Krisen,Kriege, Konjunkturflaute–doch dieKMU beweisen Widerstandskraft
Währendgeopolitische Spannungen,die Flauteinder Automobilbranche unddrohendeZölle dieWirtschaftbelasten, bleibt dieStimmungbei kleinenund mittlerenUnternehmen in derSchweiz gespalten.
FREDYGILGEN
Ein unberechenbarer US-Präsident, Kriegeanallen Ecken derWelt, Krisein der Schlüsselbranche Auto.Dochmag die wirtschaftlicheund politische Lage noch so herausfordernd sein, die Schweizer KMU halten stand.«Allerdings ist die Stimmung beiden KMUhöchstunterschiedlich», hatJonas Deplazes,Ökonombei Raiffeisen Economic Research, festgestellt.Diesgeltevor allemfür dieIndustrie:«Die binnenorientierten KMU berichten von einerbesseren Geschäftsentwicklung,während bei den exportorientierten Unternehmen fast nur noch die Pharmaindustrie positive Umsatzzuwächse verzeichnet.»
Zahlreiche exportorientierte Branchen, wie die Automobilzulieferer und der Maschinenbau,hätten mit der schwachen Auslandsnachfrage zu kämpfen. Der Lichtblick: Im Februar hat sich die Stimmung bei den Unternehmen nicht weiter verschlechtert(siehe Grafik). Die Unsicherheitbleibewegen möglicher Zölleaberweitergross
Eine Sonderbefragungvon Raiffeisen zeige,dass vieleKMU,die im USGeschäft tätig sind, bei einer Einführung von Zöllen mit spürbaren Umsatzeinbussen rechneten. Selbstwenndie Schweiz vorderhand verschont bliebe, wären die indirekten Folgen einesglobalenHandelskriegeserheblich.
Dienstleister im Hoch
Im Dienstleistungssektorist dieStimmung nach Deplazes deutlich besser: Niedrige Inflationszahlen und eine gesunde Binnennachfragestützenhierdas Wachstum und dürftendiesauch weiterhin tun. Die Hotellerieverzeichnete 2024mit insgesamt 43 Millionen Übernachtungen sogar einRekordjahr. Alexander Fust, Dozent an der Uni St.Gallen, und Stefan Kühn,Geschäftsleitungsmitglied desBeratungsunternehmens BDO,machen ähnliche Feststellungen: «Im Grossen und Ganzen geht es denSchweizer KMU gutund sie
Entwicklungder Wirtschaft in derIndustrie undbei KMU
DerRaiffeisenKMU PurchasingManagers’ Index(PMI) misst die wirtschaftlicheAktivität vonkleinen undmittleren Unternehmen (KMU)inder Schweiz, derprocure.chPMI beziehtsichauf die gesamteSchweizer Industrie.
Wirtschaft im Wachstum
Raiffeisen KMU PMI procure.ch PMI
Wirtschaft im Rückgang
Die fürKMU aktuell grössten Sorgen sind nach Erkenntnissender jüngsten Raiffeisen-Mittelstandsstudie die aussenpolitische Entwicklung unddie Auswirkungen einesmöglichen Handelskrieges BDO-Experte Kühn nennt sodann die Rohstoff- und Energiepreise als grosse Herausforderungen. «Die Betriebe müssen ihre Lieferketten robuster gestalten, indemsie mitmehrerenZulieferern aus verschiedenen globalen Machtblöcken arbeitenund ihre Lagerhaltung erhöhen, um der unvorhersehbarenEntwicklung derZölle nichtausgeliefert zu sein.»
Diese strategischen Massnahmen würden aber dieKosten derLieferketten erhöhen.Als weitereUnsicherheitsfaktorenfür exportorientierte Unternehmen nennt Kühn dieBeziehungen zurEUund denUSA.WeitvornimSorgenbarometersindgenerellauchdie Cybersecurity, der Fachkräftemangel und die Unternehmensnachfolge
Die Stimmung beiden Schweizer Industrie-KMU hat sichzuletztnicht weiter eingetrübt. So stiegder Raiffeisen KMUPMI im Februarvon 44,6auf 49,9 Punkte und liegt damit nur noch knapp unterhalbder Wachstumsschwelle (rote Linie). QUELLE: RAIFFEISEN
sind mehrheitlich optimistisch über ihre wirtschaftlicheLage.»
Weniger zuversichtlich seien ein Teil der exportorientierten KMU,so Fust. Diese kämpften mit verschiedenen Schwierigkeiten. Automobilzulieferer merken dieHerausforderungen der Automobilhersteller,die MEM-Branche kämpft mit konjunkturellen Schwierigkeiten.Daneben gebeesUnsicherheiten rund um potenzielle zukünftige Zölle der US-Regierung.«Solche Unsicherheiten reduzieren den Willen zu Investitionen,daunklarist, welcherEntscheid der richtigeist, undDingesich schnell verändernkönnen.»
Als Branche,der es aktuell gut geht, hebt der St.Galler KMU-Dozent den Umbau- undRenovationssektor hervor wobei dies regionalunterschiedlich ausgeprägtist.Daprofitieren Firmen, die gut positioniert sind. Im Handel hat Fust einen weiteren Strukturwandel festgestellt. Bäckereien zum Beispiel würden tendenziellgrösser und bestimmteProduktgruppenverlagerten sich weiter Richtung E-Commerce
Japanischer Yen, ähnlich negativ entwickelt und der Schweizer Franken hat zunehmendanStabilitätgewonnen.»
