Dieses Buch erscheint anlässlich der vom Verein Die Zelle organisierten Ausstellung »81 KünstlerInnen in Kaisermühlen« im ehemaligen Wassergüteamt in Wien vom 12.-19. Oktober 2008. Im Folgenden wird das Ausstellungsprojekt vorgestellt. This book appears on the occasion of the exhibition »81 artists in Kaisermühlen« organized by Die Zelle at the former bureau for water quality control in Vienna from 12th to 19th October, 2008. The following introduces the exhibition.
DIE ZELLE – »81 KÜNSTLER/INNEN IN KAISERMÜHLEN« AUSSTELLUNGSKATALOG/EXHIBITION CATALOGUE
KATALOG/CATALOG
8–175
TEILNEHMER/INNENVERZEICHNIS/PARTICIPANTS INDEX
176–183
ZELLENSTANDORT/CELL-POSITION
184–191
Stadtplan/city map Außenansicht/exterior view Grundriss/compendium
NACHWORT/EPILOGUE
192–203
Elisabeth Kopf, Designer Buero Baustelle Eva Schlegel, BIG Art Dipl.-Ing. Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer BIG/CEO BIG Bernhard Tobola, Die Zelle e.V.
INHALT/CONTENT
DANKSAGUNG/ACKNOWLEDGEMENT
204–205
IMPRESSUM/IMPRINT
206–207
KATALOG/CATALOG EDITORISCHE VORBEMERKUNG/EDITORIAL INTRODUCTION
KATALOG/CATALOG EDITORISCHE VORBEMERKUNG/EDITORIAL INTRODUCTION 10/9
1. Zur Reihung Die Reihung der Arbeiten erfolgt numerisch und ist an die Stockwerke des zweistöckigen Ausstellungshauses gebunden. Die künstlerischen Arbeiten im Außenareal werden zuletzt präsentiert.
1. On the order of works The order of works is numerical and is related to the floors of the two-story building in which the exhibition took place. Exterior works are presented last.
2. Zu den Textbeiträgen Alle Textbeiträge zu den künstlerischen Arbeiten wurden von den teilnehmenden KünstlerInnen zur Verfügung gestellt und wie vorgegeben übernommen. Biografien und Bibliografien wurden nicht aufgenommen.
2. On text contributions All text contributions were submitted by the artists themselves and printed as provided. Biographies and bibliographies were not accepted.
3. Zu den Fotobeiträgen Die Auswahl der im Buch abgebildeten Fotos wurde nach bestem Ermessen von den Gestaltern getroffen. Das verwendete Fotomaterial stammt aus diversen Quellen. Die Fotografen sind im Fotonachweis angeführt.
3. On photo contributions The selection of the photos included in this book was made at the discretion of the organizers. Numerous sources were used. Photographers are listed accordingly.
4. Zu den leeren Seiten KünstlerInnen, zu denen wir keinen Kontakt aufnehmen konnten, werden mit einer leeren Seite dargestellt.
4. On empty slots Artists who could not be reached have been represented by empty slots.
Anmerkung Der Titel »81 KünstlerInnen in Kaisermühlen« wurde zu einem Zeitpunkt gewählt an dem das Projekt 81 TeilnehmerInnen zählte – tatsächlich nahmen 107 KünstlerInnen an der Ausstellung teil.
Annotation The title »81 KünstlerInnen in Kaisermühlen« was determined at a time when the number of participants was still 81 – however the number kept growing, so that 107 artists finally exhibited.
Wir bedanken uns bei allen KünstlerInnen für die sehr engagierte Mitarbeit an diesem Projekt. Des Weiteren richten wir unseren Dank an die BIG (BundesImmobilienGesellschaft), Donaustadt Kultur und Initiative Neue Arbeit, durch die das Ausstellungsprojekt »81 KünstlerInnen in Kaisermühlen« erst Zustande kommen konnte.
We would like to take this opportunity to thank all artists for their sincere dedication and participation in this project. Moreover we would like to express our gratitude to the BIG (Federal Real Estate Company), without which the exhibition »81 KünstlerInnen in Kaisermühlen« would not have been possible.
ZELLE 001 PETER BAUR, LIESL RAFF *1983, *1979 in Mühlacker [DE], in Stuttgart [DE] »MAN NEHME AN« 12/11
Man nehme an – es existiere eine Schaltzentrale in einem großen Räumekomplex. Vernetzt, verwanzt, untereinander, miteinander, über- und auch untereinander. Gespräche von einer Ausstellung, abgespielt und abgehört, unzensiert, unverschönert, bis unprivat, zu sehr privat, abgehört, abgeredet und abgespielt, abgehört, abgeredet und abgespielt und abgespielt. Und vielleicht klingelt heute und gerade jetzt das Telefon für Sie – man nehme an.
Let us assume – there exists a control center in a large complex of rooms. Linked together, bugged, among each other, with each other and on top of each other. Conversations from an exhibition, played back and intercepted, uncensored, unembellished, ranging from unprivate to very private, intercepted, verbal agreements made and played, intercepted, verbal agreements made and played and played. And maybe today and at this very moment the phone is ringing for you – let us assume.
ZELLE 002 GERALD ZAHN *1971 in Bruck an der Mur [AT] »MIX TAPES« 14/13
Zwischen 1983 und 1998 hatte ich über tausend Mixtapes zusammengestellt oder von Freunden und Freundinnen geschenkt bekommen. Diese analoge Audiothek konnte während der Ausstellung im alten Wassergüteamt zum letzten Mal genützt werden. Es war möglich, die Musikkassetten vor Ort abzuspielen oder sie einfach mitzunehmen. Einige der BesucherInnen schickten mir daraufhin Geschichten und MP3s aus ihrer Musiksammlung.
Between 1983 and 1998 I put together over a thousand mix tapes or received the same from friends. This analog audiothek could last be used at the show in the »Alten Wassergüteamt«. It was possible to listen to the cassette tapes on site or take them home. After that some of the visitors sent me stories and mp3s from their own collection.
ZELLE 003 MATTHIAS BILDSTEIN *1978 in Hohenems [AT] »HOME SWEET HOME« 14/15
Der Ausstellungsraum wird zur Blackbox. Der Tag zur Nacht. Der Innenraum zum Außenraum und umgekehrt. Auf dem Boden liegende Holzplanken führen hinein, in schlichtem Schwarz gehaltene Häuser mit Panoramamilchglasfenster hängen als Reihenhaussiedlung an der Wand, von innen bespielt mit dem Flackern von Fernsehern. Die Modelle sind geschlossen. Das Fenster im Raum ist offen. Wie viel Raum braucht das Leben? Was fangen wir damit an? Wer oder was lebt in diesem Schwarz? Und wie? »home sweet home« hinterfragt die vermeintlichen Wahlmöglichkeiten einer durch Standardisierung geprägten Gesellschaft ... den seriellen Individualismus und das Eigenheim als Rückzugsort.
The showroom becomes a black box. Day turns to night. The interior becomes an exterior and vice versa. Wooden planks lead inside where houses, kept in a simple shade of black with frosted glass bay windows, hang as row houses on the wall, illuminated from the inside by the flickering of television sets. The models are sealed. The window in the room itself is open. How much room does life need. What do we do with it? Who or what lives in this blackness? And how? »home sweet home« analyzes the alleged options for a society shaped by standardisation ... serial individualism and a home of one’s own as a place of retreat.
ZELLE 004 DAVID MAIER k.A./n.s. *in Klagenfurt [AT] »A TIME MACHINE« 16/17
A time machine – ist eine Werkserie, die zwischen Juli 2007 und Dezember 2008 entstanden ist. Das Thema dieser Serie ist »Zeit«. Die entstandenen Werke, unter anderem ein Kurzfilm und mehrere Illustrationen, sind Experimente, die sich dem Phänomen der subjektiven Zeitwahrnehmung widmen. In der Zelle wurde diese Idee als Psychogramm auf den Raum übertragen. Wie die Zeit Spuren in unserem Bewusstsein sowie in der physischen Welt hinterlässt, habe ich Spuren in diesem Raum hinterlassen. Was überbleibt, ist trashig aufgetragene Teerfarbe und ein Schlachtfeld aus Plastik und Metall.
A time machine – is a series of works created between July 2007 and December 2008. The theme of this series is »time«. The resulting works, among them a short film and several illustrations, are experiments that are devoted to the phenomenon of subjective perception of time. During the Zelle the idea of a psychogram was transferred to physical space. As time leaves traces in our consciousness and in the physical world, too, I have left traces in this room. What remains is sloppily applied tar paint and a battle field of plastic and metal.
ZELLE 005 MARLENE HAUSEGGER *1984 in Leoben [AT] »RUBIK´S ROOM« 18/19
Ich griff die Kachelstruktur an den Wänden auf und reagierte in Form einer skulpturalen wie malerischen Intervention auf die vorgegebene Spezifik des Ortes.
I seized on the tile structure of the walls and reacted in the form of a sculptural as well as pictorial intervention on the specifications dictated by the site.
ZELLE 006 MARKUS KIRCHER *1970 in Salzburg [AT] »ARBEIT FINDEN« 22/21
Zum Thema, an dem ich schon länger arbeitete, machte ich 7 Bücher zu jeweils 100 Seiten (Zeichnungen, Collagen, Texte). 20 Buchseiten stellte ich aus: 1. Buch: Orte zwischen/Arbeit suchen, 78 Seiten 2. Buch: Rund denken: ein Buch für eine Spitzenarbeit, 74 Seiten 3. Buch: Mir fliegt eine Arbeit zu/ein Hoffnungsbuch, 100 Seiten 4. Buch: Neue Lust auf alte Sorten, 100 Seiten 5. Buch: Richtig viel Arbeiten: das Beweisbuch, 100 Seiten 6. Buch: Konzentriere dich nicht auf einen Job, den du sowieso nicht haben willst, 83 Seiten 7. Buch: Die Überbringer der Arbeit, 79 Seiten
On this theme, on which I have already been working for quite some time, I created seven books of 100 pages each (with drawings, collages, texts). I exhibited 20 pages: Book 1: Places between/Finding work, 78 A4 pages Book 2: Think round: a book for lace work, 74 pages Book 3: A work flies to me/a book of hope, 100 pages Book 4: a new appetite for old flavours, 100 pages Book 5: a great many works: the book of proof, 100 pages Book 6: Don’t concentrate on the job that you don’t want anyway, 83 pages Book 7: The bearers of the work, 79 pages
ZELLE 007 LAURENZ FEINIG *1982 in Bregenz [AT] »ARBEIT (X:1)« 24/23
Grob weiß gestrichener Raum mit stark vergrößerten Zeichnungen einiger der um das Haus wachsenden »wilden« Pflanzen. Schwarze Tusche auf grundierter Wand und Fensterfläche. Unter Verwendung von Militärschablonen einzeln beschriftet mit dem Vergrößerungsmaßstab. Ein altweißer Sessel. Zwei Ikonen (ca. 1960, Hafner bei der Arbeit, männlich und weiblich) aus der Berufsschule für das Baugewerbe, Wien 22. Weißer Boden, teilweise bemalt mit schwarzem Lack. Malwerkzeug: Pflanzenbüschel. In der mathematischen Mitte der Bodenfläche das Wort »UND«, Bleistift.
Crudely white painted room with greatly enlarged drawings of the »wild« plants growing around the house. Black ink on gessoed walls and window panes. Individually labelled with the use of military stencils, accompanied by the rate of magnification. A faded white chair. Two icons (ca. 1960, a potter at work, male and female) from the Vocational School for the Building Industry (Berufsschule für das Baugewerbe) in Vienna 22nd district. White floor, partially painted in black varnish. Painting equipment: plant bushels. In the mathematic center of the room the word »AND«, pencil.
Meine Arbeit ist ein Versuch, Fotografie und Raum zu verbinden, ein Versuch, die immer vorhandene Kommunikation zwischen Bild und Ausstellungsort bewusst zu beeinflussen. Ein installatives Arbeiten anstatt reiner Präsentation. Mit Hilfe von Fotografien und dem Präsentationsraum probiere ich ein Gegenstück zur immer lauteren und bunteren Umwelt zu schaffen. Eine Art unbequemer Ruhepol, der durch seine Klarheit, Helligkeit und Stille den Betrachter wieder auf alltägliche Kleinigkeiten zu sensibilisieren versucht.
ZELLE 008 JENS FRANKE *1986 in Aachen [DE] »HABITAT« 26/25
My work is an attempt to connect photography and space, an attempt to consciously affect the ever-present communication between an image and its exhibition space. A working approach by installation as opposed to sheer presentation. With the help of photography and the exhibition space, I am trying to achieve a counterpart to the increasingly louder and more colourful environment around us. A sort of uncomfortable pole of calm, which, through its calmness, brightness and stillness attempts to sensitize the viewer once more to everyday details and trifles.
ZELLE 009 MAXIMILIAN ILLING, VERA KUNZ, SOPHIA WYSCHKA *1984, *1980, *1981 in München [DE], in Ilijski [BG], in Hilden [DE] »DU WEISST MEIN HERZ, IN DER SEELE EINES MANNES KÄMPFEN ZWEI WÖLFE!« 28/27
... es scheint ein nicht geringes Leiden zu sein. Die Zweiteilung in einen Bereich der Vernunft und Klarheit und einen dunklen, triebhaften, grausamen von nicht sublimierter, roher Natur. Man versucht dir dein Schicksal verständlich zu machen, in einer sehr groben Vereinfachung zugunsten einer plausiblen, aber irrigen Erklärung der Widersprüche. Der Raum spiegelt die Dualität der menschlichen Seele wider. Augenscheinlich wird dies durch das undurchsichtige, tiefgründige und zugleich bewegliche Element des Wassers, welches umgeben ist von der Statik und konzeptionellen Klarheit des Raumes.
... it appears to be not a nominal suffering. The dichotomy of a realm of sense and clarity and one of a dark, instinctive, horrible and not sublimated, raw nature. They try to make your fate understandable to you, by way of an oversimplification in favour of a plausible but misguided contradictions of explanation. The room reflects the dual nature of the human soul. This is manifest in the opaque, profound and at the same time moveable element of water, which is surrounded by the static and conceptual clarity of the room.
ZELLE 010 ULRICH EINWEG *1977 in Regensburg [DE] »ZELLSPUREN/CELL TRACES« 30/29
In einer sauberen, weißen Zelle fängt die Installation als nichts an. Und solange es kein Publikum gibt, bleibt sie nichts. Bloß die Anwesenheit eines Besuchers kann die Installation aktivieren, um etwas zu sein. Wie das Photon, welches keine Restmasse hat und nur während es in Bewegung ist erfahren werden kann. So hinterlässt auch jeder Besucher seine Spur. Und jeder erhält einen Eindruck, wie viele Besucher vorher dort gewesen sind. Dadurch steht die Installation zwischen den einzigen zwei bedeutenden Arten von Ästhetik: Nichts oder nach dem Zufall entwickeltes Chaos, welches nur in der Verwendung einen Ursprung findet ...
In a clean, white cell, the installation begins as nothing. And as long as there is no audience it stays nothing. Merely the presence of someone can activate the installation to be something. Like the photon, which has no rest mass and can only be experienced while it is in movement. So every visitor leaves his trace. And everyone gets an impression of how many visitors have been there before. So the installation stands between the two only significant kinds of aesthetics. Nothing or a randomly developed chaos, which can merely come from usage ...
ZELLE 011 MICHAEL KOLLER *1979 in Regensburg [DE] »EXAMINATION« 32/31
Die Arbeit stellt ein Symbolsystem zwischen einem klinischen sterilen Raum, einer romantischen Naturansicht und einer psychoanalytischen Testsituation her. Dabei werden wissenschaftliche und ästhetische Vorgehensweisen kurzgeschlossen und ihre Methoden ausgetauscht. Die romantische Vorstellung der Umwelt als Spiegel der Welt des Inneren wird einer analytischen Testsituation zur Erforschung des Bewusstseins gegenübergestellt. Das Motiv des Spiegelbilds fungiert als Verweis auf das Unbewusste. Eine klare Bedeutungszuschreibung wird dabei unmöglich. Die Verknüpfung und Interpretation der verschiedenen Bereiche bleibt dem Betrachter überlassen.
The work creates a system of symbols between a clinical, sterile room, a romantic nature view, and a psychoanalytical test situation. In so doing, scientific and aesthetic procedures are short-circuited and exchanged. The romantic concept of the environment or surrounding as a mirror of the inner world is juxtaposed with an analytical test situation geared toward exploring consciousness. The mirror image motif functions as a reference for the unconscious, thereby making a clear attribution of meaning impossible. The correlation and interpretation of the different areas remain up to the viewer.
