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& DEIN Wissen und Tipps zum Einbruchsschutz!
In Zusammenarbeit mit „Sicher Leben in Graz“, der Stadt Graz und der Grazer Kriminalpolizei
Danksagung! Herzlichen Dank an Herrn Chefinspektor Siegfried Köppel, Leiter des Fachbereiches „Eigentum“, zu der auch die Klärung von Brandursachen angehört. Bedanken möchten wir uns aber auch bei dem Leiter des Stadtpolizeikommandos Graz, Brigadier Kurt Kemeter, bei Obstlt. Gerd Lachomsek und bei dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, dem Sicherheitsstradtrat Mario Eustacchio, sowie den übrigen Regierungsmitgliedern und dem Gemeinderat der Stadt Graz, durch die diese Form der Präventionsarbeit in Graz erst möglich wurde. Einen weiteren Dank möchten wir in Richtung der Grazer Berufsfeuerwehr, mit ihrem Leiter Dr. Klaus Baumgartner richten, die uns bei der Erstellung der Tipps für die Brandvorbeugung unterstützt hat. Herzlichen Dank auch an Hr. Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, MMag. Konrad Kogler, der uns so manch bürokratische Hürde überwinden hilft.
IMPRESSUM Herausgeber: Sicher leben in Graz Eingetragener Verein Körblergasse 10 8010 Graz ZVR: 066269364 Layout und Gestaltung: netWERKER Mediahaus OG 8551 Wies | www.netwerker.at Druck: Druck.at Druck und Handelsgesellschaft mbH Aredtstraße 7 2544 Leobersdorf
Werner Miedl Geschäftsführer von “Sicher Leben in Graz”
Für den Inhalt verantwortlich: Werner Miedl, GF
FÜR DEN NOTFALL
FÜR DEN NOTFALL
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Der Polizei Notruf.........133 Die Feuerwehr..............122 Die Rettung..................144
Die kriminalpolizeiliche Präventionsgruppe der Grazer Polizei Rufen Sie uns gerne an, wenn Sie etwas wissen wollen, oder kontaktieren Sie uns via E-mail.
E-Mail:
Walter KUNDIGRABER Büro: 059133/653430 / Handy: 0664/8113435 walter.kundigraber@polizei.gv.at
Prävention:
„Eigentum“
Bezirksinspektor E-Mail:
Josef GETHER Büro: 059133/653432 / Handy: 0664/8113436 josef.gether@polizei.gv.at
Prävention:
„Eigentum“
Gruppeninspektor E-Mail:
Heimo ZENZ Büro: 059133/653431 / Handy: 0664/8113488 heimo.zenz@polizei.gv.at
Prävention:
„Eigentum, Sucht, Gewalt, sex. Missbrauch, Jugendgesetz“
Oberinspektor Telefon:
Telefon:
Telefon:
Revierinspektorin
Telefon:
E-Mail: Prävention:
Alexandra ADORJAN Büro: 059133/653431 / Handy: 0664/8113583 alexandra.adorjan@polizei.gv.at „Sucht, Gewalt, Internetkriminalität, soz. Netzwerke, Sensibilisierung im Umgang mit den neuen Medien.“
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VORWORT Wenngleich die Grazer Polizei Hervorragendes leistet, klettern die Zahlen der Einbruchsdelikte in unserer Stadt in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben. Ich habe mich entschlossen, dieser Entwicklung nicht länger tatenlos zuzusehen und möchte durch eine enge Zusammenarbeit mit verschiedensten Disziplinen der Wissenschaft, der Grazer Polizei sowie dem Verein „Sicher Leben in Graz“ diese beängstigende Entwicklung stoppen. Dabei gefällt mir besonders, dass neben der wissenschaftlichen Analyse auch die Praktiker seitens der Exekutive und der Wirtschaft zu Wort kommen. Dieses Wissen wird mit allen Mitteln der modernen Kommunikation und auch durch eine eigene „Graz – Bezirkstour“, bei der die Grazer Kripo, Fachleute aus der Wissenschaft und ein „Berufseinbrecher“ teilnehmen werden, an Sie herangetragen. Helfen Sie mit, Ihr Eigentum zu schützen! Beherzigen Sie die Tipps in dieser Broschüre und fragen Sie nach, wenn Sie etwas genauer wissen wollen. Die Grazer Polizei ist und bleibt Ihr und unser Partner! Ihr
Mario Eustacchio Sicherheitsstadtrat
*Dr. Klaus Gstirner ist Arzt und Psychotherapeut in Graz und engagiert sich ehrenamtlich für die Hebung des Sicherheitsempfindens unserer Bürger.
Einbruchsschutz ist wichtig und erspart Ihnen womöglich viel Angst, Leid und Sorge. Als Arzt weiß ich, wie Ängste mitunter die Lebensqualität beeinträchtigen können. Daher baut unsere Arbeit auf Angstvermeidung durch Information und Vorbeugung auf. Die Grazer Polizei und der Verein „Sicher Leben in Graz“ sagt Ihnen in dieser Broschüre, wie Sie sich optimal schützen können. Beherzigen Sie bitte diese Empfehlungen. Mit diesen Maßnahmen ist die Landeshauptstadt Graz wohl einmalig in Österreich im Bereich der Kriminalprävention. Dafür bedanke ich mich im Namen vieler BürgerInnen bei den Verantwortlichen unserer Stadt, bei der Grazer Polizei und bei den Beamten im Innenministerium, die uns so manch bürokratische Hürde aus dem Weg räumen helfen. Ihr
Klaus Gstirner* Obmann des Vereines, Sicher Leben in Graz
Wir tun unser Bestes, um Sie nicht Einbruchsopfer werden zu lassen. Unterstützen Sie uns dabei mit Ihren Wahrnehmungen und Informationen! Ein herzliches Danke an meine Mitarbeiter bei der Grazer Polizei, für die die Kriminalprävention ein wirkliches Anliegen geworden ist. Ihr
Kurt Kemeter, Brigadier Stadtpolizeikommandant
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EINBRUCHSSCHUTZ AUS DER SICHT DER POLIZEI SICHERHEIT IM NETZ
EINBRUCHSSCHUTZ AUS DER SICHT DER POLIZEI
TIPPS, DIE IHNEN HELFEN WERDEN Wir, vom Stadtpolizeikommando Graz, versichern Ihnen, jederzeit unter der Telefonnummer 059133-65-0, für Ihre Anliegen bereit zu sein“.
EINBRUCH IN DIE WOHNUNG ODER IN DAS WOHNHAUS Chefinspektor Siegfried Köppel
Leiter des Fachbereiches Eigentum bei der Grazer Kriminalpolizei
„Die Bekämpfung der Eigentumskriminalität, mit der wir täglich konfrontiert sind, kann nur mit Ihrer Mithilfe erfolgreich gelingen. Wir von der Grazer Polizei legen ganz besonderen Wert auf gezielte Ermittlungen nach Wohnungsund Wohnhauseinbrüchen. Nach Einbrüchen in den Wohnbereich leiden Opfer oftmals an psychischen Schockzuständen, die schwerer wiegen, als der erlittene materielle Schaden oder der Verlust von Erinnerungsstücken. Viele Bürger sind schon Opfer von Einbrechern und Dieben geworden. Mit der Broschüre „Mein und Dein“, soll ein Anstoß gegeben werden, vor allem die Sicherheit innerhalb der eigenen vier Wände zu überprüfen bzw. überprüfen zu lassen. Oftmals reichen kleine, nicht einmal teure Maßnahmen oder auch geänderte Verhaltensweisen aus, um potentielle Täter abzuhalten.
Ein dramatisches Ereignis für jeden Betroffenen
Viele Bürger sind nach einem Einbruch in ihre Wohnstätte oftmals traumatisiert. Der erlittene materielle Schaden macht Einbruchsopfern vielfach weniger zu schaffen, als das verloren gegangene Sicherheitsgefühl bzw. die möglicherweise erlittenen psychischen Folgen. Unsere Erfahrung zeigt, dass man sich vor Einbrüchen in Wohnstätten gut schützen kann. Zu diesem Schutz gehören sicherheitstechnische Einrichtungen, richtiges Verhalten und Vorkehrungen in der Verwahrung und Sicherung von Wertsachen. Diese Broschüre ersetzt in keinem Fall die kostenlose, persönliche und individuelle Beratung durch die Fachleute des Kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes, sie sollte aber dazu dienen, dass wir gemeinsam für mehr Sicherheit in unseren vier Wänden sorgen können.
