Krimis, Kontroversen, Kochrezepte – Das Regionale in den Dritten der ARD

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Joachim Trebbe/Eva Spittka

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Das Regionale in den Dritten der ARD – mit aktuellen Programmanalysen von rbb und SWR

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Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung Frankfurt am Main 2019

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1


OBS-Arbeitspapier 36 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte ISSN: 2365-1962 (nur online) Herausgeber: Otto Brenner Stiftung Jupp Legrand Wilhelm-Leuschner-Straße 79 D-60329 Frankfurt am Main Tel.: 069-6693-2810 Fax: 069-6693-2786 E-Mail: info@otto-brenner-stiftung.de www.otto-brenner-stiftung.de Autor*innen: Joachim Trebbe/Eva Spittka Freie Universität Berlin Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Arbeitsstelle Medienanalyse und Forschungsmethoden Garystraße 55 D-14195 Berlin E-Mail: Joachim.Trebbe@fu-berlin.de Telefon: 030-83857875 Redaktion: Lilian Emonds (OBS) Satz und Gestaltung: think and act – Agentur für strategische Kommunikation Titelbild: Collage: think and act unter Verwendung von Bildern von Falko Matte/Adobe Stock und karepa/Adobe Stock

Hinweis zu den Nutzungsbedingungen: Dieses  Arbeitspapier darf nur für nichtkommerzielle Zwecke im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und Beratung und ausschließlich in der von der Otto Brenner Stiftung veröffentlichten Fassung – vollständig und unverändert – von Dritten weitergegeben sowie öffentlich zugänglich gemacht werden. In den Arbeitspapieren werden die Ergebnisse der For-

Redaktionsschluss:

schungsförderung der Otto Brenner Stiftung dokumentiert

15.04.2019

und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für die Inhalte sind die Autorinnen und Autoren verantwortlich. Arbeitspa-

Wir danken der Hans-Böckler-Stiftung

piere erscheinen nur online, nicht als Printprodukt. Down-

für die Unterstützung bei der Veröffentlichung

load und weitere Informationen:

der Publikation.

www.otto-brenner-stiftung.de

2


Vorwort

Geleitwort

Vor mittlerweile sechs Jahren erschien das OBS-Arbeitspapier Nr. 12 „Zwischen Boulevard und Ratgeber-TV. Eine vergleichende Programmanalyse von SWR und NDR“. Nach zwei weiteren Ausgaben in den Jahren 2015 und 2017, die sich mit den Programmstrukturen und -inhalten des MDR und WDR (AP 17) bzw. des BR und hr (AP 25) beschäftigten, liegt nun die vorerst letzte Studie der Reihe vor, die sich mit den Programmangeboten des RBB und (erneut) des SWR-Fernsehens auseinandersetzt. Die Studien waren keine Auftragsforschung – auch wenn das vielfach so verstanden und kolportiert wurde –, sondern sind in Kooperation der Arbeitsstelle Medienanalyse der Freien Universität Berlin und der Otto Brenner Stiftung entstanden. Für das regionale Fernsehen in Deutschland waren objektivierbare Programmdaten Mangelware. Die „großen“ öffentlich-rechtlichen und privaten Programme wurden regelmäßig von den Landesmedienanstalten auf der einen und der ARD/ ZDF-­Medienkommission auf der anderen Seite untersucht und im Hinblick auf ihre Inhalte und Programmstrukturen zur fachlichen und öffentlichen Diskussion gestellt. Das war für die Dritten Programme der ARD schon lange nicht mehr der Fall gewesen. Es bestand Informations- und Forschungsbedarf. Es ist das Verdienst der Otto Brenner Stiftung, diese Forschung unterstützt, pu­bliziert und damit möglich gemacht zu haben. Die Studien sind in Zeiten entstanden, in denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht nur unter hohem ökonomischem Legitimationsdruck stand (und steht), sondern auch rechtspopulistischen Angriffen und Diffamierungen ausgesetzt war. Dies erklärt vielleicht zum Teil, dass die Rezeption der Studien mehr durch PR-Schlachten mit den öffentlich-recht­lichen Pressestellen als durch eine Reflexion der Ergebnisse gekennzeichnet war. Hier und da gab es aber dennoch einen konstruktiven Austausch zwischen den Autor*innen und den Macher*innen in den Redaktionen. Die Studienergebnisse zeigen ein öffentlich-rechtliches Programmangebot, das sich deutlich regional und informa­ tionsorientiert profiliert – auch wenn diese Profilbildung häufig nicht gemeinsam auftritt. Außerdem sind Programmübernahmen und Wiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD aus der Perspektive der Programmökonomie nachvollziehbar, im Zuge der De-Linea­risierung des Fernsehens aber ein Anachronismus. Der Dank der Autorinnen und Autoren der Reihe gilt der Otto Brenner Stiftung verbunden mit der Hoffnung und der Bitte, auf diesem medienpolitischen Forschungsfeld weiterhin aktiv zu bleiben.

Prof. Dr. Joachim Trebbe Freie Universität Berlin Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

Berlin, im April 2019 3


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Vorwort

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte – die Dritten Programme der ARD sind viel­fältig. Politische Entwicklungen und gesellschaftliche Kontroversen werden in Nachrichten- und Magazinbeiträgen abgebildet und Zuschauer*innen mit Kochshows und Produkttests für den Alltag beraten, während Krimis und Quizshows für Unterhaltung sorgen. In welcher Zusammensetzung und mit welcher Priorisierung die öffentlich-rechtlichen Programme diese drei Themenfelder jedoch abdecken (sollten), hat in der Vergangenheit immer wieder zu Debatten geführt. Die seit 2013 von der Otto Brenner Stiftung veröffentlichten Studien zur programmstrukturellen und inhalt­lichen Ausrichtung der Dritten Programme waren dabei oftmals der Auslöser – konnten sie doch andeuten, dass das politische Informationsangebot immer wieder der leichten Unterhaltung geopfert wurde. Jetzt wird mit der Untersuchung des rbb und einer wiederholten Analyse des SWR-Programmes durch die profilierten und routinierten Kommunikations­ wissenschaftler*innen Joachim Trebbe und Eva Spittka unsere Reihe abgeschlossen. Die Ergebnisse bleiben ambivalent. Einerseits kann konstatiert werden: Der SWR hat Reformen durchgeführt, die messbar einige Kritikpunkte der früheren Studie (2013) abgemildert haben. So wurden im Jahr 2018 deutlich weniger Wieder­holungen gesendet, während der Anteil der tagesaktuellen Information in fernsehpublizistischen Erstsendungen verdoppelt wurde. Andererseits bleibt die Frage, ob knapp fünf Prozent Sendezeit (rbb: 12,2 %) für kontroverse Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausreichen, um den Programmauftrag der „Information und Bildung“ zur „freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung“ (Staatsvertrag SWR) zu erfüllen? Auch die von den Autor*innen im Zeitverlauf der Untersuchungen konstatierte Tendenz zur Verschiebung der Programmanteile in Richtung Unterhaltung (rbb: 34 %, SWR: 37 %) muss unter diesem Aspekt diskutiert werden. Um eine produktive Diskussion zu ermöglichen, ist es aus Sicht von Stiftung und Autor*innen allerdings notwendig, dass die Verantwortlichen in den Sendern ihre aggressive Verteidigungshaltung bei jeglicher Programmkritik ablegen und ihre zugeknöpfte Informationspolitik aufgeben. Konkurrenzangebote und Nutzungs­ gewohnheiten verändern das Fernsehen und verlangen Reaktionen. Eine breite öffentliche Debatte über weitere Reformen sollte dabei – mit Blick auf die Akzeptanz in der Bevölkerung – auch im Eigeninteresse der Sender liegen.

Jupp Legrand Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung

4

Frankfurt a. M., im April 2019


Inhalt

Inhalt

1 Einführung............................................................................................................... 6 2

Fragestellung und Forschungskontext........................................................................7

3

Konzeption und Methode.........................................................................................10 3.1 Untersuchungsobjekte...................................................................................................11 3.2 Untersuchungszeitraum.................................................................................................13 3.3 Untersuchungsinstrumente........................................................................................... 14 3.4 Durchführung der Codierung.......................................................................................... 16 3.5 Validität und Reliabilität................................................................................................ 16 3.6 Analyseperspektiven und Aufbau des empirischen Teils................................................. 18

4

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR....................................................19 4.1 Produktionscharakteristika und Programmstruktur........................................................ 19 4.2 Informations- und Thematisierungsleistungen...............................................................28 4.3 Regionalberichterstattung............................................................................................. 36 4.3.1 Die Regionalberichterstattung im Gesamtprogramm............................................. 36 4.3.2 Die Regionalberichterstattung im Längsschnitt.....................................................44

5

Exkurs: Der SWR im Vergleich..................................................................................50

6

Zusammenfassung und Diskussion......................................................................... 60

7 Fazit........................................................................................................................67 Anhang.................................................................................................................. 68

Hinweise zu den Autor*innen.........................................................................................68

Literatur........................................................................................................................69

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen......................................................................71

5


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

1 Einführung

Seit 2012 werden an der Arbeitsstelle Me-

schen Instrument untersucht, das bereits bei

dienanalyse/Forschungsmethoden der Freien

der Analyse der anderen Dritten Programme

Universität Berlin in regelmäßigen Abstän-

zum Einsatz kam. Darüber hinaus wurden

den Studien zu den Programmleistungen der

einschlägige Regionalnachrichtenmagazine

Dritten Programme der ARD durchgeführt. Die

und -nachrichtensendungen dieser zwei Lan-

hier vorgelegte Untersuchung gehört in diese

desprogramme ausgewählt, während dreier

Reihe und komplettiert die Untersuchung der

weiterer, also insgesamt vier, Kalenderwo-

Regionalprogramme als Gegenstand inhalts-

chen aufgezeichnet und vertieft untersucht. In

analytischer Struktur- und Themenanalysen.

dieser Längsschnittanalyse liegt der Schwer-

An die teilweise kontrovers diskutierten

punkt auf den regionalen Themenbeiträgen.

Befunde der Vorgängerstudien soll mittels der

Im Folgenden werden die Ergebnisse der

hier vorgelegten Untersuchung des Rundfunks

Untersuchung detailliert dargestellt und inter-

Berlin-­Brandenburg (rbb) und des Südwest-

pretiert. Strukturelle Gemeinsamkeiten, Unter-

rundfunks Rheinland-Pfalz (SWR) angeknüpft

schiede und etwaige aktuelle Trends werden

werden. Im Fokus der bisherigen Analysen stand

durch die Vergleiche mit den Vorgängerstudien

2012 schon einmal das Programm­angebot des

herausgearbeitet.

Südwestrundfunks, verbunden mit dem Blick

Nach dieser Einführung werden im zwei-

auf den Norddeutschen Rundfunk (NDR). 2014

ten Kapitel zunächst die konkrete Fragestel-

wurden der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR)

lung und der Forschungskontext erläutert. Die

und der Westdeutsche Rundfunk (WDR) analy-

Darstellung der Untersuchungskonzeption

siert, eine dritte Publikation bezog sich 2016

und der inhaltsanalytischen Methode folgen

auf den Bayerischen Rundfunk (BR) und den

im dritten Kapitel. Im Mittelpunkt dieses Be-

Hessischen Rundfunk (hr) (vgl. Trebbe 2013,

richts steht die vergleichende Darstellung der

Trebbe et al. 2015, Spittka et al. 2017). Alle

Ergebnisse. Programmstrukturen, Informa-

diese Untersuchungen sind ähnlich konzipiert,

tions- und Thematisierungsleistungen werden

um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Es

in Kapitel 4 ebenso ausführlich skizziert wie

handelt sich bei den Studien um quantitative

die Regional- und Lokalberichterstattung. Ne-

und vergleichende Inhaltsanalysen.

ben der Diskussion der aktuellen Daten liegt

1

In der aktuellen Untersuchung wurden je-

ein weiterer Fokus auf dem Vergleich der bei-

weils eine Landesversion, rbb Brandenburg

den SWR-Erhebungen (Kapitel 5). In Kapitel 6

und SWR Rheinland-Pfalz, im April 2018 inner-

werden die wichtigsten Ergebnisse noch ein-

halb einer natürlichen Kalenderwoche aufge-

mal zusammengefasst und diskutiert. Den Ab-

zeichnet und mit dem gleichen inhaltsanalyti-

schluss bildet ein kurzes Fazit in Kapitel 7.

1 Die Datenerhebungen fanden in den Jahren 2012, 2014 sowie 2016 statt. Die Publikationen erfolgten jeweils im darauffolgenden Jahr.

6


Fragestellung und Forschungskontext

2 Fragestellung und Forschungskontext

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist derzeit

klassische Fernsehnutzung bezogen auf die

– nicht nur in Deutschland – einer Diskus­

Gesamtbevölkerung nichts an ihrer Attraktivi-

sion über seine Notwendigkeit ausgesetzt. Es

tät eingebüßt“ (Zubayr/Gerhard 2018: 102). In

ist eine Debatte darüber entbrannt, welchen

einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des

Mehrwert („Public Value“) das duale Rund-

Westdeutschen Rundfunks gaben 65 Prozent

funksystem einer Gesellschaft bietet und ob

der Wahlberechtigten in Deutschland das Fern-

die Kosten auch in Einklang mit dem Nutzen

sehen als Hauptquelle für politische Informa-

stehen. Die Programmanbieter stehen unter

tionen an, auf dem zweiten Platz folgten mit

„Rechtfertigungsdruck, und ein Ende der De-

50 Prozent Tageszeitungen und das Internet

batte ist nicht abzusehen“ (Aigner 2018: 3).

im Allgemeinen (35 Prozent) (Infratest dimap

Zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zählen

2018: 33). Werden Reichweiten und Markt-

auch die Dritten Programme der ARD: der

anteile als Maßstab genommen, gehören die

rische Rundfunk (BR), der Hessische Baye­

Dritten Programme nach wie vor zu den belieb-

Rundfunk (hr), der Mitteldeutsche Rundfunk

testen und erfolgreichsten TV-Sendern. 2017 ist

(MDR), der Norddeutsche Rundfunk (NDR),

der Markanteil aller Dritten – im Vergleich zum

der Westdeutsche Rundfunk (WDR) sowie der

vorangegangenen Jahr – gestiegen, und zwar

Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) und der

auf 12,8 Prozent. Die acht größten Fernsehvoll-

Südwestrundfunk (SWR).

programme, ARD/Das Erste, ZDF, RTL, RTL II und

Im Juni 2018 startete die ARD unter dem

VOX, Sat.1, ProSieben sowie kabel eins, haben

Motto „Wir sind Deins. ARD“ eine deutsch-

dagegen allesamt Marktanteile verloren (Zu-

landweite Public-Value-Aktion (ARD 2018) mit

bayr/Gerhard 2018: 107). Nicht so die Dritten

Spots in Fernsehen, Radio und Internet. Als

Programme – in der Mediennutzungsforschung

Reaktion auf die öffentliche Debatte soll auch

gilt die Regionalität, das Interesse an Nach-

in Zukunft der Wert des öffentlich-rechtlichen

richten aus dem direkten Umfeld, als wichtiges

Rundfunks deutlicher kommuniziert werden.

Motiv für die Fernsehnutzung.

Karola Wille, MDR-Intendantin und ARD-Vor-

Der gesellschaftliche Auftrag ist in den

sitzende in den Jahren 2016 und 2017, erklärt

Rundfunkgesetzen und im Rundfunkstaatsver-

den Gedanken hinter dieser Aktion wie folgt:

trag verankert. Die Programmanbieter sollen

„Unser gemeinsamer freier Rundfunk leistet

„durch die Herstellung und Verbreitung ihrer

einen wichtigen Beitrag für unser Gemein­

Angebote als Medium und Faktor des Prozesses

wesen und unsere Demokratie. Genau dar-

freier individueller und öffentlicher Meinungs-

über wollen wir mit den Menschen, die un-

bildung“ (RStV 2018) mitwirken. Dieser Auftrag

seren Rundfunk solidarisch finanzieren, ins

ist ebenso Ausgangspunkt der hier vorgeleg-

Gespräch kommen“ (ARD 2018).

ten Analyse wie auch der bereits 2001 selbst

Trotz aller Diskussionen und einer stetig

von den Programmveranstaltern formulierte

wachsenden digitalen Konkurrenz, „hat die

Anspruch an die Dritten Programme: „Sie ver-

7


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

mitteln den Menschen in den Regionen, dass

Daten zur Angebotsstruktur vorliegen. Das

ihr Sender ihre Sorgen, Nöte und Freuden,

Instrumentarium ist anschlussfähig an die bis

die Lebensbedingungen, Eigenarten, Tradi­

zum Jahr 2018 kontinuierlich durchgeführte

tionen und historisch gewachsenen Beson-

Fernsehprogrammforschung der deutschen

derheiten ernst nimmt. Die Dritten tragen in

Landes­medienanstalten.2 Hier wurden seit

besonderem Maße zur Identifikation mit der

1998 die acht reichweitenstärksten deutschen

Heimat und zur Inte­gration in das Umfeld bei“

Fernsehvollprogramme auf der Ebene von

(ARD-Gremienvorsitzende 2001: 5). Gerade

Sendungen und Beiträgen untersucht (zuletzt

vor dem Hintergrund eines föderalen Staates

GöfaK Medien­forschung GmbH 2018). Das For-

und der deutsch-deutschen Trennungs- und

schungsdesign erlaubt vor allem die Erhebung

Wieder­vereinigungsgeschichte kann regiona-

und den Vergleich struktureller und inhaltlicher

les Fernsehprogramm als ein zentraler Faktor

Ähnlichkeiten und spezifischer Programmpro-

gration gesehen nationaler politischer Inte­

file. Bei der hier durchgeführten Anwendung

werden (Rost 2004). Folglich ist es eine nor-

auf die Dritten Programme liegt der Fokus in be-

mative Betrachtungsweise, die folgendem

sonderer Weise auf den regionalspezifischen

Forschungsinteresse zugrunde liegt: In wel-

Programm- und Thematisierungsleistungen.

cher Weise und in welchem Umfang erfüllen

Sowohl beim Rundfunk Berlin Branden-

die Dritten Programme der ARD ihren Leis-

burg (rbb) als auch beim Südwestdeutschen

tungsauftrag?

Rundfunk (SWR) handelt es sich um Mehrlän-

Als 2012 mit dieser Studienreihe begonnen

deranstalten. Der rbb erreicht bundesweit ei-

wurde, musste in Bezug auf aktuelle, inhalts-

nen Marktanteil von 1,3 Prozent, das ist im Ver-

analytisch gewonnene Zahlen zum Programm­

gleich aller Dritten der vorletzte Platz. Der SWR

angebot der Dritten ein Forschungsdesiderat

dagegen liegt mit 1,9 Prozent an vierter Stelle

festgestellt werden (Trebbe 2013). Die ARD/

(Zubayr/Gerhard 2018). Wird die Region Berlin-­

ZDF-Medienkommission gibt zwar eine Fern-

Brandenburg betrachtet, erzielte der rbb im

sehprogrammforschung in Auftrag (zuletzt

vergangenen Jahr 2017 einen Marktanteil von

Krüger 2018), diese schließt aber die Dritten

5,9 Prozent (rbb 2018). Der Marktanteil beim

Programme nicht mit ein.

SWR liegt in Baden-Württemberg bei 6,1 Pro-

Mit der hier vorgelegten, vierten Inhalts-

zent, in Rheinland-Pfalz bei 7,3 Prozent und für

analyse der Regionalprogramme der ARD sind

das gesamte Sendegebiet (inklusive Saarland)

nun alle Dritten Programme einmal (im Fall

bei 6,5 Prozent (SWR 2018).

des SWR sogar wiederholt) untersucht wor-

Im Herbst 2017 startete der rbb eine um-

den, sodass verlässliche und vergleichbare

fassende Programmreform, es soll „mehr und

2 Die Landesmedienanstalten haben in der Zwischenzeit entschieden, die privaten Fernsehvollprogramme in Deutschland nicht mehr kontinuierlich untersuchen zu lassen.

8


Fragestellung und Forschungskontext

attraktiveres Programm“ gesendet werden,

derer das SWR Fernsehen „regionaler, klarer,

wie Programmdirektor Jan Schulte-Kelling-

verständlicher und moderner“ (SWR 2013)

haus erklärte (rbb 2017). Die starke regionale

werden sollte. Der Fokus lag auf der Schärfung

Fokussierung bleibt bestehen: „Wir senden

des regionalen Profils (SWR 2013). Hier wird es

von September an vier von fünf Werktagen zur

im Folgenden besonders interessant sein, die

Hauptsendezeit ein eigenes Programm aus

Zahlen aus 2012 mit denen der aktuellen Erhe-

unserer Region für die Menschen in unserem

bung zu vergleichen (vgl. Kapitel 5).

Sende­gebiet“ (rbb 2017). Auch der Schwer-

Ziel dieser Untersuchung ist es, die Positio­

punkt des SWR liegt erklärtermaßen auf und in

nierung von rbb und SWR mit ihrem jeweili-

der Region, wie anhand der Eigenbeschreibung

gen Programmangebot herauszuarbeiten. Ne-

deutlich wird: „Aktualität und Regionalität ste-

ben der Erhebung der Programmstruktur und

hen im Fokus aller SWR Programmangebote

Analyse der fernsehpublizistischen, also allen

– in Radio, Fernsehen und im Web. Sie stel-

potenziell informierenden, Formate liegt das

len die Menschen im Südwesten in den Mittel-

besondere Augenmerk auf der Thematisierung

punkt, erzählen ihre Geschichten und bilden

regionaler Themen, Ereignisse und Akteure.

ihr Lebensgefühl ab“ (SWR 2018). Bereits im

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Er-

Juli 2013 kündigte der SWR-Intendant Peter

gebnissen der Vorgängerstudien werden eben-

Boudgoust eine Programmreform an, im Zuge

falls in den Blick genommen.

9


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

3 Konzeption und Methode

Beim Untersuchungsdesign handelt es sich,

Dabei ist zunächst zwischen der Quer- und

wie auch bei den vorangegangenen Studien,

der Längsschnittanalyse zu unterscheiden. Die

um quantitative Inhaltsanalysen vollständi-

Querschnittanalyse umfasst das gesamte ge-

ger, 24 Stunden umfassender Programmtage,

sendete Programm einer natürlichen Woche,

die im Rahmen natürlicher Kalenderwochen

folglich insgesamt pro Sender 168 Stunden

erhoben wurden. Das Untersuchungsmate­

Fernsehmaterial. Bei der Längsschnittanalyse

rial stammt aus jeweils zwei miteinander verKonzeption und Methode

werden in einem Zeitraum von vier Wochen je

schränkten Untersuchungszeiträumen und

Programm jeweils zwei bewusst ausgewählte

3

3

Beim Untersuchungsdesign handelt es sich, wie auch bei den vorangegangenen Studien, um wird in einem dreistufigen Verfahren kategoriSendungen der regionalen Fernsehpublizistik quantitative Inhaltsanalysen vollständiger, 24 Stunden umfassender Programmtage, die im siert (vgl. Abb. 1). täglich vertieft untersucht. Rahmen natürlicher Kalenderwochen erhoben wurden.4 Das Untersuchungsmaterial stammt aus jeweils zwei miteinander verschränkten Untersuchungszeiträumen und wird in einem Abbildung 1 dreistufigen Verfahren kategorisiert (vgl. Abb. 1). Schematische Darstellung des Untersuchungsdesigns

Abbildung 1: Schematische Darstellung des Untersuchungsdesigns Querschnittsanalyse:

Längsschnittanalyse:

Eine natürliche Woche (7 x 24 Std.)

Vier natürliche Wochen Regionalnachrichten & Regionalnachrichtenmagazine (28 x ca. 1 Std.)

Sendungsanalyse: Gesamtprogramm

Beitragsanalyse:

Beitragsanalyse:

Fernsehpublizistische Sendungen

Fernsehpublizistische Sendungen

Regionalanalyse:

Regionalanalyse:

Beiträge mit Regionalbezug

Beiträge mit Regionalbezug

Dabei ist zunächst zwischen der Quer- und der Längsschnittanalyse zu unterscheiden. Quelle: eigene Die Darstellung. Querschnittanalyse umfasst das gesamte gesendete Programm einer natürlichen Woche, folglich insgesamt pro Sender 168 Stunden Fernsehmaterial. Bei der Längsschnittanalyse 3 Die Vergleichsdaten der aktuellen und der Vorgängerstudien stammen naturgemäß aus unterschiedlichen Unterwerden in einem Zeitraum von vier Wochen je Programm jeweils zwei bewusst ausgewähltedie suchungszeiträumen (2012–2018). Sie unterscheiden sich im Hinblick auf die jeweils aktuelle Nachrichtenlage, zwischenzeitlich durchgeführten Programreformen und die jeweils aktuellen Marktkonstellationen. Das identische, Sendungen der regionalen Fernsehpublizistik täglich erlaubt vertieft wiederholt eingesetzte Untersuchungsinstrumentarium vor untersucht. allem die Erhebung und Beschreibung struktureller Gemeinsamkeiten und Unterschiede der untersuchten Programme.

10

Die erste Untersuchungsstufe bildet die Sendungsanalyse. Das Gesamtangebot der Programme wird in Hinblick auf Struktur und Produktionscharakteristika erfasst. Die Kategorisierung erfolgt anhand von Format-, Genre- und Produktionsaspekten. Im Ergebnis steht eine Zuordnung zu den Programmsparten fiktionale Fernsehunterhaltung (Filme und Serien), nonfiktionale Fernsehunterhaltung (Shows und Spiele) sowie Fernsehpublizistik (Sendungen


Konzeption und Methode

Die erste Untersuchungsstufe bildet die Sendungsanalyse. Das Gesamtangebot der

und Gemeinsamkeiten eignen sich diese Sender für eine vergleichende Analyse.

Programme wird in Hinblick auf Struktur

Zum einen handelt es sich sowohl beim

und Produktionscharakteristika erfasst. Die

rbb als auch beim SWR um Dritte Programme

Kate­gorisierung erfolgt anhand von Format-,

der ARD, folglich um regionale Fernsehvoll-

Genre-­und Produktionsaspekten. Im Ergebnis

programme. rbb und SWR sind Mehrländer­

steht eine Zuordnung zu den Programmspar-

anstalten. Der rbb macht Programm für Berlin

ten fiktio­nale Fernsehunterhaltung (Filme und

und Brandenburg. Der SWR sendet für Baden-­

Serien), nonfiktionale Fernsehunterhaltung

Württemberg und Rheinland-Pfalz. Hier kommt

(Shows und Spiele) sowie Fernsehpublizis-

noch eine Besonderheit hinzu: Eine weitere

tik (Sendungen mit der Chance auf journa-

Landesrundfunkanstalt, der Saarländische

listische Berichterstattung und Information)

Rundfunk, ist beteiligt. Der SR ist aufgrund sei-

(Weiß et al. 2018: 59 f.).

ner Größe nicht dazu in der Lage, ein eigenes

Diejenigen Programmangebote, die als

Fernsehvollprogramm zu bieten.