ZELLE 012 SUSANNE QUEHENBERGER, MICHAELA SCHWEIGHOFER *1979, *1983 in Innsbruck [AT], in Graz [AT] »PEEPSHOW GESCHLOSSEN« 34/33
Eine ehemalige Peepshow wird anhand von Originalrequisiten und durch Tonaufnahmen von Personen, die dort gearbeitet und sich intensiv mit diesem Ort auseinandergesetzt haben, rekonstruiert. Die Tür zum Raum bleibt verschlossen, durch Gucklöcher in der Tür werden die im Innenraum inszenierten Objekte für den Betrachter sichtbar gemacht, somit übernimmt er den unfreiwilligen Part des Voyeurs.
A former peepshow is reconstructed using original props and sound recordings of people that worked there. The door to the room remains closed but the objects staged within become visible to the viewer via the peepholes in the door, thereby making him or her into involuntary voyeurs.
ZELLE 013 BERNADETTE ANZENGRUBER *1980 in Grieskirchen [AT] »SIEBENUNDDREISSIG GRAD CELSIUS« 36/35
Die Arbeit wurde speziell für den Ausstellungsort entwickelt: Mit einem Laborgerät wird Wasser auf 37 Grad Celsius, was der durchschnittlichen menschlichen Körpertemperatur entspricht, erwärmt und über die gesamte Ausstellungsdauer hinweg präzise auf diesem Wert gehalten. Der Text an der Wand ist von Mallarmé entlehnt und geringfügig verändert worden. Anstatt »L’unique nombre qui ne peut pas être un autre« ist »Le nombre compte qui ne peut pas être un autre« zu lesen.
This work was conceived as a site-specific piece: laboratory equipment is used to heat water to 37 degrees Celsius, a temperature which is equal to that of the human body. Over the course of the piece’s existence, this temperature is held at a constant. The text on the wall is borrowed from Mallarmé and only slightly adapted. Instead of »L’unique nombre qui ne peut pas être un autre«it has become »Le nombre compte qui ne peut pas être un autre«.
ZELLE 014 NINA HOLLENSTEINER *1985 in Bielefeld [DE] »PLEASE JUMP NOW!« 38/37
Der »White Cube« als modernes Sinnbild eines Ausstellungsraumes ist zugleich ein neutraler Präsentationsort. Er erscheint perfekt, doch Spalten zwischen den Elementen stellen seine Stabilität in Frage. Bei Nina Hollensteiner setzt der White Cube Grenzen und fordert zeitgleich, »PLEASE JUMP NOW!« den Betrachter zum Handeln auf – ein groteskes Verhältnis entsteht. Die Künstlerin spielt einerseits mit dem Agieren des Betrachters, andererseits beleuchtet sie studienhaft sein Verhalten.
The »White Cube« as a modern symbol of a gallery or showroom is at the same time a neutral space of presentation. It’s appearance seems perfect but fissures between the elements question its stability. For Nina Hollensteiner the White Cube sets certain limits while at the same time her installation, »PLEASE JUMP NOW!«, challenges the viewer to act – a grotesque relationship develops. On the one hand the artist plays with the actions of the viewer, on the other she illuminates, as in a study, his or her behaviour.
ZELLE 015 VERONIKA SCHUBERT *1981 in Bregenz [AT] »AUSSCHNITTE« 40/39
In der deutschen Sprache wird vom Satzbau gesprochen, von Satzgebilden und - konstruktionen. Diese sprachlichen Bilder waren der Ausgangspunkt für die Arbeit »ausschnitte«. Das Ausstellungsgebäude ist klar strukturiert, weist aber im Detail dennoch labyrinthartige Verbindungsräume und Durchgänge auf. Dies hat meinen Blick auf die Architektur gelenkt und daher konzentrieren sich die Fotografien auf architektonische Details des Gebäudes. Diese Bilder wurden am Computer so verarbeitet, dass sie sich schlussendlich wie ein Mosaik aus vielen hundert Zeitungsüberschriften zusammensetzen. Die entstandenen Fotos wurden auf die Fliesen aufkaschiert. 3 Bilder, jeweils 75 · 75 cm groß, durch Fliesenfugen unterteilt.
In the German language one speaks of »Satzbau« (sentence building), of »Satzgebilde« (sentence structure) and »Satzkonstruktionen« (sentence constructions). This linguistic imagery was the basis for the work »ausschnitte«. The exhibition building is clearly structured and yet in its details displays a labyrinth-like connection of rooms and passageways. This lead my view toward the architecture of the space itself and, as a result, my photographs concentrate on the architectural details of the building. These images were reworked on the computer in such a way that in the end they created a sort of mosaic made up of many hundreds of newspaper headlines. The resulting photos were laminated onto tiles. 3 images, each 75 · 75 cm, separated by tile caulking.
ZELLE 016 PIXELPANCHO, EMILONE *1984, *1981 in Valencia [ES], in [DE] »GHOSTS IN MY WARDROBE« 42/41
Die kleinen Charaktere stehen für alle Erinnerungen. Es ist eine kleine Zelle in der Vergangenheit, jetzt ist die Vergangenheit gestern, aber morgen ist die Vergangenheit damals. Die Vergangenheit ändert sich ständig und ist keine gespeicherte, örtlich festgelegte Akte in deinem Gehirn. Mit der Zeit und während deines Lebens passt sie sich dauerhaft und entsprechend dem tatsächlichen Punkt, wo du dich in deinem Leben befindest, und den neuen Erfahrungen, erneut an, aber manchmal kehren die Geister der Vergangenheit zu dir zurück.
The little characters are standing for all the rememberings. It is a little cell in the past, now the past is yesterday but tomorrow the past is gone. The past is continuously changing and is not a saved – fixed file in your brain. With the time, during your life it is permanently readjusting according to your actual point in life with new experiences but sometimes the ghosts of the past come back to you.
KASTEN 1/LOCKER 1 ALLES LISKA k.A./n.s. k.A./n.s. »REVIEW 2008« 44/43
»review 2008« nimmt direkt Bezug auf die österreichischen Nationalratswahlen 2008. Die Gravur in der Einbauschranktür ruft die offizielle Wahlinformation in Erinnerung, die Brille nicht zu vergessen. Im Inneren des Schranks hängen über 70 optische Brillen, jede für sich fordert zum Rückblick, zur Bewertung, Besprechung, Kritik und zur Überprüfung auf.
»review 2008« directly references the Austrian National Council elections that took place in 2008. The engraving in the built-in cabinet door recalls a part of the official voting information packing reminding voters not to forget their glasses. Inside the cabinet hang over 70 pairs of optic glasses, each one prompting for a review, an evaluation, a discussion, criticism and an examination.
ZELLE 017 EMILONE *1981 in [DE] »PIXELME« 46/45
Schaffung einer neuen Raumsituation – durch das Spiel mit dem vorgegebenen Pixelraster der Fliesen, neben der Wandgestaltung mit graffitiartigen Formen und deren Auflösung in das Pixelraster, findet ein Übergang in die Dreidimensionale statt, durch Pixel, die im Raum schweben, am Boden der Decke montiert sind. Die weiße Bodenmarkierung gab einerseits den Weg vor, zeigte am Ende der Ausstellung, wie viele Besucher den Raum durchquerten, aber auch wer nicht den vorgegebenen Weg wählte.
Creation of a novel situational space – while playing with the dictates of the pixel-like grid of the tiles which abut the walls’ graffiti shapes and their own disintegration into the pixel grid, a transition into 3D, via the pixels floating on the floor and the ceiling, takes place. The white floor markings on the one hand lead the way and showed how many people had come into the room, on the other hand they also showed who had not chosen to walk the specified route.
Jedes Mal, wenn Mitglieder des Adhocrates Collectives zusammenarbeiten, kann man einen »clash« diverser Charaktere erwarten. Im konkreten Fall haben SIXXA und 0717 einmal mehr improvisiert und ähnlich wie bei Pretty Sketchy und anderen Doodle-Sessions spontan und ohne vorskizzieren eine Vielzahl an Elementen in den Raum gesetzt: Der Lemming trifft auf die schräge SIXXA Welt, bewusst in Schwarz/Weiß gehalten, und immer wieder gibt es zahlreiche Details zu entdecken.
ZELLE 018 0717, SIXXA *1975, *1976 in Graz [AT], in Wien [AT] »ADHOC DOODLES« 48/47
Everytime members of the Adhocrates Collective work together you can expect a clash between many different personalities types. In this case this lead to yet another improvisation on the part of SIXXA and 0717 and, similar to their Pretty Sketchy and Doodle Sessions, they spontaneously brought a number of elements into the space without any notion of a preconceived design or forethought: the lemming encounters the bizarre SIXXA world, consciously maintained in tones of black and white, and again and again there are numerous details to be discovered.
ZELLE 019 LICCA *1978 in Regensburg [DE] »LICCA & TRANGITA« 50/49
Die Schöne, die immer begafft wird – die Schöne wird in diesem Fall durch einen riesigen Unterwäschewerbungsbanner dargestellt. Sie wird durch die künstlich angebrachten, plakativ aufgemalten Paradiesvogelflügel noch höher gestellt, als sie durch den Hochglanzdruck schon ist. Der teddybärartige, tiefer gestellte Gaffer auf der gegenüberliegenden Seite versucht die Schöne zu greifen und sogar zu lecken. Sie wird aber immer unerreichbar auf der anderen Seite bleiben.
The Beauty, always being gawked at – The Beauty in this case is represented by a giant underwear billboard commercial. Via the artificial bird-of-paradise wings that have been painted and attached in the same poster style manner, she is promoted and promoted even higher than she already is via the high gloss printing. The teddy bear-esque gawker below her and on the opposite side tries to grab the Beauty and even lick her. But she will be forever unattainable on the other side.
ZELLE 101 PAUL GASSER, MICHAEL TATSCHL k.A./n.s. k.A./n.s. »DAS KÖNNEN WIR AUCH NOCH VERANTWORTEN« 52/51
Raum, Parkett, PVC-Plane, Holzschlägel
Room, parquet, tarp, chopped wood
ZELLE 102 BORIS JAWECKI k.A./n.s. k.A./n.s. »VOM BEOBACHTEN DER NATUR« 54/53
Naturbeobachtung spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab und reicht von einer wissenschaftlich-quantifizierenden und -klassifizierenden Betrachtung bis zum rein sinnlichen Erfassen von Naturschönheit. In dieser Arbeit werden die unterschiedlichen Ebenen zusammengeführt, indem einerseits mit privaten Fotografien aus dem Internet und andererseits mit Elementen aus wissenschaftlichen Publikationen neue Bilder und Kontexte konstruiert werden.
The observation of nature occurs on many different levels and ranges from scientifically quantifiable and classifiable observation to the purely sensuous perception of natural beauty. This piece brings together these different planes by producing new images and new contexts via private photographs from the internet on the one hand and on the other hand via elements from scientific publications.
ZELLE 103 HR. WASSERMANN k.A./n.s. k.A./n.s. » O.T.« 56/55
ZELLE 104 ANTON THEILEIS *1983 in München [DE] »ORDENTLICHE LANDSCHAFT« 58/57
Es muss nicht ordentlich sein, es muss nur ordentlich aussehen. Die Landschaft in Südostbayern ist größtenteils in industrieller landwirtschaftlicher Nutzung. Dadurch entsteht eine ländliche Ordnung, die stark durch Maisfelder, Graswiesen und Fichtenwälder geprägt ist. Diese Ordnung macht einen aufgeräumten Eindruck auf mich. Aber ist diese Ordnung wirklich »ordentlich«? Vielmehr: Ist eine rationale Trennung von Dingen, Zuständen und sogar Lebewesen, in diesem Fall Agrarkulturen, in Ordnung? Die Frage, die mich beschäftigt, ist, inwieweit darauf geachtet wird, dass die Einzelteile in Ordnung sind bzw. ob sie sich überhaupt in eine Ordnung einfügen lassen? Reihenbelichtungen auf SW-Fotopapier, aufgenommen mit einer Reprokamera (13 · 18 cm Filmformat), aufgezogen auf 1 mm Stahlblech. 2 m2 bayrische Standardwiese, 1,6 m2 Spielplatzwiese, 1,5 m2 Maisfeld, 14 richtige und 2 falsche Fichten.
It doesn’t have to be tidy, it just has to look tidy. The landscape in southeast Bavaria is to a large extent in industrial agricultural use. Thus a rural order develops which is strongly shaped by corn fields, grass meadows and spruce forests. This order gives me an impression of tidyness. But is this order really »tidy«? Or rather – is a rational separation of things, conditions and even organisms, in this case agrarian cultures, alright? The question I have is to what extent attention is paid to whether or not the individual parts are alright or whether they can be placed in order at all? A series of exposures on b/w photo paper, taken with a repro camera (13 · 18 cm film format), drawn up on 1 mm steel sheets. 2 m2 Bavarian standard meadow, 1.6 m2 playground field, 1.5 m2 corn field, 14 correct and 2 false spruces.
ZELLE 104 JAKOB THEILEIS k.A./n.s. *in Dachau [DE] »XX MONSTAS« 60/59
XX Monstas sind schlecht, gemein und langweilig. Sie existieren in der Anordnung. Die Anordnung zu zerstören ist zwecklos, sie ordnen sich doch wieder. Fünf Reihenbelichtungen auf SW-Fotopapier aufgenommen mit einer Reprokamera (13 · 18 cm Filmformat).Größe ca. 15 · 80 cm
XX Monstas are evil, mean and boring. They exist in the arrangement. Disturbing the order is useless they will arrange themselves anyway. Five multiple exposures on black and white paper, made with a repro camera (13 · 18 cm film format). Size approx. 15 · 80 cm.
ZELLE 104 HOOD k.A./n.s. *in [DE] »›ABSTRACT NONSENSE‹ ODER ›GENERAL ABSTRACT NONSENSE‹ ALTERNATIV ›GENERAL NONSENSE‹« 62/61
Die Situation beschreibt sich durch den ordentlichen weißen Raum mit knirschendem, rechtwinklig eingegrenztem Kiesweg. »To spell out a concrete example, consider a 3-manifold M with positive Betti number. One would like to show that Madmits a map to the 2-sphere which is ›non-trivial‹, i. e. non-homotopic to the constant map. By a general nonsense argument, there is a map to the Eilenberg-MacLane space ... « (Auszug aus der Beschreibung von Abstract Nonsense. Abstract Nonsense lässt sich, ähnlich wie die universelle Algebra, als allgemeine Theorie mathematischer Strukturen auffassen. Quelle: Wikipedia), Wandbemalung mit Sprühdosen, ca. 5m · 2,5m
The situation describes itself through the tidy white room and its crunching gravel path, which is restricted to right angles. »To spell out a concrete example, consider a 3-manifold M with positive Betti number. One would like to show that Madmits a map to the 2-sphere which is ›non-trivial‹, i. e. non-homotopic to the constant map. By a general nonsense argument, there is a map to the Eilenberg-MacLane space ... « (Excerpt from the description of Abstract Nonsense. As with universal algebra, Abstract Nonsense may be interpreted as a general theory of mathematical structures. Source: Wikipedia) Wallpainting with cans, approx. 5m · 2,5m
ZELLE 105 MARIA PAVLOVA *1980 in Moskau [RU] »FONTAINE NO. 8394« 64/63
Bei meinem Spaziergang durch das Gebäude auf der Suche nach Spuren seines Vorlebens als Wassergüteamt fand ich einen Brief. Ein »Wasserkontrolleur« forderte eine Privatperson auf, bekannt zu geben, warum sich ihr Wasserverbrauch verdreifacht habe. Dieser Brief hatte die Nummer 8394. Ich fühlte mich angesprochen und baute diesem Beamten eine mögliche Antwort auf seine Frage – Fontaine No. 8394.
During my walk through the building, searching for traces of its past as the bureau of water control, I found a letter. A so-called »water comptroller« asked for a private person to explain why her water consumption had trebled itself. This reference number of this letter was 8394. I felt addressed and built a possible answer to his question for this official, namely Fontaine No. 8394.
– Religionskonsum – Die Buddhastatue ist eine »asiatische« Ikone. Im Westen zunehmend ein religiöses Lifestyle-Möbelstück aus dem »spirituellen« Asien. Konsum wird Religion. Und Religion wird konsumiert. Aber nur soweit sie in unser Weltbild passt. Es werden wohl auch christliche Buddhisten wiedergeboren. Buddhismusverwurstung für Vegetarier. Hier ein Buddha aus Fleisch und Blut – ready for consumption. Massenmarkttauglich und geschmackserprobt. Wurstbuddha (Material: Extrawurst), Raum mit Goldfarbe ausgemalt »Making of«-Video, Musikloop des Titels »Praise Him« (Interpret: »Udaipur Convent School Nuns and Students«), OST »The Darjeeling Limited« (2007) (Regie: Wes Anderson). Wandprojektion des abgewandelten Kippenberger-Zitats »Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken« als Anspielung auf die auf dem Wurstbudhha befindliche Swastika.
