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TONKÜNSTLER-ORCHESTER

50 Jahre Tonkünstler-Orchester in Grafenegg

Was am 19. August 1973 im Schlosshof mit Beethovens «Coriolan»Ouvertüre begann, wird 2023 mit der Uraufführung einer Fanfare des französischen Komponisten Philippe Manoury gefeiert: 50 Jahre Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in Grafenegg. Ein halbes Jahrhundert Klangkunst in stimmungsvollem Ambiente. Der weite musikalische Bogen, den die Tonkünstler von ihrem einstigen Grafenegg-Debüt zum nunmehrigen Jubiläumskonzert spannen, ist bezeichnend für das breite Repertoire dieses wichtigen österreichischen Klangkörpers, das in der Wiener Klassik ansetzt und über die Romantik bis in unsere Gegenwart reicht. Es umfasst bekannte wie selten gespielte Werke und bezieht auch Jazz und Weltmusik ein. Damit reisen die Tonkünstler quer durch Europa und bis nach Asien, damit treten sie auch an ihrer ständigen Wirkungsstätte Grafenegg auf.

From Beethoven’s «Coriolanus» overture in the Castle Courtyard in 1973 to the premiere of a fanfare by French composer Philippe Manoury in 2023: the Tonkunstler Orchestra has been coming to Grafenegg for 50 years.

In this time the major Austrian orchestra has played a typically wide repertoire: Viennese Classicism, Romanticism and contemporary music, familiar pieces and rarities, jazz and world music. The Tonkunstler Orchestra tours in Europe and Asia, while returning regularly to Grafenegg.

Ab 1975 spielte das Tonkünstler-Orchester jährlich zumindest ein Sommerkonzert im Grafenegger Schlosshof oder in der ehemaligen Reitschule, bis sich die Auftritte ab 1997 auf jährlich drei, vier und auf bis zu acht Konzerte verdichteten, heute unter dem Namen «Schlossklänge-Zyklus». Mit dem Bau der kühnen Open-Air-Bühne Wolkenturm im Jahr 2007 und des akustisch ebenso eindrucksvollen Auditoriums im Jahr darauf bekam das Orchester in Grafenegg zwei neue attraktive Spielstätten, die es auch beide eröffnete. Mit dem ersten Grafenegg Festival wurden die Tonkünstler 2007 zum Residenzorchester ernannt. Die Konzertprogramme dieser 50 Jahre laden zu einer anregenden Reise durch die Vergangenheit ein. So betraten etwa für die Aufführung von Haydns «Schöpfung» 1975 mit dem Wiener Singverein und Walter Weller am Dirigentenpult der Tonkünstler zwei Persönlichkeiten die Bühne, die damals gerade am Beginn ihrer internationalen Karrieren standen: Edita Gruberova und Robert Holl, der das Konzertgeschehen der Tonkünstler in Grafenegg über die nächsten 25 Jahre entscheidend mitprägte. Viele große Stimmen kamen hierher, darunter Dmitri Hvorostovsky und Piotr Beczała sowie Pretty Yende und Marlis Petersen, berührende Solisten wie Sabine Meyer, Christian Tetzlaff, Sol Gabetta, Lang Lang und jüngst David Fray. Am Pult standen neben den Chefdirigenten der Tonkünstler, wie Fabio Luisi, Andrés OrozcoEstrada und aktuell Yutaka Sado, auch Ivor Bolton, Kent Nagano und Simone Young. Ein Konzertabend, der noch über Jahrzehnte und bis heute nachklingen sollte, datiert im September 1985. Am Programm stand Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73, das Tonkünstler-Orchester wurde von seinem langjährigen Chefdirigenten Heinz Wallberg geleitet, Solist war der Beethoven-Spezialist Rudolf Buchbinder. Rund 20 Jahre später sollte er diesem Ort als nunmehriger künstlerischer Leiter des Grafenegg Festival zum Glanz eines international bedeutenden Klangraums verhelfen. Die Tonkünstler in Grafenegg, das ist eine an Ereignissen reiche Geschichte, die jedes Jahr um ein neues Kapitel Klangkunst fortgeschrieben wird. Hören Sie selbst.

Since 1975 the Tonkunstler Orchestra has played at least once per summer in the Grafenegg Castle Courtyard or the Riding School, and since 1997 has played between three and eight concerts annually.

With the construction of the daring open-air stage Wolkenturm in 2007 and the equally impressive Auditorium, with its outstanding acoustics, the following year, the orchestra gained two new attractive venues in Grafenegg, both of which it inaugurated. The Tonkunstler Orchestra was appointed orchestra in residence at the first Grafenegg Festival in 2007. These fifty years are full of stories. For the Tonkunstler’s 1975 performance of Haydn’s «Creation» with the Wiener Singverein and Walter Weller, for example, they were joined by two newcomers: Robert Holl, who would help define the Tonkunstler’s work here over the next 25 years, and Edita Gruberova. Among the other singers have been Dmitri Hvorostovsky, Piotr Beczała, Pretty Yende and Marlis Petersen, and soloists have included Sabine Meyer, Christian Tetzlaff, Sol Gabetta, Lang Lang and Khatia Buniatishvili. On the podium have been not just Tonkunstler Music Directors such as Fabio Luisi, Andrés Orozco-Estrada and, currently, Yutaka Sado, but also Ivor Bolton, Kent Nagano und Simone Young.

One concert that reverberates to this day was in September 1985. It was Beethoven’s Concerto for Piano and Ochestra No. 5 in E flat major op. 73 with the Tonkunstler’s long-standing Music Director Heinz Wallberg conducting. The soloist: Beethoven specialist Rudolf Buchbinder, who returned 20 years later as artistic director of the Festival to help build Grafenegg into a world-class musical space.

A new chapter of artistry in sound is added to the Tonkunstler story at Grafenegg each year. Hear for yourself.

19/08 Sa TONKÜNSTLER-ORCHESTER YUTAKA SADO

Jubiläumskonzert/19.30 Uhr · Wolkenturm

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