NATUR&GUT 2

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Ökologisch, Ganzheitlich und Kreativ leben

5,00 €

Ausgabe 2 Sommer 2016

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mit Ök gion llRe

mode bacher Mies land Ober

Oberland ERLEBEN 68 Seiten mit Tipps und Ideen


© Weishäupl

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vielen dank an das team!

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VERENA ZEMME Herausgeberin

Was mich bewegt, woher kommt die Milch, die wir trinken, und der Käse aufs Brot? Was machen wir am Wochenende? Wie komme ich - ganz ohne Tabletten - raus aus Stress und Anspannung? Was ist mit unseren Wäldern, dem Wasser, den Böden - und was passiert mit der Natur, wenn immer mehr gebaut wird? Wer Fragen stellt, braucht Antworten. Ich selbst lebe so. Und weil ich viele kenne, die ähnlich denken, habe ich vor über einem Jahr die NATUR&GUT gegründet und das erste Heft gemacht. Die überwältigende Reaktion hat mir gezeigt: Der Weg stimmt.

chen Mitma und * nen Gewin

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Bahnhofstraße 2 . Tel.08026-3871403 . 83727 Schliersee . www.bistro-glueckseelig.de Öffnungszeiten: Di - Fr von 11 Uhr bis 17 Uhr . Sa von 11 Uhr bis 22 Uhr . So von 9 Uhr bis 17 Uhr * Schreiben Sie eine email an info@bistro-glueckseelig.de. Unter den eingegangenen Mails werden die 6 Gewinner ausgelost. Einsendeschluss ist der 15. Juli. Rechtsweg ausgeschlossen.

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Deshalb möchte ich mich, auch im Namen des ganzen Teams, herzlich für das positive Feedback und die vielen Abonnements bedanken! Inzwischen ist die NATUR&GUT mit der unverwechselbaren Handschrift von Mathias Leidgschwendner ein kräftiges junges Pflänzchen geworden – und ein Symbol des Miteinander. Hier in der Ausgabe 2 geben sich der Bund Naturschutz, der Gebietsgetreuer Mangfallgebirge, die Tourismuszentralen in Schliersee und Bad

Tölz sowie die Miesbacher Kräuterpädagogen die Hand. Ich freue mich, dass sie alle wieder dabei sind und dazu viele neue Gesichter und Firmen, deren Geschichte wir erzählen können

MATHIAS LEIDGSCHWENDNER Layout - Fotografie und 1000 gute Ideen

Hatten wir 2014 noch auf die Initiative für mehr BIO im Landkreis hingewiesen, ist heute Miesbach anerkannte Öko-Modellregion und ich freue mich sehr, Ihnen Marika Kinshofer, die junge Managerin vorstellen zu können. Ich wünsche mir, dass in den nächsten Jahren die NATUR&GUT weiter wachsen wird. Ich arbeite daran, sie noch praktischer und nützlicher zu machen: Wenn Sie Kritik oder eine Anregung haben ... schreiben Sie uns. Wir freuen uns, wenn wir Teil Ihres gutes Lebens sein dürfen.

gesa trapana Redaktion und Texte - unsere Expertin für Gesundheit & Umwelt lebt in Plau am See

Ihre Verena Zemme Übrigens: Die beiden Bücher aus dem Maurus Verlag haben gewonnen „Unterwegs im Gestern“: Edith Froemmel, Matthias Rackwitz und Annette Zentgraf und „So nah, so fern“: Birgit Obermaier, Elisabeth Roider und Susanne Schaffer. Sie werden den Gewinnern in den nächsten Tagen zugestellt.

SaArtje schulz Texte - Selbsterfahrung - Model Redaktionsassistenz … Es gibt viel zu tun!

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INHALT 22 6

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IM Porträt

Seite 6

GARTEN

Seite 36

FRANZISKAS WELT

Seite 58

ÖKO-MODELLREGION MIESBACH

Seite 10

BAYERN

Seite 40

AKTIV FÜR DIE WELT

SEITE 60

Firmenporträt

Seite 13

RAUS INS GRÜNE!

Seite 42

GEHÖRT, GESEHN, GELESEN

Seite 62

Ich Mach was

Seite 16

MITGEMACHT

Seite 46

FÜR MICH

SEITE 64

Qi Gong 2 TIERE IN MENSCHENHAND REZEPTE

Seite 18 Seite 22 Seite 28

GESUNDHEIT

Seite 48

IMPRESSUM

SEITE 66

VORGESTELLT

Seite 54

VORSCHAU

SEITE 67

GANZHEITLICH LEBEN

Seite 56


MARIKA KINSHOFER

im porträt

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Die Region in guten Händen Seit Oktober 2015 ist es offiziell: Miesbach ist Öko-modellregion. Mit allem drum und dran und einer frisch gebackenen Managerin. Text Verena Zemme

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Fotos Mathias Leidgschwendner

ass sie, die Abendtermine nicht mitgerechnet, etwa 9 Stunden am Tag arbeitet, sieht man Marika Kinshofer wirklich nicht an. Frisch und aufmerksam sitzt sie an diesem 23. Dezember 2015 im Büro der Standortmarketing Gesellschaft in Miesbach (SMG) und wartet auf meine Fragen. Ich bin neugierig: Wie will sie das schaffen, einer so abstrakten Idee wie der Ökomodellregion Leben einzuhauchen – und das zum Wohl der Region und der Menschen, die hier leben? Keine leichte Aufgabe, die da in den Händen von Marika Kinshofer liegt. Aber leicht hat es sich die junge Frau, die in Bad Tölz geboren wurde und zuletzt in Kulmbach gearbeitet hat, noch nie gemacht. Schon zum Abschluss des Studiums hat sie ein Projekt angestoßen, das sich auf philosophische Weise mit allen Aspekten der Ernährung beschäftigt. Ihre Idee: Ein Heft zum Thema, das Jahr für Jahr von den MasterStudierenden weitergeführt wird. Auch das ist Nachhaltigkeit. Wir setzen uns in die kleine Sitzgruppe am

Fenster und legen los. Schon bald wird das Gespräch lebhaft. Ich spüre: Uns bewegt Ähnliches. Wir sind uns einig, dass es wichtig ist, etwas Sinnvolles gegen die Entfremdung zu unternehmen, die zwischen dem Menschen und seinen Lebensmitteln liegt. Und wir sind nicht allein. Selbst in München werden in den KITAs 10% biologisch erzeugte Lebensmittel eingesetzt. Das ist noch zu wenig, aber die Richtung stimmt. Wir kommen rasch auf einen Punkt, der uns beiden am Herzen liegt. Wir fragen uns, wie es möglich ist, dass die bäuerlichen Betriebe, die unser aller Lebensmittel herstellen – und das mit einem Wissen, das in den Familien seit Generationen erworben und weitergeben wurde – so wenig Wertschätzung in der Öffentlichkeit erleben. Im Landkreis Miesbach wird besonders aufmerksam mit den Milchkühen umgegangen: Fast 70% der kleinen und mittleren Höfe wirtschaften sehr naturverträglich im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP). Jeder vierte ist zudem Bio-Bauer – so dass Miesbach deutschlandweit den höchsten BioProzentsatz eines Landkreises inne hat und stolz darauf sein kann. Hier will auch Marika Kinshofer für den ökologischen Weg werben: Sie will die Höfe selbst besuchen und dafür sorgen, dass die Lebensund Arbeitsweise besser beschrieben und bekannter wird. Ganz konkret sollen Flyer und Handouts entstehen. Dort kann dann jeder nachlesen: „Da kommt her, was ich auf dem Teller habe.“

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MARIKA KINSHOFER

IM porträt ter Helmut Brunner zur Verdopplung der Öko-Lebensmittel in Bayern eingeführt hat. Als ich erfahren habe, dass sich Miesbach bewirbt, war ich dabei: In der Heimtatregion für mehr Wertschöpfung arbeiten zu dürfen, ist für mich eine große Ehre.

natur&gut: Welche Ziele halten Sie im ersten Jahr (2016) für erreichbar?

Marika Kinshofer: Die Öko-Modellregion Mies-

bacher Oberland bekannt zu machen und Interesse zu wecken. Es passiert schon so viel im Landkreis im Bereich regionaler Wertschöpfung, Ökologie und Bildung. Ich möchte ein Bild davon malen und weitertragen.

natur&gut: Ernährung ist eines der wichti-

natur&gut: Frau Kinshofer, Sie sind seit Oktober

Oberland, in diesem Fall des gesamten LandManagerin der Öko-Modellregion Miesbacher kreises, seine großen Stärken der kleinteiliOberland. Dazu erst einmal unsere herzliche gen Struktur und im Tourismus hat das MiGratulation. Was ist eigentlich eine Öko-Mo- nisterium überzeugt. dellregion und warum wurde der Landkreis Miesbach ausgewählt? natur&gut: Welche Aufgaben warten in Ihrem Marika Kinshofer: Vielen Dank! Es freut mich neuen Amt auf Sie? überaus, mit dieser Stelle wieder in der Hei- Marika Kinshofer: Diplomatie, gerade wenn mat zu sein. Ich bin in Bad Tölz geboren, es in der Politik um Zusammenarbeit geht. war jedoch durchs Studium und die Arbeit Anwesenheit, nichts geht über persönliche längere Zeit in Wien, Münster und zuletzt in Gespräche. Das bedeutet viele AbendterOberfranken. mine, Veranstaltungen und Vorträge. Ver„Staatlich anständnis und erkannte ÖkoKompromissModellregion“ bereitschaft. – so darf sich Im Austausch Miesbach seit mit unterMai 2015 nenschiedlichsnen. Insgeten Interessamt gibt es Marika Kinshofer senvertretern 12 Gemeindeimmer wieverbünde in der ein geBayern, die über zwei Wettbewerbsrunden meinsames Ziel anzustreben. Jeder Tag ist des Bayerischen Staatsministeriums für Er- ein Erlebnis. nährung, Landwirtschaft und Forsten diese Auszeichnung erhalten haben und deren natur&gut: Was hat Sie persönlich an dieser HeProjektmanagement vorerst für 2 Jahre gerausforderung so gereizt, dass Sie dafür nach fördert wird. Den Öko-Modellregionen liegt Miesbach gekommen sind? ein individuelles Konzept zugrunde, mit Marika Kinshofer: Ich kannte die Öko-Modem sie die Ökologische Landwirtschaft fördellregionen schon durch meine vorherige dern und vor allem Bewusstseinsbildung im Stelle am Kompetenzzentrum für Ernährung Bereich Wertschätzung und regionaler Wertin Kulmbach. Ihr Ursprung liegt im Landesschöpfung betreiben. programm BioRegio 2020, das StaatsminisDas Konzept des Verbundes Miesbacher

„Man wächst mit seinen Aufgaben und dadurch wird man sicherer.“

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gen Grundthemen in Ihrem Leben. Wird ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit auf der besseren Vernetzung von Erzeugern und Konsumenten in unserer Region liegen? Marika Kinshofer: Unsere Ernährung ist für mich das Grundsätzlichste überhaupt. Feuerbachs Zitat: „Du bist, was du isst“, sagt schon sehr viel. Doch um zu erklären, was nachhaltige Ernährung wirklich bedeutet, müssen Gefühle transportiert werden. Das geschieht in der Gemeinschaft beim gemeinsamen Essen und durch Zugänge über Kultur und Kunst. Ja sicherlich, es geht um die engere Verbindung von Erzeuger und Konsument und auch um Verantwortung für sich und sein Umfeld.

natur&gut: In der Zeitung stand, dass sich die Bevölkerung mit allen Anliegen rund um ökologische Lebensmittel an Sie wenden kann – wie war die Resonanz? Marika Kinshofer: Sehr gut, unterschiedlichste Akteure haben sich bei mir gemeldet, Gesundheitspädagogen, Landwirte, Lehrer, Fachleute aus dem Naturschutz. Die hohe Motivation und Bereitschaft für das Thema begeistert. natur&gut: Mit wem arbeiten Sie schon jetzt besonders eng zusammen? Marika Kinshofer: Mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Holzkirchen. Ich habe dort Büromöglichkeiten und werde je nach Projekt auch öfter dort anzutreffen sein. Unternehmensbeispiele sind die Naturkäserei Tegernsee, Herbaria oder die Frischeküche Holzkirchen und einige Landwirte aus der Region. natur&gut: Was wird sich für die Erzeuger im

Landkreis durch Ihre Arbeit ändern / verbessern – und was für den Verbraucher? Marika Kinshofer: Als nächstes sollen die Verbraucher informiert werden, wo sie regionale Bio-Produkte einkaufen können. Erzeuger erhalten Netzwerke und Verkaufsmöglichkeiten und gegenseitige Bewerbung.

natur&gut: Wie sehen Sie die Zukunft der Ökobzw/ Bio-Bewegung? Marika Kinshofer: Ich glaube sie nutzt Ihre Chance, die Zeit ist reif! natur&gut: Wenn Sie eine positive Vision der Zukunft unseres Landkreises zeichnen sollten, was sehen Sie? Marika Kinshofer: Verantwortungsvolles Verhalten und ökologische Orientierung als Lebensgefühl, hier im Miesbacher Oberland, wo die Welt noch in Ordnung ist ;-) Dass Marika Kinshofer ihre Aufgabe mit Systematik, Knowhow und Engagement angeht, steht außer Zweifel. Dass sie bereit ist, das Oberland neu für sich zu entdecken und dass sie ganz unvoreingenommen an ihre Aufgaben herangeht, ist sicher ein Riesenvorteil.

Ich frage mich nur, wie sie das alles erlebt. „Ja, die Öffentlichkeit ist ein neuer Aspekt“, gibt sie unumwunden zu. „Man wird angreifbarer.“ Da spricht sie schon aus Erfahrung: Zur Auftaktveranstaltung, die sie nach dem offiziellen „go“ des Ministeriums mal eben schnell von Donnerstag auf Montag auf die Beine gestellt hat, kamen immerhin fast 100 Personen. Geplant sind weitere Veranstaltungen im BBZ, ATS, HK… Ob sie schon ein Feedback gehört hat? Marika Kinshofer lacht herzlich. „Ja“, sagt sie. „Jemand hat gesagt: ´Groß ist sie ja nicht!´ - ich finde, das ist ein Kompliment.“ Ein Stückchen von der persönlichen Magie der Marika Kinshofer kann ich anschließend beobachten, als wir zum Fototermin in die Natur fahren. Hier draußen unter dem freien Himmel geht eine Wandlung in ihr vor: Für mich wird deutlich: Sie ist die rechte Frau am rechten Ort.

SchmanklerstraSSe Passend zum Thema 2016 Direktvermarktung steht die Schmankerlstraße auf dem Programm. Geplant sind Flyer, Schautafeln und Websiten, auf denen die wichtigsten Stationen zu sehen sind, an denen im Landkreis authentische und biologisch erzeugte Lebensmittel verkauft werden. Wichtig in erster Linie: Die Grundnahrungsmittel… Dafür will die Ökomodellregion ein Logo für alle teilnehmenden Höfe und andere Erzeuger entwickeln. Es ist lizenzfrei, aber als Auszeichnung gedacht und soll auch optisch das richtige Signal setzen.

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ÖKO-MODELLREGION MIESBACH

ÖKO-MODELLREGION MIESBACH

Alle zusammen Kulturlandschaft erhalten und regionale Identität fördern

Der Gemeindeverbund Miesbacher Oberlandhat sich mit einem umfassenden Konzept aus 12 Projekten beim Bayrischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beworben und ist nun als „staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ ausgezeichnet. Die Projekte reichen von regionaler Lebensmittelvermarktung, vermehrtem Anbau von Bio-Kräutern über die Schaffung vielfältiger Blühflächen für Bienenhaltung bis zur Ernährungsbildung mit Ausflügen zu Bauernhöfen für Kinder und Jugendliche. Was den Landkreis Miesbach auszeichnet ist seine touristische Bedeutung als landschaftlich wunderschöne Alpen- und Voralpenregion mit dem Absatzmarkt München vor der Haustüre. Darüber hinaus besitzt das Miesbacher Oberland bereits einen Anteil von fast 30 % Bio-Bauern, was zu einem großen Teil durch das Wasserschutzgebiet Mangfalltal der Stadtwerke München begründet ist. Die Landwirte werden für ihre ökologische Wirtschaftsweise von den Stadtwerken gefördert, um die Wasserqualität möglichst hoch, die Nitratwerte möglichst gering zu halten. Landwirtschaftlich am bedeutensten sind in der Region kleine bis mittlere Milchviehbetriebe mit viel Weidegang. Gerade für diese Betriebe ist es schwer gegenüber den Großmärkten weiter zu bestehen. Fast 70 % der Landwirte unterwerfen sich freiwillig dem

Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), was eine besonders nachhaltige Wirtschaftsweise und hohes Potential für mehr Bio-Betriebe verdeutlicht. Doch das ist nicht der ausschlaggebende Grund für die Auszeichnung. Das Bewerbungskonzept musste breit aufgestellt sein unddie verschiedenen Bereiche Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung betreffen. Den Kopf der Öko-Modellregion, die sogenannte Steuerungsgruppe bilden zwei kommunale Vertreter, die Bürgermeister Josef Lechner aus Fischbachau und Klaus Thurnhuber aus Warngau, der Leiter des Landwirtschaftsamtes in Holzkirchen Dr. Stefan Gabler, die Geschäftsführer des Tourismusverbandes Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) Harald Gemeiner und der Standortmarketing Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH (SMG) Alexander Schmid sowie der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Johann Hacklinger. Damit ist auch die Spitze breit aufgestellt, was bei Weichenstellungen innerhalb der ÖkoModellregion entscheidend ist. Schließlich handelt es sich um den Bereich ganzer Wertschöpfungsketten regionaler Lebensmittel, ökologischer Wirtschaftsweise und bürgernaher Kommunikation. Darauf aufbauend ist das nächste Ziel der Öko-Modellregion der Schluss eines „Ökopakts“. Angelehnt an den Ökopakt des

Staatsministeriums im November 2015 soll mit einem breiten Bündnis aller beteiligten Kommunen, Organisationen, Verbänden und Verbrauchern das Überleben bäuerlicher Betriebe und regionales Bewusstsein gefördert werden. Mit ihrer Unterschrift bekennen sich die Partner des Ökopakts dazu, ihren individuellen Beitrag zur Öko-Modellregion zu leisten. Beispielsweise durch Öffentlichkeitsarbeit, Einsatz von heimischen (Bio-)Produkten, Schaffung von Blühflächen, Pflege von Streuobstwiesen, Bildungs- und Beratungsmaßnahmen und vieles mehr. Dafür stellt Marika Kinshofer die Beteiligungsmöglichkeiten und Projektbeispiele aus anderen Öko-Modellregionen in den Gemeinderatssitzungen des Landkreises vor und hofft auch auf neue Ideen aus den Kommunen. Als Öko-Modellregion hat der Landkreis die Chance einer neuen Plattform, auf der sich sowohl die Landwirtschaft, Politik, Initiativen und Verbände als auch Bürger neu begegnen können. Menschen, die in ihrer Region im nachhaltigen Sinne schon viel bewegen, sich engagieren und unternehmerisch denken gilt es zu unterstützen und zu vernetzten. Dies geschieht mit Vorträgen, Informationsveranstaltungen, Arbeitstreffen verschiedenster Akteure, Exkursionen und Öffentlichkeitsarbeit.

Nächste Veranstaltung:

In Kooperation mit der Konferenz „Anders Wachsen – Alternativen für das Oberland“ organisiert die SMG im Rahmen der ÖkoModellregion am 23.04.2016 eine sogenannte Wertschöpfungs-Radtour. Damit soll der Weg landwirtschaftlicher Produkte von der Erzeugung über Verarbeitung und Vermarktung näher gebracht und ihre Wertschöpfung verfolgt werden können. Erstes Ziel der Tour ist ein Heumilch-Erzeu-

ger-Betrieb für die Naturkäserei Tegernseer Land. Danach geht es zur Schaukäserei in Kreuth, wo die hochwertige Milch veredelt, schließlich zubereitet und verkauft wird. Ein weiterer Tour-Stopp ist die Fischerei Bad Wiessee mit der Aufzuchtstation und dem Aquadome, einem begehbaren Nachbau des Tegernsee-Grunds. Damit stehen Fisch und Käse auf dem Speiseplan und das, was an Wissen in der Erzeugung und Aufzucht im Hinblick auf unsere Region wichtig ist. Zum Schluss werfen wir noch einen Blick in die Tegernsee Arkaden, dort wo Touristen ihr „Schmankerl“ aus dem Landkreis Miesbach mitheimnehmen können. Anmeldung zur Rad-Tour erfolgt über die SMG.

Zu Bio, Siegeln und Bayern

„Bio“ ist nicht nur definiert, es ist im Zusammenhang mit Lebensmitteln durch die EG-Öko-Verordnung geschützt. Diese ÖkoBasisverordnung aus dem Jahr 2007 regelt die Produktion und die Kennzeichnung von biologischen beziehungsweise ökologischen Erzeugnissen. Denn die Begriffe „ökologisch“ und „biologisch“ sowie die Kürzel „ÖKO“ und „BIO“ werden diesbezüglich synonym verwendet und stellen die Erzeugung und Verarbeitung nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus sicher. Nicht zu verwechseln mit den Kennzeichnungen „integrierter Landbau“, „aus kontrolliertem Vertragsanbau“, „umweltschonend“, „extensiv“, „naturnah“, „unbehandelt“ oder „kontrolliert“. Diese Begriffe sichern weder Herstellung noch Verarbeitung im Sinne der ökologischen Landwirtschaft. Deshalb gilt „Wo Bio drauf steht, ist Bio drin!“. Allerdings gibt es unterschiedliches Bio. Grundlegend sind die EU-Rechtsvorschriften. Darüberhinausgehen die Richtlinien der ökologischen Anbauverbände wie Naturland, Bioland, Biokreis oder Demeter mit den

strengsten Vorgaben. Vereinfacht betreffen die Grundsätze des ökologischen Landbaus: ● eine möglichst geschlossenen Nährstoffkreislaufwirtschaft ● Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch geeignete Sortenwahl und vielfältige Fruchtfolge ● ArtgerechteTierhaltung bezüglich Platz- und Auslaufbedarf ● Verbot mineralischer Stichstoffdünger und chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel ● Flächengebundener Tierhaltung, das heißt die Anzahl der gehaltenen Tiere ist auf die Futterfläche beschränkt. Der Zukauf von Futtermitteln ist nur begrenzt erlaubt. Bei der Weiterverarbeitung der Lebensmittel wird auf Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Aromen verzichtet. Auch die Bestrahlung mit ionisierten Strahlen ist nicht zugelassen und Gentechnik ist auf allen Stufen der Herstellung und Verarbeitung tabu. Kontrolliert werden die Erzeugerbetriebe, die Herstellung und Verarbeitung der Produkte sowie die Kennzeichnung von staatlich zugelassenen privaten ÖkoKontrollstellen. Wer sich ökologisch auszeichnet und die Richtlinien nicht einhält, macht sich strafbar. Alle Öko-/Bio-Produkte aus Deutschland müssen das EU-Bio-Logo,die Codenummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle enthalten, z.B. DE-ÖKO-001 oder DEÖKO-003 und eine allgemeine Herkunftsangabe der Zutaten.