ZELLE 106 STEFAN WANKA *1973 in Wien [AT] »WURSTBUDDHA« 66/65
– Religious consumption – The Buddha statue is an »Asian« icon which in the Western world has increasingly become a religious piece of furniture associated with a lifestyle. Consumption is turning into a religion and religion is getting consumed but only insofar as it fits nicely into our world view. Christian Buddhists are probably also born again, the baloney art of Buddhism for vegetarians. Here, then, a Buddha made of flesh and blood – ready for consumption. Tested highly among key demographics and for taste. Baloney buddha (Material: baloney),Room painted in gold »Making of«-Video, Loop of the song »Praise Him« (Performed by the »Udaipur Convent School Nuns and Students«), OST »The Darjeeling Limited« (2007) (directed by Wes Anderson). Wall projection of a modified Kippenberger quote »I, by any stretch of the imagination, can’t find a swastika either« as an allusion to the swastika on the baloney Buddha.
KASTEN 2/LOCKER 2 EUGEN FULTERER k.A./n.s. *in Feldkirch [AT] »BLUT IST DICKER ALS WASSER« 68/67
Der Aktenschrank vor dem Büro der Direktion des Wassergüteamtes wurde zum Tatort einer Lügengeschichte über Beweisvertuschung und Meinungsverwischung. Der Text zum genauen Hergang war neben dem bluttropfenden Aktenschrank angebracht und führte so die Besucher in einen Intrigendschungel innerhalb der Wiener Behördenszene. Viele Rezipienten unterlassen oft das genauere Betrachten der am täglichen Medienbuffet feilgebotenen Speisen. Solch hastig geschluckte Happen hinterlassen meist einen sehr undefinierten Nachgeschmack und so folgte dann auch zum Abschluss dieser Arbeit ein sonntagabendlicher Telefonanruf ei-nes Journalisten, der hinter »Blut ist dicker als Wasser« eine (auszuschlachten geltende) Story witterte.
The filing cabinet outside the management office of the water quality bureau has become the scene of a made up story, a lie about a cover-up and a blurring of opinions. The text on the exact course of events was hung next to the filing cabinet, which was dripping with blood, and thus guided visitors into a jungle of intrigue set on the scene of Viennese-style crime investigation. Many recipients often pass without analysing the meals served up at the daily media buffet. Such hastily swallowed morsels usually leave an indefinable aftertaste and thus, at the conclusion of this piece, a Sunday evening telephone call followed, whereby a journalist suspected an exploitable story behind »Blut ist dicker als Wasser«.
ZELLE 107, 108 MISCHA GUTTMANN, BENEDIKT KIRSCH *1977, *1980 in Eisenstadt [AT], in Rosenheim [DE] » O.T.« 70/69
Auf bewegungsempfindliche Weise treten die Räume in eine synergetische Wechselbeziehung, sie verschränken sich zu einem medialen Spiegelkabinett, einem infiniten Raumkontinuum. Neben dem Konflikt von realer Lokalität und virtueller Globalität wird die Veränderung architektonischer Gegebenheiten durch die mediale Präsenz im öffentlichen und privaten Raum, genauer die Veränderung von baulichen Sichtbeziehungen durch Kameras, reflektiert. Mauern werden Medium, Kameras und Videoprojektoren raumstrukturierendes Instrument. Grundlage der Installation sind zwei Räume, die Quader, Videokameras und -projektoren beherbergen: Die Kameras eines Raumes sind in Echtzeit mit den Projektoren des jeweils anderen verbunden.
Through motion detection the rooms enter into a synergetic interrelation, they become an interlocked mirror cabinet, an infinite space continuum. Apart from the conflict between physical presence and virtual globalization, the alteration of architectural conditions by medial presence in the public and private space is herein reflected, or, more precisely, the transformation of the relationship between structural view points by the cameras themselves. The walls become the medium, cameras and video projectors the instruments that structure the space. The basis of the installation are two rooms, which house rectangular prisms, video cameras and projectors: the cameras of the one room are connected in real time with the projectors of the other.
ZELLE 109 PAUL BUSK k.A./n.s. k.A./n.s. »MOMENTUM« 72/71
Innen-/Außeninstallation, 62,5 Meter Baumwolllaken, zusammengeknotet
Interior/Exterior Installation 62.5 meter cotton sheets, knot together
ZELLE 110 WORKSHOPRAUM/WORKSHOP ROOM
»STRASSENKREIDE UND DOSEN«- WORKSHOP/»CHALK AND CAN« WORKSHOP Leitung/Administration: Emanuel Jesse, Markus Riedler, Malin Schoenberg 14.–16.10.2008 74/73
ZELLE 111 EVA CHYTILEK *1981 in Wien [AT] »FALTER« 76/75
Kaputter Regenschirm, Elektromotor, Lichtquelle, Relais
Broken umbrella, electro-motor, light source, breaker
ZELLE 112 MAXIMILIAN EDDI XAVER BROCKSTEDT k.A./n.s. k.A./n.s. »PER ASPERA AD ASTRA« 78/77
ZELLE 113 SISSA MICHELI k.A./n.s. *in Bruneck [IT] »INVESTIGATING ROOM 45« 80/79
Die Videoinstallation von Sissa Micheli ist eine Parodie auf den Krimi. Charakteristische Merkmale aus dem Filmgenre wie Detektivmantel, Zahlen und Telefon spielen eine wesentliche Rolle. Die Tonspur besteht aus verschiedenen Detektivfilmen entnommener Musik, die wie ein Index aneinandergereiht wurde. Spannung wird aufgebaut; die Erwartungshaltung des Betrachters wird jedoch enttäuscht. Sinnlose, kafkaeske Handlungen führen ad absurdum. Bild und Ton funktionieren assoziativ und sind als Referenzen zur Medienund Kunstwelt zu verstehen.
This video installation by Sissa Micheli is a parody on crime films as a genre. Typical characteristics from this genre, such as the detective coat, numbers and the telephone, play a substantial role. The soundtrack is made up of music excerpts from various detective films that were pasted together to resemble a sort of index. Suspense is built up, the expectations of the viewer are, however, disappointed. Senseless, Kafkaesque actions go on ad absurdum. The functions of image and sound are associative and to be understood as references to the world of media and art.
ZELLE 114 KARL KÜHN, PATRICK TOPITSCHNIG *1981, *1980 in Wien [AT], in Rottenmann [AT] »3M+P« 82/81
Auf visueller bzw. skulpturaler Ebene erscheinen drei geisterhafte Figuren. Die Materialität der humanoiden Skulpturen wird der Immaterialität des aus ihnen strömenden Nebels gegenübergestellt. Der Nebel breitet sich aus und überschreitet die Grenze des eigentlichen Ausstellungsraumes. Die akustische Komponente der audiovisuellen Installation erzeugt auf subtile Weise eine andächtige Atmosphäre, die die Ästhetik der visuell wahrgenommenen Ebene unterstützt.
Three ghost-like figures appear on a visual and/or sculptural plain. The materiality of the humanoid sculptures is placed opposite the immaterialism of the fog flowing out of them. This fog spreads and transcends the actual borders of the exhibition room. The acoustic component of the audiovisual installation produces a devotional atmosphere which supports the visual aesthetics.
ZELLE 115 ROSHI PORKAR, SIRA–ZOÈ SCHMID k.A./n.s. *in Wien [AT], in Baden [AT] »VOR DEM ENDSPIEL ALIAS EINE STILLE INSZENIERUNG« 84/83
Eine kleine Welt, die es dem Betrachter ermöglicht, sie mit gottähnlichem Blick zu entdecken, zu verstehen, was geschehen ist, im Moment passiere und sich möglicherweise noch ereignen werde. Diese von uns auch als »Minimundus« bezeichnete Installation lehnt sich an Samuel Becketts Theaterstück »Endspiel«: »Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende.« Der Raum ist in zwei Bereiche aufgeteilt: der erste eine Darstellung der ersten Bühnenanweisung des Stückes, welche den Anforderungen des absurden Theaters entsprechend aufgebaut ist; der zweite, die von uns erfundene Vorgeschichte des »Endspiels«, eine farbenfrohe, gewalttätige Darlegung unserer eigenen Fiktion der Dinge.
In a God-like fashion, the viewer may explore a small world, discover it, understand what has passed, what is happening and what may yet occur. This installation of a type known as »Minimundus« also follows Samuel Beckett’s play »Endgame«. »Finished, it’s finished, nearly finished, it must be nearly finished.« The space is divided into two areas: the first one is a representation of the initial staging instructions for the piece, which were designed according to the requirements of absurdist theatre. The second space contains the prehistory of the »endgame«, a colour-saturated, violent demonstration of our own fiction of the things.
ZELLE 116 IRMA TULEK *1982 in Mrkonjic-Grad [BA] » O.T.« 86/85
Der Besucher betritt einen leeren Raum. Drei Lautsprecher umgeben die Fenster auf der Außenwand, geben aufgenommenes Autobahnrauschen wieder und verstärken dadurch die vor Ort vorhandene Geräuschkulisse.
The visitor accedes an empty room. Three loudspeakers surround the windows on the exterior wall and play the highway noises, thus strengthening the existing noise backdrop.
ZELLE 117 MARKUS RIEDLER *1984 in Mautern [AT] »IDEE – FORM« 88/87
Die Intention ist, zu zeigen, dass die Idee unweigerlich zur Form führt, dass die Kultur, die Geschichte und das Wesen des Menschen ausschließlich durch diesen Prozess entstehen, dass die Aneignung und Vereinnahmung der Umwelt und seiner Selbst die Bedingung dafür sind und der Kommunikationsprozess keine Ausnahme darstellt, mehr noch, allgegenwärtig dazu führt, wo und wie wir stehen, dass die Triebhaftigkeit, der Glaube und die Wahrheit einem Paradigma anheimgefallen sind und dies auch immer bleiben werden.
The intention is to show that an idea inevitably leads to a form, that the culture, history, and nature of mankind resulted exclusively from this process, that the acquisition and collection of the environment and one’s self are the conditions for it, and that the process of communication here is not an exception, but moreover pervasively leads to where and how we stand, that instinctive urges, faith and truth have fallen prey to a paradigm and will also always remain thus.
ZELLE 118 DANIEL HOSENBERGER k.A./n.s. *in [AT] »IDEE/FORM/SEIN DAS GLÜCK DIESER ERDE, LIEGT AUF DEM RÜCKEN DER (PFERDE) KINDER« 90/89
In dem Raum ist zu sehen: Kontrolliertes sich veränderndes Chaos mit der Botschaft der allgegenwärtigen, geistigen/ideologischen »Kinderfickerei«. Aktuelle Zeitungen, Auszüge aus dem Internet, Holzstuhl, schwarzer Vibrator (drehend), Kleinkindlampe, 2 Kleinkinder in Ecke, Musik/Geräusche (abwechselnd mit gegenüberliegenden Raum – Riedler Markus)
The room shows: Controlled and ever-changing chaos with the message of the ever-present, spiritual/ideological »child molestation«. current newspapers, excerpts from the Internet, wooden stool black vibrator (spinning), a lamp for a small child, 2 small children in a corner, Music/sounds (alternating with neighbouring room – Markus Riedler)
ZELLE 119 ARMIN B. WAGNER *1979 in Wien [AT] » O.T.« 92/91
In dem Raum befindet sich ein Einbauschrank, der eine Tischfläche mit mehreren Kästen zu einem einzelnen Möbelstück kombiniert und nahezu eine gesamte Wand einnimmt. Auf dem Tisch befindet sich ein Netzteil, das mit einem Getriebemotor verbunden ist. Der Motor befindet sich hinter der oberen linken Kastentür, die er im annähernden Sekundentakt öffnet und schließt.
The room contains a built-in cabinet which combines the surface of a table with several wooden cupboards. The single piece of furniture almost fills up the entire wall. The power supply unit on the table is connected with a geared motor. The motor is located behind the top left door, opening and closing it repeatedly.
ZELLE 120 BETON.STADT.PLASTIK k.A./n.s. k.A./n.s. » O.T.« 94/93
Zur Identität von beton.stadt.plastik – es wurde nur die jüngste Geschichte von beton.stadt.plastik dokumentiert, daher ist über die Entstehungsgeschichte von beton.stadt.plastik leider keine Aussage zu treffen, auch die Nutzung von beton.stadt.plastik vor ihrer Dokumentation ist völlig unbekannt. Nichtsdestotrotz gibt es eine Geschichte von beton. stadt.plastik, welche jedoch nicht überliefert ist. Der Zweck dieses Textes ist daher, die jüngste Geschichte von beton.stadt.plastik zu dokumentieren und weiterzuschreiben. (Fortsetzung auf Seite 96/97)
On the identity of beton.stadt.plastik (concrete.city. plastics) – Only the most recent history of beton.stadt. plastik has been documented. Therefore the history of origins of beton.stadt.plastik can unfortunately not be stated, also the use of beton.stadt.plastik before its documentation is completely unknown. Nevertheless there is a history of beton.stadt.plastik, which, however, has not been handed down the purpose of this text is therefore to document the most recent history of beton.stadt.plastik and to keep on writing. (continuance on page 96/97)
Handlungsempfehlung zur Arbeit – 1. nimm eine drehundtrinkflasche, 2. öffne den verschluss, 3. trinke den inhalt, 4. schneide der flasche auf 2cm den kopf ab, damit ein korken hineinpasst, 5. fülle den taubenkörper zu einem viertel (untere markierung bei der taille) mit kleinen kieselsteinchen, 6. schreibe eine message in a bottle, 7. rolle den brief zusammen und stecke ihn in die flasche, 8. verschließe die taub mit einem korken, 9. tauche den taubenkörper in ein kleisterbad, 10. tauche die flasche in ein federnmeer, 11. schicke die brieftaube mit einem küsschen auf reisen
ZELLE 121 BETON.STADT.PLASTIK k.A./n.s. k.A./n.s. »DAS BRIEFTAUBEN-AUSLAGERUNGS-PROJEKT« 96/95
PS: gib der taube einen namen
Recommended action for the piece – 1. take a twist-top bottle, 2. open the bottle top, 3. drink the contents, 4. cut 2 cm off the top of the bottle so that a cork fits into it, 5. fill one quarter of the body of the pigeon (lower marking along the waist) with pebbles, 6. write a message in the bottle, 7. roll up the message and place it into the bottle, 8. seal the pigeon with a cork, 9. dip the pigeon into a bath of glue, 10. dip the bottle into a bath of feathers, 11. send the pigeon off with a kiss PS: give the pigeon a name
ZELLE 122 BETON.STADT.PLASTIK k.A./n.s. k.A./n.s. »DECKE – DIE OBERE BEGRENZUNG EINES RAUMES« 98/97
(Fortsetzung von Seite 92/93) Den VerfasserInnen dieses Textes liegt beton.stadt.plastik am Herzen, deswegen wurden diese Zeilen verfasst. Damit alle, die von der Geschichte beton.stadt.plastik erfahren, diese weiterschreiben. Egal wie, wann, wo, womit oder wodurch. Alle sollen beton.stadt.plastik benützen können. Alle sollen Zugang zu beton.stadt.plastik haben können. Alle sollen beton.stadt.plastik für alles verwenden können. Alle sollen beton.stadt.plastik sein können. Die temporären BenutzerInnen von beton.stadt.plastik.
(continuance from page 92/93) The authors of this text hold beton.stadt.plastik. dear to their heart, hence the writing of these lines. So that all who read of the history of beton.stadt.plastik. continue to pass it on. No matter how, when, where, with which or by which means. All should be able to use beton.stadt.plastik. All should have access to beton.stadt.plastik. All should be able to use beton.stadt.plastik. for anything they wish. All should be able to be beton.stadt.plastik.The temporary users of beton.stadt.plastik.
STIEGENHAUS/STAIRCASE VERONIKA BURGER, SUSANNE LEGERER *1982, *1988 in Horn [AT], in Wien [AT] »{ÜBER–}HINAUS_LEVEL 1.4/ZELLE« 100/99
Die Zelle ist eine parasitäre Performanceinstallation im Treppenhaus eines ehemaligen Wassergüteamtes. Das Stiegenhaus wurde mit pinkfarbenen Müllsäcken ausgekleidet und von Super Suzie und Super Véro in einen überdimensionalen Verdauungstrakt transformiert. Während der Ausstellungseröffnung wurde dieser mit geleeartiger Flüssigkeit kontinuierlich genährt. Die Eiterflüssigkeit wurde mit Spritzen durch Kanülen den gesamten pinkfarbenen Organismus initiiert. Die BesucherInnen der Vernissage treten in den Verdauungstrakt ein und werden temporär Teil des unersättlichen Kunstverdauungsapparates.
