Programmheft | 16.12. Messiah

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TONKÜNSTLERORCHESTER

Ivor Bolton . Konzertchor Interpunkt

mo 16/12

19.30 Uhr

Großer Saal

Festspielhaus St. Pölten

Gesamtdauer: ca. 2 Std. 30 Min. (inkl. Pause)

Einführung mit Ulla Pilz

18.30 Uhr, Kleiner Saal

Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten: Bettina Masuch

Nancy Horowitz

PROGRAMM

Sopran

CHELSEA MARILYN ZURFLÜH

Countertenor

HUGH CUTTING Tenor

HUGO HYMAS Bass

DAVID STEFFENS

KONZERTCHOR INTERPUNKT

Choreinstudierung

MICHAEL SCHNEIDER Dirigent

IVOR BOLTON

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685 – 1759) «Messiah»

Oratorium in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester HWV 56 (1741/42) 120’

Pause nach dem ersten Teil

Die tatsächliche Spieldauer kann von dieser Angabe abweichen. Vokaltext nach der Werkbeschreibung in diesem Heft

PART THE FIRST

1. Sinfony. Grave – Allegro moderato

2. Accompagnato (Tenore)

«Comfort ye, comfort ye my people»

3. Air (Tenore)

«Ev’ry valley shall be exalted»

4. Chorus

«And the glory, the glory of the Lord»

5. Accompagnato (Basso)

«Thus saith the Lord, the Lord of hosts»

6c. Air (Alto)

«But who may abide the day of His coming»

7. Chorus

«And He shall purify»

Recitativo (Alto)

«Behold, a virgin shall conceive»

8. Air (Alto) and Chorus

«O thou that tellest good tidings to Zion»

9. Accompagnato (Basso)

«For behold, darkness shall cover the earth»

10. Air (Basso)

«The people that walked in darkness»

11. Chorus

«For unto us a child is born»

12. Pifa. Larghetto e mezzo piano

Recitativo (Soprano)

«There were shepherds abiding in the field»

13a. Accompagnato (Soprano)

«And lo, the angel of the Lord came upon them»

Recitativo (Soprano)

«And the angel said unto them»

14. Accompagnato (Soprano)

«And suddenly there was with the angel»

15. Chorus

«Glory to God in the highest»

16b. Air (Soprano)

«Rejoice greatly, O daughter of Sion»

Recitativo (Alto)

«Then shall the eyes of the blind be open’d»

17c. Air (Alto, Soprano)

«He shall feed His flock like a shepherd»

18. Chorus

«His yoke is easy»

PART THE SECOND

19. Chorus

«Behold the Lamb of God»

20. Air (Alto)

«He was despised»

21. Chorus

«Surely He hath borne our griefs»

22. Chorus

«And with His stripes we are healed»

23. Chorus

«All we, like sheep, have gone astray»

24. Accompagnato (Tenore)

«All they that see Him laugh Him to scorn»

25. Chorus

«He trusted in God»

26. Accompagnato (Tenore)

«Thy rebuke hath broken His heart»

27. Arioso (Tenore)

«Behold, and see if there be any sorrow»

28. Accompagnato (Tenore)

«He was cut off out of the land of the living»

29. Air (Tenore)

«But Thou didst not leave His soul in hell»

30. Chorus

«Lift up your heads»

Recitativo (Tenore)

«Unto which of the angels said He at any time»

31. Chorus

«Let all the angels of God worship Him»

32b. Air (Alto)

«Thou art gone upon high»

33. Chorus

«The Lord gave the word»

34c. Air (Soprano)

«How beautiful are the feet of them»

35b. Chorus

«Their sound is gone out into all lands»

36a. Air (Basso)

«Why do the nations so furiously rage together»

37. Chorus

«Let us break their bonds asunder»

Recitativo (Tenore)

«He that dwelleth in heaven»

38a. Air (Tenore)

«Thou shalt break them with a rod of iron»

39. Chorus

«Halleluja»

PART THE THIRD

40. Air (Soprano)

«I know that my Redeemer liveth»

41. Chorus

«Since by man came death»

42. Accompagnato (Basso)

«Behold, I tell you a mystery»

43. Air (Basso)

«The trumpet shall sound»

Recitativo (Alto)

«Then shall be brought to pass»

44a. Duet (Alto, Tenore)

«O death, where is thy sting?»

45. Chorus

«But thanks be to God»

46a. Air (Soprano)

«If God be for us»

47. Chorus

«Worthy is the Lamb that was slain»

48. Chorus «Amen»

DAS LEICHTE UND DAS LICHTE

ODER

HÄNDELS «MESSIAH»

ALS HOHELIED DER GNADE

Das Leichte. Und das Lichte. Im Englischen gibt es ein Wort daf ür: «light». Wo aber klingt es so wundervoll wie in Händels «Messiah»? Schwebend und funkelnd in jede Richtung, trägt es die Musik. «Light» – auf diesem Wort endet der erste Teil des Oratoriums. Glitzernd fädeln sich die Koloraturen ineinander, tänzelnd über einem zart gewebten Orchestersatz fügen sich die Stimmen zur Botschaft, wie leicht sie doch seien, das Joch und die Last, die es zu tragen gebe: «His yoke is easy, His burthen is light» . Und dann das «light» als Licht, das sich gegen das Dunkle durchsetzt: «The people that walked in darkness have seen a great light» – einsam im spröd einstimmigen Orchestersatz lässt Händel die Bassstimme durchs Finstere irren, bevor auf den chromatisch tastenden Gang ein leuchtendes Dur fällt. «A great light» ! Dann ändert sich auch noch die Perspektive, und das Licht fällt auf uns: Wir alle sind angesprochen im folgenden Chorsatz, dem weihnachtlich freudigen «For unto us a child is born» .

Ja, dieser «Messiah» nimmt einen mit, im wahrsten Sinn des Wortes – jeden Hörenden, jede Hörende nimmt er persönlich hin ein in die Botschaft vom Leichten und Lichten. Wenn sich dann noch alles Einzelne aufhebt und einfügt in eine Schlussfuge, die göttlich vom schlüssig Gefügten singt, wer wollte sich da ausschließen von diesem «Amen»? « So sei es»  – Luther übersetzt es so, dieses «Amen». «So ist es» , sagt die Musik. Und den Hörenden in profanen Zeiten bleibt jedenfalls die Ahnung, wie es wäre, wenn …

Kirchliche Kreise legten Widerspruch ein, als Händel seinen «Messiah» 1743 in London aufführte, ein Jahr nach der Uraufführung, die in Dublin stattgefunden hatte. Es sei unangebracht, hieß es von frommen Hütern der religiösen Etikette, einen solchen Stoff auf eine weltliche Bühne zu bringen, ein «Playhouse» wie jenes in Covent Garden, das Händel für die London ­Premiere gewählt hatte. Der Titel «Messiah» war in ersten Ankündigungen ohnehin verschwiegen worden – «A New Sacred Oratorio» wurde annonciert. Heute, im Zeitalter leer gewordener Kirchen, dürfte man es anders sehen. Der «Messiah» gibt Antworten auf Fragen, für die der Raum eng geworden ist, wenn das Göttliche fehlt. Denn was bleibt dem Menschen in einer säkularen Welt als wieder nur der Mensch: Ihm ist alles aufgebürdet, alles Wohl und Wehe lastet auf seinen Schultern, er allein trägt die Verantwortung, mit ihm allein ist zu rechten.

Der Anthropozentrismus führt, wie es der Theologe Ulrich H. J. Körtner ausgedrückt hat, zu einer «Übertribunalisierung der modernen Lebenswelt»  – andauernd streiten Menschen mit Menschen ums Rechthaben, ständig steht der Einzelne unter Rechtfertigungszwang. Wenn im «Messiah» von «righteousness» gesungen wird – im wieder so leichten und lichten Chor «And He shall purify»  –, dann ist hier eine ganz andere Form der Gerechtigkeit und des Gerechtwerdens gemeint: eine, die dem Menschen zuteilwird, eine, die ihm zugesprochen ist durch Gottes Gnade.