Fernsehpublizistik, also potenziell informie-

Das grundlegende Programmformat ähnelt

rend, eingestuft wurden, werden innerhalb

sich in entscheidenden Punkten. rbb und SWR

der Beitragsanalyse thematisch weitergehend

senden beide ein Mantelprogramm, das zeit-

untersucht. Für die Stufe der Regionalanaly-

gleich in den beteiligten Bundesländern emp-

se wird eine weitere Selektion vorgenom-

fangbar ist. In den Landesversionen werden

men. Diejenigen Beiträge, die innerhalb der

regionale Auseinanderschaltungen aus den

Fernseh­publizistik einen Regionalbezug auf-

verschiedenen Regionalstudios gesendet. Aus

weisen, sich also über Themen, Akteure oder

diesen Gegebenheiten ergibt sich eine grund-

Ereignisse in irgendeiner Form auf Orte in

legende Frage dieser Studie: Wie (bzw. aus

Brandenburg oder Rheinland-Pfalz beziehen,

welchen Anteilen aus dem gemeinsamen Pro-

werden in Hinblick auf diese, im Kontext des

gramm und den regionalen Auseinanderschal-

jeweiligen Bundeslandes besondere Themati-

tungen) setzen sich die Programmleistungen

sierungsleistung genauer analysiert.

von rbb und SWR zusammen? Die Untersuchung ist als Quer- und Längs-

3.1 Untersuchungsobjekte

schnittstudie aufgebaut. In der Querschnitt­ analyse wird das gesamte Programmangebot

Die inhaltsanalytische Untersuchung bezieht

des rbb (Landesversion Brandenburg) und

sich auf das Programmangebot des Rundfunks

des SWR (Landesversion Rheinland-Pfalz)

Berlin Brandenburg (in der Landesversion

systematisch kategorisiert. Das Gesamtpro-

für Brandenburg) und das Angebot des Süd-

gramm umfasst neben Sendungen auch alle

westfunks (in der Landesversion für Rhein-

Programm­elemente, die über den Tag ausge-

land-Pfalz). Aufgrund struktureller Parallelen

strahlt werden, also auch Werbung, Programm­

11


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tabelle Tabelle 1 1

eigenwerbung in Form von Trailern oder andere

sammenhängenden Zeitraum von vier Wochen

unterbrechende Füllteile. Bei der Längsschnitt-

aufgezeichnet und analysiert. Dabei wird aus

studie erfolgt ein fokussierter, längerfristiger

Gründen der Vergleichbarkeit mit den Vorgän-

Blick auf jeweils zwei bewusst und mehrstufig

gerstudien darauf geachtet, dass die Anzahl

ausgewählte Sendungsformate der gewählten

der Sendungen, der Sendeplatz und die Sende­

Regionalversion. Diese werden in einem zu-

zeit sowie das Format der Sendungen überein-

stellt schematisch einen typischen Programmablauf für den Nachmittag und Vor-

abend an einem Wochentag von 16:00–20:00 Uhr des rbb und SWR dar.

Die Struktur des Nachmittags- und Vorabendprogramms des rbb und SWR

Tabelle 1: Die Struktur des Nachmittags- und Vorabendprogramms des rbb und SWR rbb Sendung

Ausstrahlunga (in hh:mm)

SWR Format

Sendung

Ausstrahlunga (in hh:mm)

Format

rbb aktuell b/d

16:00

Regionalnachrichten

SWR Aktuell RheinlandPfalzc

16:00

Regionale Schlagzeilen

Wer weiß denn sowas?

16:15

Quizsendung

Kaffee oder Tee

16:05

Sonstiges fernsehpublizistisches Format

rbb aktuellb

17:00

Regionale Schlagzeilen

SWR Aktuell RheinlandPfalz c

17:00

Regionalnachrichten

Nashorn, Zebra & Co.

17:05

Doku-Soap

Kaffee oder Tee

17:05

Sonstiges fernsehpublizistisches Format

Sandmännchen

17:55

Kindersendung

SWR Aktuell RheinlandPfalz c/d

18:00

Regionalnachrichten

rbb UM6

18:00

Regionalmagazin

Rheinland-Pfalz Wetter

18:10

Regionale Wetternachrichten

rbb Wetter

18:27

Regionale Wetternachrichten

Mensch, Leute!

18:15

Dokumentation

zibb

18:30

Regionalmagazin

Landesschau RheinlandPfalzc

18:45

Regionalmagazin

rbb Wetter

19:27

Regionale Wetternachrichten

SWR Aktuell RheinlandPfalz c/d

19:30

Regionalnachrichtenmagazin

Brandenburg aktuellc/d

19:30

Regionalnachrichten magazin

Rheinland-Pfalz Wetterb

19:57

Regionale Wetternachrichten

1 Ausstrahlungsdatum: 23.04.2018.

a Ausstrahlungsdatum: 23.04.2018. Seitdem dem01. 01.September September2018 2018wird wird den Sendeplätzen 16:00 und 17:00 15- bzw. 5-minütige b 2 Seit aufauf den Sendeplätzen 16:00 und 17:00 UhrUhr die die 15- bzw. 5-minütige NachrichtenNachrichtensendung rbb24 ausgestrahlt. sendung rbb24 ausgestrahlt. RegionaleAuseinanderschaltung. Auseinanderschaltung. c 3 Regionale d 4 Format Formatder derLängsschnittstudie. Längsschnittstudie.

Für die Längsschnittanalyse wurden je eine regionale Nachrichtensendung und ein RegionalQuelle: eigene Darstellung. nachrichtenmagazin ausgewählt. Dabei handelt es sich um Formate, deren Fokus erstens auf regionaler Berichterstattung liegt und die zweitens vor allem aktuelle, politische Themen be12

handeln. Dies betrifft folgende Sendungen und Ausstrahlungszeiten: rbb


Konzeption und Methode

stimmt.4 Tabelle 1 stellt schematisch einen ty-

se werden in den jüngeren Untersuchungen

pischen Programmablauf für den Nachmittag

der Dritten auch Sendezeitreformen deutlich.

und Vorabend an einem Wochentag von 16.00

Für inhaltliche vergleichende Darstellungen

bis 20.00 Uhr des rbb und SWR dar.

ist die Formatähnlichkeit entscheidender als

Für die Längsschnittanalyse wurden je

platz. Aus diesem Grund wurde der Sende­

eine regionale Nachrichtensendung und ein

beim rbb als klassische, universelle Nachrich-

Regionalnachrichtenmagazin ausgewählt. Da-

tensendung mit regionalem Schwerpunkt ein

bei handelt es sich um Formate, deren Fokus

Format aus dem Nachmittagsprogramm ge-

erstens auf regionaler Berichterstattung liegt

wählt, beim SWR das entsprechende Format

und die zweitens vor allem aktuelle, politische

im Vorabendprogramm.

Themen behandeln. Dies betrifft folgende Sendungen und Ausstrahlungszeiten:

Bei der Querschnittanalyse handelt es sich um

rbb rbb aktuell (Montag bis Freitag, 16.00 bis 16.15 Uhr) Brandenburg aktuell (täglich, 19.30 bis

3.2 Untersuchungszeitraum

20.00 Uhr)

SWR

5

SWR aktuell Rheinland-Pfalz (täglich, 18.00 bis 18.10 Uhr) SWR aktuell Rheinland-Pfalz (Montag bis Samstag, 19.30 bis 20.00 Uhr)

die Untersuchung einer natürlichen Woche, das heißt, von sieben aufeinanderfolgenden Tagen. Sowohl für den rbb als auch für den SWR werden insgesamt 168 Programmstunden (7 Tage x 24 Stunden) Fernsehmaterial ausgewertet. Wie in der Vorgängeruntersuchung des BR und des hr wurde eine Woche aus dem April gewählt, es handelt sich dabei um die 17. Kalenderwoche, beginnend am Montag, 23. April 2018, und endend am Sonntag, 29. April 2018.6

Ähnlich wie im Bayerischen Rundfunk (Spittka

Für die Längsschnittanalyse, in der die

et al. 2017: 9 ff.) beginnt das Regionalnach-

Regionalformate längerfristig beobachtet wer-

richten-Angebot des rbb schon vor dem tradi-

den, wird ein Zeitraum von vier Wochen, also

tionellen Vorabendprogramm. Möglicherwei-

28 aufeinanderfolgenden Tagen, untersucht. Es

4 Vgl. dazu die Auswahl der Sendungen im Bericht zur NDR/SWR-Studie (Trebbe 2013: Kap. 3). 5 Das 2012 analysierte 15-minütige Nachrichtenformat Landesschau Rheinland-Pfalz aktuell läuft in der Erhebungs­ woche 2018 nicht mehr. Dafür wurde die regionale Nachrichtensendung SWR aktuell Rheinland-Pfalz codiert. Analog zum Regionalnachrichtenmagazin Brandenburg aktuell wurde in der Stichprobe 2018 SWR Aktuell Rheinland-Pfalz untersucht. Bei der in der Stichprobe 2012 codierten SWR Landesschau Rheinland-Pfalz handelte es sich um ein Regionalmagazin ohne Nachrichtenblock. Da der Fokus der Analyse vor allem auf der aktuellen politischen Bericht­erstattung liegt (vgl. hierzu Spittka et al. 2017: 9) und die vergleichende Perspektive die Auswertungen der Querschnitt­analyse dominiert, wurde hier die Auswahl angepasst. 6 Ein Sendetag beginnt, gemäß der Konvention der AGF Videoforschung, um 3 Uhr und endet um 3 Uhr des Folgetages.

13


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

handelt sich dabei um die Kalenderwochen 17

Bei den drei Analyseebenen wird jeweils

bis 20 im Jahr 2018 bzw. den Zeitraum 23. April

trichterförmig vorgegangen. Auf der Ebene

2018 bis 20. Mai 2018. Die erste der untersuch-

der Sendungsanalyse werden Daten erhoben,

ten Wochen entspricht dem Untersuchungs-

mittels derer Aussagen über die strukturel-

zeitraum der Querschnittstudie. Drei Feiertage

le Vielfalt des Programmangebots getroffen

(Maifeiertag, Himmelfahrt, Pfingstsonntag)

werden können. Ziel ist hier die Erfassung

wurden mit den entsprechenden Wochentagen

der Programmstrukturmerkmale ebenso wie

der Folgewoche (KW 21) ersetzt, um die Verzer-

der

rung der Stichprobe durch programm­externe

chungseinheiten auf dieser Stufe sind neben

Ereignisse zu vermeiden.

den Sendungen (bzw. Sendungsteilen) auch

Produktionscharakteristika.

Untersu-

Werbeblöcke, Programmtrailer oder Sponsor­

3.3 Untersuchungsinstrumente

14

hinweise. Für die Erhebung der Produktionscharakteristika werden Programmübernah-

Das Untersuchungsdesign besteht aus den

men zwischen Sendern, mögliche Lizenz-

drei Stufen Sendungs-, Beitrags- und Regional­

programme, kurzfristige Wieder­holungen,

analyse.

die Sendefrequenz sowie Produktionsdaten

Sowohl für die Sendungs- als auch für die

(Eigen- oder Kaufproduk­tion, Herkunft, Alter)

Beitragsanalyse wurde ein Untersuchungsins­

erfasst. Vor allem aber werden Variablen ab-

trument entwickelt, das auf der Basis der

gefragt, die auf die Spezifika der Regional-

Methode der kontinuierlichen Programmfor-

programme ausgerichtet sind. Neben den

schung der Landesmedienanstalten – kurz

regionalen

„ALM-­ Studie“ – (GöfaK Medienforschung

das Übernahmen, Wiederholungen bzw. zeit-

GmbH 2018) für die spezifischen Angebote

versetzte Übernahmen aus dem Ersten Pro-

und Programmformate der Dritten Programme

gramm oder aus den Sendungen anderer Re-

der ARD angepasst wurde. Für die Untersu-

gionalfenster (vgl. Kapitel 4.1) und besondere

chung der regionalen Thematisierungsleistun-

Sendungsformen, die typischerweise nur in

gen, der dritten Stufe, wurde das vorhandene

den Dritten Programmen vorkommen. Dazu

Ins­trument aus den Vorgängerstudien für die

zählen z. B. fremdsprachige Sendungen oder

Programme von SWR und NDR, WDR und MDR

Sendungen für Gehörlose. Zudem erfolgt die

sowie BR und hr erneut verwendet, um die

Kategorisierung der Sendungen in drei große

Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten.

Programmsparten. Zum einen handelt es sich

Das für die dritte Stufe genutzte Codebuch

dabei um die fiktionale Fernsehunterhaltung

ist aus den Ergebnissen von Vorgängerstu-

(u. a. Kinospielfilme, Fernsehfilme, Fernseh­

dien entstanden (vgl. u. a. Kolb et al. 2013;

serien oder gescriptete Reality-TV-Formate),

Volpers et al. 2012; Trebbe/Maurer 1999;

zum anderen die nonfiktionale Fernsehunter-

Trebbe 1998).

haltung (u. a. Unterhaltungsshows oder Cas-

Auseinanderschaltungen

sind


Konzeption und Methode

ting-/Coaching-/Improvementformate)7. Für

mensegmente, die auf verschiedene, normativ

die Informationsleistung zentral ist schließlich

begründete Funktionsbereiche verweisen:

die Kategorie der Fernsehpublizistik. Das verwendete Codebuch ermöglicht, die Sendungen sehr genau zu differenzieren. Beispiels-

Politik und gesellschaftliche Kontroversen

bildung),

weise sind Aussagen darüber möglich, ob es sich um eine Hauptnachrichtensendung oder eine Nachrichtensendung mit spezifischem

Sach- und Ratgeberpublizistik (Funktionsbereich: Information/Bildung/ Beratung) sowie

Themenschwerpunkt handelt oder welchem Genre (Komödie, Drama etc.) ein fiktionales Programm­angebot zuzuordnen ist. Die klassifizierten fernsehpublizistischen

(Funktionsbereich: Information/Meinungs-

Unterhaltungspublizistik

(Funktionsbereich: Information und Unterhaltung).

Programmangebote werden dann auf der

Die thematische Codierung erfolgt anhand von

Ebene der Beitragsanalyse weiter untersucht.

14 Erhebungsdimensionen. Neben der detail-

Dabei handelt es sich um potenziell informie-

lierten Erfassung der Themenstruktur werden

rende Formate wie Nachrichten und Magazine,

auch formale und inhaltliche Kategorien (z. B.

Reportagen und Dokumentationen, Talkforma-

Aktualität, journalistische Darstellungsfor-

te sowie Sportsendungen etc. Erhoben werden

men, Beratungselemente) erhoben.

hier sowohl die inhaltlich-thematische Vielfalt

Auf der Ebene der Regionalanalyse werden

als auch Indikatoren für die gesellschaftliche

ausschließlich die innerhalb der Fernsehpu-

Relevanz. Die meisten dieser Formate beste-

blizistik als thematisch klassifizierbaren Bei-

hen aus mehreren thematisch oder formal zu

träge mit einem inhaltlichen Bezug zum jewei-

trennenden Beiträgen, diese bilden die ein-

ligen Bundeslang, Brandenburg bzw. Rhein-

zelnen Untersuchungseinheiten der Beitrags­

land-Pfalz, vertiefend untersucht.8 Wie bei der

analyse. Das Ergebnis ist eine detaillierte

Beitragsanalyse bilden auch hier thematisch

Darstellung der Themenstruktur auf der Ebene

voneinander zu unterscheidende Beiträge die

einzelner Formate und für das jeweilige Ge-

einzelnen Untersuchungseinheiten. Als Erstes

samtprogramm.

steht immer die Frage, über welche Thematisie-

Unterschieden werden in der Kategorie Fernsehpublizistik im Grundsatz also drei The-

rungsleistung der Regionalbezug hergestellt wird.

7 Bei Coaching- und Improvementformaten handelt es sich um Sendungen, die nach dem Makeover-Prinzip aufgebaut sind. Typischerweise handelt es sich hierbei um die Themen Gesundheit, Alltag oder „Schöner Wohnen“ (Weiß/Ahrens 2012: 74). 8 Kreuzwiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD wurden aus der Regionalanalyse ausgeschlossen, d. h. Sendungen, die innerhalb von sieben Tagen vor ihrem Ausstrahlungszeitpunkt im Programm von rbb bzw. SWR im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt wurden, wurden nicht auf inhaltliche Regionalbezüge untersucht. Ziel ist es, die originäre regionale Programmleistung der untersuchten Dritten Programme zu erfassen.

15


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Es werden vier Varianten unterschieden: regionale Ereignisse, regionale Akteure, regionale Themen sowie regionale Konkretisierungen überregionaler bzw. universeller Themen. Für Regionale Akteure und Regionale Themen

forum (Wiki) zur Verfügung gestellt, so war ein zeitnaher und intensiver Austausch aller am Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich. Die Datenerhebung nahm dabei auf jeder Untersuchungsstufe jeweils rund acht Wochen ein (drei Wochen Codierschulung, eine Woche Codierung des Reliabilitätstests, vier Wochen Codierung des Materials).

folgt im Anschluss eine Detailanalyse durch eine Zuordnung zu gesellschaftlichen Subsystemen wie Politik oder Wirtschaft etc. bzw. The-

3.5 Validität und Reliabilität

menbereichen wie Service oder Human Touch

In der empirischen Sozialforschung sind Vali­

(Berichterstattung über Angst- und Zerstreu-

dität und Reliabilität wichtige Gütekriterien

ungsthemen).

für die Aussagekraft eines Forschungsdesigns bzw. Untersuchungsinstrumentes. Die Frage

3.4 Durchführung der Codierung Die digitale Aufzeichnung des Untersuchungs-

ist, ob die angewandte Methode die Gewinnung zuverlässiger und objektivierbarer Daten im Sinne der Forschungsfrage erlaubt.

materials via Satellit erfolgt an der Arbeits-

Das eingesetzte Codebuch ist langjährig er-

stelle Medienanalyse/Forschungsmethoden

probt, kontinuierlich weiterentwickelt worden

an der Freien Universität Berlin. Durch einen

und im Rahmen der Fernsehprogrammforschung

Datums- und Zeitcode ist die sekundengenaue

als Methode zur Analyse von Programmstruk-

Vermessung der untersuchten Sendungen und

turen und Themenvielfalt anerkannt. Zudem

Beiträge möglich. Das Codierteam bestand aus

ist es auf die spezifischen Anforderungen der

zwei Studierenden , die bereits Erfahrung in

dieser Studie zugrunde liegenden Fragestellun-

der kontinuierlichen Programmforschung der

gen angepasst. Wie beschrieben (vgl. Abschnitt

Medienanstalten bzw. dem Pendant für das

3.3), wurde das Instrument für die Erhebung

Schweizer Fernsehen gesammelt haben. Das

regionaler Fernsehpublizistik erweitert, sodass

Untersuchungsmaterial wurde gleichmäßig

die spezifischen Thematisierungsleistungen

und nicht programmspezifisch verteilt. Neben

der Dritten Programme erfasst werden können.

analogem Hilfsmaterial (Programmankündi-

Das Untersuchungsinstrument hat sich in den

gungen und Fernsehprogrammzeitschriften)

Vorgängerstudien (vgl. Trebbe 2013; Trebbe

wurde den Codiererinnen und Codierern eine

et al. 2015 sowie Spittka et al. 2017) bewährt

Wissensdatenbank inklusive Diskussions­

und wurde unverändert verwendet.

9

9 Wir bedanken uns bei Leonard Kamps und Chiara Siewert für die engagierte Mitarbeit.

16


Konzeption und Methode

Auch die Längsschnittanalyse trägt zur Si-

codierungen durchgeführt und die Ergebnisse

cherung der Zuverlässigkeit und Gültigkeit der

im Team diskutiert. Diese Schulungen sind das

Daten bei. Durch die längerfristige Beobach-

wichtigste Instrument zur Sicherung der Zuver-

tung (Zeitraum von vier Wochen) der Regional-

lässigkeit und Reproduzierbarkeit der erhobe-

berichterstattung steigt die Unabhängigkeit

nen Daten: Inwieweit werden zuverlässig (von

der Ergebnisse von programmexternen Ereig-

verschiedenen Mitgliedern der Forschungs-

nissen oder spezifischen Thematisierungen

gruppe und/oder zu verschiedenen ZeitpunkSchulungssitzungen durchgeführt. Die Codiererinnen und Codierer lernen die Forschungsinnerhalb des Untersuchungszeitraums. ten) identische Ergebnisse erzielt? konzeption und das konkrete Untersuchungsinstrument kennen. Binnen insgesamt sechs Die Erfahrungen nicht nur, aber auch inZur Überprüfung dieses Gütekriteriums Wochen werden mehrfach Probecodierungen durchgeführt und die Ergebnisse im Team disnerhalb der Studien zu den Dritten Program-

wurden auf jeder Analyseebene Intercoder-­

intensive Schulungssitzungen durchgeführt.

bis 65 Untersuchungseinheiten umfassen

Diese Schulungen sind das wichtigste Instrument durchgeführt, zur Sicherungderen der Zuverlässigkeit Reliabilitätstests menkutiert. haben gezeigt, dass umfangreiche SchuErgebundmaßgeblich Reproduzierbarkeit der Reliabilität erhobenen Daten: Inwieweitals werden zuverlässig (von verschielungen sind für die nisse durchweg sehr gut zu bezeichnen Mitgliedern der Forschungsgruppe und/oder verschiedenen Zeitpunkten) der denen Untersuchung. Es werden sowohl vor der sind. Mittelszu gesonderter Analysen von Pro- identiSendungsals auch vorerzielt? der Beitragscodierung grammaufzeichnungen, die pro Test etwa 45 sche Ergebnisse Zur Überprüfung dieses Gütekriteriums wurden auf jeder Analyseebene Intercoder-ReliabiliDie Codiererinnen und Codierer lernen die For(vgl. Tab. 2), wird dabei überprüft, inwieweit tätstests durchgeführt, deren Ergebnisse durchweg als sehrCodiererinnen gut zu bezeichnen sind. Mittels schungskonzeption und das konkrete Unter­ die verschiedenen und Codiegesonderter Analysen Programmaufzeichnungen, die proidentisch Test etwa 45-65bzw. Untersusuchungsinstrument kennen.von Binnen insgerer dasselbe Material verorten chungseinheiten umfassen (vgl. ProbeTab. 2), wird dabei überprüft, inwieweit die verschiedenen samt sechs Wochen werden mehrfach codieren. Codiererinnen und Codierer dasselbe Material identisch verorten bzw. codieren.

Tabelle 2

Tabelle 2

Übersicht über die Reliabilitätskoeffizienten

Übersicht über die Reliabilitätskoeffizienten Übereinstimmung in Prozent Testdimensionen

Untersuchungseinheiten

Holsti-Koeffizienta

Festlegung der Untersuchungseinheiten

49

100,0

Codierung der Untersuchungseinheiten

43

99,6

Festlegung der Untersuchungseinheiten

65

98,5

Codierung der Untersuchungseinheiten

62

95,0

53

97,6

Sendungsanalyse

Beitragsanalyse

Regionalanalyse Codierung der Untersuchungseinheiten

1 „[D]er Koeffizient[drückt] [drückt]das das Verhältnis mittleren Übereinstimmung aller paarweisen Codiererkombinationen zur a „[D]er Koeffizient Verhältnis derder mittleren Übereinstimmung aller paarweisen Codiererkombinationen allerCodierungen Codierungen[…] […]aus“ aus“ (Früh 2017: 181). zurdurchschnittlichen durchschnittlichen Gesamtzahl Gesamtzahl aller (Früh 2017: 181). eigene Darstellung. Wie Tabelle 2 zeigt, wurden insgesamt fünf unterschiedliche Tests getrenntQuelle: voneinander durchgeführt und ausgewertet. Zwei beziehen sich auf die Festlegung der Untersuchungseinheiten der Sendungs- und der Beitragsanalyse. Die drei anderen Tests haben die Codierung der Variablen der Sendungs-, der Beitrags- und der Regionalanalyse zum Gegenstand.

Der ausgewiesene Wert gibt für jeden Test an, wie hoch die Übereinstimmung zwischen den

17


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Wie Tabelle 2 zeigt, wurden insgesamt fünf

aufgeteilt nach den drei bereits erläuterten

unterschiedliche Tests getrennt voneinander

Untersuchungsstufen. Wie auch bei den bis-

durchgeführt und ausgewertet. Zwei beziehen

herigen Analysen bildet der durchschnittliche

sich auf die Festlegung der Untersuchungsein-

24-Stunden-­Tag der gesamten Woche, also von

heiten der Sendungs- und der Beitragsanalyse.

Montag bis Sonntag, den empirischen Bezugs-

Die drei anderen Tests haben die Codierung der

rahmen. Dies ist die Basis für alle Berechnun-

Variablen der Sendungs-, der Beitrags- und der

gen und Prozentuierungen (Abschnitte 4.1, 4.2

Regionalanalyse zum Gegenstand.

sowie 4.3.1). Sowohl für die erste als auch die

Der ausgewiesene Wert gibt für jeden Test

zweite Untersuchungsstufe, die Sendungsana-

an, wie hoch die Übereinstimmung zwischen

lyse (Abschnitt 4.1) und die Beitragsanalyse

den beiden Codierenden war. Die identische

(Abschnitt 4.2) werden die Daten mit denen der

Codierung lag bei allen fünf Tests bei mindes-

bereits analysierten Dritten Programme in Be-

tens 95,0 Prozent und bescheinigt damit allen

ziehung gesetzt. So lassen sich Unterschiede

drei Untersuchungsstufen eine ausgezeichne-

und Gemeinsamkeiten herausarbeiten.

te Reliabilität.

Daran anschließend, werden die Ergebnisse der Regionalanalyse (Abschnitt 4.3.1) skiz-

3.6 Analyseperspektiven und Aufbau des empirischen Teils

Sendetag im Querschnitt einer gesamten Woche den empirischen Bezugsrahmen, ebenso

Im folgenden Ergebnisteil werden die zentralen

dienen die Vorgängerstudien als Vergleichs-

Ergebnisse aller Teiluntersuchungen ausführ-

punkt.

lich vorgestellt – und auch im Hinblick auf die

In Abschnitt 4.3.2 werden die Befunde

Vorgängerstudien bzw. Vergleichsergebnisse

der regionalanalytischen Längsschnittstudie

erläutert. In der Querschnittanalyse werden

beschrieben. Basis dieser Analysestufe sind

die aktuell erhobenen Programmdaten von rbb

jeweils eine bewusst ausgewählte regionale

und SWR gemeinsam mit den Befunden zu BR

Nachrichtensendung und ein Regionalnach-

und hr aus 2016 (Spittka et al. 2017), WDR und

richtenmagazin, die über vier Wochen hinweg

MDR aus 2014 (Trebbe et al. 2015) und SWR und

erfasst und ausgewertet wurden. Die Werte

NR aus 2012 (Trebbe 2013) aufbereitet und in

entsprechen also jeweils dem Anteil an den

Beziehung gesetzt.

knapp 18 Programmstunden der ausgewählten

Zunächst werden die Ergebnisse der Querschnittsanalyse dargestellt, und zwar

18

ziert. Auch hier bildet der durchschnittliche

rbb-Regionalsendungen und den 14,5 Stunden des SWR.