Die Zelle is a parasitic performance installation in the stairway of a former bureau for water quality control. The stairwell was lined with pink garbage bags and transformed by Super Suzie and Super Véro into an oversize digestive tract. During the exhibition opening this was continuously fed with a jelly-like liquid. The puslike liquid was injected into channels by use of syringes across the entire pink organism. Visitors at the opening enter the digestive tract and temporarily become part of the unquenchable art-digesting apparatus.
ZELLE 201 ED KOWALSKI PRODUKTION k.A./n.s. k.A./n.s. »DER FISCHER« 102/101
Der beste Scharfschütze der Ed Kowalski Produktion hat vom Raum 201 aus mit einer Waffe zwei Karpfen durch Kopfschüsse in dem naheliegenden Gewässer erlegt. Die Beute wurde aus dem Wasser geholt und im Raum gelagert.
Ed Kowalski production best sharp shooter shot two carp, swiming in the nearby water, in the head from room 201. The bounty was taken from the water and stored in the room.
KASTEN 3/LOCKER 3 BABYPLASTIC k.A./n.s. k.A./n.s. »HILFE« 104/103
Eine große lachsfarbene Winterdecke, die mit Hilfe von um sie gespannten, gürtelähnlichen Stoffstreifen an die Kastenwand genagelt wird. Durch die Farbund Formgebung entsteht ein Menschenkörper-ähnliches Gebilde.
Salmon coloured winter blanket which has been nailed to the closet wall with the help of stretched, belt-like pieces of fabric wound around it. Due to the colour and shape, a human-like form emerges.
Es war einmal ein Mensch hinter einer verschlossenen Türe ...
ZELLE 202
Once upon a time there was a human being behind a locked door ...
KATHARINA SCHILDGEN, MARTIN SCHNABL
... verzweifelt ...
*1986, *1985
... despairing ...
in München [DE], in Villach [AT] »WER F LÜSTERT, LÜGT« 106/105
... und wenn er nicht gestorben ist, dann schreit er dort noch immer.
... and he lived screaming ever after.
ZELLE 203 GOTO k.A./n.s. k.A./n.s. »DAS KÖNNEN WIR AUCH« 108/107
Zehn Gotoisten sperren sich ein und brechen aus.
Ten Gotoists lock themselves in and break out .
ZELLE 204 HEINZ MATHES k.A./n.s. k.A./n.s. »OFFICE« 110/109
Bilder eines Platzes oder Ortes, der, wie auch die Welt draußen, weit von Geborgenheit und Gemütlichkeit entfernt liegt. SW Kopien, 2008
Images of a place that, like the larger world outside, is far from anything comfortable or homelike. b/w copies, 2008
ZELLE 205 STEPHANIE MISA *1979 in Cebu City [PH] »THE PINK ELEPHANT« 112/111
The Pink Elephant, 3m · 3m · 2,5m, befindet sich in einem rosafarbenen Raum, der wie ein typisches Wohnzimmer mit einem Lesestuhl und einem Kaffeetisch, einer Lampe und mit weißen Spitzenvorhängen versehenen Fenstern aussehen soll. Eine Zeitung hängt von einem Stuhl und eine fast leere Kaffeetasse und eine Zuckerdose befinden sich auf dem Tisch. Der gleiche Farbton für den Raum und den Elefanten war notwendig, damit sich dieser optisch an den Raum angleicht, um sich zu integrieren. The Pink Elephant ist eine Anspielung auf das englische Sprichwort »an elephant in the room«. Er verweist normalerweise auf ein großes Thema, das deutlich und ungemütlich in der Luft hängt.
The Pink Elephant, 3m · 3m · 2.5m, is in a pink room made to look like a typical living room with a reading chair and coffee table, a lamp, and windows fringed with white lace curtains. A newspaper is draped on the chair and an almost-empty coffee cup and a bowl of sugar is found on the table. The same shade of pink for both the room and the elephant was necessary to address an attempt to make the elephant »blend-in«. The Pink Elephant is a nod to the English idiom, »an elephant in the room«. It usually refers a big topic that remains glaringly or is conveniently.
ZELLE 206 LINUS RIEPLER, JULIAN WALLRATH *1984, *1980 in Vöcklabruck [AT], in Köln [DE] »KLIMAIMPLANTAT« 114/113
Das Gemeinschaftsprojekt von Julian Wallrath und Linus Riepler implantiert in die bestehende Architektur eine von Außen gespeiste Klimablase. Die von innen begehbare Konstruktion (Raum im Raum) passt sich automatisch allen ihr zur Verfügung gestellten Gegebenheiten an. Der vorgefundene Labortisch des Ausstellungsraums wird ausgehöhlt, um ihn begehbar zu machen. Um die Klimablase zu betreten, muss der Besucher zuerst den umgebauten Labortisch durchqueren. Der Labortisch selbst übernimmt gleichzeitig die Funktion eines Sockels und einer Skulptur.
The joint project of Julian Wallrath and Linus Riepler inserted into the existing architecture a climate bubble fed from the outside. Only accessible from the inside, the construction (a space within a space) automatically adapts to all pre-existing conditions. The laboratory table, which was already in the room, was hollowed out in order to make it accessible, too. In order for the climate bubble to be entered, the visitor must first walk through the converted laboratory table. The table itself takes on the simultaneous role of both a pedestal and a sculpture.
ZELLE 207 MICHAELA SCHWEIGHOFER *1983 in Graz [AT] »PRIVILEG« 116/115
»Privileg« setzt sich mit der utopischen Idee des absoluten Vergessens auseinander. Der Akt des sich Vergegenwärtigens des zu Vergessenden, seine Definierung und seine Klarstellung im Raum soll der erste Schritt zur totalen Löschung einer Erinnerung sein. Der zweite wird von der Künstlerin vollzogen, indem das Geschriebene von den Wänden genommen wird, um es dann in dem kathartischen Akt der Versenkung in der Donau endgültig und für immer zu vernichten.
»Privileg« grapples with the utopian idea of absolute forgetting. The act itself of envisioning that which is to be forgotten, its definition and its clarification within a given space should be the first step for the total deletion of a memory. The second step is carried out by the artist in that the writings on the walls are taken down and, in a cathartic act, sunk and forever destroyed in the Danube.
ZELLE 208 JENNIFER WILLE k.A./n.s. k.A./n.s. »PRODUKTION/PART ONE« 118/117
Man nehme Zucker und Zitronensäure, koche es bis zur Explosionsgefahr und fertig ist der Invertzucker, früher liebevoll als Kunsthonig bezeichnet. Die Zelle, Mikrokosmos Kunstbetrieb. Produktion, Abfüllung, Etikettierung, Präsentation und die Marketingmaßnahme, den Konsumenten mit Hilfe eines Pinsels Honig ums Maul zu schmieren, bringt die Kunst auf den Markt. Der Markt fordert die unaufhörliche Produktion von Kunst, dies kann mit der Produktion von Marken und Massenprodukten verglichen werden. Die Präsentation und das Image stehen im Vordergrund, der Erfolg wird nicht allein vom künstlerischen Wert der Arbeit abhängig gemacht, meist bestimmen Präsentation, Marketing und Verkaufstalent des Künstlers seine Durchschlagskraft.
Take sugar and citric acid, cook it up to the point of explosion and the result is invert sugar, which used to be affectionately called artificial honey. Die Zelle, a micro-cosmic art enterprise. Production, bottling, labelling, presentation and the marketing measure of buttering up consumers (Ger. id. »brushing honey around their mouths«) puts the art onto the market. The market demands the incessant production of art, which is comparable to the production of brands and mass products. Presentation and image stand in the foreground; success alone doesn’t depend solely on the artistic value of the piece but is usually determined by the presentation, self-marketing and sales talent of the artist.
ZELLE 209 GABRIELE EDLBAUER *1988 in Linz [AT] »ZWEI VORSTUDIEN« 120/119
Wenn es dem geneigten Besucher beliebt, nebst des Aufwandes den Raum zu betreten, auch noch die Kurbel des Objekts mit seinen bloßen Händen zu berühren (man hat ja Verständnis für die Kunst), ja wenn dann selbige auch noch gedreht wird und sich die Messer nach oben bewegen – gefolgt von einem Knall fallen sie wieder zu Boden – der Erfolg ist vorprogrammiert, man hat etwas geschafft – man hat PARTIZIPIERT! Ein stiller Moment der Euphorie.
Should the gracious visitor, aside from going to the trouble of entering the room, be so inclined as to even touch the crank with his bare hands (one does, after all, have great appreciation for art), and, yay, should the same be cranked even still and the knives move upward – and, followed by a bang they fall again to the ground – success is pre-programmed, something has been accomplished – one has PARTICIPATED! A quiet moment of euphoria.
ZELLE 210 MARKUS GRADNER *1976 in Horn [AT] »GRÜNER SCHAUM 2« 122/121
In dem Projekt wird die vorgefundene Situation, die erstarrte unbenutzte Architektur, zum Ausgangspunkt der künstlerischen Intervention. Eine flüchtige Skulptur aus eingefärbten Schaum als Schnittstelle zwischen Architektur, Fehlfunktion und Imagination.
In this project the encountered situation, i.e. the rigid and unused architecture, becomes the starting point for an artistic intervention. An ephemeral sculpture of dyed foam as an interface between architecture, malfunction and imagination.
ZELLE 211 EVA GANTAR, SCHUBERTH UND SCHUBERTH k.A./n.s. *in Wien [AT], k.A./n.s. »REKONSTRUKTION« 124/123
Ein Bürozimmer am Ende der Reise. Wir versuchten, uns die Geschichte des Zimmers vorzustellen. Jahre und Benutzung haben Schichten und Ablagerungen hinterlassen, der Raum hat sich verändert: Möbelabdrücke, Schrammen, abgenutzte Fliesen. Indizien, manche davon lassen sich entschlüsseln und manche bleiben ohne Sinn. Unter Restauratoren gibt es den Begriff des Palimpsest – Schriftstücke, die (auch aus Sparsamkeit) mehrmals und überlagernd beschrieben wurden. Häufig tritt nach Jahren eine der unteren Schichten wieder hervor und überlagert sich mit den jüngeren Schriften. Um unsern Blick für diese Überlagerungen zu schärfen waren uns unterschiedliche Materialien und Techniken zur Hilfe: Spiegelfolie, Kreide, Silikon, Styropor, Wandfarbe.
An office room at the end of the journey. We tried to imagine the history of the room. Years and use have left layers and deposits, the room has changed: imprints from furniture, scrapes, worn out tiles. Indications, some of which can be decoded and others which cannot. There exists among restorers the term palimpsest – documents, which (also for reasons of thrift), over the course of history, were written on and over. Frequently one of the lower layers finds its way to the top again and overlays with writings of more recent years. In order to sharpen our view for this overlapping, various different materials and techniques were of assistance: Mirror foil, chalk, silicone, polystyrene, wall paint.
ZELLE 212 TERESIA KÖNIG, TOBIAS WERKNER *1983, *1979 in Wien [AT], in Bozen [IT] »KRISENINTERVENTIONSRAUM« 126/125
Die Zelle in der Zelle – in eine Zwangsjacken können sich Patienten freiwillig einsperren lassen. Geöffnet wird nach vereinbartem Zeichen oder abgemachter Zeit. Einer Gummizelle nachempfunden, ist der Raum weich und weiß. Von außen kann beobachtet werden. Das Verhalten der Klienten wird von Frau und Herr Dr. Grausam während der Behandlung analysiert und dokumentiert. Bei einem Großteil der Patienten wurde nach der Behandlung eindeutige Besserung der Symptome festgestellt. Die Zelle, Gefängnis oder Freiheit? Anzahl Patienten: 22 männlich, 13 weiblich, 3 Kinder
A cell within the Zelle. In a straitjacket patients can voluntarily let themselves be locked up. They are released after an agreed upon signal or an agreed amount of time. Based on a padded cell, the room is soft and white. Can be observed from the outside. The behaviour of the client is evaluated documented by husband and wife Drs. Grausam (ed.: common German last name, translates to »horrible« or »terrible«). Clear improvement in symptoms was noted in a majority of the patients after the treatment. the cell, prison or freedom? Number of patients: 22 male, 13 women, 3 children
KASTEN 4/LOCKER 4 BABYPLASTIC k.A./n.s. k.A./n.s. » O.T.« 128/127
Die Zelle besteht aus über hundert handgemachten, schwarz lackierten Salzteigfiguren mit einer Einheitsgröße von ca. 35 cm. Die Puppen liegen in Regalen neben- und übereinander gestapelt.
The cell consists of over one hundred handmade, salt dough figures painted black and approximately 35 cm tall. The dolls sit topsy-turvy on the shelves.
ZELLE 213 UNBEKANNT/NAMELESS
130/129
ZELLE 214 BETONKINDER k.A./n.s. k.A./n.s.
– Regel verbunden mit der Intention eines 360-gradigen bunten »wholerooms«. Spaß mit Sprühlack und dem Raum.
»No rule is the best rule« »KINDERZIMMER« 132/131
» No rule is the best rule « – rule associated with the intention of a colourful, 360 degree wholeroom. Fun with spray paint and room.
ZELLE 215 JAKOB NEULINGER *1979 k.A./n.s. »CONDUCTOR« 134/133
Ein von der Decke zum Boden verspannter Draht beginnt zu glühen, wenn sich ein Betrachter der Installation nähert. Der Faden reagiert auf Personen im Raum – glimmt rot auf und verschwindet sogleich wieder, da er rasch erkaltet. Der dunkle Umraum erfährt so immer wieder Phasen der Belichtung und wird sichtbar ... Glühdraht, Infrarotmelder, Relais
A wire strutted from the ceiling to the ground begins glowing, if a viewer of the installation approaches. The thread reacts to persons in the area, glows red up and disappears immediately again, since it cools off fast. The dark environment experiences so again and again phases of the exposure and becomes then visible. filament, infrared detector, reed contact
ZELLE 216 ANNA-MARIA BOGNER *1984 in Schwaz [AT] » O.T.« 136/135
Die Skizze ist ein Entwurf, ein Konzept auch ein erster Überblick. Die Installation stellt eine dreidimensionale Skizze einer möglichen Konstruktion dar, da der zur Verfügung gestellte Raum einer zeitlichen Beschränkung unterliegt und eine konkrete Ausführung zu einer erneuten Definition des Raumes führen würde. Somit entsteht ein gedanklicher Ansatz, den der Betrachter selbst weiter/zu Ende führen kann. Ohne seinen ursprünglich definierten Zweck ist dieses Gebäude nun nur noch von kurzer Dauer und wirft die Frage auf, inwiefern es noch undefinierte »freie« Räume gibt und wie diese wahrgenommen werden/wahrgenommen werden können.
The sketch is a draft, a concept, an initial overview. The installation represents a three-dimensional sketch of a possible construction, since the provided area is subject to a temporal restriction and a direct execution would lead to a renewed definition of the room. Thus a basic approach is created which the viewer can then continue or end. Stripped of its originally defined purpose, this building is condemned and raises the question to what extent there remains as yet undefined »free« spaces and how these are and can be perceived.
ZELLE 217 PETER WEHINGER k.A./n.s. *in Dornbirn [AT] »OHNE TITEL« 138/137
Ein 200 Kilogramm schwerer Betonblock ist mit Nähfaden von der Decke abgehängt. Die Fäden sind in den Beton eingegossen und, über die gesamte Zimmerdecke verteilt, mit Schraubösen befestigt.
A concrete block weighing 200 kilos is suspended from the ceiling with sewing thread. The threads are cast in cement and attached via bolts across the entire
KASTEN 5, 6/LOCKER 5, 6 SONJA TOLLINGER *1988 in Landeck [AT] »IN ZUKUNFT LIEGT DIE ZUKUNFT« 140/139
(Weg-)Rationalisierung, (Weg-)Rechenbarkeit, Straffung der Organe und Verdauung des Individuums durch dieselbigen ist ein Thema, das keineswegs erst im Rahmen der beschworenen »KRISE« aktuell wurde. Das Individuum als Zelle eines angeblich übergeordneten Organismus verliert seine Eigenschaften als Mensch zu Gunsten der Eigenschaften des Humankapitals. In Anspielung auf die Tarngebärden der Nationalsozialisten wird die Wirtschaftssprache enttarnt. Verwendet wird hierzu eine naive Werbeästhetik. Durch das »Platzenlassen« von Seifenblasen enttarnt der Rezipient die brutal entmenschlichte Kapitalgesellschaft. Was von den Blasen übrig bleibt, sind Blutflecken.
Rationalising (away), (away) calculability, the topic of streamlining the organs and digestion of an individual via the same did not just become a current affairs issue in light of this »CRISIS«. The individual as a cell of an allegedly super-ordinate organism loses its characteristics of being human in favour of the characteristics of human capital. In allusion to the camouflage borne by National Socialists, commercial language is unmasked. For this, naive advertising aesthetics are put to use. The recipient, via these bursting bubbles, unmasks the brutally dehumanized capitalistic society. What remains of the bubbles are blood stains.