Es war die Reformation, die diesen Gedanken groß herausstellte: dass gute Taten allein nie ausreichen könnten, um den Menschen ins Recht zu setzen, sondern dass er auf Gott vertrauen müsse und mehr noch: vertrauen dürfe. Durch ihn sei er, von vornherein und unverbrüchlich, gerechtfertigt, anerkannt und angenommen. Wie der Lutheraner Georg Friedrich Händel persönlich darüber gedacht haben mag, sei dahingestellt. Ganz ohne Zweifel aber singt der «Messiah» das Hohelied einer Gnade, die dem Menschen

durch Gott geschenkt wird. Auch in einer nüchternen, kalt und gnadenlos gewordenen Welt hält diese Musik das Tor offen für ein Darüberhinaus, das den Menschen freimacht.

Jedes Herz und jede Seele

Der Zug des Befreienden durchstrahlt den «Messiah» vom Anfang bis zum Schluss. Nicht einmal der Blick aufs Jüngste Gericht trübt den Eindruck, keine Drohkulisse baut sich auf. Der Klang der Trompete, mit dem in «The trumpet shall sound» dieser Tag der Tage anbricht, verkündet allein die Auferstehung von den Toten: eine Frohbotschaft nach dem Paulus­Wort an die Korinther, das später auch Johannes Brahms für sein «Deutsches Requiem» ausgewählt hat. «Und wir werden verwandelt werden»  – bei Brahms schält sich die Vision aus der dramatischen Wucht eines turbulenten Chor­ Or chester­S atzes, während sie bei Händel gleich strahlend in einer Solo ­Ar ie freigesetzt wird, schlank, licht und leicht.

Mit Brahms’ «Deutschem Requiem» hat der «Messiah» auch gemeinsam, dass er auf einer freien Zusammenstellung von Bibeltexten beruht – Brahms traf diese Auswahl selbst, für Händel besorgte sie ein wohlhabender Gentleman: Charles Jennens, 15 Jahre jünger als Händel, war von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, weil er als «Non ­Jur or» dem aus Hannover stammenden König George I. den Eid verweigerte. Teils von seinem Landsitz, teils von London aus widmete er sich den Musen und brachte sich als Librettist für Georg Friedrich Händel ins Spiel. 1738 schrieb er das Textbuch für Händels Oratorium «Saul», 1740 fertigte er das Libretto eines Oratoriums, in dem allegorisch Frohsinn, Schwermut und Mäßigung aufeinandertreffen, «L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato». Dann folgte, 1741, der «Messiah» – schon vom Text her grundlegend anders: Als «Scripture Collection» , so der von Jennens gewählte Begriff, verzichtet er auf dichterisches Beiwerk, dramatische Konstruk te und eine zusammengebaute Handlung. Der «Librettist» tritt

vollständig hinter dem biblischen Text zurück, den er in ausgewählten Passagen für sich selbst sprechen lässt. Jennens leistet darin Herausragendes: Aus den kontemplativen Texten, die er dem Alten und Neuen Testament entnommen hat, entsteht eine essenzielle Darlegung des christlichen Glaubens.

Drei Stationen legt er dafür fest – sie bestimmen inhaltlich die drei Teile des Oratoriums: die Weissagung von der Ankunft des Messias und seine Geburt; Passion, Tod und Himmelfahrt; schließlich Auferstehung und Wiederkunft. Wie sehr Jennens dabei die tiefere, weitere Dimension ins Auge fasst, zeigt sich auch an seiner Vorliebe für Texte des Alten Testaments. Selbst dann, wenn sich der Blick zu Christi Geburt und Passion wendet, erhält der Prophet Jesaja – er lebte im achten vorchristlichen Jahrhundert – das erste Wort. Und immer gilt: Nicht das Leben des Messias steht im Vordergrund, sondern sein Wirken – und damit auch, über alle Zeiten hinweg, sein Wirken für uns. «If God be for us, who can be against us?» Die Arie vor dem Schlusschor bekräftigt nochmals die Perspektive: Händels «Messiah» sucht jedes Herz und jede Seele.

«Und immer wieder wie Güsse von warmem, lösendem Licht»

Es muss im Sommer 1741 gewesen sein, als Jennens den «Messiah» ­Text an Händel übermittelte. «I hope I shall perswade him to set another Scripture Collection I have made for him», heißt es wörtlich in einem Brief – und weil hier von einer «anderen» Zusammenstellung aus der Heiligen Schrift die Rede ist, lässt sich vermuten, dass schon der anonym überlieferte Text für Händels «Israel in Egypt» (1738) von Jennens stammt. Doch wie auch immer: Der «Messiah» strebte Größeres an. Er hoffe, schrieb Jennens, Händel werde all sein Genie und all seine Begabung darauf verwenden, «auf dass die Komposition alle seine vorherigen Kompositionen übertrifft, so wie das Thema alle anderen Themen übertrifft. Dieses Thema ist der Messias.»

Und tatsächlich: Schon die Zeugen der öffentlichen Probe, die am Tag vor der Uraufführung, dem 13. April 1742, in Dublin stattfand, fanden den «Messiah» überwältigend. Es sei, hieß es in ei ner Zeitungskritik nach der Premiere, das schlechthin «vollendetste Stück Musik». «The Sublime, the Grand, the Tender, adopted to the most elevated, majestick and moving Words, conspired to transport and charm the ravished Heart and Ear» – «das Erhabene, Große und Zarte, angefügt den erhabensten, majestätischsten und bewegendsten Worten, verschworen, um das ergriffene Herz und Ohr zu bewegen und zu berühren» . So schrieb man, dicht an der Poesie, über die Uraufführung des «Messiah».

Fast zweihundert Jahre später, 1937, machte sich Stefan Zweig daran, die Größe dieses Meisterwerks in einem dichterischen Text zu spiegeln. «Händels Auferstehung» heißt die Novelle, die später Eingang in Zweigs viel gelesene «Sternstunden der Menschheit» fand. Händel erscheint darin selbst als Überwältigter, hingerissen in einer glückhaften Schaffensekstase. Ganz unmittelbar erfasst sie ihn, als er in einer quälend schlaflosen Nacht nach dem bislang unbeachteten «Messias» ­Text greift. «Händel» , so Zweig, «beugte sein Haupt über die Blätter wie unter einem großen Sturm. Alle Müdigkeit war dahin. So hatte er nie seine Kraft gefühlt, noch nie sich ähnlich durchströmt empfunden von aller Lust des Schöpfertums. Und immer wieder wie Güsse von warmem, lösendem Licht strömten die Worte über ihn, jedes in sein Herz gezielt, beschwörend, befreiend!»

Das Leichte und das Lichte, all das, was sich den Hörenden des «Messiah» vermittelt, überträgt Zweig hier auf den Komponisten selbst, um nicht zu sagen: Er überwälzt es auf ihn im Pathos eines Textes, der dem Geheimnis des Schaffens auf den Grund kommen will. Und tatsächlich: Wie will man das Wunder fassen? Wie will man begreifen und beschreiben, was Georg Friedrich Händel da in nur drei Wochen, vom 22. August bis 14. September 1741, aufs Papier geworfen hat?

«

MIT DEM EIGENEN

ORCHESTER AUF DER

BÜHNE ZU STEHEN UND

AUF HÖCHSTEM

NIVEAU ZU MUSIZIEREN, LÄSST MICH

DIE TIEFE

DER MUSIK ERLEBEN –EINE ERFAHRUNG, DIE DEMUT UND

HOCHACHTUNG VOR

DEM TÄGLICHEN SCHAFFEN

VON KÜNSTLERN

IN MIR WECKT.

»

Samo Lampichler ist Orchesterdirektor des Tonkünstler-Orchesters und singt im Konzertchor Interpunkt

Seit 2015 kamen an dieser Stelle die Orchestermitglieder mit sehr persönlichen Wortmeldungen zu Komponisten, Mitwirkenden und zum jeweiligen Konzertprogramm zu Wort. Nun, anlässlich der letzten Saison mit Yutaka Sado als Chefdirigent der Tonkünstler, äußern sich hier die Mitarbeitenden der Verwaltung über ihre Arbeit – für das Orchester, das Publikum und die Musik.