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Fall 1: Wohnungseinbruch
Sie stehen am frühen Abend vor der Wohnungstüre im 2. Stock Ihres Wohnhauses und stellen fest, dass die Tür einen Spalt offen steht. Sofort bemerken Sie, dass der Schlosszylinder fehlt. In dieser Situation sollten Sie niemals die Wohnung betreten sondern sofort telefonisch über den Notruf die Polizei alarmieren. Um ein Aufeinandertreffen mit Einbrechern zu vermeiden, Nachbarn aufsuchen oder bis zum Eintreffen der Polizei vor das Haus gehen! Es könnte ja möglich sein, dass sich der Einbrecher noch in der Wohnung befindet. Einbrecher ergreifen zwar im Normalfall sofort die Flucht und vermeiden den Kontakt mit ihren Opfern, doch sollte ein Zusammentreffen unbedingt vermieden werden. In die Enge getrieben, könnten sich Einbrecher gewalttätig den Fluchtweg freimachen.
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ACHTUNG: Der Einbrecher könnte noch in der Wohnung sein. Niemals alleine die Wohnung betreten. Die Suche nach Einbrechern in Ihrer Wohnung überlassen Sie bitte der Polizei.
Fall 2: Wohnhauseinbruch
Beim Aufsperren der Haustüre bemerken Sie nach dem Betreten des Vorraumes, dass es im Haus sehr kalt ist. Sie sehen, dass Gegenstände aus den
Wohnzimmerschränken am Boden liegen und die Balkontüre aufgebrochen worden ist.
Auch in diesem Fall bitte sofort über den Notruf die Polizei verständigen. Machen Sie sich im Haus unbedingt lautstark bemerkbar, damit eventuell anwesende Täter die Flucht ergreifen. Betreten Sie niemals alleine die Wohnung, denn Ihre körperliche Sicherheit geht absolut vor! Beginnen Sie nicht vor dem Eintreffen des Spurensicherungsbeamten mit dem Aufräumen. Sie könnten wertvolle Spuren wie DNA oder Fingerabdruckspuren zerstören, die der Polizei helfen den Täter auszuforschen. TIPPS ZUR SICHERUNG IHRES WOHNUMFELDES Ein Grundsatz, der in unserer Arbeit beinahe täglich seine Bestätigung findet: „Wenn Ihnen etwas eigenartig vorkommt, dann ist es auch komisch!“ Gemeint sind verdächtige Wahrnehmungen in Ihrem Wohnumfeld. Scheuen
EINBRUCHSSCHUTZ AUS DER SICHT DER POLIZEI
Sie sich nicht, die Polizei zu verständigen und bestehen Sie darauf, dass Ihre Wahrnehmung überprüft wird. Ihre Mitteilungen, die natürlich vertraulich behandelt werden, können mithelfen eine Straftat zu verhindern.
Sicherheit in Ihrem Wohnbereich
Es gibt unzählige Möglichkeiten Ihr Heim durch sicherheitstechnische Maßnahmen einbruchssicherer zu machen. Insbesondere im Eingangstür- und Fensterbereich können kostengünstige Lösungen schon ein gutes Maß an Sicherheit bieten. Noch bevor Sie Geld für Sicherheitstechnik im Wohnbereich ausgeben, wird dringend empfohlen, sich von einem Beamten des Kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes kostenlos und neutral beraten zu lassen. Diese Spezialisten oder natürlich auch konzessionierte Fachbetriebe, können Ihnen die zweckmäßigste und kostengünstigste Lösung für die Adaptierung von Sicherheitstechniken in Ihrem Wohnbereich vorschlagen.
Das gekippte Fenster
So selbstverständlich wie das Versperren der Wohnungs- oder Haustüre sollte es auch sein, gekippte Fenster zu schließen. Der oft zitierte Satz
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„Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster!“
hat seine Berechtigung. Ein geübter Einbrecher benötigt nur wenige Sekunden um ein gekipptes Fenster zu öffnen. Dasselbe gilt natürlich auch für Terrassen- und Balkontüren. Denken Sie auch an Garagentore und Kellerzugänge.
Aufstiegshilfen rund ums Haus
Im Freien stehende Gegenstände (Mülltonnen, Gartenmöbel) könnten als Aufstiegshilfen verwendet werden. Versperren Sie Leitern. Hohe Hecken bieten auch Einbrechern Sichtschutz. Ein Bewegungsmelder könnte mithelfen, Einbrecher abzuhalten.
Auch der Keller gehört zur Wohnung
• Kellerabteile
bestehen oftmals aus einer Dachlattenkonstruktion. In diesem Fall könnte ein Sichtschutz angebracht werden. • In vielen Kellern befinden sich von Einbrechern begehrte Gegenstände, wie hochpreisige Fahrräder, Elektrogeräte, Kupferdraht aber auch Lebensmittel.
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• Bewegungsmelder
• Kontrollieren Sie Ihren Kellerraum re-
im Außenbereich sind oftmals ein wirksamer Schutz gegen Einbrecher. • Sie sollten an Zeitschaltuhren zum Einschalten von Lichtquellen zu unterschiedlichen Zeiten denken. Es gibt auch Leuchtmittel, die einen eingeschalteten Fernseher simulieren. • Verwahren Sie ihre Wertgegenstände bei längeren Abwesenheiten in Bankschließfächern.
• Achten
Alarmanlagen
gelmäßig. Sie darauf, dass Kellerzugangstüren bzw. Türen zu Fahrradkellern versperrt sind.
Auf in den Urlaub
• Vermeiden Sie alle Zeichen Ihrer Abwesenheit! Sie einen Nachbarn oder Bekannten täglich Werbematerial zu entfernen und den überquellenden Briefkasten zu leeren.
• Bitten
• Auch ein ungepflegter Rasen ist oft-
mals ein Indiz für die Abwesenheit der Hausbewohner. Vielleicht können Sie einen Rasenmäherroboter diese Arbeit erledigen lassen.
• Nehmen Sie vor dem Einbau einer
Alarmanlage – akustischer und/oder stiller Alarm – mit oder ohne direkte Polizeiverbindung, um Fehlalarme oder Fehlkäufe zu vermeiden, eine Fachberatung in Anspruch. • Der Kriminalpolizeiliche Beratungsdienst berät Sie gerne!
Verwahrung von Wertsachen
• Erstellen
Sie ein Eigentums- und Inventarverzeichnis. • Fotografieren Sie ihren Schmuck. • Notieren Sie Marke/Type und Gerätenummern von wertvollen Geräten (Fotoapparat, Laptop), IMEI Nummern von Mobiltelefonen. Das ist die einmalige Gerätenummer Ihres Handys. Zum Auslesen *#06# eingeben. Diese Nummer merken Sie sich bitte auf. Im Falle eines Diebstahles hilft das uns sehr. • Möbeltresore nicht für Wertsachen verwenden. Diese Tresore, die diesen
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ren oder Wohnungstüren. Im Falle eines Schadens durch diese Kriminalitätsform besteht kein Versicherungsschutz.
Einbruch in Ihr Kraftfahrzeug
Die Polizei ist immer wieder mit Einbruchserien in Kraftfahrzeugen konfrontiert. Wir können dabei feststellen, dass fast ausschließlich in Fahrzeuge eingebrochen wird, in welchen Gegenstände (Laptops, Mobiltelefone, Handtaschen, Sporttaschen, Navigationsgeräte, Sonnenbrillen) von außen frei Namen eigentlich nicht verdienen, bieten nur geringen Einbruchsschutz und können zudem noch leicht aus der Verankerung gerissen und mitgenommen werden.