ZELLE 218 FREDERIKE SCHWEIZER *1961 k.A./n.s. »ROOM 218« 142/141
Zwischen einer materialistisch geprägten Welt und der Sehnsucht dieser zu entkommen, spielt die Installation auf die Kluft von Realität und Wunschdenken an. Auszug aus dem Gedicht von Hölderlin »Da ich ein Knabe war ...«, Video » over all «, Lampe mit rosa Licht, Foto auf Aluminium aufgezogen.
Between a materialistically inclined world and the longing to escape from it, this installation plays with the gap between reality and wishful thinking. Excerpt from the poem by Hölderlin: »When I was a boy ...«,video »over all« , lamp producing pink light, photograph cached on aluminium.
ZELLE 219 FRENZI RIGLING *1958 in Schaffhausen [CH] »FALLEN« 144/143
Abfallmaterial, Dinge, Zeugs, welches sich »von selbst« ansammelt, wird in Plastikboxen aufgefangen.
Refuse, things, stuff which has »accumulated on its own«, is captured in plastic containers
ZELLE 220 MAXIMILIAN KRAFT, MATTHIAS KRINZINGER k.A./n.s., *1982 *in [USA], in Innsbruck [AT] »ALTE DONAU–2×39,62L« 146/145
Wir haben draußen Wasser aus der Alten Donau in Plastiksäcke gefüllt und diese nach drinnen gebracht.
We filled water from the Alte Donau outside into plastic bags and brought these inside.
ZELLE 221 ALEK KAWKA *1980 in Düsseldorf [DE] »UNDERWATERLOVE« 148/147
ZELLE 222 ANITA SCHMID k.A./n.s. *in Gmunden [AT] »ERINNERUNGEN AN EINEN GEISTESZUSTAND« 150/149
– Wie man sich in Geschehnissen verliert und nur noch ein Hauch seines eigentlichen Selbst übrig bleibt – Man scheint zu verschwinden. Gefangen in Wiederholungen und Abhängigkeiten, ohnmächtig gegenüber scheinbar unveränderlichen Zuständen. Die Persönlichkeit verschwindet und man tritt nur mehr als Geist auf. Man ist Akteur und Co-Akteur. Übrig bleiben Erinnerungen, die sichtbar machen, was bislang unsichtbar gehalten werden sollte.
– The way in which you lose yourself in events and only a whiff of one’s self remains – You appear to disappear. Ensnared in repetitions and dependencies, unconscious in the face of apparently immovable conditions. Personality disappears and you appear as little more than a ghost. One is both actor and co-actor. What remains are memories that make visible what should until now be kept invisible.
MIT DIESER KÜNSTLERIN, DIESEM KÜNSTLER
UNFORTUNATELY »DIE /ZELLE« UNABLE MIT DIESEM KÜNSTLER DIESER WAS KÜNSTLERINN
KONNTE DER VEREIN »DIE ZELLE« LEIDER
TO CONTACT THIS ARTIST. HOWEVER, TO KONNTE DER VEREIN » DIE ZELLE « LEIDER
KEINEN KONTAKT HERSTELLEN. UM JEDOCH
MAINTAIN THE STRUCTURE OF THE BUILDING, KEINEN KONTAKT HERSTELLEN. UM JEDOCH
DIE STRUKTUR DES HAUSES BEIZUBEHALTEN,
THE STRUKTUR SPACE HASDES BEEN HELD.BEIZUBEHALTEN, DIE HAUSES
IST DIESER RAUM EBENFALLS VERMERKT.
IST DIESER RAUM EBENFALLS VERMERKT.
ZELLE 223
152/151
ZELLE 224 TANJA LEPSCHI k.A./n.s. *in Linz [AT] »VAGE ERINNERUNGEN/BLURRED MEMORIES« 154/153
Ein Versuch darzustellen, was bleibt – was bleibt, nachdem die Zeit den Menschen hat verschwinden lassen und den Ort gewandelt hat? Im Kopf befinden sich Erinnerungen; das Einzige, was bleibt, sind Gefühle, Geschichten, alte Bilder. An gewisse Dinge können wir uns bis ins kleinste Detail erinnern, andere hingegen sind nur vage und schleierhaft, ähnlich einem Traum. Unzusammenhängende Bruchstücke; wild zusammengewürfelt. Der Versuch festzuhalten, was nicht mehr greifbar ist. Porträts einer Person. Erscheinen und Verschwinden. Überblendung von Ort und Person. Ein Ort ist immer da, er verändert sich, doch wird nie ganz verschwinden, immer wieder hat man die Möglichkeit zurückzukehren, der Mensch hingegen ist einfach weg.
An attempt to portray what remains – what remains after time has eradicated mankind and changed the landscape? Memories exist in the mind; the only things that remain are feelings, stories, old pictures. Certain things we can remember in minute detail, others by comparison are blurred and obscure, akin to a dream. Disconnected fragments, randomly jumbled together. The attempt to capture what is no longer within your reach. Portraits of a person. Appearing and disappearing. Cross-fade of a place with a person. A place is always there; it changes but will never entirely disappear. You always have the opportunity to return to it, a person, on the other hand, is simply gone.
ZELLE 225 ANKER, D1 k.A./n.s. k.A./n.s. »TV INSTEAD OF REAL« 156/155
My dreams are your nightmares.
My dreams are your nightmares.
UNTERGESCHOSS 1/BASEMENT 1 MELLO k.A./n.s. *in Brno [CZ] »DO YOU LIKE PLAYING WITH TOYS« 158/157
Eine Rückblende auf meine Kinderjahre, das Spiel mit der Modelleisenbahn. Die Gestaltung des Raumes, Graffiti auf Modellzügen – malen – meine Kinderjahre im Kontrast zu einer Videoprojektion. Die Videoprojektion zeigt eine aktuelle Graffiti-Live-Action auf einem echten Zug. Das waren meine und sind meine zwei Spiele.
This piece was created in reference to my childhood memories and playing with model trains. I came into the room and made graffitis on model trains. This room is a combination of my childhood years and video projects of mine. The videos were of graffiti action painting on trains. These were my two games.
UNTERGESCHOSS 2/BASEMENT 2 JASMINA HIRSCHL, LILLY PANHOLZER k.A./n.s. *in Wien [AT], in Wien [AT] »MÄDCHENKUNST« 160/159
Wie Schönheitsideale und Pornoästhetik über Werbeindustrie, Hochglanzmagazine und Jugendzeitschriften Eingang in die Massenkultur finden, unser ästhetisches Urteil und Hygieneempfinden prägen und sich so in unsere Körper einschreiben. Wir freuen uns schon auf Anal Bleaching, Schamlippenkorrektur und epilierte Hodensäcke.
How beauty ideals and porn aesthetics gain entrance into mass culture via the advertising industry, glossy and youth magazines, impress upon us aesthetic judgement and our sense of hygiene and in this way register on and in our bodies. Already we look forward to anal bleaching, labium correction and epilated scrotums.
UNTERGESCHOSS 3/BASEMENT 3 BURS, MIZE k.A./n.s. k.A./n.s. » O.T.« 162/161
UNTERGESCHOSS 4/BASEMENT 4 BAR/BAR BREADEDESCALOPE k.A./n.s. k.A./n.s. »ORIGINAL PRODUCTS« 164/163
Die »Original Products« geht aus einem einzigartigen Verfahren hervor, bei dem die Herstellung und das Aussehen der Objekte unmittelbar mit dem jeweiligen Produktionsort in Verbindung stehen. In Anlehnung an das Rotationsgussverfahren werden Möbel und Accessoires in Kleinserien hergestellt, wobei Umgebung, Landschaft und Interaktion eine statische Produktionsmaschine ersetzen. Es entstehen seriell gefertigte Einzelstücke, Manifestierungen ihres Entstehungsortes und Prozesses – Gebrauchsgegenstände oder Skulpturen mit individuellem Wesen und Charakter.
The »Original Products« follows a singular procedure by which the production and appearance of objects are di-rectly linked to their respective place of manufacture. In reference to the procedure of rotation casting, furniture and accessories are manufactured in limited edition, whereby the surroundings, the landscape and interaction work to replace a static production machine. A singular series of serially manufactured pieces is produced, manifestations of their place of manufacture and development – utensils or sculptures with individual natures and characters.
UNTERGESCHOSS 4/BASEMENT 4 KONZERTE/CONCERTS
GINGA [AT] DJ RA–B [DE], CREME FRESH [DE] GAMEBOYMUSICCLUB [AT], DJ MOOGLE [AT], TINGEL TANGEL [AT] 166/165
16.10.2009, 21 Uhr – Ginga Post-, New Folk 17.10.2009, 21 Uhr – Dj Ra-B Hip-Hop, Funk Creme Fresh Rap, Hip-Hop 19.10.2009, 22 Uhr – Gameboymusicclub Gameboymusic Tingel Tangel Disco, House, Techno Dj Moogle Minimal, Techno, Electro, (Deep) House
16.10.2009, 9 pm – Ginga Post-, New Folk 17.10.2009, 9 pm – Dj Ra-B Hip-Hop, Funk Creme Fresh Rap, Hip-Hop 19.10.2009, 10 pm – Gameboymusicclub Gameboymusic Tingel Tangel Disco, House, Techno Dj Moogle Minimal, Techno, Electro, (Deep) House
AREAL 1/AREA 1 KUNSTGRUPPE HORST k.A./n.s. k.A./n.s. »MYZEL« 168/167
Uns als Landschaftsdesigner interessierte vor allem das gesamte Gelände und jenes dort vorgefundene Stadium des Lebenszyklus, das zwischen Geburt und Wiedergeburt liegt: die Verwandlung. Das Projekt »Myzel« thematisiert Verfall und Zersetzung des stillgelegten Areals: verlassen vom Menschen, Vereinnahmung durch die Natur. Ein verzweigtes Pilzgeflecht aus fadenförmigen Zellen, den Hyphen, befällt den absterbenden Organismus, übergroß dargestellt mit Absperrbändern. Diese spannen sich vom Gebäude aus in die Landschaft und beginnen sich dort zu verankern.
As landscape designers we were above all interested in the terrain as a whole and its current stage in its life cycle between birth and rebirth: the transformation, the metamorphosis. The project »Myzel« discusses decay and decomposition of the closed down complex: abandoned by humans, taken over by nature. A branch-like tapestry of threadlike cells, fungus hyphens, attack the dying organism, represented in extra large size via barrier tape. These stretch from the building into the landscape and start to anchor themselves within it.
AREAL 2/AREA 2 ALFRED LENZ k.A./n.s. *in Feldbach [AT] »TÜREN« 170/169
Ein am Dach des Gebäudes mit einer Stange an Scharnieren befestigtes Türblatt. An diesem ist ein Seil befestigt, welches über Umlenkrollen über die Längsseite des Hauses mit einer Tür eines sich 2 Stockwerke unterhalb befindlichen Raumes verbunden ist. Auf diese Weise wird die durch Wind bedingte Bewegung des Türblattes am Dach auf die Tür im geschützten Inneren des Hauses übertragen. Als wesentlicher Aspekt dieser Installation ist ihre Uneinsichtigkeit als Ganzes und ihre ausschließlich getrennte Einsicht von Ursache und Wirkung zu nennen.
A door leaf, its hinges attached to a pole which is fastened to the roof of the building. To this a rope has been fastened which is connected by guide rollers alongside the walls of the house to a door on the second floor. In this way movement of the door leaf orchestrated by the wind is relayed to the protected inner sanctum of the building. A substantial aspect of this installation was the obtuseness of the piece as a whole and its cause and effect only being able to be seen separately.
AREAL 3/AREA 3 CRISTINA BIANCHI, EMANUEL JESSE *1985, *1981 in Brescia [IT], in Regensburg [DE] »APE MONDO« 172/171
Temporäre Außeninstallation bestehend aus internationalen Pappkartonschachteln, die in Wien gesammelt wurden, Klebeband und etwas weißer Latexfarbe. Der Fokus der Installation: Ape Piaggio, ein DreiradLaster, der in Italien ziemlich alltäglich ist und den kleinsten motorisierten Transporter mit Ladefläche darstellt. Es sollten nicht nur die Unmengen an Pappkarton, die jeden Tag für den Transport von Gütern verwendet werden, sondern auch die Distanzen, die man benötigt, damit diese Wien erreichen, dargestellt werden. Das Ziel war, den Besuchern auf andere Art und Weise den globalen Kapitalismus zu veranschaulichen und sie zum Denken aufzufordern, ob es nicht sinnvoll wäre, kürzere Transportwege zu finden oder Verpackungsgestaltung und Logistik zu verbessern.
Temporary outdoor art installation made with international cardboard packages collected in Vienna for free, tape, and some white latex color. The main part of the installation: an Ape Piaggio that is a three wheeled transport car, quite common in Italy which is the smallest motorized transport vehicle, with a loading area. To show not only the masses of cardboard used for packing daily use goods the installation shows the incredible wide ways the goods need to reach Vienna. The main goal was to show the visitors in a different way global capitalism and let them think by their own it would make sense to use shorter transport ways or better packaging design and logistics.
MIT DIESER KÜNSTLERIN, DIESEM KÜNSTLER
UNFORTUNATELY »DIE ZELLE« WAS UNABLE
KONNTE DER VEREIN »DIE ZELLE« LEIDER
TO CONTACT THIS ARTIST. HOWEVER, TO
KEINEN KONTAKT HERSTELLEN. UM JEDOCH
MAINTAIN THE STRUCTURE OF THE BUILDING,
DIE STRUKTUR DES HAUSES BEIZUBEHALTEN,
THE SPACE HAS BEEN HELD.
IST DIESER RAUM EBENFALLS VERMERKT.