Marika Kinshofer

Studierte Ernährungswissenschaften in Wien, sowie Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft in Münster und arbeitete zuletzt beim Kompetenzzentrum für Ernährung (Kern) in Kulmbach. Seit 16 Jahren beschäftigt sie sich mit ökologischen Lebensmitteln, nachhaltiger Ernährung und ihrer Kommunikation. Kommt ursprünglich aus Bad Tölz und isst am liebsten Äpfel jeglicher Sorte.

Für Durchblick im Bio-Siegel-Dschungel:

EU – Bio-Logo (Euro-Blatt) Ist seit 2012 Pflicht auf Bio-Produkten und sichert eine EU-weite Mindestqualität.

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Deutsches Bio-Siegel Seit 2001 auf dem Markt. Das deutsche Bio-Siegel kann freiwillig zusätzlich verwendet werden und weist ebenfalls auf dieEU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau.

Öko-Anbauverbands-Siegel: Die Verbandsrichtlinien gehen über die Bestimmungen der EU-Öko-Verordnung hinaus.

Bio-Handelsmarken der Supermärkte und Diskounter: Produkte dieser Marken müssen ebenfalls das EU-Bio-Logo aufweisen und halten die Mindeststandards der EU-ÖkoVerordnung ein.

Seit 2015 gibt es ein Bayerisches Bio-Siegel: Die Qualitätskriterien liegen wie bei den bayerischen Öko-Verbänden über der EG-Öko-Verordnung. Alle Rohstoffe müssen aus Bayern stammen. Alle Schritte von der Erzeugung der Rohstoffe über die Verarbeitung bis zum fertigen Lebensmittel

müssen in Bayern liegen. * *Mögliche Ausnahmen bei verarbeiteten Produkten: Maximal ein Drittel der Zutaten pflanzlichen Ursprungs sowie untergeordnete Zutaten (z.B. Gelatine, Naturdärme) müssen nicht aus der Region stammen, falls diese nicht, nicht regelmäßig oder nicht in marktrelevanter Menge bzw. Qualität erzeugt werden können. Ausnahmegenehmigungen müssen beantragt und im Einzelfall geprüft werden.

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Eine neue Gartenmesse für Schliersee Die Entscheidung fiel auf der Chelsea Flower Show. Nach London war Reiner Pertl, ChefGärtner der Gemeinde Schliersee, gereist, als er inmitten der wichtigsten und größten Gartenschau der Welt plötzlich wusste: „Und wir konzentrieren uns aufs Garteln.“ Aus dieser Idee entstand der Schlierseer GARTENZAUBER. Am 3. Juni ist es so weit. Zum ersten Mal steht dann der Kurpark am Schliersee ganz im Zeichen des Gartens. Alle 14 Gartenbauvereine des Landkreises Miesbach werden ihre liebevoll hergerichteten Stände direkt am See vor der malerischen Bergkulisse aufschlagen. Inmitten dieser Fülle kann sich jeder Hobbygärtner in Ruhe umsehen und umfassend über Balkonpflanzen, Gemüsebeete und Gartendekorationen informieren.

Von den Profis lernen

Ein buntes Rahmenprogramm

Das Besondere am Schlierseeer GARTENZAUBER: Während auf anderen Garten-Events eine Fülle von Ausstellern aller Art zugegen sind, bringen die besten Garten-Profis der Region nicht nur ihre schönsten Pflanzen mit nach Schliersee, sondern sie stehen dort den Besuchern auch mit ihrem unbezahlbaren praktischen Wissen zur Seite. Selbst auf spezielle Situationen haben sich die Gärtner und Gartenbautriebe schon eingerichtet und haben seltene Geranien, Obstbäume für den kleinen Garten, Kräuter und Wichtiges zum Dauerbrenner Rosen im Gepäck. Der Premiumpartner, das Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee, wird speziell für den 1. Schlierseeer GARTENZAUBER einen Altbayerischen Bauerngarten anlegen, der als eine Art Lehr- und Schaugarten im Park festinstalliert bleibt.

Zusätzlich zu diesem sicher einmalig intensiven Garten-Erlebnis haben die Veranstalter, das Team der Gäste-Information sich Abwechslungsreiches einfallen lassen. Früh übt sich, was ein Gärtner werden will ... Und so ist dafür gesorgt, dass in einem gesonderten Bereich Kinder die Welt des Gartens einmal anders erleben können: Für die Kleinen gibt es die Möglichkeit, Blumentöpfe zu bemalen und anschließend zu bepflanzen. Für die Erwachsenen ist die Schlierseer Kreativwerkstatt vor Ort. Verkaufsstände von Landschaftsgärtnereien und Gartenbaufirmen sowie ein Bereich mit Gastronomie und Live-Musik runden das Angebot ab. Und als Extra beteiligen sich die Schlierseer Geschäftsleute mit einem verkaufsoffenen Sonntag.

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Viele interessante Vorträge, beispielsweise zur artgerechten Düngung und Pflege, zu heimischen Orchideen oder alles zum Thema Rosen . .zu den. seltenen Gelegenheiten, nicht gehören nur . Wissen . .zu erwerben. Es dürfen natürlich auch Fragen gestellt werden! Da wird es nicht . . . . nur um die Fragen nach der Verbesserung des . Bodens, der Wahl der richtigen Pflanzen für jeden Standort, die beste Pflanz- und Setzzeit . und die Pflege „schwieriger“ Sorten gehen – . Themen, die auf den speziellen Böden und im Klima . des Alpenvorlandes so manchen Garten- oder Balkonbesitzer bewegen!

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Gartenzauber

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. Ausstellung . . . . Informationen . . . . . 2 0.1 6 . . . . . . Fachvorträge . . . Verkaufsstände . . . . . . . . . Unterhaltung und . . . . . . . . vieles . mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlierseer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vom . 3.. bis. 5.. Juni . 2016 . . . . . . . . . . . . . im . Kurpark . . . und . in. der. . . . . GARTENZAUBER . . . . . . .Vitalwelt . . Schliersee . . . . . . . das . Wichtigste . . auf einen Blick Wann: . . . . . . . . . . . . . . . . Freitag, 03.06.2016 von 17:00 – 21:00 Uhr 04.06.2016 von 11:00 – 19:00 Uhr . . . . . . Freitag . vonvon .17 11bisbis .21 19UhrUhr . . . . . Samstag, . . 05.06.2016 Samstag Sonntag, von 10:00 – 18:00 Uhr . . . . . . . Sonntag . von.10 bis.18 Uhr. . . . . Wo:.Schliersee Kurpark und Vitalwelt Schliersee . . . . . . . . . . . . . . Feierliche . 18 .Uhr Eröffnung: Freitag, 03.06.2016 um . . . . . . . Alles . rund .um den. Garten . . . . Schirmherr: Landrat Wolfgang Rzehak in Zusammenarbeit mit . den Gartenbauvereinen . . . . . . . des Landkreises . . Miesbach . . . . . Eintritt: . . Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 5,- Euro. Jugendliche, . . . . . . . . . . . . . . . Senioren . . ab.65 Jahren, . Kurkartenbesitzer und Gartenbauvereinsmitglieder mit Ausweis er. . . . . . . . . . . . . . . . halten ermäßigten Eintritt für drei Euro. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.schliersee.de . . . . . . . . E

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Zuhören und diskutieren

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STERNENFAIR MILCH Text Verena Zemme Fotos Mathias Leidgschwendner

Ein guter Ansatz Wir wissen: Milch ist nicht Milch. Aber auch Bio ist nicht alles

Jakob Niedermaier hat eine Mission. Man merkt das sofort, wenn man ihm begegnet. „Ich bin Bauer“, sagt der Chef der MVS Milchvermarktungs-GmbH eingangs, und ich weiß, was er damit sagen will: Er ist einer, der weiß, wovon er spricht und dem man kein X für ein U vormachen kann. Jetzt sitzt er durchaus mit Stolz in seinem hellen großen Konferenzraum in Pfaffing und erklärt gerne, was es mit der Milch auf sich hat, die den wohlklingenden Namen STERNENFAIRMILCH trägt. „Die fünf Sterne sollen, wie in der Gastronomie, signalisieren, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt. Und fair – das sind die Preise, die wir den Milchbauern zahlen. Wir haben uns zu einem Preis von 40 Cent pro Liter Sternenfair-Milch verpflichtet.“ Das Konzept klingt gut und hinter ihm sieht man die perfekte Umsetzung: Die Kuh auf dem Roll-Up wirkt so vergnügt und sympathisch, dass man wissen will, welche Kriterien ein Hofbesitzer erfüllen muss, um als Zulieferer in Frage zu kommen.

Streng - die eigenen Richtlinien „Unsere Lieferbetriebe müssen tatsächlich festgeschriebene Kriterien zum Umweltschutz erfüllen, damit wir ihre Milch übernehmen.“ Gelebter Schutz, das sind für Niedermaier vor allem Tierwohl und Bienenfreundlichkeit. Der letzte Punkt lässt mich aufhorchen, weiß ich doch, dass den Bienen

beim Mähen übel mitgespielt wird, dass ganze Völker beim Nektarsammeln von den Mähmaschinen zerhäckselt werden. Niedermaier nickt. „Wo es immer nur um Quote und Profit geht, herrscht ein Denken, das die Natur ignoriert.“ Dabei sei es so einfach, auf die Bienen Rücksicht zu nehmen, sagt er. „Unsere STERNENFAIR-Landwirte verpflichten sich,

außerhalb der Bienenflugzeit, die je nach Witterung ca. zwischen 09:00 Uhr und 17:00 Uhr ist, zu mähen oder nicht schneller als 12 km/h zu fahren.“ Zudem sind bienenschädliche Pflanzenschutzmittel, die sogenannten Neonicotinoide, ausnahmslos verboten.

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STERNENFAIR MILCH

FIRMENPORTRÄT

Jeder Hof = ein Umwelt-Projekt Sind die Bienen einmal ins Blickfeld der Bauern gerückt, ist es meist nicht weit bis zu einem nächsten Schritt. Da jeder sternenfair-Betrieb ein Umwelt- oder Tierschutzprojekt realisieren muss, entscheiden sich viele für die Verbesserung des Blütenangebots auf den Flächen und reservieren ein Stück Land als Bienen- und Insektenweide, auf dem es dann bald rund um die Uhr summt und brummt. Diese Bienenweiden werden noch aus einem zweiten Grund gerne von den Imkern für ihre Völker genutzt: Alle STERNENFAIR-Höfe sind zertifiziert und stehen für eine gentechnikfreie Wertschöpfungskette. Immer den ganz konkreten Schutz von Pflanzen, Tieren, Böden und Wasser im Auge dürfen bei sternenfair in der Fütterung auch keine Futtermittel aus Übersee eingesetzt werden. Die Abholzung von Regenwald für den Anbau von meist genverändertem Soja soll auf keinen Fall unterstützt werden. Denn gutes Futter wächst am besten auf hofnahen Wiesen und Feldern, so muss jeder Hof einen Grünlandanteil von mindestens 60 % haben. Silomais und Kraftfutter sind auf niedrigem Niveau begrenzt.

Gutes Rundum-Konzept Was für die Kühe gut ist, tut auch dem Menschen gut. Denn wenn Kühe das fressen, was sie von Natur aus vertragen, Gras – dann ist auch die Milch hochwertiger. Hohe Omega-3 Werte sind typisch für eine solche natürlich produzierte Milch. Doch das Konzept ist umfangreicher – die Milch nur ein Baustein. Zu den Zielen, für die sich die MVS Milchvermarktungs-GmbH einsetzt, gehört viel mehr: So wird auf Gesunderhaltung der Böden, Wiesen und Felder geachtet. Das heißt unter anderem, vielfältige Fruchtfolge, Winterbegrünung, Verzicht auf bienenschädliche Pestizide und Glyphosat. Auch die Vielfalt unserer Kulturlandschaft mit Streuobstwiesen, bewirtschafteten Steilhängen, ein artenreiches Grünland mit belebten Hecken, Rainen,

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Alleen, offenen Wiesengräben, Tümpeln und stufigen Waldsäumen gehören dazu – sie alle sind Umweltprojekte von sternenfairMilchbauern und dadurch Lebensräume für Insekten, Amphibien, Vögel und kleine Säugetiere. Ob es schwierig war, genügend Betriebe zu finden, um eine ganze Milchvermarktung zu gründen, will ich wissen. „Nein, die Betriebe zu finden war einfach. Viele Bauern wollen von sich aus etwas tun, um das Erbe und Wissen der Vorfahren über natürliche Landwirtschaft und Viehhaltung am Leben zu erhalten. So manchem sind allerdings die Kosten für eine Bio-Umstellung des Hofes zu hoch, da sind wir eine gute Alternative.“ Das bestätigt ein wenig später auch Sebastian Bauer vom Zottnerhof in Frasdorf, den wir als Beispielhof besuchen.

Zottnerhof Wir hatten den Termin immer wieder verschoben und dann hätte das Wetter nicht besser sein können. Kein Wölkchen ist zu sehen, als wir hoch oben auf der Alm ankommen, die zum Zottnerhof gehört „Gepachtet vom Baron von Cramer-Klett. Das hier war einmal der höchst gelegene Hof von Frasdorf!“, weiß Sebastian Bauer. Gemütlich und doch erhaben wirkt das alte Bauernhaus, das mit einem Gemüsegarten, einem Bachlauf mitten durchs Gelände völlig autark ist und in der Mittagssonne so einladend wirkt, dass man am liebsten die Stadt für immer hinter sich lassen möchte. Weit schweift der Blick hinaus über den Paradieshang in Richtung Kampenwand. Ein Platz, wie er schöner nicht sein kann und die Kinderstube der Kühe, die auf dem Zottnerhof dafür sorgen, dass der Laden läuft und die siebenköpfige Familie gut leben kann. Sobald die Kälbchen aus dem Iglu raus dürfen, verbringen sie hier oben die Zeit, bis sie in den Laufstall einpassieren und ihr Leben zwischen Kratzbürste und automatischem Melkstand verbringen – der Stall ist auf dem neuesten Stand der Technik.

Der Anfang ist gemacht Dass seine Ideen und Überzeugungen – die nach und nach durchzusetzen, ihn viel Engagement und schlaflose Nächte gekostet hat –, immer mehr Boden gewinnen, freut den Pionier, hinter dem ein treues Team steht. Sein jüngster Erfolg ist ein wichtiger Schritt: Es war nicht einfach, eine Molkerei zu finden, die mit den eher geringen Mengen arbeiten wollte oder konnte – viele Molkereien gehören zu Konzernen, die sozusagen von der Kuh im Stall bis zum Frucht-Joghurtbecher im Kühlregal alles unter einem wirtschaftlichen Dach versammeln. Jahrelang konnte die wertvolle STERNENFAIRMILCH nur als H-Milch angeboten werden. Umso mehr freut sich Jakob Niedermaier, dass es gelungen ist, die Milch frisch ins Regal zu bringen. Bei REWE ist sie jetzt als FRISCHE WEIDEMILCH mit 1,5 % und mit 3,5 % Fett zu haben. „Weidemilch“ bedeutet bei STERNENFAIR, dass die Kühe mindestens fünf Monate im Jahr und täglich mindestens acht Stunden auf der Weide sind. Die Milchbauern, die am Konzept teilnehmen, sind auch auf der sternenfair-Website vertreten und stellen dort sich und ihre Arbeit vor.

Viel zu lernen Unsere Besuche in Pfaffing und Frasdorf haben mir einmal mehr gezeigt, dass hinter einem erfolgreichen Hof viel Wissen steht. Das geht von der Hoftor-Bilanz bis zur Pflanzenkunde. So hat mich der Ausflug in die STERNENFAIR-Welt nicht nur das mir bisher unbekannte Wort Pfettenbrettl gelehrt. Ich habe auch gelernt, dass Zwillingskälber meist unfruchtbar sind und Pustertaler Sprinzen gerne mit Fleckvieh gekreuzt werden. Ich weiß jetzt, dass Stickstoff im Boden gut ist, aber ein zu Viel schlecht – und dass Klee der Indikator ist: Viel Klee sagt uns, dass der Boden gesund ist – was wiederum gut für die Bienen ist. Jakob Niedermaier und die STERNENFAIR-Bauern wissen das. Sie sind auf einem guten Weg.

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ICH MACH WAS!

MAMA OCLLO dermitis-geplagte Babys. Insbesondere nachts ist angenehme Leibwäsche wichtig für einen ungestörten Schlaf. Die federleichte, sanft auf der Haut liegende PimaBaumwolle speichert die Körperwärme und die Babys kühlen nicht aus, schwitzen aber auch nicht. Viele Kundenstimmen bestätigen die wohltuende Wirkung der Babywäsche gerade bei Neigung zu Neurodermitis. Wie die Firmengründerin Martina auch von ihrem eigenen Sohn Miguel berichtet, sind tierische und harte, kratzige Materialien in diesen Fällen zu meiden. Die Wickelbodys von Mama Ocllo verschaffen den Kindern spürbar Linderung.

Das Besondere: Nachhaltigkeit

Mama Ocllo gut beschützt von Anfang an Text Gesa Trapana

Mama Ocllo (ausgesprochen ock-jo) ist die Mutter-Gottheit der Inka. Nach der Legende wurde sie von ihrem Vater, dem Sonnengott ausgesandt, die Welt zu verbessern. Gemeinsam mit ihrem Bruder gründete sie das Inkareich mit der Stadt Cusco als Mittelpunkt. Mama Ocllo lehrte die Menschen zu weben, zu nähen und zu kochen. Sie gilt bis heute nicht nur als Fruchtbarkeitssymbol, sondern als Schutzgöttin der Weberei. Welch passende Namensgeberin für eine Firmenidee, die Babys den Start ins Leben so angenehm wie möglich gestalten will.

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Fotos Mama Ocllo

Das Gründerteam von Mama Ocllo ist dem Andenstaat Peru in vielfältiger Weise verbunden. Martina Sturainer de Cueto lernte ihren Mann Gustavo während eines Studienaufenthalts dort kennen, ebenso wie die Pariser Designerin der Babykleidung, Telma Sousa De Brito. Aus der Kombination der Fähigkeiten dieses Kleeblatts und ihren Netzwerken entstand ein Powermix mit Köpfchen und Esprit. Das Produkt der Firma, ihre Babykleidung, ist nicht nur zauberhaft und hochwertig vom Material her, sondern auch in ökologischer Hinsicht beispielhaft.

Mama Ocllo legt Wert auf eine nachhaltige Produktion, die peruanische Ressourcen, Bauern und Arbeiterinnen nicht ausbeutet, sondern schrittweise mit ihnen in eine bessere Zukunft wächst. Dazu gehört, die Umwelt beim Herstellungsprozess zu schonen, die Arbeitsund Lebensbedingungen wirtschaftlich benachteiligter Menschen zu verbessern und ihren gerechten Anteil am Gewinn zu vergrößern. Eine klassische Win-Win-Situation. Denn so profitieren nicht nur die peruanischen Partner, sondern auch die Kunden von der erstklassigen Qualität. Mütter und Väter können sicher sein, dass der Anbau der Baumwolle nach international zertifizierten GOTS-Methoden erfolgt. Von gleichbleibender Qualität und Fairness der Herstellung überzeugt sich das Team von Mama Ocllo immer wieder persönlich und vor Ort in Peru. Genäht werden die hübschen Kleidungsstücke in einem Familienbetrieb in Lima, Peru. Ihre handgestrickte Waren bezieht Mama Ocllo direkt von einer Non-ProfitOrganisation: „Manuela Ramos“ ist eine Initiative für peruanische Frauen, die den Strickerinnen nicht nur faire Bezahlung sichert und ihnen zudem ein Gefühl der Wertschätzung für ihre Arbeit, mehr Selbstbewusstsein und wirtschaftliche Unabhängigkeit gibt. Angefangen hat die Zusammenarbeit mit niedlichen Mama Ocllo-Fingerpüppchen. Mittlerweile hat sich die Angebotspalette erweitert auf babygerechte Schlaf- und Kuscheltiere und Baby-Boots aus superweicher BabyAlpaka-Wolle.

Vegane Seide

Das Highlight der Sommerkollektion sind die Wickelbodys und Pumphosen aus peruanischer Bio-Baumwolle. Pima-Baumwolle wird auch „vegane Seide“ genannt, weil sie so streichelzart und leicht ist wie Seide, im Gegensatz zu dieser aber gut waschbar. Bei entsprechender Pflege wird sie im Lauf der Zeit weicher statt härter wie sonst bei herkömmlicher Baumwolle der Fall. Pflegetipps finden Sie übrigens wie viele weitere Hintergrundinformationen auf der Webseite www. mama-ocllo.com. Pima-Baumwolle besteht aus besonders langen Naturfasern, die von Hand geerntet und weiterverarbeitet werden. In den GOTS-zertifizierten Interlock-Stoffen der Mama Ocllo-Produktion finden sich keinerlei Pesitizide oder Chemikalien. Die Farben sind ebenfalls 100%ig schadstofffrei. Die Bio-Qualität der Wickelbodys aus PimaBaumwolle kombiniert mit ihrem hohen Tragekomfort macht sie ideal für Neuro-

NATUR&GUT: Ihr Sohn Miguel ist mittlerwei-

le über 2 Jahre alt. Wird Ihr Angebot mit ihm wachsen? Martina Sturainer de Cueto: Wir lieben Pima Baumwolle, deshalb wird unser Miguel auch weiterhin in den Genuss von Bodies und Shirts aus den kostbaren Naturfasern kommen. Allerdings haben wir bisher keine Pläne, unser eigenes Sortiment um Kleinkindergrößen zu erweitern. Wir haben uns auf die Entwicklung und Produktion von Babykleidung bis aktuell

WeiSSes Gold Perus

Ein weiterer wichtiger Rohstoff aus Zentral-Peru ist die nach ihrem Züchter Fermín Tangüis benannte Tangüis-Baumwolle. Diese Baumwolle mit langer Faser ist sehr widerstandsfähig. In Bio-Qualität ist sie besonders empfehlenswert: hervorragend temperaturregulierend, antiallergen, angenehm weich und dabei robust auch bei häufigem Waschen. Das macht sie auch zum idealen Material für die handgearbeiteten Kuscheltiere von Mama Ocllo wie „Pepe der Wal“ oder die liebenswerten „Mama- und Papa-Hasen“.

Online-Verkauf

Mama Ocllo stellt aufgrund der hohen Ansprüche an Material und Verarbeitung, aufgrund der Transportkosten und der vergleichsweise geringen Menge an hergestellten Kleidungsstücken keine Billigware her. Um die Kosten trotzdem erträglich zu halten, wird hauptsächlich über den Onlineshop im Direktversand verkauft. Die Webseite www.mama-ocllo.com bietet über diesen Shop hinaus Pflegetipps, viele interessante Hintergründe zu den verwendeten Materialien, zum Herkunftsland Peru, Partnern und Anbaumethoden. Es gibt einen Blog zu aktuellen Themen rund um die Gesundheit Ihres Kindes, einen Newsletter und last but not least Prämien. Stellen Sie sich Ihre eigene Schatztruhe zusammen mit Inti-Goldtalern für treue Kunden.

Das Angebot

Die bereits erwähnten Wickelbodys und Pumphosen aus federleichtem Pima-Cotton sind derzeit der Renner für heiße Tage und Nächte. Es gibt sie mit kurzem Arm oder langärmelig zum Drunterziehen oder für kühleres Wetter. Außerdem sind derzeit Kleidchen, Strampler und Shirts im Onlineshop unter www.mama-ocllo-com zu finden.

