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Der Wolf geh€rt zu Bayern Die Geschichte des Bundes Naturschutz ist untrennbar verbunden mit dem Einsatz f•r Tiere, die fr•her in Bayern heimisch waren. Gew‚hren wir nun auch dem zur•ckkehrenden Wolf sein Lebensrecht. Begonnen hat das Engagement des BN f€r ehemals im Freistaat ausgerottete Tierarten mit der Wiedereinb€rgerung des Bibers. Diese Aktion wurde zu einer der erfolgreichsten, die unser Verband jemals im Bereich des Artenschutzes unternommen hat: Heute leben auf zwei Drittel der Landesfl•che wieder €ber 10000 Biber. Sie gestalten naturnahe Fluss-Auen und Lebensr•ume besser, als der Mensch das kann. Davon profitiert die Biodiversit•t ebenso wie der Hochwasserschutz und die Wasserqualit•t. Dieser Nutzen €bersteigt bei Weitem die „Sch•den“, die der Biber in der Teich- und Forstwirtschaft anrichtet. Auch mit seinem Einsatz f€r die Gr€ndung des Nationalparks Bayerischer Wald im Jahr 1970 k€mmerte sich der BN um vom Aussterben bedrohte Tierarten. In diesem streng gesch€tzten Gebiet kommt der Luchs heute wieder in freier Wildbahn vor. Wolf, B•r und Wisent sind zumindest in naturnah gestalteten Gehegen zu beobachten. Der BN hat dies mit gro„em finanziellem und pers…nlichem Einsatz erm…glicht. Unser langj•hriger Vorsitzender Hubert Weinzierl und unser ehemaliger Landesgesch•ftsf€hrer und heutiger Landesschatzmeister Helmut Steininger haben entscheidenden Anteil an der Gr€ndung dieses ersten deutschen Nationalparks und auch an der Wiedereinb€rgerung des Bibers. F•r die Artenvielfalt handeln … Vor diesem Hintergrund setzt sich der BN nat€rlich daf€r ein, dass die R€ckkehrer Biber, Wolf und Luchs nicht geschossen, sondern akzeptiert werden. Daf€r hat der BN gemeinsam mit dem Landesbund f€r Vogelschutz (LBV) und der J•gerschaft Luchsund Wolfsinitiativen ins Leben gerufen und erhebliche Finanzmittel in die Hand genommen, zum Beispiel beim Entsch•digungsfonds f€r Bibersch•den. B•r, Wolf und Luchs sind Urbayern, die immer zu diesem Land geh…rt haben. F€r lediglich etwa 200 Jahre waren sie aus unseren W•ldern verschwunden. Und das nicht etwa, weil ihr Lebensraum zerst…rt war, sondern aufgrund massiver, gnadenloser Verfolgung. Nun kehren die gro„en Beutegreifer vorsichtig und vereinzelt zur€ck, wir sollten sie willkommen hei„en. Sie haben ein Recht, bei uns zu leben. Ihr Wiederkommen ist eine Chance, unsere Tierwelt entscheidend zu bereichern. Ihr Wiederkommen muss aber von Staat und Verb•nden aktiv begleitet werden. In Bayern hat das Umweltministerium gemeinsam mit den betroffenen Nutzer- und Sch€tzerverb•nden Managementpl•ne entwickelt. Der BN zahlt zusammen mit LBV, Jagdverband und Naturschutzfonds in einen speziell f€r Wolf, B•r und Luchs eingerichteten Entsch•digungsfonds, der auch schon bei den j€ngsten Schafrissen durch den Wolf eingesetzt wurde (mehr dazu auf den folgenden Seiten). Es sind aber noch weitergehende finanzielle und personelle Anstrengungen n…tig. Die Menschen vor Ort m€ssen informiert, vorbeugende Schutzma„nahmen m€ssen ergriffen werden. … nicht nur von anderen fordern! Wir fordern von anderen L•ndern, insbesondere von Dritte-Welt-Staaten, dass sie ihre Artenvielfalt sch€tzen, wie dies j€ngst auf der UN-Konferenz zur Biologischen


Vielfalt in Nagoya auch die Bundesregierung getan hat. Wir können dies aber nicht erwarten, wenn wir nicht bereit sind, selbst entsprechend zu handeln. Dies muss auch für Arten gelten, die Konflikte hervorrufen. Daher müssen vernünftige Managementpläne entwickelt werden, anstatt die Tiere zum Abschuss freizugeben oder gar die ganzen bayerischen Alpen als "wolfsfreie Zone" zu fordern. Auch für die faszinierenden Tiere Wolf, Luchs und Bär, die nach langer Zeit wieder unter uns sind, sollte gelten, was Bayern auszeichnet und so gastfreundlich macht: leben und leben lassen!

Quelle: BUND Naturschutz in Bayern e.V.


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