Danke, Franken FürStefan Kühn ist die von den Schweizer KMU oft beklagte Frankenstärkeeigentlich sogar ein Vorteil. Sie zwinge die Unternehmen zurkontinuierlichenOptimierung.«In den letzten Jahren haben sich die Wechselkurse der Währungen der wichtigsten Schweizer Handelspartner, nämlich Euro,US-Dollarund
Ähnlichsieht es Raiffeisen-Experte Jonas Deplazes: «Es ist ein Vorteil für die Schweizer KMU,dass sie wegen des starkenFrankens und der teilweise schon vorher unsicheren aussenpolitischen Lage gelernt haben, mitRisiken umzugehen. VieleUnternehmen besetzenmittlerweile profitable Nischenund können flexibel auf globale Veränderungenreagieren.»
Zudem dürfte das angekündigte deutsche Fiskalpaket helfen,die Konjunktur im nördlichen Nachbarland aus der Stagnation zu befreien. Bis sich dieses auch für die Schweizer KMU positiv auswirke, dürfte es aber noch eine Weile dauern.
Für KMU wichtige Megatrends UnsereGesellschaft wirdinden nächstenJahren von drei Megatrends geprägt werden,ist KMU-ExperteAlexander Kühn überzeugt:von der Digitalisierung der Prozesse,der Alterung der Gesellschaftund der globalen Entkoppelung «KMUmüssen sich auf diesen Wandel einstellen und sich in diesen drei Dimensionen anpassen, um langfristig erfolgreich zu sein.»
Dementsprechendzählten diedigitale Transformation und der Einsatzinnovativer Technologien zu den wichtigstenErfolgsfaktoren fürKMU in den kommenden Jahren. Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Stärkungder Cybersecuritywürden ebenfalls zunehmend wichtiger. «Kundenzufriedenheit und Kundenbindung einer alternden Gesellschaft werden sich von den aktuellen Normen unterscheiden und KMU vor neue Herausforderungen stellen.Auch eine frühzeitige und sorgfältige Nachfolgeplanung erweisten sich als entscheidendfür den langfristigen Erfolg.»

Automatisch besser? WieSchweizer
UnternehmenKIfür sich nutzen
KünstlicheIntelligenz hält Einzug in SchweizerKMU.DreiSchweizer Unternehmenerzählen, wiesie dieTechnologie konkret nutzen –und wasanderedarauslernenkönnen.
Aufder einen Seiteversprichtkünstliche Intelligenz Effizienz, Automatisierung und neues Business-Potenzial –auf der anderen Seite ist siefür vieleKMU noch ein ungreifbares,abstraktes Konzept, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet.Zum Beispiel:Lohntsichdas auchfür uns? Wiegehen wirdas an,was kostet es undwie profitierenwir davon –wenn überhaupt?
Die Antworten daraufsindnicht immereinfachund auch nichtallgemeingültig.DennKIerfordert nicht nurInvestitionen,sondern auch Know-how und eine klareStrategie.Sicher ist jedoch: Sich damit auseinanderzusetzen, lohnt sich nicht nur,sondern istfür alle Unternehmen Pflicht.InmanchenFällen magdie Antwort aufdie Frage, ob sich der Einsatz von KI lohnt, zwar «Nein» lauten. Doch wer sich gar nicht erst damit beschäftigt, läuft Gefahr, von derKonkurrenzüberholtzuwerden.
EinigeSchweizer KMUhaben den Schrittbereits gewagt –und profitieren eigenen Aussagen zufolgedavon. Dazu zählen das Basler Bethesda-Spital, das ReisebüroGlobetrotterund derBerner EnergieversorgerBKW
Automatische Transkribierung spart Zeit und Geld Weniger Zeit für repetitive Aufgaben, mehr Raum für medizinische und pflegerische Qualität: Mitdiesem klaren Ziel setzt das Basler Bethesda-Spital künstliche Intelligenz ein. KIsoll«Abläufe beschleunigen,Kosten senken und vor allem die Mitarbeitenden entlasten», erklärt Marketingleiter Daniel Kloetzli der den KI-Einsatz im Spitalmitverantwortet.Durch Automatisierungvon Routineaufgabenbleibedem Personal mehr Zeit fürdas Wesentliche: dieoptimale Versorgung von Patientinnen und Patienten, so Kloetzli.
Der Startschuss für den KI-Einsatz im Bethesda-Spital fielvor rund einem
Jahr.Zunächst galt es,Potenziale zu identifizierenund die Spitalleitung für das Thema zu sensibilisieren.«Wir habenuns gefragt: Wo bringt KI echten Mehrwert?Wokönnenwir Prozesse beschleunigen und die Qualitätdadurch sogar erhöhen?»,erzählt Kloetzli. Parallel dazu startete das Spital interne Schulungen und Sensibilisierungsprogramme, um dieMitarbeitenden stufenweiseandas Themaheranzuführen. «UnserZielist,KIals Werkzeug zu positionieren undzuverhindern,dass sie als Bedrohungwahrgenommen wird.» Seit sechs Monaten werdennun fort-

laufend Anwendungen evaluiert, getestetund optimiert Besonders spürbar sind die VerbesserungendankKIbei der Erstellung von Arztberichten: Früher nahmen Ärztinnen und ÄrzteihreBerichteals Audiodateien auf,die dann von den Sekretariaten abgetippt, überarbeitet und aufgrund zahlreicher Korrekturläufen mehrmals hin und her geschickt wurden. Heuteübernimmtein KI-gestütztes Tool diesenSchritt. Früher habe eine Transkription durchschnittlich 20 Minuten gedauert. Dank KI seiman proBericht «rund dreimalschnellerund bedeutend
günstiger»,sagt Kloetzli. Und die Erleichterungfür das Personalgehe über die reine Zeitersparnis hinaus: Wenn Ärztinnenund Ärztemit einer anderen Muttersprache als Deutsch ihreBerichte lieber in ihrerMuttersprache diktieren wollen, «liefertdie KI eine nahezu fehlerfreie Übersetzung ins Deutsche»
KI als Assistent, nicht als Ersatz
DerWeg zurkünstlichen Intelligenzwar fürdas in Bern beheimatete Energieund Infrastrukturunternehmen BKW

Energie nicht ohne Hürden. «Ich wollte KI schon früh in meinen Arbeitsalltag integrieren, doch der interneDatenschützer machte mir einen Strich durch die Rechnung»,erzähltTobias Habegger,Mediensprecher des Unternehmens und einer derTreiber desProjekts.Geschützte Unternehmensdaten durften nicht ohne Weiteres mitKI-Modellen verarbeitetwerden –ein Hindernis,das viele Unternehmen kennen. Doch stattsichentmutigenzulassen, suchte Tobias Habegger nach einer Lösung.Deshalb wandte er sich im Frühjahr 2023 an dieKonzern-Initiative «AIfür dieBKW», welche gezielt Anwendungsfällefür KI im Unternehmenidentifizierte. Der erstegrosseTest fandinder Kommunikationsabteilung,inder Habegger arbeitet, statt –einemBereich, in dem viele Prozesseauf schriftlichen Inhalten basierenund eine strukturierte Datenablage vorhanden ist. Die Idee: Ein KIAgent sollte interne Dokumentenutzen, um Medienanfragen effizienter zu beantworten.