24 Monate spezialisiert, da die zarte Babyhaut während der ersten beiden Jahre eines besonderen Schutzes bedarf. Bevor wir uns an neue Konfektionsgrößen heranwagen, wird unser aktuelles Sortiment um viele neue Lieblingsstücke wachsen. Und ihr dürft gespannt sein, denn wir halten noch viele Überraschungen für euch bereit. NATUR&GUT: Was dürfen wir in Zukunft von

Mama Ocllo erwarten?

mehr unter om www.mama-ocllo.c Martina Sturainer de Cueto: Wir arbeiten nicht mit Kollektionen. Vielmehr bauen wir unser Sortiment kontinuierlich aus. Soeben sind unsere neuen Kuscheltiere in Produktion gegangen, darunter Fuchs, Äffchen und Giraffe aus Biobaumwolle. Im Sommer erwarten wir dann unseren neuen Bodys, erstmals mit niedlichen Aufdrucken und Schlupfkragen, für Babys bis zu 24 Monate.

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QI GONG 2 Text Saartje Schulz

Fotos Mathias Leidgschwendner

Qi Gong 2 Mach mit:

SCHNUPPERKURS IN zwei TEILEN

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Wie eine Windmühle

Wie eine Windmühle, deren Flügel sich langsam, aber unablässig drehen, dehne ich den Körper in einer kreisenden Bewegung - als würde sich die letzte Blockade in meinem Körper auflösen. Das mache ich zu jeder Seite dreimal.

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QiGong ist eine ruhige, sanfte, aber sehr effektive Energiearbeit, mit der Sie die Energien im ganzen Körper ausbalancieren. Mit der Übung, die wir Ihnen heute zeigen, lösen Sie in langen Kreisen vorhandene Blockaden. Dann führen Sie das Qi zur Ruhe, sammeln es im Bauchraum und beenden den Zyklus.

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mit dem Ball spielen

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Stellen Sie sich vor, dass Sie die gesammelte Energie wie einen Basketball leicht und vorsichtig dribbeln. Dabei ist gut zu spüren, wie die ganze, aufgewirbelte Energie sich langsam wie ein Sternenstaub auf mich herabsenkt und das Qi beruhigt, das sich jetzt zum Ende der Übung wieder in mir sammeln soll.

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MACH MIT!

Energie sammeln

colour moods Sab Schönmayr ist als Flugbegleiterin um die ganze Welt gereist. Seit jeher faszinierten die feingliedrige, modebewusste Frau die prächtigen Stoffe und Farben Asiens. Nach und nach wurde sie bei den Stopovers in Hongkong, Singapur und Karachi Stammkundin in kleinen Schneidereien, bei denen sie sich Kleider anfertigen ließ. Zunehmend beschäftigte sie dabei die Frage: „Wie kann es sein, dass bei den Massenproduktionen aus Fernost über 800 Prozent der erzeugten Gewinnspanne bei großen Konzernen landen, statt auf die Erzeuger verteilt zu werden?“ Und sie beschloss: „Es muss möglich sein, ein Kleidungsstück zu fairen Bedingungen für

Zum Speichern des guten Qi beugen Sie sich weit vor und holen die Lebensenergie Qi aus dem Kosmos zu sich. Das ist eine sehr kraftvolle Übung, sie lässt sich gut visualisieren. Anschließend die Arme senken, die Hände auf das Energiezentrum im Bauchraum legen und das Qi dort sammeln - Frauen legen die rechte Hand unter die linke; Männer umgekehrt.

Schokolade mit Charme

Vor der Eröffnung ihrer Chocolaterie am 11. März 2006 konnte sie vor Aufregung kaum schlafen, erzählt Sabine Öttl. Immerhin waren einige Last-Minute-Details waren noch nicht ganz perfekt … Heute, zehn Jahre später ist dieses Schatzkästchen im Herzen Miesbachs vom Geheimtipp für Genießer zur festen Größe unter den individuellen Einkaufsadressen der Stadt geworden.

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6. Danke. Und AbschieD

Am Ende des Übungszyklus stellen Sie sich aufrecht hin - die Füße schulterbreit auseinandergestellt - öffnen die Augen, nehmen die Umgebung bewusst wahr. Den linken Fuß zum rechten ziehen, die Zunge hinter die unteren Schneidezähne legen, mit beiden Händen eine Hohlfaust machen, die Hände aneinandergelegt vor den Brustkorb führen. Verbeugen Sie sich leicht zum Dank. Sie sind wieder vollkommen wach und klar.

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Der Duft von Pralinen

Schon beim Eintreten erschnuppert man: „Ah, diese einladenden schokoladig-würzigen Aromen!“ Gerne schweift der Blick über die Regale, bleibt an raffinierten bunten Süßigkeiten, edlen Spirituosenflakons und einer reichen Auswahl schimmernder Teedosen hängen. Um doch wieder zu der verlockenden Pracht der Pralinentheke zurückzukehren. Eine Parade von über 60 Sorten zartschmelzender, samtigweicher bis süß-scharfer Köstlichkeiten stellt den Käufer hier wahrlich vor die Qual der Wahl.

Die Lust am Wählen

Wie gut, dass man in der Chocolaterie erstklassig beraten wird! So findet jeder in der verlockenden Vielfalt seine Lieblings-Pralinen oder die passenden Präsente. Die zufriedenen Stammkunden kehren seit Jahren immer wieder, und doch entdeckt man noch beim wiederholten Besuch Neues und Überraschendes.

Voller Überraschungen

Neben Altbewährtem wie fruchtigen Trüffeln – davon viele ohne Alkohol – oder handgefer-

tigten Bonbons und Lutschern für die Kleinen setzen die Öttls auch auf das Besondere: Balsamico-Caramel-Pralinen, originelle Schokoladen-Figuren, erstklassige Trinkschokoladen und ausgefallenes Ingwerkonfekt. Whisky und Marmeladen von Slyrs aus Neuhaus, Edelbrände und Liqueure von der Destillerie Lantenhammer runden die breite Angebotspalette ab. Urlauber greifen gern zu den „Miesbacher Busserln“ oder „Miesbacher Haferln“.

Die gute Schokolade

Viele der exklusiven Schokoladen und der Teesorten sind zudem ein Luxus, den man sich mit gutem Gewissen leisten kann, tragen sie doch Biosiegel und sind Fairtrade-Produkte. 90 Prozent aller Kakaoanbauer sind kleine Familienbetriebe in den ärmeren Regionen Amerikas und Afrikas rund um den Äquator. Fairtrade hilft diesen Bauern ihr Einkommen und ihre Zukunft zu sichern. Und auch wenn wir zu gerne noch weiter stöbern würden – aus der Chocolaterie gehen wir in jedem Fall glücklich heraus.

Geschenk mit Herz

Rund ums Jahr ein passendes Geschenk sind die köstlichen Pralinenherzen. Das Schoko-Herz gibt es in unterschiedlichen Größen – vom süßen Mini-Herz bis zum Prachtstück. Gefüllt sind die Herzen mit einer Auswahl herrlich frischer Pralinen. Stück für Stück kleine Meisterwerke, die mit jedem Bissen aufs Feinste verwöhnen.

Heimbucherwinkl 2 unweit des Marktplatzes Mo-Fr von 9.00-13.00 + 14.30 bis 18.00 Uhr Sa von 9.00-13.00 Uhr. Oder stöbern Sie vorab im Sortiment unter www.chocolaterie-miesbach.de


Tiere in Menschenhand

BIENEN

Fakten und Fragen Tatsache ist, dass selbst nach einem so vergleichsweise milden Winter wie dem letzten ein Drittel der Bienenvölker in ganz Deutschland verendet war (etwa 225.000 von den rund 750.000 gemeldeten Bienenvölkern; Quelle Deutsches Bienenmonitoring). Die Zahlen aus anderen Ländern sind ähnlich oder sogar noch alarmierender. Wenn das Gesumm eifrig sammelnder Bienen im Frühjahr und Sommer tatsächlich ein Auslaufmodell ist, wer ist dann schuld? Sind es die Imker mit ihren modernen, verzärtelten Zuchtbienen: Halten die einfach nichts aus? Oder findet eine natürliche Auslese statt mit dem Ziel, eine widerstandsfähigere, aber weniger zahme Bienenart zu formen, die unabhängig von den wirtschaftlichen Interessen der Menschen die Bestäubung der Pflanzen übernehmen wird?

Bienen heute

Sind die Bienen noch zu retten?

Was ist dran an den seit einigen Jahren kursierenden Hiobsbotschaften über das weltweite Bienensterben? Text Gesa Trapana

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Fotos Mathias Leidgschwendner

Die Wahrheit über das Bienensterben ist komplex, doch sicher ist, dass die Bienen, eine seit Jahrmillionen bewährte Lebensform, in die Mühlen moderner Industrialisierung und Kommerzialisierung geraten sind. Die heutige westlichen Honigbiene, Apis mellifera, ist ein Zuchterfolg des Menschen. Ihre Ursprungsform wurde so weit selektiert, dass bei uns die Rassen Carnica und Buckfast, aufgrund ihrer besseren Lenkbarkeit und ihres besonders hohen Ertrags vom Menschen bevorzugt, vorherrschen.

Je mehr diese Hochleistungsbienen für uns arbeiten – je mehr Honig sie produzieren und „liefern“ –, desto abhängiger sind sie von der Winterfütterung und Betreuung durch den Menschen. Die Zunahme der industrialisierten Landwirtschaft, einhergehend mit mehr und mehr Pestizideinsatz, macht den Bienen seit vielen Generationen zu schaffen. Zeitgleich verschwinden artgerechte Lebensräume mit der natürlichen Blütenfolge von März bis Oktober. Schädlinge und Krankheiten, allen voran die Varroamilbe und die Amerikanische Faulbrut, treten gehäuft auf und haben mit geschwächten Bienen leichtes Spiel. Neuerdings wurde auch der Einfluss einer parasitären Fliegenart namens Apocephalusborealis diskutiert. Auch wenn die Erkenntnis sich in den USA und China, wo wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen, offenbar noch nicht durchgesetzt hat: Der Mensch mit seinen Taten ist der Grund für das Bienensterben. Was können wir also tun?

Die Stadt als Bienenrevier Eine überraschende Entwicklung findet derzeit in deutschen Städten statt: Das „urban gardening“ hat zu mehr Bienenhaltung in der Stadt geführt, denn die Honigbiene findet hier bessere Bedingungen vor als auf dem Land. Im Gegensatz zu den dort häufig anzutreffenden Monokulturen mit endlosen Raps-, Getreideund Maisfeldern herrscht in den Parks und Gärten der Städte ein munteres Durcheinander von blühenden Pflanzen, es finden sich zahlreiche Alleebäume wie die Linden, außerdem Weiden, Birken, Kastanien, Ahorn und Akazien. Günstig ist auch das deutlich wärmere Mikroklima der Städte, denn Bienen lieben es mollig warm. Die Honigerträge in Berlin oder Hamburg liegen bis zu 10 Kilo pro Bienenvolk über denen im ländlichen Raum. Die Stadtbienen machen mehr Honig. Das heißt nicht, dass es ihnen auch besser geht. Langfristige Untersuchungen zu den Auswirkungen von Abgasen beispielsweise gibt es noch nicht.

INFO: Ein Bienenvolk auf dem Balkon kann man nicht einfach sich selbst überlassen – allein um ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn zu behalten! Enthusiastische Hobbyimker tun gut daran, sich in Anfängerkursen näher mit der Bienenhaltung zu befassen. Erkundigen Sie sich beim Landesverband Bayerischer Imker über Schulungen, www.lvbi.de oder nutzen Sie die Möglichkeit, mit Fachwarten des Verbands Bayerischer Bienenzüchter an Lehrbienenständen Kontakt aufzunehmen; Adressen unter www.v-b-b. net/lbs)

„Wilde Alternative“? Es gibt Stimmen, die meinen, dass das vermutlich unabwendbare Aussterben der Honigbiene, die nach Schätzungen 80% der blühenden Saat- und Kulturpflanzen in unseren Breiten bestäubt, von den immer noch bei uns vorhandenen Wildbienen und anderen Insekten aufgefangen werden könnte (mehr Info unter www. wildbienen.de oder www.bund.net/themen_und_projekte/aktion_wildbienen/ bestaeubung). Doch so „einfach“ ist das nicht: Honigbienen sind für ihre Aufgabe, Pollen und Nektar zu sammeln, außergewöhnlich gut qualifiziert. Sie können nicht nur ihren Schwestern im Bienenvolk genau mitteilen, wo sich eine lohnende Nektarquelle befindet, sondern fliegen diese dann auch gezielt so lange an, bis sie ausgeschöpft ist – man nennt diese Eigenschaft Blütenstetigkeit. Die meisten der rund 500 bei uns heimischen Wildbienenarten, mit Ausnahme der Hummeln, leben dagegen nicht wie die Honigbienen in einem Volk. Ob sie überhaupt die enorme Leistung der Honigbienen kopieren könnten, darf bezweifelt werden.

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Tiere in Menschenhand

Vom Ei zur Flugbiene

Die Organisation eines gesunden Bienenvolkes ist so perfekt durchgeplant, dass es seit jeher als Modell für Fleiß und Staatswohl dient. Jeden Sommer gibt es mehrere Generationen von Bienen in einem Stock, denn obwohl sie sich anatomisch gar nicht von den Winterbienen unterscheidet, lebt eine Sommerbiene nur etwa 5 Wochen lang. Eine weibliche Biene schlüpft nach 21 Tagen aus einem befruchteten Ei und ist zunächst in der Putzkolonne, sozusagen im niederen Dienst tätig. Anschließend wird sie zur Amme und darf die Maden und die Königin füttern. Einige Tage danach wird sie entweder mit Honigmachen oder mit dem Bau neuer und dem Ausbessern alter Waben beschäftigt sein. Darauf folgt noch eine Zeit als Wächterin am Eingang des Bienenstocks. Nach etwa 20 Tagen bilden sich ihre Wachsdrüsen zurück. Die Futterdrüsen sind nun darauf eingerichtet, jene Enzyme zu produzieren, die Nektar und Honigtau beim Sammeln zugesetzt werden. Die restlichen zwei oder drei Wochen ihres Lebens verbringt die Biene dann als Flug- oder Sammlerbiene. Einige der Flugbienen sind auch als so genannte Spurbienen unterwegs. Sie haben die wichtige Aufgabe, nach neuen Futterquellen zu suchen und ihrem Volk von diesen zu berichten. Woher die Bienen immer genau wissen, was wann zu tun ist, ist eines der Wunder der Natur.

Giftstoffe verbieten? Inwieweit Pestizide und Gentechnik sich negativ auf Honigbienen auswirken, ist eine kontrovers geführte Debatte. Von zahlreichen Pflanzenschutzmitteln wird erklärt, dass „geringe“ Mengen unschädlich sind bzw. dass es ein „vertretbares Risiko“ der Toxizität für Bienen gäbe. Gentechnisch veränderte Pflanzen werden in Bayern seit 2009 nicht mehr freigesetzt, trotzdem ist das Gespenst noch nicht ganz gebannt. Interessierte können sich auf den Internetseiten www.bienen-gentechnik.de genauer informieren. Tatsächlich müsste man zum Schutz aller Bienen, Hummeln und Schmetterlinge den Pestizidgebrauch unterbinden.

Gefahren durch Insektizide Eine Gruppe sehr wirksamer synthetischer Insektizide, für die es eine starke Herstellerlobby nicht zuletzt aus Leverkusen gibt, die Neonicotinoide, wurden nach besorgniserregenden Studien von der EU bis Ende 2015 verboten. Dieses Moratorium gilt es unbedingt zu verlängern. Diese wie

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BIENEN Nervengifte arbeitenden Mittel zerstören den Orientierungssinn und die Kommunikationsfähigkeit von Honigbienen und bedrohen ebenso Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Leider wirken die Neonicotinoide offenbar sogar anziehend auf Bienen, was sie doppelt gefährlich macht. Hobbygärtner können sich unter folgender Internetadresse informieren, ob ein Präparat, das Sie vielleicht noch unwissentlich im Haus haben, unter die Verordnung fällt: www.lfl.bayern.de/ips/ kleingarten/050826

Verbrauchermacht nutzen Wenn Sie keinen Frühstückshonig essen wollen, der aus 100% gentechnisch veränderten Pflanzen entstanden ist – wie es etwa bei kanadischem Rapshonig der Fall ist –, müssen Sie ihn im Regal stehen lassen. Doch auch bei einheimischen Produkten gilt: Augen auf beim Honigkauf! Eine EU-Verordnung sieht zwar vor, dass Honig keinen Gentechnik-Pollen enthalten darf. Es fehlen aber noch konkrete deutsche Regeln zur Umsetzung. Die Supermärkte sind voller preisgünstiger Mischhonige mit klingenden Namen, die bei genauerer Betrachtung des Etiketts „aus nicht-EG-Ländern“ stammen. Er mag teurer sein, aber auf der sicheren Seite sind Sie tatsächlich mit dem Kauf regional hergestellten Honigs, den Sie in Naturkostläden und auf dem Wochenmarkt finden.

Aktive Bienenrettung Wissen ist Trumpf, das ist auch bei der Rettung der Honigbiene so. Durch Schulprojekte, Informationstage in Imkereien, Internetauftritte und Filme wird Kindern wie Erwachsenen die Bedeutung der Bienen für unsere Landwirtschaft näher gebracht. Für alle, die nähere Erfahrungen mit Bienen machen wollen, hat beispielsweise der Landesverband Bayerischer Imker das Schulprojekt „Bee 4you“ und das Projekt „Imkern auf Probe 2015“ ins Leben gerufen (Infos unter www.lvbi.de/1779970. html). Wer nicht so tief einsteigen kann, aber etwas Sinnvolles tun, kann „Bienenpate“ werden, Infos unter www.beegood. de Wir können alle helfen: zum Beispiel durch unser Kaufverhalten mit Augenmerk auf „grüne“ nachhaltige Produkte, bei deren Herstellung auf Gentechnik und Chemikalien verzichtet wurde. Das fängt beim Kauf von Bio-Honig aus der Region an! Wir

können Druck auf Politiker bereits auf der Regional- und Landesebene ausüben, damit die Lobby für eine möglichst pestizidfreie Landwirtschaft wächst. Wir können im Kleinen vor der Haustür beginnen und statt „toter“ Zuchtpflanzen in unseren Gärten üppige Bienenweiden pflanzen. Es gibt eine große Zahl wunderschöner Blühstauden für den Bauerngarten, aber auch blühender Kräuter wie Thymian, Majoran, den Ysop, alle Melissearten,- die schon den Namen der Biene in sich tragen. Duftsteinrich, Duftwicken, Lavendel, Seidenpflanze und Phazelia zählen dazu, aber auch Steinkraut, Sonnenhut, Sonnenblumen und Astern. Dann die Beerengehölze und natürlich die Obstbäume wie Apfel und Kirsche. Von den ersten Schneeglöckchen bis zum Heidekraut können Bienen so, milde Temperaturen vorausgesetzt, gute Nahrung finden.

Wie Honig entsteht Honig ist ein einzigartiges Produkt. Er ist gleichzeitig unerhört aufwändig in der Herstellung, und bestechend einfach. Der Nektar oder Honigtau, den die Sammlerinnen in ihrer Honigblase zum Bienenstock transportieren, wird noch mehrmals von Biene zu Biene weitergegeben und dabei immer weiter mit Enzymen versetzt. Das Ziel ist es, dem noch recht flüssigen Stoff Wasser zu entziehen und ihn haltbar zu machen – denn der Honig dient ursprünglich als Wintervorrat für das Bienenvolk. In den Honigwaben reift er so heran. Die Bienen können mithilfe ihrer Antennen prüfen, ob der Honig den richtigen Flüssigkeitsgehalt erreicht hat – das sind etwa 20 Prozent. Haben sie ihn für gut befunden, verschließen sie die jeweilige Wabe mit einem Wachsdeckelchen. Wenn der Imker im Sommer die Magazine mit den Honigwaben herauszieht, sieht er an der Menge der verdeckelten Zellen, ob der Honig erntereif ist. Jetzt muss der Mensch nur noch den Honig entnehmen – meist mithilfe einer Honigschleuder. Eine volle Honigwabe enthält rund 2 Kilo Honig! Eventuelle Rückstände werden nach dem Schleudern herausgefiltert. Der Honig klärt sich jetzt noch einige Tage und wird immer wieder gerührt, das bewirkt ein gleichmäßiges Kristallisieren der enthaltenen Zucker. So wird er allmählich fester, wobei Raps- oder Löwenzahnhonig aufgrund seines hohen Zuckergehalts von Natur aus schneller fest wird, und Tannenoder Akazienhonig lange flüssig bleibt, da er mehr Saccharose enthält.

More than Honey

Dieser Film wurde bereits im Jahr 2012 gedreht und im Fernsehen sowie in Schulen und auf Festivals gezeigt. Seine tragische Botschaft: Die Bienen sterben durch unsere Schuld. Der Regisseur Markus Imhoof zeigt in eindringlichen Bildern aus nahen und fernen Ländern, woran das liegt. Leider ist diese Dokumentation immer noch aktuell – falls Sie den Film also noch nicht kennen, besorgen Sie sich die DVD! (www. morethanhoney.senator.de).

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Ein ausgewiesener Bio-Honig ist typischerweise eine natürliche Mischung aus dem jeweiligen Nahrungsangebot der Saison: Obst- und Wiesenblüte, Feldfrüchte und Honigtau, mit entsprechend großen Variationen im Geschmack von Jahrgang zu Jahrgang. Gibt es ein genügend großes Angebot an einer Trachtpflanze, oder besondere Standortbedingungen, kann auch ein Sortenhonig wie Lindenblütenhonig oder Alpenrosenhonig entstehen. In Bayern endet die Saison meist schon im August-September mit Waldhonig von Fichte und Tanne. Auf der noch wachsenden Internetseite www.heimathonig.de können Sie gezielt Imker und ihre Produkte aus Ihrer Region suchen.

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n i Fe i el s er n g r ö s mi B e n ew ü in rz ,D eze n rü b e te B r d e r Re r st r e u e n o

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Die begehrten Bienenprodukte Propolis und Pollen werden von gewissenhaften Imkern nur in sehr geringen Mengen entnommen, da sie von den Bienen dringender gebraucht werden als vom Menschen: Pollen dient der Eiweißversorgung der Bienen während der Brut- und Sommerzeit, und Propolis, das Kittharz, benötigen sie zur Desinfektion und Ausbesserung ihres Bienenstocks. Die Gewinnung von Gelée Royale durch das Einhängen zusätzlicher Königinnenzellen, wie sie zum Beispiel in China praktiziert wird, ist Tierquälerei und geht auf Kosten des Bienenvolkes.

