Praxis Dr. Dennler (D)

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Der 15-Millionen-Franken-Mann

Der Sunrise-Chef André Krause profitiert von einem Mega-Bonusprogramm und erhält eine erstaunliche Vergütung nach dem Börsengang

MARKUS STÄDELI

Der Umsatz des Swisscom-Konkurrenten Sunrise ist letztes Jahr leicht geschrumpft und beträgt rund 3 Milliarden Franken. Dennoch wird der Sunrise-Chef André Krause fürstlich für seine Tätigkeit entlöhnt. Im Geschäftsbericht 2024 wird seine Gesamtvergütung mit 15,4 Millionen Franken ausgewiesen. Und der Vergütungsbericht zeigt nur den Zeitraum seit dem Börsengang am 15 November 2024 bis Ende Jahr – also für 6 Wochen. Der Grossteil des Fixlohns des Firmenchefs ist in diesen Zahlen folglich nicht berücksichtigt.

Was Krauses Entlöhnung so stark hochschiessen lässt, ist ein sogenannter Initial Award von 13,7 Millionen Franken im Zusammenhang mit dem Börsengang Dieses Bonusprogramm, das an Bedingungen geknüpft ist, soll die Interessen des Managements mit jenen der übrigen Aktionäre in Einklang bringen. Nicht nur Krause, sondern auch andere Geschäftsleitungsmitglieder von Sunrise partizipieren am Initial Award mit seinem Gesamtvolumen von 28,6 Millionen Franken Braucht das SunriseManagement einen besonderen finanziellen Anreiz dafür, dass es seinen Job auch wirklich im Sinne der Eigentümer von Sunrise erledigt?

Krause sagt der NZZ dass ein Grossteil des Bonus vom Erreichen «sehr sportlicher Ziele» nach vier Jahren abhängig sei. Und in diesem Fall würden alle Investoren stark profitieren Zudem verringere dieses Anreizsystem auch das Risiko, dass Mitglieder der Geschäftsleitung bald von Konkurrenten abgeworben würden.

Ein häufiges

3,5 Millionen Franken aus dem Bonusprogramm erhielt der CEO gleich in Cash Diesen Betrag kann Sunrise nur zurückfordern, falls Krause vor Ende Jahr von Bord gehen sollte 10,2 Millionen Franken des Initial Award werden in Aktien ausgerichtet, von denen zwei Drittel aber erst nach vier Jahren entsperrt werden – falls Sunrise die definierten Ziele erreicht Dies hängt von der Aktienkursentwicklung und den bis dahin bezahlten Dividenden ab – denn Sunrise möchte seine Aktien an der Börse als Dividendentitel positionieren. Sunrise schlägt der Generalversammlung für 2024 eine Dividendenausschüt-

tung von gesamthaft 240 Millionen Franken vor. Und deutet bereits an, dass diese im Folgejahr steigen sollen – falls es die Resultate erlauben Das Management-Entlöhnungssystem des Unternehmens ist derart kompliziert, dass es im Geschäftsbericht auf sechs Seiten erklärt werden muss

Manager mit Geld überschütten

Wie kommt eine doch eher kleine Firma auf die Idee, ein so ehrgeiziges Anreizprogramm aufzusetzen? Sunrise wurde von Liberty Global abgespalten, einem britisch-niederländisch-amerikanischen

Problem im Alter–dieVerengungdes Spinalkanals

Konzern mit Sitz auf den Bermudas Dieser ist dafür bekannt, sein Management mit Geld zu überschütten. Die Unternehmensgeschichte ist zudem geprägt von unzähligen Akquisitionen, Fusionen, Abspaltungen und Verkäufen von Firmen. Liberty Global ist zwar im TelekomGeschäft tätig gebärdet sich aber wie eine Investmentbank und maximiert die Eigenkapital-Renditen mit einem hohen Schuldenberg. Diese Strategie ist im Telekom-Geschäft, das regelmässige Cashflows abwirft, weniger riskant als bei einem Industrieunternehmen mit schwankenden Einnahmen.

Der Liberty-Global-Chef Mike Fries der nach der Abspaltung auch Verwaltungsratspräsident von Sunrise ist, taucht regelmässig in den Ranglisten der bestbezahlten Manager auf: Sein Salär für letztes Jahr ist noch nicht bekannt Dass er 2023 «nur» knapp 45 Millionen Dollar verdiente, war den schlechten Zeiten geschuldet. In normalen Jahren räumt Fries über 60 Millionen Dollar ab Ihm mag darum das Volumen des Initial-Award-Programms bei Sunrise nicht besonders üppig vorkommen. Im Schweizer Vergleich sieht das anders aus: Christoph Aeschlimann, der Chef der ungleich grösseren Swisscom, verdiente letztes Jahr knapp 2 Millionen Franken. Dabei hat Aeschlimann per Ende 2024 eine Grossübernahme in Italien zum Abschluss gebracht, deren Synergien es der Swisscom ebenfalls ermöglichen sollen, die Dividenden deutlich anzuheben Sunrise hat trotz stagnierendem Umsatz solide gearbeitet, denn das Telekomgeschäft ist ein Verdrängungsmarkt, der

tendenziell schrumpft. Krause zeigt sich mit dem Geschäftsgang denn auch zufrieden: «Die Jahresergebnisse präsentieren sich wie erwartet, und wir haben unsere Guidance vollständig erreicht.» Guidance bedeutet im Jargon der Finanzbranche eine vorab kommunizierte Zielgrösse bei Umsatz, Gewinn, Cashflow oder anderen relevanten Zahlen. Die Firma konnte insbesondere neue Kunden gewinnen.