Versicherung
Bietet Ihre Haushaltsversicherung noch ausreichenden Schutz? Bei älteren Verträgen sollten Sie unbedingt prüfen, ob eine Wertanpassung notwendig ist. Oft sind neue Versicherungsverträge auch billiger. Lassen Sie sich von einem Versicherungsmakler beraten.
Einschleich- und Gelegenheitsdiebe
Im Gegensatz zum Einbrecher, der gewaltsam in Wohnungen und Geschäftslokalen eindringt, sucht ein Einschleichdieb (Kriminalisten sprechen vom „Schnallendrücker“) nach unversperrten Türen in Wohn- und Bürohäusern. Er geht durch die Gassen und sucht nach unversperrten Autotü-
sichtbar vom Fahrzeuglenker zurückgelassen worden sind. Beim Einbruch in ein Kraftfahrzeug benötigt selbst ein ungeübter Einbrecher keine besonderen Fertigkeiten. Innerhalb von wenigen Sekunden kann die Verglasung nahezu geräuschlos eingeschlagen werden.
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UNSER TIPP: Versperren Sie alle Gegenstände, die sie nicht mitnehmen, im Kofferraum ihres PKW!
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Diebstahl aus dem Kraftfahrzeug
Der Komfort, sein Auto mittels Fernbedienung absperren zu können, hat auch seine Schattenseiten. Für wenig Geld können technische Geräte gekauft werden, mit denen die Signale der Schlüsselfernbedienung blockiert werden können. Ein Beispiel: Ein Fahrzeuglenker stellt seinen Pkw auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums ab. Ein Dieb bemerkt, dass der Fahrzeuglenker sein Fahrzeug mittels Fernbedienung versperren will und blockiert mit einem elektronischen Gerät, einem sogenannten „Jammer“ das Signal. Obwohl das Klacken des Schlosses hörbar ist, wird das Fahrzeug nicht versperrt. Der Fahrzeuglenker begibt sich ins Geschäft und der Dieb durchsucht währenddessen das Fahrzeug und stiehlt im Fahrzeug befindliche Gegenstände. Bei einer manuellen Kontrolle der Fahrzeugtüre, ob diese tatsächlich versperrt ist, ist der Angriff des Diebes wirkungslos.
Diebstahl Ihres Kraftfahrzeuges
Viele Autokonzerne haben auf Autoschieberbanden reagiert und hoch technische Sperr- und Ortungssysteme entwickelt. Dennoch sind nach wie vor Gelegenheitsautodiebe unterwegs, die Schlüs-
selimitationen aus gehärtetem Stahl, mit denen die Schlösser gewaltsam abgedreht werden, verwenden. Spezialisten gelingt es Autoschlüssel zu klonen. Damit ist eine perfekte elektronische Kopie und genaue Anpassung des Fahrzeugschlüssels gemeint. Dazu ist es aber notwendig, dass der Autodieb kurzzeitig im Besitz des Originalschlüssels gewesen sein muss. Profidieben gelingt es sogar mit spezieller elektronischer Ausrüstung schlüssellose Systeme zu knacken, weshalb die Autokonzerne viel Aufwand zur Erreichung größtmöglicher Sicherheit betreiben. Schlussendlich greifen Autodiebe manchmal zum einfachsten Mittel. Sie transportieren das Fahrzeug einfach ab. Das Fahrzeug wird zerlegt und die Einzelteile verkauft.
Sicherung vor Pkw – Diebstahl
• Anbringen
eines zusätzlichen Lenkradschlosses oder einer Parkkralle – sehr aufwendig im Alltag.
EINBRUCHSSCHUTZ AUS DER SICHT DER POLIZEI
• Nachrüstung
von elektronischen Alarmsystemen. • Einbau von Systemen, die die Stromzufuhr bei unbefugter Inbetriebnahme unterbrechen. • Adaptierung von Ortungssystemen – in manchen Modellen serienmäßig eingebaut.
Fahrraddiebstahl
In Österreich werden jährlich tausende Fahrräder gestohlen. Viele dieser Fahrräder können von der Polizei wieder sichergestellt werden, doch meistens kann das Fahrrad keinem Besitzer zugeordnet werden, da Fahrradnummern nicht bekannt sind. Im Falle eines Diebstahls ist es für Fahndungszwecke notwendig, neben der Marke und Typenbezeichnung auch die meistens an der Unterseite des Kurbelgehäuses eingestanzte Fahrradnummer anzugeben.
der Auffindung eines registrierten Fahrrades in Sekundenschnelle den Eigentümer feststellen.
• Der Verein Sicher Leben in Graz bietet
solche Fahrradregistrierungen in Zusammenarbeit mit der Grazer Polizei an. • Wenn Sie Ihr Fahrrad registrieren wollen, können sie das online über www.sicherlebeningraz.at leicht bewerkstelligen.
• Über die Wochenzeitung „Grazer Wo-
che“, werden auch immer wieder die Fahrradregistrierungsaktionen die wir in Graz durchführen, bekanntgegeben.
Trick- und Taschendiebstahl: Daher: Unbedingt diese Fahrradnummer notieren oder in der Registrierungsdatenbank FASE 24 unter www.sicherlebeningraz. at/fahrrad (Einmalkosten € 8.-) registrieren lassen. Die Polizei hat Zugang zu dieser Registrierungsdatei und kann bei
Der Ideenreichtum von Trick- oder Taschendieben kennt keine Grenzen. Die Profis unter den Langfingern werden immer raffinierter und nutzen durch Ablenkung jede kurze Unaufmerksamkeit ihrer Opfer aus. Immer wieder werden neue Varianten von Taschen- und Trickdieben bekannt. Organisierte Gruppen von Taschendie-
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ben bilden ihre Mitglieder oft jahrelang aus, sodass sie in der Lage sind, für die meisten Menschen unbemerkt, Diebstähle sowohl aus Handtaschen, als auch Jackentaschen, zu begehen. Diese Gruppen gehen oft arbeitsteilig vor – einer rempelt, der zweite greift zu und der dritte lässt die Beute verschwinden.
TRICKDIEBE Anrempeln, drängeln
In der Straßenbahn werden Sie im Gedränge von einer Person angerempelt oder bedrängt. Während sich der Rempler entschuldigt, nutzt der Mittäter Ihre Unaufmerksamkeit aus, um Ihre Geldbörse aus der Handtasche zu stehlen.
Sie geben Auskunft
Geldwechseln
An einer Bushaltestelle werden Opfer gebeten, eine Münze zu wechseln. Die Hilfsbereitschaft führt dazu, dass der Dieb beim Suchen nach Münzgeld zum Wechseln in Ihrer Geldbörse „behilflich“ ist und vom Opfer unbemerkt Geldscheine aus dem Geldfach zieht.
Berühren
Neben Anrempeln und Drängeln versuchen Trickdiebe Sie durch absichtliches Berühren abzulenken. Die Opfer werden z.B. „versehentlich“ mit Eis bekleckert. Bei der Reinigung der Kleider, dies wird mit wortreichen Entschuldigungen durchgeführt, verschwindet Ihre Geldbörse.
Im Supermarkt
Die Diebe suchen in großen Supermärkten gezielt nach Frauen, die Ihre Handtaschen in den Einkaufswagen gelegt haben. Während das Opfer in den Regalen nach Waren sucht und den Einkaufswagen kurz unbeaufsichtigt abstellt, wird die Geldbörse blitzschnell aus der Handtasche gestohlen. Die leere Geldbörse wird später im Müllkübel gefunden.
Hilfsbereitschaft Fremde tragen einen Stadtplan in der Hand und fragen Sie um den Weg. Sie erteilen bereitwillig Auskunft und ein Mittäter greift währenddessen in Ihre Tasche.
Dem meistens betagten Opfer wird angeboten, die schwere Einkaufstasche in die Wohnung zu tragen. Im Stiegenhaus wird die Geldbörse aus der Einkaufstasche entwendet.
EINBRUCHSSCHUTZ AUS DER SICHT DER POLIZEI
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TIPP: Den professionellen Trick- oder Taschendieben geht es meistens nur um die Ablenkung der Opfer. Es gibt noch viele weitere, nicht aufgezählte Varianten. Sie sollten auf jeden Fall besonders aufmerksam sein, sollte jemand, den Sie nicht kennen, körperlich nahe an Sie herantreten. Scheuen Sie sich nicht, an Sie herangetragene Bitten vehement abzulehnen.