AREAL 4/AREA 4
174/173
AREAL 5/AREA 5 BETON.STADT.PLASTIK k.A./n.s. k.A./n.s. »PLASTICHENGE« 176/175
TEILNEHMER/INNENVERZEICHNIS/PARTICIPANTS INDEX TEILNEHMER/INNEN/PARTICIPANTS
ZELLE/ROOM
SEITE/PAGE
C CHYTILEK, EVA
[111]
74/75
[U4]
164/165
[225]
154/155
[U4]
164/165
[U4]
164/165
[201]
100/101
[209]
118/119
[010]
28/29
[016/017]
40/41, 44/45
FEINIG, LAURENZ
[007]
22/23
FRANKE, JENS
[008]
24/25
[K2]
66/67
[KONZERT/CONCERT]
164/165
[211]
122/123
www.evachytilek.com 0 0717 AKA. LILO KREBERNIK
[018]
CREME FRESH
46/47
www.creme-fresh-crew.de
www.0717.at
A
D ANKER
[225]
D1
154/155
www.myspace.com/dicker1
www.myspace.com/anker1 ALLESLISKA
[K1]
42/43
DJ MOOGLE MAXIMILIAN ZELLER
www.myspace.com/allesliska
www.myspace.com/dermoogle
ANZENGRUBER, BERNADETTE
[013]
34/35
DJ RA – B
bernadette.anzengruber@gmail.com
www.myspace.com/groovebuzsound
B
E BABYPLASTIC
[K3, 4 ]
ED KOWALSKI PRODUKTION
102/103, 126/127
www.edkowalskiproduktion.com
www.myspace.com/babyplastic BAUR, PETER
[001]
EDLBAUER, GABRIELE
10/11
baur.peter@gmail.com
g.edlbauer@gmail.com
BETONKINDER
[214]
EINWEG, ULRICH
130/131
www.kw350.com BETON.STADT.PLASTIK
[120, 121, 122]
BIANCHI, CRISTINA
[A3]
170/171
[003]
14/15
[216]
134/135
[U4]
162/163
[112]
76/77
92/93, 94/95, 96/97 EMILONE www.emilone.com
www.cristinabianchi.altervista.org F BILDSTEIN, MATTHIAS www.matthiasbildstein.com BOGNER, ANNA – MARIA
www.jens.wert-gen.de
www.ambogner.com FULTERER, EUGEN BREADEDESCALOPE
zimmerneun@gmail.com
www.be-studio.at G BROCKSTEDT, MAXIMILIAN EDDI XAVER
GAMEBOYMUSICCLUB
maximilian.brockstedt@gmail.com
www.gameboymusicclub.org www.myspace.com/gameboymusicclub
BURGER, VERONIKA veronika.burger@chello.at
[S]
98/99
GANTAR, EVA
TEILNEHMER/INNENVERZEICHNIS/PARTICIPANTS INDEX 0-G 176/177
GASSER, PAUL
[101, 203]
KIRCHER, MARKUS
50/51, 106/107
[ 006 ]
20/21
[107, 108]
68/69
www.michaelkoller.de
[011]
30/31
KÖNIG, TERESIA
[212]
124/125
KRAFT, MAXIMILIAN
[220]
144/145
KRINZINGER, MATTHIAS
[220]
144/145
KÜHN, KARL
[114]
80/81
kirchermarkus@gmx.net
www.gotoclub.org GOTO
[203]
106/107
[U4]
164/165
[210]
120/121
[107, 108]
68/69
KIRSCH, BENEDIKT
www.gotoclub.org KOLLER, MICHAEL GINGA www.ginga–home.com GRADNER, MARKUS
teresia_k@yahoo.de
markus.gradner@gmx.net GUTTMANN, MISCHA H HAUSEGGER, MARLENE
[005]
18/19
www.karlkuehn.at
www.mmhhh.com HIRSCHL, JASMINA
[U2]
158/159
KUNSTGRUPPE HORST
[A1]
166/167
HOSENBERGER, DANIEL
[118,203]
88/89, 106/107
KUNZ, VERA
[009]
26/27
[014]
36/37
LEGERER, SUSANNE
[S]
98/99
[019]
48/49
[224]
152/153
[A2]
168/169
[K1]
42/43
[K1]
42/43
[004, 203]
16/17, 106/107
www.gotoclub.org L HOLLENSTEINER, NINA
susanne_legerer@hotmail.com
www.ninahollensteiner.com HOOD
[104]
LICCA
60/61
www.tagebuch.liccawear.com
www.myspace.com/theabstractnonsense HR. WASSERMANN
[103]
LEPSCHI, TANJA
54/55
www.tanjalepschi.com I ILLING, MAXIMILIAN
[ 009 ]
LENZ, ALFRED
26/27
alfredlenz.tumblr.com J JAWECKI, BORIS
[ 102 ]
LISKA, ANNA ALLESLISKA
52/53
boris.jawecki@gmx.net
www.myspace.com/allesliska post@annaliska.com
JESSE, EMANUEL ZELLE
[A3]
170/171
www.diezelle.net
LISKA, MARLENE ALLESLISKA
www.emanueljesse.com
www.myspace.com/allesliska info@sacafaire.net
K KAWKA, ALEK
[221]
M
146/147
MAIER, DAVID
www.alek.at
www.label-1.at
TEILNEHMER/INNENVERZEICHNIS/PARTICIPANTS INDEX G-M 178/179
MATHES, HEINZ
[204]
108/109
RIEDLER, MARKUS GOTO, ZELLE
www.basis-wien.at/cgi-bin/browse.pl?t=f
[117, 203]
86/87, 106/107
[206]
112/113
[219]
142/143
[202, 203]
104/105, 106/107
SCHMID, SIRA-ZOÈ
[115]
82/83
SCHMID, ANITA
[222]
148/149
[202, 203]
104/105, 106/107
[211]
122/123
[211]
122/123
[015]
38/39
[012, 207]
32/33, 114/115
SCHWEIZER, FREDERIKE
[218]
140/141
SIXXA
[018]
46/47
[101, 203]
50/51, 106/107
www.gotoclub.org, www.diezelle.net
potpl&f poid=83889 RIEPLER, LINUS MELLO
[U1]
156/157
der.linus@yahoo.de
MERLIN BETONKINDER
[214]
130/131
RIGLING, FRENZI frenzi.mosbacher@chello.at
MICHELI, SISSA
[113]
78/79
MIKEL, SASCHA GOTO
[203]
106/107
S SCHILDGEN, KATHARINA GOTO, ZELLE
www.goto.org MISA, STEPHANIE
www.gotoclub.org, www.diezelle.net [205]
110/111
[214]
130/131
www.pixelf MOMO1030 BETONKINDER
anitaschmid@yahoo.com
www.momo1030.com SCHNABEL, MARTIN N
www.goto.org NEULINGER, JAKOB
[215]
132/133 SCHOENBERG, MALIN ZELLE
www.jakob-n.eu
www.diezelle.net 0 P PANHOLZER, LILLY
[U2]
158/159
SCHUBERTH, GREGOR
kirchermarkus@gmx.net
SCHUBERTH UND SCHUBERTH www.schuberthundschuberth.at
PAVLOVA, MARIA
[105]
62/63 SCHUBERTH, JOHANNA
www.mpavlova.com
SCHUBERTH UND SCHUBERTH PIXELPANCHO
[016]
40/41
www.schuberthundschuberth.at
www.pixelpancho.com SCHUBERT, VERONIKA PORKAR, ROSHI
[115]
82/83
www.veronika-schubert.at
roshi_porkar@hotmail.com SCHWEIGHOFER, MICHAELA Q
michaela.schweighofer@gmx.at QUEHENBERGER, SUSANNE
[012]
32/33
oh.suzy.qu@gmail.com R RAFF, LIESL
[001]
10/11
www.sixxa.com
liesl@ohne-titel.info T REGL, FLORIAN ZELLE
TATSCHL, MICHAEL
www.diezelle.net
www.gotoclub.org
TEILNEHMER/INNENVERZEICHNIS/PARTICIPANTS INDEX M-T 180/181
TINGELTANGEL
[U4]
164/165
[104]
56/57
[104]
58/59
[K5, K6]
138/139
[114]
80/81
[116]
84/85
[119]
90/91
[206]
112/113
[106 ]
64/65
[217]
136/137
[212]
124/125
WYSCHKA, SOPHIA
[009]
26/27
WILLE, JENNIFER
[208]
116/117
ZAHN, GERALD
[002]
12/13
www.tingeltangel.org THEILEIS, ANTON a_theileis@yahoo.de THEILEIS, JAKOB www.cybersiff.com TOBOLA, BERNHARD ZELLE www.diezelle.net TOLLINGER, SONJA www.myspace.com/so_toll TOPITSCHNIG, PATRICK topitschnig@gmail.com TULEK, IRMA ZELLE www.diezelle.net U V W WAGNER, ARMIN B. www.arminbwagner.com WALLRATH, JULIAN julian.wallrath@gmx.at WANKA, STEFAN wanstroem@gmail.com WEHINGER, PETER www.peterwehinger.net WERKNER, TOBIAS seuche@gmx.at
X Y Z www.geraldzahn.tk
TEILNEHMER/INNENVERZEICHNIS/PARTICIPANTS INDEX T-Z 182/183
STADTPLAN WIEN/CITY MAP VIENNA
ZELLENSTANDORT/CELL-POSITION STADTPLAN WIEN/CITY MAP VIENNA
MASSSTAB/SCALE: 1:6000
AUSSTELLUNGSORT/PLACE OF ISSUE: SCHIFFMÜHLENSTR. 120, 1220 WIEN [AT]
0 186/187
0,6
1,2
1,8
2,4
3,0km
ZELLENSTANDORT/CELL-POSITION AUSSENANSICHT/EXTERIOR VIEW 188/189
GRUNDRISS/COMPENDIUM
ZELLENSTANDORT/CELL-POSITION GRUNDRISS/COMPENDIUM
MASSSTAB/SCALE: 1:300
BAUHJAHR/YEAR OF CONSTRUCTION: 1973
0 190/191
3
6
9
12m
NACHWORT/EPILOGUE
– An einem bösen Sonntagnachmittag – Was soll ich denn über Kunst schreiben, nachdem ich gerade die brutale Tötung eines kleinen Hundewusels durch einen Kampfhund miterlebt habe? Mit einem Besen bewaffnet wollte ich mich in den Lauf eines Schicksals einmischen, die Plastikstange ist auf dem Rücken der Bestie zerbrochen – Kunst ist eine Besenstange – Wenn’s um die Wurst geht, spürt weder der, der die Wurst ist, noch der, der sie frisst, dass überhaupt ein Besen existiert. Wahrscheinlich deshalb schwingen wir den Kunst-Besen lieber dort, wo er mehr taugt. Wir kehren Dreck unterm Teppich hervor, wir wirbeln Staub auf, schieben Haufen von einem Eck ins andere und besen gern vor fremden Türen herum. – Nein, so wird das nichts – Ich kann doch nicht wegen eines Killers die ganze Kunst durch den Dreck ziehen. Wenn es einen bösen Sonntag gibt, dann muss es auch einen guten geben. Aah, jetzt weiß ich wieder, worüber ich doch schreiben wollte ... über einen richtig guten Sonntag im Herbst des letzten Jahres: Gutes Wetter, gute Freunde, gute Adresse ... gut für eine Verabredung, gut für eine Fahrradtour, gut zum Verirren. Als ich dort ankam, war der Sonntag bereits so gut, dass man auch hätte wieder umkehren können. Nichts Wichtiges sollte mehr schiefgehen an diesem Sonntag. Genau das deutete bereits das Gebäude an: hier werde hundertprozentig nicht schief gegangen. Die Fassade ließ vermuten, dass der Architekt den strengen vertikalen Einfaltsraster auch nach innen in die Horizontale der Stockwerke geklappt hatte – ein Hinweis darauf, dass man sich nicht mehr verirren konnte, wenn man erst einmal hergefunden hatte. Dieser Klotz war verdächtig, hier musste Die Zelle sein! Die kurze Weile draußen vor dem Hineingehen war genüsslich und lang. Man war am Wasser. Die Alte Donau lag vor der Tür, im Gestrüpp saßen Leute. Absperrbänder, die aus dem Haus flaggten, regelten scheinbar ein Geschehen. Ein verrücktes Fahrrad fiel mir auf, das eine ganze Anlegestelle besetzte ... dort hätten auch drei Fahrräder Platz gehabt! – Ich (blind) sah noch keine Kunst. – – Ich (durstig) musste also hineingehen. – Wie vermutet, war die hineingeklappte Fassade innen an lange Mittelgänge angebaut. Jedes Fenster hatte ein Zimmer und jedes Zimmer hatte auch eine Tür. Die Luxusvariante bot manchmal Zimmer-Zwischentüren und zwei, drei Fenster. Es war klar, hier
– On a Bad Sunday afternoon – What am I to write about art after I have just witnessed the brutal killing of a little puppy by a combat dog? Armed with a broom I wanted to interfere with fate, the plastic handle broke on the back of the beast. – Art is a broom handle – At crunch-time, neither that which is crunchy nor that which is crunching are even aware of the broom’s existence. That’s probably why we prefer to swing the art broom in places where it is more suited. We sweep dirt out from under the carpet, we whirl up dust, push heaps from one corner to another other and gladly sweep around in front of other people’s doorsteps. – No, this won’t do – I can’t drag all art through the dirt just because of a killer. If there is a bad Sunday, then there must be a good one also. Ah, now I remember what I wanted to write about ... about a really good Sunday in the autumn of last year: Good weather, good friends, good address ... good for an appointment, good for a bike tour, good to get lost. By the time I got there the Sunday was so good that I could just as well have turned back. Nothing of importance should go wrong on this Sunday. The building suggested precisely this: nothing here would be going awry. The facade allowed for the assumption that the architect had folded the same simpleminded grid into the horizontals of the storeys – a reference to the fact that one could no longer get lost once one had found one’s way here. This massive chunk was suspicious; this had to be Die Zelle! The short while outside before going in was enjoyable and long. We were by the water. The Alte Donau lay at the door, people sat in the thicket. Cordons fluttering from the building seemed to be conducting the comings and goings. I noticed a crazy bicycle occupying an entire bike stand ... three bicycles could have fit there! – I (blind) saw yet no art. – – I (thirsty) thus had to go inside. – As previously assumed, the inward-folded grid had been cultivated along long central hallways. Each window had a room and each room also had a door. The luxury variant sometimes offered intermediate doors and two three windows. It was clear that here space had previously been democratically apportioned - so a building from the 60’s or 70’s. The arrangement of the rooms was so tidy that one constantly lost one’s orientation. Soon one no longer knew which way was
NACHWORT/EPILOGUE ELISABETH KOPF, DESIGNER BUERO BAUSTELLE 192/193
wurde ehemals bereits demokratisch Raum proportioniert – also ein Bau aus den 60er oder 70er Jahren. Die »an-Ordnung« der Räume war so ordentlich, dass man ständig die Orientierung verlor. Bald wusste man nicht mehr, wo die Richtung, aus der man gekommen, und die, in die man unterwegs war, war. Diese überordentliche Kulisse war der perfekte Ort für die Inszenierung bodenloser Kunst! Räume wurden nicht besetzt, wie es oft das Anliegen von Kunst ist. Vielmehr haben sich die gegenwärtigen Weltgeister zu den hier zurückgelassenen Wassergüteamts-Geistern dazugesellt. Manche der ehemaligen hatten das Gebäude noch nicht zur Gänze verlassen, aufdringlich fehlte hier das Inventar. An seiner Stelle zusammengeknotete Leintücher, die einen Ausweg ins Freie legten. War das ein Fluchtindiz eines Wassermannes oder eines Weltgeistes? Hatte sich hier jahrelanges Gedankentraining eines unglücklichen Beamten materialisiert oder das eines spät arrangierenden Künstlers? Ein großer Bogen Schaum, der aus einem Wasserbecken türmte. Grün von der Chemie und von der langen Zeit, in der hier schon mit Wasser gepanscht wird. Ein riesiges, rosafarbenes Rüsseltier, früher vielleicht als Donauelefant notiert in der Sammlung eines Wasser-Zoologen. Viele der eingesessenen Geister hielten sich in einem Wandschrank auf, sie machten sich bemerkbar, indem sie mit ihren Brillen klapperten. Die Büro-Pornografie, die das Haus nicht mit seinen Schreibtischen verlassen hatte, kroch spätnachts an einer Wand im Keller empor. Während die einen fraßen, trieben es die anderen über ihren Köpfen. An diesem Ort tummelten sich Fantasie, Assoziation, Erinnerung, Zustände des Unmöglichen, Erfindungen von Unbekanntem und Knistern von Wissenschaft. Ein Zauberstab berührte das Fremde und das Eigene. Oder war es ein Zauberbesen, auf dem man durch andere Zeiten und Orte ritt? – Ja, Kunst ist ein Zauberbesen – Nur weil es Kunst wie Die Zelle gibt, kann man es überhaupt aushalten, dass wir an bösen Sonntagen gefressen werden ... oder selber fressen. – Cindy ... hau mich! Elisabeth Kopf
the direction one had come from and which was the direction in which one was going. This overly tidy backdrop created the perfect venue for incredible art! Rooms were not occupied, as is more often the way with art. On the contrary, the spirits of the contemporary world lined themselves up with the water bureau spirits that were left behind. Some of the Formers had not entirely left the building; the inventory was importunately missing here. In one spot sheets tied together, looking for a way out. Was this a flight indication of a water-man or a world spirit? Was this the manifestation of the trained thought processes of an official over many unhappy years or that of a belatedly organizing artist? A great arc of foam, towering out of a sink. Green from a chemical and from the long time in which adulteration has been going on here. An enormous, pink, trunked animal, in former times perhaps noted in the collection of a water zoologist as a Danube elephant. Many of the established spirits occupied a built-in closet and made their presence known by rattling with their eyeglasses. The office pornography, which had not left the building with its desks, crept up the cellar wall late at night. While some chowed down, the others went at it above their heads. In this place fantasy, association, memory, conditions of the impossible, inventions by unknowns and the crackling of science cavorted together. A magic wand affected the foreign and the own. Or was it a magic broom, on which one rode to other times and places? – Yes, art is a magic broom – Only because there is art like Die Zelle can one bear it at all that we are eaten on bad Sundays ... or that we ourselves eat. – Cindy ... hit me! Elisabeth Kopf
NACHWORT/EPILOGUE
Diese Ausstellung von 107 jungen KünstlerInnen gehört zu den zweifellos spannendsten der letzten Jahre. Der Umgang mit Raum erzählt von einer Experimentierfreude der TeilnehmerInnen, die selten in dieser Form in Galerien zu finden ist. Natürlich spielt es dabei eine wesentliche Rolle, einen Ort zu bespielen, auf den keine Rücksicht genommen werden muss, einen Ort vorzufinden, den man all over beanspruchen kann und der nicht den Gesetzen des Kunstmarktes unterliegt. Die temporäre Raumnutzung des ehemaligen Wassergüteamts im 22. Wiener Gemeindebezirk sollte sich als ideale Plattform für Die Zelle erweisen. An ein vergleichbares Phänomen kann ich mich nur am Ende der 80er Jahre (1989) erinnern, an das von Oswald Oberhuber initiierte »60 Tage österreichisches Museum des 21. Jahrhunderts«, eine ebenfalls zeitlich begrenzte Ausstellung in einer aufgelassenen Fabrik am Rande des 21. Bezirks. Damals versuchte das von ihm geleitete Institut für Museologie unter ähnlichen Vorzeichen einen Gesamtüberblick über die junge und jüngste österreichische Kunstszene zu geben: Ein lustvoller und rücksichtsloser Blick auf die Zukunft des nächsten Jahrhunderts war die Folge. Beim Durchblättern des im Nachhinein erstellten Katalogs wird schnell klar, dass die meisten der heute bedeutendsten österreichischen KünstlerInnen hier vertreten waren. Auch damals wurde vor allem mit Installationen verschiedenster Künstlerkollaborationen auf die verlassenen Räume reagiert und mit außergewöhnlichen Ideen der Weg für zukünftiges künstlerisches Schaffen bereitet. 168 KünstlerInnen waren damals beteiligt und der Katalog ist ähnlich wie bei Die Zelle eine Dokumentation der Arbeiten – die ohne Einflussnahme eines Kurators, Galeristen oder Museumsleiters entstanden waren. Einige KünstlerInnen von damals haben das Kunstfeld verlassen, viele jedoch haben weitergearbeitet und so wird auch in diesem Falle der Katalog Die Zelle noch viele Jahre später ein interessantes und aufschlussreiches Dokument dafür sein, welche KünstlerInnen sich den Schwierigkeiten der künstlerischen Produktion auch weiterhin ausgesetzt haben. Das Projekt Die Zelle wurde von sieben jungen Kunstinteressierten StudentInnen initiiert, von der BIG ermöglicht und durch Mundpropaganda weitergetragen. Im Sommer 2008 versammelten sich schließlich 107 KünstlerInnen/StudentInnen, um im Oktober für