150Personentage investierten die BKW,umeinenKI-gestütztenAgenten zu entwickeln –mit einersteilen Lernkurve: Die Entwicklung jedes neuen Agentendauertnur noch einen Zehntelder Zeit,also 15 Tage.Und so kann die Medienstelle des Konzerns mittlerweile auf Textassistenten zurückgreifen, die beim Erstellen von Blogposts oder Medienmitteilungen oder dem Beantworten von Medienfragen helfen. Letzteresist laut TobiasHabeggerder wichtigste Anwendungsfall. Der erste Entwurf für eine Antwortauf die Fragevon Journalistinnen und Journalistenstehe nach zehn Minuten –statt nacheiner Stunde,wie früher Beim ReisebüroGlobetrotter TravelService waresdie Geschäftsleitung, die2023 den Anstoss gab zur Arbeitsgruppe KI, bestehend aus Mitarbeitenden verschiedener Abteilungenund
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Filialen, die entweder eine Affinität zum Thema oder bereits vertieftesWissen mitbrachten. Die Gruppe entwickelte einen Leitfaden undeine mehrteilige Schulungsserie Anschliessend erfolgte eine umfassende Umfrage zur Nutzung von KI, deren Potenzial sowie zu Weiterentwicklungsmöglichkeiten in Bezug auf Schulungenund Tools.
KI-Nutzung und erste Projekte bei Globetrotter
Rund ein Fünftel gaban, KI bereits täglich zu nutzen. Ein Drittel «mehrmals proWoche» und etwas mehr als jede und jede Zehnte einmal proWoche Laut den Antworten lag der Fokus Textarbeit,zum Beispielfür Übersetzungen oder Zusammenfassungen, führt Sven Ziörjen,Marktingchefbei Globetrotter aus.Eine Arbeitsgruppe erarbeitete auf Basis dieser Ergebnisse einen Leitfaden undleitete erste Anwendungsfälle ab,die über Textarbeiten hinausgehen.
Daserste KI-Projekt beim Reisebüro: ein Chatbot, der Reiseinspiration liefern soll.Dabei soll dieser nicht in erster Linie die persönlicheBeratungersetzen, sondern als erste Orientierungshilfe dienen. Kundinnen und Kunden erhalten automatisierte Antwortenauf grundlegende Fragen und werden beiBedarf an eine Beraterin oder einen Berater weitergeleitet
Weil dabei ein Standard-Chatbot den eigenen Qualitätsansprüchen nicht gerecht wurde, wurdedas System gezielt trainiert,umdie Markenspracheund Tonalitätdes Unternehmens zu übernehmen. «Unser Chatbot sollte nicht einfach generische Antworten liefern, sondern so kommunizieren, wiewir es tun»,erklärt Sven Ziörjen.
WasKMU lernen können
DiedreiUnternehmen zeigen,dassder erfolgreiche Einsatz von KI in KMU kein Zufallist,sondernauf klaren Prinzipien beruht. Dabeilassen sich fünf zentrale Learnings ableiten:
1 Kleinanfangen, gross denken
AlledreiUnternehmen haben mitkleinen, pragmatischen Anwendungen gestartet –sei es eine KI-gestützte Transkription, eininternerAssistent fürMedienanfragen oder ein Chatbot für die Kundeninteraktion. Anstatteinegrosse, teureKI-Strategiezuentwerfen, wurde
gezielt dort angesetzt, wo die schnellsten Effizienzgewinne möglichwaren.
2 KI istkeinSelbstläufer –Know-how istentscheidend Ein gemeinsamerErfolgsfaktor war die aktive Schulung der Mitarbeitenden. Deshalbhabensowohl Globetrotter als auchdas Bethesda-Spital interneSchulungen und Workshops durchgeführt, um Hemmschwellen abzubauen und Kompetenzenaufzubauen
3 Datenschutz und Datenschutzfragen frühzeitigklären Gerade im Gesundheits- und Energiebereich spielen Datenschutz und IT-
Sicherheit eine zentrale Rolle.Die BKW hatihreKI-Lösungbewusst aufeiner geschützten Cloud-Umgebung gehostet, währenddas Bethesda-Spital eng mit der IT und dem Datenschutzbeauftragten zusammengearbeitet hat. WerKI einsetzenwill, sollte frühzeitig mit den relevanteninternen Stellen sprechen.