Schutz vor Taschenund Trickdieben
Taschendiebe haben den meisten Erfolg bei Menschenansammlungen - Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln, Gaststätten. Bitte achten Sie daher ganz besonders auf Ihre Wertsachen.
• Legen Sie keine Handtaschen in den
Einkaufswagen, sondern tragen Sie die Tasche körpernah. • Vermeiden Sie beim Restaurant- oder Discobesuch die Handtasche über Stuhllehnen zu hängen oder unbeaufsichtigt abzustellen.
ES IST PASSIERT, SIE WURDEN BESTOHLEN:
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TIPP: Wenn Sie den Dieb noch wahrgenommen haben, bitten Sie Passanten um Hilfe. Prägen Sie sich zumindest ein markantes Detail für die Personsbeschreibung des Diebes ein und verständigen Sie sofort über Notruf -133- die Polizei. Im städtischen Bereich ist eine Sofortfahndung der Polizei oft erfolgreich.
• Tragen Sie Bargeld, Kreditkarten oder
wichtige Papiere in verschiedenen Innentaschen Ihrer Kleidung, also möglichst dicht am Körper. • Führen Sie nur so viel Bargeld bei sich, wie Sie an diesem Tag benötigen. • PIN Code niemals gemeinsam mit der dazugehörenden Bankomatkarte in der Geldbörse verwahren oder gar den PIN Code auf die Bankomatkarte schreiben. • Hand- und Umhängetaschen verschlossen an der Körpervorderseite tragen.
• Erstatten Sie umgehend eine Anzeige. • Veranlassen Sie die danach eine sofortige Sperre der gestohlenen Bankomat- und Kreditkarte.
133 (Notruf) 059133650
(in nicht so dringenden Fällen)
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TECHNISCHER SCHUTZ AUS SICHT DES EINBRUCHSPROFIS
TECHNISCHER SCHUTZ AUS SICHT DES EINBRUCHSPROFIS
EINBRUCHSMETHODEN Ein Einbrecher wird folgende Gesichtspunkte abwägen, bevor er zur Tat schreitet: • Was erhoffe ich mir im Objekt? • Wie kann ich schnellstmöglich ins Objekt einsteigen? • Welche Risiken muss ich in Kauf nehmen? • Wo ist der beste Fluchtweg?
Ein-/ Zweifamilienhäuser
Die laut diversen Statistiken mit Abstand häufigste Einbruchsmethode ist das Aufhebeln (65 – 70%). Dies wird meist mit gängigen Werkzeugen wie Schraubendreher und Stemmeisen verübt.
Das Aufhebeln wird erschwert durch den Einbau von einbruchhemmenden Fenstern und Türen gemäß EN 1627 oder durch das Nachrüsten mechanischer Sicherheitsvorkehrungen (Gitter, Nachrüsten eines einbruchhemmenden Beschlags, Nachrüsten mit aufschraubbaren Sicherungen).
Platz 2 der Statistiken teilen sich die Einbruchsmethoden „Glasbruch mit anschließendem Entriegeln über den Fenstergriff“ und „Einstieg durch ein gekipptes Fenster“ (jeweils 7 – 16%).
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VORSICHT: „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster!“
Dieser Grundsatz gilt gleichermaßen bei Einbrechern als auch bei Versicherungsunternehmen. Ein Entriegeln des Fensters über den Fenstergriff kann verhindert werden, indem der Standard-Fenstergriff durch einen sperrbaren ersetzt wird (Absperren nicht vergessen). Bestenfalls ist der Griff für Fenster der Widerstandsklasse RC2 gemäß EN 1627 geeignet (Prüfung auf 100 Nm Abdrehen und Abreißen). Zum gekippten Fenster: Bitte schließen und verriegeln Sie ALLE Fenster und Türen, auch wenn Sie nur die Zeitung holen gehen. Oft nützen Einbrecher die Nachlässigkeit der Bewohner aus! Am dritthäufigsten wird durch offenstehende Fenster eingestiegen. Auch hier steigt jede Versicherung sofort aus.
Zu den Exoten unter den Einbruchsmethoden zählen: 1) Glasbruch mit anschließendem Durchsteigen 2) Anbohren und Öffnen der Fenster über das Getriebe 3) Glas schneiden und über den Fenstergriff entriegeln
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Gegen diese Methoden helfen: 1) Nachrüsten einer Sicherheitsfolie (kombinierbar mit Sichtschutz, Splitterschutz oder Sonnenschutz) 2) Anbohrschutz im Getriebe nachrüsten 3) Sicherheitsfolie und sperrbarer Fenstergriff
Wohnungen: Einbruchschutz muss nicht teuer sein!
Einbrüche in Wohnungen werden meist über die Wohnungstür verübt. Die Gegenmaßnahmen sind vielfältig. Im Grunde sollte man sich überlegen, welches Glied der Sicherheitskette von Mauerwerk zur Türfüllung am schwächsten ist. Oft kann mit relativ wenig Aufwand viel bewirkt werden.
Das Aufhebeln ist die häufigste Einbruchsmethode bei Wohnungen (ca. 30 – 40%). Ein einfaches Mittel dagegen
ist es, die zur Funktion einer Tür notwendige Luft zwischen Türflügel und Türstock bei 1-flg. und 2-flg. Türen an den Bandseiten zu begrenzen. Am besten eigenen sich dazu kleine Hartholzklötze. Damit wird das Setzen des Einbruchwerkzeuges an der Schlossseite erschwert, da der Türflügel nur noch begrenzt zur Bandseite hin weggedrückt werden kann. Wichtig ist genauso, dass der Türstock nicht nachgibt. Dies lässt sich leider kaum feststellen und nur in Einzelfällen nachrüsten. Eine weitere effektive Möglichkeit ein Aufhebeln der Tür zu erschweren, ist die Nachrüstung mechanischer Sicherheitsvorkehrungen. Die Bandseite kann mit Bandsicherungen verstärkt werden. Auf der Schlossseite ist ein Mehrfachverriegelungsschloss zu empfehlen. Dabei sind Verriegelungen von Vorteil, die ein Wegdrücken des Türflügels zur Bandseite zusätzlich erschweren (z.B. Hakenriegel, Pilzzapfen). Auch aufschraubbare Produkte wie Balkenriegelschlösser bieten gute zusätzliche Sicherheit. Beachten Sie bitte folgende Voraussetzungen dazu: Erstens ist ein Balkenriegelschloss nur so gut wie seine Montage. Speziell an der Wand neben dem Türblatt sollte eine solide Befestigung möglich sein! Zweitens macht diese Maßnahme nur in Verbindung mit einem stabilen Türblatt Sinn. Kaum zu glauben: Die zweithäufigste Einbruchsmethode und versicherungs-
TECHNISCHER SCHUTZ AUS SICHT DES EINBRUCHSPROFIS
technisch schwierig nachzuweisen, ist das Öffnen der Wohnungstür mit dem Originalschlüssel (ca. 12%). Überlegen Sie sich genau, wem Sie einen Ersatzschlüssel geben und führen Sie Buch darüber. Verwahren Sie Ihren „Reserveschlüssel“ bitte nicht unter dem Fußabstreifer!
Vorgaben im Denkmalschutz, sodass nicht jede Maßnahme durchgeführt werden darf.
