er einen feinen Anzug trägt. Zielstrebig geht er zu dem der Einfahrt zugehörigen Hauseingang, schließt gemächlich die Türe auf und wird beim Eintreten von seinen zwei Kindern freudig begrüßt. Eine etwas jüngere Frau kommt herbeigeeilt, nimmt ihm seinen Mantel und die schwere Tasche ab und begrüßt ihn mit einem flüchtigen, liebevollen Kuss auf die Wange. Die Luft ist geschwängert vom Duft frisch gekochter Kartoffeln und angebratenen Fleisches. Einige Augenblicke später sitzt die Familie auch schon am Essenstisch und nimmt die Mahlzeit in harmonischer Atmosphäre ein, während der Vater von der Arbeit und danach die Kinder von der Schule erzählen. Das waren noch Zeiten damals, als es keine Probleme mit Stress im Beruf und keine familiären Konflikte gab. Als alles noch so war, wie es sein sollte. Und endlich, nach langer Zeit der unstrukturierten und chaotischen Patchwork-Familie ist ein Ausweg in Sicht: das Betreuungsgeld. Die Regierung hat den Gesetzesentwurf, der Familien einen Betrag von monatlich 150 Euro (vorläufig 100 Euro) zubilligt, wenn sie ihr Kind bis zum dritten Lebensjahr Zuhause behalten und dort die Erziehung und Verpflegung vornehmen, durchgenickt. Die Regierung möchte damit einen Anreiz geben, die Angebote der Kindertagesstätten (Kitas) nicht zu nutzen, da ab August nächsten Jahres alle Kinder das Recht auf einen Kitaplatz haben. Da immer noch über 200.000 Plätze fehlen, wird das aber spätestens dann ein Problem, wenn Eltern gegen die Kommunen klagen. Statt in den Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu investieren, versucht der Staat es mit einer wesentlich günstigeren Methode: Lasst die Kinder bei euch und bekommt dafür bares Geld. Offiziell wird natürlich anders argumentiert. Nämlich mit der Aussage, dass Eltern, die ihr Kind zuhause lassen, benachteiligt werden, da sie ja keine Förderung
bekommen, im Gegensatz zu den Kitas, die ja über die Kommune und den Staat gefördert sind. Ganz nachvollziehbar ist diese Argumentation aber nicht für mich, sonst müsste ich auch Geld vom Staat bekommen, wenn ich mir KEINE Photovoltaikanlage kaufe, die ja auch stark subventioniert ist. Oder ich müsste Geld bekommen, wenn ich NICHT ins Theater gehe oder NICHT in einem Verein Mitglied wäre. Die Frage ist auch, wer dieses Geld nutzen wird. Für Haushalte mit einem überdurchschnittlich verdienenden Elternteil ist dieser geringe Betrag irrelevant. Für eine Familie, in der zwei Elternteile arbeiten, wäre es unwirtschaftlich, wenn einer seinen Job dafür aufgeben würde. Außerdem wären die Einstiegschancen nach der Betreuung wesentlich schlechter. Bleiben noch diejenigen in der Gesellschaft, die finanziell schlecht dastehen: Alleinerziehende mit geringem Bildungsniveau und Erwerbslose (die bekommen allerdings effektiv kein Betreuungsgeld, beziehungsweise dann einfach weniger Arbeitslosengeld II). Und genau bei den Menschen, die weit unter dem Durchschnittseinkommen verdienen, besteht die Gefahr, dass sie durch dieses zusätzliche Angebot lieber ihren Job aufgeben, das Geld in Anspruch nehmen und danach noch schlechtere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben, was quasi zu einem Teufelskreis führen würde. Hinzu kommt, dass gerade Kinder aus bildungsfernen Familien auf frühkindliche Förderungen wie sie zum Beispiel in einer Kita geboten werden, angewiesen sind. Es gibt noch etliche weitere Gründe, warum das Betreuungsgeld absurd ist, wie bereits vorhandene (steuerliche) Vergünstigungen für Alleinverdiener-Familien, die sinkenden Berufs- und Karrierechancen von Frauen, die immer noch schlechten Betreuungsbedingungen vor allem in Großstädten und, und, und... Deshalb hoffe ich, dass dieser Unsinn bald ein Ende hat (egal ob durch das Verfassungsgericht oder durch eine neue Regierung) und in den Ausbau der Betreuungsangebote investiert wird.
Sascha Böhm
DANA VOLL DRAUF
LASST MAL DIE JUGEND RAN! Die Energiewende. Sie beschäftigt mittlerweile fast jeden - vor allem in der Politik, aber auch uns in der Naturfreundejugend. Dass wir die Energiewende brauchen und wollen, steht außer Frage. Das „wie“ stellt uns eher vor große Herausforderungen: Naturverträglich und sozial muss sie sein. Das sind zwei Aspekte, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien komplexer machen, als es die einzelnen Energiequellen an sich schon sind. Da wurde es Zeit, dass sich die Naturfreundejugend diesem Thema mit einem Projekt annahm. Als zuständige Referentin für das Projekt „U-turn – Energiewende sauber durchdacht“ kam ich so zu meinen ersten Treffen mit dem Jugendbündnis Zukunftsenergie (JBZE). Ich war begeistert von der Motivation und dem Fachwissen dieser jungen Menschen. Abends um 23 Uhr wurde immer noch diskutiert. Bloß keine Pausen vorschlagen, da wurde ich nur belächelt. OK, so schaut also Engagement bei Jugendlichen aus: Wenn, dann machen wir es richtig! Diese Bereitschaft wird unter anderem dadurch gefördert, dass die TeilnehmerInnen alles mitbestimmen und gemeinsam Entscheidungen treffen. An unserem letzten Treffen im September 2012 in Wolfenbüttel widmeten wir uns dem Thema Windkraft. Mit einem Experten besichtigten wir einen Windpark in Geitelde, bevor Gespräche
mit dem Zweckverband Großraum Braunschweig, den Experten für Energiemanagement und Klimaschutz von Merkwatt und der Bürgerinitiative gegen einen Windpark Ahlum-Dettum anstanden. Auf diese Weise bekamen die jungen Menschen ein differenziertes Bild von Windkraftanlagen. Nun geht es daran, die Argumente der BefürworterInnen und GegnerInnen objektiv zu analysieren. Ziel ist es, dass sich die Jugendlichen eine eigene Meinung zum Thema Windkraft und weiteren Erneuerbaren Energien im Konflikt mit dem Naturschutz machen. Von deren Offenheit gegenüber verschiedener Meinungen und ihrem Engagement könnten sich BefürworterInnen und GegnerInnen eine Scheibe abschneiden. Denn diese reden bei den Diskussionen um die Energiewende oft nur gegen- und nicht miteinander – obwohl alle das Gleiche wollen: keine Energie aus fossilen Rohstoffen oder Atomkraftwerken! Sie sollten sich mal die Überlegungen der Jugendlichen anhören, die den Ausbau der Energiewende differenzierter sehen und an einem Kompromiss arbeiten. Denn die jungen Menschen haben klare Vorstellungen davon, wie die Energieversorgung Deutschlands aussehen soll – wenn man sie nur machen lässt. Dana Marquardt
RÄTSEL Ein paar Begriffe aus der aktuellen Jugendsprache. Hättest du es gewusst? 1. 2. 3. 4. 5.
ablaichen abfideln Assitoaster Krampfader-Geschwader Keule
Lösung: 1. Sex haben, 2. extatisch tanzen, 3. Solarium, 4. Ansammlung von Rentnern, 5. Kumpel/Freund
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