Die nüchterne Version einer Geschichte

Das rein Faktische würde erlauben, eine ganz nüchterne Geschichte zu erzählen. Händel war erwiesenermaßen auch bei anderen Werken ein Schnellschreiber, gleich nach dem «Messiah» machte er sich an die Komposition des «Samson», der schon Ende Oktober 1741 fertig skizziert war. Von seinen inneren Welten, ja einer Überwältigung bei der Arbeit am «Messiah» ist nichts überliefert. Hingegen kennt man die ganz realen Nöte und strategischen Überlegungen des Komponisten, der – nach Karrierestationen in seiner Heimatstadt Halle an der Saale, Hamburg und Italien – 1710 in London einen ersten großen Opernerfolg verbuchen konnte und sich 1712 dauerhaft hier niederließ. Fast 40 neue Opern brachte er bis zum Jahr 1741 in Englands Metropole heraus – Händel war Komponist, Dirigent, Opernchef und Impresario in Personalunion, und das in einem Umfeld, das kühnen Unternehmergeist verlangte. Triumphale Erfolge mit gefüllten Kassen waren ebenso gut möglich wie wirtschaftliche Abstürze, die sich dann Mitte der 1730er Jahre auch einstellten.

Nun galt es, neue, gewinnbringende Projekte zu entwickeln. Händel verfiel aufs Oratorium – schon in Italien hatte er das Genre als Alternative zur Oper erfolgreich bedient, nun erschuf er einen neuen Typus in englischer Sprache. Ohne Inszenierung konnten diese Oratorien in Theatern gespielt werden, und das –weil es sich um geistliche Werke handelte – auch in der Fastenzeit, in der die Darbietung von Opern untersagt war.

Als Jennens seinen «Messiah» ­Text an Händel weitergab, rechnete er damit, dass der Komponist eine weitere London ­S aison zu seinem Vorteil plane. Überraschend aber hatte Händel für die Wintersaison 1741/42 eine Einladung nach Dublin angenommen. Der leidgeprüfte Komponist genoss es, in der irischen Hauptstadt gefeiert und hofiert zu werden – einer ersten Serie von sechs Subskriptionskonzerten ließ er spontan eine zweite folgen. Dann

entschloss er sich, seinen «Messiah» hier zur Uraufführung zu bringen: in einem Benefizkonzert zum Wohl von Gefangenen, Armen und Kranken. Drei einschlägige Institutionen durften sich den Gewinn der legendären «Messiah» ­ Premiere des 13. April 1742 teilen.

Dass der «Messiah» fortan nur für wohltätige Zwecke erklingen sollte – wie gern behauptet wird –, stimmt so freilich nicht. Händel setzte ihn in London ab 1743 auch aufs Programm seiner regulären Aufführungsserien, doch er war gern bereit, ihn zusätzlich zum Besten des Foundling Hospital aufzuführen. Die 1741 eröffnete Einrichtung kümmerte sich vorbildlich um verelendete Kinder. Händel unterstützte die Initiative von Anfang an mit großzügigen Zuwendungen, und so entwickelten sich die Benefizaufführungen des «Messiah» in der Kapelle des Spitals zu einer hochgeschätzten Londoner Tradition. 1758 fand hier nochmals eine «Messiah» ­A ufführung «under the direction of Mr. Handel» statt – und das, obwohl der Komponist seit geraumer Zeit erblindet war. Am 6. April 1759 hörte er in Covent Garden seinen «Messiah» zum letzten Mal. Am 14. April starb er.

Der «Messiah» in vielerlei Gestalt

Drei Tage zuvor hatte er seinem Testament den Wunsch hinzugefügt, in der Westminster Abbey begraben zu werden. Dort versammelten sich 1784 mehr als 500 Mitwirkende, um den «Messiah» zum Gedenken an den britischen Nationalkomponisten namens George Frederic Handel aufzuführen – sein Geburtsdatum hatte man mit «23 February 1684» statt 1685 angegeben, was übrigens kein Fehler war, sondern eine Folge der damals in England geltenden Zeitrechnung, die das neue Jahr jeweils im März beginnen ließ.

Auf den opulenten «Messiah» zur Zentenarfeier folgten weitere und noch üppigere: Monumentalität wurde Trumpf in der Händel­

Pflege. Zum 100. Todestag des Komponisten bot man 1859 im Crystal Palace sage und schreibe 2765 Choristen für den «Messiah» auf, 465 Leute saßen im Orchester. In deutschen Landen hatte sich zu dieser Zeit die «Messias» ­ Fassung durchgesetzt, die Wolfgang Amadeus Mozart 1789 in Wien für Baron van Swieten hergestellt hatte – im Geist der Zeit instrumental erweitert und von Meisterhand klanglich koloriert. 1803 wurde diese Fassung auch gedruckt. Fast ein Jahrhundert lang blieb sie die einzige deutschsprachige Ausgabe, bis 1902 Händels Original mit deutsch em Text erschien.

Doch was heißt schon «original» bei diesem Werk? Unter Händels Leitung oder Aufsicht wurde der «Messiah» in 14 Spielzeiten mindestens 24 ­ mal gegeben – fast immer kam es dabei zu Umarbeitungen, die meist Anpassungen an die jeweiligen Aufführungsverhältnisse waren. Welches Orchester stand zur Verfügung, welche Möglichkeiten, welche Wünsche hatten diese Sängerin oder jener Sänger – Händel reagierte, wie es zu seiner Zeit üblich war, höchst flexibel darauf. Von einzelnen Solonummern des «Messiah» existieren daher bis zu sieben Fassungen. So war und bleibt dieses Oratorium ein lebendiger, sich ständig entwickelnder Organismus, offen und einladend für Menschen aller Zeiten, sich in ihm wiederzufinden.

Und nochmals die Dichter

Es waren die Dichter, die den Ausdruck dafür suchten. Lange vor Stefan Zweig feierte Friedrich Gottlieb Klopstock den «Messiah» und trug mit seiner Übersetzung des Librettos zur ersten deutschsprachigen Aufführung bei. Auch Johann Gottfried Herder, Dichter und Theologe, fühlte sich aus Begeisterung zu einer weiteren Übersetzung gedrängt. «Dies große Stück» , so Herder über den «Messiah», «ist wert zu dauern, solang eine Saite gerührt, ein Instrument angehaucht wird.» 1988 begab sich dann der österreichische Dichter Gert Jonke mit seiner Sprachkunst in den

Lichtkreis des «Messiah». Seine Erzählung «Der Kopf des Georg Friedrich Händel» verleugnet nicht die Nähe zu Stefan Zweig –und wie Zweig will sich auch Jonke die Entstehung dieses Werks nicht anders vorstellen als durch einen Akt wundersamer Ergriffenheit, unmittelbar ausgelöst durch die Berührung mit dem Text. «Aber beim Lesen der ersten Zeile umfing Händel eine in gerade seinem Zustand unmerklich wohltuende, ihn beruhigende Erregung, eine Unerschrockenheit breitete sich um ihn, als wäre alles auf einmal ganz anders geworden. Er solle sich trösten, konnte er lesen, und ganz ruhig sein, und nichts mehr werde ihn ab nun bedrängen können oder behelligen, denn ab diesem Punkt des Lebens sei er aufgehoben derart, daß man ihm nichts mehr anzuhaben vermöge.»

So berührt die Dichtung das Wesentliche. Der «Messiah» ist für alle, die ihn im Innersten seiner Botschaft hören wollen, die Seelenmusik des Aufgehobenseins. Was will einen noch behelligen in Anbetracht solcher Helligkeit?

Joachim Reiber

Der Autor, in Stuttgart geboren, legte an der Universität Tübingen sein Staatsexamen in Deutscher Philologie und Geschichte ab und promovierte an der Universität Wien. Als Redaktionsleiter war er von 1993 bis 2023 verantwortlich für das Monatsmagazin des Musikvereins. Zu seiner vielfältigen Tätigkeit als Autor zählen auch mehrere Bücher.

ENTSTEHUNG 1741/42 — URAUFFÜHRUNG am 13. April 1742 in Dublin unter der Leitung des Komponisten — VOM TONKÜNSTLER-ORCHESTER ZULETZT

AUFGEFÜHRT im Dezember 2016 in Grafenegg, Dirigent: Matthew Halls

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL

«Messiah» Oratorium in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester HWV 56

PART THE FIRST

1. Sinfony

2. Accompagnato (Tenore)

Comfort ye, comfort ye my people, saith your God. Speak ye comfortably to Jerusalem, and cry unto her, that her warfare is accomplish’d, that her iniquity is pardon’d. The voice of him that crieth in the wilderness: Prepare ye the way of the Lord; make straight in the desert a highway for our God.