Etwas weniger oft und zu etwa gleichen Teilen wird unter Einsatz körperlicher Gewalt durch Angriffe auf den Schließzylinder, und durch Zurückdrücken der Schlossfalle eingebrochen. Gegenmaßnahmen sind: Austausch der Tür gegen eine einbruchhemmende Tür gemäß EN 1627, Widerstandsklasse 2 oder 3; Nachrüsten des bestehenden Türelements (Türblatt UND Türstock!) an Bandseite, Schlossseite und Türblatt; Austausch des Schließzylinders gegen einen bohrgeschützten Zylinder oder Montage einer einbruchhemmenden Drückergarnitur mit Zylinderabdeckung; zweitouriges Versperren der Tür bei jeder Abwesenheit (Bei einfacher Versperrung: Versicherung steigt aus!). Häufig finden sich zweiflügelige Kassettentüren in Altbauten. Diese Türen sind aus vielerlei Gründen sehr leicht zu überwinden. Außerdem bestehen oft
Wie lassen sich solche Türen sicherer machen? Erstens durch den Einbau von Falzluftbegrenzern auf den beiden Bandseiten (Abb.). Dadurch lässt sich zwischen den Flügeln nicht mehr so viel Platz schaffen. Zweitens sollte der Stehflügel separat gesichert werden. Und zwar oben und unten an der Schließblechseite. Da er eher selten benutzt wird, bieten sich hier beispielsweise versperrbare aufschraubbare Sicherungen an. Will man noch mehr Sicherheit, kann ein neues Schloss (am besten eine Mehrfachverriegelung) eingebaut werden. Zugleich ist es sinnvoll, die Füllungen zu verstär-
Bedingt durch zwei Türflügel gibt es drei vertikale Funktionsfugen. Dies erlaubt unter Werkzeugeinsatz ein leichtes Auseinanderdrücken der beiden Flügel. Meist sind dann Falle und Riegel bereits nicht mehr im Eingriff und wenn doch, wird häufig der Stehflügel entriegelt und dann beide Flügel aufgedrückt. Eine weitere Schwachstelle sind die echten Füllungen.
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ken. Dies kann z.B. durch die Montage einer Sperrholzplatte auf der Innenseite erreicht werden. Dadurch wird an der Außenseite die Optik nicht beeinträchtigt. Spezialfirmen bieten die komplette Nachrüstung solcher wertvollen Altbautüren an.
EINSTIEGSMÖGLICHKEITEN Ein-/ Zweifamilienhäuser
Die Terrassentür ist – wie aus vielen Kriminalstatistiken hervorgeht – das beliebteste Einstiegsobjekt für Einbrecher beim Ein- bzw. Zweifamilienhaus. Meist befindet sich diese auf der Hinterseite des Hauses. Fremde Blicke werden oft zusätzlich von hohen Hecken ferngehalten, was in diesem Fall ein Nachteil ist. Ein ebenerdiges Einsteigen durch die meist ungesicherte Terrassentür erleichtert sowohl den Zutritt ins Haus als auch das Flüchten. An zweiter Stelle sind es die Fenster im Erdgeschoss, die als Einstieg gewählt werden. Hier sind auch jene Fenster interessant, die durch Aufstiegshilfen leicht zu erreichen sind. Dies können Mülltonnen sein, Garagendächer, oder gar die Leiter, die so praktisch am Schuppen im Garten hängt. Erst an dritter Stelle wird die Haustür genannt. Moderne Haustüren weisen meist einen höheren sicherheitstech-
nischen Standard auf als alle Fenster im Haus. Außerdem werden Haustüren eher gemieden, da sie von der Straße her meist einsichtig sind. Die vierthäufigste Einstiegsmöglichkeit bildet die Balkontür im ersten OG. Vor allem dann, wenn im EG alle Fenster und Türen gut gesichert sind und nach oben über eine Aufstiegshilfe leicht eingestiegen werden kann. Schlusslicht in den Statistiken bilden Kellerfenster, Kellerlichtschächte, Kellertüren sowie Nebeneingangstüren. Einbrüche über Dachschrägefenster sind sehr selten und scheinen daher in den meisten Statistiken gar nicht auf.
Wohnungen
Die Einstiegsmöglichkeiten in eine Wohnung sind – sofern diese nicht im EG liegt – sehr begrenzt. Meist besteht nur die Möglichkeit, die Wohnungstür aufzubrechen. Außerdem ist im Gegensatz zu einem Haus die Bewohnerdichte größer und somit die Wahrscheinlichkeit höher entdeckt zu werden. Oft wird allerdings vergessen, die Kellerabteile abzusichern. Einbrüche in Keller sind häufig. Hier macht es Sinn, in eine gute einbruchhemmende Kellertür zu investieren.
Zylinderziehen
Achten Sie darauf, dass der Profilzylinder nicht mehr als 2 mm über das äußere Langschild bzw. Rosette steht (Abb. 2), da sonst die Gefahr besteht, dass der
TECHNISCHER SCHUTZ AUS SICHT DES EINBRUCHSPROFIS
Zylinder mit einem präparierten Rohr oder einfach einer Zange abgerissen wird. Danach kann das Schloss über den Vierkant mit einem Bauschlüssel oder einem großen Schraubendreher geöffnet werden. Weitere Gegenmaßnahme Normale Langschilder bzw. Rosetten sind meist mit zwei gewöhnlichen Schrauben befestigt. D.h. mit etwas Gewalt oder einem Schraubendreher lässt sich das Schild demontieren. Damit liegt der Profilzylinder wiederum frei. Er kann abgebrochen werden. Daher ist folgende Maßnahme sinnvoll und wird vor allem bei Wohnungstüren in nicht ebenerdig liegenden Wohnungen empfohlen, wo diese Türen die einzige Einstiegsmöglichkeit darstellen: Montage einer einbruchhemmenden Drückergarnitur mit Zylinderabdeckung (Abb. 1).
Abb. 1
Abb. 2
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DIE SICHERHEITSKETTE Mauerwerk und Fensterstock Neubau
Die Sicherheitskette beginnt im Mauerwerk. Beim Fenstereinbau in ein Mauerloch sollten zwei Dinge beachtet werden: Erstens eine druckfeste Hinterfütterung des Fensterstockes zum Mauerwerk hin zu montieren, speziell im Bereich der Verriegelungen. Es soll erreicht werden, dass bei einem Aufhebelversuch der Stock nicht nachgibt. Dazu muss der entstehende Seitendruck ins Mauerwerk abgeleitet werden. Es können beispielsweise einfache Holz- (Hartholz!) oder Kunststoffklötze eingesetzt werden. Der Rest der Fuge wird infolge ausgeschäumt. Zweitens ist auf eine richtige Befestigungstechnik zu achten. Hier gibt es drei Parameter: Welches Befestigungsmittel ist anzuwenden? Mit welchem Durchmesser ist vorzubohren? Wie tief ist das Befestigungsmittel ins Mauerwerk einzulassen? Bei Beton wird man mit geringeren Durchmessern und Einschraubtiefen auskommen als bei modernen Ziegeln mit vielen Hohlräumen und geringen Wandstärken oder im Holzbau. Im Holzriegelbau sollte im Neubau auf eine stabile Konstruktion geachtet werden, die das Fenster umgibt. D.h. ausreichende Querschnitte der Kanthölzer und bei größeren Feldern sind zusätzliche Verstrebungen einzubauen.
Mauerwerk und Fensterstock Nachrüstung
Bei der Nachrüstung bestehender Fenster ist es natürlich nicht möglich, die Wandkonstruktion zu ändern bzw. ist diese oft nicht bekannt. Hier hilft nur, die Stabilität des Fensterstockes in der Mauer zu überprüfen. Welche und wieviele Befestigungsmittel sind zu sehen? Als Faustregel gilt: Alle 50 cm sollte sich ein solches befinden (Hinweis: die Befestigungsschrauben sind aus optischen Gründen oft unter den Schließteilen versteckt!). Sind zu wenige Befestigungen zu finden oder wackelt der Fensterstock gar, ist eine nachträgliche Befestigung unerlässlich. Der Fachhandel und Montagefirmen haben hier für jede Art von Wand die passenden Befestigungsmittel.
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ACHTUNG: Hier ist es NICHT sinnvoll, mit gewöhnlichen Schrauben unter Vorbohren im Fensterstock nachzubessern. Da davon auszugehen ist, dass der Stock bei der Montage nicht druckfest hinterfüttert sondern lediglich eingeschäumt wurde, besteht die Gefahr, dass die Schrauben den Stock zusätzlich zur Mauer ziehen. Dies kann negative Auswirkungen auf die Funktion des Fensters haben!