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Die Frage müsste eigentlich lauten: was ist anders beim Bio-Imker? Entscheidend sind nämlich die Unterschiede in der Bienenhaltung. Markus Graf, ein Bio-Imker aus Bad Tölz, listet die Schwerpunkte der EG-Öko-Verordnung Bienen auf: . Die Bienen werden in Holzbeuten gehalten . entsprechend großer Lebensraum für die Bienen . natürliche Anstriche der Beuten . Verwendung von ausschließlich unbelastetem Wachs . helle Waben in den Honigräumen (= nur unbebrütete Waben) . Behandlung gegen Varroamilbenausschließlich mit natürlichen (organischen) Mitteln . Herkunft der Bienen mit natürlichen Mitteln (keine künstliche Besamung der Königin) . Standort der Bienenvölker . Antibiotikafreie Krankheitsvorsorge der Bienenvölker . Bienenhaltungspraktiken . Art und Qualität des Winterfutters Im Umkreis von 5 km, das ist in etwa so weit wie eine Biene zum Sammeln fliegen würde, sollte kein konventioneller Agrarbetrieb tätig sein, um eine Pestizidbelastung zu minimieren. Das ist in den meisten Fällen nur durch Wanderung mit den Bienenvölkern in entsprechende Lagen möglich. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass der fertige Honig nicht erhitzt wird. Honig aus Nicht-EG-Ländern wird häufig erhitzt, was wertvolle Inhaltsstoffe zerstört.

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Was ist anders beim Bio-Honig?

Deutschland kann seinen Verbrauch von 1,2 Kilo Honig pro Einwohner im Jahr nur zu 20% aus eigener Produktion decken – Tendenz fallend. Auch die importierten Marken unterliegen jedoch der deutschen „Honigverordnung“. Sie legt die genaue Zusammensetzung und Kennzeichnung von Honig fest und besagt, dass keine Zusatzstoffe enthalten sein dürfen, das heißt keine künstlichen Aromen, keine Zucker. Das sagt leider noch nichts über die Lebensbedingungen der Bienen aus.

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© Gesa Trapana

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Tiere in Menschenhand

Jetzt wirds knusprig! nheim:

Anleitung für ein Biene

www.stadtbienen.org

Ob zum Panieren, Drüberstreuen oder Reinmischen – unsere neuen Brösel sind absolut multitalentiert. So wie unsere Brezen-Brösel:: Sie verpassen dem Backhendl eine schön krosse Panade, dem Raclette ein knuspriges Topping, lockern auch mal elegant den Knödelteig auf oder binden ganz einfach eine Soße. Und sie werden in Bayern handwerklich ganz ohne zugegebene Enzyme oder anderen Schmarrn gebacken und mit einer ausgefuchsten Kräuter- und Gewürzmischung verfeinert. So kommt ordentlich Geschmack in die Pfanne... oder wohin Du magst.

www.herbaria.de Kochtipps und Rezepte findet Ihr hier: www.herbaria.com/broesel oder einfach QR-Code scannen.


SOMMERKÜCHE

REZEPTE

Ruccola-Risotto mit Romanescoröschen für 4 Portionen:

SOMMER KÜCHE Speziell in der warmen Jahreszeit ist uns eine leichte und schnelle Küche besonders zuträglich. Unsere Rezepte sind vegetarisch und vegan und sollen Sie einladen, Obst und Gemüse einmal von ihrer besten Seite zu probieren. Rezepte Verena Zemme und Mathias Leidgschwendner Fotos Mathias Leidgschwendner

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Bandnudeln mit Mandel-Spinatsauce für 4 Portionen

Für das Pesto 100 g Ruccola Olivenöl (50 ml + 2 EL) 50 g Mandeln 2 Knoblauchzehen Saft einer ½ Zitrone Für das Risotto 100 g Romanescoröschen 750 ml Gemüsebrühe 1 Schalotte 250 g Risotto-Reis (Arborio) 50 ml Weißwein Salz, Pfeffer aus der Mühle In 6 Schritten fertig 1 Ruccola mit 50 ml Olivenöl, Mandeln, Knoblauch und Zitronensaft im Mixer pürieren, mit Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen. 2 Romanesco waschen und in Röschen teilen. In einem Topf mit gesalzenem, siedendem Wasser 5 Minuten blanchieren. Herausnehmen, abtropfen lassen und beiseite stellen. 3 Gemüsebrühe erhitzen. Schalotte schälen und fein hacken. 4 In einem Topf 2 EL Olivenöl erhitzen und die Schalotte darin glasig braten. Den Reis zugeben und unter Rühren glasig braten. Mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen, dabei häufig umrühren. 5 Die heiße Gemüsebrühe schöpflöffelweise zugeben und jeweils unter Rühren einkochen lassen, bis der Reis außen weich ist und innen noch einen leicht bissfesten Kern hat. 6 Kurz vor Ende der Garzeit so viel Ruccola-Pesto unterrühren, das der Reis schön grün ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Romanescoröschen vorsichtig unterheben, damit sie ihre Form bewahren.

500 g Bandnudeln ohne Ei 3 EL Olivenöl 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 1 große Bio-Zitrone 4 EL weißes Mandelmus Salz, Pfeffer aus der Mühle Chili aus der Mühle 200 g Spinat In 8 Schritten fertig 1 Das Wasser für die Nudeln aufsetzen. 2 Zwiebel und Knoblauchzehe fein hacken und in Olivenöl leicht anbraten. 3 Zitrone abwaschen, abreiben und auspressen. Den Saft zu den Zwiebeln geben und köcheln lassen. 4 Die Nudeln ins siedende Wasser geben. 5 Das Mandelmus zu den Zwiebeln geben und gut verrühren. Es dickt schnell ein – eventuell mehrmals mit etwas Nudelwasser verrühren. Bei leichter Hitze unter mehrmaligem Durchrühren 5 Minuten köcheln. 6 Die Sauce mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen. Chili nach Geschmack darüber streuen. 7 Die Nudeln abgießen und mit der Sauce vermischen. 8 Den Spinat fein hacken und mit der abgeriebenen Zitronenschale unterrühren.

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SOMMERKÜCHE

REZEPTE

VEGAN

ZitronenBasilikumSorbet für 4 Portionen:

200 g Zucker . 200 ml Wasser . Saft von 5 Zitronen . 1/2 Bund Basilikum In 5 Schritten fertig 1 Während der Zucker mit 200 ml Wasser aufkocht, die Zitronen entsaften und mit dem Abrieb der Zitronen zum Sirup geben 2 Den süßen Zitronensirup abkühlen lassen. Basilikum fein hacken und zum Sirup geben. 3 Das flüssige Sorbet in eine flache Schale füllen und ins Gefrierfach stellen. 4 Nach einer Stunde mit einem Schneebesen das Sorbet durchrühren, diesen Vorgang 1-2mal wiederholen, bis ein festes Sorbet entstanden ist. 5 Am besten die Gläser, in die das Sorbet gefüllt wird, auch noch kurz ins Gefrierfach stellen, damit es beim Essen nicht so schnell zerläuft.

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„Quark“- knÖdel

Polentataler mit Bärlauchpesto

250 g Seidentofu 225 g Vollkornmehl 2 EL Sojamehl 2 TL abger. Zitronenschale 1 Prise Salz 8 Zwetschgen Semmelbrösel Margarine Zucker Zwetschgenkompott

1 l Gemüsebrühe 250 g Maisgrieß Olivenöl Salz Pfeffer aus der Mühle 100 g Bärlauch 100g Cashewkerne, geröstet und gesalzen einen guten Schuss Olivenöl

mit Zwetschgenkompott

In 6 Schritten fertig 1. Bis auf die Zwetschgen alle Zutaten zu einem festen Teig verkneten, bis sich der Knödelteig leicht von der Schüssel löst. (Notfalls etwas Mehl hinzugeben) 2. Zwetschgen waschen und entsteinen 3. Den Teig in 8 Portionen teilen und zu kleinen Teigschälchen formen. Jeweils eine Zwetschge in die Teigschälchen legen und mit den Handflächen zu runden Knödeln formen. 4. Einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Anschließend die Knödel für ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis sie an der Wasseroberfläche schwimmen. 5. Für die Brösel die Margarine in der Pfanne zerlassen und nach Belieben die gewünschte Menge an Semmelbrösel und Zucker (wer mag auch etwas Zimt) darin goldgelb anrösten. 6. Die heißen „Quark“-Knödel in den Bröseln rollen, anrichten und genießen.

In 4 Schritten fertig 1 Den Maisgrieß in der Gemüsebrühe aufkochen und ca. 10 Minuten ziehen lassen, bis ein fester Brei entsteht. 2 Die Polenta zum Abkühlen etwa 2 cm dick auf einem Blech auftragen und abkühlen lassen. 3 Für das Bärlauchpesto alle Zutaten in einem Mixer vermengen. 4 Die abgekühlte Polentamasse mit einem Ausstecher oder Glas ausstechen und in reichlich Olivenöl bei mittlerer Hitze knusprig braten. Zusammen mit etwas Salat servieren.

Pfannkuchenwraps mit Kräutercreme 500 ml Pflanzenmilch 250 g Mehl Salz Zucker Öl zum Ausbacken 200 g Cashewkerne 1 Avocado Saft 1/2 Zitrone 100 ml Wasser Salz, Pfeffer 1 Bund Schnittlauch Kresse Pflücksalat In 4 Schritten fertig 1 Für den Pfannkuchenteig die Milch mit dem Mehl in einer Schüssel mit dem Schneebesen gut verrühren, etwas Salz und eine Prise Zucker hinzugeben. 2 In einer heißen Pfanne mit Öl den Teig zu 8 Pfannkuchen backen. 3 Für die Kräutercreme die Cashewkerne mit der Avocado und 100 ml Wasser, Salz und Pfeffer zu einem feinen Brei mixen. 4 Die Pfannkuchen mit der Creme bestreichen und mit gehacktem Schnittlauch, Kresse und etwas Salat bestreuen. Zu Wraps rollen.

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REZEPTE

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Apfel-Nuss-Kuchen ZUTATEN: 3 Tassen Dinkelmehl (vollkornmehl) 1 Tasse zucker 1 1/2 Pck. Backpulver 1 Päckchen VanilleZucker 1 Tasse wasser 1 Tasse neutrales Pflanzenöl 100 g gemahlene Haselnüsse 100 g gemahlene mandeln 2 große Äpfel 3 EL Sojamehl 2 EL Zucker Zimt IN

5 STEPS FERTIG

1 Mehl und Sojamehl mit dem Backpulver mischen, den Zucker, Vanillezucker und die gemahlenen Nüsse hinzugeben. 2 Nun mit dem Öl und Wasser zu einem glatten Teig vermengen und in eine Springform geben. 3 Die Äpfel schälen, vierteln und in schmale Schnitze schneiden, auf den Teig legen und andrücken.

VANILLE-BEEREN-TARTELETTES Für den Teig 150 g Dinkelmehl 100 g vegane Margarine 50 g Zucker 1 Msp Backpulver 1 Msp Vanillezucker Für DIE CREME 200 ml aufschlagbare Pflanzensahne 1 Päckchen Sahnesteif 400 ml Sojamilch 1 Päckchen Vanillepudding 50 g Zucker AUSSERDEM reichlich Beeren für den Belag Minze zur Deko

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IN

VEGAN

5 Steps fertig

1 Dinkelmehl, Margarine, Zucker, Backpulver und Vanillezucker zu einem Mürbeteig kneten und für ca. 30 Minuten kaltstellen.

4 Etwas Zucker mit dem Zimt mischen und über die Äpfel verteilen. 5 Bei 180°C ca. 60 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Nimm selbst gebackenes Brot mit heim

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2 Den Teig ausrollen und vorsichtig in die gefetteten und mehlierten Tartelett-Förmchen drücken. Bei 150°C für etwa 20 Minuten backen. 3 Den Pudding nach Packungsangabe zubereiten (jedoch nur 400 ml Milch verwenden, damit er dicker wird). 4 Die Sahne mit dem Sahnesteif aufschlagen und mit dem etwas abgekühlten Pudding zu einer Creme rühren und kühl stellen. 5 Sind die Tartelettes fertig abgekühlt, können sie mit der Creme befüllt, den Beeren garniert und der Minze sowie etwas Puderzucker dekoriert werden.

Termine Termine und und weitere weitere Informationen Informationen Familie Familie Rohbogner Rohbogner Böttberg Böttberg 3a 3a 83627 83627 Warngau Warngau Tel:. Tel:. 08021 08021 508342 508342 Holzofen-brotbackkurse.de Holzofen-brotbackkurse.de Rohbogner@t-online.de Rohbogner@t-online.de


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REZEPTE

AvocadoHimbeereis Zutaten 2 reife und frische Avocados 150 ml Kokosmilch 75 ml Milch Saft einer halben Zitrone 2-3 g Guarkernmehl 200 g Himbeeren Agavendicksaft oder Süßmittel nach Gusto

Zubereitung Das Fruchtfleisch der Avocado von Schale und Kern befreien und in kleine Stücke schneiden. Anschließend mit der Milch und dem Zitronensaft, dem Agavendicksaft und dem Guarkernmehl vermischen und zuletzt die gesamte Masse ausgiebig pürieren. Achtung: Bitte nur einwandfrei frisch schmeckende Avocados verwenden. Wenn diese schon so einen leicht muffigen Geschmack haben, sind sie für süße Gerichte, wie dieses Eis nicht mehr zu gebrauchen. Beim Servieren zusammen mit den Himbeeren dekorieren

CASHEWSAHNEEIS

Mehr als eine Delikatesse Naturreiner Bio-Käse aus Stuten- und Ziegenmilch

Zutaten 300 g geröstete Cashewkerne (nicht gesalzen) 125 ml Milch 150 ml Sahne 2-3 g Guarkernmehl Agavendicksaft oder alt. Süssmittel nach Gusto Zubereitung Die Cashewkerne im Mixer zerkleinern und anschließend mit der Milch pürieren. Dann die Sahne schlagen und mit dem Guarkernmehl, und dem Agavendicksaft vermengen. Zuletzt die gesamte Masse noch mal länger mit einem Mixer verrühren, damit eine sämige Konsistenz entsteht.

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iegenmilch dient den Menschen seit Jahrtausenden als Nahrung. Und nicht nur ihnen – wurde doch schon Göttervater Zeus dank der Milch dieser quirligen Horn- und Haustiere groß und stark. Ziegenmilch ist auch der Hauptbestandteil einer der ungewöhnlichsten Bio-Käse-Kreationen in unserer Region. Denn der typisch intensive, leicht herbe Geschmack, der für reinen Ziegenkäse so typisch ist, wird hier durch eine zweite Milch-Komponente zum unvergleichlich milden Genuss: Rundet doch kostbare Stutenmilch mit ihrem zarten, nussigen Geschmack die Komposition zur Delikatesse.

Eine gute Idee Hergestellt wird die Käseneuheit in der Naturkäserei St. Georg im Chiemgau. Sie ist Teil des Unternehmens, das Familie Abfalter führt. Die Betreiber der St. LeonhardsQuellen stehen für respektvollen, konsequent schonenden Umgang mit Ressourcen und höchste Bio-Qualität. Nur wenige wissen, dass Johann Abfalter mit eben dieser Liebe, Sorgfalt und Hingabe auch seiner vielleicht größten Passion nachgeht: Der Zucht der Leonharder Pferde. Die Stuten dieser gutmütigen, aber vielseitigen neuen Rasse, die er auf dem St. Leonhards und zwei weiteren Höfen hält, spenden pro Tag 15-20 Liter Milch. Anders als bei der KuhmilchProduktion, kommt diese Muttermilch zualler-

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erst den Fohlen zugute. Erst wenn sie sich satt getrunken haben, fließt die überschüssige Stutenmilch in die Käsemanufaktur, wo sie mit der Ziegenmilch vermischt und für die wertvollen Käse und Käseprodukte und reine Molke weiterverarbeitet wird.

Mehr als Geschmack „Von glücklichen Tieren. Mit Liebe produziert im Chiemgau“, lautet das Motto der Manufaktur. Denn ebenso wie die Pferde haben auch die Ziegen auf Attl`s Bio-Ziegenhof von Monika und Alois Obermaier und auf dem Hof der Familie Bauer in Surberg ein gutes Leben. Alle Höfe sind Bioland-zertifiziert und bieten den Tieren ein natürliches, artgerechtes Dasein inmitten ihrer Artgenossen - unter freiem Himmel im Sommer auf den Weiden des Voralpenlandes und gut geschützt im warmen Stall, wenn`s kalt wird. Zugefüttert wird ausschließlich Naturreines: Die Ziegen knabbern Gras mit möglichst viel Kräutern im Sommer, Heu und Stroh von eigenen Feldern, dazu Zuckerrüben-Schnitzel und zur besseren Verdauung frische Äste von Bäumen. „Ziegen sind Feinschmecker“, weiß Monika Obermaier aus Erfahrung. Auch Johann Abfalter ernährt seine Pferde nach den strengen Kriterien des Bioland-Siegels: Ein Teil des verwendeten Heus stammt von Naturschutzwiesen am Chiemsee.

Feinste Käse & Co.

Das Angebot umfasst Frischkäse, Weichkäse, Camembert und Molke - alle ohne Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Durch das schonende Pasteurisieren bei rund 63 °C bleiben alle wichtigen Nähr- und Wirkstoffe erhalten. Da bei der Herstellung streng auf die die Vorgaben des Bioland e.V., Verband für organisch-biologischen Landbau geachtet wird, tragen die Produkte der Naturkäserei St. Georg das begehrte Bioland-Siegel.

Verpackt werden Frisch- und Weichkäse in Glas, das unverfälschten Geschmack garantiert und obendrein die Umwelt von schwer abbaubarem Plastik verschont. Der Camembert wird in spezielles Käsepapier eingeschlagen und in einer schützenden Spanholzschachtel verpackt. Dies alles geschieht mit größtmöglicher Sorgfalt in Handarbeit. „Wir wollen echte Lebensmittel produzieren statt einfach nur sättigende Nahrungsmittel“, lautet die Philosophie von Familie Abfalter. www.naturkäserei-st-georg.de


Neue TECHNIK

Garten

Selbst versorgt nach Plan Es ist gar nicht lange her, da galt der eigene Gemüsegarten als spießig. Das hat sich gründlich geändert!

Heute weiß eigentlich jeder, dass nur Obst, Gemüse und Beeren aus dem eigenen Garten so weit von Schadstoffen frei sind wie möglich. Doch Früchte aus dem eigenen Garten sind nicht nur giftfrei. Wer Lust und Liebe zum Gärtnern hat oder entwickelt, der betritt eine neue Welt, in der er schalten und walten und sich jedes Jahr nach der eigenen Fasson weiter entwickeln kann.

Den eigenen Garten besser kennenlernen Im Oberland ist das Garteln allerdings so eine Sache. Unsere Böden und unser Klima sind ein Sonderfall. Die Winter dauern rund zwei bis drei Wochen länger als drunten in den Ebenen. Die Böden sind vielfach karg und kalkhaltig oder sauer, dort wo früher Wald stand. Viel ist davon abhängig, ob es Ihnen gelingt, einen geschützten Platz für Ihre Pflanzen zu finden: An einer windgeschützeten Südseite in einem Beet mit gut aufbereiteten Boden herrschen dann allerdings Bedingungen wie in Südtirol.

Die Bodenprobe Der Boden gibt Pflanzen Halt, aber er vorsogt sie auch mit allen Nährstoffen, die sie brauchen. Vorausgesetzt, er dazu in der Lage. Am besten gibt eine Bodenprobe Auskunft, ob der Boden in Ihren Beeten das Zeug hat, sie mit Salat oder Sommergemüsen zu versorgen. Entnehmen Sie mit dem Spaten in jedem Beet eine Probe und senden Sie sie an die Technische Universität München, Zentralinstitut für Ernährung und Lebensmittelforschung (ZIEL), Abteilung Bioanalytik Weihenstephan, Alte Akademie 10, 85350 Freising, wzw-bioanalytik.de Da auch viele Gartencenter diesen Service anbieten, lohnt es sich hier zu fragen. Sie erhalten anschließend eine genaue Analyse der Stärken und Schwächen Ihres Bodens und können gezielt mit Kompost, frischer Erde und Dünger nachhelfen.

Erfolgreich Salat anpflanzen Wie herrlich ist es, Salat frisch aus dem Beet zu nehmen. Zwei Handvoll Vitamine, in der Sonne gereift und den Schnecken entrissen, schenkt er Erntegefühle satt und bringt Vitamine und Ballaststoffe in ihrer vielleicht schönsten Form auf den Tisch. Boden: Sie können Salat auf jedem Gartenboden anpflanzen – durch Hacken locker halten. Einzige Ausnahme ist sandiger Boden, da er nicht genug Feuchtigkeit hält. Wasserbedarf: ausreichend Wässern! Sonne: möglichst sonnig Gefahren: Salatfäule durch Kontrolle und rasches Wegnehmen abgefallener Blätter bekämpfen. Netze und Alufolie halten Vögel fern. Schnecken absammeln und bei Blattlausbefall die erkrankten Pflanzen entfernen. * Frühjahrsaussaat Kopfsalat und Eissalat: ab Februar in der Keimbox. Anpflanzung ab April im Freiland (warmes Wetter abwarten; Abstand 25 x 30 cm bis 30 x 30). Ab Mai bis Mitte Juni Direktaussaat.

Text Verena Zemme

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Illustration Mathias Leidgschwendner

Anfang bis Mitte April unter Glas: Auberginen – Bleichsellerie – Gurken – Melonen – Paprika – Tomaten – Zucchini – Zuckermais. Im April ist es in vielen Regionen schon warm genug, um eine Reihe von Gemüsesorten ins Freiland zu säen: Karotten – Markerbsen – Pastinaken – Petersilie – Radieschen – Rettich – Rote Rüben – Schnittlauch – Spinat.

Grüne Momente mit den Ratgebern von GU.

Praxis-Tipp Salat muss fliegen, sagen die erfahren Gemüsebauern und geben damit dem Hobbygärtner einen wichtigen Rat. - Setzen Sie die zarten, jungen Salatpflänzchen nicht zu fest in den Boden. Wer die feinen Wurzeln so tief wie möglich in den Boden drückt, darum Erde anhäufelt und sie noch festklopft, besiegelt das Schicksal des kleinen Salatkopfes. Die Wurzeln können nicht atmen, nicht anwurzeln, und der Salatkopf geht ein. So ist es richtig: Die Jungpflanze locker ins Beet zu setzen und darauf achten, dass die Wurzeln noch ein wenig zu sehen sind. Fast so, als sollte der Salat abheben ...

GARTENKALENDER Aussaat im April

Bei mir gibt´s Glück aus Eigenanbau.

Mehr Lesestoff unter www.gu.de/gruenemomente, im Handel oder auf

In Saatkisten sät man Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl, Kohlkopfarten und Lauch aus. Zum Monatsende kommen die Samen aller Kürbisgewächse und Bohnen in Einzeltöpfe. Kräuter: Borretsch, Dill und Koriander können ausgesät werden.

Tipp für kalte Tage: Alles mit Verfrühungsvlies abdecken.

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Garten

Garten

Aussaat im Mai

Anfang Mai ins Freiland können Sie säen: Radicchio – Rettich - Spargelerbsen – Zuckererbsen. Nach den Eisheiligen ins Freiland: Bohnen (Buschbohnen, Stangenbohnen, Feuerbohnen) – Gurken – Kürbis - Zucchini – Zuckermais.