4 Fehlertoleranz alsTeil des Prozesses verstehen Globetrotter bringt es auf den Punkt: «Wer als KMU nicht ausprobiert und bereit ist,Fehler in Kauf zu nehmen, wird nicht vorankommen.» Alle drei Unternehmen haben ihreKI-Projekte iterativ entwickelt –mit der Bereitschaft, zu ler-
nen undnachzubessern. Perfektion von Anfang an warnie das Ziel
5 KI als Unterstützung, nicht als Ersatz Keines der Unternehmennutzt KI, um Mitarbeitende zu ersetzen –sondern um sie zu entlastenund effizienter zu machen. DasBethesda-Spital spartmit KI-Transkriptionen wertvolle Zeit, die in die Patientenversorgung fliesst.Die BKW nutzt KI, um Medienanfragen schneller zu beantworten, ohne die inhaltlicheKontrolle abzugeben. Und Globetrotter setztKIein,umReiseinspirationen zu liefern –nicht, um die persönlicheBeratungzuersetzen.
KI spartkeine Kosten,sondern verlagertsie
Der Verband KImpact hat die Resultate diverser aktueller Studien zusammengetragen. Demzufolge zählte ChatGPT Ende 2024 weltweit 350Millionen Nutzer,darunter 16 Millionen Bezahlkunden. In Schweizer KMUwird KI insbesonderefür die Texterstellung genutzt –laut Bericht entsteht bereits jederzweite Text mit KI-Unterstützung Aber auch:80% fehlt es aktuell noch an KI-Kenntnissen. 20 Prozent derUnternehmen sind von KI überzeugt, 50 Prozentzufrieden, 30 Prozent unzufrieden. Mit der Vorstellung,dassKIKosten spart, räumt der Verband auf: KI senktkeine Ausgaben,sondern verlagert sie– etwa in Infrastruktur,Lizenzen, Schulungen und Datenschutz.

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Inklusive Arbeitskulturals Geheimrezept gegen Fachkräftemangel
Inklusionwirdheute hauptsächlich im Zusammenhang mit DiversitätoderDiskriminierung thematisiert. DieseSicht greift zu kurz.Geradefür KMUbietetsie grosse Vorteile, nichtzuletzt beider Bekämpfung desFachkräftemangels
JÉRÔME OGUEY
Um dem Fachkräftemangel wirksamzu begegnen, können Unternehmen auf bewährte Massnahmenwie attraktive Löhne,umfassende Sozialleistungen, flexible Arbeitszeiten und Weiterbildung setzen. Problematisch für viele KMU ist jedoch, dass sie sich diese Massnahmen aufgrund begrenzter Ressourcen oft nicht leisten können KMU sind häufig durch eine Rollenüberlastung gekennzeichnet, was zu einem Mangel an spezialisiertem Wissen für nicht zum Kerngeschäft gehörende Aufgaben führt. Im VergleichzuGrossunternehmen und Weltkonzernen, die umfassende Weiterbildungsprogramme, attraktive Zusatzleistungenund Karrieremöglichkeiten bieten, sind KMU oft im Nachteil. Inklusive Arbeitskulturenbasieren auf Offenheit, Respekt, Vertrauen, Transparenzund psychologischer Sicherheit. Hier fühlen sich Führungskräfte undMitarbeitende wertgeschätzt und sicher,ihreMeinungzuäussern und einenkonstruktivenBeitrag zumgrossen Ganzenzuleisten.Studien zeigen, dass Produktivitätund Engagement in solchen Kulturen höhersind alsinweniger inklusiven
Warum Inklusion wichtig ist Tragödien wie die Challenger-Explosion und die Deepwater-Horizon-Katastrophe sind zum Teil auf Arbeitskulturenzurückzuführen, die von Hierarchie,Angst undUnterdrückunggeprägt sind. Solche Kulturen sind nicht inklusiv –sie können alstoxisch bezeichnet werden –und führen dazu, dass MitarbeitendeMeinungen undBedenken nicht äussern, was zu schwerwiegenden Fehlern und Katastrophen führenkann. In inklusivenKulturenwerdendisruptive und abweichende Meinungen
nichtnur akzeptiert,sondern gefördert, da sie Innovation undExzellenz vorantreiben
Wasbedeutet Inklusion?
Inklusion ist etwas anders als Integration. Während Integration bedeutet, dasssichneueTeammitglieder an das bestehende System anpassen, erfordert Inklusion, dassdas bestehendeTeamoffen für den Einfluss der neuen Mitgliederist. Diesermöglichtes, vonihren Erfahrungen und Ideen zu profitieren,und fördert Kreativitätund Innovation. Inklusion hat zwei Dimensionen: Erstens,sichselbstbzw.sein«wahres Selbst»ausdrückenzukönnen (Einzigartigkeit),ohne negativeKonsequenzen befürchten zu müssen. Zweitens,als vollwertiges Mitglied des Teams/der Organisation akzeptiert zu werden (Zugehörigkeit). Eine inklusive Arbeitskulturzeigt sich darin,dasssichjede Person unabhängig von Alter,Geschlechtszugehörigkeit,Sprache,Kultur,Herkunftetcetera sowieArbeits- und Kommunikationsstil sicher undwertgeschätzt fühlt.
Der Nutzen von Inklusion Inklusion wird häufigimZusammenhang mit Vielfalt, Diversität oder auch Heterogenität genannt undinBezug auf unterrepräsentierte Gruppen und Diskriminierungdiskutiert.Dies istzwar richtig,greift aber zu kurz. Studien zeigen, dass Inklusion auch unabhängigvom Diversitätsmanagement Vorteilebietet.
Einige der wichtigsten Vorteile inklusiverArbeitskulturen sind:
Hohes Engagement: Mitarbeitende, diesicheinbezogen fühlen, setzen sich stärker für ihreArbeitein.
Hohe Produktivität: Höheres Engagement führt zu höherer Produktivität

InklusiveArbeitskulturen verbindenVielfalt und stärken Unternehmen nachhaltig.