DIE SICHERHEITSKETTE
Fensterbeschlag: Schließzapfen und Schließteil ( = eine Verriegelung)
Die Sicherheitskette setzt sich vom Mauerwerk über den Fensterstock zum Fensterbeschlag hin fort. Über den Fenstergriff lässt sich der Fensterbeschlag eines gewöhnlichen Dreh-Kipp-Fensters öffnen, schließen oder kippen. Für diese Funktionen sind drei Beschlagsteile nötig: Erstens die „Schere“ - sie verhindert, dass beim Kippen der Fensterflügel herausfällt und begrenzt die Kippbewegung. Zweitens das Getriebe – dieses leitet die Bewegung am Griff auf alle anderen beweglichen Teile des Fensters weiter. Und drittens das Ecklager – dieses trägt das Flügelgewicht und ist für die Drehbewegung beim Öffnen des Fensters zuständig. Für diese Funktionen ist lediglich eine einzige Verriegelung nötig. Diese sitzt diagonal zur Schere griffseitig unten und verhindert, dass der Fensterflügel beim Kippen zugleich eine Öffnungsbewegung ausführt. Das heißt: Ein Fenster ist mit nur einem (!) Schließteil bereits funktionsfähig. Genau so werden aus Kostengründen leider viele Fenster ausgeführt. Von Sicherheit gegen Einbruch ist hier keine Rede. Zusätzlich hat ein Fenster natürlich noch weitere Funktionen zu erfüllen,
wie Wind- und Luftdurchlässigkeit sowie Schlagregenfestigkeit. Um dies zu gewährleisten, werden im Beschlag abhängig von der Fenstergröße weitere Verriegelungen gesetzt.
Abb. 1
Abb. 2
In einem Standard-Fenster ist der bewegliche Standard-Schließzapfen glattwandig ausgeführt (Abb. 1). Er greift in ein Standard-Schließteil (Abb. 2 - aufgebrochenes Standardschließteil) ein, welches ebenfalls glattwandig ausgeführt und in der Regel mit einer einzigen Schraube im Stock befestig ist. Die einzige Aufgabe dieser Art von Verriegelung ist es, mit dem Verriegeln des Fensters den Fensterflügel über die Dichtung an den Fensterstock zu drücken (Dichtheit).
Wie stabil ist ein Standard-Beschlag?
Im Grunde kann bereits bei starkem böigem Wind (Druck-Sog-Belastung) beobachtet werden, dass die Standard-Schließteile überlastet sind. Im
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schlimmsten Fall brechen diese aus oder sie drehen sich, da sie nur mit einer Schraube befestigt sind (Abb. 2). Im Einbruchsfall leistet diese Art von Verriegelung so gut wie keinen Widerstand. Gehen wir davon aus, es wird mit einem normalen Schraubendreher eingebrochen. Dieser ist in jedem Baumarkt erhältlich, lässt sich gut verstecken und verursacht kaum Geräusche. Mit einem stabilen großen Schraubendreher lässt sich eine Hebelkraft von bis zu 700 kg erzeugen (!). Hier gibt die Standard-Verriegelung sofort nach. Entweder wird der glattwandige Schließzapfen über das ebenfalls glattwandige Schließteil gehoben (das geht mitunter ohne Beschädigung der Verriegelung!). Oder durch den Druck dreht das Schließteil aus, oder es bricht.
!
DAS ERGEBNIS: In nur 15 Sekunden hat ein Einbrecher ein Standard-Fenster geöffnet!
Wodurch unterscheidet sich ein einbruchhemmender Beschlag vom Standard-Beschlag?
Kurz gesagt: Durch Anzahl und Art der Verriegelungen. Zum einen besitzen die Komponenten eines Sicherheitsbeschlags möglichst viele „Pilzzapfen“ (Abb. 3). Und zwar nicht nur einen pro
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5
Fenster, sondern 7 bis 13 Stück, die sich auf alle vier Seiten des Fensters verteilen (Abb. 5). Diese Pilzzapfen greifen in spezielle Sicherheitsschließteile (Abb. 4) ein, die dreifach verschraubt sind. Dadurch wird eine formschlüssige Verbindung (Abb. 6) geschaffen, die sich nur sehr mühsam „aushebeln“ lässt. Ein „Drüberrutschen“ des Zapfens über das Schließteil ist nicht mehr möglich, ebensowenig ein Ausdrehen und Brechen der Schließteile. Abb. 6 Durch die hohe
DIE SICHERHEITSKETTE
Zahl und die vierseitige Besetzung des Fensters mit Pilzzapfen und Sicherheitschließteilen wird eine sehr effektive Gesamtverriegelung des Flügels im Stockrahmen erreicht. Dies ist genau jener Beschlag, der auch in einbruchhemmenden Fenstern der Widerstandsklassen 1 bis 3 erfolgreich eingesetzt wird.
Ist ein einbruchhemmender Beschlag nachrüstbar?
Ja, allerdings nur mit Spezialwerkzeug und viel Know-how in der Fenstertechnik. Beim Tausch des Beschlags kann im Getriebe ein Anbohrschutz nachgerüstet werden. Dieser verhindert, dass ein Fenster von außen angebohrt und die Verriegelung über die Getriebenuss mit einem Bauschlüssel oder Schraubendreher geöffnet werden kann.
Abb. 7
Abb. 8
Der einbruchhemmende Beschlag sollte mit einem sperrbaren Fenstergriff (Abb. 7) kombiniert werden. Dieser unterscheidet sich von einem Standard-Griff (Abb. 8) dadurch, dass er erstens stabiler ausgeführt ist, und zweitens mit ei-
nem Schlüssel versperrt werden kann. Der Fenstergriff sollte geprüft sein für die Widerstandsklasse RC2 („RC“ steht für„resistance class“ – vormals „WK“ für „Widerstandsklasse“). Das bedeutet, der Fenstergriff wurde geprüft auf 100 Nm (Newtonmeter) Abdrehen und Abreißen. Auf ihn sollte auf keinen Fall verzichtet werden, kann er doch einige gängige Einbruchsmethoden verhindern!
Glas ist zerbrechlich – was kann getan werden?
Die Sicherheitskette ist nun im Fensterflügel angekommen. Doch bevor über das Glas an sich nachgedacht werden kann, gibt es die kleine Lücke zwischen Fensterrahmen und dem Glas zu schließen: Wie stabil ist das Glas im Flügel verankert? Bestenfalls ist es rundum verklebt. Dadurch kann im Spalt zwischen Glas und Flügelrahmen kein Werkzeug gesetzt werden. Somit kann ausgeschlossen werden, dass das Glas als Ganzes aus
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dem Rahmen gehebelt wird. Ist eine Verklebung nachträglich nicht möglich, sollte zumindest auf stabile und gut befestigte Glashalteleisten geachtet werden. Diese sind bei Kunststofffenstern in den Flügelrahmen gesteckt, bei Holz- und Holz-Alu-Fenstern entweder verdeckt, genagelt oder sichtbar geschraubt. Beim Glas bestehen verschiedene Möglichkeiten, den Widerstand zu erhöhen. Das bestehende Glas kann getauscht werden gegen eine durchwurfhemmende Verglasung gemäß EN 356, Klasse P2A oder höher. Dies ist bei Kunststofffenstern leicht machbar, auch die Verklebung kann im Zuge des Glastausches durchgeführt werden. Bei Holz- und Holz-AluFenstern gestaltet sich dies meist sehr schwierig, da die Glashalteleisten in der Regel mit Silikon gedichtet sind. Man müsste das Silikon herausschneiden, die Glashalteleisten herausbrechen, neue Leisten einbauen und abdichten (es ist kaum möglich, die alten Leisten nicht zu beschädigen und wiederzuverwenden!). Dieser Aufwand ist zu diesem Zweck nicht gerechtfertigt. Die weitere Möglichkeit ist eine Nachrüstung des Glases durch Aufbringen einer Sicherheitsfolie. Dies mag sich im ersten Moment lächerlich anhören, kann aber erstaunlich hohen Widerstand bieten. Selbst der Splitterflug einer Hand-
granate kann mit solchen Folien abgehalten werden! Das Spektrum reicht von Splitterschutzfolien (gegen Verletzung bei Glasbruch z.B. durch Dagegenlaufen) über durchwurfhemmende bis hin zu sprengwirkungshemmenden Folien.