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

4 Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

4.1 Produktionscharakteristika und Programmstruktur

4

ne Werbung gesendet wird10; dies ist auch bei rbb (Brandenburg) und SWR (Rheinland-Pfalz) der Fall.

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Werden die Basiselemente der Sendungsana-

Sponsorhinweise sind nur marginal ver-

lyse (vgl. Tabelle 3) in den Blick genommen,

treten. Die Zeit für Programmhinweise unter-

also die Frage beantwortet, wie die Programm-

scheidet sich dagegen deutlich. Der SWR in

4.1

Produktionscharakteristika und Programmstruktur

Werdengrundsätzlich die Basiselemente Sendungsanalyse (vgl.Stichprobe Tabelle 3)weist in den genommen, also der aktuellen hierBlick mit durchveranstalter die zur der Verfügung schnittlich 19 Minuten pro Tag mit Abstand den die Frage beantwortet, wie die Programmveranstalter grundsätzlich die zur Verfügung stestehende Sendezeit füllen, zeigen sich Geniedrigsten WertMerkmal auf, beim aller rbb werden 53 Mi- Dritten meinsamkeiten: Merkmal allerzeigen untersuchten hende Sendezeit füllen, sich Gemeinsamkeiten: untersuchten nuten der gesendet täglichen Sendezeit mitist solcherlei Dritten Programmeististdie dieTatsache, Tatsache, dass dass keiProgramme keine Werbung wird11; dies auch bei rbb

(Brandenburg) und SWR (Rheinland-Pfalz) der Fall.

Tabelle 3

Tabelle 3der Basiselemente der Sendungsanalyse Zeitumfang

Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse Sendungsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a Basiselemente Sendungen Programmtrailer etc.h Werbung und Teleshoppingi Sponsoringj Gesamt

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

Herbst 2014

Herbst 2012

Rbb rbbb

SWRc

BRd

hr

WDRe

MDRf

SWRc

NDRg

23:06

23:40

21:18

23:33

23:32

23:10

23:32

23:23

0:53

0:19

2:42

0:27

0:28

0:49

0:28

0:37

-

0:01

0:01

0:00

0:00

-

0:01

0:00

0:00

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

1 Berechnungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr).

a Berechnungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 Stichproben: (23.–29.04.2018), Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). (15.–21.10.2012). um die dieLandesversion LandesversionBrandenburg Brandenburg des rbb Fernsehens. b 2 Es handelt sich um des rbb Fernsehens. Eshandelt c 3 Es Es handelt desdes SWR Fernsehens. handeltsich sichum umdie dieLandesversion LandesversionRheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz SWR Fernsehens. d4 Es Es handelt Altbayern undund Franken des des BR Fernsehens. handeltsich sichum umdie dieRegionalversion Regionalversion Altbayern Franken BR Fernsehens. e Es handelt sich um die Regionalversion Köln des WDR Fernsehens. 5 Es handelt sich um die Regionalversion Köln des WDR Fernsehens. f Es handelt sich um die Landesversion Sachsen-Anhalt des MDR Fernsehens. handeltsich sichum umdie dieLandesversion LandesversionNiedersachsen Sachsen-Anhalt Fernsehens. g 6 Es Es handelt desdes NDRMDR Fernsehens. handeltwerden sich um die Landesversion Niedersachsen des NDRwie Fernsehens. h 7 Es Hierunter Programmverbindungen und -überbrückungen Programmtrailer, Programmhinweise, Webcams etc. zusammengefasst. 8 Hierunter Videoschleifen, werden Programmverbindungen und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, i Videoschleifen, 18, 45 und 45a RStV (2018). Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, Webcams etc. zusammengefasst. j Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018).

9 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). 10 Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018).

Quelle: eigene Darstellung.

Sponsorhinweise sind nur marginal vertreten. Die Zeit für Programmhinweise unterscheidet sich dagegen deutlich. Der SWR in der aktuellen Stichprobe weist hier mit durchschnittlich 10 Zum die Tag Dritten Programme vgl. den §§ 16 RStV (2018). 19Werbeverbot Minutenfür pro mit Abstand niedrigsten Wert auf, beim rbb werden 53 Minuten der täglichen Sendezeit mit solcherlei Programmhinweisen und -überbrückungen gefüllt. Das ist in der Rangfolge der untersuchten Dritten Programme über alle Stichproben hinweg gesehen der zweite Platz.12 Beispiele für Programmverbindungen oder redaktionelle Füllteile sind Trailer, Eigenpromotion der Sender oder Surftipps. Zum Vergleich die Werte der öffentlich-

19


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

rechtlichen Sender: ARD/Das Erste füllt an einem durchschnittlichen 24-Stunden-Tag 35 Minuten der Senderzeit mit Programm- und Senderpromotion, beim ZDF sind es 29 Minuten (vgl. GöfaK Medienforschung GmbH 2018). und -überbrückungen Regionale Programmhinweisen Auseinanderschaltungen

Regionale Auseinanderschaltungen

gefüllt. Das ist in der Rangfolge der untersuch-

Deutliche Unterschiede der verschiedenen

füllt an einem durchschnittlichen 24-Stun-

gen divergieren aber stark: Beim SWR werden

Deutliche Unterschiede der verschiedenen Landesversionen der DrittenderProgramme zeigen zeiten Dritten Programme über alle Stichproben Landesversionen Dritten Programme 11 sich auch beim Blick auf die Auseinanderschaltungen (vgl.beim Tabelle Zwar hinweg gesehen derregionalen zweite Platz. Beispiele gen sich auch Blick4). auf die hanregionalen Programmverbindungen oder redaktionelle (vgl. Tabelle 4). Zwar delt es sichfürsowohl beim rbb als auch beim SWR jeweilsAuseinanderschaltungen um Mehrländeranstalten, die Werte Füllteile sindAuseinanderschaltungen Trailer, Eigenpromotion derdivergieren Senhandelt esstark: sich sowohl als auch für länderspezifische aber Beimbeim SWRrbb werden 14beim der oder Surftipps. Zum Vergleich die2012 Werteeine der klare SWRSteigerung) jeweils um Mehrländeranstalten, Prozent (auch im Vergleich zur Stichprobe des Gesamtpro- die Weröffentlich-rechtlichen Sender: ARD/Das Erste te für länderspezifische Auseinanderschaltungramms regional auseinandergeschaltet, beim rbb liegt der Wert dagegen bei nicht ganz 2 Prozent. Im Vergleich aller Dritten Programme sind das die höchsten und die niedrigsten den-Tag 35 Minuten der Senderzeit mit Pro14 Prozent (auch im Vergleich zur Stichprobe Zahlen, wobei der SWR mit Abstand am häufigsten regional auseinanderschaltet. gramm- und Senderpromotion, beim ZDF sind 2012 eine klare Steigerung) des Gesamtpro29auch Minuten GöfaK Medienforschung gramms regional auseinandergeschaltet, Sowohl rbbesals SWR(vgl. übernehmen jeweils die Hauptausgabe der Tagesschau aus dem beim GmbH 2018). liegt der Wert dagegen bei nicht ganz 2 ProErsten Programm um 20.00 Uhr, das entspricht etwa 1rbb Prozent des 24-Stunden-Tages. Nach wie vor bildet der MDR hier eine Ausnahme: Auf die Tagesschau-Übernahme wird verzichtet.

Tabelle 4

Tabelle 4

Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen

Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen Sendungsanalyse (in Prozent)a

Produktionscharakteristik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

Herbst 2014

Herbst 2012

rbb

SWR

BR

hr

WDR

MDR

SWR

NDR

Sendungen

96,2

98,6

88,7

98,1

98,0

96,5

98,0

97,4

Eigenprogramm Regionale Auseinanderschaltungb Programmübernahmec

93,7 1,5 1,0

83,6 14,0 1,0

85,7 2,0 1,0

97,1 1,0

93,6 3,4 1,0

94,4 2,1 -

87,0 10,0 1,0

93,6 2,8 1,0

Programmtrailer etc.

3,7

1,3

11,3

1,9

2,0

3,4

2,0

2,6

Werbung und Sponsoring

0,1

0,1

0,0

0,0

-

0,1

0,0

0,0

100

100

100

100

100

100

100

Gesamt

100

Prozentuierungsbasis: Stunden a 1Prozentuierungsbasis: 24 24 Stunden propro Tag Tag (3–3(3–3 Uhr).Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr (18.–24.04.2016), im 2018 (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und2016 im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b 2Programm, welches vonvon denden unterschiedlichen Regionalstudios produziert wird. wird. Programm, welches unterschiedlichen Regionalstudios produziert c 20-Uhr-Tagesschau. 3 20-Uhr-Tagesschau.

Wiederholungen

20

Quelle: eigene Darstellung.

Bei allen Dritten Programmen sind kurzfristige Wiederholungen ein wichtiger Baustein des 11 Mit großem Abstand die meiste Sendezeit mit Programmüberbrückungen füllt der BR, dies liegt vor allem an Übertäglichen Programms, so werden innerhalb dergesendet ARD-Gemeinschaft genutzt (vgl. brückungsformaten wie SpaceSynergien Night, die in den Nachtstunden werden. Auch der hohe Wert beim rbb ist auf das halbstündige Format Potsdam erwacht zurückzuführen, das täglich in den frühen Morgenstunden läuft. Tabelle 5). Der rbb weist mit 39 Prozent kurzfristiger Wiederholungen den höchsten Wert auf, der SWR belegt in der Rangreihe der Dritten Programme mit 27 Prozent den vorletzten Platz und hat die Quote im Vergleich zur Stichprobe 2012 um fast 12 Prozent reduziert. Hier wurde vor allem an Kreuzwiederholungen (das sind kurzfristige, zeitversetzte Übernahmen)


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

zent. Im Vergleich aller Dritten Programme sind

täglichen Programms, so werden Synergien

das die höchsten und die niedrigsten Zahlen,

innerhalb der ARD-Gemeinschaft genutzt (vgl.

wobei der SWR mit Abstand am häufigsten re-

Tabelle 5). Der rbb weist mit 39 Prozent kurzfris-

gional auseinanderschaltet.

tiger Wiederholungen den höchsten Wert auf,

Sowohl rbb als auch SWR übernehmen je-

der SWR belegt in der Rangreihe der Dritten Pro-

vondieARD/Das Erste sowie von Regionalfenstern regionaler geweils Hauptausgabe der Tagesschau aus gramme(also mit 27 Prozent denAuseinanderschaltungen) vorletzten Platz und spart. sprichtum für20.00 Uhr, einen stärkeren Fokus, vom zur SWR Rundfunkrat dem ErstenDas Programm das ent-regionalen hat die Quote im der Vergleich Stichprobe 2012 in Form einer Programmreform im Jahr 2013 angekündigt wurde. rbb speist sich die spricht etwa 1 Prozent des 24-Stunden-Tages. um fast 12 ProzentBeim reduziert. Hier wurde vorZahl vor Nach wie aus vor bildet der MDR hier einedes Ausallem an Kreuzwiederholungen (das sindKreuzwiederhokurzallem Kreuzwiederholungen Ersten Programms der ARD (9 Prozent). nahme: Aufvon die Regionalfenstern Tagesschau-Übernahme wird Übernahmen) vonSWR: ARD/1 Prolungen kamen dabeifristige, relativzeitversetzte selten vor (rbb: 2 Prozent; verzichtet.

Das Erste sowie von Regionalfenstern (regio­

zent).

nale Auseinanderschaltungen) gespart. Das

Beim Umgang mit kurzfristigen Wiederholungen werden ebenfallsregionalen deutliche Fokus, Unterschiede zu Wiederholungen spricht für einen stärkeren öffentlich-rechtlichen Vollprogrammen ersichtlich. Beim Ersten Beiden allenbundesweiten Dritten Programmen sind kurzfristider vom SWR-Rundfunkrat in Form einer Pro- Proge Wiederholungen wichtiger des Wiederholungen grammreform im Jahr 2013 angekündigt gramm liegt dieeinQuote der Baustein kurzfristigen bei 14 Prozent, beim wurZDF bei 11

Prozent – die Dritten liegen klar darüber.

Tabelle 5

Tabelle 5 Programmwiederholungen Kurzfristige

Kurzfristige Programmwiederholungen Sendungsanalyse (in Prozent)a Produktionscharakteristik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

Sendungen

96,2

98,6

88,7

98,1

98,0

96,5

98,0

97,4

Erstsendungen Kurzfristige Wiederholungen Wiederholungen im Tagesintervall Wiederholungen im Wochenintervall Kreuzwiederholungen von ARD/Das Ersteb Kreuzwiederholungen von Regionalfensternc

57,3 38,9 21,7 6,1 8,8 2,3

71,7 26,9 14,9 7,2 3,4 1,4

68,2 20,5 15,2 2,9 2,4 -

60,4 37,7 20,1 8,4 9,2 -

65,8 32,2 9,7 3,6 1,6 17,3

61,5 35,0 15,8 5,0 10,1 4,1

59,4 38,6 12,1 7,5 10,8 8,2

59,8 37,6 9,6 5,2 10,1 12,7

Programmtrailer etc.

3,7

1,3

11,3

1,9

2,0

3,4

2,0

2,6

Werbung und Sponsoring

0,1

0,1

0,0

0,0

-

0,1

0,0

0,0

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

Prozentuierungsbasis: Stunden (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: 2424 Stunden propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b Erstausstrahlung im Ersten Programm derHerbst ARD. 2012 (15.–21.10.2012). Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im c 2 Erstausstrahlung einem anderen Regionalfenster. Erstausstrahlunginim Ersten Programm der ARD. 3 Erstausstrahlung in einem anderen Regionalfenster.

Programmstruktur

Quelle: eigene Darstellung.

Bei der Analyse der Programmstruktur wird zwischen drei Basiselementen des redaktionellen Programms unterschieden. Zum einen wird fiktionale Unterhaltung erfasst; hier handelt es sich um klassische Film- und Serienformate. Zum anderen werden mit dem Begriff der nonfiktionalen Unterhaltung all jene Formate erhoben, die den Genres Show, Quiz und Spiel

21


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

de. Beim rbb speist sich die Zahl vor allem aus

nellen Programms unterschieden. Zum einen

Kreuzwiederholungen des Ersten Programms

wird fiktionale Unterhaltung erfasst; hier han-

der ARD (9 Prozent). Kreuzwiederholungen von

delt es sich um klassische Film- und Serien­

Regionalfenstern kamen dabei relativ selten vor

formate. Zum anderen werden mit dem Begriff

(rbb: 2 Prozent; SWR: 1 Prozent).

der nonfiktionalen Unterhaltung all jene For-

Beim Umgang mit kurzfristigen Wieder­

mate erhoben, die den Genres Show, Quiz und

holungen werden ebenfalls deutliche Unter-

Spiel angehören. Das dritte Element ist die

schiede zu den bundesweiten öffentlich-recht-

sogenannte Fernsehpublizistik, dabei han-

lichen Vollprogrammen ersichtlich. Beim Ers-

delt es sich um alle potenziell informierenden

ten Programm liegt die Quote der kurzfristigen

Formate bzw. die journalistische Berichter-

Wieder­holungen bei 14 Prozent, beim ZDF bei

stattung (Nachrichten, Magazine, Reportagen

die Dritten liegen klar etc.). (62 bzw. 63 Prozent) zwar ähnBei rbb und11 Prozent SWR sind– die Prozentwerte fürdarüber. Fernsehpublizistik der verschiedenen Stichproben lich. Sie liegen im Vergleich aller Dritten Programme damitDie im Daten Mittelfeld zwischen den AusProgrammstruktur zeigen, dass die untersuchten Sender unterreißern BR (45 Prozent) und WDR (77 Prozent). Beim SWR liegt der Anteil der InformationsBei der Analyse der Programmstruktur wird schiedliche Strategien der Programmgestalformate allerdings 10 Prozentpunkte unter dem Wert der Stichprobenwoche 2012: Somit erzwischen drei Basiselementen des redaktiotung verfolgen (vgl. Tabelle 6). folgte eine Verschiebung zugunsten der nonfiktionalen Unterhaltungsformate. Tabelle 6

Tabelle 6

Programmstruktur/Gesamtsendezeit

Programmstruktur/Gesamtsendezeit Sendungsanalyse (in Prozent)a Programmcharakteristik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

MDR

Herbst 2012 SWR

NDR

Sendungen

96,2

98,6

88,7

98,1

98,0

96,5

98,0

97,4

Fernsehpublizistik Schulfernsehen/fremdsprachige Sendung Sonstige fernsehpublizistische Formate

62,0 0,3 61,7

62,7 2,1 60,6

44,5 1,7 42,8

58,8 58,8

76,8 76,8

63,6 63,6

73,8 4,0 69,8

72,3 0,6 71,7

Fiktionale Unterhaltung Nonfiktionale Unterhaltung Sonstige Sendungen Nonfiktionale Kindersendungen Religiöse Sendungen

26,0 8,0 0,2 0,2 -

17,5 18,4 -

39,0 4,6 0,6 0,6

32,1 7,2 -

14,7 6,0 0,5 0,5 -

26,4 5,9 0,6 0,6

19,1 4,1 1,0 1,0 -

18,6 5,3 1,2 1,2 -

Programmtrailer etc.

3,7

1,3

11,3

1,9

2,0

3,4

2,0

2,6

Werbung und Sponsoring

0,1

0,1

0,0

0,0

-

0,1

0,0

0,0

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

a 1 Prozentuierungsbasis: Stunden propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Prozentuierungsbasis:2424 Stunden (3–3 Uhr). (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung.

22

Bei den Unterhaltungsprogrammen werden auch die Unterschiede zwischen rbb und SWR deutlich. Mit 26 Prozent des durchschnittlichen Sendetages setzt der rbb deutlich stärker auf Serien und Filme als der SWR (18 Prozent). Der SWR dagegen wendet inzwischen 18 Prozent des 24-Stunden-Tages für nonfiktionale Unterhaltung auf, das ist im Vergleich zu den anderen


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Bei rbb und SWR sind die Prozentwerte für

des 24-Stunden-Tages für nonfiktio­nale Unter-

Fernsehpublizistik (62 bzw. 63 Prozent) zwar

haltung auf, das ist im Vergleich zu den anderen

ähnlich. Sie liegen im Vergleich aller Dritten

Dritten Programmen mit Abstand der höchste

Programme damit im Mittelfeld zwischen den

Wert. Beim rbb hingegen sind es 8 Prozent.

Ausreißern BR (45 Prozent) und WDR (77 Pro-

Klassisches Schulfernsehen wird von bei-

zent). Beim SWR liegt der Anteil der Informa­

den Sendern, rbb und SWR, ausgestrahlt, aber

tionsformate allerdings 10 Prozentpunkte un-

nur in geringem Umfang. Auf religiöse Sendun-

ter dem Wert der Stichprobenwoche 2012:

gen, wie zum Beispiel Verkündigungsformate,

derzent. nonfiktionalen Unterhaltungsformate.

Programme. Geistliche Ansprachen oder reli-

Time. Die Anteilswerte für Fernsehpublizistik für rbbdie undbeiden SWR ähneln mit 72 bzw. 74 ProSomit erfolgte eine Verschiebung zugunsten verzichten aktuell sich untersuchten Bei den Unterhaltungsprogrammen werden

giöse Zeremonien sind nur im Programm des

Bei der Frage, wie die Veränderungen in der Prime Time zustande kommen, finden sich bei auch die Unterschiede zwischen rbb und SWR BR und des MDR zu finden. rbb und SWR gänzlich verschiedene Antworten. Senkt der rbb die Zeit für die fiktionale Unterdeutlich. Mit 26 Prozent des durchschnitt­lichen Auch der Blick auf die Prime Time, also die haltung (von 26 Prozent auf 10 Prozent in der Prime Time), wie es auch bei den anderen DritSendetages setzt der rbb deutlich stärker auf zuschauerstarke Sendezeit zwischen 18 und tenund Programmen Fall ist, reduziert SWR dagegen der UnterSerien Filme als derder SWR (18 Prozent). Der der23 Uhr, lohnt sichden (vgl.Anteil Tabelle 7).nonfiktionalen Die aktuelhaltung (von 18 Prozent auf 718 Prozent). verdoppelt dieund Sendezeit für Shows, SWR dagegen wendet inzwischen Prozent Der lenrbb Daten, die für rbb SWR erhoben wur- Quiz und Spielsendungen beinahe. Tabelle 7

Tabelle 7 Programmstruktur/Prime Time

Programmstruktur/Prime Time Sendungsanalyse (in Prozent)a Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

SWR

BR

hr

WDR

MDR

SWR

NDR

Sendungen

98,0

98,9

97,7

98,4

97,9

97,1

98,2

98,2

Fernsehpublizistik Schulfernsehen/fremdsprachige Sendung Sonstige fernsehpublizistische Formate

71,9 71,9

73,8 73,8

65,8 65,8

84,7 84,7

79,1 79,1

63,8 63,8

76,5 76,5

80,0 80,0

Fiktionale Unterhaltung Nonfiktionale Unterhaltung Sonstige Sendungen

10,4 15,7 -

18,6 6,5 -

23,0 8,9 -

10,2 3,6 -

10,5 8,3 -

12,2 20,9 0,2

20,3 1,4 -

12,0 6,2 -

Programmtrailer etc.

1,8

1,0

2,3

1,4

2,1

2,7

1,8

1,8

Werbung und Sponsoring

0,2

0,1

0,0

0,1

-

0,2

0,0

0,0

Programmcharakteristik

Gesamt

100

100

100

100

Herbst 2014

100

100

Herbst 2012

100

100

Prozentuierungsbasis:5 5Stunden Stunden (18–23 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (18–23 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: eigene Darstellung.

Bei der Analyse der Programmstruktur sind auch die Daten ohne kurzfristige Wiederholungen (vgl. Tabelle 8) interessant.13 Dabei handelt es sich um die originäre Programmleistung der Sender, die folglich als Indikator für die strukturelle Programmvielfalt dienen kann.

Ein Trend, der bereits für die untersuchten Dritten zu beobachten war, lässt sich auch anhand der aktuellen Zahlen bestätigen. Der Anteil der fernsehpublizistischen Erstausstrahlun-

23


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

den, bestätigen die Zahlen der Vorgängerstu-

Bei der Frage, wie die Veränderungen in der

dien. Alle Dritten Programme verfolgen in der

Prime Time zustande kommen, finden sich bei

Prime Time eine ähnliche Strategie: Sie sen-

rbb und SWR gänzlich verschiedene Antworten.

den vermehrt fernsehpublizistische Formate,

Senkt der rbb die Zeit für die fiktionale Unter-

also Nachrichten- oder Magazinsendungen,

haltung (von 26 Prozent auf 10 Prozent in der

Reportagen oder informative Talk- und Diskus-

Prime Time), wie es auch bei den anderen Drit-

sionsrunden. Auch die als Regional­magazine

ten Programmen der Fall ist, reduziert der SWR

In Bezug auf im Untersuchungszeitraum erstausgestrahlte, fiktionale Unterhaltungsformate, und Regionalnachrichten angekündigten dagegen den Anteil der nonfiktionalen Unter­ also konventionelle Filme und Serien, sinken die Werte für rbb(von und18SWR ebenfalls – beim Der rbb redaktio­nellen Sendungen fallen in diesen haltung Prozent auf 7 Prozent). rbb von 26 Zeitraum Prozent –auf 16 ein Prozent, von 18 auf 13 Prozent, also einefür Abnahme um und auch Grund beim für dieSWR veränderte verdoppelt die Sendezeit Shows, Quiz 10 bzw. 5 Prozentpunkte. Beim Blick aufTime. die anderen Programme ist auffällig, dass BR Programmstruktur in der Prime Die An- Dritten Spielsendungen beinahe. teilswerte für Fernsehpublizistik für deutlich rbb und mehr Bei der Analyse bieten. der Programmstruktur und hr als einzige Anbieter in diesem Genre Erstsendungen Allerdings SWR ähneln sich mit 72 bzw. 74 Prozent. sind auch die Daten ohne kurzfristige Wiederist dieser Befund auch in Zusammenhang mit der insgesamt stärkeren Schwerpunktlegung auf fiktionale Angebote in der Gesamtsendezeit dieser beiden Sender zu betrachten.

Tabelle 8

Tabelle 8 Programmstruktur/Gesamtsendezeit ohne kurzfristige Wiederholungen

Programmstruktur der Gesamtsendezeit ohne kurzfristige Wiederholungen Sendungsanalyse (in Prozent)a Programmcharakteristik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

Erstsendungen

57,3

71,7

68,2

60,4

65,8

61,4

59,4

59,8

Fernsehpublizistik Schulfernsehen/fremdsprachige Sendungen Sonstige fernsehpublizistische Formate

34,2 34,2

46,2 2,2 44,0

38,0 1,7 36,3

33,5 33,5

45,8 45,8

37,4 37,4

43,0 4,0 39,0

41,7 0,6 41,1

Fiktionale Unterhaltung Nonfiktionale Unterhaltung Sonstige Sendungen Nonfiktionale Kindersendungen Religiöse Sendungen

15,8 7,1 0,2 0,2 -

12,6 12,9 -

25,7 3,9 0,6 0,6

21,4 5,5 -

14,3 5,2 0,5 0,5 -

18,6 4,8 0,6 0,6

12,2 4,0 0,2 0,2 -

11,9 5,3 0,9 0,9 -

Kurzfristige Wiederholungen

38,9

26,9

20,5

37,7

32,2

35,1

38,6

37,6

Programmtrailer etc.

3,7

1,3

11,3

1,9

2,0

3,4

2,0

2,6

Werbung und Sponsoring

0,1

0,1

0,0

0,0

-

0,1

0,0

0,0

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr).

a Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Fernsehpublizistik

24

Quelle: Eigene Darstellung.

Zurück zur Gesamtsendezeit: Wie oben beschreiben, wird als Fernsehpublizistik (vgl. auch Tabelle 9) der potenziell informierende, mit hoher Wahrscheinlichkeit journalistische Themenbeiträge enthaltende Programmsektor verstanden. Diese Programmsparte leitet sich normativ aus den Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages ab, der als theoretischer Ausgangspunkt der hier verwendeten Programmsegmentierung verstanden werden kann (Weiß et al.