HoheLoyalität: Inklusive Arbeitskulturenförderndie Loyalität der Mitarbeitenden und senken die Rekrutierungs-und Weiterbildungskosten
Stärkung der Arbeitgebermarke: Eine inklusive Kultur zieht Talente an und wirkt wieein Magnet.
HöhereZufriedenheit: Die Zufriedenheitder Mitarbeitendenist in einem inklusivenUmfeldhöher,was auch das Arbeitsklimaverbessert.
Besserepsychische Gesundheit: Inklusion verbessert die psychischeGesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.
GeringererechtlicheRisiken:Eine inklusive Kultur verringertdas Risiko von Rechtsstreitigkeiten aufgrund von Diskriminierungund Nichtkonformität.
Inklusionist einKonzept, vondem alle profitieren.Dies belegt eine Umfrage von Deloitte aus dem Jahr 2013.Darin gaben 61 Prozent der Befragtenzu, dass
sie sich gezwungen fühlten, Aspekte ihrer Identität, Meinungen oder Überzeugungen am Arbeitsplatz aktiv zu verbergen. Dieseauch als «Covering»bekannte Praxis giltals Strategiezur Anpassung an gesellschaftliche Normen, um das Risikovon Ausgrenzung und Benachteiligung zu verringern 45Prozent der weissenheterosexuellen Männergaben ebenfalls zu, sich auf die eine oder andereWeiseimBerufsalltagzuverstellen. Vonmehr Inklusion profitieren also wirklich alle.Esliegt auf der Hand, dass Mitarbeitende, die sich inkludiert fühlenund sichnicht verstellen müssen, keine wertvolle Zeit und Energie darauf verschwenden, Aspekte ihrer Identität, Meinungen oder Überzeugungen zu verbergen. Stattdessen können sie ihr volles Potenzial entfaltenund produktiv zumUnternehmenserfolg beitragen
Inklusion schrittweise fördern Inklusion nicht aktiv zu fördern, ist ein strategischerFehler. Ohne Inklusion bleibt das Innovations- und Leistungs-
potenzial vonVielfalt ungenutzt. Noch kritischer: Talentekönntendas Unternehmenschneller verlassen, wasden Fachkräftemangel weiter verschärft Auch KMU können Inklusion schrittweise und mit geringen Mittelnfördern Kurzprojekte wiedie Beratung derGeschäftsführung undder Personalabteilung,interaktive Workshopsund Coachingsfür Führungskräfte und der Einsatz von KI-Tools könnendazubeitragen, eine inklusive Kultur zu fördern. Die Vorteile einer inklusiven Arbeitskultur überwiegen beiweitem die anfänglichen Investitionen. Davonsollten sich Unternehmensleitungen und Führungskräfte überzeugen lassen. Letztlich geht es um die langfristige Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens.
Jérôme Oguey, Betriebsökonom FH und Coach, istGründer undGeschäftsführervon INLEAD®.Erbegleitet undbefähigtFührungskräfte in Leadership-, Team-und Inklusionsfragen.inlead.ch
Dieser Beitragist zuerst erschienen beiTopsoft,der SchweizerPlattformfür digitales Business. topsoft.ch
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GesundheitundVorsorge
Vier Beispiele, wieKMU dauerhaft erfolgreichsein können
Trotzerfolgreicher Tätigkeit stehen diemeisten KMU meistnicht im Rampenlicht. Vier «HiddenChampions» ausverschiedenen Branchen

FrédéricFüssenich, CEORigi-Bahnen
Rigi-Bahnen, die erste Bergbahn Europas



Ricola: Erfolg dank 13 Kräutern
FREDYGILGEN
Nein, manmuss kein Koloss sein, um als Unternehmen erfolgreichzusein–und dies auf Dauer.Viele SchweizerKMU haben dies eindrücklich gezeigt.Wichtig ist aber,dass man in der selbst gewählten Nische spitze oder sogar Weltspitze ist. Die Nische kann auchgeografischer Artsein, so die Nähe zur imposantenalpinen Bergwelt Eiger,Mönch undJungfrausinddie unverkennbaren Trümpfe dererfolgreichen Jungfrau- und Schilthornbahnen das Matterhornverhilft denZermatter Bergbahnen zu unbezahlbarer Aufmerksamkeit. Als «Königin derBerge» hat sich aber nicht einer dieser Dreiund Viertausender etabliert, sondern die Rigi.
«Die Rigi ist ein unglaublich attraktiver Berg»,sagt denn auch Frédéric Füssenich, CEO derRigi-Bahnen. «Mit einer einzigartigen Aussichtskombination auf Wasserund Berge.Aber klar,ein attraktiver Standort allein reicht bei Weitem nicht aus,umunternehmerisch erfolgreichzusein.»
Wichtig sei rechtzeitigesAgieren oder Reagieren: «Wir haben die Pandemieals Chancegesehen, uns zu verbessern. Es warnicht eine einzelne Massnahme,die den Erfolg gebracht hat, sondern viele kleineund grosse Entscheidungen, die uns Schritt für Schritt weitergebracht haben.»
Zentralsind für die Rigi-Bahnen Werte wie Teamgeist, Kundenorientierung und gelebteGastfreundschaft: «Diese Wertewerden sich auchinZukunft positiv aufden Unternehmenserfolg auswirken»,ist Füssenich überzeugt –sowie sieesinder Vergangenheit getan haben. In denletztenzehn Jahren hatsichder Aktienkurs mehr als verfünffacht
DerHauptsitz von Ricola liegtzwarin
Laufen an der Birs,das für seine Kräuterbonbons bekannteUnternehmen ist aber den Bergen eng verbunden: «Unser wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die Glaubwürdigkeit der MarkeRicola und wofürsie steht: fürProdukte, die die traditionellen 13 Schweizer Kräuterenthalten, dievon 80 verschiedenen Schweizer Bauern aus natürlichem Anbau bezogen werden, sowie für einen kompromisslosen Qualitätsanspruch» erklärtFirmenchef Thomas Meier. Unterscheidenwill sich Ricolaauch mit demMarkenauftritt, der auf den Werten eines Familienunternehmens aufbaut: «Wir sind kein Grosskonzern, sonderneinestolze,kleine Schweizer Unternehmung,die es international mit den Grossenaufnehmen kann.»