Anpflanzen im Mai

Kürbisse und Zuckermais schon ab Anfang Mai setzen, Rosenkohl zum Monatsende. Frostempfindliche Gemüsesorten (Zucchini, Tomaten) nach den Eisheiligen ab Mitte Mai aussäen oder die Jungpflanzen ins Beet setzen. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet bis Monatsende oder schützt die Pflanzen bis dahin mit Zeitung oder Vlies vor spontanem Nachtfrost. TIPP: Mischkulturen sehen nicht nur besser aus, sondern verhindern auch Schädlingsbefall und Pilzerkrankungen an den Pflan-

Pflegen im Juni

In den Sommermonaten steht Pflanzenund Beetpflege an: Wässern, Düngen, Mulchen, Jäten und Hacken. Vorsicht beim Düngen: Zu viel des Guten beeinträchtigt den Geschmack! Abgeerntete Beete nicht brachliegen las-

zen: Zu Tomate, Gurke und Zucchini passen Sommerblumen wie Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Karotten setzen Sie jetzt am besten zwischen Lauch oder Zwiebeln, Kohl wird mit Sellerie und Lauch gepflanzt. Kräuter: Dill, Petersilie, Basilikum in Töpfen vorziehen - wenn es wärmer ist (Eisheilige abwarten) ins Freiland setzen oder aus säen. Mehrjährige Kräuter (Salbei, Lavendel, Thymian) auslichten und um ein Drittel zurückschneiden. Kerbel, Dill, Koriander und Basilikum regelmäßig nachsäen.

Vitamine vom Balkon Im Mai können Sie auf dem Balkon aussäen: Petersilie, Kresse, Kerbel, Dill und Bohnenkraut. Pflanzen Sie von Schnittlauch und Basilikum. Auch mehrjährige Kräuter gedeihen gut auf dem Balkon. Gemüse lässt sich in größeren Gefäßen anbauen.

sen: Nachh der Ernte den Boden säubern, die Erde tief lockern (nicht wenden!). Das Beet neu bestellen. Versäumte Maipflanzungen können Anfang Juni nachgeholt werden: Knollensellerie, Kopfkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Blumenkohl und Kohlrabi entwickeln sich auch jetzt noch gut.

Juli - Obst, Gemüse und Kräuter

Die große Erntezeit schickt ihre ersten Boten: Dicke Bohnen, Grüne Erbsen, Speisemöhren, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, Gurken und Schalotten sind reif und bringen viel frische Vitamine in die Küche. Jetzt ist Zeit, die Gurken aufzubinden. Das luftige Leben erhält sie gesünder – und sie lassen sich bequemer ernten. Grüne Bohnen erst ernten, wenn sie vollreif sind, denn unreife Bohnen enthalten unverträgliche Inhaltsstoffe. Dass die Bohnen reifen sind, erkennen Sie, wenn die Hülsen beim scharfen Knicken glatt durchbrechen.

Gehölze Steinobstbäume (Kirsche, Pfirsich), die schon abgeerntet sind, brauchen jetzt einen Schnitt. Dieser Sommerschnitt von Mitte Juli bis Mitte September fördert den neuen Fruchtansatz. Gleichzeitig bremst er das spätere Wachstum, so dass die Bäume sich weniger verausgaben. Nur bei ohnehin langsam wachsenden Bäumen ist es besser, sie nur alle zwei Jahre zu schneiden.

Wenn die Vögel ihr Brutgeschäft erledigt haben und die Nester leer sind, ist es an der Zeit, sommer- und immergrünen Hecken wieder in Form zu bringen.

August, das grosse ernten

Jetzt beginnt das große Ernten! Äpfeln und Birnen sollten spätestens ab Mitte August reif sein. Ernten Sie nicht erst, wenn die Früchte vollreif sind, sondern wenige Tage vorher (das Obst bleibt saftig und fest). Für Himbeeren und Brombeeren gilt: Die Triebe nach der Ernte dicht am Boden abschneiden. Man lässt nur von den diesjährigen Zweigen die kräftigsten stehen. Im Gemüsegarten kommt das erntereife Gemüse aus den Beeten. Neu ausgesät werden jetzt unter anderem: Feldsalat, Schnittsalat, Spinat, Rettich und Radieschen. Lockern und mulchen Sie den Boden vorher.

Balkon- und Kübelpflanzen Balkon- und Kübelpflanzen sind im Sommer großer Hitze, den starken Regenfällen bei Gewittern und oft stürmischem Wind ausgesetzt. Pflegen Sie sich daher sorgfältig. Schneiden Sie Verblühtes und Welkes ab. Gießen Sie in Trockenperioden ausreichend und sorgen Sie in der Urlaubszeit für eine automatische Bewässerungsvorrichtung oder für einen zuverlässigen Gießdienst.

Rosen Ihre Rosen lohnen es Ihnen, wenn sie nun verstärkt Aufmerksamkeit schneiden. Schneiden Sie vertrocknete Blüten bis zum nächsten großen Blatt ab. Die Schnittreste nicht im Beet liegen lassen. Nicht einfach drauflos schneiden und wahllos Stängel entfernen. Achten Sie auf das Gesamtbild des Stockes und erhalten Sie seine Ausgewogenheit. Wichtig: Zeigen sich Krankheiten an den Rosen, entfernen Sie die befallenen Triebe sofort und behandeln Sie die Pflanze mit entsprechenden Pflanzenschutzmitteln.

Eigenheim für die Tomaten Tomaten, Paprika und Auberginen leiden als geborene Südländerinnen oft besonders unter unserem rauen Bergklima. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dass Ihre Bemühungen um pralles, sonnenreifes Gemüse belohnt werden, dann bauen Sie den heranwachsenden Früchten ein eigenes Haus. Sehr bewährt haben sich leichte, kleine Gewächshäuser, in denen das Gemüse geschützt unter einer UVbeständigen Folie heranreifen kann.

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„Anders wachsen Alternativen für das Oberland“ Als Reaktion auf soziale Ungerechtigkeit und Ausbeutung der Natur gründen immer mehr Menschen Eigenintitiativen. Moderiert von Sophie von Puttkamer (BR)stellt die Konferenz „Anders wachsen – Alternativen für das Oberland“ am Freitag, 22. April 2016 ab 14 Uhr im Kulturzentrum Waitzinger Keller in Miesbach die wichtigsten Ansätze aus dem Raum Miesbach vor. Pioniere aus den unterschiedlichen Lebensbereichen halten Impulsvorträge und diskutieren mit dem Publikum. Die beiden Hauptreferenten sind Nina Treu vom Konzeptwerk Neue Ökonomie Leipzig, und Biopionier Georg Schweisfurth, der auf seinem Gut Sonnenhausen bei Glonn zeigt, wie Biolandwirtschaft und Hotelbetrieb eine Symbiose eingehen.

am 22. April 2016 im Waitzinger Keller Kulturzentrum Miesbach Am Samstag, 23. April 2016 organisiert die SMG eine Wertschöpfungstour mit Fahrrädern, bei der regionale Erzeugnisse entdeckt werden. Anmeldung unter 08025 9937222. Weitere Informationen unter www.kulturvision-aktuell.de

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„Alles im Griff haben.“ Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

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Bairisch, die Sprache, die man in Bayern spricht, ist weich. Man sagt „Weda“ statt „Wetter“, „Bua“ statt „Bube“ oder „Babierl“ statt „Papier“. Man nuschelt auch ein wenig, sodass „Griaßde“, also das bairische Pendant zu „Guten Tag“, eben nicht zackig „Grüß dich!“ gerufen wird. Und man vermeidet das „ü“. Tschüss geht nicht. Es tut weh. Man sagt ja auch nicht küssen, sondern busseln ... Dass wir, mit südländischem Temperament gesegnet, eine gemütliche Lebensweise bevorzugen und uns nicht gern hetzen lassen, fühlt sich für uns ganz richtig an. Ebenso richtig erscheint es uns, zu sagen, was man denkt – oder auch nicht. Das ist jeweils eine Frage der momentanen Befindlichkeit, der Dringlichkeit der Sache oder hat andere Gründe. Die man eben auch mal nicht teilen will. Dann ist man grantig. Oder bringt die Dinge auf den Punkt. Und genau dafür hat der Herrgott die bayrische Sprache gemacht. Wie gut tut es, seinen Grant loszuwerden mit einem einfachen: „Zefix no amoi!“ (Verflixt nochmal) Schon geht alles leichter. Man ärgert sich über seinen alles besser wissenden Kollegen? Ein innerliches: „Großkopfada Gschwoischedl“ (großköpfiger Schwellschädel), rückt ihn an seinen Platz. Laut ausgesprochen, mag dies für außerbayrische Ohren völlig unverständlich klingen. Doch wer den Wortlaut nicht versteht, versteht ganz sicher den Ton – Kompliment ist das keins. Ebenso wenig werden „Loamsiada“ (Leimsieder), „Zwidawuazn“ (mieslaunige Wurzel), „Kerndlgfuadada“ (Getreidegefütterter) oder „Gschaftlhuaba“ (Umtriebhuber) in positivem, lobendem Kontext gebraucht. Selbst vor der bezaubernden Damenwelt (Dirndl – nicht Dirndl: das ist ein Gwand) macht die bairische Mundart nicht

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halt. „Beißzang“ (Beißzange), „Krampfhenna“ (Krampfhenne)„ Bixlmadam“ (Büchsenmadam) oder „Radschkatl“ (Schwätzkäte) - das ist exakt beobachtet und unverblümt in Worte gefasst. Wer sich der bayrischen Seele (oder zumindest der Sprache) nähern will, kann einen Sprachkurs buchen, in dem man als Mensch aus Wuppertal allen Ernstes Worte wie „Pfettenbreddl“ (Dachbalkenbrett), „Kluperl“ (Wächeklammer), „Stiegnglanderrass“ (bei Hunden: Mischling)oder „Schmarrnkiwe“ (Unsinnseimer) lernt und beim Versuch, die bayrische Grammatik zu verstehen, blutet: „I bliad - du bliadst - er/sie es bliiad, mir bliadn“ usw… . Wer solche Irrwege nicht erst betreten mag, greift zur Gebrauchsanweisung für das bayrische Wesen. Sie stammt aus dem Verlag der Süddeutschen Zeitung, wird bayernweit geliebt und hängt als Wandkalender überall dort, wo man sich nicht schämt, bayrisch zu fühlen, zu sprechen und zu leben. In eindrücklichen Bildern und ebenso humorigen Texten werden Grundbegriffe der Bayrischen Weltsicht erklärt. Und zum Üben gibt es praktische Anleitungen, wie: „Des Krischperl ist so dürr,

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. Ausstellung . . . . Informationen . . . . . 2 0.1 6 . . . . Fachvorträge . . . . Verkaufsstände . . . . . . . . . . .Unterhaltung . . design . und. vieles . mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlierseer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vom . 3.. bis. 5.. Juni . 2016 . . . . . . . . im . Kurpark . . . und . in. der. . . . . . . . .Vitalwelt . . Schliersee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Freitag von 17 bis 21 Uhr . . . . . . Samstag . von . 11 bis . 19 Uhr . . . . . . . . . . . Sonntag . von.10 bis.18 Uhr. . . . . . . . . . . . . . . . . rund um den Garten . . . . . . . Alles . . . mit . . . . in Zusammenarbeit Gartenbauvereinen . . . . . . .den . . . . . . des Landkreises Miesbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.schliersee.de . . . . . . ER T GAR

M A T H I A S L E I D G S C H W E N D N E R

artdirector

dass da Tod a Specksau geng eam is!“ (Der Spargeltarzan ist so dünn, dass der Tod gegen ihn ein dickes Schwein ist) oder „Der Mamm verzähl i nix mehr, der Radschkatl, der radschadn!“ (Der Mamma erzähle ich nichts mehr, der Schwätzkäte, der geschwätzigen!) Solchermaßen gewappnet, weiß man z.B. auch, was man zu sagen hat, wenn die Nachbarskinder beim Drachensteigenlassen die Wiese zertrampeln: „Schleichts eich vo meina Wiesn, Drecksschratzn, gfozade!“ (Verschwindet von meiner Wiese, ihr ungewaschenen Schratzen, ihr vorlauten) macht ihnen Beine.

Zefix!

Das Buch zum Fluch Bairische Schimpfkunst in 13 Lektionen Autoren: Martin Bolle, Markus Keller und Ono Mothwurf Einband: Hardcover Seitenzahl: 336 Seiten Verlag: Süddeutsche Zeitung Edition ISBN: 978-3-86497-204-1

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*(Sonne, Zöpfe, Wagen, Baum, eine in Bayern bekannte Gruppe, Grüßgott) So mancher, der von Norden kommend, in die Ferien fährt, ahnt nicht, dass er spätestens auf Höhe Aying die ihm bekannte Welt verlässt. Eine unsichtbare Grenze überschreitend, befindet sich der nichts ahnende Urlauber nun in einem Gebiet, das seine eigenen Koordinaten - und seine eigene Sprache hat.

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„Sunn, Zepf, Wong, Baam - Dahubadameiaundi? Griaßde!“ Alles klar?*

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ZEFIX - FÖHN IM BLUT

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Gartenzauber

grafik f o t o design

ILLUStrATION dr.-franz-langecker-str.8 . 83734 hausham . Tel.0157.86870159 g r a f i k @ m a t h i a s l e i d g s c h w e n d n e r . d e . w w w. m a t h i a s l e i d g s c h w e n d n e r . d e


RAUS INS GRÜNE!

RAUS INS GRÜNE!

Auf nach

© Miriam Haas

Siebenhütten Text& Fotos Marco Müller

3 INFO

Einen alpinen Gebirgsbach und seine Auenlandschaft erleben Dauer: Reine Gehzeit ohne Pausen etwa 1,5 bis 2 Stunden für 4,5 km mit 40 Höhenmetern. Ausgangspunkt: Parkplatz »Wildbad Kreuth« an der B 307. Erreichbarkeit:  BOB bis Haltestelle »Tegernsee«, von dort aus Bus 9556 bis Endhaltestelle »Wildbad Kreuth«. Einkehren in Siebenhütten oder im Gasthaus »Altes Bad«.

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er Spaziergang führt Sie durch die WeißachAuen zur Brotzeitstation Siebenhütten. Es ist ein idealer Weg mit Kindern, auf dem es viel im Gelände und so manche Blume zu entdecken gibt. Immer wieder lockt die Aue der Hofbauernweißach zu einem Spaziergang, denn immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Die Veränderungen entstehen vor allem durch die enormen Gesteins- und Wassermassen, die der schnell fließende Wildbach bei Hochwasser mit sich führt. Wer genau hinsieht, kann auf dem Weg bis Siebenhütten innerhalb einer guten Stunde viele Jahrhunderte der Vegetationsentwicklung beobachten. Der Weg beginnt am Parkplatz und folgt der Bundesstraße flussaufwärts in Richtung Westen. Hier, wo die Weißach schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts begradigt wurde, um den Flößern ihre Arbeit zu erleichtern, geht man auf einer Flussterrasse, die so hoch über dem Bachbett liegt, dass sie nur noch alle 100 Jahre überschwemmt wird.

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Nach einer langgezogenen Kurve ändert sich die Flusslandschaft: An der Mündung der Hofbauernweißach sieht man auf naturbelassene Ufer und Kiesbänke und tut dabei einen Blick in Jahrhunderte der Vegetationsentwicklung. Denn während sich die Pflanzengesellschaft am Hang hinter Ihnen im Lauf von Jahrtausenden zu ihrem heutigen Bestand entwickelt hat, versucht das Leben auf den frischen Kiesbänken zu Ihren Füßen gerade erst, Fuß zu fassen. Unter den ersten Pflanzen, die diesen kargen Lebensraum erobern, sind viele so genannte „Alpenschwemmlinge“ – Arten, die der Bach vom Gipfel der Blauberge ins Tal trägt. Gewöhnt, in den Gipfelregionen auf Fels und Schutt zu wachsen, bildet zum Beispiel die Polstersegge (Abb.1) feste Polster, denen es nichts ausmacht, über Schotterfelder in die Tiefe zu stürzen, im reißenden Bach zu schwimmen, um schließlich auf einer Kiesbank zu landen. Sie kommt als fertig entwickelte Pflanze an und wächst hier einfach weiter. Auch die Zwerg-Glockenblume (Abb.2), der Fetthennen-Steinbrech, die Alpen-Gänsekresse und das Taubenkropf-Leimkraut sind solche lebenstüchtigen Pioniere.

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Im hellen Schneeheide-Kiefernwald

Wenn Sie an der Abzweigung zur Herzoglichen Fischzucht rechts abbiegen, überqueren Sie die Hofbauernweißach, die jetzt 3­4 Meter unter Ihnen durch einen Schneeheide-Kiefernwald fließt. In diesen lichten Wäldern findet sich neben der Waldkiefer, Fichte, Wacholder, Wolligem Schneeball und Latschen immer auch die Schneeheide – daher der Name dieses Waldtyps. Ebenso typisch ist, dass sich am Boden viele lichtliebende Pflanzen angesiedelt haben. Diese sogenannte Krautschicht kann sich aufgrund des hohen Lichtdurchfalls, der durch das lichte Kronendach der locker stehenden Bäume bis zum Waldboden dringt, prächtig entwickeln. Hier wachsen Gräser wie das Buntreitgras und viele Kräuter wie die Schwarzviolette Akelei, das Ochsenauge (Abb.3) oder die Rispige Graslilie (Abb.4) oft dicht an dicht. Machen Sie Ihre Kinder auf die verschiedenen Pflanzen aufmerksam: Diese reiche Pflanzenwelt ist eine Seltenheit geworden, die nur noch an wenigen Stellen in Bayern zu sehen ist.

Der Magerrasen - ein spannendes Zwischenstadium

Wenn Sie weiter in Richtung Siebenhütten gehen, erkennen Sie jetzt überall entlang des Baches Kiesbänke und Schotterterrassen, die schon sehr stabil wirken und einen Vegetationsteppich tragen. Dass sich die für die Pflanzen notwenigen Böden gebildet haben – und seien sie auch noch so dünn –, zeigt, dass die Bänke nicht mehr oder nur noch selten überflutet werden. Sehen Sie einmal genau hin: Sie erkennen, wie unterschiedlich Kies und Schotter geformt sind: Dieses abwechslungsreiche Kleinrelief aus Böschungen und ehemaligen Flutrinnen schafft eine Vielzahl von Standortbedingungen, an denen sich ein einzigartiger Artenreichtum entwickeln konnte: Auf den Kuppen und Böschungen haben sich Kalk-Blaugras, Glatt-Brillenschötchen (Abb.5), das Alpen-Leinblatt und sogar der Stängellose Enzian (Abb.6) angesiedelt. In den feuchteren Rinnen können aufmerksame Beobachter das »fleischfressende« Alpen-Fettkraut oder die Mehlprimel finden – beide sind Spezialisten für feuchte und kalkhaltige Böden. Auf den weiter entwickelten Terrassen finden sich dagegen schon erste Gehölze, wie Wacholder oder Echter Seidelbast.

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Das lohnt zu wissen Wie sich ein Magerrasen entwickelt, hängt stark davon ab, ob er sich in Ruhe entwickeln kann. Wo er als Weide genutzt wird, wie an der Hofbauernweißach, entnehmen die Tiere beim Grasen dem System Nährstoffe und verhindern so, dass sich ein nährstoffreicher Oberboden bilden kann. Man erkennt es, wenn man es weiß: Selbst dort, wo die Aue schon lange nicht mehr beweidet wird, ist der Bewuchs immer noch kümmerlich, denn nur Pflanzen, die mit Trockenheit und mit Nährstoffmangel zurechtkommen, können hier siedeln. Für die meisten Bäume ist dieser Lebensraum zu karg.

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RAUS INS GRÜNE!

DEIN VEGANES LIEBLINGSMÜSLI

© Fotos Elke Henkes

DIE TERRASSEN IM QUERSCHNITT

© R. Schelle

RAUS INS GRÜNE!

Unterwegs mit den Kindern

Alternativ: Rückweg durch einen Bergmischwald

In Siebenhütten können Sie gemütlich einkehren und dann entweder den Weg zurückgehen, den Sie gekommen sind. Oder Sie wählen den Steig auf der anderen Uferseite flussabwärts, der nach ungefähr 300 Metern ein steiler Hang hinauf zu einem Plateau führt. Oben angekommen eröffnet sich eine Ebene, die ein Gletscher am Ende der letzten Eiszeit (Würm) hinterlassen hat. Seit dem Ende der Eiszeit graben sich hier die Weißach und die Hofbauernweißach in die eiszeitliche Schotterterrasse, auf der sich auch Wildbad Kreuth befindet, ein. Der relativ tiefgründige Boden, der hier in den letzten 15.000 Jahren entstanden ist, bildet heute günstige Bedingungen für ein Bergmischwald, in dem Rot-Buche den Ton angibt. Begleitet wird sie vom Bergahorn, der WeißTanne und der Fichte. Da durch die dichten Kronen nur wenig Licht fällt, hat sich unten auf dem Waldboden das schattenliebende Wald-Veilchen angesiedelt. Auch andere Frühlingsblüher gedeihen hier gut. Sie öffnen ihre Blüten gleich nach der Schneeschmelze und sind abgeblüht, ehe das erste Laub an den Bäumen sprießt. Zu ihnen zählen die Finger-Zahnwurz, das Buschwindröschen und das Leberblümchen. Der Grüne Alpendost tritt in den Alpen meist überall dort auf, wo es Schotter oder Geröll gibt. Daneben charakterisiert er aber auch steinige Bergmischwälder der höheren Lagen.

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Achten Sie beim Gehen auf die Flussschotterterrassen. Kaum eine gleicht der anderen, denn hier entwickeln sich – abhängig vom Alter der Terrasse unterschiedliche Pflanzengemeinschaften: Ganz jung sind frisch angeschwemmte und feinerdearme Schotterbank ohne Bewuchs. Je älter die Schotterbank, desto mächtiger die Humusschicht, die der Vegetation Halt und Nahrung bietet. Schließlich kann sich dort, wo die Überschwemmungen nicht mehr hinreichen – schrittweise und im Lauf mehrerer Jahrhunderte – ein Bergmischwald auf einem tiefen, relativ fruchtbaren Boden entwickeln.