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

holungen (vgl. Tabelle 8) interessant.12 Dabei

Fernsehpublizistik

handelt es sich um die originäre Programm-

Zurück zur Gesamtsendezeit: Wie oben be-

leistung der Sender, die folglich als Indikator

schreiben, wird als Fernsehpublizistik (vgl.

für die strukturelle Programmvielfalt dienen

auch Tabelle 9) der potenziell informierende,

kann.

mit hoher Wahrscheinlichkeit journalistische

Ein Trend, der bereits für die untersuch-

Themenbeiträge enthaltende Programmsek-

ten Dritten zu beobachten war, lässt sich auch

tor verstanden. Diese Programmsparte leitet

anhand der aktuellen Zahlen bestätigen. Der

sich normativ aus den Vorgaben des Rundfunk-

Anteil der fernsehpublizistischen Erstausstrah-

staatsvertrages ab, der als theoretischer Aus-

lungen ist deutlich niedriger: Beim rbb geht

gangspunkt der hier verwendeten Programm-

der Wert für potenziell informierende Erstsen-

segmentierung verstanden werden kann (Weiß

dungen auf rund 34 Prozent (Gesamtsendezeit:

et al. 2018).

62 Prozent) zurück, beim SWR ist die Abnah-

Der Anteil der Fernsehpublizistik liegt beim

me etwas weniger deutlich (von 63 Prozent auf

rbb bei 62 Prozent, beim SWR bei 63 Prozent –

46 Prozent). Das heißt, kurzfristig wiederholt

und damit im Mittelfeld der Ergebnisse der Vor-

werden vor allem fernsehpublizistische Sen-

gängerstudien.

dungen, also Nachrichten, Magazine, Reportagen oder Talksendungen.

Ein Befund der bisherigen Studien lässt sich durch die aktuell gewonnenen Daten be-

In Bezug auf im Untersuchungszeitraum

stätigen: Der größte Anteil der Fernsehpubli-

erstausgestrahlte, fiktionale Unterhaltungs-

zistik entfällt erneut auf Magazinsendungen –

formate, also konventionelle Filme und Seri-

sie sind also die wichtigsten fernsehpublizis-

en, sinken die Werte für rbb und SWR eben-

tischen Formate in den Dritten Programmen

falls – beim rbb von 26 Prozent auf 16 Prozent,

der ARD (rbb: 20 Prozent; SWR: 17 Prozent).

beim SWR von 18 auf 13 Prozent, also eine

Beim Blick auf die Ergebnisse der ersten SWR-­

Abnahme um 10 bzw. 5 Prozentpunkte. Beim

Untersuchung im Herbst 2012 zeigt sich aber

Blick auf die anderen Dritten Programme ist

auch, dass der SWR die Zeit für Magazine im

auffällig, dass BR und hr als einzige Anbieter

Vergleich deutlich verringert hat. Dies liegt vor

in diesem Genre deutlich mehr Erstsendungen

allem am Rückgang der Regionalmagazine, die

bieten. Allerdings ist dieser Befund auch in

bei den anderen Sendern den größten Anteil

Zusammenhang mit der insgesamt stärkeren

der Magazinsendungen ausmachen. Echte, auf

Schwerpunkt­legung auf fiktionale Angebote in

einzelne Ballungsräume bezogene Lokalmaga-

der Gesamtsendezeit dieser beiden Sender zu

zine strahlt dagegen nach wie vor ausschließ-

betrachten.

lich der WDR aus.

12 Hier sind sowohl Wiederholungen im Tages- oder Wochenintervall als auch Kreuzwiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD oder der Regionalfenster gemeint. Längerfristige Wiederholungen wie z. B. die erneute Ausstrahlung von Spielfilmen werden nicht erfasst.

25


Herbst 2012 zeigt sich aber auch, dass der SWR die Zeit für Magazine im Vergleich deutlich verringert hat. Dies liegt vor allem am Rückgang der Regionalmagazine, die bei den anderen Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Sendern den größten Anteil der Magazinsendungen ausmachen. Echte, auf einzelne Ballungsräume bezogene Lokalmagazine strahlt dagegen nach wie vor ausschließlich der WDR aus. Bei der Gewichtung von Nachrichtensendungen ist beim rbb eine Besonderheit zu beobachten. In 15 Prozent des 24-Stunden-Tages werden Nachrichtenformate gesendet – dieser Wert ist nicht nur höher als beim SWR (8 Prozent), sondern nimmt quantitativ betrachtet auch einen wesentlich größeren Raum ein als bei allen anderen Bei der Gewichtung von NachrichtensenRaum ein Dritten als bei Programmen. allen anderen Dritten Produngen ist beim rbb eine Besonderheit zu be-

grammen.

Der SWR zeigt dagegen mit 14 Prozent mehr Reportage- oder Dokumentationsformate als obachten. In 15 Prozent des 24-Stunden-Ta-

Der SWR zeigt dagegen mit 14 Prozent mehr

der rbb (10 Prozent). Im Ranking der Dritten Programme bewegen sich diese Zahlen im Mitges werden Nachrichtenformate gesendet Reportage- oder Dokumentationsformate als tefeld. Bei Interviewund Talksendungen wurde ein Wert von jeweils rund 3 Prozent festge– dieser Wert ist nicht nur höher als beim der rbb (10 Prozent). Im Ranking der Dritten stellt, nur der diesesondern Formate nochquantitativ seltener. Auch hier ist beim SWRsich einediese Anpassung SWRBR (8 zeigt Prozent), nimmt Programme bewegen Zahlen im der Programmstruktur zu beobachten, da bei der letzten Untersuchung im Herbst noch betrachtet auch einen wesentlich größeren Mittefeld. Bei Interviewund 2012 Talksendungen durchschnittlich 10 Prozent der täglichen Sendezeit auf dieses Genre entfielen.

Tabelle 9

Tabelle 9

Formate der Fernsehpublizistik

Formate der Fernsehpublizistik Sendungsanalyse (in Prozent)a Programmcharakteristik

Fernsehpublizistik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

44,5

58,8

62,0

SWR 62,7

Herbst 2014 WDR 76,8

Herbst 2012

MDR 63,6

SWR 73,8

NDR 72,3

Nachrichtensendungenb

14,8

7,8

6,0

8,9

3,6

5,2

4,7

5,1

Magazine Tageszeitmagazinec Regionalmagazine Lokalmagazined Boulevardmagazine Sonstige Magazine

20,4 12,8 0,3 7,3

17,3 5,3 5,0 7,0

15,2 8,6 6,6

23,1 10,7 6,9 5,5

42,3 11,8 21,9 8,6

36,4 20,2 4,3 11,9

31,9 5,3 15,0 2,3 9,3

27,2 2,9 18,7 1,0 4,6

Reportagen, Dokumentationen Interview-, Talkformate Sportsendungen Reality-TV-Formate (Doku-Soaps) Schulfernsehen

9,9 2,5 0,2 11,5 0,3

14,4 3,2 6,3 6,2 2,2

12,4 2,1 1,3 5,3 1,7

16,2 3,7 2,2 4,2 -

12,5 4,8 2,8 7,2 -

6,9 6,5 4,9 3,8 -

13,8 9,8 1,3 3,4 4,0

19,6 6,1 0,6 4,7 0,6

2,4

5,3

0,5

0,6

3,6

-

4,9

8,4

Sonstige Sendungen

34,2

35,9

44,2

39,3

21,2

32,9

24,2

25,1

Programmtrailer etc.

3,7

1,3

11,3

1,9

2,0

3,4

2,0

2,6

Werbung und Sponsoring

0,1

0,1

0,0

0,0

-

0,1

0,0

0,0

Sonstige fernsehpublizistische Formate

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst(23.-29.04.2018), 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. Einschließlich Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens Einschließlich EinschließlichFrühstücksfernsehen. Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. Wurde ausschließlich in der Herbststichprobe 2014 erhoben. Einschließlich Frühstücksfernsehen. 4 Wurde ausschließlich in der Herbststichprobe 2014 erhoben.

a b c 2 d 3

23 Quelle: eigene Darstellung.

26


Mit 6 Prozent zeigt der SWR in der untersuchten Stichprobenwoche im Frühjahr 2018 im Vergleich zu den Ergebnissen der Vorgängerstudien denDie höchsten Anteil an Sportsendungen. Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR Dies ist auf die Übertragung des 41. Porsche Tennis Grand Prix zurückzuführen – generelle Schlussfolgerungen auf eine stärkere Fokussierung auf den Bereich Sport lassen sich hieraus nicht ziehen. Der rbb setzt jedoch einen Schwerpunkt, der bei den anderen Dritten Programmen nicht zu beobachten ist. Der Wert für Reality-TV-Formate ist mit knapp 12 Prozent mit Abstand am höchsten – und erinnert eher an die Daten, die für private Fernsehvollprogramme typisch sind. zahlreichen Doku-Soaps dem ZooTiger wurde einHier Wertschlagen von jeweilsdie rund 3 Prozent festMit aus 6 Prozent zeigtbzw. der Tierbereich SWR in der (Elefant, un& Co;nur Nashorn, Zebradiese & Co; Panda, Gorillatersuchten & Co) sowie die Reise-Doku Verrückt nach Meer gestellt, der BR zeigt Formate noch Stichprobenwoche im Frühjahr seltener. Auch hier ist beim SWR eine Anpasbesonders zu Buche.

2018 im Vergleich zu den Ergebnissen der

sung der Programmstruktur zu beobachten, da

Vorgänger­ studien den höchsten Anteil an

Quantitativ betrachtet, spielt klassisches Schulfernsehen (eine explizite, wenn auch unpopubei der letzten Untersuchung im Herbst 2012 Sportsendungen. Dies ist auf die Übertragung lär gewordene Erfüllung des Bildungsauftrages) beiden Sendern noch durchschnittlich 10 Prozent der täglichen des 41. bei Porsche Tennis Grandeine Prix untergeordnete zurückzuRolle –auf imdieses Gegensatz hr, WDR und MDR ist es–aber nach wie vor im Sendeschema Sendezeit Genre zu entfielen. führen generelle Schlussfolgerungen auf verankert. Tabelle 10

Tabelle 10

Nachrichtenformate

Nachrichtenformate Sendungsanalyse (in Prozent)a Programmcharakteristik

Nachrichtensendungenb Universelle Nachrichtensendungen Nachrichten c Nachrichtenmagazine Schlagzeilen, Kurznachrichtend Regionale Nachrichten Nachrichtenc Nachrichtenmagazine Schlagzeilen, Kurznachrichtend Wetternachrichten Nachrichtene

Lokale Schlagzeilen, Kurznachrichten d Themenspezifische Nachrichtensendungen

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

SWR

hr

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

14,8

7,8

6,0

8,9

3,6

5,2

4,7

5,1

1,0 1,0 -

1,0 1,0 -

1,0 1,0 -

1,0 1,0 -

1,0 1,0 -

0,5 0,5

1,0 1,0 -

1,0 1,0 -

13,8 1,0 11,5 1,0

6,8 1,3 4,1 0,9

5,0 1,9 2,6 0,5

7,9 2,7 3,8 0,3

2,4 2,1 0,3

4,7 3,6 0,5

3,7 2,8 0,3 0,6

4,1 3,5 0,3 0,3

0,3

0,5

-

1,1

-

0,6

-

-

-

-

-

-

0,2

-

-

-

-

-

-

-

0,2

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

Sonstige Sendungen

81,4

90,8

82,7

89,2

94,4

91,3

93,3

92,3

Programmtrailer etc.

3,7

1,3

11,3

1,9

2,0

3,4

2,0

2,6

Werbung und Sponsoring

0,1

0,1

0,0

0,0

-

0,1

0,0

0,0

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst(23.-29.04.2018), 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. Einschließlich Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens Sendungsdauer: mindestens 6 Minuten.innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. Einschließlich Nachrichtensendungen Sendungsdauer: als 6 6Minuten. Sendungsdauer:weniger mindestens Minuten. nur in der Herbststichprobe 2014 erhoben. 4 Wurde Sendungsdauer: weniger als 6 Minuten. 5 Wurde nur in der Herbststichprobe 2014 erhoben.

a b c 2 d 3 e

24 Quelle: eigene Darstellung.

27


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

eine stärkere Fokussierung auf den Bereich

zu beobachten, die die bisher gemessenen

Sport lassen sich hieraus nicht ziehen.

Werte der Vorgängerstudien – mit Ausnahme

Der rbb setzt jedoch einen Schwerpunkt,

des hr – deutlich übersteigen. Lokalnachrich-

der bei den anderen Dritten Programmen nicht

ten sind bei beiden Sendern kein Teil des täg-

zu beobachten ist. Der Wert für Reality-TV-­

lichen Programms.

Formate ist mit knapp 12 Prozent mit Abstand am höchsten – und erinnert eher an die Daten, die für private Fernsehvollprogramme typisch sind. Hier schlagen die zahlreichen Doku-­

4.2 Informations- und Thematisierungsleistungen

Soaps aus dem Zoo- bzw. Tierbereich (Elefant,

Auf der zweiten Analysestufe werden inner-

Tiger & Co; Nashorn, Zebra & Co; Panda, Gorilla

halb der Fernsehpublizistik einzelne Beiträge

& Co) sowie die Reise-Doku Verrückt nach Meer

in den Blick genommen. Das heißt, dass je-

besonders zu Buche.

der thematisch eigenständige Beitrag in allen

Quantitativ betrachtet, spielt klassisches

potenziell informierenden Formaten (Nach-

Schulfernsehen (eine explizite, wenn auch

richtensendungen, Magazine, Reportagen,

unpopulär gewordene Erfüllung des Bildungs-

Dokumentationen, Doku-Soaps und Talk- so-

auftrages) bei beiden Sendern eine unterge-

wie Interviewformate) dezidiert auf Aktualität,

ordnete Rolle – im Gegensatz zu hr, WDR und

journalistische Form und Themenstruktur bzw.

MDR ist es aber nach wie vor im Sendeschema

Inhalt untersucht wird. Beim rbb sind in die-

verankert.

sem Analyseschritt insgesamt 14 Stunden und

Aufschluss über die Nachrichtenstrategie

52 Minuten, beim SWR 15 Stunden und 4 Minu-

der untersuchten Dritten gibt Tabelle 10. So

ten vertieft untersucht worden (vgl. Tabelle 11).

lassen sich Aussagen darüber treffen, welche

Fiktionale Formate (Filme und Serien) sowie

Formate in welchem Umfang von den Anbietern

nonfiktionale Unterhaltungsangebote (Shows,

zur Nachrichtenvermittlung eingesetzt werden.

Quiz und Spiele) sind dagegen nicht Gegen-

Die Gewichtung der regionalen Nachrichten-

stand dieser Untersuchungsstufe.

sendungen ist dabei durchaus unterschiedlich.

28

Mit Ausnahme des MDR übernehmen alle Drit-

Aktualität

ten Programme, auch rbb und SWR, die Tages-

Eines der wichtigen Kriterien in der Diskus­sion

schau um 20 Uhr aus dem Ersten Programm

um journalistische Qualität ist die Aktualität

der ARD und senden somit überregionale bzw.

der gesendeten Inhalte. In den bisherigen Un-

bundesweite Nachrichtensendungen. Auch

tersuchungen aus den Jahren 2012, 2014 und

senden sowohl rbb als auch SWR auf die Re-

2016 lagen alle Programme, SWR und NDR,

gion bezogene Nachrichtensendungen, vor

WDR und MDR sowie BR und hr, bei der tages­

allem im Magazinformat. Mit 14 Prozent beim

aktuellen Berichterstattung hinter ARD/Das

rbb und 7 Prozent beim SWR ist hier eine starke

Erste und dem ZDF, also den bundesweiten

Schwerpunktsetzung auf Regionalnachrichten

öffentlich-rechtlichen Programmveranstaltern,


4.2

Informations- und Thematisierungsleistungen

Auf der zweiten Analysestufe werden innerhalb der Fernsehpublizistik einzelne Beiträge in den Blick genommen. Das heißt, dass jeder thematisch Die eigenständige Beitrag in allen potenDritten ARD-Programme des rbb und des SWR ziell informierenden Formaten (Nachrichtensendungen, Magazine, Reportagen, Dokumentationen, Doku-Soaps und Talk- sowie Interviewformate) dezidiert auf Aktualität, journalistische Form und Themenstruktur bzw. Inhalt untersucht wird. Beim rbb sind in diesem Analyseschritt insgesamt 14 Stunden und 52 Minuten, beim SWR 15 Stunden und 4 Minuten vertieft untersucht worden (vgl. Tabelle 11). Fiktionale Formate (Filme und Serien) sowie nonfiktionale Unterhaltungsangebote (Shows, Quiz und Spiele) sind dagegen nicht Gegenstand dieser Untersuchungsstufe. Tabelle 11

Tabelle 11

Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse

Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse Beitragsanalyse

(in Std.:Min. pro Sendetag)a Aktualität Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Eines der wichtigen Kriterien in der Diskussion um journalistische Qualität ist die Aktualität Basiselemente rbb SWR BR hr WDR MDR NDR der gesendeten Inhalte. In den bisherigen Untersuchungen aus den Jahren 2012,SWR 2014 und Fernsehpublizistik 14:52 10:42 18:26 15:17bei der 17:44tagesak17:21 2016 lagen alle Programme, SWR und NDR, 15:04 WDR und MDR14:08 sowie BR und hr, Thematisch klassifizierbare Beiträgeb 14:00 14:03 10:07 13:33 17:40 14:36 16:43 16:30 tuellen hinter ARD/Das c ThematischBerichterstattung nicht klassifizierbare Beiträge 0:52 Erste 1:01und dem 0:35 ZDF, 0:35also den 0:46 bundesweiten 0:41 1:01 öffent0:51 lich-rechtlichen Spittka9:25 et al. 2017: Trebbe et al. 6:02 Sonstige Sendungen Programmveranstaltern, 8:14 zurück 8:36 (vgl. 10:36 5:06 30; 7:53 5:48 Programmtrailer 0:53spricht 0:19für eine 2:42 stärkere 0:27 Gewichtung 0:28 0:49der Hinter0:28 0:37 2015: 31 undetc.Trebbe 2013: 29-30.). Das Werbung und Sponsoring 0:01 0:01 0:00 0:00 0:00 grundberichterstattung zulasten der tagesaktuellen Nachrichtenlage in den0:01 Dritten0:00 ProgramGesamt 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 men der ARD.

24Stunden Stundenpro proTag Tag (3–3 Uhr). a 1 Berechnungsbasis: Berechnungsbasis: 24 (3 –3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018

In Untersuchungskonzeption wird zwischen tagesund wochenaktueller Berichterstat der (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im

b Herbst Die Untersuchungseinheiten Beitragsanalyse sind(15.–21.10.2012). thematisch unterscheidbare Beiträge. Ihre Festlegung erfolgt anhand 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 tung unterschieden. Alsder tagesaktuell gilt ein Beitrag, bei dem es sich nicht um Wiederholung einer in zwölf Themenbereiche gegliederten Klassifikationsvariablen. 2 Die Untersuchungseinheiten der Beitragsanalyse sind thematisch unterscheidbare Beiträge. Ihre Festlegung erfolgt c In die untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc., die eine Übersicht über die Sendung handelt und der sichThemenbereiche auf ein Ereignis des Sendetages plus/minus 24 Stunden bezieht. Beim anhand einer in zwölf gegliederten Klassifikationsvariablen. bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, Musik etc.), Gewinnspiele und Votings. 3 Insind die untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc.,der die Wert eine Übersicht die rbb 10 Prozent der Erstsendungen tagesaktuell, beim SWR liegt bei 14über ProSendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, MusikQuelle: etc.), Gewinnspiele eigene Darstellung. zentpunkten und Votings. (vgl. Tabelle 12).

Tabelle 12

25

Tabelle 12

Aktualität der Fernsehpublizistik

Aktualität der Fernsehpublizistik Beitragsanalyse (in Prozent)a Aktualität

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

MDR

Herbst 2012 SWR

NDR

Fernsehpublizistik: Erstsendungen

34,2

46,2

37,9

33,5

45,9

37,4

43,0

41,7

Tagesaktuelle Berichterstattung Wochenaktuelle Berichterstattung Kein aktueller Beitragsanlass Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

9,9 0,8 21,7 1,8

14,0 0,9 28,3 3,0

8,3 1,2 26,2 2,2

10,2 0,5 21,4 1,4

8,7 0,4 35,0 1,8

12,5 0,7 22,3 1,9

6,7 1,6 32,1 2,6

11,5 0,6 27,8 1,8

Fernsehpublizistik: Kurzfristige Wiederholungen

27,8

16,5

6,6

25,3

30,8

26,3

30,8

30,6

Restliches Programm

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

a 1 Prozentuierungsbasis: Prozentuierungsbasis: 24 (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 24Stunden Stundenpro proTag Tag (3–3 Uhr). (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung.

Im Vergleich zu den anderen Dritten Programmen liegt der rbb im Mittelfeld, der SWR ist an der Spitze positioniert. Dies ist besonders deshalb interessant, weil die Daten der Stichprobe aus dem Herbst 2012 lediglich 7 Prozent tagesaktuelle Berichterstattung aufweisen – der Anteil wurde folglich verdoppelt.

29


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

zurück (vgl. Spittka et al. 2017: 30; Trebbe

Reportage- und Dokumentationsformate, beim

et al. 2015: 31 und Trebbe 2013: 29 f.). Das

rbb liegt es an einem vergleichsweise hohen

spricht für eine stärkere Gewichtung der

Anteil der Reality-TV-Sendungen.

Hinter­grundberichterstattung zulasten der tages­aktuellen Nachrichtenlage in den Dritten

Fernsehpublizistische Themenstruktur

Programmen der ARD.

Die Anteile für Fernsehpublizistik am Gesamt-

In der Untersuchungskonzeption wird zwi-

programm liegen beim rbb und beim SWR im

schen tages- und wochenaktueller Berichter-

Mittelfeld aller Dritten Programme. Die Domi-

stattung unterschieden. Als tagesaktuell gilt

nanz der bzw. die Schwerpunktsetzung auf

ein Beitrag, bei dem es sich nicht um eine

journalistische Berichterstattung aller Dritten

Wieder­holung handelt und der sich auf ein Er-

wird jedoch auch beim rbb und beim SWR deut-

eignis des Sendetages plus/minus 24 Stunden

lich. Nur BR und hr fallen in diesem Bereich

bezieht. Beim rbb sind 10 Prozent der Erstsen-

deutlich gegenüber den anderen Dritten ab.

dungen tages­aktuell, beim SWR liegt der Wert bei 14 Prozentpunkten (vgl. Tabelle 12).

30

Ein Blick auf die differenzierte fernsehpu­ b­li­zistische Themenstruktur (vgl. Tabelle 13)

Im Vergleich zu den anderen Dritten Pro-

zeigt für die aktuell untersuchten Programme

grammen liegt der rbb im Mittelfeld, der SWR

ähnliche Ergebnisse wie in den Vorgänger­

ist an der Spitze positioniert. Dies ist beson-

untersuchungen. Auch bei rbb und SWR zeich-

ders deshalb interessant, weil die Daten der

nen sich Sach- und Ratgeberthemen als der

Stichprobe aus dem Herbst 2012 lediglich

dominante Bereich der Fernsehpublizistik aus.

7 Prozent tagesaktuelle Berichterstattung auf-

Hierzu zählen unter anderem die Bereiche Kul-

weisen – der Anteil wurde folglich verdoppelt.

tur, Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt oder Ver-

Wie auch in den Vorgängeruntersuchungen

braucherthemen. Auf diese Themengebiete ent-

gibt es vergleichsweise wenig wochenaktuelle

fallen beim rbb durchschnittlich 27, beim SWR

Berichterstattung (jeweils 1 Prozent bei rbb und

35 Prozent der täglichen Sendezeit. Mit 18 (rbb)

SWR). Beim überwiegenden Teil der Berichter-

bzw. 10 Prozent (SWR) folgen an zweiter Stelle

stattung lässt sich allerdings gar kein explizi-

die Human-Touch-Themen, also eher „weiche“

ter, aktueller Beitragsanlass ausmachen. Beim

Themen aus den Bereichen Prominenz, Krimi-

rbb liegt der Wert für nicht aktuelle fernseh-

nalität und Angstthemen. Bei beiden unter-

publizistische Berichterstattung bei 22, beim

suchten Sendern liegt der Schwerpunkt inner-

SWR bei 28 Prozent. In der Fernsehpublizistik

halb der Boulevardthemen auf Berichten über

dominieren folglich Inhalte, die nicht zwingend

Prominente, Einzelschicksale oder Emotionen.

Teil der aktuellen Nachrichtenlage sein müs-

Mit 12 Prozent liegen kontroverse, aus ge-

sen. Dabei handelt es sich um allgemein sach- ,

sellschaftspolitischer Sicht besonders relevan-

service- oder problemorientierte Themen. Beim

te Themen beim rbb an dritter Stelle der pro-

SWR ist das eine Folge der Fokussierung auf

gramminternen Rangreihe. Beim SWR belegt


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

der Sport den dritten Rang: Dieses Ergebnis

Sendezeit über solche gesellschaftlich relevan-

lässt sich – mit Blick auf singuläre Sportübertra-

ten Themen und belegt damit mit großem Ab-

gungen – nicht ohne Weiteres verallgemeinern

stand den letzten Rangplatz unter den Dritten.

und muss deshalb mit Vorsicht interpretiert

Und auch im Vergleich zur ersten SWR-Analyse

werden. Bemerkenswert ist beim SWR aber der

ist der Wert gefallen: 2012 war dieser Anteil

vergleichsweise niedrige Wert für kontroverse

mit etwas mehr als 10 Prozent etwa doppelt

Themen. Auf diese Themen aus den Bereichen

so hoch. Innerhalb der Berichterstattung über

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird im

kontroverse Themen geht es überwiegend um

Rundfunkstaatsvertrag explizit hingewiesen.

Politik. Streitfragen aus Wirtschaft und/oder

Der SWR berichtet in der Stichprobenwoche

Gesellschaft werden vergleichsweise selten

durchschnittlich in 5 Prozent seiner täglichen

behandelt.

Tabelle 13

Tabelle 13

Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit

Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Beitragsanalyse (in Prozent)a Themenbereiche

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

Fernsehpublizistik

62,0

62,7

44,5

58,8

76,7

63,7

73,8

72,3

Kontroverse Themen Politik Wirtschaft und Gesellschaft

12,2 10,1 2,1

4,8 4,1 0,7

9,7 8,7 1,0

9,9 5,7 4,2

15,6 7,1 8,5

13,9 10,4 3,5

10,3 4,9 5,4

12,6 9,5 3,1

Sach- und Ratgeberthemen Kultur und Gesellschaft Bildung, Wissen und Forschung Natur und Umwelt Verbraucher- und Gesundheitsthemen Servicethemen

26,9 15,8 2,3 1,4 6,2 1,2

35,0 21,2 3,7 3,7 5,5 0,9

21,8 10,7 0,7 4,0 5,5 0,9

28,6 14,7 0,5 1,0 10,6 1,8

36,8 22,9 1,3 0,5 9,7 2,4

23,5 16,5 1,8 0,3 3,6 1,3

42,4 25,4 4,9 2,1 8,0 2,0

34,4 22,2 0,8 4,5 4,9 2,0

Human-Touch-Themen Prominente, Menschen, Emotionen Verbrechen, Unfälle Besondere Schadensereignisse

17,5 13,9 3,6 0,0

10,4 9,4 0,6 0,4

9,1 7,7 0,6 0,8

15,6 11,0 4,0 0,6

17,9 14,0 2,8 1,1

16,6 10,6 4,8 1,2

15,0 13,4 1,3 0,3

20,8 16,6 2,9 1,3

1,8 3,6

8,3 4,2

1,5 2,4

2,3 2,4

3,2 3,2

6,9 2,8

1,9 4,2

1,0 3,5

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

Sport Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Restliches Programm Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

24Stunden Stundenpro pro Tag (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: Prozentuierungsbasis: 24 Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Tagesaktuelle Fernsehpublizistik

Quelle: eigene Darstellung.