Seit mehr als 90 Jahren befindetsich Ricola auf Wachstumskurs,inden letzten Jahren folgteein Rekordjahr demanderen. Hinzu kommen Digitalisierungsprojekte, um dasFamilienunternehmen weltweit noch besserzuvernetzen.
Schlagenhauf, CEOSchlagenhauf
Schlagenhauf: Mitarbeitende als Haupttrumpf
Ohne Unterstützung einer so attraktiven Umgebung ist der vor 70 Jahren gegründeten Meilener Schlagenhauf der Wegauf denErfolgspfadgelungen. Dasklassische KMU hat sich auf Handwerksdienstleistungen spezialisiert. Geboten wirdeine breitePalette an Leistungen wieMaler-und Maurerarbeiten, Fassadenbau, Renovationen und Sanierungen. «Auf die Gefahr hin, dass es abgedroschen klingt: Unser Erfolg liegt an den langjährigen und tollen Mitarbeitenden»,sagt Rolf Schlagenhauf,Inhaber des Unternehmens. «Als Arbeitgeber legenwir Wert darauf, unseren Mitarbeitenden sichereund faireArbeitsplätze zu bieten.»Dementsprechend investiert dasUnternehmen vielindie Aus- und Weiterbildung Firmenchef Rolf Schlagenhauf hat sich das Ziel gesetzt, bis 2032 bester Arbeitgeber der Schweiz zu werden. Der Sieg beim «Swiss Arbeitgeber Award» in der Kategorie 250bis 999Mitarbeitendeist demMeilenerUnternehmen bereits 2024 gelungen.
Senn Development:Dank der Urbanisierung im Aufwind
Die St.GallerSenn Development hat sichauf die Entwicklung,Realisierung und Vermarktung von Immobilienprojekten spezialisiert. Dasmit rund 60 Mitarbeitenden überschaubareUnternehmenbietet Dienstleistungen wie den Kauf,die Überbauung,Verwaltung und den Verkauf von Immobilien an. Der Fokus liegt auf nachhaltigem Bauen und hoherarchitektonischer Qualität. «Zukunftsängstehaben wir nicht»,sagtGeschäftsführer Johannes Eisenhut. Die Basis desErfolgsmodells istdie Urbanisierung: «Immer mehr Städteinvestieren in verbesserte Lebens- und Arbeitsplatzqualität. Fürdie Denkweise unseres Unternehmens ist dieser Makrotrend zur qualitätsvollenUrbanisierung derperfekteNährboden.» DasKMU hatbereits bewiesen, dass es grosse Projekte stemmen kann. Es hat in den AllschwilerMain Campus mehr als eine halbe Milliarde investiert. Namhafte Firmen wie SKAN,Basilea und Johnson& Johnson sind inzwischen auf dem Campuseingezogen


Andrea Artho ArthoBodenideenAG



Prix SVCEspaceMittellandgeht2025 an Gasser
Ceramic
Die familiengeführte TonherstellerinGasserCeramic –ZiegeleiRapperswilLouis Gasser AG ausRapperswilBEist dieGewinnerin desfünfzehnten Prix SVCEspaceMittelland, einerrenommiertenAnerkennung fürKlein-und Mittelbetriebeinder Region
ALAIN HAUERT
Zum schon fünfzehntenMal war der Prix SVCEspace Mittelland Anlass für ein grosses Treffen der regionalen Wirtschaft im Kursaal Bern. Über 1300 Gäste aus Wirtschaft, Politik undMedien kamen zusammen,umnicht nur die Preisträger zu feiern, sondern auch wertvolle Verbindungen zu knüpfen und bestehendeKontaktezupflegen.
In seiner Ansprachehob Reto Portmann, OK-Präsident des Prix SVC Espace Mittelland und Leiter Corporate &Real Estate Bern beim SVCPresenting Partner UBS,die Bedeutungdes Preises hervor: «Der Prix SVCist weit mehrals eine Auszeichnung.Esist eine Anerkennung für Unternehmergeist, Innovationskraft undden Mut, den es braucht, um in unserer dynamischen undwettbewerbsorientierten Welt erfolgreich zu sein.» Dabei betonte Portmannauch die Rolle derUnternehmen als Arbeitgeber
in derRegionund ihreVerantwortung fürdie Gesellschaft.
Tradition trifft Innovation
DieEhregebührte diesesJahr Gasser Ceramic,einem Familienunternehmen, dassicherfolgreichauf die Herstellung von qualitativ hochwertigen Tonprodukten spezialisiert hat unddie Verbindung von alter Handwerkskunst mitmodernster Technologie meisterlich beherrscht. Mitrund 200Mitarbeitern, zehnProduktionslinien undsechs Brennöfenan vier StandortengehörtGasser Ceramic zu den führendenHerstellern von Tonwareninder Schweiz.