Die Schönheit des Tegernsee-Gebietes ist vielfach überwältigend. Wer nicht nur staunen, sondern auch wissen will, was er sieht, dem eröffnet dieses Buch einen lohnenden Einblick: Fundiert öffnen ortskundige Fachleute dem Leser die Augen für die schützenswerte Natur. Sie erzählen von den vielseitigen Pflanzengesellschaften und stellen die Vogelwelt zu Wasser und zu Lande vor. Sie erklären die Erdgeschichte, die Gewässer, die Almen und lüften die Geheimnisse des Waldes. Nachdem der Mensch schon seit Urzeiten immer mehr Teile dieser reichen Naturlandschaft in Kultur- oder Nutzland umgewandelt hat, wird seit geraumer Zeit die Bedeutung des Naturschutzes immer deutlicher. Dem wird insofern Rechnung getragen, als in dem Buch auch auf die besonders empfindlichen Zonen im Talbereich hingewiesen wird. Siebzehn Wandervorschläge führen zu den bemerkenswertesten geologischen, botanischen, alm- und forstkundlichen Sehenswürdigkeiten. Manche Wanderungen führen in alpines Gelände und dauern einige Stunden. Andere – auch einige Lehrpfade – sind in Seenähe und können in kurzer Zeit auf ebenen Wegen ohne Anstrengung als Spaziergang absolviert werden. Mit vielen Fotos, Karten und Skizzen. HILLER, Wolfgang (Herausgeber): Tegernseer Tal – Naturkundliche Wanderungen Hardcover, 212 Seiten, 500 Farbund 6 Schwarzweißabbildungen, 2 Übersichtskarten, 3 Tabellen. Format 24,5 × 17,3 cm, ISBN 978-3-89937-192-5, € 24,80

Seit Jahren geht Elke Henkes oft und viel in die Berge. Die Kinder sind meist dabei – ohne das vielfach übliche „Gemaule“. Gibt es einen Trick?

natur&gut: Elke, du gehst oft mit den Kindern in die Berge. Warum eigentlich? ELKE HENKES: So ein Tag ist wie ein kleiner Urlaub. Wir können uns miteinander beschäftigen – ganz ohne Spielzeug, Fernseher und andere Sachen, die einen daheim so schnell ablenken. natur&gut: Wie machst du das, dass die Kinder gerne mitmachen? ELKE HENKES: Ideal ist ein schönes Ziel, wie ein Picknick oder ein schöner Bach, in dem man die Füße abkühlen oder sogar richtig drin plantschen kann. Wir gehen kurze Etappen, nach denen es eine kleine Belohnung gibt. Das kann eine Geschichte sein, die fortlaufend vorgelesen wird, oder auch mal die neueste Haribo-Sorte. Wenn wir mit anderen Familien gehen, ist Spaß für alle garantiert. Und Hüttenübernachtungen sind immer besondere Highlights - man trifft meist andere Familien, und die Kinder können neue Freundschaften schließen. natur&gut: Wenn ihr unterwegs seid – wie vertreibt ihr euch die Zeit?

ELKE HENKES: Wenn ich Geschichten aus meiner Kindheit erzähle, hören die Kinder lange gebannt zu und das Laufen fällt gar nicht mehr auf. Oder wir suchen schöne Stöcke, Steine oder Tannenzapfen. Davon haben wir zuhause übrigens eine große Sammlung. natur&gut: Suchst du spezielle Wanderungen aus, die den Kindern Spaß machen? ELKE HENKES: Es ist immer eine Wanderung für meine Kinder. Mir ist wichtig, dass sie die Schönheiten der Natur kennen und schätzen. Alle diese Touren/Ziele machen mir selbst immer riesigen Spaß. Es geht nicht um sportlichen Ehrgeiz!

Müsli ist gerade bei einer veganen GEWINN SPIEL Ernährung das ideale Frühstück. Unsere Zutaten stammen zu 100% aus kontrolliert biologischem Anbau. Vegan bei mymuesli heißt, dass wir keinerlei Zutaten tierischen Ursprungs in unsere veganen Müslis mischen. Das bedeutet, sie enthalten weder Milch, Joghurt noch Honig. Mitmachen? Ganz einfach! Du musst nur eine E-Mail an zemme@t-online.de senden. Unter allen Teilnehmern verlosen wir zwei große Pakete mit veganen Müslis.

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natur&gut: Was muss man mitnehmen, damit nichts schief geht? ELKE HENKES: Essen und Trinken versteht sich von selbst. Eine Sitzunterlage ist super, damit die Kinder sich auch hinsetzen können bei einer Pause. Sonnencreme und Sonnenhut, ein Geschichtenbuch, ein Lupenglas zum Untersuchen von Käfern oder sonstigen schönen Fundobjekten. Regenjacken, Wechselsocken und Blasenpflaster haben sich ebenfalls bewährt bei uns. DE-ÖKO-037 EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft


MITGEMACHT

SAMSTAG, 11.06.2016 Rita Fesn, Sennerin und Kräuterpädagogin

MIESBACHER KRÄUTERPÄDAGOGEN life erleben

Kräuterpädagogen

Ihre Namen erinnern an Zeiten, in denen alles eine verborgene Bedeutung hatte. Und bieten bis heute wertvolle Nähr- und Heilstoffe …

Text Verena Zemme Fotos Ursula Menke

Beinwell, Gundermann, Ehrenpreis, Schafgarbe oder Zimbelkraut – treffen sich die Miesbacher Kräuterpädagogen, dann geht es um jene Wild- oder Heilkräuter, die bei uns im Oberland „vor der Haustür“ wachsen. Wer sich mit diesen oft im Verborgenen gedeihenden, unscheinbaren Pflänzchen auskennt, hat bis heute etwas Geheimnisvolles an sich. Doch die Kräuterpädagogen sind weit von Magie und Zauberei entfernt. Es sind allesamt gestandene Leute, die vor 10 Jahren den Mut hatten, sich auf etwas Neues einzulassen: Eine Ausbildung zum qualifizierten Kräuterpädagogen.

Was machen Kräuterpädagogen eigentlich?

Heute koordiniert die in Miesbach lebende Ulla Menke die Aktivitäten des losen Arbeitskreises und betreut auch die gemeinsame

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Am Samstag, 11. 06. 2016 beim Fest der Naturvielfalt, Spitzingsee, Suttengebiet „Wildkräuter spüren und schmecken und riechen“

website (www. miesbacher-kraeuterpaedagogen.de/). Auf die Frage, womit sich ein Kräuterpädagoge beschäftigt, sagt sie: „Schwerpunkte unserer Qualifizierung sind die traditionelle Kräuterkunde und die Ethnobotanik.“: ● Die traditionelle Kräuterkunde lehrt, wo wild wachsende Nahrungs- und Heilpflanzen zu finden sind, wie etwa Holunder am Waldrand oder Brennnesseln auf Schutthalden. Kräuterpädagogen wissen auch, welche dieser Pflanzen man essen kann… ● Die Ethnobotanik untersucht, was die Menschen einer Region über die dort wachsenden Pflanzen wissen. Dazu gehört, wie sie benannt wurden, oder wie sie heute genutzt werden.

Genussreiche Pflanzenwelt

Weit entfernt von aller grauen Theorie entwickeln die Kräuterpädagogen eine lebendige und spannende Pflanzenkunde. Deshalb trifft man sie auf dem heimischen Hof inmitten einer Gruppe staunender Kinder oder alleine am frühen Morgen an der Mangfall. Schmackhafter Schwerpunkt ihres Wirkens: Sie laden zum Essen ein. Aufgetischt werden gesunde und oft überraschende Rezepte mit bunten Ringelblumen, herben Wiesenkräutern oder duftenden Veilchen. Damit geben sie uns allen ein Wissen weiter, das so alt ist, wie die Menschheit: Von Anfang an haben wir uns von Kräutern, Obst und Wurzeln ernährt. So manches Rezept wurde seither von Generation zu Generation weitergereicht. Auch das Wissen, dass

etwa gehackter oder zerkauter Spitz wegerich Insektenstiche lindert und die Wundheilung fördert, während Breit weger ich bei Erkältungen hilft, ist uralt. Weil die Übergänge zwischen Nahrungs- und Heilpflanzen überhaupt sehr fließend sind, hat z.B. Sebastian Viellechner aus Weyarn noch die Weiterbildung zum Heilkräuter-Pädagogen gemacht. „Wir haben uns eigentlich alle spezialisiert“, bestätigt Ulla Menke. So finden sich heute neben pflanzenkundigen Bäuerinnen eben auch Heilpraktiker, eine Spezialistin für Landart oder eine Jungunternehmerin, die Salben herstellt – rein biologisch, regional und garantiert frei von chemischen Hilfsstoffen. Auch Menschen mit Behinderung können an speziell für sie abgestimmten Führungen die Pflanzenwelt erkunden.

breit gefächerte Programm der Miesbacher Kräuterpädagogen kennen, wenn sie am 11. Juni ihr 10-jähriges Jubiläum beim „Fest der Naturvielfalt“ im Suttengebiet feiern. Angegliedert ist das Jubiläum an eine Veranstaltungsreihe zur Naturvielfalt im Suttengebiet, „Sutten – Tummelplatz Natur“.

Zugeschaut – mitgemacht

Info Gundermann Akademie

Viele essbare Wildpflanzen gedeihen als vermeintliches Unkraut im Garten, wie Löwenzahn und Gänseblümchen. Andere wachsen versteckt im Wald, wieder andere findet man nur im Gebirge. Sie mit den Kräuterpädagogen zu entdecken, macht Spaß. Das Sammeln und Aufbewahren will ebenfalls gelernt sein. Und dann geht es ans Zubereiten: Veilchenblüten als Deko, Frischkäse aus Wildkräutern, ein grüner Smoothie usw … sorgen nicht nur für ein neues Geschmackserlebnis – sie versorgen vor allem den wintermüden Organismus mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und anderen sekundären Pflanzenstoffen. Doch Pflanzen kann man nicht nur essen. So wird die fast vergessene Kunst des Räucherns gerade wiederentdeckt. Und wer Lust hat, selbst kreativ zu sein, kann unter kundiger Anleitung seinen eigenen Badezusatz oder ein aromatisiertes Würzsalz herstellen. Am besten lernen Sie das

DIE MIESBACHER KRÄUTERPÄDAGOGEN

„10 Jahre Miesbacher Kräuterpädagogen“ Eigene Aktion in Zusammenhang mit der einwöchigen Veranstaltungsreihe zur Naturvielfalt im Suttengebiet: „Sutten – Tummelplatz Natur“ organisiert durch LRA, Marco Müller) im Suttengebiet, welches vom 27.05.2016 bis 11.06.2016 stattfinden wird.

Der Ansatz, die heimische Pflanzenwelt mehr Menschen zugänglich zu machen und sie so zu bewahren, geht auf beiden engagierten Biologen Dr. Brigitte Klemme und Dr. Dirk Holtermann zurück. Ihre Idee: Eine Gruppe von zertifizierten Personen für Pflanzenkunde ausbilden (so genannte Kräuterpädagogen), die mit speziellen Kenntnissen über die Pflanzen ihrer Region einen Beitrag zum naturschonenden Tourismus und zur nachhaltigen Entwicklung unserer heimischen Natur- und Kulturlandschaft leisten. In der Gundermann Akademie geben Dr. Dirk Holtermann und sein Team nicht nur Anleitung zur Arbeit mit Wildund Heilpflanzen. Der ganzheitliche Ansatz der Akademie umfasst ökologisches, nachhaltiges Denken und Handeln – auch im Politischen und Sozialen. Mehr unter www.gundermannakademie.com

PROGRAMM der Wildkräuterworkshops Kräuterführungen - speziell auch Almkräuter Führungen für Heil und Seelenkräuter und deren Verwendung Räuchern Badesalz mit Fichtennadeln Kräutersalz selber herstellen Landart für Groß und Klein Ausgebackene Wiesenschmankerl Kräuter und Bienen Mitmach-Angebote für Kinder Ansprechpartner: Ulla Menke, Vorsitzende Miesbacher Kräuterpädagogen Tel: 08025/ 995356 E-Mail: kraeuter@ullamenke.de


ACHTSAMKEIT

GESUNDHEIT Kernstück – der Bodyscan Dazu heißt es hinlegen. Das ist nun wirklich nicht schwierig, aber ich bin so verkrampft, dass ich eine Rolle unter den Knien brauche. Und als ich wirklich ausgestreckt bin, habe ich nur eine Empfindung: Schmerzen. Die ganze linke Körperseite vom verspannten Nacken bis runter Richtung Knie fühlt sich an wie zusammengezurrt. Ich hatte schon einen Bandscheibenvorfall und das ewige Tippen am PC ist definitiv nicht gut für mich. Während ich noch mit diesen negativen Gedanken beschäftigt bin, fordert mich die betörend ruhige Stimme von Florian auf, meinen großen Zeh links zu spüren.

ACHTSAMKEIT GEGEN STRESS Text Verena Zemme Fotos Mathias Leidgschwendner

„Die Stunden hier sind wie ein Hafen, in dem ich gut aufgehoben bin.“ Den muss ich jetzt erst einmal suchen. Ich konzentriere mich und … Aha, da ganz unten – da, wo es besonders weh tut –, finde ich ihn und wundere mich, dass man wirklich bis in die Zehenspitzen verkrampft sein kann. Dann heißt es, aufmerksam innerlich von links nach rechts wechseln und den rechten großen Zeh suchen … Das klappt schon besser. Ich finde ihn gleich. Nun springen wir wieder nach links – und da ist auch schon der kleine Zeh. Prima – ich habe das System begriffen und mache neugierig mit. Ich lasse meine Zehen wackeln, und sie fühlen sich tatsächlich schon besser an.

Achtsamkeit. Was etwas altmodisch klingen mag, ist ein neuer spannender Weg zu Stressabbau und Selbstfindung. Und das Beste: Nicht nur das persönliche Erleben, sondern auch Studien in Kliniken beweisen: Es hilft wirklich. 48

Florian begrüßt uns so herzlich, dass ich nun doch froh bin, diesen Termin nicht abgesagt zu haben. Ein langer Tag am Schreibtisch – und zudem das deutliche Gefühl, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Am liebsten wäre ich daheim geblieben. Doch nun stehen also Mathias und ich hier in Bad Tölz. Und dürfen am letzten Kurstag mitmachen, um das Achtsamkeitstraining am eigenen Leib zu erleben. Florian kümmert sich um uns, bis die Kursteilnehmer versammelt sind. Ich merke gleich: Die Atmosphäre ist locker, gemütlich, vertraut. Ich organisiere mir zwei weiche Kuscheldecken, Mathias versucht sich und seine Kamera unsichtbar zu machen. Dann geht es auch schon los. Florian, der diese Kurse seit 2013 in Bad Tölz anbietet, beginnt mit einem Bodyscan. Das heißt, wir tasten uns jetzt 20 Minuten lang mental durch unseren Körper.

Sitzmeditation Wir reisen unter Florians ruhiger, aber bestimmter Anleitung Stück für Stück durch den ganzen Körper. Und als wir so in Richtung Bauch wandern, merke ich, wie mir auf einmal warm wird. Ganz warm und leicht. Und so bleibt es, bis die Reise am Scheitelpunkt endet. „Entspannt von der Sohle bis zum Scheitel“, stelle ich gerade fest, als es heißt, ins Sitzen zu wechseln. Alle anderen türmen Meditationskissen unter sich, bis sie festen Halt haben, ich mache es Martin (Name geändert) nach und lehne mich einfach an die Wand hinter mir. Das stört keinen und ich riskiere ein Auge auf den Gesichtsausdruck meiner Nachbarin. Sie atmet ganz ruhig und sieht jünger und gelöster aus als noch vor knapp einer halben Stunde. Es ist jetzt so still, dass das leise Kratzen meines Bleistifts wie ein Kreischen klingt und Mathias den Auslöser der Kamera so sachte wie möglich bedient … Ein Blick zu Florian: Klar, er ist so entspannt, dass ich mich wundere, dass er nicht ein bisschen über dem Boden schwebt, während er uns jetzt durch Sitzmeditation und Atemübungen lotst.

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ACHTSAMKEIT

GESUNDHEIT

Dem Glück ganz nah Wir achten intensiv darauf, wie wir atmen – ein und aus und ein und aus … Ich habe sonst nichts zu tun, muss nichts denken, nichts tun, nur atmen – und auf einmal ist es da, ein Gefühl von Glück. Warm und weich spüre ich jeden Atemzug. Und als wir die Aufmerksamkeit auf unsere Gefühle und Körperempfindungen lenken sollen, durchströmt mich ganz deutlich eine große Dankbarkeit für meinen Körper. Ich bin gesund! Ich musste zwar in den letzten Jahren lernen, mit meinen Wehwehchen umzugehen, aber an sich bin ich gesund. Was für ein Geschenk! Und ich begreife: Dass ich so verkrampft und verspannt war, ist irgendwie meine eigene Schuld. Ohne lange weiter nachzudenken, erkenne ich, dass ich einfach nur mehr Pausen machen muss. Nun fällt mir das ruhige Atmen noch leichter. Mit dem feinen Ton der Klangschale mache ich die Augen auf, und nun sehe ich: Wir alle fühlen uns wohl. Ein großes Lächeln schwebt auf unseren Gesichtern. MBSR – Stressbewältigung durch Achtsamkeit Das, was mir und den anderen hier so gut tut, hat einen Namen: MBSR – Mindfulness-based Stress Reduction –, auf Deutsch Stressbewältigung durch Achtsamkeit. Es ist ein Übungsprogramm zur Bewältigung von Stress. Man entwickelt dabei in einem 8-wöchigen Kurs eine wertvolle Fähigkeit, die in uns allen bereits angelegt ist: Achtsamkeit für sich selbst und den Moment. Bei MBSR muss man äußerlich kaum etwas tun. Es geht vielmehr

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um eine mentale Aufgabe - darum, ganz klar wahrnehmen, was gerade geschieht. Entwickelt wurde das Programm Ende der 70er-Jahre an der Universitätsklinik von Massachusetts. Seither findet es an hunderten von Kliniken, Gesundheitszentren und in Unternehmen weltweit erfolgreich Anwendung. Etliche klinische Studien belegen die positiven Auswirkungen von MBSR auf Stress, den Umgang mit Krankheit oder psychische Fähigkeiten, wie z.B. Konzentration, Selbstvertrauen oder Empathie. Ein Wunder?

In einer immer komplexer und hektischer werdenden Welt hilft Achtsamkeit innezuhalten und Orientierung in sich selbst zu finden. Achtsamkeit ist eine geistige Fähigkeit, die jedem Menschen zur Verfügung steht – die wir allerdings viel zu selten nutzen. Durch systematisches Üben lässt sich diese Fähigkeit jedoch fördern. Achtsamkeitstraining schult eine klare Wahrnehmung unserer Erfahrungen, unserer Gedanken und unserer Gefühle, ohne diese zu bewerten. So können wir stresserzeugende Gedanken und Einstellungen erkennen und deren meist unbewusste Eigendynamik durchbrechen. Wir lernen den gegenwärtigen Moment ruhig zu betrachten und zu akzeptieren – so wie er ist.

“Achtsamkeit bedeutet, dem Augenblick bewusst Aufmerksamkeit zu schenken” (Jon Kabat-Zinn, Begründer des MBSR).

Stress – die unterschätze Gefahr Stress ist, um es sehr vereinfacht zu sagen, nichts weiter als eine starke innere Anspannung, die dafür sorgt, dass wir schneller atmen, der Herzschlag sich beschleunigt und die Muskeln sich zusammenziehen. Was als „Hallo-Wach“-Aktion unseres Körpers in der Steinzeit lebenswichtig war, macht heute unseren Körper kaputt. Stress versetzt uns in einen Zustand größter Kampf- und Fluchtbereitschaft. Diese Spannung ließ in grauer Vorzeit von selbst nach, wenn man dem Säbelzahntiger erfolgreich davon gelaufen war oder das Mammut glücklich erlegt hatte. In unserem modernen Leben ist Stress allgegenwärtig (und oft sogar ein bisschen schick). Wir sind ständig wachsam und auf der Hut, der Körper immer in innerer Anspannung. Stress führt nicht nur zu Bluthochdruck und Herzbeschwerden – er verändert unser Denken und unsere Wahrnehmung. Der Experte spricht vom Tunnelblick, wenn wir immer mehr Gefahren sehen oder den Druck immer stärker wahrnehmen. Sport ist dann zwar eine Möglichkeit, den körperlichen Stress abzubauen. Der mentale Stresszustand aber bleibt. Das heißt, wir bleiben auf die Wahrnehmung von Schwierigkeiten, Hindernissen und Gefahren fixiert. So hilft MBSR Und hier setzt MBSR an. Es nutzt Methoden wie Bodyscan, Atem-Meditation oder Elemente des Achtsamkeitsyoga. Es erlaubt uns, in einer geschützten Situation wie hier im Übungsraum wahrzunehmen, was gerade passiert: nämlich nichts. Wir sind in Sicherheit, und das entspannt. Dazu heißt es, sich auf das Hier und Jetzt, auf den Körper und das eigene Erleben zu konzentrieren und die anderen Gedanken loszulassen. Wem es gelingt, sich diese entspannte innere Haltung auf Dauer anzueignen, der lässt sich im Alltag und vor allem in schwierigen Lebensphasen nicht so rasch aus der Ruhe bringen. Innere Festigkeit, Ruhe und Gelassenheit, vielleicht sogar eine gewisse Souveränität tun uns insgesamt so gut, dass sich die Gesundheit stabilisiert und unser Wohlbefinden messbar verbessert.

Vertrauen zu sich und anderen Dass es gar nicht so leicht ist, das Kopfkino abzustellen und in guten Kontakt mit sich selbst zu kommen, abzuschalten, loszulassen … das weiß jeder nur zu gut. Auch im Kurs zeigt die nun folgende Gesprächsrunde, dass jede und jeder mit einigen Tücken zu kämpfen hat: Da zu den Kursunterlagen auch eine CD-ROM mit einer Anleitung zum Bodyscan gehört, haben die Teilnehmer zunächst mit der CD geübt. Nun will Florian wissen, welche Erfahrungen jeder einzelne beim Bodyscan ohne CD gemacht hat. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. Florian hört zu. Er hört hin und er versteht. Denn es geht beim Üben daheim um mehr, als darum, 20 Minuten achtsam zu sein: Es geht um die individuelle Problematik, um die Geschichte, die jeden einzelnen in diesen Kurs gebracht hat. Florian fühlt sich ein, gibt Tipps, Hinweise, Hilfen und das führt zu so manchen Aha-Erlebnis. Das ist kein Lehrer-Schüler-Gespräch, sondern ein kurzer, unaufgeregter Dialog, in dem die aufrichtige Zuwendung und die vollständige Aufmerksamkeit des Kursleiters ganz besonders deutlich sind. Sichtbar für den aufmerksamen Beobachter ist dazu der Unterschied in der Körperhaltung. Während die meisten Kursteilnehmer, wie wir alle, in ihrem Körper geradezu festzustecken scheinen, ist Florians Körpersprache detailliert und leicht. Als ich so zusehe und zuhöre, begreife ich plötzlich, dass Stress sich wie ein Panzer um uns legen und uns schier ersticken kann. Mathias und ich verabschieden uns nach der Popcorn-Übung. Wir fühlen uns beide wohl und entspannt und genießen die Heimfahrt unter dem klaren Sternenhimmel. Meine Erkältung hat sich davon gemacht, und wir beneiden ein wenig die Kursteilnehmer, die diese wunderbare Erfahrungen nicht einmal, sondern acht Mal gemacht haben – dazu konzentriert einen Tag der Achtsamkeit – und die sich einig waren: Dieser Kurs hat ihr Leben zum Besseren gewendet.