3. Air (Tenore)

Ev’ry valley shall be exalted, and ev’ry moutain and hill made low; the crooked straight and the rough places plain.

4. Chorus

And the glory, the glory of the Lord shall be revealed. And all flesh shall see it together: for the mouth of the Lord hath spoken it.

5. Accompagnato (Basso)

Thus saith the Lord, the Lord of hosts; Yet once, a little while, and I will shake the heavens and the earth, the sea and the dry land; and I will shake all nations; and the desire of all nations shall come. The Lord, whom ye seek, shall suddenly come to His temple,

ERSTER TEIL

1. Sinfonia

2. Accompagnato (Tenor)

Tröstet Zion, spricht eu’r Gott. Geht, ihr Friedensboten, nach Jerusalem und prediget ihr, daß ihre Ritterschaft ein Ende hat, daß ihre Missetat vergeben ist!

Vernehmt die Stimme des Predigers in der Wüste: bereitet dem Herrn den Weg, und bahnet die Pfade der Wüsten unserm Gott!

3. Arie (Tenor)

Alle Tale macht hoch und erhaben und senkt die Berge und Hügel vor ihm, macht eb’ne die Bahn und, was rauh ist, macht gleich!

4. Chor

Denn die Herrlichkeit Gottes, des Herrn, wird offenbaret.

Alle Völker werden es sehen, denn es ist Gott, der es verheißen hat.

5. Accompagnato (Bass)

So spricht der Herr, Gott Zebaoth: Noch eine kleine Zeit und ich bewege den Himmel und die Erde, das Meer und das Trockne, alle Völker beweg ich, wenn nun der Trost aller Heiden erscheint. Der Herr, den ihr suchet, kommt plötzlich zu seinem Tempel

ev’n the messenger of the Covenant, whom you delight in; behold, He shall come, saith the Lord of hosts.

6c. Air (Alto)

But who may abide the day of His coming, and who shall stand when He appeareth? For He is like a refiner’s fire.

7. Chorus

And He shall purify the sons of Levi, that they may offer unto the Lord an offering in righteousness.

Recitativo (Alto)

Behold, a virgin shall conceive and bear a son, and shall call His name Emmanuel, «God with us».

8. Air (Alto) and Chorus

O thou that tellest good tidings to Zion, get thee up into the high mountain; o thou that tellest good tidings to Jerusalem, lift up thy voice with strength; lift it up, be not afraid, say unto the cities of Judah, Behold your God!

O thou that tellest good tidings to Zion, arise, shine, for thy light is come, and the glory of the Lord is risen upon thee.

(Chorus)

O thou that tellest good tidings to Zion, good tidings to Jerusalem, arise, say unto the cities of Judah:

und der Engel des Bundes, des ihr begehret. Sieh! Er kommt, spricht Gott, der Herr.

6c. Arie (Alt)

Doch wer mag ertragen den Tag seiner Ankunft und wer bestehn, wenn er sich zeiget? Denn er ist gleich des Goldschmieds Feuer.

7. Chor

Und er wird reinigen die Kinder Levi, damit sie bringen, Herrlicher Dir, ein Opfer der Gerechtigkeit.

Rezitativ (Alt)

Denn sieh! Eine Jungfrau wird schwanger, gebiert einen Sohn und nennet ihn Immanuel: «Gott mit uns».

8. Arie (Alt) und Chor

O du, die Wonne verkündet in Zion, steig empor zu der Höhe der Berge, o du, die Wonne verkündet in Jerusalem, heb auf die Stimme mit Macht, dein Gesang schalle getrost, verkünde den Städten Juda: er kommt, eu’r Gott!

O du, die Wonne verkündet in Zion, mach dich auf, strahle freudig einher, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.

(Chor)

O du, die Wonne verkündet in Zion, verkündet in Jerusalem, heb auf die Stimme mit Macht, verkünde den Städten Juda:

Behold your God! behold, the glory of the Lord is risen upon thee.

9. Accompagnato (Basso)

For behold, darkness shall cover the earth, and gross darkness the people: but the Lord shall arise upon thee, and His glory shall be seen upon thee. And the Gentiles shall come to thy light, and kings to the brightness of thy rising.

10. Air (Basso)

The people that walked in darkness have seen a great light. And they that dwell in the land of the shadow of death, upon them hath the light shined.

11. Chorus

For unto us a child is born, unto us a son is given: and the government shall be upon His shoulder: and His name shall be called Wonderful, Counsellor, The Mighty God, The Everlasting Father, the Prince of Peace!

12. Pifa (Pastoral Symphony)

Recitativo (Soprano)

There were shepherds abiding in the field, keeping watch over their flocks by night.

13a. Accompagnato (Soprano)

And Io, the angel of the Lord came upon them, and the glory of the Lord shone round about them, and they were sore afraid.

er kommt, eu’r Gott!

Sieh! Die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.

9. Accompagnato (Bass)

Blick auf! Nacht bedecket das Erdreich, dunkle Nacht die Völker; doch über dir gehet auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheinet über dir; und die Heiden wandeln in deinem Licht und die Königin im Glanze deines Aufgangs.

10. Arie (Bass)

Das Volk, das im Dunkeln wandelt, es sieht ein großes Licht. Und die da wohnen im Schatten des Todes, es scheinet helle über sie.

11. Chor

Uns ist zum Heil ein Kind geboren, uns zum Heil ein Sohn gegeben, dessen Herrschaft ist auf seinen Schultern, und sein Nam’ wird genennet: Wunderbar, Herrlichkeit und Rat und Kraft und Held und ewig Vater und Friedensfürst.

12. Pifa (Hirtenmusik)

Rezitativ (Sopran)

Es waren Hirten beisammen auf dem Felde, die hüteten ihre Herde des Nachts.

13a. Accompagnato (Sopran)

Und sieh! Der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie, und sie erschraken sehr.

Recitativo (Soprano)

And the angel said unto them: Fear not; for behold, I bring you good tidings of great joy, which shall be to all people. For unto you is born this day in the city of David a Saviour, which is Christ the Lord.

14. Accompagnato (Soprano)

And suddenly there was with the angel a multitude of the heavenly host, praising God, and saying:

15. Chorus

Glory to God in the highest, and peace on earth, good will towards men.

16b. Air (Soprano)

Rejoice greatly, O daughter of Sion, shout, O daughter of Jerusalem: behold, thy King cometh unto thee: He is the righteous Saviour, and He shall speak peace unto the heathen.

Recitativo (Alto)

Then shall the eyes of the blind be open’d, and the ears of the deaf unstopped; then shall the lame man leap as an hart, and the tongue of the dumb shall sing.

17c. Air (Alto, Soprano)

He shall feed His flock like a shepherd, and He shall gather the lambs with His arm; and carry them in His bosom, and gently lead those that are with young.

Rezitativ (Sopran)

Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht!

Ich bring euch große Freude, Wonn und Heil für alle Völker, denn euch ist heut in Davids Stadt der Heiland geboren, der Heiland, der Gesalbte, der Herr.

14. Accompagnato (Sopran)

Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heere, die lobten Gott und sprachen:

15. Chor

Ehre sei Gott in der Höhe und Fried’ auf Erden und allen Menschen Heil!

16b. Arie (Sopran)

Erwach zu Liedern der Wonne, frohlocke, du Tochter Zion, und jauchze, du Tochter Jerusalem, blick auf, dein König kommt zu dir!

Er ist ein Gerechter und ein Helfer und bringet Heil allen Völkern.

Rezitativ (Alt)

Dann tut das Auge des Blinden sich auf, und das Ohr des Tauben wird hören, dann hüpfet der Lahme wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen singt Lob.

17c. Arie (Alt, Sopran)

Er weidet seine Herde, ein guter Hirt, und sammelt seine Lämmer in seinen Arm. Er nimmt sie mit Erbarmen in seinen Schoß und leitet sanft, die gebären sollen.

Come unto Him, all ye that labour, come unto Him that are heavy laden, and He will give you rest. Take his yoke upon you, and learn of Him, for He is meek and lowly of heart, and ye shall find rest unto your souls.

18. Chorus

His yoke is easy, His burthen is light.

PART THE SECOND

19. Chorus

Behold the Lamb of God, that taketh away the sin of the world.

20. Air (Alto)

He was despised and rejected of men, a man of sorrows and acquainted with grief.