Wechselvolle

Firmengeschichte

Sunrise, ein Fusionsprodukt dreier Telekomfirmen, hat eine wechselhafte Geschichte Nach einem ersten Zusammenschluss kam das Unternehmen in den Besitz von Private-Equity-Eigentümern und wurde 2015 schon einmal an die Schweizer Börse gebracht. Später wollte die Firma UPC kaufen, den Schweizer Ableger von Liberty Global. Das scheiterte aber am hohen Übernahmepreis, den Sunrise für UPC hätte bezahlen müssen. Die Sunrise-Aktionäre stellten sich quer. In der Folge drehte UPC den Spiess um: Es kaufte Sunrise, anstatt sich von Sunrise übernehmen zu lassen. Nun ist Sunrise wieder ein unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen, an dem Mike Fries aber ein massgebliches Aktienpaket hält, auch über sogenannte Stimmrechtsaktien: Diese ermöglichen es dem Verwaltungsratspräsidenten, mit einem Zehntel des Kapitaleinsatzes denselben Einfluss auszuüben, wie ihn andere Aktionäre haben Solange eine Gestalt wie Fries am Ruder sei, könne man weitere Turbulenzen nie ausschliessen, sagt ein Sunrise-Angestellter

Die Wirbelsäule enthält einen knöchernenKanal, denSpinalkanal, der wichtige Nervenvom Gehirn bisindie Körperperipherie schützt.Mit zunehmendemAlter kann es zu einerSpinalkanalstenose, also einerVerengung, kommen,die typische Beschwerden verursacht.

Das Team derWirbelsäulenund Schmerz-Clinic widmet sichseit20Jahrender Diagnostik undBehandlung von Rückenschmerzen.

Wieso kommt dieSpinalkanalstenose überwiegend im Alter vor? Mitdem Alternehmen die Abnützungen an der Wirbelsäule zu.Diese Veränderungen beanspruchenPlatzim knöchernen Spinalkanal, in demauch die Nervenverlaufen. Istder Platz aufgebraucht, werden die Nerveneingeengt. Es kommt zursogenannten Spinalkanalstenose.

Wassinddie Symptome einer Spinalkanalstenose?

Typisch sind Schmerzen im KreuzundGesässbereich, welche in die Beine ausstrahlen und beim Gehen zunehmen. Die Betroffenen müssen beim Gehen regelmässige Pausen einlegen, in denen dieSymptome dann rückläufig sind. Weitere häufige Symptome sind eine Schwäche in den Beinen, Gefühlsstörungen, Missempfindungen, Muskelkaterartiges Ziehen oder Kribbeln. Besonders im Frühstadium der Erkrankung sind dieBeschwerden oftschwierig zu deuten.

Welche Untersuchungen führen zur Diagnose einerSpinalkanalstenose?

Erste Hinweise auf die Erkrankung liefert bereits das Gesprächmit dem Patienten. Danachfolgtdie weitere Abklärung mittels MRIund Röntgen.

Ist immer eine spezialärztliche Beratung nötig?

DasTeam: Dr.med.JürgenKlasen,

«Eine Operation ist bis ins hohe Patientenaltermöglich –und hatsogar grundsätzlicheinesehr guteErfolgsrate.»

Beieiner Diagnose der Spinalkanalstenose, empfehlen wirdie Beurteilung durcheinen spezialisiertenWirbelsäulenchirurgen.Die Operationmuss dabei nicht zwingendimVordergrund stehen.Esgeht darum,aufzuklären unddie Behandlungoptimal zu planen.

Ist einekonservative Therapie verfügbar? BeimildenBeschwerden, diedie Alltagsaktivitäten wenig Einschränken, kann meist zugewartetwerden.Be-

Die häufigsten Symptome einer Spinalkanalstenose

•Rückenschmerzen, diein dieBeine ausstrahlenund sich je nachBelastung verändern.

•Zunahme derSymptome beimGehen und Besserung der Symptomebeim Sitzen oder Ausruhen.

•Empfindungsstörungen an den Beinen,wie Kribbeln, Taubheitoderein unangenehmes Druckgefühl

•Schwächeinden Beinen diesichdurch einunsicheres Gangbildoder schnelle Ermüdung äussern kann.

troffene können regelmässig Schmerzmittel einnehmenund Physiotherapien absolvieren. GezielteSchmerzspritzen, sogenannte Infiltrationen, können die Therapie ergänzen.Allerdings verringern diese Massnahmen dieVerengungnicht

Und beistärkeren Beschwerden? Bei stärkeren Beschwerdenist eine Operation nötig. In derRegel wird diese minimalinvasiv-mikrochirurgisch durchgeführt,sodasssie auch von älterenPatienten guttoleriert wird

TretenLähmungserscheinungen auf, mussunter Umständen sehr rasch gehandeltwerden

Wieist die Prognose beider Behandlung einer Spinalkanalstenose? Die Prognose ist, beikorrekterDiagnose,grundsätzlich sehr gut. Sehr oft sind die ausstrahlenden Schmerzen unmittelbarnachder Operationbereits deutlich besser oderverschwinden ganz

Informieren Sie sichhier:

Klinik Hirslanden

+4144387 37 40

wsc@wsc.ch, wirbelschmerz.ch Rücken- oder Ischiasbeschwerden?

Witellikerstrasse 40,8032Zürich

Für einen Grossteil des Bonus muss André Krause «sehr sportliche Ziele» erreichen PD

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