Ein Mann und sein Kursangebot Florian Wiedemann, Jahrgang 1982, verheiratet, 2 Kinder, ist Diplom-Sportwissenschaftler (Univ.). Von 2011 bis 2013 hat er sich zum MBSR-Lehrer ausbilden lassen und gibt seit 2013 Kurse in Bad Tölz. Der gebürtige Tölzer liebt in seiner Freizeit den Sport in der Natur und in den Bergen. Momentan genießt er es aber am meisten, Zeit mit seiner Frau und seinen beiden Kindern (2 und 4 Jahre) zu verbringen. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Yoga und Zen-Meditation. Ein MBSR-Kurs dauert 8 Wochen, mit einem Kursabend à 2,5 Std. pro Woche und einem ganzen Tag der Achtsamkeit (6 Std.). Termine und Preise Einführung mit praktischen Übungen: Do. 14.04. 20:00 - 21:00 Uhr, kostenfrei. VitalZentrum (Altbau), Ludwigstr. 18a, Bad Tölz Achtsamkeits-Meditation: Do. 28.04. 20:00 - 21:00 VitalZentrum (Neubau), Ludwigstr. 18a, Bad Tölz Kosten: 8.- € (ohne TNK 13.- €) MBSR in 83646 Bad Tölz, Haus des Gastes, Ludwigstr. 18a 8-Wochenkurs 11. Oktober – 29. November 2016 8 Kursabende immer dienstags von 19.00 – 21.30 Uhr Tag der Achtsamkeit: Samstag, 19. November, 10-16 Uhr Kosten: 390,- Euro (inkl. persönliches Vorgespräch, Manual und Übungs-CDs) Der Kurs ist gemäß §20 SGB V von den gesetzlichen Krankenversicherungen geprüft. Für Zuschüsse wenden Sie sich bitte an Ihre Krankenkasse. Information & Anmeldung: Florian Wiedemann – 08041 4474040 – info@wiedemanngsm.de. Sie haben die Möglichkeit, sich erst nach dem kostenlosen Vorgespräch verbindlich für den Kurs anzumelden. Mehr unter wiedemann-gsm.de

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GESUNDHEIT

Gesundheit

Kraftquelle des Lebens

Text Verena Zemme

Sicher kennen auch Sie diese Tage, an denen man vor Energie schier platzt – und andere, an denen man schon morgens nicht weiß, wie man alles schaffen soll. Wäre es nicht interessant, die Ursache für diese schwankenden Energielevel zu kennen?

Tauchfahrt in die Zellen

So wie uns die immer größere werdenden Teleskope faszinierende Einblicke in die Astronomie liefern, so erlauben uns Elektronenmikroskope Reisen ins Innere des Körpers. Genau genommen ins Innere unserer Zellen. Und dort ist es nicht weniger aufregend als am Sternenhimmel. Im Gegenteil: Während die Bewegungen des Weltalls unendlich langsam sind, sind Zellen lebendiges „Gewimmel“ pur. Untersuchungen haben gezeigt, dass jede einzelne Zelle – und jeder von uns besteht aus 10 x 100 Milliarden Zellen – Schauplatz eines emsigen Geschehens ist. In den Zellen baut unser Körper mit dem Material, das wir aus der Nahrung gewinnen, unablässig den Körper neu um. Und erhält uns so am Leben. Zu den Bestandteilen jeder Zelle gehört der Zellkern, in dessen DNS (Desoxiribonukleinsäure) unsere Erbanlagen auf einer Doppelhelix gespeichert sind, sowie eine ganze Reihe von Zellorganellen, die im Team daran arbeiten, lebenswichtige Baustoffe wie Fette, Zucker, Eiweiß, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente usw. dorthin zu bringen, wo der Körper sie gerade benötigt.

Energie!

Das, was da ständig und völlig unbemerkt in unserem Körper vor sich geht, ist in etwa so komplex, als würde die Menschheit gleichzeitig die Pyramiden und die Chinesische Mauer bauen, und nebenbei noch schnell den Weltraum erobern. Natürlich haben sich die Wissenschaftler gefragt, wo der Körper eigentlich die ganze Energie hernimmt. Und fanden dabei in jeder Zelle mehrere Tausend bohnenförmige Gebilde. Als man sie näher

untersuchte, stieß man auf eine Riesenüberraschung: Diese Zell-Bestandteile sind winzigste Lebewesen der Gattung Bakterien. Man fragte sich natürlich: Wie kommen die dahin – und was machen sie?

Mitochondrien

Ohne Sie mit der Entstehungsgeschichte des Lebens zu langweilen, hier die Kurzversion: Vor etwa 2 Milliarden Jahren lebten auf unserem sich langsam abkühlenden Planeten zwei Sorten vom Bakterien, die miteinander zu einem neuen „Superbakterium“ verschmolzen, dem Mitochondrium. Salopp kann man sagen, dass fortan die Zellen, ihre Fähigkeiten „zusammenwarfen“, bis es ihnen gelang, einen Zellkern zu bilden. Aus diesen Einzellern mit Zellkern, der die Lebensform und Fähigkeiten in den Genen speichert und weitergibt, bestehen alle höheren Lebewesen: Pflanzen, Tiere und Menschen. Und die Mitochondrien selbst existieren in jeder Zelle, wo sie ununterbrochen Energie herstellen. (Wer sich für die biochemischen Prozesse interessiert, findet sie im Internet. Stichwort ZELLATMUNG.)

les reagiert, was so einer zarten Lebensform schadet. Man weiß, dass sie Alkohol und Nikotin nicht vertragen und vor allem von Umweltgiften aller Art (vom Weichspüler bis zum Pestizid) geschädigt werden. Strahlung wirkt ebenso negativ auf sie wie Medikamente: Vor allem Antibiotika, die nicht zwischen den guten und den schlechten Bakterien unterscheiden, wirken verheerend…

Burnout vorbeugen

Neben kraftvollen Lebensmitteln, die vor allem von einem gesunden Darm optimal ausgewertet werden können, liefert regelmäßige Bewegung im Freien den Sauerstoff, den die Mitochondrien für die Energiegewinnung dringend brauchen. Überraschend ist ein weiterer Zusammenhang: Mitochondrien mögen keinen Stress. Er blockiert über die Veränderung der Körperchemie die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien, sodass sie zunehmend weniger und vor allem weniger wertvolle Energie produzieren können. Sie spüren einen solchen Zustand als zunehmende Kraftlosigkeit. Erste Erkrankungen stellen sich ein … Wer jetzt weiterpowert und keine Rücksicht nimmt, gleitet zunehmend rascher in Erschöpfung und Depression – beides sind energiearme Zustände, die mit den erkrankten Mitochondrien in engstem Zusammenhang stehen.

Was können Sie tun?

Sie ahnen es schon: Eine sinnvolle Ernährung, ausreichende Ruhephasen, das Auskurieren von Erkrankungen und vor allem ein auf Ihre Kräfte abgestimmtes Leben, wirken positiv auf die Mitochondrien.

Mehr Energie für jeden Tag

Um bestens zu funktionieren, benötigt ein Mitochondrium beste Lebensbedingungen in der Zelle. Dazu gehören: Bausteine aus der Nahrung und Sauerstoff aus der Atmung. Wenn man das einmal weiß, kann man schnell ableiten, was Mitochondrien gesund erhält: Vitalstoffreiches Essen und ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Dazu aber kommt, dass ein Mitochondrium als winziges Lebewesen empfindlich auf al-

Da die Existenz der Mitochondrien und ihre lebenswichtigen Aufgaben in unserem Körper noch so wenig bekannt sind, kann dieses Buch Ihr Leben verändern. Alles, was Sie über die Mitochondrien wissen, ermöglicht Ihnen einen bewussteren Umgang mit Ihrer Energie und hält die Mini-Kraftwerke gesund. Der Vorteil für Sie liegt auf der Hand: Kluges Energie-Management ist der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben mit Blick auf die eigenen Kraftreserven. Dieser praktische Ratgeber enthält eine Vielzahl erprobter Möglichkeiten, energielose Mitochondrien wieder zu aktivieren. Damit bietet er Hoffnung für all jene, die sich mit scheinbar unerklärlichen Beschwerden auseinandersetzen, unter chronischen oder Autoimmunerkrankungen oder Burnout leiden. Maria Elisabeth Druxeis: MITOCHONDRIEN - Aktivieren Sie die Energie-Zentren Ihrer Zellen Klappenbroschur, ca. 208 Seiten, Format: 13.5 x 20,5 cm, € 16,99 (D), € 17,50 (A), ISBN 978-3-95803-050-3

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Wohlfühlen im Wiesseer Sprühbad Exklusiv im Wiesseer Heilbad direkt am See findet man Entspannung und Regeneration der besonderen Art im „Detox- & Relax-Sprühbad“.

Vor über 100 Jahren wurden in Bad Wiessee Deutschlands stärkste Jod-Schwefelquellen entdeckt. Wo ungezählte Kranke und Erholungssuchende schon Linderung bei Beschwerden wie Augen- und Hautkrankheiten, Rheuma usw. gefunden haben, kann man sich auch gezielt von Stress und Übersäuerung erholen.

Basisches Heilwasser tut zweifach gut Denaturierte, industriell hergestellte Lebensmittel, Genuss- und Umweltgifte sorgen dafür, dass sich im Körper das Gleichgewicht von Basen und Säuern verändert: Über 80% der Bevölkerung leidet bereits unter einer Übersäuerung. Ein wunderbares Mittel, um die natürliche Balance wiederherzustellen, ist basisches Heilwasser in Bad Wiessee. Das Jod, vor allem das über die Haut aufgenommen wird, regt den Stoffwechsel an. Der Schwefel – als guter „Reiniger“ bekannt – unterstützt diesen Prozess aktiv. Er wirkt darüber hinaus entzündungshemmend und schmerzlindernd. Zusammen sorgen Jod und Schwefel für eine bessere Durchblutung des gesamten Organismus.

Einzigartig in Bad Wiessee

Diese Behandlung ist ausgesprochen angenehm und findet im „Besprühungsbad“ statt, das – exklusiv für die Anwendung im Wiesseer Heilbad entwickelt –, hier seit Anfang der 1960-er Jahre angeboten wird: Dabei sitzt man auf einem bequemen Stuhl, großzügig umschlossen von der Badekabine, und wird am ganzen Körper aus 14 Düsen mit warmem Jod-Schwefelwasser besprüht.

Detox & Relax - intensiv Dass das Sprühbad auch eine besonders entspannende Wirkung hat, wurde im Rahmen einer kleinen, privat initiierten Versuchsreihe von den Probanden bestätigt. Wer diesen wohltuenden Effekt verstärken möchte, kann die Bäder durch Massagen ergänzen: Dabei werden das Gewebe gelockert, der Reinigungsprozess optimal unterstützt und man fühlt sich hinterher wunderbar erfrischt und gestärkt.

„Sehr gute Durchblutung und wohliges Körpergefühl. Die anschließende Entspannung ist super.“

Das Sprühbad wurde mit der balneologischen Abteilung der Ludwig-Maximilians-Universität in München entwickelt. Es ist auch bestens für Gäste mit Bewegungseinschränkungen und einem labileren Herz-Kreislaufsystem geeignet. Angebot „Detox & Relax“ = 3 Sprühbäder, 3 Massagen Preis: € 125,00 Weitere Erfahrungen finden Sie hier: www.jodschwefelbad.de > Gästestimmen

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VORGESTELLT

TAOASIS

B

AXel Meyer - die Bio-Nase:

Ob Demeter Raumdüfte, Parfums oder Bio-Aromen, alle Produkte beinhalten naturreine Bio-Rohstoffe. Die Beschaffung und die Erzeugung der Rohstoffe spielt bei TAOASIS seit vielen Jahren eine immer wichtigere Rolle – da sind sich Vater und Sohn in der Geschäftsleitung absolut einig. Govinda Meyer leitet den Einkauf und hat durch zahlreiche neue internationale Kooperationen mit Kleinbauern in Frankreich, Spanien, Bulgarien, Indien und vielen anderen Ländern spannende Projekte aufgebaut, so dass in den letzten Jahren das Sortiment vollständig auf Öle aus zertifiziertem Demeter oder Bio-Anbau umgestellt werden konnte.

io Lavendel aus Deutschland? Das hätte sich Axel Meyer 1991, als die erste Auflage seines Sachbuchs „Lexikon der Düfte“ erschien, nicht träumen lassen. Vor genau 25 Jahren markiert sein Aromatherapie Standardwerk, das mittlerweile in der 12. Auflage vorliegt, die Gründung der neuen TAOASIS Natur Duft Manufaktur, die aus dem TAOASIS Verlag hervorgegangen ist. Den aromatischen Pflanzen ihre flüchtigen Essenzen zu entlocken und die Kostbarkeiten in kleinen braunen Fläschchen „einzufangen“ war eine seiner Visionen, die zur Freude vieler Duftliebhaber längst Wirklichkeit geworden ist.

So duftet Qualität

TAOASIS Produkte sind längst zum Inbegriff naturreiner Bio-Düfte höchster Qualität geworden. Die schonende Gewinnung der ätherischen Öle durch die traditionelle Wasserdampf Destillation wird nicht nur von Aromatherapeuten geschätzt. Seit der bundesweiten kontrollierten Klassenraum Beduftung mit über 1.000 beteiligten Schülern sind Naturdüfte wie der original Projektduft „Dufte Schule“ in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auf zahlreichen Fernsehkanälen wurden die überraschenden Ergebnisse des motivierenden Projektdufts, der sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Konzentration fördert, ausgestrahlt. Die Ergebnisse dieser weltweit umfassendste Aromatherapie Studie erscheinen 2010 nicht nur im renommierten Fachmagazin „International Journal of Aromatherapy“, sondern auch als Sachbuch im Kösel Verlag „Leichter lernen mit Duftessenzen“.

Taoasis

im Reich der Düfte Jeder von uns kennt das: Plötzlich fliegt uns ein prägnanter Duft an,- der Geruch eines frisch gemähten Feldes, das Parfüm einer vorbeieilenden Frau, ein Bund Bärlauch auf dem Markt - und dieser Duft beschwört Bilder aus der Vergangenheit herauf, bestimmte Szenen und damit verbundene Stimmungen. Diese starke Assoziation, die über das limbische System in unserem Gehirn gesteuert wird, nutzen die Aromaexperten der „Natur Duft Manufaktur“ TAOASIS in Detmold. Text Gesa Trapana

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Fotos Taoasis

Ein Experiment gelingt

Viele Anbauprojekte funktionieren leider nur in den Ländern, in denen bestimmte, für die Aromatherapie bedeutende Pflanzen wie Orangen, Jasmin oder Sandelholz das passende Klima haben. Doch durch die Klimaveränderung und die milderen Winter bei uns wurde vor Jahren die Idee geboren, im heimischen Lippe Lavendel anzubauen. Gemeinsam mit dem Bio-Landwirt Martin Meives wurden 2014 auf zwei Feldern 50.000 Lavendel Pflanzen angepflanzt, die letztes Jahr schon unzählige Bienen und Menschen angelockt haben. Diese Jahr soll nun die erste Ernte eingefahren und das erste Lavendelöl aus der „Lippischen Toskana“ destilliert werden.

Ein Unternehmen mit Gewissen

Biologisch und nachhaltig - im Detmolder Unternehmen kein Trend, sondern von Anfang an gelebter Alltag und fest in der DNA des Unternehmens verankert. Heute lässt sich das an Normierungen festmachen. Durch die Kabel fließt Greenpeace energyStrom, das Gas für die Heizung wird aus regenerativem „Windgas“ hergestellt und der Chef fährt mit dem Elektrosmart zur Arbeit. ● Der von TAOASIS verursachte CO2 Ausstoß wird durch Climate Partner analysiert und der unvermeidbare Rest mit sinnvollen CO2 kompensierenden Projekten ausgeglichen - unberücksichtigt der vielen eigenen Projekte. ● Für nur ein Kilo der kostbaren Essenzen werden oft Tonnen an Pflanzenmaterial benötigt. Bei den beiden Lavendel Feldern in der Lippischen Toskana sind das etwa 7 Tonnen pro Ernte. Für andere Essenzen wie Rosen oder Melisse werden noch mehr Pflanzen benötigt, die nach der Destillation

zu CO2 kompensierendem Kompost angesetzt werden. Da die CO2 kompensierenden Maßnahmen die produzierenden längst ausgeglichen haben zählt TAOASIS zu den wenigen Herstellern in Europa, die eine Klima positive Bilanz nachweisen können. ● Für die Zukunft sollen die Aktivitäten im Bereich social business verstärkt, sinnvolle Cradle to Cradle Strategien bei der Produktplanung berücksichtigt und das „Fair for Life“ Engagement ausgebaut werden. ● Seit letztem Jahr ist TAOASIS zudem auch mit dem internationalen „Fair for Life“ Standard ausgezeichnet, der nicht nur Anbau, sondern auch soziale Aspekte wie Bezahlung in den Ursprungsländern berücksichtigt.

Klasse statt Masse

So entstehen bei TAOASIS hochwertige, naturreine Duftkompositionen für gute Laune, erholsamen Schlaf, bessere Konzentration oder einfach zum Wohlfühlen. Die Raumdüfte, BioAromen und Sprays erfreuen sich seit Jahren größter Beliebtheit. Erfolgreich ist auch die Aromakosmetik, wie der neue Rosen-Balsam, aus der Meditao© Linie und die klassischen ätherischen Öle für die Hausapotheke: Lavendel, Teebaum, Eukalyptus und Pfefferminze. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich auch die Bio-Aromen im Bio-Fachhandel, die sich hervorragend zur aromatisierung von Speisen, Getränken und Räumen anbieten. Aktuell ist TAOASIS der einzige Hersteller weltweit, der mit dem ersten demeter zertifizierten Bioparfum MYTAO (gesprochen „Maitao“) aufwarten kann. Seit der Biofach-Messe 2014 (jährliche weltweite Leitmesse für Biolebensmittel und Naturkosmetik) kommen aus der Manufaktur Bio-Raumddüfte und vermehrt Bio-Aromen mit dem demeter Qualitätssiegel.

Neu von TAOASIS

Ab Mai 2016 können Sie die Bioparfüm-Linie von Baldini© by TAOASIS im Biofachhandel finden. Grundlage sind 100%ig naturreine ätherische Öle und Bio-Alkohol. Einen aufmunternden, vitalisierenden Duft verströmt „Fleur de Mandarine“ mit den energetisierenden Aromen aus Orange und roter Mandarine, unterlegt mit dem betörend-feinen Aroma von Ylang-Ylang. Männlich das Dufterlebnis „Bois de Petit Grain“ mit einer mediterranen Note von Seekiefern, erfrischenden Zitrusaromen und kühlendem Lemon Tree. Passend dazu die Biodeos in demeter Qualität. Spritzig und klar das „Sauge et Limon“ aus Salbei und Zitrone; frisch und fein das „Sauge et l´Orange“ mit Bitterorange und grüner Mandarine.

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Schlierseer yogatage

GANZHEITLICH leben

Yoga

am Schliersee Text Ann-Katrin Ranft und Martina Wunderer Fotos Mathias Leidgschwendner

Und es gibt sie doch – die Gedanken und Ansätze, die unsere Welt zum Besseren wenden. Yoga, vor 50 Jahren noch die milde belächelte Verrenkungstechnik für Künstlerinnen und Professorengattinnen, ist heute ein selbstverständlicher Teil unserer Bewegungskultur. Dass Yoga aus Indien kommt, weiß jedes Kind und dass es Körper, Geist und Seele wohl tut, ist eine anerkannte Tatsache. Wer wissen will, warum Yoga nicht nur Gesundheit und Freude schenkt, sondern das Tor zu einer friedvollen, spirituellen Welt öffnet, sollte es einfach einmal kennenlernen. Eine wunderbare Gelegenheit dazu und ein Sommerhighlight für alle Yoga-Freunde sind die 5. Schlierseer Yogatage vom 08.-10.Juli 2016. Es geht weiter Ein Jahr Familienpause haben sich Ann-Katrin Ranft und Martina Wunderer 2015 genommen, um nun 2016 das 5 jährige Jubiläum der Schlierseer Yogatage mit zahlreichen Yogabegeisterten zu feiern. Eine Veranstaltung, die von Yogafreunden schon wieder sehnsüchtig erwartet wird. Die

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Yogatage konnten sich in den letzten Jahren in der „Yoga Szene“ mit Leichtigkeit etablieren. Mit dem Motto: Yoga macht Spaß, Yoga ist für alle und Yoga ist überall, haben die beiden Veranstalterinnen den Zahn der Zeit und die Bedürfnisse von vielen Menschen nach Bewegung, Gesundheit, Entspannung, Achtsamkeit und der Freude am Leben getroffen. Atmosphäre am Schliersee In den schönen Räumen der Vitalwelt und zwei großen Zelten direkt am Schliersee werden über 30 Einheiten rund um Yoga und vieles mehr angeboten. Aber auch auf dem See wird Yoga praktiziert. „Yoga auf dem Surfbrett“, heißt der Trend, der natürlich auch bei den Schlierseer Yogatagen nicht fehlen darf. Die Referenten sind eine spannende Mischung aus bekannten Yogalehrern aus Deutschland und Österreich sowie heimischen, authentischen Yogalehrern, die die Vielfalt des Yoga widerspiegeln. Von Yin Yoga, Yoga im Einklang mit den Elementen, Partner Yoga, Zen Yoga bis hin zu Meditation und Atemtechniken ist für alle Interessierten etwas dabei.

Jeder ist wollkommen Martina Wunderer und Ann-Katrin Ranft ist es wichtig, eine Veranstaltung in harmonischer, familiärer Stimmung zu schaffen bei der Jede/r willkommen ist: Vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, Jung und Alt, vom Leistungssportler über den gestressten Manager bis hin zur modernen Mama. Und für den Yoga-Nachwuchs wird es am Samstag und Sonntag auch Kinderyoga geben. Bei einer „Reise um die ganze Welt“ oder den „Farben des Sommers“ dürfen die Kleinen mit einer Kinderyoga-Lehrerin und -Ausbilderin auf Entdeckungsreise gehen.

© Schlierseer Yogatage

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Franziskas WELT © W. Gschwendtner

FRANZISKAS WELT

n&g: Gebetsmühlen kenne ich nur aus der buddhistischen Kultur. Welchen Sinn haben sie dort eigentlich? FB: Die Gebetsmühlen werden dort gedreht, um den Geist zu zentrieren. Außerdem verbreiten sich die Worte, die auf ihnen stehen, von alleine in der Welt.