DIE SICHERHEITSKETTE
Einbrecher werden immer skrupelloser. Sie schrecken nicht davor zurück, auch mitten am Tag in ein Haus oder eine Wohnung einzusteigen. Beim Einbruchschutz geht es nicht um den 20-Euro-Schein am Küchentisch. Es geht darum, Ihre Privatsphäre zu schützen. Fühlen Sie sich noch wohl, nachdem Ihre Zimmer, Betten und Schränke durchwühlt wurden? Dabei gibt es viele auch einfache Möglichkeiten, Ihre persönlichen Wertsachen zu schützen. Einbruchhemmende Fenster und Türen oder Maßnahmen in der Nachrüstung erschweren einen Einbruch deutlich. Nachrüstung muss nicht teuer sein und kann oft selbst gemacht werden. Es kommt nur darauf an, es richtig zu machen. Ich prüfte beruflich schon hunderte Fenster und Türen auf ihre Einbruchsicherheit. Ich weiß genau, wo die Schwachstellen liegen und was Sie dagegen tun können. Dieses Fachwissen stelle ich Ihnen gerne in Zusammenarbeit mit der Stadt Graz und dem Verein „Sicher Leben in Graz“ zur Verfügung. Ihr Dipl.-Ing. Martin Uray „Einbruchsprofi“, Tel.: 0650 / 987 22 22
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FAHRRAD DIEBSTAHLSICHER!
Fase24*, ein südoststeirisches Unternehmen, registriert seit 2008 Fahrräder anhand von Rahmennummern in einer europaweiten Datenbank. Eine Kampfansage an die leichte Beute vom Strassenrand. „Ich habe mir nicht ein Fahrrad gekauft, um dann zu Fuß zu gehen!“ Zu dieser traurigen Erkenntnis gelangen jährlich rund 28.000 Österreicher, denen ihr Fahrrad entwendet wurde.
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Bereits beim Kauf eines Fahrrades kann dieses kinderleicht registriert werden. So erhält der Käufer zur Rechnung die Registrierungsbestätigung sowie seine Registrierungs-Card und ist beim Verlassen des Geschäfts bereits auf der sicheren Seite. Registrieren liegt voll im Trend, im Vergleich zum Vorjahr wur-
FAHRRAD DIEBSTAHLSICHER!
den von den fase24–Registrierungspartnern heuer bereits 40 Prozent mehr Fahrräder registriert.
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jedes Fahrrads, das eine Seriennummer besitzt (Meist an der Unterseite des Tretkurbelgetriebes). • Schadfreie Registrierung und Erhalt der Herstellergarantie. • Registrierung anhand der Rahmennummer / Nummernkennzeichnung. • Registrierung direkt beim Fachhändler vor Ort, bei „Sicher Leben in Graz“ (online www.sicherlebeningraz.at). oder einem unserer Vertragspartner. *
Empfohlen durch das Bundesministerium für Verkehr, ausgezeichnet durch das Lebensschutzministerium, geprüft durch die Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer Österreich, geprüft durch die österreichische Datenschutzkommission.
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WIE SIE SICH SONST NOCH SCHÜTZEN KÖNNEN DIE „HAUSWACHE“ BETREUEN und SICHERN durch BEWOHNEN
Haushüten
Die Serviceleistung „HAUSHÜTEN“, die mehr oder minder ein „Betreuen und Sichern durch Bewohnen“ darstellt, hat sich ursprünglich in den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als „Homesitting“ in den USA und England entwickelt. Etwa 10 Jahre später wurde „Haushüten“ auch in Deutschland eingeführt. In Österreich gibt es ein kommerzielles „Haushüten“ seit 2003.
nimmt Telefonanrufe entgegen sowie benachrichtigt den Kunden laufend über Besonderheiten im Haus oder auch im Büro. Zur Erhaltung der Verkehrssicherheit entfernt der Haushüter auch das Laub vom Gehsteig und beseitigt im Winter den Schnee.
Haushüter
Während in den USA oder auch in England vorwiegend Studenten als Haushüter eingesetzt werden, hat man sich in Deutschland und auch in Österreich dazu entschlossen, als Haushüter fast ausschließlich lebenserfahrene, zuverlässige und wirtschaftlich gut ab-
„Haushüten“ bedeutet, dass der Haushüter während der durch einen Urlaub, einer Geschäftsreise oder einem Krankenhausaufenthalt etc. des Objektbetreibers bedingten Abwesenheit, für ein „Rund-um-die-Uhr-Service“ rechtzeitig in das betreffende Haus oder in die Wohnung einzieht und dort so lange verbleibt, bis der Kunde nachhause zurückkehrt. Die Aufgaben, die der Haushüter dabei zu erfüllen hat, sind vielfältig, umfassen aber in der Regel die Betreuung von Haustieren, das Gießen der Blumen, die Pflege des Gartens sowie gegebenenfalls die Obsorge von daheimgebliebenen Personen. Der Haushüter entleert auch den Briefkasten, schickt auf Wunsch die Post und Faxe nach und
gesicherte Senioren mit vielfältiger Berufsausbildung einzusetzen. Voraussetzung für eine in der Regel geringfügige Beschäftigung des Haushüters, ist eine eingehende Überprüfung der persönlichen Verhältnisse, des beruflichen Werdeganges und die Vorlage eines aktuellen und einwandfreien polizeilichen Führungszeugnisses.
WIE SIE SICH SONST NOCH SCHÜTZEN KÖNNEN
Der Haushüter soll über profunde Kenntnisse in der Tierhaltung (ca.70% der Kunden sind Tierbesitzer) verfügen, Erfahrungen in der Betreuung von Kindern, Jugendlichen, insbesonders aber älteren Personen, aufweisen und auch aufgeschlossen im Umgang mit der Haustechnik und den Anforderungen im Büro (Telefon-Faxverkehr,PC-Kenntnisse) sein.
Während des Einsatzes hat der Haushüter gemäß der Philosophie der „Hauswache“ nicht nur der Betreuung des Objektes sondern auch der Sicherheit desselben, im vollen Umfang nachzukommen. Dies bedeutet, dass er entsprechend geschult und dabei auch in den sogenannten „Jedermannsrechten“ unterwiesen wird.
Die vom Haushüter durchzuführenden Aufgaben werden bei der Auftragserteilung in einer 4-seitigen Objekt- und in einer 2-seitigen Tierbetreuungsliste festgehalten.
Der Haushüter darf das von ihm bewachte Objekt nur für kurze Zeit verlassen und hat dies zu unterschiedlichen Zeiten zu erfolgen. Dadurch kann auch bei einer eventuellen Beobachtung des Objektes keine Regelmäßigkeit erkannt und das Einbruchsrisiko herabgesetzt werden.
„Der andere Weg der Vorbeugung“
Nach einer telefonischen Vereinbarung begibt sich ein Mitarbeiter des Unternehmens zum potentiellen Kunden, um den etwaigen Auftrag im Detail zu besprechen.
Jeder Haushüter verfügt während der Einsatzzeit über einen vom Unternehmen ausgestellten Lichtbildausweis, um ihn im Bedarfsfalle vorweisen zu können.
Dieser Erstkontakt mit dem Kunden stellt in sehr vielen Fällen eine Art von Schwachstellenanalyse dar, die offen legt, dass einbruchsichernde Maßnahmen dringend erforderlich wären. In solchen Fällen wird dem Kunden daher nahegelegt, sich mit dem Kriminalpolizeilichen Beratungsdienst oder mit dem Fachhandel in Verbindung zu setzen. Diesem Ratschlag kommen auch viele Kunden nach.
Studien des BKA Wiesbaden und des Institutes für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaften an der Ruhr – Universität Bochum kommen auch zum Ergebnis, dass „Haushüten“ einen objektiven Ansatz zur Verhütung von Haus- und Wohnungseinbrüchen darstellt, bzw. Objekte möglichst nicht leer stehen und deshalb von Verwandten, Freunden oder eben Haushütern bewohnt werden sollten.