In Tabelle 14 wird die Themenstruktur der tagesaktuellen Fernsehpublizistik aufgeschlüsselt. In die Betrachtung werden all diejenigen Beiträge aufgenommen, in denen am jeweiligen Sendetag erstmals ein Thema, ein Ereignis oder eine Problemstellung mit aktuellem Bezug journalistisch aufbereitet wird. Diese Daten können darüber Aufschluss geben, was aus jour-

31


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tagesaktuelle Fernsehpublizistik

lem Bezug journalistisch aufbereitet wird. Die-

In Tabelle 14 wird die Themenstruktur der

se Daten können darüber Aufschluss geben,

Entscheidungszentrum nieder. Mit einem Prozentpunkt abgeschlagen liegen jeweils die Hutages­ aktuellen Fernsehpublizistik aufgewas aus journalistischer Sicht bei den unterman-Touch-Themen und Beiträge aus dem Bereich Sport. BeimProgrammveranstaltern SWR zeigt sich eine als konträre schlüsselt. In die Betrachtung werden all diesuchten relevant für Datenlage: jenigen Nach der Sportberichterstattung belegen wie auch beim rbb mit eingestuft 4 Prozentwird. Beiträge aufgenommen, in denen am hier die-tägliche Berichterstattung die Sach- und Ratgeberthemen den zweiten Platz.ein 3 Prozent derrbb tagesaktuellen Fernsehpubjeweiligen Sendetag erstmals ein Thema, Beim liegt der Wert der tagesaktuellen Ereignis eine Problemstellung mit aktuelfernsehpublizistischen bei Poli10 Prolizistik entfallen aufoder kontroverse Themen, insbesondere aus dem Bereich derBeiträge deutschen tik.

Tabelle 14

Tabelle 14 der tagesaktuellen Fernsehpublizistik Themenstruktur

Themenstruktur der tagesaktuellen Fernsehpublizistik Beitragsanalyse (in Prozent)a Themenbereiche

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

SWR

hr

Herbst 2014 WDR

MDR

Herbst 2012 SWR

NDR

Tagesaktuelle Fernsehpublizistikb

9,9

14,0

8,3

10,2

8,7

12,5

6,7

11,5

Kontroverse Themen Deutsche Politikc Sonstige Politik Wirtschaft Gesellschaft

4,5

2,7

4,7

3,4

3,7

3,4

2,7

3,3

3,2 0,4 0,4 0,5

1,9 0,5 0,2 0,1

3,4 0,8 0,4 0,1

2,8 0,2 0,4 0,0

1,4 0,3 1,5 0,5

1,7 0,3 1,1 0,3

2,0 0,3 0,2 0,2

2,3 0,3 0,3 0,4

Sach- und Ratgeberthemen Kultur und Gesellschaft Verbraucher- und Gesundheitsthemen Servicethemen Sonstige unpolitische Sachthemen

4,1 2,9 0,0 0,7 0,5

3,6 2,6 0,1 0,5 0,4

1,7 0,8 0,0 0,8 0,1

4,4 2,1 0,9 1,0 0,4

2,0 1,1 0,0 0,6 0,3

2,2 1,2 0,1 0,8 0,1

2,4 1,0 0,2 0,8 0,4

5,0 2,9 0,1 0,6 1,4

Human-Touch-Themen Prominente, Menschen, Emotionen Verbrechen, Unfälle Besondere Schadensereignisse

0,6 0,2 0,4 0,0

0,4 0,1 0,3 0,0

0,7 0,1 0,3 0,3

1,5 0,4 1,0 0,1

1,1 0,3 0,4 0,4

2,8 0,6 1,4 0,8

0,7 0,3 0,3 0,1

2,7 1,3 0,9 0,5

Sport

0,7

7,3

1,2

0,9

1,9

4,1

0,9

0,5

Sonstige Fernsehpublizistikd

52,1

48,7

36,2

48,6

68,0

51,2

67,1

60,8

Restliches Programm

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

a 1 b c 2 d

Prozentuierungsbasis:24 24Stunden Stundenpro pro Tag (3–3 Uhr). Prozentuierungsbasis: Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst(23.-29.04.2018), 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Ohne Wiederholungen. Herbstkurzfristige 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Einschließlich deutscher Außenpolitik. Ohne kurzfristige Wiederholungen. Nicht tagesaktuelle Fernsehpublizistik, thematisch nicht klassifizierbare Beiträge und kurzfristige Wiederholungen von fern3 sehpublizistischen Einschließlich deutscher Außenpolitik. Sendungen.

4 Nicht tagesaktuelle Fernsehpublizistik, thematisch nicht klassifizierbare Beiträge und kurzfristige Wiederholungen von fernsehpublizistischen Sendungen. Quelle: eigene Darstellung.

Die Themenstruktur der Nachrichtensendungen 32

Nachrichten sind innerhalb der journalistischen Berichterstattung von besonderer Relevanz. Nach journalistischen Selektionskriterien werden diejenigen Nachrichten für die Zuschauerinnen und Zuschauer aufbereitet, die am jeweiligen Tag besonders wichtig sind. Diese The-


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

zent, beim SWR bei 14 Prozentpunkten. Damit

vanz. Nach journalistischen Selektionskrite-

liegt der SWR im Vergleich aller Dritten Pro-

rien werden diejenigen Nachrichten für die

gramme noch vor dem MDR (13 Prozent) oder

Zuschauerinnen und Zuschauer aufbereitet,

dem NDR (12 Prozent). Auffällig ist, dass der

die am jeweiligen Tag besonders wichtig sind.

Wert, der in der Herbststichprobe 2012 für

Diese Themengewichtung (Prozentuierungs­

den SWR gemessen wurde (7 Prozent) mehr

basis: Sendezeit der Nachrichtenbeiträge) wird

als verdoppelt wurde, was allerdings erneut

in Tabelle 15 dargestellt.

auf den ungewöhnlich hohen Anteil der Sport­

Mit Abstand zeigt der rbb an einem durch-

berichterstattung zurückzuführen ist. Bis auf

schnittlichen 24-Stunden-Tag den größten

einen leichten Anstieg an tagesaktueller Sach-

Anteil an Nachrichtenformaten. Knapp über

berichterstattung blieben die weiteren Werte

3,5 Stunden sind hierfür im Programm vor-

nahezu unverändert.

gesehen, beim SWR liegt der Wert bei nicht

Werden die konkreten Themenbereiche

ganz zwei Stunden. Das Nachrichtenvolumen

(vgl. Tabelle 14) betrachtet, liegen die kont-

im SWR wurde im Vergleich zur Erhebung 2012

roversen Themen, vor allem aus der bundes-

um 45 Minuten pro Tag erhöht.

deutschen Politik, beim rbb mit 5 Prozent

Bei allen bisherigen Studien lagen die kon-

knapp vor den Sach- und Ratgeberthemen

troversen Themen an erster Stelle der Bericht-

(vorwiegend aus den Bereichen Kultur und

erstattung in den Nachrichtensendungen. Hier

Gesellschaft). Hier schlägt sich beim rbb die

wird vor allem über deutsche Politik – Innen-

Nähe zur Bundes­hauptstadt und damit zum

als auch Außenpolitik – berichtet. Beim rbb

nationalen politischen Entscheidungszentrum

stellt sich die Datenlage erstmals anders dar,

nieder. Mit einem Prozentpunkt abgeschlagen

die Sach- und Ratgeberthemen dominieren mit

liegen jeweils die Human-Touch-Themen und

44 Prozent die Nachrichtenagenda. Durch das

Beiträge aus dem Bereich Sport. Beim SWR

vergleichsweise große Nachrichtenvolumen

zeigt sich eine konträre Datenlage: Nach der

platziert sich der rbb bei der absoluten Sende­

Sport­berichterstattung belegen hier – wie auch

zeit für kontroverse Themen in Nachrichten-

beim rbb mit 4 Prozent – die Sach- und Rat­

sendungen mit einer Stunde und 22 Minuten

geberthemen den zweiten Platz. 3 Prozent der

täglich trotzdem an erster Stelle. Beim SWR

tagesaktuellen Fernsehpublizistik entfallen auf

liegen mit 46 Prozent die kontroversen The-

kontroverse Themen, insbesondere aus dem

men vor den Sach- und Ratgeberthemen mit

Bereich der deutschen Politik.

34 Prozent. Bei beiden Sendern wird zwar im Bereich der kontroversen Themen deutlich am

Die Themenstruktur der Nachrichten­

häufigsten über deutsche Politik berichtet,

sendungen

der rbb wendet aber auch verhältnismäßig

Nachrichten sind innerhalb der journalisti-

viel Zeit für gesellschaftliche Streitfragen auf.

schen Berichterstattung von besonderer Rele­

Dazu zählen Diskurse, die sich auf Leben und

33


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tod, Mensch und Natur, Ökologie oder das so-

ßerhalb der unmittelbaren politischen Arena

ziale Zusammenleben sowie gesellschaftliche

stattfinden.

Werte und Normen beziehen. Dieser Befund

Human-Touch-Themen sind mit jeweils

sollte ebenfalls in Zusammenhang mit Blick

7 Prozent auch in den Nachrichtensendungen

auf das Gesamtvolumen der Nachrichtensen-

vertreten. Die Analyse der Einzelthemen zeigt,

dezeit interpretiert werden: So bleibt neben

dass sich die Berichterstattung aus dem Be-

der Alltagspolitikberichterstattung Platz für

reich Human Touch in Nachrichtensendungen

gesellschaftlich kontroverse Themen, die au-

von derjenigen in anderen Formaten unter-

Tabelle 15

Tabelle 15

Themenstruktur der Nachrichtensendungen

Themenstruktur der Nachrichtensendungen Beitragsanalyse (in Prozent)a Frühjahr 2018 Themenbereiche

Frühjahr 2016

Herbst 2014

Herbst 2012

rbb

SWR

BR

hr

WDR

MDR

SWR

NDR

t=3:32

t=1:53

t=1:27

t=2:08

t=0:53

t=1:15

t=1:08

t=1:13

Kontroverse Themen

40,6

46,2

61,3

47,1

61,6

41,7

47,7

50,4

Deutsche Politik

28,3

33,2

Sonstige Politik

2,6

4,4

44,7 11,3

37,4 2,7

27,5 8,6

22,8 3,9

40,3 4,8

35,4 5,2

Wirtschaft

3,9

5,5

5,1

5,6

22,1

11,6

1,8

5,9

Gesellschaft

5,8

3,1

0,2

1,4

3,4

3,4

0,8

3,9

Sach- und Ratgeberthemen

43,8

34,0

18,4

30,0

17,8

27,2

28,0

18,9

Kultur und Gesellschaft

b

33,9

20,9

Verbraucher- und Gesundheitsthemen

1,0

0,2

8,6 0,1

13,7 2,6

8,2 0,6

10,4 0,0

14,0 0,3

10,1 1,5

Servicethemen

4,8

8,0

9,4

8,8

7,4

15,0

11,1

5,6

Sonstige unpolitische Sachthemen

4,1

4,9

0,3

4,9

1,6

1,8

2,6

1,7

Human-Touch-Themen

6,6

7,0

8,8

16,1

14,3

10,2

10,9

24,4

Prominente, Menschen, Emotionen

0,4

0,3

Verbrechen, Unfälle

6,1

5,5

1,1 4,7

5,8 9,7

1,3 7,2

0,6 2,8

3,6 5,8

2,6 14,4

Besondere Schadensereignisse

0,1

1,2

3,0

0,6

5,8

6,8

1,5

7,4

Sport

3,7

7,2

7,6

2,3

2,1

13,6

7,7

2,2

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

5,3

5,6

3,9

4,5

4,2

7,3

5,7

4,1

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

a 1 Prozentuierungsbasis: Zeitumfang derder in den Programmen als Nachrichtensendungen klassifizierten Sendungen in Prozentuierungsbasis:Jeweiliger Jeweiliger Zeitumfang in den Programmen als Nachrichtensendungen klassifizierten Std.:Min. proinSendetag. jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), Frühjahr 2016 Sendungen Std.:Min.Stichproben: pro Sendetag. Stichproben: jeweils eineimKalenderwoche im Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018), im (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) im Herbst 2012 und (15.–21.10.2012). Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014und (13.–19.10.2014) im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b Einschließlich deutscher Außenpolitik.

34

eigene Darstellung. Mit Abstand zeigt der rbb an einem durchschnittlichen 24-Stunden-Tag denQuelle: größten Anteil an Nachrichtenformaten. Knapp über 3,5 Stunden sind hierfür im Programm vorgesehen, beim SWR liegt der Wert bei nicht ganz 2 Stunden. Das Nachrichtenvolumen im SWR wurde im Vergleich zur Erhebung 2012 um 45 Minuten pro Tag erhöht.

Bei allen bisherigen Studien lagen die kontroversen Themen an erster Stelle der Berichter-


Dieder Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR falls in Zusammenhang mit Blick auf das Gesamtvolumen Nachrichtensendezeit interpretiert werden: So bleibt neben der Alltagspolitikberichterstattung Platz für gesellschaftlich kontroverse Themen, die außerhalb der unmittelbaren politischen Arena stattfinden.

Human-Touch-Themen sind mit jeweils 7 Prozent auch in den Nachrichtensendungen vertreten. Die Analyse der Einzelthemen zeigt, dass sich die Berichterstattung aus dem Bereich Human Touch in Nachrichtensendungen von derjenigen in anderen Formaten unterscheidet. In den Nachrichtenformaten werden vor allem Verbrechen, Unfälle oder besondere Schadenscheidet. In den Nachrichtenformaten werden Die Themenstruktur der Magazinsendungen sereignisse behandelt, weniger Prominente oder Einzelschicksale. vor allem Verbrechen, Unfälle oder besondere

Wird die Themenstruktur der Magazinsendun-

Die Sportberichterstattung beläuftProsich beim rbb auf 4 und 7 Prozent. Die Schadensereignisse behandelt, weniger gen (vgl. Tabelle 16)beim in denSWR Blickauf genommen, minente oder Einzelschicksale. werden Unterschiede sichtbar – im Werte befinden sich im Mittelfeld der Daten derdeutliche übrigen Dritten Programme. Die Sportberichterstattung beläuft sich Vergleich zu den Nachrichtensendungen, aber Die Themenstruktur der Magazinsendungen

beim rbb auf 4 und beim SWR auf 7 Prozent.

auch im Vergleich der Programme.

Themenstruktur derder Magazinsendungen (vgl. den Blickinnergenommen, Die Wird Werte die befinden sich im Mittelfeld Daten Sowohl rbb Tabelle als auch16) SWRinberichten deutliche Unterschiede sichtbar –halb im Vergleich zu den Nachrichtensendungen, aber derwerden übrigen Dritten Programme. der Magazinsendungen vor allem über auch im Vergleich der Programme.

Tabelle 16

Tabelle 16

Themenstruktur der Magazinsendungen

Themenstruktur der Magazinsendungen Beitragsanalyse (in Prozent)a Frühjahr 2018 Themenbereiche

Frühjahr 2016

Herbst 2014

Herbst 2012

rbb

SWR

BR

hr

WDR

MDR

SWR

NDR

t=4:54

t=4:11

t=3:39

t=5:32

t=10:07

t=8:44

t=7:39

t=6:32

Kontroverse Themen

13,7

1,6

22,0

12,0

23,7

19,1

7,3

24,3

Politik Wirtschaft und Gesellschaft

10,4 3,3

1,6 -

17,5 4,5

4,8 7,2

10,0 13,7

14,9 4,2

3,5 3,8

17,4 6,9

Sach- und Ratgeberthemen

58,9

81,9

58,2

55,7

53,4

45,5

64,6

46,4

Kultur und Gesellschaft Verbraucher- und Gesundheitsthemen Servicethemen Sonstige unpolitische Sachthemen

33,8 13,3 2,1 9,7

39,2 20,2 1,3 21,2

37,3 15,2 1,9 3,8

14,9 31,9 4,4 4,5

29,8 14,2 5,1 4,3

28,8 9,9 1,4 5,4

34,5 15,5 3,9 10,7

24,2 12,3 5,7 4,2

Human-Touch-Themen

15,3

4,2

10,2

26,3

16,5

26,9

20,2

21,5

6,4 8,9 -

2,8 1,4 -

3,7 2,4 4,1

10,1 14,0 2,2

8,3 6,0 2,2

14,0 10,5 2,4

16,6 3,2 0,4

10,9 7,6 3,0

Prominente, Menschen, Emotionen Verbrechen, Unfälle Besondere Schadensereignisse Sport

3,8

0,1

0,3

0,5

1,6

3,7

1,1

1,6

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

8,3

12,2

9,3

5,5

4,8

4,8

6,8

6,2

Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

1 Prozentuierungsbasis: Jeweiliger Zeitumfang der in den Programmen als Magazinsendungen klassifizierten Sendungen

a Prozentuierungsbasis: Jeweiliger Zeitumfang der in den Programmen als Nachrichtensendungen klassifizierten Sendungen in in Std.:Min. Sendetag. Stichproben: jeweils Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr Std.:Min. propro Sendetag. Stichproben: jeweils eine eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 2016 (18.–24.04.2016), im 2014 Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). (18.–24.04.2016), im Herbst (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Sowohl rbb als auch SWR berichten innerhalb der Magazinsendungen vor allem über (nicht politische) Sach- und Ratgeberthemen. Beim rbb wurde hier ein Wert von 59 ProzentpunkQuelle: eigene Darstellung.

31 35


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

(nicht politische) Sach- und Ratgeberthemen.

4.3 Regionalberichterstattung

Beim rbb wurde hier ein Wert von 59 Prozentpunkten festgestellt, beim SWR waren es

Die Regionalberichterstattung ist eines der

82 Prozent. Damit liegt der SWR deutlich über

Markenzeichen der Dritten Programme und aus

den Anteilswerten aus der Stichprobe 2012

normativer Sicht auch ein besonders wichtiges

und ebenso deutlich vor allen anderen unter-

Element des Programmauftrages, der aus dem

suchten Sendern. Innerhalb dieser Themen­

Rundfunkstaatsvertrag abgeleitet wird. Deswe-

rubrik räumen beide Sender dem Bereich Kul-

gen wird die Berichterstattung über regionale

tur und Gesellschaft die meiste Sendezeit ein

Ereignisse, Akteure oder Themen in der dritten

(rbb: 34 Prozent, SWR: 40 Prozent). Durch eine

Stufe der Analyse dezidiert untersucht. Wie

Schwerpunktsetzung innerhalb der Magazin-

auch in den bisherigen durchgeführten Studi-

sendungen auf Wissensformate wie Planet

en wird die regionale Berichterstattung der als

Wissen, Natürlich! oder odysso – Wissen im

Fernsehpublizistik identifizierten Programman-

SWR fällt der SWR durch einen außergewöhn-

gebote dafür detailliert in den Blick genommen.

lich hohen Anteil an sonstigen unpolitischen Sachthemen auf. Hier steht der SWR im deutlichen Gegensatz zum rbb und den anderen Dritten, die einen größeren Anteil an kontro-

4.3.1 Die Regionalberichterstattung im Gesamtprogramm

versen und Human-Touch-Themen bearbeiten.

Sowohl der SWR als auch der rbb sind soge-

Werden beim rbb 14 Prozentpunkte für kontro-

nannte Mehrländeranstalten, senden also für

verse Themen aus den Bereichen Politik und/

verschiedene Bundesländer. Damit ähneln sie

oder Wirtschaft gemessen, gibt es innerhalb

aus struktureller Sicht eher dem MDR und dem

der Magazine des SWR dafür kaum Sendezeit

NDR. BR, hr und WDR senden dagegen nur für

(knapp 2 Prozent).

jeweils ein Bundesland. Dieser Umstand muss

Innerhalb der Human-Touch-Themen, die sowohl beim rbb als auch beim SWR den

bei der Interpretation der folgenden Ergebnisse beachtet werden.

zweiten Rang der Themenliste belegen (rbb:

Um die Vergleichbarkeit der Daten zu ge-

15 Prozent; SWR: 4 Prozent) wird hier – im Ge-

währleisten, wurden – wie bislang auch – Bei-

gensatz zu den Nachrichtenformaten – stär-

träge der Mehrländeranstalten, die einen Be-

ker auf Prominente fokussiert. Sport findet bei

zug zu einem anderen Bundesland des Sende­

beiden Sendern in Magazinsendungen wenig

gebiets aufwiesen, aus der Untersuchung

bis keine Beachtung (rbb: 4 Prozent; SWR:

ausgeklammert. Konkret bedeutet das, dass

0 Prozent).

Beiträge mit Bezug zu Berlin (rbb) bzw. Baden-­ Württemberg/Saarland (SWR) nicht näher hinsichtlich der Regionalität analysiert werden.

36


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Tabelle 17 zeigt den Zeitumfang der fern-

An einem durchschnittlichen 24-Stunden-­

sehpublizistischen Programmangebote, die in

Tag entfallen beim rbb 13 Prozent der Fernseh-

die Regionalanalyse eingegangen sind. Beim

publizistik auf Beiträge mit Bezug zum unter-

rbb weisen etwas mehr als drei Stunden, beim

suchten Bundesland, beim SWR ist der Wert

SWR etwas mehr als vier Stunden der Fern-

mit 17 Prozent etwas höher (Tab. 18). Niedrigere

sehpublizistik zum untersuchten Zahlen wurden nur beim MDR und beim NDR, Tabelle 17einen zeigtBezug den Zeitumfang der fernsehpublizistischen Programmangebote, die in die Bundesland auf.

auch beides Mehrländeranstalten, festgestellt. Regionalanalyse eingegangen sind. Beim rbb weisen etwas mehr als drei Stunden, beim SWR etwas mehr als vier Stunden der Fernsehpublizistik einen Bezug zum untersuchten Bundesland auf. Tabelle 17 Zeitumfang Tabelle 17der Basiselemente der Regionalanalyse

Zeitumfang der Basiselemente der Regionalanalyse Regionalanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a Basiselemente Fernsehpublizistik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

MDR

Herbst 2012 SWR

NDR

14:52

15:03

10:42

14:08

18:26

15:17

17:44

17:21

3:07

4:07

5:49

8:05

8:06

2:20

4:16

2:43

-

-

-

-

2:04

-

-

-

11:45 5:03 5:50

10:56 5:20 4:35

4:18 4:18

5:28 5:28

7:30 7:30

12:16 7:03 5:13

12:27 4:08 8:19

13:47 6:02 7:45

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträgee

0:52

1:01

0:35

0:35

0:46

0:41

1:01

0:51

Restliches Programm Sonstige Sendungen Programmtrailer, Sponsoring etc.

9:08 8:14 0:54

8:57 8:37 0:20

13:18 10:36 2:42

9:52 9:25 0:27

5:34 5:06 0:28

8:43 7:53 0:50

6:16 5:48 0:28

6:39 6:02 0:37

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

24:00

Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundesland Fernsehpublizistik mit Bezug zum lokalen Ballungsraumc Restliche Fernsehpublizistik Mit Bezug zum Sendegebietd Ohne Bezug zum Sendegebietd

Gesamt

b

a 1 b 2 c d

Berechnungsbasis:24 24Stunden Stundenpro proTag Tag (3–3 Uhr). Berechnungsbasis: (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst(23.-29.04.2018), 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Das betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim2012 MDR Sachsen-Anhalt, beim SWR Rheinland-Pfalz und beim Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst (15.–21.10.2012). NDR Niedersachsen. Das betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, beim SWR Rheinland-Pfalz und beim NDR Das betrifft beim WDR den Ballungsraum Köln. Niedersachsen. Das betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, beim SWR Baden-Württemberg 3 und Das das betrifft beim WDR den Bremen, Ballungsraum Köln.Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Saarland, beim NDR Hamburg, e 4 In diebetrifft untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc., dieThüringen, eine Übersicht über dieBadenSendung Das beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, Sachsen und beim SWR bzw. Teile der Sendung Unterhaltungsbeiträge Sketche, Musik etc.), Gewinnspiele und Votings. Württemberg und dasgeben), Saarland, beim NDR Bremen,(Filmausschnitte, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. 5 In die untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc., die eine Übersicht über die Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, Musik etc.), Gewinnspiele und Votings. Quelle: eigene Darstellung.

An einem durchschnittlichen 24-Stunden-Tag entfallen beim rbb 13 Prozent der Fernsehpublizistik auf Beiträge mit Bezug zum (untersuchten) Bundesland, beim SWR ist der Wert mit 17 Prozent etwas höher (vgl. Tabelle 18). Niedrigere Zahlen wurden nur beim MDR und beim NDR, beides ebenfalls Mehrländeranstalten, festgestellt.

37


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tabelle 18

Tabelle 18 der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit Basiselemente

Basiselemente der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a Basiselemente Fernsehpublizistik Fernsehpublizistik mit Bezug zum

Bundeslandb

Fernsehpublizistik mit Bezug zum lokalen Ballungsraumc Restliche Fernsehpublizistik Mit Bezug zum Sendegebietd Ohne Bezug zum Sendegebiedd Thematisch nicht klassifizierbare Beiträgee Restliches Programm Sonstige Sendungen Programmtrailer, Sponsoring etc. Gesamt

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

62,0

62,7

44,5

58,8

76,7

63,7

73,8

72,3

13,0

17,2

24,3

33,7

33,7

9,8

17,8

11,3

-

-

-

-

8,6

-

-

-

49,0 21,1 24,3

45,5 22,2 19,1

17,8 17,8

22,7 22,7

31,2 31,2

51,1 29,4 21,7

51,8 17,2 34,6

57,5 25,2 32,3

3,6

4,2

2,4

2,4

3,2

2,8

4,2

3,5

38,0 34,2 3,8

37,3 35,9 1,4

55,5 44,2 11,3

41,2 39,3 1,9

23,3 21,3 2,0

36,3 32,8 3,5

26,2 24,2 2,0

27,7 25,1 2,6

100

100

100

100

100

100

100

100

a 1 b c 2 d

Prozentuierungsbasis:24 24Stunden Stundenpro pro Tag (3–3 Uhr). Prozentuierungsbasis: Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst(23.-29.04.2018), 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). (23.–29.04.2018), Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Das betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim2012 MDR Sachsen-Anhalt, beim SWR Rheinland-Pfalz und beim NDR Niedersachsen. Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst (15.–21.10.2012). Das betrifft beim WDR den Ballungsraum Köln. Das betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, beim SWR Rheinland-Pfalz und beim NDR Das betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, beim SWR Baden-Württemberg Niedersachsen. und das Saarland, beim NDR Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Das beim WDR den Ballungsraum Köln. e 3 In diebetrifft untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc., die eine Übersicht über die Sendung Teile derbeim Sendung Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, Musikund etc.), Gewinnspiele Votings. 4 bzw. Das betrifft WDRgeben), Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, Sachsen Thüringen, beimund SWR Baden-

Württemberg und das Saarland, beim NDR Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. 5 In die untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc., die eine Übersicht über die eigene Darstellung. Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, MusikQuelle: etc.), Gewinnspiele und Votings.