This exhibition of 107 young artists is definitely among the most exciting to have taken place in recent years. The interaction with the individual spaces and the space as a whole tells of an eagerness for experimentation on the side of the participants – something which is rarely found in galleries in this form. Of course a key aspect here is that the given space need not be deferred to or protected, to find a place that can be occupied in its totality and which is not subject to the laws of the art market. The temporary usage of the former bureau for water control in Vienna’s 22nd district thus proved itself an ideal platform for the Die Zelle. In search for a comparable phenomenon, I can only recall the »60 day Austrian Museum of the 21st Century«, initiated by Oswald Oberhuber at the end of the 80s (1989). This was a likewise temporally limited exhibition in an abandoned factory at the edge of the 21st district. At that time the Institute for Museology, led by Oberhuber, attempted to convey, under similar auspices, an overview of the young, highly contemporary Austrian art scene: a sensual and ruthless view of the future for the coming century was the result. Leafing through the catalog provided afterwards, it quickly becomes clear that most of today’s most prominent Austrian artists were represented there. Even then the reaction to the abandoned rooms came in the form of mostly collaborative artist installations, using unusual ideas to pave the way for future artistic work. 168 artists were involved in that project at the time and the catalog was similar to that of the Die Zelle in its documentation of the work, which had been created without the influence of a curator, gallery owner or museum director. Some artists from that time have since left the field of art, however many have continued in their work. As such, the catalog for the Die Zelle will in the same way present an interesting and informative document with regard to which artists will have continued to expose themselves to the difficulties of artistic production over the years. The Die Zelle project was initiated by seven young art-interested students, made possible by the BIG and delated by word of mouth. In the summer of 2008 the 107 artists/students finally met in order to present the work that they would be exhibiting in October. This ranged from sculpture, photography, painting, street art, sound and light installation, or a combination thereof. The concept called for the definition of existing rooms as cells
NACHWORT/EPILOGUE EVA SCHLEGEL, BIG ART 194/195
eine Woche ihre Arbeiten im Bereich der Bildhauerei, Fotografie, Malerei, Streetart, Sound- und Lichtinstallation oder allem zusammen zu präsentieren. Das Konzept sah vor, die vorhandenen Räume als Zellen zu definieren, in denen jede Künstlerin und jeder Künstler einen »erachtenswerten Sachverhalt« einsperren/wegsperren sollte. Auf diese Art wollten sich die KünsterInnen den Rahmen schaffen, um über das Verhältnis von Mensch und Umwelt nachzudenken. Erst bei einem späteren Abriss des Gebäudes werden diese Inhalte und Themen wieder befreit. Zwei als Ärzte gekleidete Künstler und Künstlerinnen (Tobias Werkner und Teresia König) nutzten die Gelegenheit, um Besuchern die Erfahrung einer Zwangsjacke anzubieten und in einer gepolsterten Zelle derart fixiert einige Zeit zu verbringen. Ein Sichtloch in der Tür ermöglichte es weniger mutigen Besuchern, die Gemütslage des/r Eingesperrten zu erkunden. Viele der ausgestellten Arbeiten thematisieren Aggression/Flucht als Folge der Einschränkung von Freiheit, einige arbeiteten interaktiv mit den BesucherInnen, indem sie die Aggressivität performativ auf diese übertrugen. So ermutigten die beiden Künstler Paul Gasser und Michael Tatschl unter dem Titel »Das können wir auch noch verantworten« die Besucher, auf ein am Boden fixiertes weißes Tuch mit einer Art Baseballschläger einzuschlagen. Unter dem Tuch befand sich versteckt ein totes Schwein. Alle Aktionen und die anschließende Offenlegung wurden mit einer Polaroidkamera dokumentiert, die Fotos martialisch an der Wand fixiert. Paul BUSK versuchte, aus dem selbst gewählten Raum direkt zu entfliehen, indem auf eine Ausbruchsvariante mit verknüpften weißen Laken zurückgegriffen wurde, die im Raum fixiert waren, durch das offene Fenster führten und schließlich am Boden in Freiheit das Wort »busk« formierten. Die Arbeit der Ed Kowalski Produktion mit dem Titel »Der Fischer« wiederum hielt jenen fiktiven Moment fest, in dem ein Scharfschütze, »Der Fischer«, aus dem zweiten Stock des Hauses zwei Karpfen aus dem benachbarten Gewässer direkt mit einem Schuss in den Kopf erledigte. In der penibel gereinigten Zelle waren die toten Karpfen sowie die Waffe noch zu sehen. Das Thema Zelle wurde in vielen Aggressionsakten direkt umgesetzt, einige nutzten diese Gelegenheit jedoch auch, um die Um- und Außenräume miteinzubeziehen und so den Wirkungsbereich bis in die Stadt
in which each artist could lock up »worthwhile circumstances or situations«. In so doing, the artists sought to create a framework that would encourage reflection on the relationship between humans and their environment. Only with the demolition of the building were these themes and their content released in the end. Two artists dressed as physicians (Tobias Werkner and Teresia König) seized the opportunity to offer visitors the experience of wearing a straitjacket and being confined in a padded cell for some time. A peep hole in the door made it possible for less courageous visitors to explore the general mood of those locked inside. Many of the works created dealt with aggression/ escape as consequences of a restriction of freedom and some of them worked interactively by »performatively« transferring this aggression onto the visitors themselves. Thus under the title »Das können wir auch noch verantworten« (»We’ll answer for that, too«), the two artists Paul Gasser and Michael Tatschl used the occasion to encourage visitors to use a sort of baseball bat to hit a white cloth fixed to the ground. Under the cloth was hidden a dead pig. All actions leading up to and following the disclosure of this were documented with a Polaroid camera, the resulting images then martially fixed to the wall. Paul Busk tried to flee from his room by falling back on the venerable »tied-sheets« method of escape: a line of sheets tied together and secured within the room led out through the open window and finally to the ground where, freedom obtained, they spelled out the word »busk«. On the other hand, the piece produced by the Ed Kowalski Production, »Der Fischer« (»The Fisherman«), recorded that fictitious moment when a sniper (the fisherman) on the 2nd floor of the complex shot two carp in the adjacent waters of the Alte Donau with single shots to the heads. Inside their room, the dead carp and the weapon used gave silent testimony to this event. In many instances the topic of the Die Zelle was directly implemented via aggressive acts, but some artists used the opportunity to also incorporate the surrounding spaces, thereby effectively expanding their sphere of action to the city itself. Thus SIXXA & 0717 initiated an all-over painting for a sequence of rooms which culminated in the fictitious video room of Emilone. Then again Gerald Zahn arranged innumerable audio cassettes into a pattern that covered an entire wall. Visitors could interact with these cassettes tapes, listen to
hinein auszudehnen. So initiierten SIXXA & 0717 eine all-over-Bemalung einer Raumfolge, die in einem fiktiven Videoraum von Emilone kulminierte. Gerald Zahn wiederum ordnete unzählige Audiokassetten zu einem flächendeckenden Muster an eine Wand. Die BesucherInnen konnten mit diesen Audiokassetten interagieren, sie erst anhören, später mitnehmen oder auch tauschen oder sich auch nur auf die visuelle Information des Kassettenbildes beschränken. Nina Hollensteiner thematisierte Beschränkung und Verhältnis in »PLEASE JUMP NOW!«. Sie erstellte einen verkleinerten Raum im Raum, in dem man wegen seiner geringen Höhe kaum stehen konnte, aber über ein Trampolin in der Mitte aufgefordert wurde, zu springen. Peter Wehinger ist in seiner Arbeit (o. T.) direkt an die statischen Grenzen des Raumes gegangen. Mit Hilfe von 700 Nähfäden befestigte er einen 200 Kilo Betonblock in der Mitte des Raumes. Die Fäden wurden in den Beton eingegossen und mit Ösen an der Decke befestigt. Der Beton stand im Verhältnis 1:10 zu dem Raum. Viele KünstlerInnen bearbeiteten die Räume auch direkt mit malerischen Mitteln, um Installationen zu entwerfen. Michael Koller schüttete einen Kübel Teer oder dichte schwarze Farbe auf dem Boden aus, der Fleck wurde wie in einem Comic gestaltet und symbolisierte zugleich eine Öffnung nach unten, einen Abgrund – räumlich wie psychisch. Veronika Schubert benützte einen verfliesten Raum, um genaue abstrakte Bilder in die vorgegebenen Raster einzufügen. Bei genauem Hinsehen wurde deutlich, dass sich die leicht farbigen Flächen aus Anzeigen und Zeitungsüberschriften zusammensetzten. So gelang ihr eine Arbeit, die sehr subtil zum Verweilen einlud und über große formale Sicherheit wie konzeptuelle Überraschungen verfügte. Stephanie Misas »Pink Room« wurde von einem rosaroten Stoffelefanten schier gesprengt. Julian Wallrath und Linus Riepler versuchten Ähnliches mit einer hauchdünnen Folie und einem Gebläse, wodurch der Raum besetzt und ebenso fast unzugänglich gemacht wird – hier entstand ein Raum im Raum, da die Besucher durch einen in der Mitte angelegten »Chemietisch« in die Blase eindringen konnten. Markus Gradners grüner Schaum quoll aus einem Becken und füllte den Raum langsam, aber unaufhörlich. Und zu guter Letzt fluteten Maximilian Illing, Sophia Wyschka und Vera Kunz ihre Zelle und es entstand eine Spiegelfläche, in der das
them first, later take them home or swap them immediately for others or also limit themselves to the visual information of the cassette tape picture. In »PLEASE JUMP NOW!«, Nina Hollensteiner’s concept revolved around ideas of restriction and relationships. She produced a miniature room within a room in which you could hardly stand up due to the nature of its small size but wherein you were encouraged to jump on trampoline located in its middle. In his untitled work, Peter Wehinger made a beeline for the static borders of the room. With the help of 700 spools worth of sewing thread, he fastened a 200 kilo concrete block in the center of the room. The threads were cast into the concrete and fastened to the ceiling with eyelets. The concrete was at a 1:10 ratio with the room. In order to design their installations, many artists also worked on the rooms directly via pictorial means. Michael Koller poured a bucket of tar or dense black color out on the floor and styled the resulting blotch as if it was drawn inside a comic. It subsequently came to simultaneously symbolize a hole and an abyss – both in a spatial and a psychological sense. Veronika Schubert used a tiled room, in order to insert precise abstract pictures into its grid. Upon closer inspection it became apparent that these lightly colored surfaces were made up of advertisements and newspaper headings. She thus succeeded in creating a work which in a subtle way enticed visitors to linger and which commanded a great amount of formal security as well as conceptual surprise. Stephanie Misas’ »Pink Room« was bursting at the seams due to her pink stuffed elephant. Julian Wallrath and Linus Riepler tried something similar with sheer foil and a fan, thereby filling the room almost to capacity and making it nearly inaccessible as well – here a room within a room was created since visitors could enter the bubble via a »chemistry table«. Markus Gradner’s green foam swelled from a basin and filled the room slowly yet incessantly. And last but not least, Maximilian Illing, Sophia Wyschka and Vera Kunz flooded their cell and created a surface which reflected the window and therefore the »outside« and yet at the same time rendered the same as unattainable. Since all the furnishings and equipment of the former bureau for water control were made available for three months by the federal real estate company, the artists had enough time to grapple with their spaces and
NACHWORT/EPILOGUE EVA SCHLEGEL, BIG ART 196/197
Fenster und damit das »Außen« als sichtbar, jedoch unerreichbar reflektiert wurde. Da alle Einrichtungen des Wassergüteamts von der Bundesimmobiliengesellschaft für drei Monate zur Verfügung gestellt wurden, hatten die KünsterInnen genug Zeit, sich direkt mit den Räumen auseinanderzusetzen und diese künstlerisch zu bearbeiten. In diesem Zusammenhang wurden auch vorhandene Schränke mit Sound und geheimen Installationen versehen, Wege und Eingänge markiert und um räumliche Interventionen erweitert. Das gesamte Projekt hatte in seiner Durchführung eine Leichtigkeit und Einmaligkeit und unterlief noch dazu die Gesetze des Kunstmarktes – was diese Ausstellung besonders auszeichnet, ist die Lust an der Auseinandersetzung mit einer Gegebenheit und die Lust an der Formulierung ungewöhnlicher künstlerischer Inhalte, am Offenlegen und Ausleben verschiedenster, auch aggressiver Kräfte, die mit dem gewählten Thema Zelle in Verbindung stehen. Der Titel Zelle suggeriert einerseits eine kleine Einheit eines Gefängnisses mit allen Attributen gesellschaftlicher und sozialer Verhältnisse und Prozesse, andererseits bezeichnet Zelle auch die kleinste Einheit eines Körpers, Symbol des Lebens. Wie ein Organismus funktionierte das Projekt, Zellwachstum im besten Sinne! Und so gilt auch noch 2009 ein Satz von Oswald Oberhuber im Vorwort des Katalogs »60 Tage österreichisches Museum des 21. Jahrhunderts«: » ... das sogenannte Original wird immer mehr verdrängt durch Vorgänge, die planbezogen zur Entstehung gebracht werden.« Eva Schlegel
artistically develop them. In this context, existing cabinets were also equipped with sound and secret installations and hallways and entrances marked and extended via their own spatial interventions. The entire project demonstrated in its execution both an ease and a uniqueness and on top of that managed to circumvent the laws of the art market. What particularly distinguishes this exhibition is the desire to combat the »facts« of a situation and that for for-mulating unusual artistic content, for revealing and realizing the different, even aggressive forces that lie in close proximity to the chosen topic of the cell. The title cell suggests on the one hand a small unit of a prison with all the attributes of community and social conditions and processes and on the other hand it also marks the smallest unit of a body, a symbol of life itself. Indeed, this project functioned as an organism, cellular growth in the very best sense! And so the statement by Oswald Oberhuber in the preface of the catalog for the »60 days Austrian Museum of the 21st Century« holds true in 2009 as well: » ... The so-called original is increasingly superseded by procedures which are brought about according to plan.« Eva Schlegel
NACHWORT/EPILOGUE
Die Themenkreise Architektur und Kunst nehmen traditionell naturgemäß einen wichtigen Stellenwert im Selbstverständnis der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) ein. Allein aus diesem Grund war es für die BIG nicht nur selbstverständlich, sondern auch höchst vergnüglich, ein derart erfrischendes und innovatives Projekt wie Die Zelle zu unterstützen und auch in der Nachbearbeitung und Dokumentation zu begleiten. Die BIG hat in ihrem Kerngeschäft die Aufgabe, die vom Bund gekauften Immobilien – wie Schulen, Amtsgebäude, Gerichte und Universitäten – zu erhalten und zu betreuen. Sie pflegt und vermietet diese Häuser auf dem freien Immobilienmarkt. Sie ist zudem eine der größten Architekturauftraggeberinnen der Nation und setzt bei Neubauten, aber auch bei Gebäudeerweiterungen und Adaptionen bewusst auf eine höchststehende Wettbewerbs- und Baukultur. Mitunter erreichen alte Häuser aber doch unweigerlich das Ende ihrer Lebenszeit, etwa weil sie zu ihrer Entstehungszeit so spezifisch konzipiert wurden, sodass sie sich heute für keinerlei sinnvolle und dauerhafte Nachnutzung eignen. Dann werden sie abgerissen. Gelegentlich stehen diese Objekte auch eine Zeitlang leer, bevor die Bagger anrollen und Platz für endgültig Neues machen. Es ist den jungen Künstlerinnen und Künstlern der Zelle zu verdanken, dass die bereits verlassenen und ausgeräumten Amtsstuben des ehemaligen Wassergüteamtes in der Schiffmühlstraße im 22. Bezirk im vergangenen Herbst vor ihrem endgültigen Abriss noch ein letztes Mal zum Leben erweckt wurden. In den kommenden Jahren wird auf dieser Immobilie ein neues Wohnprojekt mit 130 Wohneinheiten entstehen. Doch zuvor passierte Folgendes: Für eine Woche im Herbst 2008 war das alte Gemäuer mit seinen fast identischen 60 Räumen, den Gängen und Stiegenhäusern noch ein letztes Mal Tribüne, Hülle, Projektionsfläche für höchst unterschiedliche und allesamt spannende Raum- und Toninstallationen. Das Gebäude wurde für eine Woche sozusagen zu einem summenden, quicklebendigen Experimentierfeld für Nachwuchskünstlerinnen und -künstler internationaler Provenienz. Jede einzelne Zelle wurde zu einem Teil eines großen Ganzen und das alte Haus war in seinen letzten Tagen die beschützende Hüterin einer unglaublichen Fülle an Ideen, die mit den verschiedensten Medien um- beziehungsweise in Szene gesetzt wurden.