Jürg Schwarzenbach, Präsident der Jury und bekannt aus der TV-Sendung «Die Höhleder Löwen»,zeichnete das Unternehmeninseiner Laudatio aus: «An Gassers kommt man nicht vorbei. Bereits am Tagdes Jurybesuchs haben wirdie Begeisterung und denStolz der
SVC–Swiss VentureClub
«Wir inspirieren KMU.» Getreu diesem Motto stellt der SVC(SwissVenture Club) seit über 20 Jahren erfolgreiche Unternehmen ins Lichtder Öffentlichkeit. Mit dem SVC-Podcast «KMUStorys» und rund 20 regionalen Events pro Jahr bietet der unabhängige,non-profitorientierte Verein Inspiration, Netzwerk und Dialog für die über 3600Mitglieder aus allen Branchenund Regionen. An denPrix SVCVeranstaltungenin allen Schweizer Wirtschaftsregionen be-
wiesen bereitsmehr als400 Preisträgerfirmen die Vielfalt,Qualitätund Exzellenz derSchweizerKMU Die nächste Preisverleihungfindet am 22.Mai 2025 im KKLinLuzern statt (PrixSVC Zentralschweiz)
QR-Code scannen fürmehr Bilder und Informationen
Der Prix SVCfeiert Unternehmergeist und Innovationskraft.
Mitarbeitenden, für dieses traditionelle Unternehmen zu arbeiten,gespürt.»
Weitere Auszeichnungen
Auch andereUnternehmenwurden mit einemPrix SVCEspace Mittelland ausgezeichnet, darunter der Beschichtungsspezialist Platit aus Selzach SO,die Leinenweberei Schwob aus Burgdorf BE, die Solartechnik-FirmaMegasol Energie aus Deitingen SO undder HolzverarbeiterOLWOaus Worb BE

Presenting Partner: UBS-Schweiz-Chefin Sabine Keller-Bussehielt eine Keynote

SchweizerUnternehmen beweisen Anpassungsfähigkeitund Flexibilität
Gastbeitrag Die geopolitischeLagestelltkleineund mittlere Unternehmeninder Schweizvor grosse Herausforderungen. Gleichzeitigbeweisensie eindrücklich ihrhohes Mass an Anpassungs-und Reaktionsfähigkeit
ALAIN CONTE, UBS HEAD CORPORATE & REAL ESTATEBANKING SWITZERLAND
Unternehmensind weiterhin konfrontiert mit Herausforderungenwie derGewinnung gut ausgebildeter Fachkräfte, demEinhaltenkomplexer Regulierungsanforderungenoderdem richtigen Umgang mitMarktschwankungen,etwa im Zuge der geopolitischen Spannungen und protektionistischer Tendenzen. Beim Fachkräftemangel sahen wir zwar jüngst eine leichteEntschärfung, diese sollte abernicht darüber hinwegtäuschen, dass das Thema in der Schweiz weiterhin deutlichspürbar ist. DasRekrutierenund Haltengesuchter Spezialistinnen und Spezialisten bleibt eine bedeutende Herausforderung
WieKMU überzeugen
Viele kleine und mittlereUnternehmen setzen deshalb auf dieWeiterbildung ihrer Mitarbeitenden, Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung und setzen Anreizewie flexible Arbeitsmodelle, zum BeispielHomeoffice-Möglichkeiten.KMU überzeugen zudem oft mit flachen Hierarchien,kurzen Kommunikationswegen und der Möglichkeit, den Mitarbeitendenmehr Verantwortungzuübertragen.
Die sogenanntenESG alsTeilder Nachhaltigkeitsstrategiesindfür KMU in der Schweiz ebenfalls ein Fokus

ESGsteht für Environment, Social, Governance undbewertet dieNachhaltigkeit einer Firma anhand von Umwelt-, gesellschaftlichenund Unternehmensführungskriterien. Die Bedeutung dieser Themen erstreckt sich auch auf Lieferketten undProdukte.
Nicht auf Erfolgen ausruhen
Zu Liquidität kommen
UBSunterstütztKMU aktiv dabei, ihre Ziele zu erreichen undihr Wachstum zu finanzieren.Wirstehen Unternehmerinnen und Unternehmern mit unsererExpertise zurSeite undbringen Impulse ein. In einemdynamischen und wettbewerbsintensivenMarktumfeld istInnovation entscheidend. Sie ermöglicht es KMU,sich vonder Konkurrenz abzuheben,neue Märkte zu erschliessen und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Durchgezielte Unterstützung könnensie ihrePosition stärken undsich an veränderte Marktbedingungen anpassen.UBS stellt ausserdem rund 350 Milliarden Franken für dieSchweizer Wirtschaft in Form von Krediten zur Verfügung –damit könnte man rund 28 Mal den Baudes Gotthard-Basistunnels finanzieren.
Unserer Erfahrung nach ist das ein weitererwichtigerPunkt: KMU benötigenunkompliziertenZugang zu zusätzlicher Liquidität. UBSbietetdafür den innovativenInstantBusinessCredit,ein digitales Tool, das in unser E-Banking integriert istund unseren Kunden schnellen Zugangzueiner Vielzahlvon Kreditprodukten ermöglicht.
Innovationist dasHerzstückvielererfolgreicher Unternehmen und hat in den letzten Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass SchweizerUnternehmenihrePosition auf demMarkt stärkenkonnten. DurchNeuentwicklungen, Verbesserungen und Optimierung von Prozessen und Produkten konnte eine solide Basis für Wachstum undErfolg geschaffen werden. Dochauf diesen Erfolgensollte man sich nicht ausruhen. Derintensive Austausch mitKundinnenund Kundenaus dem KMU-Bereich zeigtimmer wieder, wie wichtig diese strategischenThemen für Unternehmen sind. Wohin entwickeltsich dieFirma langfristig? Wie positioniertman sichauf demMarkt? WelcheTrends und Gesetze beeinflussendie Branche?Und wiegehtman mit künstlicher Intelligenz um? Die ganzheitliche Beantwortung solcher Fragen und deren Umsetzung in die Unternehmensstrategie sind entscheidend. KMU müssen heute in verschiedenen Szenarienund Alternativendenken. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Finanzierungsstrategie: Hat die Firma Wachstumspläne?Wie sieht dieInvestitionsplanung aus?
Generalversammlungen perWhatsapp?