Gute Schwingungen für diese Welt Text Verena Zemme

„Für mich ist jedes Holz wertvoll. Und eine Inspiration“, sagt Franziska Bürger. Und dann erzählt sie, wie es kam, dass sie Gebetsmühlen schnitzt. „Mit den Jahren in Südafrika hat alles angefangen“, überlegt sie. 13 Jahre war sie alt, als die ganze Familie nach Pretoria ging. „Mir hat das gezeigt, wie viel mehr es auf der Welt gibt, als den Schulweg nach Rosenheim.“ Folglich hielt es sie nach der Rückkehr und dem Abitur nicht mehr in Deutschland. Sie ging für ein Jahr nach Südamerika. „Eines Tages saß ich mit einem Freund in Cuzco im Café und hab überlegt, wie es weitergehen soll: Kunst oder Spanisch? Er sagte: Spanisch kannst du doch schon.“ Eine Episode die

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auch zeigt, dass da eine junge Frau bereit ist, sich auf das, was ihr widerfährt, wirklich einzulassen: andere Menschen, andere Kulturen … Ein Jahr lang hat sie in Deutschland nach dem richtigen Weg gesucht. Als sie den Ausbildungsplatz Holzbildhauerei an der Berufsfachschule Berchtesgaden gefunden hatte, wusste sie einfach: „Das ist es!“ Ich frage, wie sie die Arbeit mit dem Holz erlebt. „Holz ist ein warmes, sinnliches Material. Für mich heißt Kunst in erster Linie Fühlen und Spüren. Zuerst war es hart, mir hat am Abend oft alles weh getan. Aber dann hab ich mich dran gewöhnt. Und irgendwann konnte ich das, was ich im Kopf oft mehr ge-

ahnt als gewusst habe, immer besser in die Bewegung meiner Hände und ins Holz übertragen.“ Angefangen hat sie mit einer Schale und einem Salatbesteck. Heute arbeitet sie in einem eigenen Atelier und formt Skulpturen mit faszinierend weichen, fließenden Formen aus Holz – oft inspiriert von Formen und Codes der Natur. Das alles sehr feminin und anziehend. Sie macht auch Auftragsarbeiten. Vor allem aber gestaltet sie - Gebetsmühlen.

n&g: War es eine spontane Eingebung, dieses Prinzip nach Deutschland zu holen – nach Bayern?“ FB: Die ersten Mühlen habe ich 2011 geschnitzt. Das war noch ganz am Anfang. Damals war mir noch gar nicht bewusst, welche Dimensionen das annehmen würde. Ich habe nur gespürt, dass diese Verbindung - buddhistische Gebetsmühlen mit persönlichen Gebeten, Sprüchen - mir sehr am Herzen liegt, weil es das zum Ausdruck bringt, worum es meiner Meinung nach in dieser Welt geht. Annäherung, Austausch, Verständnis. Die Quintessenz aller Religionen ist Liebe. Gott ist Liebe und darum geht es, egal welcher Religion man angehört. Viele Menschen haben das Bedürfnis, in Zufriedenheit zu leben und die Gebetsmühle soll ein Werkzeug dafür sein, damit man sich jeden Tag aufs Neue daran erinnert, wie wertvoll unser Leben ist.

n&g: Welches Holz nehmen Sie am liebsten? FB: Jedes Holz spricht für sich und wirkt auf seine Weise. Mooreichen finde ich sehr spannend, weil sie Jahrhunderte alt sind und in einer Zeit gelebt haben, die wir nur aus Geschichtsbüchern kennen. n&g: Wie lange ist so eine Mühle haltbar und was kostet sie? FB: Eine Mühle kann sehr lange drehbar bleiben. Sie ist massiv und dreht sich auf einer Spitze, wie ein Kreisel oder mit Kugellagern. Der Preis ist abhängig von Größe, Aufwand und Halterung, und beginnt bei ca. € 165. Bestellungen kosten erfahrungsgemäß mehr. Mittlerweile habe ich auch kleine Mühlen (ca. €35) für unterwegs. Mich interessiert noch, ob sie ein bestimmtes Holz besonders gerne bearbeitet. Die Antwort überrascht mich: „Haben Sie schon einmal gesehen, was für ein prachtvoller Baum eine Fichte werden kann, wenn sie Platz zum Wachsen hatte?“ Das ist gut beobachtet und wieder ein Indiz dafür, dass Franziska Bürger ein bisschen tiefer sieht als andere. Sie lacht: „Ja“, gibt sie mir recht. „Ich hab beim Arbeiten viel Zeit zum Nachdenken. Da lernt man sich selbst kennen. Und man lernt Stand halten.“ Franziska Bürger ist knapp 30 Jahre alt. Mich erinnert sie an einen Baum, der voller Energie zum Licht strebt.

„Ois is oans“

n&g: Welchen Sinn hat eine Gebetsmühle für Sie persönlich – mit welchen Gedanken begleiten Sie Ihre Arbeit? FB: Für mich strahlt jede Gebetsmühle Ruhe aus. Wenn ich z.B. an einem Markt teilnehme und den Stand aufbaue, kann es schon vorkommen, dass ich aufgeregt bin. Doch sobald die Mühlen dann hängen, merke ich, wie ich innerlich zur Ruhe komme. Dann wirken sie. n&g: Gibt es ein Motiv oder ein Gebet, das Sie besonders gerne verwenden oder das besonders oft nachgefragt wird? FB: Ich habe zwei bayerische Mantren “Ois is Oans” und “So Schee Scho”, die ich gerne verwende. Aber auch “Dahoam” ist sehr beliebt. Doch ganz besonders ist die Lebensblume. Dieses Symbol berührt ganz viele Menschen.

© Tom Willerer

www.franziska-buerger.com Atelier Kunsthof Pösling Pösling 10 83026 Rosenheim T.: (49) 0176 60 80 31 69 info@franziska-buerger.com

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Aktiv für die welt

PUKKA TEES

: a k k u P n o v s e e t r e Die Kräut . ll o v t r e W . h c li h c Natürlich. Mens

FairWild

Nutzen für ss es den größtmöglichen da , eln nd ha zu so en hm ren Vision, als Unterne , alles dafür zu tun, unse ch au rt hö ge „Wir bei Pukka haben die ion Vis r se seren Planeten hat. Zu die Menschen, Pflanzen und un halten.“ so klein wie möglich zu Beitrag zum Klimawandel

„1% for the Planet“

Seit 2015 ist Pukka als CO2-neutrales Unternehmen zertifiziert und spendet als überzeugtes Mitglied der Initiative „1% for the Planet“ (http://onepercentfortheplanet.org) ab sofort 1% des Verkaufserlöses für Umweltund Sozialprojekte. Der CO2-Ausstoß durch Gas, Kühlsysteme, Elektrizität, Wasser, Müll, Gütertransport und Papier wurde überprüft und angepasst. Darüber hinaus reduziert das Unternehmen seinen Energieverbrauch durch eine energieeffiziente IT-Ausstattung sowie der Bike-to-work-Philosophie.

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Gemeinsam verfolgen Kräuterexperte Sebastian Pole und Unternehmer Tim Westwell diese Vision seit der Gründung von Pukka Herbs 2002 in Bristol, UK. Hierzu gehört für sie nicht nur, dass alle Zutaten ihrer Tees zu 100% ökologisch sind, sondern auch fair und aus ethischer Herkunft. Von Anfang an haben sie weltweit persönliche Beziehungen zu Kleinbauern aufgebaut, die die hohen Qualitätsansprüche von Pukka teilen. Die ökologisch angebauten Kräuter und Pflanzen stellt Pole persönlich in Hinblick auf die un- ne, Ingwer & Manuka-Honig. Die Biomarke des terschiedlichen wohltuenden Wirkungsweisen Jahres zeichnet jährlich herausragendes Bio-Enauf den Körper zu Teemischungen zusammen. gagement und überzeugende Produktinnovationen aus. Für seine nachhaltige Unternehmensphilosophie wurde Pukka Herbs letztes Jahr als „Bio- Für 2016 sind neben der bereits erhältlichen marke des Jahres 2015“ in der Kategorie „Ver- neuen Sorte Charmante Cassis, einem Früchtetriebsschwerpunkt Bio-Fachhandel“ mit Gold tee aus biologisch angebauter Schwarzer Johanausgezeichnet. Der Branchenwettbewerb der nisbeere, Hagebutte, Orangenblüten und Roter Zeitschrift Lebensmittel Praxis und bioexperten Bete, weitere Produktneuheiten geplant. So wird Consulting Group prämierte die Marke Pukka eine Matcha-Tee-Serie die aktuell 35 Sorten der für die drei innovativen Abwehr-Power Tees Drei im Biohandel oder Reformhaus verfügbaren BioZimt, Holunderbeere & Echinacea sowie Zitro- Kräuerteemischungen ergänzen.

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ko- n mit Ö egio ellR er modiesbachnd M erla Ob

, ein Umweltschutz-StanAuch dard, der Richtlinien für die nachhaltige Nutzung und den Handel natürlicher Zutaten für Nahrung, Kosmetika und Arzneimittel aus Wildsammlung vorgibt, liegt den Gründern am Herzen. Der Bio-Teehersteller ist deshalb aktiv an der Weiterentwicklung des 2008 etablierten Standards beteiligt. Die Einhaltung gewährleistet, dass Wildpflanzen und natürliche Zutaten naturnah bewirtschaftet und geerntet werden, und dass diejenigen, die in die Sammlung und den Handel eingebunden sind, einen fairen Lohn für ihr Wissen und ihren Einsatz bekommen.

Ja, ich will 2 Ausgaben NATUR&GUT abonnieren … Ich möchte die beiden Ausgaben NATUR&GUT (Herbst 2016/17, Sommer 2017) beziehen. Der derzeitige Bezugspreis beträgt € 10,00 (zzgl. Portokosten). Diese Bestellung kann ohne Begründung innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen werden. Die Frist beginnt mit dem Tag nach Vertragsabschluss.

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TÖLZER VEG

Gehört, gesehen, gelesen

Die sollten Sie gelesen haben!

Ein Garten auf dem Land

Es gibt nichts Gutes …

Tierfreundschaften

Für Maren Partzsch steht fest, dass der ländliche Garten die besten Möglichkeiten bietet, um Gartenbau und Naturschutz zu vereinen. Bestens verständlich auch für Neueinsteiger liefert das Buch Knowhow um Säen, Ernten, Pflegen und Vermehren. Und vor allem erfährt man, mit welchen Ideen ein Garten natürlich und wie zufällig gewachsen aussieht – egal ob Reihenhausgarten, großer Garten mit reichlich Platz oder Schrebergarten... Ein ausführlicher Gartenkalender, Anregungen zum Dekorieren und Gestalten von Ruheplätzen sind eine wunderbar praktische und nützliche Ergänzung. Über 350 wunderschöne Farbfotos zeigen den Zauber der Bauerngärten und wecken bei jedem Gartenliebhaber – und solchen, dies es noch werden wollen -, die Lust, sofort die Gartenharke in die Hand zu nehmen und die neu gewonnenen Ideen in die Tat umzusetzen.

außer man tut es: Manchmal genügt schon ein Lächeln, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten und die Welt um einen herum ein kleines bisschen schöner zu gestalten. Wer es ausprobiert, wird feststellen, dass es eben doch die kleinen Dinge sind, die einen Unterschied machen. Das neue kunterbunt gestaltete Buch „100 Ideen, wie du deine Welt ein bisschen besser machst“ wartet mit kreativen, kostengünstigen und leicht umsetzbaren Ideen auf, um die eigene Lebensqualität und gleichzeitig oft auch die anderer zu erhöhen. Auf jeder Seite kann man unter zwei Auswahlmöglichkeiten ankreuzen, ob man den Punkt als erledigt abhaken oder die Idee sogar wiederholen möchte – schließlich ist beispielsweise Blutspenden das zweite Mal schon gar nicht mehr so schlimm. Das Buch ist ein schönes Geschenk für Männer und Frauen, um auf charmante Art zu zeigen, dass es jeder selbst in der Hand hat, seine Welt noch ein bisschen freundlicher, schöner und einfach besser zu gestalten.

Tiere können uns wahre Begleiter, Verbündete und Seelengefährten sein. Doch nicht nur diese geheimnisvolle Freundschaft verbindet uns mit den anderen Geschöpfen. Schon im Altertum wusste man, was heute die Wissenschaft mehr und mehr belegt: Haus- und Wildtiere haben heilende Kräfte. In diesem ungewöhnlichen Buch nimmt uns die Autorin, Susanne FischerRizzi, Heilpraktikerin und Pionierin der Aromatherapie, mit auf eine Reise in die Tierwelt und die Geschichte der Menschheit – von prähistorischen Zeiten bis heute. In den Beschreibungen verweben sich Mythologie, psychologische Archetypen, persönliches Erleben und biologisches Wissen zu eindringlichen Bildern unserer europäischen Kraft- und Seelentiere. Ein Buch, aus dem sich neue Sichtweisen auf das Miteinander von Mensch und Tier ergeben.

Maren Partzsch: Im Bauerngarten Gestalten, anbauen, ernten und genießen Hardcover, 184 Seiten Format: 20 x 26 cm, € 14,95 (D), € 14,95 (A) ISBN 978-3-86362-049-3

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100 Ideen, wie du deine Welt ein bisschen besser machst Hardcover, 96 Seiten mit Leseband Format: 12,2 x 16,5 cm € 9,99 (D), € 10,30 (A) ISBN 978-3-8485-1469-4

Susanne Fischer-Rizzi / Nomi Baumgartl Mit Tieren verbunden Hardcover, 220 Seiten Format: 21 x 28 cm € 39,95 (D), € 41,10 (A) ISBN 978-3-03800-916-0

Ich bin dann mal veg

Wer im Frühjahr dem „Tölzer Veg“ folgt, stellt seine Gesundheit auf ein solides Fundament Als einziger Gesundheits-Ort in Deutschland bietet Bad Tölz seinen Besuchern und Gästen zwei vegane Auszeiten im Jahr.

Seit Monaten Platz 1 derSpiegel-bestsellerliste Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren. Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen. Bäume, die Empfindungen haben, Gefühle, ein Gedächtnis. Unglaublich? Aber wahr! – Der Förster Peter Wohlleben erzählt faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Dazu zieht er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie seine eigenen unmittelbaren Erfahrungen mit dem Wald und schafft so eine aufregend neue Begegnung für die Leser: Wir schließen Bekanntschaft mit einem Lebewesen, das uns vertraut schien, uns aber hier erstmals in seiner ganzen Lebendigkeit vor Augen tritt. Und wir betreten eine völlig neue Welt ... Das Geheimnis der Bäume was sie fühlen, wie sie kommunizieren - die Entdeckung einer verborgenen Welt. Peter Wohlleben: DAS GEHEIME LEBEN DER BÄUME 224 Seiten. Ludwig Verlag München 2015 ISBN: 978-3-453-28067-0, Preis: 19,99 €, auch als eBook

Ein stimmiges Konzept Vom 11. April bis 8. Mai steht die gepflegte Stadt an der Isar ganz im Zeichen der konsequent pflanzlichen Ernährung. Kombiniert mit interessanten Angeboten zur Erholung und Entspannung ist der Tölzer Veg ein stimmiges Konzept zur tiefgreifenden Regeneration von Körper, Geist und Seele. Dies alles nicht nur mit Spaß und auf hohem Niveau, sondern, auf Wunsch, auch unter medizinischer Aufsicht. Dazu gibt es Extras wie das Gewinnspiel (Teilnehmerkarte), bei dem Preise von zum Teil beträchtlichem Wert winken.

Schön und erholt Wer auch noch sichtlich erholt vom Tölzer Veg zurückkommen will, schenkt seiner Haut Aufmerksamkeit und vertraut sich in der Villa Bellaria dem erfahrenen Kosmetikteam an.

Gemeinsam kochen Vegan kochen ist kinderleicht, und die Ernährung ohne Fleisch und tierisches Fett und Eiweiß tut gut und belebt den Körper. Machen Sie einfach mit bei einem der interessanten KochKurse und Küchen-Events und erleben Sie, wie Sie auch daheim leckere und leichte vegane Gerichte zaubern. Und wer nicht selbst kocht, kann sich in 11 Restaurants vegan verwöhnen lassen.

Zur Auftaktveranstaltung schwingt die in München und Barcelona lebenden Rohkostköchin Christine Mayr den Kochlöffel. Mayr, die sich als Dozentin, Autorin und Food-Stylistin einen guten Namen gemacht hat, zeigt, wie aus unbehandeltem, natürlich gewachsenem Obst und Gemüse, aus Nüssen, Samen und vielem mehr vegane Küche auf Top-Niveau entsteht. 11. April ab 19:00 Uhr Kleiner Kursaal, Bad Tölz, Ludwigstraße 11. Süß und lecker wird es am Sa. 16.4., von 16.00 –18.00 Uhr, wenn im „Café im Süden“ köstliche Avocado-Torten entstehen – und das ganz ohne Backofen. Am 23. 4. lädt Heilpraktikerin und QiGong-Lehrerin Marion Marski von 14.00 bis 20.00 Uhr zu Kochen und QiGong ins Vitalzentrum. Das Besondere: Sie verbindet vegane Küche mit der heilsamen 5-Elemente-Küche der Traditionellen Chinesischen Medizin. Kochen, was im Frühjahr draußen wächst, ist das Gesündeste, was man für sich und die Umwelt tun kann. Nach einer Kräuterführung wird

Umgebaut! Inzwischen hat sich das wie ein kleines Schlösschen im Kurpark gelegene „Haus des Gastes“ (Ludwigstraße 18a) zum modernen VitalZentrum gemausert. Im Erweiterungsbau warten eine topmoderne Lehrküche und helle Räume auf viele Aktive – der ideale Platz, um etwas für sich zu tun, fitter und beweglicher zu werden. Dazu öffnen die Tölzer Therapeuten mit interessanten Angeboten von QiGong bis Yoga die Türen für Sie.

Und Action! Mit über 70 Veranstaltungen sind die vier Wochen des Bad Tölzer Vegs prall mit Angeboten gefüllt. Holen Sie sich die ganze Übersicht unter www.bad-toelz.de/toelzerveg. Die NATUR&GUTRedaktion hat hier nur einige der spannendsten Veranstaltungen und Workshops ausgesucht:

VORMERKEN: Der TÖLZER VEG im HERBST 02-30.10.2016

ein „veg“ionales 3 Gänge Menü „à la saison“ und „made in bavaria“ zubereitet. Mi. 27.4., 18:00–22:00 Uhr VitalZentrum Bad Tölz (Neubau). Eine spannende Erfahrung bietet der Workshop „Grün& fit - Vegan goes RAW“ von Simone Vay. Die Teilnehmer kochen mit einheimischen Produkten und schnuppern nebenbei in die unterschiedlichsten Sportarten: 30. 4., 10:00 –13:00 Uhr im VitalZentrum (Neubau). Die Kombination aus Yoga und veganer, ayurvedischer Küche ist ein wahres Lebenselixier, das sie beim Ganztagesseminar „Ayurvedisch Kochen“ am 7. Mai im YogalifeTriYoga® Center kennenlernen können.

PRÜF-ARZT ARNULF BULTMANN Vier Wochen vegane Ernährung – was passiert da mit meinem Körper? Wer es genau wissen will, nutzt den medizinischen Service: Lassen Sie die Effekte auf Ihren Körper testen: Gewicht, Blutzucker, Cholesterinquotient, Körperfettgehalt uvm. Eingangsuntersuchung: Montag, 11. April 2016 // 18.00 ab 16:00 Uhr Abschlussuntersuchung Montag, 9. Mai. 2016 // 18.00 ab 16:00 Uhr Alle Untersuchungen im VitalZentrum Bad Tölz, Ludwigstr.18 a (je ca. 20 Minuten). Wir bitten um Terminvereinbarung unter 08041 / 7867-52 oder hesse@badtoelz.de. Kosten: je 10.- € (ohne TNK 15.- €) - fällig bei Eingangsuntersuchung.


© Edition Michael Fischer/Jane Monk

Für mich

Text Verena Zemme

Malzeit ins Glück Leise schabt der Stift übers Papier. Ein Blatt schält sich in frischem Grün aus dem weißen Untergrund. Zart und hell leuchtet es mir entgegen. Die Form passt perfekt, denn sie ist vorgegeben. Und wenn ich über den Rand male, ist es auch egal. Ich suche ein dunkleres Grün und zeichne noch die Blattadern ein. Fertig. Der Tag war hektisch? Das Kind ist mit einer Fünf heimgekommen? Morgen habe ich einen Termin, und am Wochenende kommen die Schwiegereltern? Egal. Das alles ist weit weg. Ich sitze hier an meinem Küchentisch, die Uhr tickt leise. Das einzige, was ich jetzt klären muss, ist die Frage, ob ich noch ein Blatt ausmale – immerhin habe ich den grünen Stift schon in der Hand – oder ob der Schmetterling noch purpurrote Punkte braucht. Morgen ist ein neuer Tag? Mag sein.

Wir haben Juliane Rottach, Lektorin im EMF Verlag in München gefragt: „Worauf führen Sie den großen Erfolg der Ausmalbücher zurück?“ JR: In unserer heutigen modernen Welt, in der viele ihren Alltag als stressig empfinden, kann das Ausmalen einen entspannenden Gegenpol bieten. Es macht ab der ersten Sekunde Spaß, man braucht fast keine Hilfsmittelsetzt einen nicht unter Druck und jeder kann seinen Gedanken freien Lauf lassen. Ausmalbücher richten sich in erster Linie nicht an ambitionierte Zeichner oder Maler, sondern an alle, die ohne technische Hürden mit Farbe experimentieren und sich entspannen möchten. Deshalb unser Motto: Farbe rein – Stress raus! „Was macht ein gutes Ausmalbuch aus?“ JR: In erster Linie geht es natürlich um die vielen schönen Motive in den Büchern. Aber auch praktische Dinge wie die Papierqualität und Felder zum Ausmalen, die nicht zu kleinteilig, aber auch nicht zu großflächig sind, entscheiden über den Ausmalspaß!

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„Haben Sie keine Angst, dass Ihnen mal die Ideen ausgehen?“ JR: Nein, keineswegs – die Welt bietet mehr als genügend Motive zum Ausmalen. In unserem Verlag beschäftigen sich viele kreative Köpfe mit dem Suchen von neuen Ideen und der Zusammenstellung der Ausmalbilder. „Hat Sie das Fieber selbst auch schon gepackt?“ JR: Fieber würde ich nicht sagen, aber wenn in der Mittagspause noch Zeit ist, dann setze ich mich auch gerne hin und male das eine oder andere Motiv aus. Auswahl habe ich im Verlag ja genug und da wir ein Kreativverlag sind, liegen die Buntstifte auch immer bereit. „Welches Material sollte man zuhause haben - was empfehlen Sie?“ JR: Das ist ja das Schöne am Ausmalen, man braucht keine teuren, speziellen Farben, sondern kann einfach auf die Stifte zurückgreifen, die man zu Hause hat – also Buntstifte, Fineliner oder Filzstifte, je nachdem, mit welchen man sich am wohlsten fühlt. Ich persönlich male am liebsten mit klassischen Buntstiften, weil die Farben so schön weich sind.

Jane Monk: Das Zen und Tangle Ausmalbuch Garten 52 Motive, die entspannen Broschur 128 Seiten ISBN 978-3-86355-495-8 Format 25,4 x 21,6 cm Edition Michael Fischer: Inspiration Garten Eden Geheftet 64 Seiten ISBN 978-3-86355-436-1 Format 22 x 17 cm Edition Michael Fischer: Natur Inspiration Geheftet 64 Seiten ISBN 978-3-86355-234-3 Format 22 x 17 cm Diese und viele weitere Titel unter:

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Oberland ERLEBEN 68 Seiten mit Tipps und Ideen

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Trainieren und Heilen In Bad tölz

Herausgeberin und Chefredakteurin: Verena Zemme Gestaltung: Mathias Leidgschwendner

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Texte: Gesa Trapana, Saartje Schulz, ELKE HENKES, Marco Müller Marketing und Anzeigen: Verena Zemme, TATJANA BLAICHER

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Druck und Bindung: BOSCH DRUCK, LANDSHUT

natur&gut ist ein Magazin von punktum. Medien&Marketing Auf der Grün 48 83714 Miesbach zemme@t-online.de Tel.: 08025 991 45 85

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eN ue Wege gehen

Die Zeitschrift erscheint halbjährlich Verkaufsstellen unter www.natur-und-gut.com

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V.i.S.d.P.: Verena Zemme Titelfoto: Mathias Leidgschwendner

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Zurzeit gelten die Anzeigenpreise vom 01. April 2016. Alle Rechte vorbehalten. Die Zeitschrift und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung der Herausgeberin strafbar. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

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