He gave His back to the smiters, and His cheeks to them that plucked off the hair: He hid not His face from shame and spitting.

21. Chorus

Surely He hath borne our griefs, and carried our sorrows; He was wounded for our transgressions, He was bruised for our iniquities; the chastisement of our peace was upon Him.

22. Chorus

And with His stripes we are healed.

Kommt her zu ihm, die ihr mühselig seid, mit Traurigkeit Beladene, und er verleiht euch Ruh! Nehmt sein Joch auf euch und lernet von ihm, denn er ist sanft und demutsvoll, dann findet ihr Ruh für euer Herz!

18. Chor

Sein Joch ist sanft, und leicht ist seine Last.

ZWEITER TEIL

19. Chor

Kommt her und seht das Lamm! Es traget die tötende Last, die Sünde der Welt.

20. Arie (Alt)

Er ward verschmähet und verachtet, von Menschen verschmäht, ein Mann der Schmerzen und umgeben mit Qual.

Er gab den Schlägen seinen Rücken und seine Wange der bitt’ren Feinde Wut, er verbarg nicht die Stirn vor Schmach und Speichel.

21. Chor

Wahrlich! Er litt unsre Qual und trug unsre Schmerzen, ward verwundet für unsre Sünde, ward zerschlagen für unsre Missetat, damit wir Friede hätten.

22. Chor

Durch seine Wunden sind wir geheilet.

23. Chorus

All we, like sheep, have gone astray; we have turned ev’ry one to his own way; and the Lord hath laid on Him the iniquity of us all.

24. Accompagnato (Tenore)

All they that see Him laugh Him to scorn; they shoot out their lips, and shake their heads, saying:

25. Chorus

He trusted in God that He would deliver Him; let Him deliver Him, if He delight in Him.

26. Accompagnato (Tenore)

Thy rebuke hath broken His heart; He is full of heaviness: He looked for some to have pity on Him, but there was no man, neither found He any to comfort him.

27. Arioso (Tenore)

Behold, and see if there be any sorrow like unto His sorrow!

28. Accompagnato (Tenore)

He was cut off out of the land of the living: for the transgressions of Thy people was He stricken.

29. Air (Tenore)

But Thou didst not leave His soul in hell; nor didst Thou suffer Thy Holy One to see corruption.

30. Chorus

Lift up your heads, O ye gates; and be ye lift up, ye everlasting doors; and the King of Glory shall come in!

23. Chor

Wie Schafe gehn, flohn wir zerstreut, denn wir wallten jeder seinen eignen Weg; und der Herr hat nur auf ihn unsre Schulden hingewälzt.

24. Accompagnato (Tenor)

Und alle, die ihn sehn, verspotten ihn, sie sperren auf die Lippen und schütteln das Haupt, sagend:

25. Chor

Er trauete Gott, daß der ihn befreite. Laßt Gott befreien ihn, wenn er ihm wohl gefällt!

26. Accompagnato (Tenor)

Die Schmach bricht ihm sein Herz; er ist voll von Traurigkeit. Er sah umher, ob’s jemand jammerte; aber da war keiner, der da Trost dem Dulder gab.

27. Arioso (Tenor)

Schau hin und sieh! Wer kennet solche Qualen, schwer wie seine Qualen?

28. Accompagnato (Tenor)

Er ist dahin aus dem Lande der Lebenden, und um die Sünde seines Volkes ward er geplaget.

29. Arie (Tenor)

Doch du ließest ihn im Grabe nicht; du ließest nicht zu, daß dein Heiliger Verwesung sah.

30. Chor

Machet das Tor weit dem Herrn und machet vor ihm die ew’gen Pforten hoch, denn der König der Ehren ziehet ein!

Who is this King of Glory?

The Lord strong and mighty, The Lord mighty in battle. Lift up your heads, O ye gates; and be ye lift up, ye everlasting doors; and the King of Glory shall come in!

Who is this King of Glory?

The Lord of Hosts, He is the King of Glory.

Recitativo (Tenore)

Unto which of the angels said He at any time, Thou art My Son, this day have I begotten Thee?

31. Chorus

Let all the angels of God worship Him.

32b. Air (Alto)

Thou art gone upon high, Thou hast led captivity captive, and received gifts for men; yea, even for Thine enemies, that the Lord might dwell among them.

33. Chorus

The Lord gave the word: great was the company of the preachers.

34c. Air (Soprano)

How beautiful are the feet of them that preach the gospel of peace, and bring glad tidings of good things. Their sound is gone out into all lands, and their words unto the ends of the world

35b. Chorus

Their sound is gone out into all lands, and their words unto the ends of the world.

Wer ist der König der Ehren?

Der Herr stark und mächtig im Streite. Machet das Tor weit dem Herrn und machet vor ihm die ew’gen Pforten hoch, denn der König der Ehren ziehet ein!

Wer ist der König der Ehren?

Gott Zebaoth. Er ist der König der Ehren.

Rezitativ (Tenor)

Zu welchen von den Engeln hat er je gesagt: Du bist mein Sohn, von Ewigkeit her bist du es!

31. Chor

Es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.

32b. Arie (Alt)

Du bist aufgefahren zur Höhe und führtest Gefangene gefangen, du hast Gaben empfangen von Menschen — auch von Abtrünnigen —, auf dass Gott der Herr daselbst wohne.

33. Chor

Der Herr gab das Wort.

Groß war die Menge der Boten Gottes.

34c. Arie (Sopran)

Wie lieblich ist der Boten Schritt, sie kündigen Frieden uns an, sie bringen freudige Botschaft vom Heil, das ewig ist.

Ihr Schall ging aus in jedes Land und ihr Wort bis an das Ende der Welt.

35b. Chor

Ihr Schall ging aus in jedes Land und ihr Wort bis an das Ende der Welt.

36a. Air (Basso)

Why do the nations so furiously rage together: why do the people imagine a vain thing? The kings of the earth rise up, and the rulers take counsel together against the Lord, and against His anointed.

37. Chorus

Let us break their bonds asunder, and cast away their yokes from us.

Recitativo (Tenore)

He that dwelleth in heaven shall laugh them to scorn, the Lord shall have them in derision.

38a. Air (Tenore)

Thou shalt break them with a rod of iron; Thou shalt dash them in pieces like a potter’s vessel.

39. Chorus Halleluja!

For the Lord God Omnipotent reigneth, Halleluja! The kingdom of this world is become the kingdom of our Lord, and of His Christ, and He shall reign for ever and ever. King of Kings, and Lord of Lords, Halleluja!

PART THE THIRD

40. Air (Soprano)

I know that my Redeemer liveth, and that He shall stand at the latter day upon the earth. And tho’ worms destroy this body,

36a. Arie (Bass)

Warum entbrennen die Heiden und toben im Zorne, warum halten die Völker stolzen Rat? Die Hölle steht auf zur Empörung wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.

37. Chor

Brecht entzwei die Ketten alle und schüttelt ab dies Joch von euch!

Rezitativ (Tenor)

Der da wohnet im Himmel, er lachet ihrer Wut, der Herr, er spottet ihrer.

38a. Arie (Tenor)

Du zerschlägst sie mit dem Eisenszepter, und du schlägst sie zu Scherben gleich des Töpfers Gefäßen.

39. Chor Halleluja!

Denn Gott, der Herr, regieret allmächtig!

Der Herr wird König sein; das Reich der Welt ist nun des Herrn und seines Christus. Und er regiert von nun an und ewig, Herr der Herrn, der Götter Gott. Halleluja!

DRITTER TEIL

40. Arie (Sopran)

Ich weiß, daß mein Erlöser lebet, und daß er mich einst erweckt am letzten Tag. Wenn Verwesung mir gleich drohet,

yet in my flesh shall I see God. I know that my Redeemer liveth: For now is Christ risen from the dead, the first fruits of them that sleep.

41. Chorus

Since by man came death, by man came also the resurrection of the dead. For as in Adam all die, even so in Christ shall all be made alive.

42. Accompagnato (Basso)

Behold, I tell you a mystery; we shall not all sleep, but we shall all be chang’d in a moment, in the twinkling of an eye, at the last trumpet.

43. Air (Basso)

The trumpet shall sound, and the dead shall be rais’d incorruptible, and we shall be chang’d.

For this corruptible must put on incorruption, and this mortal must put on immortality.