Formate Formate

In Tabelle 19 werden die Formate der regio-

liegen die Magazine mit 6 Prozent des durch-

In Tabelle 19 werden die Formateaufgeschlüsselt. der regionalenBei Fernsehpublizistik aufgeschlüsselt. Bei den schnittlichen 24-Stunden-Sendetages knapp nalen Fernsehpublizistik vor Berichterstattung den Nachrichtenformaten mit 5 Prozent. Bei bisher untersuchten Dritten fandDritten das Gros in Magazinsenden bisher untersuchten fandder dasregionalen Gros Programmen rangieren die Reportagen der dieser regionalen Berichterstattung Magazindungen statt, Befund lässt sich für in den rbb nicht beiden bestätigen. Hier sind Nachrichtensenund Dokumentationen an dritter Stelle (rbb: statt, dieser lässt sich Format für dungen mitsendungen 7 Prozentpunkten dasBefund dominierende noch vor den Magazinen (4 Pro1 Prozent, SWR: 4 Prozent). Als einziger der unrbb nicht bestätigen. Hier sind Nachrichzent). Beimden SWR ist es umgekehrt: Hier liegen die Magazine mit 6 Prozent des durchschnittlitersuchten Sender zeigt der rbb keine eigenen tensendungen mit 7 Prozentpunkten das dochen 24-Stunden-Sendetages knapp vor den Nachrichtenformaten mit 5 Prozent. Bei beiden regionalen Sportsendungen, beim SWR macht minierende Format noch vor den Magazinen Programmen rangieren die Reportagen und Dokumentationen an dritter Stelle (rbb: 1 Prodieses Format noch knapp 1 Prozent aus. (4 Prozent). Beim SWR ist es umgekehrt: Hier

38

zent, SWR: 4 Prozent). Als einziger der untersuchten Sender zeigt der rbb keine eigenen regionalen Sportsendungen, beim SWR macht dieses Format noch knapp 1 Prozent aus.


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Tabelle 19

Tabelleder 19regionalen Fernsehpublizistik Formate

Formate der regionalen Fernsehpublizistik Regionalanalyse (in Prozent)a Programmcharakteristik Regionale/lokale Fernsehpublizistik Nachrichtensendungen Magazine Reportagen, Dokumentationen Interview-, Talkformate Sportsendungen Reality-TV-Formate (Doku-Soaps) Schulfernsehen/fremdsprachige Sendungen Sonstige fernsehpublizistische Formate Restliche Fernsehpublizistik Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Restliches Programm Gesamt

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

13,0

17,2

24,3

33,7

42,3

9,8

17,8

11,3

6,9 3,8 1,3 0,3 0,7

5,1 5,8 3,9 0,5 1,3 0,6

3,6 10,2 6,9 1,7 0,9 0,5 0,5

7,4 15,0 6,6 0,5 1,8 1,8 0,6

2,0 30,0 6,2 0,5 2,3 0,7 0,6

1,1 6,1 1,8 0,8 -

2,8 10,1 3,6 0,1 0,5 0,1 0,6

1,8 6,2 1,8 0,3 0,2 0,4 0,6

45,4

41,3

17,8

22,7

31,2

51,1

51,8

57,5

3,6

4,2

2,4

2,4

3,2

2,8

4,2

3,5

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

100

100

100

100

100

100

100

100

Prozentuierungsbasis:24 24Stunden Stundenpro pro Tag (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst(23.-29.04.2018), 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: eigene Darstellung.

Themenstruktur

Themenstruktur gen die Sachthemen, vor allem aus den GebieAuf inhaltlicher Ebene wird mit dem eingesetzten Untersuchungsinstrument die Frage beAuf antwortet, inhaltlicher Ebene wird mit demineingesetzten Kultur und Gesellschaft, vor allen werden anderen (vgl. Tawelche Themen der regionalen Fernsehpublizistik behandelt ten Untersuchungsinstrument die Frage beant-

belle 20).

wortet, welche Themen in der regionalen Fern-

Themengruppen.

Gesellschaftlich kontrovers diskutierte

Es sind diebehandelt unpolitischen und20). Ratgeberthemen, über oder die –Wirtschaft über allemit Sender sehpublizistik werdenSach(vgl. Tab. Themen aus Politik Regio­und alle Stichproben hinweg – amSachhäufigsten Fokus berichtet wird. aktuellen DaEs sind die unpolitischen und Rat­mit regionalem nal- oder Lokalbezug rangieren beiDie beiden geberthemen, – über Sender wurden, und Sendern an dritter (rbb:der 5 Prozent; SWR: ten, die fürüber rbbdie und SWRalle erhoben bestätigen die Stelle Befunde Vorgängerstudien. alleMit Stichproben am12 häufigsten der täglichen Jeweils der 6 Prozenthinweg (rbb) –und Prozentmit (SWR)2 Prozent der regionalen oderSendezeit). lokalen Fernsehpublizistik lieregionalem Fokus berichtet wird. Die aktuellen größte Teil dieses Themenkomplexes ist der gen die Sachthemen, und hier vor allem aus den Gebieten Kultur und Gesellschaft, vor allen Daten, die für rbb und SWR erhoben wurden, Berichterstattung über politische Akteure und anderen Themengruppen. bestätigen die Befunde der Vorgängerstudien.

Entscheidungen zuzuordnen.

kontrovers ausSWR Politik oder Wirtschaft mit Regional- oMit Gesellschaftlich 6 Prozent (rbb) und 12 Prozentdiskutierte (SWR) der Themen Beim teilen sich die kontroversen regionalen oder lokalen Fernsehpublizistik lie-Sendern Themen den zweiten der Berichterder Lokalbezug rangieren bei beiden an dritter StellePlatz (rbb:mit 5 Prozent; SWR: 2 Pro-

zent der täglichen Sendezeit). Jeweils der größte Teil dieses Themenkomplexes ist der Berichterstattung über politische Akteure und Entscheidungen zuzuordnen. Beim SWR teilen sich die kontroversen Themen den zweiten Platz mit der Berichterstattung aus dem Bereich Human Touch, der beim rbb den dritten Rang belegt (bei beiden Sendern

39


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

stattung aus dem Bereich Human Touch, der

Über regionalen Sport wird beim rbb quasi

beim rbb den dritten Rang belegt (bei beiden

gar nicht, beim SWR in 1 Prozent der regionalen

Sendern jeweils 2 Prozent).

Fernsehpublizistik berichtet.

Tabelle 20

Formate der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit

Tabelle 20

Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a Themenbereiche Regionale/lokale Fernsehpublizistik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

MDR

Herbst 2012 SWR

NDR

13,0

17,2

24,3

33,7

42,3

9,8

17,8

11,3

Kontroverse Themen Politik Wirtschaft Gesellschaft

4,6 3,8 0,5 0,3

2,2 1,9 0,2 0,1

6,4 5,5 0,5 0,4

6,0 4,3 1,0 0,7

9,5 3,1 3,4 3,0

2,3 1,7 0,6 0,0

3,2 2,5 0,1 0,6

3,6 2,5 0,3 0,8

Sach- und Ratgeberthemen Kultur und Gesellschaft Bildung, Wissen und Forschung Natur und Umwelt Verbraucher- und Gesundheitsthemen Servicethemen

6,3 4,5 0,6 0,2 0,5 0,5

11,5 7,7 0,4 1,3 1,4 0,7

13,2 7,6 0,8 1,4 2,6 0,8

18,6 9,3 0,2 0,8 6,8 1,5

24,7 16,4 1,3 0,4 4,3 2,3

4,2 3,0 0,3 0,1 0,1 0,7

11,4 7,9 0,4 0,2 1,7 1,2

3,8 2,2 0,1 0,2 0,8 0,5

Human-Touch-Themen Prominente, Menschen, Emotionen Verbrechen, Unfälle Besondere Schadensereignisse

2,0 1,1 0,9 0,0

2,1 1,5 0,5 0,1

3,4 2,2 0,6 0,6

7,1 3,5 3,3 0,3

5,5 2,2 2,5 0,8

1,9 0,9 0,9 0,1

2,5 2,1 0,4 -

3,8 2,2 0,8 0,8

Sport

0,1

1,4

1,3

2,0

2,6

1,4

0,7

0,1

45,4

41,3

17,8

22,7

31,2

51,1

51,8

57,5

3,6

4,2

2,4

2,4

3,2

2,8

4,2

3,5

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

Restliche Fernsehpublizistik Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Restliches Programm Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr).

Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im a Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und(18.–24.04.2016), im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Regionale Bezugnahme, Themen und Akteure Regionale Bezüge werden bei rbb und SWR vor allem über regionale/lokale Akteure, PersoQuelle: eigene Darstellung. nen oder Institutionen aus der Region, hergestellt (vgl. Tabelle 21).

40

Im rbb war in jeder zehnten Sendeminute eines durchschnittlichen 24-Stunden-Tages eine Person oder Institution mit regionalem oder lokalem Bezug zu sehen (10 Prozent). Das sind etwa Bewohnerinnen und Bewohner des Bundeslandes, Personen, die dort eine Funktion ausüben oder ein Amt innehaben, aber auch kollektive Akteure, wie Verbände oder Gewerkschaften. Beim SWR liegt der Wert mit 16 Prozent noch höher. Diese Zahlen bekräftigen die


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Regionale Bezugnahme, Themen und Akteure

Ein weiteres Ergebnis der bisherigen Unter-

Regionale Bezüge werden bei rbb und SWR vor

suchungen wird beim rbb bestätigt: Die regio-

allem über regionale/lokale Akteure, Personen

nale Berichterstattung in den Dritten Fernseh-

oder Institutionen aus der Region, hergestellt

programmen ist vor allem ereignisabhängig

(vgl. Tabelle 21).

(7 Prozent der Gesamtsendezeit). Beim SWR

Im rbb war in jeder zehnten Sendeminute

dagegen liegen die regionalen/lokalen The-

eines durchschnittlichen 24-Stunden-Tages

men an zweiter Stelle (7 Prozent), noch vor den

eine Person oder Institution mit regionalem

Ereignissen (5 Prozent).

oder lokalem Bezug zu sehen (10 Prozent). Das

Regionale/lokale Themenkonkretisierun-

sind etwa Bewohnerinnen und Bewohner des

gen, also das „Herunterbrechen“ eigentlich

Bundeslandes, Personen, die dort eine Funk-

überregionaler Themen auf die regionale Ebe-

tion ausüben oder ein Amt innehaben, aber

ne, fallen deutlich geringer ins Gewicht. Mit

auch kollektive Akteure, wie Verbände oder

2 (rbb) bzw. 3 Prozent (SWR) wurden ähnlich

Gewerkschaften. Beim SWR liegt der Wert mit

niedrige Werte wie bei den anderen Dritten

16 Prozent noch höher. Diese Zahlen bekräfti-

Programmen, eine Ausnahme ist der WDR,

gen die Befunde der Vorgängerstudien.

festgestellt.

Tabelle 21

Tabelleder 21Regionalbezüge Struktur

Struktur der Regionalbezüge Regionalanalyse (in Prozent – Mehrfachnennung)a Regionalbezüge

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

Regionale/lokale Fernsehpublizistik

13,0

17,2

24,3

33,7

42,3

9,8

17,8

11,3

Regionales/lokales Thema Regionale/lokale Themenkonkretisierung Regionales/lokales Ereignis Regionaler/lokaler Akteur

3,1 2,0 7,4 10,3

7,2 2,7 5,1 15,6

13,1 0,8 6,5 22,0

18,2 1,9 11,2 31,9

9,7 7,5 27,2 38,4

3,4 1,2 4,5 8,8

9,4 2,1 5,9 17,0

3,6 1,8 6,3 10,3

Restliche Fernsehpublizistik

45,4

41,3

17,8

22,7

31,2

51,1

51,8

57,5

3,6

4,2

2,4

2,4

3,2

2,8

4,2

3,5

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Restliches Programm Gesamt

100

100

100

100

100

100

100

100

Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden pro (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: pro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: eigene Darstellung.

Regionale/lokale Themenkonkretisierungen, also das „Herunterbrechen“ eigentlich überregionaler Themen auf die regionale Ebene, fallen deutlich geringer ins Gewicht. Mit 2 (rbb) bzw. 3 Prozent (SWR) wurden ähnlich niedrige Werte wie bei den anderen Dritten Programmen, eine Ausnahme ist der WDR, festgestellt. Wird die Struktur der regionalen Themen untersucht (vgl. Tabelle 22), fallen unterschiedliche

41


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tabelle 22

Tabelleder 22regionalen Themen Struktur

Struktur der regionalen Themen Regionalanalyse (in Prozent)a Themenbereiche Regionale/lokale Fernsehpublizistik Regionales/lokales Thema Regionale/lokale Politik und Verwaltung Wirtschaft in der Region Soziales Zusammenleben in der Region Traditionen, Brauchtum, Heimat Regionale/lokale Sach- und Ratgeberthemen Regionale/lokale Human-Touch-Themen Regionale/lokale Sportthemen Kein regionales/lokales Thema Restliche Fernsehpublizistik Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Restliches Programm Gesamt

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

Herbst 2012

MDR

SWR

NDR

13,0

17,2

24,3

33,7

42,3

9,8

17,8

11,3

3,5 1,5 0,4 0,1 0,4 1,0 0,1 9,5

7,2 0,5 1,7 1,3 2,6 0,3 0,8 10,0

13,1 5,4 0,7 0,2 1,5 3,7 1,5 0,1 11,2

18,3 4,2 0,4 0,2 4,6 3,9 4,6 0,4 15,4

9,7 2,2 0,1 0,3 3,5 3,4 0,2 0,0 32,6

3,4 1,5 0,3 0,4 1,0 0,2 6,4

9,4 2,3 1,6 0,0 2,8 2,4 0,3 8,4

3,6 2,0 0,3 0,1 0,1 0,8 0,3 7,7

45,4

41,3

17,8

22,7

31,2

51,1

51,8

57,5

3,6

4,2

2,4

2,4

3,2

2,8

4,2

3,5

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

100

100

100

100

100

100

100

100

Prozentuierungsbasis:24 24Stunden Stundenpro pro Tag (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im 2018 Herbst(23.-29.04.2018), 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: eigene Darstellung.

Die Analyse der regionalen Akteure (Handelnde, Sprechende, Betroffene) ergibt ein von den Wird die Struktur der regionalen abweichendes Themen tionen, und 23). Heimat. Im Gegensatz anderen untersuchten Dritten Programmen BildBrauchtum (vgl. Tabelle untersucht (vgl. Tabelle 22), fallen unterschied-

zum regionalen Programm anderer Dritter (BR

Beim rbb stammen die Akteure am häufigsten aus Politik und Verwaltung (6 Prozent). Dieser liche Schwerpunktsetzungen auf. Während und hr) spielen Human-Touch-Themen mit Be-

Befund korrespondiert mit den Ergebnissen Strukturzug der beim rbb. der rbb vor allem über Politik und zur Verwalzurregionalen Region eineThemen untergeordnete Rolle. An zweiter tung Stelle rangieren Bürgerinnen und Bürger (4 Prozent), die bei hr, WDR, MDR sowie (2 Prozent) berichtet, setzt der SWR den Die Analyse der regionalen Akteure (Hanaufhäufigste Sach- undAkteursgruppe Ratgeberthemen delnde, Sprechende, Betroffene) ergibt ein von SWR (2012)Schwerpunkt und NDR die bildeten. (3 Prozent).

den anderen untersuchten Dritten Programmen

westrundfunk noch hinter dem Bereich Tradi-

An zweiter Stelle rangieren Bürgerinnen und

Beim SWR dagegen liegen die soziokulturellen Gruppen (z.B. Sportlerinnen und Sportler oder Auf dem zweiten Platz liegen beim rbb die abweichendes Bild (vgl. Tabelle 23). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste) vorn (8 Prozent), dies ist ein AlleinSach- und Ratgeberthemen (1 Prozent), beim Beim rbb stammen die Akteure am häufigsstellungsmerkmal bzw. war keineminanderen untersuchten Sender der Fall. An (6 Prozent). zweiter DieSWR hingegen diebei Wirtschaft der Region ten aus Politik und Verwaltung Stelle liegen Wirtschaftsakteure (6 aus Prozent), noch vor den Bürgerinnen und Bürgern Pro(2 Prozent). Informationen der regionalen ser Befund korrespondiert mit den(4 Ergebnissen Politik und Verwaltung rangieren beim Südzur Struktur der regionalen Themen beim rbb. zent).

42


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Tabelle 23

Tabelleder 23regionalen Akteurea Struktur

Struktur der regionalen Akteurea Regionalanalyse (in Prozent – Mehrfachnennung)b Akteure Regionale/lokale Fernsehpublizistik

Frühjahr 2018

Frühjahr 2016

rbb

BR

hr

SWR

Herbst 2014 WDR

MDR

Herbst 2012 SWR

NDR

13,0

17,2

24,3

33,7

42,3

9,8

17,8

11,3

Politik und Verwaltung Regierung/Regierungsparteien (Landtag) Opposition/Oppositionsparteien (Landtag) Sonstige Politik Judikative Verwaltung, Polizei

5,7 2,8 1,8 2,9 0,4 1,2

2,9 1,8 0,6 0,8 0,2 0,9

8,5 3,6 0,8 4,8 1,7 4,0

13,5 3,5 1,8 6,5 0,9 9,3

14,3 2,7 0,6 7,4 2,2 6,1

2,6 0,7 0,2 1,1 0,0 1,0

3,9 2,1 0,4 1,7 1,1 1,5

5,0 3,0 1,4 1,4 0,6 1,6

Wirtschaft Gewerkschaften Sonstige Wirtschaft

3,7 3,7

6,0 0,2 5,8

10,5 0,5 10,5

15,6 0,9 15,1

16,3 0,8 15,9

3,6 0,1 3,5

8,8 8,8

5,4 0,5 5,4

Soziokulturelle Gruppen Zivilgesellschaftliche Gruppen Bildung, Wissenschaft, Kunst, Kultur SportlerInnnen Feuerwehr, Rettungsdienst

3,9 1,5 3,1 0,3 0,5

7,7 2,8 5,4 1,5 0,2

9,9 2,1 5,9 2,5 0,6

9,9 4,3 4,5 2,2 0,7

16,2 4,8 6,3 5,7 1,3

4,6 0,7 2,2 2,0 0,1

6,8 2,0 4,0 2,4 0,3

3,7 0,7 1,0 0,4 1,7

BürgerInnnen

4,4

4,0

9,8

16,7

25,1

5,3

10,7

6,0

Sonstige regionale/lokale Akteure

1,9

3,2

4,7

5,1

5,9

1,0

2,0

0,6

Keine regionalen/lokalen Akteure

2,3

1,6

2,3

1,8

4,0

1,2

0,8

1,0

45,4

41,3

17,8

22,7

31,2

51,1

51,8

57,5

Restliche Fernsehpublizistik Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Restliches Programm Gesamt a 1 b 2

3,6

4,2

2,4

2,4

3,2

2,8

4,2

3,5

38,0

37,3

55,5

41,2

23,3

36,3

26,2

27,7

100

100

100

100

100

100

100

100

Beiträge,inindenen denenmind. mind.ein einAkteur Akteur jeweiligen gesellschaftlichen Beiträge, ausaus derder jeweiligen gesellschaftlichen Gruppe erwähnt wird oder zu Wort kommt. Prozentuierungsbasis: Stunden prokommt. Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Gruppe erwähnt wird24 oder zu Wort (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr).

Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung.

Bürger (4 Die Prozent), die bei hr, WDR, MDR so-im Längsschnitt Rettungsdienste) vorn (8 Prozent), dies ist ein 4.3.2 Regionalberichterstattung wie SWR (2012) und NDR die häufigste Akteurs-

Alleinstellungsmerkmal bzw. war bei keinem

Die Regionalanalyse wird in der vorliegenden Untersuchungsanlage um eine Längsschnittungruppe bildeten. anderen untersuchten Sender der Fall. An tersuchung bewusst ausgewählter Sendungen regionalen Informationsformate Beim SWR dagegen liegen die soziokultuzweiterder Stelle liegen Wirtschaftsakteure (6 Pro- ergänzt. Durch dieses Vorgehen lassen sich Rückschlüsse ausvor denden Daten ziehen, und die weniger rellen Gruppen (z. B. und Sportzent), noch Bürgerinnen Bürgern abhängig Sportlerinnen von der Nachrichtenlage in der jeweiligen Untersuchungswoche der Querschnittstudie sind. ler oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der (4 Prozent). Basis dieser Analysestufe (vgl. Tabelle 24) sind jeweils eine bewusst ausgewählte regionale Nachrichtensendung und ein Regionalnachrichtenmagazin, die über vier Wochen hinweg erfasst und inhaltsanalytisch ausgewertet wurden.

43


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

4.3.2 Die Regionalberichterstattung im

explizit die Bewohnerinnen und Bewohner von

Längsschnitt

Brandenburg und Rheinland-Pfalz adressiert werden. Bei rbb aktuell handelt es sich um

Die Regionalanalyse wird in der vorliegenden

eine Nachrichtensendung, die wochentags um

Untersuchungsanlage um eine Längsschnitt­

16 Uhr ausgestrahlt wird, sie dauert 15 Minu-

untersuchung bewusst ausgewählter Sen-

ten. Brandenburg aktuell ist ein Regionalnach-

dungen der regionalen Informationsformate

richtenmagazin, das täglich um 19.30 Uhr für

ergänzt. Durch dieses Vorgehen lassen sich

eine halbe Stunde gesendet wird. Vergleichba-

Rückschlüsse aus den Daten ziehen, die we-

re Formate wurden beim SWR untersucht, die

niger abhängig von der Nachrichtenlage in

Sendung SWR aktuell Rheinland-Pfalz wird um

der jeweiligen Untersuchungswoche der Quer-

18 Uhr als 10-minütige Nachrichtensendung

schnittstudie sind.

(Montag bis Freitag), um 19.30 Uhr als halb-

Basis dieser Analysestufe (vgl. Tabelle 24)

stündiges Regionalnachrichtenmagazin (Mon-

sind jeweils eine bewusst ausgewählte regio­

tag bis Samstag) gesendet. Der empirische Be-

nale Nachrichtensendung und ein Regional-

zugsrahmen der Längsschnittanalyse ist auf-

nachrichtenmagazin, die über vier Wochen

grund der teilweise unterschiedlichen Sende­

hinweg erfasst und inhaltsanalytisch ausge-

tage leicht unterschiedlich. Beim rbb fließen

wertet wurden.

fast 18 Stunden, beim SWR knapp 14,5 Stunden

Mit rbb aktuell und Brandenburg aktuell so-

in die Analyse ein.

wie SWR aktuell RP 18:00 und SWR aktuell RP

Da es sich bei beiden Anbietern um Mehr-

19:30 wurden Formate ausgewählt, mit denen

länderanstalten handelt und jeweils eine

Tabelle 24

Tabelle 24 Stichprobendaten der Längsschnittanalyse

Stichprobendaten der Längsschnittanalyse Längsschnittanalysea rbb

SWR

Sendungsformate

Sendungstitel

Ausstrahlung

n

Ttbb

Regionalnachrichten

rbb aktuell

Mo-Fr, 16.00-16.15 Uhr

20

Regionalnachrichtenmagazin

Brandenburg aktuell

täglich, 19.30-20.00 Uhr

Gesamt

Bezugsrahmen der Längsschnittanalyse:

Sendungstitel

Ausstrahlung

n

t

4:28 SWR aktuell RP 18:00

Mo-Fr, 18.00-18.10 Uhr

20

3:23

28

13:27 SWR aktuell RP 19:30

Mo-Sa, 19.30-20.00 Uhr

24

11:03

48

17:55 Bezugsrahmen der Längsschnittanalyse:

44

14:26

1 Stichprobe: KalenderwochenimimFrühjahr Frühjahr 2018 (23.04.–20.05.2018). a Stichprobe: vier Kalenderwochen 2018 (23.04.–20.05.2018). b Zeit in in Std.:Min. Std.:Min. 2 Zeit

44

Quelle: eigene Darstellung. Mit rbb aktuell und Brandenburg aktuell sowie SWR aktuell RP 18:00 und SWR aktuell RP 19:30 wurden Formate ausgewählt, mit denen explizit die Bewohnerinnen und Bewohner von Brandenburg und Rheinland-Pfalz adressiert werden. Bei rbb aktuell handelt es sich um eine Nachrichtensendung, die wochentags um 16 Uhr ausgestrahlt wird, sie dauert 15 Minuten. Brandenburg aktuell ist ein Regionalnachrichtenmagazin, das täglich um 19:30 für eine halbe Stunde gesendet wird. Vergleichbare Formate wurden beim SWR untersucht, die Sen-


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Länderversion ausgewählt wurde, lassen sich

zent deutlich höher. Hier lohnt aber ein differen-

die Ergebnisse von rbb und SWR aus dieser

zierter Blick: Beim rbb wurde bei der restlichen

Per­spektive miteinander vergleichen. Gegen-

Fernsehpublizistik bei weiteren 14 Prozent ein

überstellungen aller Dritten Programme müs-

Bezug zum Sendegebiet erfasst – hier spielen

das Verhältnis von behandelt kürzeren Nachrichtenmeldungen und Magazin-eine oder HintergrundsenWird allerdings mit Vorsicht wervor allem die Nachrichtenformate Rolle, in den – diver­gierende Thematisierungs­ strategien denenbetrachtet, auch über Ereignisse in Berlin informiert beiträgen (typischerweise länger als 1 Minute) fallen deutlichere Unterschiede ebenso wieder unterschiedliche SendeDies zum einen sicher an der Hauptals bei letzten Analyse (BRund undAngehr) auf.wird. Beim rbbliegt dominiert eine Aufteilung der Formate, botsstrukturen sind in die Interpretation der

stadtnähe, zum anderen daran, dass es sich bei die sich als klassisch bezeichnen lässt: Nachrichten werden vor allem mit kurzen NachrichDaten einzubeziehen. der Sendung rbb aktuell nicht um ein speziell tenfilmen und Meldungen (32 Prozent) bestückt, das Nachrichtenmagazin dagegen mit HinEs zeigt sich erneut, dass sich die regionale auf Brandenburg ausgerichtetes Nachrichtentergrundbeiträgen (68 Prozent). In den beiden SWR-Formaten setzen die Macherinnen und Bezugnahme der Sender unterscheidet (vgl. Taformat handelt. Insgesamt gesehen, verbleiben Macher sowohl in der Ausgabe um 18 Uhr alsrbb auch in 3 Prozent, der Ausgabe 19:30 auf Hinterbelle 25). Während beim rbb rund 76 Prozent der bei rund beimum SWR rundUhr 5 Progrundberichte. Interviews- bzw. sind in beiden BeSendezeit der Regionalsendungen einenTalksituationen Bezug zent, die weder an dieNachrichtenmagazinen Region Brandenburg deraufweisen, Sendung ist – mit 5 Prozent bzw. 4 Prozent (SWR) aber relativ geringem zu standteil Brandenburg der Wert für den(rbb) bzw. Rheinland-Pfalz noch an dasin Sendegebiet Bezug zu Rheinland-Pfalz beim SWR gekoppelt Umfang. Ebenfalls gering sindmit die89 Proanteiligen Werte sind. für Wetterberichte, da beide Sender zu-

sätzlich eigenständige Wettersendungen ausstrahlen.