The range of topics which architecture and art traditionally represent naturally plays an essential role in the self-image of the BIG (Bundesimmobiliengesellschaft, Austrian federal real estate company). If for no other reason than this it was not only natural but also most engaging for the BIG to support a project as refreshing and innovative as Die Zelle and, furthermore, to accompany it in its postproduction and documentation processes. As part of its core mandate, the BIG has been given the task of maintaining and supervising real estate – e.g. schools, official buildings, courts and universities – purchased by the federation. It cares for and rents these buildings out on the open property market. In addition to this, it is also one of the biggest clients for new architecture in the country and both for new buildings as well expansions and adaptations it conscientiously fosters the highest levels of design competition and building culture. However, every once in a while old buildings will simply and inevitably reach the end of their lives, for example because they were so specifically conceived for one purpose at their inception that they are simply not suitable for any sort of meaningful and enduring re-use. In these cases they are torn down. Occasionally these objects will, however, also stand empty for a while before the bulldozers roll up to make room for the new. It is due to the young artists of Die Zelle that the abandoned and stripped offices of the former Bureau for Water Quality (Wassergüteamt) in the Schiffmühlstraße in the 22nd district were re-awakened for one last time last autumn before their final demolition. In the coming years the site will be redeveloped for some 130 new housing units. But prior to this the following happened: For one week in Fall 2008 the old building with its 60 nearly identical rooms, its hallways and staircases became a grandstand, an encasing, a projection surface for highly different, all together exciting space and sound installations. For one week the building grew into a humming, mercurial laboratory for a new generation of artists and artists of international provenance. Each individual cell became a part of a larger whole and in its latter days the old building turned into a protective guardian of an unbelievable abundance of ideas which were expressed and set into motion via the most diverse media. The administration on the part of the BIG was conducted by BIG Art, the same department which
NACHWORT/EPILOGUE DIPL.-ING. CHRISTOPH STADLHUBER, GESCHÄFTSFÜHRER/MANAGING DIRECTOR BIG 198/199
Die Administration seitens der BIG erfolgte über die Abteilung BIG Art, die auch die nun vorliegende Publikation ermöglicht hat. Das Projekt Die Zelle im alten Wassergüteamt hat eine Woche lang 107 Künstlerinnen und Künstler zusammengespannt und einen kreativen Austausch ermöglicht. Sie alle haben nun wieder die unterschiedlichsten Wege eingeschlagen, haben sich zerstreut, werden gegebenenfalls wieder aufeinandertreffen, miteinander Projekte machen. Oder auch nicht. Schön auf alle Fälle, dass sie in diesem Katalogbuch alle miteinander mit ihren Arbeiten im Wassergüteamt dauerhaft vereint sind. Dipl.-Ing. Christoph Stadlhuber
made possible the publication you now see before you. For one week, the project Die Zelle brought together 107 artists and facilitated a creative exchange in the old Bureau for Water Quality. These individuals have now once again set out on their own paths, scattered themselves, and will, should the occasion arise, meet again and work together on projects. Or not. Lovely in any case that they and their work at the Bureau for Water Quality are permanently united with one another in this catalogue. Dipl.-Ing. Christoph Stadlhuber
NACHWORT/EPILOGUE
Die Zelle e.V. ist ein nichtkommerzieller Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im öffentlichen Raum, begründet durch die künstlerische Nutzung des ehemaligen Wassergüteamts. Nach der ersten, losen Formierung einer Gruppe von Interessierten bot uns die Gründung eines Vereins den geeigneten legalen Rahmen zur Durchführung des Ausstellungsprojektes »81 KünstlerInnen in Kaisermühlen«. Aufgrund der anzunehmenden Größe des entstehenden Projekts war bald klar, dass eine zentrale Organisation notwendig sein würde. Unser Ziel war die Bespielung der gesamten uns zur Verfügung stehenden Räume und Flächen. Zwei Monate hatten wir Zeit, diese Vision zu realisieren. Da wir das lang leerstehende Gebäude in einem relativ guten baulichen Zustand vorfanden, konnten wir uns ganz auf die Erfüllung der Sicherheitsauflagen und den Aufbau der Infrastruktur konzentrieren. Das künstlerische Konzept der Zelle sah vor, vorhandene Räume ohne Vorgabe und ohne aktives kuratieren an diejenigen zu vergeben, die bereit waren, sich mit dem Raum auseinanderzusetzen und ihre Ideen vor Ort umzusetzen: first come, first serve. Durch Mundpropaganda innerhalb unserer persönlichen Netzwerke waren die Räume binnen einer Woche besetzt. Des Weiteren wollten wir eine Alternative zum üblichen Umgang mit »Offspace-Kunst« in Wien anbieten. Den BesucherInnen wurden neben der Ausstellung auch Konzerte, Filmvorführungen und Workshops angeboten. Die persönliche Betreuung der BesucherInnen und das Angebot von Führungen durch die Ausstellung war uns ein wichtiges Anliegen, das gerne angenommen wurde. Darüber hinaus wurden die AnwohnerInnen durch kindgerechte Angebote, rechtzeitige Informationen und persönlicher Einladung im positiven Sinn eingebunden, Lärmschutz und Müllvermeidung unsererseits sorgten für Respekt und die Toleranz der NachbarInnen. Die Resonanz war überraschend groß und durchwegs positiv. In der Woche vom 12. bis 19. Oktober 2008 konnten wir an die 1000 BesucherInnen begrüßen, die den weiten Weg aus der ganzen Stadt auf sich nahmen, dem Reiz der temporären Raumnutzung folgend. Gründe für den starken Besucherstrom nach Kaisermühlen liegen in der geleisteten Pressearbeit, einem starken grafischen Konzept, der Bewerbung auf sogenannten »social networks« und in der Mundpropaganda: Ausgehend vom harten Kern
Die Zelle e.V. is non-commercial association created for the promotion of art and culture in the public area and founded on the occasion of the artistic redevelopment of the former bureau for water quality control. After the initial, loose formation of a group of likeminded individuals, the establishment of an association presented itself as a suitable legal framework for the execution of the »81 KünstlerInnen in Kaisermühlen« (»81 artists in Kaisermühlen«) exhibition. Due to the steadily increasing size of this developing project, it soon became clear that a central organizing unit would be necessary. Our goal was the usage of all rooms and surfaces made available to us and we had exactly two months’ time to realize this vision. Since we found the long abandoned building in relatively good structural condition, we were able to concentrate entirely on the establishment of safety features and infrastructure. Without active curatory efforts, the artistic concept of the Zelle called for the arbitrary assignment of existing rooms to artists who were ready to grapple with the space and convert their ideas in situ on a first come, first serve basis. By word-of-mouth propaganda within our personal networks the rooms were occupied within a week. In addition to this, we wanted to offer an alternative to the typical way in which »offspace art« is treated in Vienna. Aside from the exhibition itself, concerts, workshops and movie screenings were on offer to visitors. Personal attention paid to the visitors and guiding them through the exhibition was of great importance to us as well. Beyond that, residents living adjacent to the complex were positively incorporated into the planning via child-friendly events, the provision of timely information and personal invitations, while noise protection and refuse maintenance on our part was reciprocated with respect and tolerance on part of the neighbours. The resonance of the project was surprisingly large and positive throughout. From 12-19/10/08 we were able to welcome 1000 visitors who had made their way from the city, following the allure of this temporary space usage. Reasons for the high volume of visitors may be traced back to publications in print media, a strong graphic concept, so-called »social networking« and word-bymouth propaganda: emanating from the hard core of the initiators themselves, the message spread rapidly. A temporary concept with clearly defined aims and instructions are advantageous for all participants.
NACHWORT/EPILOGUE BERNHARD TOBOLA, DIE ZELLE E.V. 200/201
der InitiatorInnen verbreitete sich die Nachricht über das bevorstehende Ereignis rapide. Ein temporäres Konzept mit klar fomulierten Zielen aber auch Richtlinien bringt Vorteile für alle Beteiligten. Veranstalter und KünstlerInnen können ihre Vorstellungen im Raum künstlerisch umsetzen und so für sich und ihr künstlerisches Anliegen werben. Eigentümer haben die Chance durch Bereitstellung von leerstehenden Immobilien an diesem Prozeß aktiv und positiv teilzunehmen, was sicherlich der Kommunikation zwischen den gesellschaftlichen Gruppen dienlich ist. Wenn Eigentümer, wie im Falle Die Zelle, den KünstlerInnen ein derartiges Vertrauen entgegenbringen, obwohl ihnen das Unternehmen als risikoreich erscheinen mag, ist dies für Kunstschaffende eine zusätzliche Motivation. Würden Immobilienbesitzer oder -verwalter öfter Verständnis für Konzepte temporärer Raumnutzung aufbringen, könnte sich Wien noch stärker als Kreativstandort etablieren, denn im Gegensatz zu anderen europäischen Großstädten hat in Wien der Prozess der Gentrifizierung nicht jene Ausmaße angenommen. Durch restriktiven Mieterschutz, den Einfluss der Gemeinde auf den Wohnungsmarkt und nicht zuletzt die Anzahl an Gemeindewohnungen konnte zum Schutze der Bevölkerung eine negative Grundstücksspekulationen in den Stadtteilen verhindert werden. Potenzial ist vorhanden – mit Hilfe einer zielorientierten Organisation wie Die Zelle sind Projekte wie dieses auch effizient umsetzbar. Was noch kommt, wird sich in Zukunft zeigen. Ich persönlich hoffe auf weitere spannende Projekte dieser Art mit engagierten Menschen auf allen Ebenen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle Beteiligten, ohne deren Unterstützung, Flexibilität und Engagement das Projekt nicht so weit gekommen wäre. Bernhard Tobola
Organizers as well as artists can implement their artistic ideas in a room, thus also promoting their individual art-concepts. On the other hand property owners have the chance to participate actively and positively in this process by providing empty property. This would surely improve the communication between different social groups. Moreover if property owners would have more confidence in the artists, although in the case of the project Die Zelle it might seem to be rather risky , this would mean an additional motivation for the artists. Also Vienna would benefit and establish itself as a city of creativity, if property owners would show more appreciation for concepts of temporary »art in room«. In contrast to other European cities gentrification has not been that extensive in Vienna. This is due to a very restrictive protection of tenants, a strong influence of the community on the residential market, not ot forget a high number of community owned flats which prevented negative speculations on the property market. Potentials are present – with the help of a trageted organisation, projects such as Die Zelle can be efficiently realized. What comes next, the future will show. Personally I am looking forward to seeing exciting projects to take place involving dedicated persons from all parts of our society. I want to thank all participants. Without their outstanding support, flexibility and commitment this project would have never been realized. Bernhard Tobola
Maria Calligaris, Tobiås Eggger, Douglas Elektrotechnik, Laurenz Feinig, Bernhard Fuchs, Sebastian Hartl, Alois Höllerer, Susanne Kappeler-Niederwieser, Uwe Keusch, Benedikt Kirsch, Ed Kowalski, Keno Langbein, Leo Moringer, Editha Regl, Julia Reisinger, Lukas Roth, Philip Johan Samhaber, Anton Schneider, Michael Herman Schoenberg, Maria Wallenstål-Schoenberg, Jiro Shimizu, Agnes Steiner, Nita Tandon, Friedrich Trummer, Katharina Uschan
DANKSAGUNG/ACKNOWLEDGEMENT 204/205
ORGANISATION DER AUSSTELLUNG »81 KÜNSTLER/-
FOTONACHWEIS/PHOTO CREDITS
INNEN IN KAISERMÜHLEN/EXHIBITION ORGANISATION
Matthias Bildstein 144/145 Maximilian Eddi Xaver Brockstedt 76/77 BURS & MIZ 160/161 (OBEN) Paul BUSK 70/71 Veronika Burger, Susanne Legerer 99 Ulrich Einweg 28 EKP 115 Prof. F. Euler, Prof. H. Thurner UMSCHLAG/COVER Laurenz Feinig 20/21, 98, 120/121
»Zelle« – Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im öffentlichen Raum Emanuel Jesse, Florian Regl, Markus Riedler, Katharina Schildgen, Malin Schoenberg, Bernhard Tobola, Irma Tulek HERAUSGEBER/EDITOR
»Zelle« – Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im öffentlichen Raum, Wien, www.diezelle.net ORGANISATION/ORGANISATION
Emanuel Jesse (Initiator/Initiator), Florian Regl, Malin Schoenberg, Irma Tulek
Jens Franke 24/25 Hellolapomme 53 Jasmin Hirschl, Lilly Panholzer 158/159 Nina Hollensteiner 35/36 Margo Gabryszewska 10/11, 14/15, 18/19, 22/23,
KONZEPTION & REDAKTION/CONCEPT & EDITORIAL STAFF
26/27, 30, 34, 37, 38, 40, 42/43, 44/45, 46,
Florian Regl, Malin Schoenberg
48/49, 50/51, 54, 56/57, 67, 68/69, 72/73, 75, 78, 80/81, 84/85, 88/89, 92, 94/95, 96/97,
GESTALTUNG/GRAPHIC DESIGN
102/103, 106/107, 108, 110/111, 114, 116/117,
Malin Schoenberg
118/119, 122/123, 124/125, 126/127, 128/129, 130/131, 134/135, 136/137, 138/139, 141,
FOTOLITHOGRAFIE/PHOTOLITHOGRAPHY
142/143, 146, 154/155, 156/157, 160/161, 167,
Florian Regl
174/175
SPONSORING/SPONSORING
Martin Juen 47, 66, 82/83 Emanuel Jesse 24/25, 29, 33, 41, 55, 62, 65, 74,
Emanuel Jesse, Katharina Schildgen, Irma Tulek
100/101, 140/141, 162/163, 164/165, 166, 170/171
TEXTE/TEXTS
Elisabeth Kopf, Eva Schlegel, Christoph Stadlhuber, Bernhard Tobola und die jeweiligen KünstlerInnen ÜBERSETZUNG/TRANSLATION
Dustin Cosentino LEKTORAT/LECTORATE
Hubert Kapaun DRUCK/PRINT
Remaprint, Wien PAPIER/PAPER
Olin 120 g SCHRIFTEN/FONTS
Lexikon No.1, Fago Mono
Alek Kawka 147,148/149, 152/153 Michael Koller 31 Alfred Lenz 168/169 David Maier 16/17 Heinz Mathes 109 Sissa Micheli 79 Jakob Neulinger 132/133 Maria Pavlova 63 Susanne Quehenberger 32 Markus Riedler 86/87
IN KOOPERATION MIT BIG ART/IN COOPERATION WITH BIG ART
VERTRIEB/DISTRIBUTION VERLAG
NEUE ARBEIT
© 2 009 bei dem Herausgeber, bei den AutorInnen, den KünstlerInnen und den FotografInnen Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm, oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Rechtsinhabers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Dieses Buch ist 2009 in Wien, Österreich, erschienen.
Wolfgang Schellnast 112/113 Jiro Shimizu 104/105, 188/189 Veronika Schubert 39 Jakob Theileis 58/59 Timalius 52 Armin B. Wagner 90/91 Stefan Wanka 64 Andreas Weizenbrot 60/61 Gerald Zahn 12/13
ISBN 978–3–902748–00–3
IMPRESSUM/IMPRINT 206/207
© 2009 by the editor, the authors, the artists and the photographers All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, duplicate (printed, photo-copy, microfilm, or any other process) saved in databases, or in any form without the express written permission of the holder of rights. This book was published in Vienna, Austria, 2009.