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Fazit
Laut der Polizeistatistik des Innenministeriums (Aussendung „Die Presse“ v.13.3.2015), sind Einbrüche in Häuser und Wohnungen im Vergleich zu 2013 von 16.548 auf 17.109 Anzeigen gestiegen, welches einem Anstieg von 3,5 % entspricht. Dabei wird auf besonders viele Dämmerungseinbrüche zu Winterbeginn 2013/2014 hingewiesen. Interessant ist der Umstand, dass trotz einer Anzeigensteigerung im Vergleichszeitraum 2013/2014, die Zahl der Hauseinbrüche gestiegen, die der Wohnungseinbrüche jedoch gefallen ist. Die Gründe für den Anstieg der Einbruchsanzeigen sind mannigfaltig, großteils aber im erheblichen Ausmaß mit dem jährlich ansteigenden Kriminaltourismus, vorwiegend aus den Balkanländern, erklärbar. Sie liegen aber auch darin, dass viele Haus- oder Wohnungseigentümer es den Einbrechern zu leicht machen, indem sie keine oder nur unzureichende, aber auch falsche Sicherheitsvorkehrungen, treffen. Laut Studien haben nur 10% der Objektbetreiber „ausreichend“ vorgesorgt. Einbrüche verursachen aber nicht nur Schäden finanzieller Natur. Psychische Schäden werden in der Praxis weitaus stärker in den Vordergrund gerückt.
Geschädigte leiden jahrelang darunter, dass jemand in ihr Haus oder ihre Wohnung eingebrochen hat und stehen immer öfter deshalb in psychiatrischer Behandlung. Einer Studie von Sophie Karmasin zufolge, fühlten sich 60 % der befragten Personen vor einem Einbruch noch „sehr sicher“, danach waren es nur mehr 4 %. Diese Studie besagt auch weiters, dass das Gefühl der Verunsicherung bei knapp der Hälfte von einem halben Jahr bis zu zwei Jahren angehalten hat und jeder Dritte nach dem Einbruch über einen Wohnungswechsel nachgedacht, jeder zehnte Betroffene aber auch tatsächlich umgezogen ist.
WIE SIE SICH SONST NOCH SCHÜTZEN KÖNNEN
Die Erfahrungen während meiner beruflichen Laufbahn, wonach die Objektsicherheit im Bereich der Einfamilienhausbesitzer bzw. Wohnungseigentümer trotz ständig steigender Einbruchskriminalität im privaten Sicherheitsgewerbe aber auch bei den Objektbetreibern selbst, nicht jenen Stellenwert besaß, der ihr eigentlich zukommen müsste, führten dazu, dass ich nach Eintritt in den Ruhestand und Eröffnung eines Sicherheitsinstitutes, mich diesem Thema widmete. Verstärkt wurde dieser Entschluss noch dadurch, dass ich feststellte, dass es ähnliche Angebote im Bereich der Dienstleistung „Haushüten“ seit mehr als 20 Jahren in Deutschland in Form des Verbandes deutscher Haushüter-Agenturen gab und es in dieser Zeit während der Anwesenheit des Haushüters bei über 25.000 Einsätzen zu keinem einzigen Einbruch in das bewachte Objekt gekommen war. Diese Erkenntnisse führten wiederum dazu, dass ich seit 2003 flächendeckend in ganz Österreich die Dienstleistung „HAUSWACHE“ unter dem Motto „ Betreuen und Sichern durch Bewohnen“ anbiete. Mein Wunsch wäre es , die „Hauswache“ einem noch größeren Personenkreis zugängig zu machen, um einen signifikanteren Beitrag im Bereich der Vorbeugung von Haus- und Wohnungseinbrüchen leisten zu können.
Dr.Guido Kollaritsch Leiter eines Sicherheitsinstitutes Gründer der „Hauswache“
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VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ
Die Brandursachenermittlung ist auch eine Aufgabe des Fachbereiches „Eigentumsdelikte“ bei der Kripo Graz
VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ
TIPPS FÜR DEN HAUSHALT Verhalten bei Gasgeruch
Verhalten im Brandfall
• ACHTUNG EXPLOSIONSGEFAHR! • Nicht Rauchen, kein offenes Feuer
ALARMIEREN
und Licht!
• Lüftung der Räume! • Keine Lichtschalter und Elektrogeräte ein- & ausschalten!
• Keine Handys oder Festnetztelefone benützen!
• Gebäude und Umgebung räumen! (Nachbarn verständigen)
• Gashaupthan schließen! • Feuerwehr und Gasversorgungsunternehmen verständigen!
• Elektizitätsversorgungsunternehmen verständigen und den Strom abschalten lassen!
• Wer spricht. • Was ist passiert. • Wo wird Hilfe gebraucht. • Wie ist die Situation. RETTEN • Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung.
• Sich selbst und Hilfsbedürftige sofort aus dem Gefahrenbereich bringen.
• Personen mit brennbarer Kleidung nicht fortlaufen lassen.
LÖSCHEN • Durch den raschen und richtigen Einsatz von Löschgeräten kann das Entstehen von Großbränden verhindert werden.
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Häufige Brandgefahren
• Verlängerungskabel nie unter Teppiche verlegen!
• Brandgefahr durch hohe Oberflächentemperatur!
• Schutzglas mit Schutzgitter verwenden.
• Den Weihnachtsbaum nie in der
Nähe von Vorhängen aufstellen.
• Die Kerzen richtig anbringen, • Kaffeemaschinen, Kochplatten,
Teewassererhitzer immer auf nicht brennbarer Unterlage aufstellen! • Fettbrand nicht mit Wasser löschen! • Bei Heizgeräten wie (zB.: Öfen und Herden) keine brennbaren Gegenstände im Umkreis von 50cm. • Keine Bekleidung oder Tücher über die Herdflächen hängen. • Mehrfachsteckdosen nur für den Anschluss von Kleingeräten (Nachttischlampe, Radio) verwenden.
nicht unbeaufsichtigt brennen lassen. • Immer Löschmöglichkeit bereithalten.
Verhinderung der Brandausbreitung
Kann ein Entstehungsbrand nicht gelöscht werden, muss eine Brandausbreitung verhindert werden.
VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ
• Die Türen beim Verlassen des Raumes schließen.
• Brandraum nicht belüften. • Klima- & Lüftungsanlagen abschalten.
Wenn sie flüchten können
• Beim Verlassen des Brandberei-
ches Türen hinter sich schließen!
• Mitbewohner verständigen! • Keine Aufzüge benützen! Tödliche Fehler
• Fluchtwege dürfen nie verstellt sein!
Wenn sie vom Brand eingeschlossen sind
• Vom Brandherd entfernen! • Türen zwischen ihrem Standort und dem Brand schließen.
• Türritzen gegen das Eindringen von Rauchgasen abdichten.
• Danach auf sich aufmerksam ma-
• Notausgänge dürfen nie versperrt sein!
• Brandschutztüren dürfen niemals
festgebunden, festgeklemmt oder festgekeilt werden! • Wenn eine Brandschutztüre eine Feststellanlage besitzt muss der Schließbereich immer frei sein!
chen, rufen, winken, telefonieren.
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NOTIZEN
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Das Institut für urbane Sicherheitsforschung ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut, dass sich auf die Lösung von Sicherheitsproblemen unter Einbezug der Zivilgesellschaft, ExpertInnen und BürgerInnen spezialisiert hat. Die von IFUS entwickelte Methode der BrügerInnenbeteiligung bei der Bearbeitung von Problemen der öffentlichen Sicherheit setzt auf die Vernetzung der beteiligten Akteure und legt großen Wert auf praxisorientierte und umsetzbare Lösungen. Die Arbeit von IFUS fundiert auf sozialwissenschaftlicher Methodenkompetenz und theoretischem Wissen über gesellschaftliche Zusammenhänge von deviantem Verhalten und sozialer Kontrolle.
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ABUS Austria ist die Nummer 1 im Bereich Sicherheit
ABUS – Sicherheit aus Tradition ABUS steht seit 1924 für Vertrauen in Sicherheitstechnik und bietet ganzheitlich Sicherheitslösungen aus Mechanik, Elektronik, Alarmtechnik und Videoüberwachung.
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