Recitativo (Alto)

Then shall be brought to pass the saying that is written, death is swallow’d up in victory.

44a. Duet (Alto, Tenore)

O death, where is thy sting? O grave, where is thy victory?

The sting of death is sin, and the strength of sin is the law.

wird dies mein Auge Gott doch sehn. Ich weiß, daß mein Erlöser lebet: denn Christ ist erstanden von dem Tod, ein Erstling derer, die schlafen.

41. Chor

Wie durch Einen der Tod, so kam durch Einen die Auferstehung von dem Tod. Denn wie durch Adam alle sterben, also wird, wer starb, durch Christum auferweckt.

42. Accompagnato (Bass)

Merkt auf! Ich künd’ ein Geheimnis an:

Wir sterben nicht alle, doch werden wir alle verwandelt, und das plötzlich, wenn die letzte Posaune vom Thron erschallt.

43. Arie (Bass)

Sie schallt, die Posaun’, und die Toten erstehn unverweslich; dann wandelt uns Gott.

Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit.

Rezitativ (Alt)

Dann wird erfüllt das Wort des Allmächt’gen: Der Tod ist in den Sieg verschlungen.

44a. Duett (Alt, Tenor)

O Tod, wo ist dein Pfeil, o Grab, wo ist dein stolzer Sieg? Der Pfeil des Tods ist Sünde, und die Kraft der Sünd’ ist das Gesetz.

45. Chorus

But thanks be to God, who giveth us the victory through our Lord Jesus Christ.

46a. Air (Soprano)

If God be for us, who can be against us?

Who shall lay anything to the charge of God’s elect? It is God that justifieth. Who is he that condemneth? It is Christ that died, yea, rather, that is risen again, who is at the right hand of God, who makes intercession for us.

47. Chorus

Worthy is the Lamb that was slain, and hath redeemed us to God by His blood, to receive power, and riches, and wisdom, and strength, and honour, and glory, and blessing.

Blessing and honour, glory and power, be unto Him that sitteth upon the throne, and unto the Lamb, for ever and ever.

48. Chorus Amen.

Textzusammenstellung: Charles Jennens (1700 – 1773)

45. Chor

Doch Dank sei Dir Gott; denn Du gabst uns erhabnen Sieg durch unsern Herrn Jesu Christ.

46a. Arie (Sopran)

Wenn Gott ist für uns, wer kann wider uns sein?

Und wer klagt Jenen an, den Gott selbst, den Gott hat erwählt? Es ist Gott, der uns gerecht macht, wer ist’s, der uns verdammet? Christus ist’s, der starb; ja, vielmehr, der wieder erstand, der sitzet zur Rechten Gottes, und der ist ein Mittler für uns.

47. Chor

Würdig ist das Lamm, das da starb und hat versöhnet uns mit Gott durch sein Blut, zu nehmen Stärke und Reichtum und Hoheit und Macht und Ehre und Weisheit und Segen.

Alle Gewalt und Preis und Macht und Ruhm und Lob sei ihm, der auf dem Stuhle thronet und dem Lamme, von nun an und ewig.

48. Chor Amen.

Übersetzung:

Christoph Daniel Ebeling (1741 – 1817)

Chelsea Marilyn Zurflüh Sopran

Chelsea Marilyn Zurflüh, Schweizer Sopranistin mit Wurzeln auf den Seychellen, ist die Gewinnerin des renommierten 78. Concours de Genève 2024. Von 2021 bis 2023 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich, wo sie unter anderem als Barbarina in Wolfgang Amadeus Mozarts «Le nozze di Figaro», als Zaida in Gioachino Rossinis «Il Turco in Italia» und als Atalanta in Georg Friedrich Händels «Serse» auf der Bühne stand. 2023 sang sie am Theater Orchester Biel Solothurn die Titelrolle in Fabian Müllers «Heidi feiert Weihnachten» sowie Licori in Antonio Vivaldis «La fida ninfa» bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Konzerte führten sie in das Wiener Konzerthaus, in das Concertgebouw Amsterdam und in die Tonhalle Zürich. Erst Anfang Dezember gastierte sie mit dem Tonkünstler­ Or chester im soeben wiedereröffneten Stadttheater Wiener Neustadt und gestaltete unter der Leitung von Andreas Ottensamer die Sopranpartie in Mozarts Requiem. Im Juni 2025 wird sie mit der Beethoven Philharmonie unter Ernest Hoetzl in Baden singen

Chelsea Zurflüh ist Preisträgerin vieler Gesangswett bewerbe. Sie gewann 2024 unter anderem den zweiten Preis beim Internationalen Otto Edelmann Wettbewerb in Wien und den ersten Preis beim Internationalen Haydn ­Wettbewerb in Rohrau sowie in den Jahren zuvor zweite Preise beim Inter nationalen MozartWettbewerb in Salzburg und beim Inter nationalen Cesti ­Wettbewerb in Innsbruck.

Hugh Cutting Countertenor

Hugh Cutting ist Absolvent des Royal College of Music, wo er Mitglied des Opera Studio war. Nach seinem Abschluss wurde ihm die Tagore ­ G oldmedaille verliehen, persönlich überreicht von König Charles III. Als erster Countertenor gewann er den Kathleen Ferrier Award und wurde BBC New Generation Artist. In seiner ersten professionellen Spielzeit 22–23 debütierte er am Opernhaus Zürich, sang Arsace in Georg Friedrich Händels «Partenope» auf einer Europatournee mit William Christie und Les Arts Florissants, trat erstmals in der Londoner Wigmore Hall auf und feierte sein US­ Debüt mit Johann Sebastian Bachs «Matthäus­P assion» in der New Yorker Carnegie Hall. Hinzu kamen seither unter anderem Polinesso in Händels «Ariodante», Arsace in Händels «Ber enice», Rollendebüts als Boy in George Benjamins «Written on Skin» und als Ariel in Anthony Boltons neuer Oper «Island of Dreams».

In der Saison 24–25 debütiert Hugh Cutting an der Mailänder Scala als Corindo in Antonio Cestis «L’Orontea» und in Australien als Tolomeo in Händels «Giulio Cesare»; im Februar 2025 folgt sein US­ Oper ndebüt in der Titelrolle von Christoph Willibald Glucks «Orfeo ed Euridice» an der Dallas Opera. Zu den Konzerten dieser Saison zählen Bachs «Matthäus­ Passion» mit dem Rotterdam Philharmonic und Jonathan Cohen sowie Solokantaten von Bach mit Les Violons du Roy und Bernard Labadie. Als engagierter Vokalsolist sang Hugh Cutting zahlreiche Uraufführungen.

Der britische Tenor ist für seine Interpretationen des Barock­ und Renaissance ­ Repertoires gefragt und arbeitet regelmäßig mit führenden Vertretern dieses Genres zusammen. Der ehemalige Britten ­ Pears Young Artist und Rising Star of the Enlightenment wuchs in Cambridge auf, wo er im Chor der Great St Mary’s Church sang und Klarinette studierte. Danach trat er dem Chor des Clare College in Cambridge als Tenor bei; sein Musikstudium an der University of Durham schloss er mit ausgezeichnetem Erfolg ab.

In der Saison 24–25 singt er Johann Sebastian Bachs «JohannesP assion» mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment und debütiert mit Les Violons du Roy, arbeitet mit John Butt für Georg Friedrich Händels Oratorium «Esther» mit The English Concert und für ein Bach­Programm mit dem Dunedin Consort zusammen, debütiert beim Bergen Philharmonic Orchestra mit Bachs «Weihnachtsoratorium» unter Dinis Sousa und kehrt zur Potsdamer Winteroper zurück, um Clotarco in Joseph Haydns «Armida» zu singen. Er gibt den Alessandro in Händels «Poro» in einer halbszenischen Aufführung mit dem Ensemble {oh!} Orkiestra unter Martyna Pastuszka und Acis in Händels «Acis and Galatea» mit Vox Luminis und Lionel Meunier. Gemeinsam mit dem Façade Ensemble und Benedict Collins Rice steht eine Neueinspielung von Igor Strawinskis «Cantata» auf dem Programm. Außerdem arbeitet er mit dem Oboisten Nichola s Daniel zusammen und führt Werke von unter anderem Peter Warlock, Michael Tippet und Elena Langer auf.