DiejährlichenGeneral-oderGesellschafterversammlungen beiAGs undGmbHs stehen an.Was müssen Verwaltungsräteund Geschäftsführerzwingendbeachten? Welche Rechte stehen Aktionären undGesellschaftern zu?
ANDRÉ BRUNSCHWEILER
Die General- oder Gesellschafterversammlungen (GV)ist innert sechs Monaten nach Abschluss desGeschäftsjahresdurchzuführen. Dieses endet fürdie meisten Gesellschaften mit dem Kalenderjahr übereinstimmt, ist der Stichtag Ende Juni.Kommt es zu Verspätungen droht mangels Wiederwahldes Verwaltungsräte (VR) der Verlust der Handlungsfähigkeit. DasRechtder GmbH verweist im Wesentlichen aufdas Recht der AG,weshalb dieser Artikel grundsätzlich nicht zwischen diesenGesellschaftsformenunterscheidet.
Einladung und Durchführung durch den VR
VonGesetzes wegenmussder VR mindestens 20 Tage vor der GV einladen. Bei GmbHs kann die Friststatutarisch auf 10 Tage verkürzt werden. Mit der Einladung sind dieTraktanden undBeschlussanträge anzukündigen; dieJahresrechnung –alsoBilanz, Erfolgsrechnung und Anhang –ist ebenfalls zur Verfügung zu stellen sowieder Revisionsbericht, falls ein Revisor besteht. Bei einem Verstoss können Beschlüsseder GV angefochtenwerden.
Sofern dieStatutendiesvorsehen, könnenGVs virtuell stattfinden,als TeamsMeeting oder per Telefonkonferenz Auch hybride GVs sind möglich. Zudem könnenGV-Beschlüsse schriftlich gefasst werden, zum Beispiel auf dem Zirkularweg,aber auch «in elektronischer Form» Dies ermöglicht eine Beschlussfassung auch per Whatsapp. Jedoch kannjeder Aktionär eine münd-
liche Beratung verlangen und damit eine schriftliche oderelektronischeBeschlussfassung verhindern.
Auch beieiner virtuellenGVmuss jeder Teilnehmer Anträge undFragen stellen und an der Diskussionteilnehmen können. Beieiner Beschlussfassung per Whatsapp wirdder VR die Whatsapp-Kontenden jeweiligen Aktionären zuordnenund auchvermerken

VirtuelleGVs perWhatsappsinderlaubt, sofern die
müssen, wie viele Aktienstimmenjeweils vertreten sind
Infrastruktur,Dokumentation und rechtliche Folgen Der VR ist für dieInfrastruktur verantwortlich, dieerzur Verfügung stellt. Bei technischen Problemen wie Übertragungsfehlern undManipulationen muss der VR den Mangel beheben; ist dies nicht möglich, muss er die GV abbrechenund wiederholen. Eine Verletzung dieserPflichtenführt zur Anfechtbarkeit der Beschlüsse Oft geht vergessen, dass auch elektronisch gefasste Beschlüsse,etwa per Whatsapp, während zehnJahren aufzubewahrensind. Zu Dokumentationszwecken empfiehltessich, elektronisch gefassteBeschlüsse in einem sogenannten Erwahrungsprotokoll festzuhalten. Darinfasstder VR kurz das Prozedere zusammen und hält die gefassten Beschlüsse fest.Ein Erwahrungsprotokoll istfür Beschlüsse unumgänglich,die ins Handelsregistereinzutragen sind
Die wesentlichsten Aktionärsrechteander GV Aktionärekönnen an der GV persönlich teilnehmen odersich –vorbehältlich anderslautender Statuten –vertreten lassen. Neben dem Auskunftsrechthaben Aktionäremit mindestens fünf Prozent Aktienstimmendas Recht, Einsicht in die Geschäftsbücherzunehmen. DasAuskunfts- und Einsichtsrecht bezieht sich grundsätzlich auf alle Angelegenheitender Gesellschaft, soweit diese für die Ausübung derAktionärsrechte erforderlich sind. In einem Konzern kann dies sogar die Angelegenheiten von Tochtergesellschaften umfassen. DerVRdarfdie Auskunftnur aufgrund vonGeschäftsgeheimnissen oder «andererschutzwürdigerInteressen der Ge-
sellschaft» verweigern. In der Praxis nutzen VR diese Gummibegriffe oft, um unliebsame Fragen garnicht oder nur nichtssagend zu beantworten. Immerhin muss der VR eine Verweigerung schriftlich begründen, und dem Aktionär steht der Klageweg offen. BeiGmbHs sind Informationsrechte umfassender.DortkönnenGesellschaftervon der Geschäftsführung jederzeit Auskunft zu sämtlichenAngelegenheiten verlangen und Einsicht in Geschäftsbüchernehmen.
Entlastung des Verwaltungsrats als besonderer Fall
Zum typischen Traktandum einer ordentlichen GV gehören neben der Abnahme der Jahresrechnung,der Beschlussfassung überden Bilanzgewinn undder Wiederwahl derOrgane auchdie Entlastungdes Verwaltungsrats und der Geschäftsführung.Dies ist im Interesse des VR,dadies das Risiko von Verantwortlichkeitsklagendurch Aktionäre reduziert– zumindestfür dann bekannte Tatsachen.Für die Entlastung haben Personen, die in irgendeiner Weise an der Geschäftsführung teilgenommen haben, kein Stimmrecht. Wervom Stimmrecht ausgeschlossen ist,darf weder alsVertreter eines anderen Aktionärs mitwirken noch einen Vertreterfür seine Aktien bestimmen.
AndréBrunschweiler,Partner derAnwaltskanzleiLaliveinZürich, gibt aufKMUtoday.ch Antwortenauf juristischeFragen, dieSchweizerKMU beschäftigen können beziehungsweise beschäftigen sollten. QR-Code scannen für mehr Kolumnen zum ThemaKMU
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