Tabelle 25

Tabelle 25 Formen der Beiträge Journalistische

Journalistische Formen der Beiträge Längsschnittanalyse (Zeitumfang in Prozent – Mehrfachnennung)a Journalistische Form

rbb Nachrichten Nachrichtenmagazin

SWR Gesamt

Nachrichten Nachrichtenmagazin

Gesamt

t=4:28

t=13:27

t=17:55

t=3:23

t=11:03

t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik Nachrichtenfilme/Meldungenb Magazin-/Hintergrundbeiträgec Interviews, Talk Wetterberichte

47,9 31,9 18,2 1,3

85,5 17,5 68,2 5,0 5,5

76,2 21,1 55,7 3,7 4,5

76,8 18,6 61,6 -

92,7 16,8 74,0 4,3 3,2

89,0 19,4 62,6 3,5 3,6

Restliche Fernsehpublizistik mit Bezug zum Sendegebiet

43,5

4,7

14,4

2,0

0,4

0,8

Restliche Fernsehpublizistik

4,3

2,2

2,7

16,0

1,0

4,5

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

4,3

7,6

6,7

5,2

5,9

5,7

100

100

100

100

100

100

Gesamt

einemthematischen thematischen Beitrag können Formen enthalten sein. 1a InIneinem könnenmehrere mehrerejournalistische journalistische Formen enthalten sein. Stichprobe: Stichprobe:vier vierKalenderwochen Kalenderwochen im imFrühjahr Frühjahr2018 2018(23.04.–20.05.2018). (23.04.–20.05.2018). b Sprechermeldung und „NIF“ (Nachrichten im Film), Dauer in der Regel unter einer Minute. 2 Sprechermeldung und „NIF“ (Nachrichten im Film), Dauer in der Regel unter einer Minute. c Filmbeiträge mit längerer Dauer. 3 Filmbeiträge mit längerer Dauer. Quelle: eigene Darstellung.

Beide untersuchten Programme setzen unterschiedliche Schwerpunkte in den behandelten Themen der regionalen Berichterstattung (vgl. Tabelle 26). Beim rbb liegt der Fokus auf un-

politischen Sach- und Ratgeberthemen (35 Prozent) – vor allem aus Kultur und Gesellschaft (28 Prozent). Der SWR setzt dagegen auf kontroverse Themen (38 Prozent) – besonders aus der Politik (31 Prozent). Zwischen den zwei Programmen verhalten sich die zwei ersten

45


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Unterschiede lassen sich auch herausarbeiten, wenn die Vergleichsperspektive gewechselt wird und die anteilige Themenverteilung in den Formaten genauer betrachtet wird. Dies gilt für rbb und für den SWR gleichermaßen. Die untersuchten klassischen Nachrichtensendungen sind bei beiden Sendern wesentlich weniger regional als die Pendants in Ma- In Wird das Verhältnis von kürzeren Nachgenfokussiert mit Hintergrundbeiträgen (68 Prozent). gazinform. richtenmeldungen Dies gilt für den rbb stärker als für SWR. Während beim rbbsetzen mit der undnoch Magazinoder Hin-denden beiden SWR-Formaten die MacheSendeformtergrundbeiträgen auch der thematische Fokus von kontroversen Themen (Nachrichten: 20 Prozent; (typischerweise länger als rinnen und Macher sowohl in der Ausgabe um eine Minute) 18 Uhr als (Nachrichtenmagazin: auch in der Ausgabe um 41 19.30 Uhr Nachrichtenmagazin: 34betrachtet, Prozent) zufallen Sach-deutlichere und Ratgeberthemen Unterschiede17 alsProzent) bei der letzten Analyse (BRbeimauf Hinter­ InterviewProzent; Nachrichten: wechselt, bildet SWR diegrundberichte. Berichterstattung überbzw. re- Talkund hr) auf. Beim rbb dominiert eine Aufteilung sind in beiden Nachrichtenmagagionale politische, wirtschaftliche und gesellschaftlichesituationen Entwicklungen in beiden Sendeforder Formate, die sich als klassisch bezeichnen zinen Bestandteil der Sendung – mit 5 Prozent maten den thematischen Schwerpunkt (Nachrichten: 34 Prozent, Nachrichtenmagazin: 40 lässt: Nachrichten werden vor allem mit kur-

(rbb) bzw. 4 Prozent (SWR) aber in relativ gerin-

Prozent). Hier fällt auch auf, dass das untersuchte Nachrichtenformat des SWR trotz seiner zen Nachrichtenfilmen und Meldungen (32 Progem Umfang. Ebenfalls gering sind die anteiliKürze einenzent) vergleichsweise hohen Anteil (12 Prozent) der Werte Sendezeit für regional da relevante bestückt, das Nachrichtenmagazin dagegen für Wetterberichte, beide Sender Negativmeldungen wie Verbrechen und Unfälle aufwendet.

Tabelle 26

Tabelle 26

Themenstruktur der Längsschnittanalyse

Themenstruktur der Längsschnittanalyse Längsschnittanalyse (in Prozent)a Themenbereiche

rbb Nachrichten Nachrichtenmagazin

SWR Gesamt

Nachrichten Nachrichtenmagazin

Gesamt

t=4:28

t=13:27

t=17:55

t=3:23

t=11:03

t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik

47,9

85,5

76,2

76,8

92,7

89,0

Kontroverse Themen Politik Wirtschaft Gesellschaft

20,2 16,5 3,3 0,4

33,7 29,3 2,2 2,2

30,3 26,1 2,4 1,8

33,6 27,5 3,6 2,5

39,8 31,8 5,1 2,9

38,3 30,8 4,7 2,8

Sach- und Ratgeberthemen Kultur und Gesellschaft Bildung, Wissen und Forschung Natur und Umwelt Verbraucher- und Gesundheitsthemen Servicethemen

17,0 11,5 1,8 0,6 3,1

41,4 33,2 3,8 1,8 0,7 1,9

35,4 27,8 3,3 1,3 0,7 2,3

27,0 20,8 2,3 2,7 1,2 -

35,9 26,6 2,9 2,6 0,4 3,4

33,8 25,2 2,8 2,6 0,6 2,6

Human-Touch-Themen Prominente, Menschen, Emotionen Verbrechen, Unfälle Besondere Schadensereignisse

9,3 0,3 7,7 1,3

7,5 0,3 6,6 0,6

8,0 0,3 6,9 0,8

13,7 11,8 1,9

8,0 0,5 6,4 1,1

9,4 0,4 7,7 1,3

Sport

1,4

2,9

2,5

2,5

9,0

7,5

47,8

6,9

17,1

18,0

1,4

5,3

4,3

7,6

6,7

5,2

5,9

5,7

100

100

100

100

100

100

Restliche Fernsehpublizistik Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Gesamt

Stichprobe:vier vier Kalenderwochen Kalenderwochen im 2018 (23.04.–20.05.2018). 1a Stichprobe: imFrühjahr Frühjahr 2018 (23.04.–20.05.2018). Quelle: eigene Darstellung.

46

Die konkret auf Brandenburg bzw. Rheinland-Pfalz bezogenen Themenstrukturen werden in Tabelle 27 aufgeschlüsselt. Zunächst lässt sich grundsätzlich konstatieren, dass die anteiligen Werte für die Berichterstattung über regionale Themen ähnlich sind (rbb: 30 Prozent; SWR: 27 Prozent). Betrachtet man die Werte für den Gesamtsendetag in Relation zur regionalspe-

42


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

zusätzlich eigenständige Wettersendungen

wechselt, bildet beim SWR die Berichterstat-

ausstrahlen.

tung über regionale politische, wirtschaftliche

Beide untersuchten Programme setzen

und gesellschaftliche Entwicklungen in beiden

unterschiedliche Schwerpunkte in den behan-

Sendeformaten den thematischen Schwer-

delten Themen der regionalen Berichterstat-

punkt (Nachrichten: 34 Prozent, Nachrichten-

tung (vgl. Tabelle 26). Beim rbb liegt der Fokus

magazin: 40 Prozent). Hier fällt auch auf, dass

auf unpolitischen Sach- und Ratgeberthemen

das untersuchte Nachrichtenformat des SWR

(35 Prozent) – vor allem aus Kultur und Gesell-

trotz seiner Kürze einen vergleichsweise hohen

schaft (28 Prozent). Der SWR setzt dagegen

Anteil (12 Prozent) der Sendezeit für regional

auf kontroverse Themen (38 Prozent) – be-

relevante Negativmeldungen wie Verbrechen

sonders aus der Politik (31 Prozent). Zwischen

und Unfälle aufwendet.

den zwei Programmen verhalten sich die zwei

Die konkret auf Brandenburg bzw. Rhein-

ersten Plätze der Rangreihe spiegelbildlich.

land-Pfalz bezogenen Themenstrukturen wer-

Die kontro­versen Themen sind beim rbb mit

den in Tabelle 27 aufgeschlüsselt. Zunächst

30 Prozent vertreten, die Sach- und Ratgeber-

lässt sich grundsätzlich konstatieren, dass die

themen beim SWR mit 34 Prozent.

anteiligen Werte für die Berichterstattung über

Die erhobenen Daten für Human-Touch-­

regionale Themen ähnlich sind (rbb: 30 Pro-

Themen ähneln sich mit 8 (rbb) bzw. 9 Prozent-

zent; SWR: 27 Prozent). Betrachtet man die

punkten (SWR), der SWR berichtet aber häufi-

Werte für den Gesamtsendetag in Relation zur

ger über Themen aus dem Bereich Sport (rbb:

regionalspezifischen Sendezeit, wird deutlich,

3 Prozent; SWR: 8 Prozent).

dass der rbb in knapp 40 Prozent der regiona-

Unterschiede lassen sich auch herausar-

len Fernsehpublizistik über ein originär regio-

beiten, wenn die Vergleichsperspektive ge-

nales Thema berichtet, während das beim SWR

wechselt wird und die anteilige Themenvertei-

nur in knapp 31 Prozent der Sendezeit der Fall

lung in den Formaten genauer betrachtet wird.

ist. Diese Zahlen bedeuten im Umkehrschluss,

Dies gilt für rbb und für den SWR gleicherma-

dass in allen untersuchten Formaten ein Groß-

ßen. Die untersuchten klassischen Nachrich-

teil der Ortsbezüge nicht über ein regionalspe-

tensendungen sind bei beiden Sendern we-

zifisches Thema erfolgt.

sentlich weniger regional fokussiert als die

Schlüsselt man die regionale Bezugnah-

Pendants in Magazinform. Dies gilt für den rbb

me in Themenbereiche auf, berichtet der rbb

noch stärker als für den SWR. Während beim

besonders häufig über die regionale Poli-

rbb mit der Sendeform auch der thematische

tik und Verwaltung (11 Prozent; vor allem in

Fokus von kontroversen Themen (Nachrichten:

Branden­burg aktuell) sowie über Sach- und

20 Prozent; Nachrichtenmagazin: 34 Prozent)

Ratgeberthemen (7 Prozent). Alle untersuch-

zu Sach- und Ratgeberthemen (Nachrichten-

ten Sendungen bis auf die 19-Uhr-Ausgabe

magazin: 41 Prozent; Nachrichten: 17 Prozent)

von SWR aktuell RP berichten anteilig am um-

47


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

fangreichsten über regio­nale Politik und Ver-

Programm zu Wort kommen. Über die Sender

gionale Wirtschaft und mit 4 Prozent regionale

re aus diesem Bereich in mehr als der Hälfte

zifischen Sendezeit wird deutlich, dass der rbb in knapp 40 Prozent der regionalen Fernsehwaltung. und Nachrichtenformate hinweg sind es regio­ publizistik überInsgesamt ein originär regionales Thema berichtet, während das SWR in ist die Struktur beim SWR stärnale Akteure ausbeim Politik undnur Verwaltung, die knapp 31 Prozent der Sendezeit Fallund ist. RatgeberDiese Zahleninbedeuten Umkehrschluss, dass ker fragmentiert. Nebender Sachder meistenim Sendezeit identifiziert wurden. in allen untersuchten ein Großteil der Ortsbezüge nicht über ein regionalspezifithemen (7 Formaten Prozent), Politik und Verwaltung In beiden untersuchten klassischen Nach(6 Prozent) sches Thema erfolgt. spielen mit 5 Prozent auch die re- richtensendungen kommen regionale AkteuSchlüsselt man die regionale Bezugnahme in Themenbereiche auf, berichtet der rbb besonHuman-Touch-Themen eine Rolle. der regionalspezifischen Sendezeit vor. In der ders häufig über regionale Politik und Verwaltung (11 Prozent; vor allem Brandenburg Die Analyse der regionalen Akteure in den 18-Uhr-Ausgabe voninSWR aktuell RP akkonnten tuell) sowieuntersuchten über Sach- und Ratgeberthemen (7 diese Prozent). untersuchten bis Regionalformaten schließt sieAlle in 47 Prozent der Sendungen Sendezeit identifiziert auf die 19-Uhr-Ausgabe von SWR aktuell RP berichten Untersuchungsstufe ab (vgl. Tabelle 28). Die anteilig werden.am umfangreichsten über reBasis bilden hier all jene Beiträge, in denen Auffällig ist die unterschiedliche Repräsengionale Politik und Verwaltung. Akteure als Handelnde oder Betroffene thema-

tanz von Bürgerinnen und Bürgern in den un-

Insgesamt ist die Struktur beim SWR stärker fragmentiert. Neben Sach- und Ratgeberthemen tisiert oder als Sprecherinnen und Sprecher tersuchten Formaten des rbb. Während sie bei (7 Prozent),zitiert Politik und Verwaltung (6 Prozent) spielen mit Prozent dieAkteursgruppe regionale Wirtwerden sowie diejenigen, die selbst im rbb 5aktuell die auch kleinste bilden schaft und mit 4 Prozent regionale Human-Touch-Themen eine Rolle.

Tabelle 27

Tabelle 27

Struktur der regionalen Themen in der Längsschnittanalyse

Struktur der regionalen Themen Längsschnittanalyse (in Prozent)a Themenbereiche

rbb Nachrichten Nachrichtenmagazin

SWR Gesamt

Nachrichten Nachrichtenmagazin

Gesamt

t=4:28

t=13:27

t=17:55

t=3:23

t=11:03

t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik

47,9

85,5

76,2

76,8

92,7

89,0

Regionales Thema Regionale Politik und Verwaltung Wirtschaft in der Region Soziales Zusammenleben in der Region Traditionen, Brauchtum, Heimat Regionale Sach- und Ratgeberthemen Regionale Human-Touch-Themen Regionale Sportthemen

17,6 6,1 2,2 0,8 3,9 3,0 1,6

34,6 12,1 5,3 0,6 2,8 8,5 2,9 2,4

30,4 10,6 4,6 0,4 2,3 7,4 2,9 2,2

23,2 5,1 5,3 1,2 3,8 5,6 2,2

28,5 6,1 4,7 0,2 2,9 7,8 3,5 3,3

27,3 5,9 4,9 0,0 2,5 6,9 4,0 3,1

Kein regionales Thema

30,3

50,9

45,8

53,6

64,2

61,7

Restliche Fernsehpublizistik

47,8

6,9

17,1

18,0

1,4

5,3

4,3

7,6

6,7

5,2

5,9

5,7

100

100

100

100

100

100

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Gesamt

Stichprobe:vier vierKalenderwochen Kalenderwochen im 1a Stichprobe: imFrühjahr Frühjahr2018 2018(23.04.–20.05.2018). (23.04.–20.05.2018).

48

Quelle: Eigene Darstellung. Die Analyse der regionalen Akteure in den untersuchten Regionalformaten schließt diese Untersuchungsstufe ab (vgl. Tabelle 28). Die Basis bilden hier all jene Beiträge, in denen Akteure als Handelnde oder Betroffene thematisiert oder als Sprecherinnen und Sprecher zitiert werden sowie diejenigen, die selbst im Programm zu Wort kommen. Über die Sender und Nachrichtenformate hinweg sind es regionale Akteure aus Politik und Verwaltung, die in

der meisten Sendezeit identifiziert wurden. In beiden untersuchten klassischen Nachrichten-


Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Auffällig ist die unterschiedliche Repräsentanz von Bürgerinnen und Bürgern in den untersuchten Formaten des rbb. Während sie bei rbb aktuell die kleinste Akteursgruppe bilden (5 Prozent), rangieren sie beim Nachrichtenmagazin Brandenburg aktuell mit gut 29 Prozent (5 Prozent), rangieren sie beim Nachrichten­ Darüber hinaus verstärkt sich hier der Einauf dem zweiten Platz. Betrachtet man diese gemeinsam mit den ebenfalls stark vertretenen magazin Brandenburg aktuell mit gut 29 Prodruck aus der Thematisierungsanalyse: In der soziokulturellen Gruppen (rbb: 23 Prozent; SWR: 31 Prozent) fällt auf, dass wird organisierte und zent auf dem zweiten Platz. Betrachtet man dieRegionalberichterstattung des SWR ein unorganisierte gesellschaftliche Akteure stark vertreten se gemeinsam mit den ebenfalls stark vertretestärkerer Fokus sind. auf regionale Wirtschaftsaknen soziokulturellen Gruppen (rbb: 23 Prozent;

teure (22 Prozent) gelegt als im rbb (17 ProDarüber hinaus verstärkt sich hier der Eindruck aus der Thematisierungsanalyse: In der RegiSWR: 31 Prozent), fällt auf, dass organisierte zent). Besonders präsent sind Gewerkschaften onalberichterstattung des SWR wird ein stärkerer Fokus auf regionale Wirtschaftsakteure und unorganisierte gesellschaftliche Akteure (4 Prozent) und sonstige Wirtschaftsakteure (22 Prozent) gelegt als im rbb (17 Prozent). Besonders präsent sind Gewerkschaften (4 Prostark vertreten sind. (20 Prozent) in SWR aktuell RP 19 Uhr. zent) und sonstige Wirtschaftsakteure (20 Prozent) in SWR aktuell RP 19 Uhr. Tabelle 28

Tabelle 28

Struktur der regionalen Akteure in der Längsschnittanalyse

Struktur der regionalen Akteure Längsschnittanalyse (in Prozent – Mehrfachnennung)a Akteure

rbb Nachrichten Nachrichtenmagazin

SWR Gesamt

Nachrichten Nachrichtenmagazin

Gesamt

t=4:28

t=13:27

t=17:55

t=3:23

t=11:03

t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik

47,9

85,5

76,2

76,8

92,7

89,0

Politik und Verwaltung Regierung/Regierungsparteien (Landtag) Opposition/Oppositionsparteien (Landtag) Sonstige Politik Judikative Verwaltung, Polizei

25,2 13,4 2,7 9,0 5,4 4,4

41,2 18,8 9,2 21,9 4,1 7,8

37,2 17,4 7,6 18,7 4,4 6,9

47,2 21,8 6,1 17,6 6,4 12,1

43,3 24,7 5,9 18,9 4,1 7,0

44,2 24,0 5,9 18,6 4,7 8,2

Wirtschaft Gewerkschaften Sonstige Wirtschaft

10,6 1,6 9,3

20,0 1,3 19,3

17,7 1,3 16,8

20,5 2,4 19,3

22,9 3,8 20,1

22,4 3,5 19,9

Soziokulturelle Gruppen Zivilgesellschaftliche Gruppen Bildung, Wissenschaft, Kunst, Kultur SportlerInnen Feuerwehr, Rettungsdienst

9,1 1,4 6,0 1,4 0,9

27,4 8,3 15,2 3,1 2,1

22,9 6,6 12,9 2,7 1,8

17,3 2,6 9,1 3,5 2,2

34,6 4,4 17,8 10,5 3,3

30,5 4,0 15,7 8,9 3,0

BürgerInnen Sonstige regionale Akteure Keine regionalen Akteure

5,4 3,3

29,4 8,4

23,4 7,1

14,7 14,7

18,8 13,9

17,8 14,0

10,2

12,3

11,8

3,9

11,3

9,5

Restliche Fernsehpublizistik

47,8

6,9

17,1

18,0

1,4

5,3

4,3

7,6

6,7

5,2

5,9

5,7

100

100

100

100

100

100

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge Gesamt

1a Beiträge, ein Akteur Akteuraus ausder derjeweiligen jeweiligen gesellschaftlichen Gruppe erwähnt zu Wort kommt. Beiträge,inindenen denen mind. mind. ein gesellschaftlichen Gruppe erwähnt oderoder zu Wort kommt. Stichprobe: Stichprobe:vier vierKalenderwochen Kalenderwochen im (23.04.–20.05.2018). imFrühjahr Frühjahr2018 2018 (23.04.–20.05.2018). Quelle: eigene Darstellung.

49


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

5 Exkurs: Der SWR im Vergleich

Im Herbst 2012 hat an der Arbeitsstelle Me-

2013 konstatierte der SWR selbstkritisch,

dienanalyse/Forschungsmethoden der Freien

im Vergleich mit den anderen Dritten Program-

Universität Berlin eine Untersuchungsreihe

men weise das Programm „den geringsten An-

begonnen, um die Angebotsstrukturen und

teil an Regionalität“ (Badische Zeitung 2013)

Programmleistungen der Dritten Programme

auf. Eine Programmreform sollte Abhilfe schaf-

der ARD empirisch anhand einer vergleichen-

fen: Der Fokus sollte auf mehr Eigenproduk-

den, quantitativen Inhaltsanalyse zu erfassen.

tionen statt Wiederholungen fiktionaler For-

In der ersten Studie wurde neben dem NDR

mate gelegt sowie der Informationsanteil an

auch der SWR untersucht, mit den aktuell vor-

Regionalem erhöht werden (vgl. Badische Zei-

gelegten Daten kann ein direkter Vergleich von

tung 2013). „Es ist unser Ziel, nicht nur regio­

Struktur und Inhalten des SWR-Programmes in

naler, sondern auch aktueller und moderner

den Jahren 2012 und 2018 gezogen werden. In

zu werden“, wurde der SWR-Fernsehdirektor

der Zwischenzeit wurden alle Dritten Program-

Christoph Hauser im Schwarzwälder Boten

me inhaltsanalytisch erfasst (vgl. Trebbe 2013;

(Krause 2013) zitiert. In einer Pressemitteilung

Trebbe et al. 2015 sowie Spittka et al. 2017).

beschreibt der SWR-Rundfunkrat seine Profil-

Die Ergebnisse der bisherigen Studien lösten

schärfung als Vorhaben, zukünftig „regionaler,

ein breites Medienecho und eine öffentliche

klarer, verständlicher und moderner“ zu wer-

Diskussion über die Entwicklung des dualen

den (SWR 2013). In der Pressemitteilung prog-

Rundfunks in Deutschland aus.

nostiziert SWR-Intendant Peter Boudgoust:

Tabelle 29

Tabelle 1 SWR: Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse

Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse Sendungsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a Basiselemente Sendungen

SWR 2018

SWR 2012

23:40

23:32

Programmtrailer etc.b

0:19

0:28

Werbung und Teleshoppingc

0:01

0:00

24:00

24:00

Sponsoringd Gesamt

Berechnungsbasis:2424Stunden Stunden pro (3–3 Uhr). a 1 Berechnungsbasis: pro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Hierunter werden Programmverbindungen und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, 2012 (15.–21.10.2012). Videoschleifen, Webcams etc. zusammengefasst. 2 Hierunter werden Programmverbindungen und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, c Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). Videoschleifen, etc. zusammengefasst. d Vgl. §§ 2, 8 und 16Webcams RStV (2018). 3 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). 4 Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018).

Quelle: eigene Darstellung.

Regionalität, Aktualität und Hintergrundberichterstattung auf programmstruktureller Ebe 50

Ein erster Indikator für ein vermehrt regional gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu Produktionscharakteristika gefunden werden (vgl. Tabelle 2). Nach wie vor setzt der SWR z auf regionale Auseinanderschaltungen, im Frühjahr 2018 aber mit 14 Prozent noch ein


Exkurs: Der SWR im Vergleich

„Das SWR Fernsehen wird mehr denn je zu

Regionalität, Aktualität und Hintergrund­

dem Programm für die Menschen in Baden-­

berichterstattung auf programmstruktureller

Württemberg und Rheinland-Pfalz. Dazu

Ebene

wollen wir noch unverwechselbarer in unse-

Ein erster Indikator für ein vermehrt regional

rem öffentlich-rechtlichen Angebot werden:

gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu

indem wir aktuelle Ereignisse in Baden-­

den Produktionscharakteristika gefunden wer-

Württemberg und Rheinland-Pfalz noch bes-

den (vgl. Tabelle 30). Nach wie vor setzt der

ser einordnen und Hintergründe ausführlich

SWR zwar auf regionale Auseinanderschaltun-

beleuchten. Im gesamten Programm werden

gen, im Frühjahr 2018 aber mit 14 Prozent noch

beide Bundesländer und damit der Südwes-

einmal deutlich stärker als im Herbst 2012 mit

ten stärker spürbar, wir werden mehr Akzen-

10 Prozent auf landesspezifische Akzentuie-

te setzen bei regionalen Dokumentationen,

rungen durch die Produktion in unterschied­

regionalen Serien, regionaler Kultur oder

lichen Regionalstudios.

regionaler Comedy“ (SWR 2013).

Auch das Vorhaben, nach der Programm­ reform aktueller zu senden, wurde auf pro-

Schon 2011 hatte der SWR eine Profilschärfung

grammstruktureller Ebene umgesetzt. Die

zugunsten von mehr Regionalität angekündigt

Werte für kurzfristige Wiederholungen sind

(Brandes 2013). Die Untersuchung von Paral­

deutlich gesunken. Das bedeutet, dass ein An-

lelen und Divergenzen ist folglich auch auf-

stieg von rund 12 Prozentpunkten bei den als

grund der durchgeführten Programmreform

Erstsendungen klassifizierten Programmange-

so aufschlussreich. Von Interesse ist, ob sich

boten zu verzeichnen war (vgl. Tabelle 31).

die Reform auch in den empirisch gewonne-

Hier schlagen vor allem die reduzierten

nen Zahlen widerspiegelt. Vor dem Hinter-

Kreuzwiederholungen der Regionalfenster so-

grund der geplanten Weiterentwicklung des

wie die weniger umfangreichen Kreuzwieder-

Programms kann ein Zuwachs an Regionalität,

holungen aus dem Ersten Programm der ARD zu

Aktualität und Hintergrundberichterstattung

Buche. Die Werte für programminterne Wieder­

(Dokumentationen, längere Nachrichtenbei-

holungen im Tages- oder Wochenintervall da-

träge) erwartet werden.

gegen haben sich kaum geändert. Bei der Analyse der Programmstruktur (vgl.