© Ben McKee

David Steffens erhielt seine Ausbildung am Mozarteum Salzburg im Konzertfach Gesang bei Horiana Branisteanu, in der Opernklasse bei Josef Wallnig und Eike Gramss sowie in der Liedklasse von Wolfgang Holzmair. Er besuchte Meisterkurse bei Dietrich Fischer­ Dieskau, Ruggero Raimondi, Christa Ludwig, Thomas Hampson, Helmut Deutsch, Rudolf Piernay, Francisco Araiza und Thomas Moser.

Nach ersten Erfahrungen am Salzburger Landestheater, im Opernstudio des Opernhauses Zürich und als Ensemblemitglied des Stadttheaters Klagenfurt gehört David Steffens seit der Spielzeit 15–16 dem Ensemble der Staatsoper Stuttgart an. Hier singt er ein Repertoire, das vom Figaro in Wolfgang Amadeus Mozarts «Le nozze di Figaro» über Fasolt, Hunding und Fafner in Richard Wagners «Der Ring des Nibelungen» sowie Gurnemanz in Wagners «Parsifal» bis zu Baron Ochs in Richard Strauss’ «Der Rosenkavalier» reicht. Gastspiele führen ihn regelmäßig an zahlreiche Bühnen Europas und zu renommierten Festivals. Bei den Bregenzer Festspielen debütierte er 2024 als Kaspar in Carl Maria von Webers «Der Freischütz». Als gefragter Konzertsänger gastierte David Steffens unter anderem im Musikverein Wien, in der Berliner Philharmonie, im Gewandhaus Leipzig, im Herkulessaal München, in Madrid und Tokio. Bei der Schubertiade Hohenems, im Wiener Konzerthaus und im Rahmen der Internationalen HugoWolf­Ak ademie Stuttgart trat er als Liedsänger in Erscheinung.

© Matthias Baus

Konzertchor Interpunkt

Der Konzertchor Interpunkt wurde 2021 von Michael Schneider und María Kjartansdóttir ins Leben gerufen. Der Chordirigent und die Sängerin realisierten mit dieser Gründung ihren langjährigen Wunsch nach einem professionellen Ensemble. Schon in seinem Entstehungsjahr debütierte Interpunkt gemeinsam mit dem in Wien beheimateten ensemble reconsil im Rahmen des Festivals Wien Modern mit der Uraufführung der konzertanten Oper «Alles kann passieren» von Norbert Sterk und Doron Rabinovici. 2022 feierte der Konzertchor Interpunkt mit dem Oratorium «Die Jahreszeiten» von Joseph Haydn sein Debüt im Musikverein Wien, wofür er uneingeschränkt positive Reaktionen erhielt. Der Konzertchor Interpunkt besteht aus ausgebildeten Sängerinnen und Sängern. Das erlaubt dem Ensemble, sich in vollem Maß auf die Nuancierung von Phrasierung, Artikulation und Harmonie zu konzentrieren. Dank dieser Flexibilität kann es sich einem vielfältigen Repertoire widmen, das von der Renaissance bis hin zu Werken der Gegenwart reicht.

2024 stand für Interpunkt die Kurzoper «Die glückliche Hand» von Arnold Schönberg bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden und bei den Salzburger Festspielen auf dem Programm. Am 5. Dezember 2024 gestaltete das Ensemble gemeinsam mit dem Tonkünstler­Orchester unter der Leitung von Andreas Ottensamer das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart im Stadttheater Wiener Neustadt mit.

© Andrea Seemayer

Der 1990 geborene österreichische Dirigent Michael Schneider ist künstlerischer Leiter des von ihm gegründeten Ensembles Interpunkt, mit dem er in kürzester Zeit Erfolge unter anderem beim Festival Wien Modern und – gemeinsam mit dem TonkünstlerOr chester Niederösterreich – im Musikverein Wien unter Leitung von Ivor Bolton feierte. Michael Schneider leitet ebenfalls das Collegium Vocale Solisten Ensemble und den Chorus Viennensis Er zeichnet sich nicht nur als Chorleiter, sondern auch als erfolgreicher Orchesterdirigent aus. Konzerte unter seiner Leitung wurden unter anderem in Radio Österreich 1 und in ORF III ausgestrahlt. Schneider dirigierte das ORF Radio ­Symphonieorchester Wien, das Gdansk Philharmonic Orchestra, das Symphonieorchester Vorarlberg, das Salzburger Barockorchester, den Bachchor Salzburg und den Wiener Singverein. 2017 wurde er von den Wiener Symphonikern eingeladen, für ihre ChinaTournee als Assistent von Philippe Jordan die Chöre für die neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven einzustudieren.

In jüngster Vergangenheit übernahm er Choreinstudierungen für den Bachchor Salzburg unter anderem im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz sowie der heurigen Salzburger Oster­ und der Pfingstfestspiele. Für Aufführungen bei der Mozart woche Salzburg 2025 studiert er die Chöre für Georg Friedrich Händels Ode «Alexander’s Feast» ein, bei den Osterfestspielen für Modest Mussorgskis Oper «Chowanschtschina».

© Maria Frodl

Ivor Bolton ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel, Musikdirektor des Teatro Real in Madrid, Chefdirigent des Dresdner Festspielorchesters und Ehrendirigent des Mozarteumorchesters Salzburg. Er war Musikdirektor der English Touring Opera, der Glyndebourne Touring Opera und Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Bayerischen Staatsoper, an der er seit 1994 zahlreiche Neuproduktionen dirigiert hat. Für seine herausragende Münchner Tätigkeit erhielt er den begehrten Bayerischen Theaterpreis.

Ivor Bolton ist gern gesehener Gast beim Maggio Musicale Fiorentino, an der Opéra national de Paris, am Royal Opera House in London, der English National Opera sowie der Opernhäuser von Bologna, Brüssel, Amsterdam, Lissabon, Sydney, Berlin, Hamburg und Genua. Orchesterengagements umfassen Auftritte bei den BBC Proms und im Lincoln Center New York ebenso wie Konzerte mit dem Tonhalle ­ Or chester Zürich, dem Concertgebouworkest, dem Orchestre de Paris, dem Gürzenich­Orchester Köln, den Wiener Symphonikern und dem Freiburger Barockorchester. Zu den Projekten der Saison 24–25 gehören unter anderem Wolfgang Amadeus Mozarts «Le nozze di Figaro» an der Wiener Staatsoper sowie Aktivitäten in Madrid, Basel und Dresden. Weitere Auftritte schließen Konzerte mit dem Gürzenich Orchester Köln, mit dem hr­S infonieorchester Frankfurt und seine Rückkehr zur Mozartwoche und zu den Salzburger Festspielen ein.

Nancy Horowitz

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

Chefdirigent Yutaka Sado

Das Tonkünstler­ Or chester mit seinen fünf Residenzen im Musik verein Wien und in Niederösterreich zählt zu den größten und wichtigsten musikalischen Botschaftern Österreichs. Eine 75 ­ jährige Tradition verbindet das Orches ter mit den Sonntagnachmittags­ Konzerten im Wiener Musikverein. In Grafenegg, im Festspielhaus St. Pölten und in der Kurstadt Baden treten die Tonkünstler als Residenz orchester auf, ebenso im Stadttheater Wiener Neustadt, das sie nach mehrjährigem Umbau im November 2024 mit einer glanzvollen Gala wiedereröffneten.

Den Kernbereich der künst ler ischen Arbeit bildet das Orchesterrepertoire von der Klassik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts.

Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musizierenden und Publikum geschätzt. Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi, Kristjan Järvi und Andrés Orozco ­ Estrada waren Chefdirigenten des Orchesters. Seit der Saison 15–16 wird es von Yutaka Sado geleitet, Fabien Gabel folgt ihm 2025 nach. Tourneen führten die Tonkünstler zuletzt nach Großbritannien, Deutschland, Japan und Tschechien. Zahlreiche CD ­A ufnahmen spiegeln ihr vielseitiges künstlerisches Profil wider: Im orchestereigenen Label erscheinen bis zu vier CDs pro Jahr, zumeist als Live ­ Mitschnitte aus dem Musikverein Wien.

Ausführliche Orchesterbiografie: tonkuenstler.at

© Werner Kmetitsch

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

KONZERTMEISTER/IN Lieke te Winkel, Alexander Gheorghiu, Vahid KhademMis sagh 1. VIOLINE Alois Wilflinger, Xuan Ni, Susanne Masetti, Gerhard Fechner, Martha Wagner, Ines Miklin, Teodora Sorokow, Maria Fomina, Sophie Gansch, Sophie Kolarz­Löschberger, Yaromyr Babskyy, Maria Winkler, Aleksandra Martinoska, Elisabeth Gansch, AMarina Caputo, AMiriam Magdalena Haniková 2. VIOLINE Julia Mann, Natalia Sagmeister, Kora Lemberg, Doğa Altınok Zayranov, Liselotte Murawatz, Dora Huber, Gerald Hinterndorfer, Judith Steiner, Isabelle Reinisch, Yuka Bartosch­Murakami, Noriko Takenaka, Evelina Ivanova­Peham, Stephanie Grandpierre, Veronika Wincor, Angelika Wimmer, ASunniva Herland Monstad, ATaiga Sasaki VIOLA *Gertrude Rossbacher, **Nikita Gerkusov, Philip Nolte, Martin Fuchs, Christian Knava, Peter Ritter, Susanne Stockhammer, Stefan Sinko, Victoria Fónyad­Eitzinger, Terez Brandl, Liudmila Kharitonova, AAnton Borusan, AAgnes Oberndorfer VIOLONCELLO

*Georgy Goryunov, Eugene Lifschitz, Laura Szabó, Martin Först, Martin Dimov, Thomas Grandpierre, Sebastian Dozler, Iris Cho, Ion Storojenco, AMichael Sotriffer KONTRABASS Michael Seifried, Ernő Rácz, Bernhard Binder, Mathias Kawka­Rona, Simon Pennetzdorfer, Johannes Knauer, Lukas PalfyStröcker, AMartin Wagner FLÖTE Walter Schober, Ana Kaličanin Radivojević, Heidrun Lanzendörfer, Birgit Fluch­Latini, ASagit Zur OBOE Barbara Ritter, Andreas Gschmeidler, Johannes Strassl, Theresia Melichar KLARINETTE Helmut Wiener, Christoph Moser, Kurt Franz Schmid, Stefan Vohla FAGOTT Gottfried Pokorny, Szabolcs Szőke, Andor Csonka, Barbara Loewe HORN Christoph Peham, Jonas Rudner, Sebastian Kolarz­Löschberger, Markus Hartner, Michel Gasciarino, Klaus Höpfler, AKatharina Paul TROMPETE Thomas Bachmair, Patrick Hofer, Josef Bammer, Thomas Lachtner POSAUNE Andreas Eitzinger, Gabriel Antão, Erik Hainzl, Wolfgang Gastager TUBA Michael Pircher HARFE Miriam Ruf PAUKE Gunter Benedikt, Margit Schoberleitner SCHLAGWERK Bence Kulcsár, Joachim Murnig, AJohanna Gappmaier

A Orchesterakademie des Tonkünstler­Orchesters

Instrumente zur Verfügung gestellt von der *Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung: Viola Giovanni Rota, 1809 Violoncello Joannes Florenus Guidantus, 1720 **Oesterreichischen Nationalbank: Viola Giovanni Paolo Maggini, Brescia, frühes 17. Jahrhundert

GESCHÄFTSFÜHRUNG Frank Druschel, Johannes Sterkl, Barbara Sorgner (Assistenz) ORCHESTERDIREKTOR Samo Lampichler ORCHESTER- UND BETRIEBSBÜRO Fateme Beytollahi, Julia Eder, Roswitha Wallisch­Gepart, Irmtraud Madl (Orchesterinspektion) DRAMATURGIE UND PRESSE Ute van der Sanden MARKETING Edith Schweitzer, Viktoria Bauer MUSIKVERMITTLUNG Vanessa Bundschuh, Sara Franchini, Sara Gregorič, Barbara Maierl NOTENBIBLIOTHEK Nikolaus Blach (Leitung), Viola Deme, Caroline Stevenson ORCHESTERLOGISTIK Emil Zitarevic (Leitung), Nenad Djordjevic, Christian Pehatschek VERKAUF Sandra Feichtinger, Doris Moutesidis, Julia Nendzig KARTENBÜRO Inga Freuis (Leitung), Tijana Adamovic, Sylvia Bestenlehner, Sonja Hanl, Myriam Khouri, Romana Köstler, Annemarie Nocker, Elisabeth Offenthaler, Kerstin Pachschwöll, Pia Ruthensteiner, Lea Schwarz, Doris Tempfer­Naar, Martina Wagerer

MAROKKANISCHE TRADITION TRIFFT

WELTOFFENHEIT

Oum Dakchi

Musik/World Die marokkanischeSängerin Oum avancierte in den letzten Jahren zur Ikone der modernen Musik Nordafrikas und verbindet gekonnt traditionelle Gnawa-Rhythmen und arabische Kompositionskunst mit Jazz, Pop und Soul. In ihrem aktuellen Album Dakchi setzt Oum gleichermaßen auf Novitäten und Neuinterpretationen ihrer erfolgreichsten Werke .

Tanz/Live-Musik Nach dem Erfolg von Vlaemsch (chez moi) kehrt Sidi Larbi Cherkaoui mit dem zweiten Teil seiner Reise in die eigene Familiengeschichte zurück: In Ihsane taucht der Choreograf gemeinsam mit dem Musiker Jasser Haj Youssef und einer Gruppe von Tänzer:innen in das marrokanische Erbe seines Vaters ein.

fr 17/01

EUR 36

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ÖSTERREICH-PREMIERE SHUTTLE-BUS aus Wien

EUR 12-52

Sidi Larbi Cherkaoui Ihsane

Jänner 2025

mi 01

NEUJAHRSKONZERT

18.00 Uhr Großer Saal Alfred Eschwé/Jakob Lehmann . mo 06 Tonkünstler-Orchester

11.00 Uhr Musik/Klassik/Vokal

16.00 Uhr mi 08

18.00 Uhr

sa 04

ALLES WALZER! EIN NEUJAHRSKONZERT

11.00 Uhr Großer Saal FÜR FAMILIEN

Jakob Lehmann . Tonkünstler-Orchester Musik/Klassik für die ganze Familie

mi 15

WINTER-WERKSCHAU

19.00 Uhr Großer Saal Festspielhaus-Communities Tanz/Vokal/Lesung

fr 17 OUM

19.30 Uhr Großer Saal Dakchi Musik/World

sa 18

HUNGRY SHARKS

19.30 Uhr Kleiner Saal Destination FCKD Tanz für junges Publikum

mo 20

TONKÜNSTLER-ORCHESTER

19.30 Uhr Großer Saal Brahms/Dvořák Musik/Klassik

do 23

ANA CARLA MAZA

19.30 Uhr Kleiner Saal Caribe Musik/Klassik/Latin

fr 24

SIDI LARBI CHERKAOUI . BALLET DU GRAND THÉÂTRE

19.30 Uhr Großer Saal DE GENÈVE . EASTMAN Ihsane Tanz/Live-Musik

Das gesamte Saisonprogramm 2024/2025 finden Sie auf www.festspielhaus.at.

IMPRESSUM Herausgeber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, T: +43(0)2742/90 80 80, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas Gludovatz, Andreas Gremel. Künstlerische Leiterin Bettina Masuch. Musikkuratorin Constanze Eiselt. Koordination Gülcan Simsek. Redaktion Kern Markus Hennerfeind, Ute van der Sanden. Redaktion Umschlag Laura Kisser. Gestaltung Kern parole, München. Fotos Adrian Pavillard (Oum), Filip van Roe (Ihsane). Druck Walla GmbH. Produziert in Wien. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet. Preis des Programmheftes: EUR 2,90.

Mit freundlicher Unterstützung von

Ö1 Club. In guter Gesellschaft.

Mit Kunst, Kultur und Wissenschaft. Mit Menschen, die sich dafür interessieren. Mit Ermäßigungen für zwei bei 600 Kulturpartnern, dem monatlichen Ö1 Magazin gehört, Freikarten und exklusiven Veranstaltungen.

Alle Vorteile für Ö1 Club­Mitglieder auf oe1.ORF.at/club

Bachmann

Karten & Information

+43 (0) 2742/90 80 80 600 karten@festspielhaus.at www.festspielhaus.at

Hier geht’s zum Programm:

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