Ergebnisse

Tabelle 32) fallen im Vergleich vor allem die

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der

starken Veränderungen bei den Anteilen für

SWR in der Stichprobe aus dem Jahr 2018 acht

Fernsehpublizistik und nonfiktionale Unterhal-

Minuten mehr Sendezeit für redaktionelle In-

tung ins Auge.

halte zur Verfügung stellte. Das ist im Übrigen

2012 wurden rund 74 Prozent eines durch-

auch im Vergleich aller Dritten Programme der

schnittlichen 24-Stunden-Tages als Formate

höchste Wert.

eingestuft, die die größte Chance für journalisti-

51


Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2 Hierunter werden Programmverbindungen und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, Videoschleifen, Webcams etc. zusammengefasst. 3 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). Krimis, Kontroversen, Kochrezepte 4 Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018).

Regionalität, Aktualität und Hintergrundberichterstattung auf programmstruktureller Ebe

Ein erster Indikator für ein vermehrt regional gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu Produktionscharakteristika gefunden werden (vgl. Tabelle 2). Nach wie vor setzt der SWR z auf regionale Auseinanderschaltungen, im Frühjahr 2018 aber mit 14 Prozent noch ein deutlich stärker als im Herbst 2012 mit 10 Prozent auf landesspezifische Akzentuierun durch die Produktion in unterschiedlichen Regionalstudios.

Tabelle 30

Tabelle 2 SWR: Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen

Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen Sendungsanalyse (in Prozent)a SWR 2018

SWR 2012

Sendungen

98,6

98,0

Eigenprogramm Regionale Auseinanderschaltungb Programmübernahmec

83,6 14,0 1,0

87,0 10,0 1,0

Programmtrailer etc.

1,3

2,0

Werbung und Sponsoring

0,1

0,0

100

100

Produktionscharakteristik

Gesamt

Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2012 (15.–21.10.2012). b Programm, welches von den unterschiedlichen Regionalstudios produziert wird. c 20-Uhr-Tagesschau. 2 Programm, welches von den unterschiedlichen Regionalstudios produziert wird. 3 20-Uhr-Tagesschau.

Quelle: eigene Darstellung.

Auch das Vorhaben, nach der Programmreform aktueller zu senden, wurde auf program struktureller Ebene umgesetzt. Die Werte für kurzfristige Wiederholungen sind deutlich Tabelle 3 SWR: Kurzfristige Programmwiederholungen sunken. Das bedeutet, dass ein Anstieg von rund 12 Prozentpunkten bei den als Erstsend Kurzfristige Programmwiederholungen Sendungsanalyse gen klassifizierten Programmangeboten zu verzeichnen war (vgl. Tabelle 3). Tabelle 31

(in Prozent)a

SWR 2018

SWR 2012

Sendungen

98,6

98,0

Erstsendungen Kurzfristige Wiederholungen Wiederholungen im Tagesintervall Wiederholungen im Wochenintervall Kreuzwiederholungen von ARD/Das Ersteb Kreuzwiederholungen von Regionalfensternc

71,7 26,9 14,9 7,2 3,4 1,4

59,4 38,6 12,1 7,5 10,8 8,2

Programmtrailer etc.

1,3

2,0

Werbung und Sponsoring

0,1

0,0

100

100

Produktionscharakteristik

Gesamt

Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b Erstausstrahlung im Ersten Programm der ARD. 2012 (15.–21.10.2012). c 2 Erstausstrahlung einem anderen Regionalfenster. Erstausstrahlunginim Ersten Programm der ARD. 3 Erstausstrahlung in einem anderen Regionalfenster.

52

Quelle: eigene Darstellung.

Hier schlagen vor allem die reduzierten Kreuzwiederholungen der Regionalfenster sowie weniger umfangreichen Kreuzwiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD zu Buc Die Werte für programminterne Wiederholungen im Tages- oder Wochenintervall dage haben sich kaum geändert.


Exkurs: Der SWR im Vergleich

Tabelle 1

Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse Sendungsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a Basiselemente

SWR 2018

Sendungen sche Berichterstattung bieten. In der aktuellen b Programmtrailer etc.Jahr Stichprobe aus dem

SWR 2012

23:40Ergebnisse 23:32 lassen sich prägnant zuDie

2018 ist dieser Wert

0:19 0:28 sammenfassen: mehr regionale Nachrichten-

auf 63 Prozentdzurückgeführt worden. Während

sendungen (2012: 4 Prozent; 2018: 7 Prozent),

die Zahlen für fiktionale Unterhaltungsangebo-

dafür ist die Sendezeit für regionale Magazine

te (Filme und Serien) etwa auf dem gleichen Ni-

(2012: 15 Prozent; 2018: 5 Prozent) um zwei

Werbung und

Teleshoppingc

Sponsoring Gesamt

0:01

0:00

24:00

24:00

1 Berechnungsbasis: Tag (3–3 veau geblieben sind, ist 24 beiStunden Shows,pro SpielundUhr).Drittel zurückgegangen. Der Wert für Reporta-

Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst

Quizformaten (nonfiktionale Unterhaltung) ein 2012 (15.–21.10.2012).

gen ist mit 14 Prozent konstant, bei den Inter-

2 Hierunter werden und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, view- und Talkformaten ist ein Minus von 7 Prodeutlicher Anstieg um Programmverbindungen 14 Prozentpunkte auf Videoschleifen, Webcams etc. zusammengefasst. zent zu beobachten. Beides sind Formate, in 3 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). 13 denen Hintergrundberichterstattung stattfin24-Stunden-Tages zu verzeichnen. 4 Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018).

insgesamt 18 Prozent des durchschnittlichen

Ein vertiefter Blick auf die fernsehpubli-

den kann – hier also keine Steigerung.

Regionalität, Aktualität und Hintergrundberichterstattung auf programmstruktureller Ebene zistische Programmsparte, abgeleitet aus den Bemerkenswert ist dagegen ein Anstieg von rechtlichen Vorgaben des Rundfunkstaatsver-

5 Prozent bei Sportsendungen. Auch Reality-­TV-

Ein erster Indikator für ein vermehrt regional gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu den trages, liefert weitere Indikatoren in Bezug Formate, beispielsweise Doku-Soaps, werden Produktionscharakteristika gefunden werden (vgl. Tabelle 2). Nach wie vor setzt der SWR zwar auf eine vermehrte Regionalisierung und auch vermehrt im Tagesprogramm platziert (2012: auf regionale Auseinanderschaltungen, im Frühjahr 2018 aber mit 14 Prozent noch einmal Hintergrundberichterstattung (vgl. Tabelle 33). 3 Prozent; 2018: 6 Prozent). deutlich stärker als im Herbst 2012 mit 10 Prozent auf landesspezifische Akzentuierungen durch die Produktion in unterschiedlichen Regionalstudios. Tabelle 32

Tabelle 2 SWR: Programmstruktur/Gesamtsendezeit

Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen Sendungsanalyse (in Prozent)a SWR 2018

SWR 2012

Sendungen

98,6

98,0

Eigenprogramm Regionale Auseinanderschaltungb Programmübernahmec

83,6 14,0 1,0

87,0 10,0 1,0

Programmtrailer etc.

1,3

2,0

Werbung und Sponsoring

0,1

0,0

100

100

Produktionscharakteristik

Gesamt

Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung. 2 Programm, welches von den unterschiedlichen Regionalstudios produziert wird. 3 20-Uhr-Tagesschau.

13 Inwieweit regional ausgestaltet sind, konnte mit dem standardisierten Instrument Auch diese das Unterhaltungsangebote Vorhaben, nach der Programmreform aktueller zu senden, wurde auf programmnicht gemessen werden. Eine vertiefende Regionalanalyse erfolgte nur für informierende fernsehpublizistische Beiträge. struktureller Ebene umgesetzt. Die Werte für kurzfristige Wiederholungen sind deutlich ge-

sunken. Das bedeutet, dass ein Anstieg von rund 12 Prozentpunkten bei den als Erstsendungen klassifizierten Programmangeboten zu verzeichnen war (vgl. Tabelle 3). 46

53


Fiktionale Unterhaltung Nonfiktionale Unterhaltung Sonstige Sendungen

17,5 18,4 -

19,1 4,1 1,0

Programmtrailer etc.

1,3

2,0

Werbung und Sponsoring

0,1

0,0

100

100

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Gesamt

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Ein vertiefter Blick auf die fernsehpublizistische Programmsparte, abgeleitet aus den rec chen Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages, liefert weitere Indikatoren in Bezug auf eine mehrte Regionalisierung und auch Hintergrundberichterstattung (vgl. Tabelle 5).

Tabelle 33

Tabelle 5

SWR: Formate der Fernsehpublizistik

Formate der Fernsehpublizistik Sendungsanalyse (in Prozent)a SWR 2018

SWR 2012

62,7

73,8

7,8 6,8 1,0

4,7 3,7 1,0

17,3 5,0 12,3 14,4

31,9 15,0 16,9 13,8

3,2 6,3 6,2

9,8 1,3 3,4

2,2 5,3

4,0 4,9

Restliches Programm

37,3

26,2

Gesamt

100

100

Programmcharakteristik Fernsehpublizistik Nachrichtensendungenb Regionale Nachrichten Sonstige Nachrichten Magazine Regionalmagazine Überregionale Magazine Reportagen, Dokumentationen Interview-, Talkformate Sportsendungen Reality-TV-Formate (Doku-Soaps) Schulfernsehen Sonstige fernsehpublizistische Formate

a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Einschließlich Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 2012 (15.–21.10.2012). 20-Uhr-Tagesschau.

2 Einschließlich Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau Quelle: eigene Darstellung.

54

Regionalität, Aktualität und Hintergrund in der

se eingegangen, waren es 2018 noch knapp

Beitrags- und Regionalanalyse

über 15 Stunden (vgl. Tabelle 34).

Wird die thematische Ausgestaltung der Sen-

Wird die Aktualität der gesendeten fern-

dezeit auf der Ebene der Beitragsanalyse in

sehpublizistischen Beiträge (vgl. Tabelle 35)

den Blick genommen, werden ebenfalls starke

betrachtet, wird deutlich, dass es in der

Unterschiede deutlich. Auf dieser Analysestu-

Stichprobe 2018 nicht nur weniger kurzfris-

fe werden einzelne Beiträge untersucht, das

tige Wiederholungen gibt, sondern die Erst-

heißt, jeder thematisch eigenständige Bei-

sendungen auch deutlich aktueller berichten:

trag in Nachrichtensendungen, Magazinen,

Die tagesaktuelle Berichterstattung hat sich

Reportagen, Dokumentationen, Doku-Soaps

verdoppelt und ist von 7 auf 14 Prozent ge-

sowie Talk- und Interviewformaten wird noch

stiegen. Aktualität ist ein wichtiges Kriterium,

einmal inhaltlich untersucht. Sind 2012 beim

wenn es um die Frage der journalistischen

SWR 17 Stunden und 44 Minuten in die Analy-

Qualität geht.


Formate, beispielsweise Doku-Soaps, werden vermehrt im Tagesprogramm platziert (2012: 3 Prozent; 2018: 6 Prozent). Regionalität, Aktualität und Hintergrund in der Beitrags- und Regionalanalyse

Exkurs: Der SWR im Vergleich

Wird die thematische Ausgestaltung der Sendezeit auf der Ebene der Beitragsanalyse in den Blick genommen, werden ebenfalls starke Unterschiede deutlich. Auf dieser Analysestufe werden einzelne Beiträge untersucht, das heißt, jeder thematisch eigenständige Beitrag in Nachrichtensendungen, Magazinen, Reportagen, Dokumentationen, Doku-Soaps sowie Talk- und Interviewformaten wird noch einmal inhaltlich untersucht. Sind 2012 beim SWR 17 Stunden und 44 Minuten in die Analyse eingegangen, waren es 2018 noch knapp über 15 Stunden (vgl. Tabelle 6).

Tabelle 34

Tabelle 6

SWR: Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse

Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse Beitragsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a SWR 2018

SWR 2012

Fernsehpublizistik

15:04

17:44

Thematisch klassifizierbare Beiträgeb Thematisch nicht klassifizierbare Beiträgec

14:03 1:01

16:43 1:01

Sonstige Sendungen

8:36

5:48

Programmtrailer etc.

0:19

0:28

Werbung und Sponsoring

0:01

0:00

24:00

24:00

Basiselemente

Gesamt

a 1 Berechnungsbasis: pro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Berechnungsbasis:2424Stunden Stunden pro (3–3 Uhr). Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst Untersuchungseinheiten b Die der Beitragsanalyse sind thematisch unterscheidbare Beiträge. Ihre 2012 (15.–21.10.2012). Festlegung erfolgt anhand einer in zwölf Themenbereiche gegliederten Klassifikationsvariablen. Untersuchungseinheiten Beitragsanalyse sind thematisch unterscheidbare c 2 InDie den untersuchten Sendungender integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc.,Beiträge. die eine Ihre Festlegung erfolgt anhand einer in zwölf Themenbereiche gegliederten Klassifikationsvariablen. Übersicht über die Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (FilmausschnitMusik Gewinnspiele und Votings. 3 te, In Sketche, den untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen eine Übersicht über die gibt, sondern dieetc.), Erstsendungen auch deutlich aktueller berichten:etc., Diedie tagesaktuelle Bericht-

Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, Musik etc.), Gewinnspiele

Quelle: eigeneAktualität Darstellung. ist ein wicherstattung hat sich verdoppelt und ist von 7 auf 14 Prozent gestiegen. und Votings. tiges Kriterium, wenn es um die Frage der journalistischen Qualität geht. Tabelle Wird35die Aktualität der gesendeten fernsehpublizistischen Beiträge (vgl. Tabelle 7) betrachtet, Tabelle 7 wird deutlich, es in der Stichprobe 2018 nicht nur weniger kurzfristige Wiederholungen SWR: Aktualität derdass Fernsehpublizistik Aktualität der Fernsehpublizistik

Beitragsanalyse (in Prozent)a SWR 2018

SWR 2012

Fernsehpublizistik: Erstsendungen

46,2

43,0

Tagesaktuelle Berichterstattung Wochenaktuelle Berichterstattung Kein aktueller Beitragsanlass Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

14,0 0,9 28,3 3,0

6,7 1,6 32,1 2,6

Fernsehpublizistik: Kurzfristige Wiederholungen

16,5

30,8

Restliches Programm

37,3

26,2

Gesamt

100

100

Aktualität

49

a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst

2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: eigene Darstellung.

Inwiefern sich die Themenstruktur der Fernsehpublizistik geändert hat, zeigt ein Blick auf Tabelle 8. Es fällt auf, dass sich der Wert für kontroverse Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von 10 auf 5 Prozent halbiert hat. Betrachtet man die anteiligen Werte, wurden 2012 etwa 10 Prozentpunkte der fernsehpublizistischen Zeit (Gesamt: 74 Prozent des 24-Stundentages) für die gesellschaftlich relevanten kontroversen Themen, 2018 noch 5 Prozent-

55


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Inwiefern sich die Themenstruktur der Fern-

liegt vor allem in der weniger ausführlichen Be-

sehpublizistik geändert hat, zeigt ein Blick auf

richterstattung zu nicht politischen kontrover-

Tabelle 36. Es fällt auf, dass sich der Wert für

sen Themen sowie zur Wirtschaft begründet.

kontroverse Themen aus Politik, Wirtschaft

Nach wie vor sind Sach- und Ratgeberthemen

und Gesellschaft von 10 auf 5 Prozent halbiert

der Gegenstand, über den am häufigsten be-

hat. Betrachtet man die anteiligen Werte, wur-

richtet wird – die durchgeführten Untersuchun-

den 2012 etwa 10 Prozentpunkte der fernseh-

gen haben gezeigt, dass dieser Befund für alle

publizistischen Zeit (Gesamt: 74 Prozent des

Dritten Programme gilt. Im Vergleich zu 2012

24-Stunden-Tages) für die gesellschaftlich rele-

hat sich die Sendezeit für Sportthemen auf

vanten kontroversen Themen, 2018 noch 5 Pro-

Beitragsebene vervierfacht (2012: 2 Prozent;

zentpunkte (von 63 Prozent) aufgewendet. Dies

2018: 8 Prozent).

Tabelle 36

Tabelle 8 SWR: Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit

Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Beitragsanalyse (in Prozent)a Themenbereiche

SWR 2018

SWR 2012

Fernsehpublizistik

62,7

73,8

4,8 4,1 0,7

10,3 4,9 5,4

Sach- und Ratgeberthemen Kultur und Gesellschaft Bildung, Wissen und Forschung Natur und Umwelt Verbraucher- und Gesundheitsthemen Servicethemen

35,0 21,2 3,7 3,7 5,5 0,9

42,4 25,4 4,9 2,1 8,0 2,0

Human-Touch-Themen Prominente, Menschen, Emotionen Verbrechen, Unfälle Besondere Schadensereignisse

10,4 9,4 0,6 0,4

15,0 13,4 1,3 0,3

8,3 4,2

1,9 4,2

Restliches Programm

37,3

26,2

Gesamt

100

100

Kontroverse Themen Politik Wirtschaft und Gesellschaft

Sport Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: Eigene Darstellung.

56

Schwerpunkt der Programmreform war laut SWR eine vermehrte Schwerpunktsetzung au gionale Themen. Die Basiselemente der Regionalanalyse zeigen: 2012 wurde in 18 Prozent durchschnittlichen 24 Stunden umfassenden Sendetages in fernsehpublizistischen Beiträ mit einem Bezug zum Bundesland berichtet. Der Wert im Jahre 2018 liegt bei 17 Prozent nerhalb der Fernsehpublizistik ist damit eine höhere Gewichtung dieser Bezugnahme zu


Exkurs: Der SWR im Vergleich

Schwerpunkt der Programmreform war

werden. Das heißt, es lässt sich im Vergleich

laut SWR eine vermehrte Schwerpunktsetzung

ein stärkerer Fokus auf aktuelle Fernsehpubli-

auf regionale Themen. Die Basiselemente der

zistik mit Bezug zu Rheinland-Pfalz feststellen.

Regio­nalanalyse zeigen: 2012 wurde in 18 Pro-

Dabei können bei der Themenstruktur der

zent des durchschnittlichen 24 Stunden umfas-

regionalen Fernsehpublizistik kaum Verände-

senden Sendetages in fernsehpubli­zistischen

rungen ausgemacht werden. Die gewonnenen

Beiträgen mit einem Bezug zum Bundesland

Zahlen sind nahezu konstant, wie Tabelle 38

berichtet. Der Wert im Jahre 2018 liegt bei

zeigt.

17 Prozent. Innerhalb der Fernsehpublizistik

Sowohl 2012 als auch 2018 dominieren die

ist damit eine höhere Gewichtung dieser Be-

Sach- und Ratgeberthemen. Dies ist ein Be-

zugnahme zu beobachten, da das fernsehpu-

fund, der nicht nur für den SWR gilt, sondern

blizistische Gesamtvolumen insgesamt gese-

auch für alle anderen Sender und Stichproben-

hen gesunken ist (vgl. Tabelle 37). Außerdem

zeiträume. Bei den kontroversen Themen aus

sollte dieses Ergebnis im Zusammenhang mit

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist eine Ab-

den stark gesunkenen Anteilen der Kreuzwie-

nahme um einen Prozentpunkt auszumachen,

derholungen der Regionalfenster interpretiert

nach wie vor macht aber die Politik hier den

Tabelle 37

SWR: Basiselemente der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Tabelle 9

Basiselemente der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a Basiselemente

SWR 2018

SWR 2012

62,7

73,8

17,2

17,8

45,5 22,2 19,1

51,8 17,2 34,6

4,2

4,2

Restliches Programm

37,3

26,2

Gesamt

100

100

Fernsehpublizistik Fernsehpublizistik mit Bezug zum

Bundeslandb

Restliche Fernsehpublizistik Mit Bezug zum Sendegebietc Ohne Bezug zum Sendegebietc Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b Rheinland-Pfalz. 2012 (15.–21.10.2012). c 2 Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz. und Saarland. 3 Baden-Württemberg und Saarland. Quelle: eigene Darstellung. Dabei können bei der Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik kaum Veränderungen ausgemacht werden. Die gewonnenen Zahlen sind nahezu konstant, wie Tabelle 10 zeigt.

Tabelle 10

Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a

57


Mit Bezug zum Sendegebietc Ohne Bezug zum Sendegebietc

22,2 19,1

17,2 34,6

4,2

4,2

Restliches Programm

37,3

26,2

Gesamt

100

100

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2 Rheinland-Pfalz. 3 Baden-Württemberg und Saarland.

Dabei können bei der Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik kaum Veränderun ausgemacht werden. Die gewonnenen Zahlen sind nahezu konstant, wie Tabelle 10 zeigt.

Tabelle 38

Tabelle 10

SWR: Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit

Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a Themenbereiche

SWR 2018

SWR 2012

17,2

17,8

2,2 1,9 0,2 0,1

3,2 2,5 0,1 0,6

11,5 7,7 0,4 1,3 1,4 0,7

11,4 7,9 0,4 0,2 1,7 1,2

Human-Touch-Themen Prominente, Menschen, Emotionen Verbrechen, Unfälle Besondere Schadensereignisse

2,1 1,5 0,5 0,1

2,5 2,1 0,4 -

Sport

1,4

0,7

41,3

51,8

4,2

4,2

Restliches Programm

37,3

26,2

Gesamt

100

100

Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundesland Kontroverse Themen Politik Wirtschaft Gesellschaft Sach- und Ratgeberthemen Kultur und Gesellschaft Bildung, Wissen und Forschung Natur und Umwelt Verbraucher- und Gesundheitsthemen Servicethemen

Restliche Fernsehpublizistik Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge

a 1 Prozentuierungsbasis: propro TagTag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Prozentuierungsbasis:2424Stunden Stunden (3–3 Uhr). im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018) sowie eineimKalenderwoche Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche Frühjahr 2018im(23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst

2012 (15.–21.10.2012).

58

Quelle: eigene Darstellung.


Exkurs: Der SWR im Vergleich

größten Teil der Berichterstattung aus. Der An-

den gestiegenen Anteilen für die regionalen

teil für Sport hat sich jedoch auch aus dieser

Auseinanderschaltungen und dem relativ

Perspektive verdoppelt.

konstant gebliebenen Anteil der regionalen

Zusammenfassend lässt sich festhalten,

Fernsehpublizistik vor dem Hintergrund des

dass die in der Programmreform angekündig-

insgesamt deutlich geringeren Anteils der

ten Veränderungen sich in den aktuellen Daten

Berichterstattungsformate am Gesamtpro-

der Programmanalyse sowohl auf der Ebene

gramm und der stark verminderten Zahl der

des durchschnittlichen Sendetages als auch

Sendungsübernahmen (Kreuzwiederholun-

bei genauerer Betrachtung der Regionalbe-

gen) anderer Regionalfenster. Diese neue Pro-

richterstattung widerspiegeln.

grammstrategie wirkt sich auch auf den An-

Im Hinblick auf die angestrebte Ausweitung

teil der Formate aus, die als regional gekenn-

der journalistischen Hintergrundberichterstat-

zeichnet sind: Während 2012 ein deutlicher

tung liefern die erhobenen Daten jedoch keine

Fokus auf Magazinsendungen lag, konnte in

eindeutigen Hinweise: Es konnte kein Anstieg

der Stichprobe 2018 eine Neufokussierung

an Formaten wie Reportagen, Dokumentationen

auf regionale Nachrichtenformate festgestellt

sowie Interview- und Talksendungen festgestellt

werden. Innerhalb der regionalen Fernseh-

werden. Inwiefern dies innerhalb der bestehen-

publizistik wurden die Themenschwerpunkte

den Formate, also im Einzelfall der journalisti-

jedoch kaum verändert. Anders bei der Aktua-

schen Beiträge umgesetzt wurde, konnte mit

lität der Berichterstattung: Der SWR sendet im

dem hier angewandten, quantitativen Mess­in­

Jahr 2018 deutlich weniger Wiederholungen

s­trumentarium nicht geprüft werden.

und hat den Anteil der tage­saktuellen Infor-

Eine stärkere Schwerpunktsetzung auf regionale Information zeigt sich vor allem in

mation in fernsehpublizistischen Erstsendungen verdoppelt.

59


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

6 Zusammenfassung und Diskussion

Mit dieser Studie wurden alle Dritten Pro-

stammen aus der 17. Kalenderwoche, begin-

gramme einmalig (Ausnahme: SWR) inhalts-

nend am Montag, 23. April 2018, und endend

analytisch mit dem gleichen Instrumentarium

am Sonntag, 29. April 2018.

detailliert untersucht. 2012 begann die Reihe

Bei den Vergleichen der Dritten Program-

mit der Analyse des Programmangebots von

me darf nicht vergessen werden, dass ledig-

Südwest­rundfunk und Norddeutschem Rund-

lich Aussagen über strukturelle Ähnlichkeiten

funk und wurde 2014 mit dem Mitteldeutschen

und Unterschiede getroffen werden können.

Rundfunk und dem Westdeutschen Rundfunk

Zwischen der ersten Untersuchung und den

weitergeführt. 2016 wurden der Bayerische

aktuellen Daten liegen sechs Jahre und da-

Rundfunk und der Hessische Rundfunk in den

mit auch Programmstrukturreformen und ein

Blick genommen. Die aktuellen Daten für den

sich rasant entwickelndes Mediensystem mit

rundfunk in der Landesversion für Südwest­

zunehmender Konkurrenz aus dem Onlineseg-

Rheinland-Pfalz und den Rundfunk Berlin-­ ment. Zudem werden Dritte Programme unter Brandenburg in der Version für Brandenburg

ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen

Abbildung 2 2: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW Abbildung 2018) Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW 2018)

8% 34% Unterhaltung

34%

26% Fiktionale Unterhaltung 8% Nonfiktionale Unterhaltung 19% Information und Unterhaltung 2% Sportpublizistik 17% Unterhaltungspublizistik 39% Information

39%

27% Sach-,Ratgeberpubl./Service 12% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 8% Sonstiges 4% Restliches Programm 4% Programmtrailer etc.

19%

Werbung, Sponsoring

Quelle: eigene Darstellung.

60

Abbildung 3: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (17. KW 2018)

5%


Zusammenfassung und Diskussion

Abbildung 2: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW 2018)

8% 34% Unterhaltung

in den und für die spezifischen Bundesländer und Regionen organisiert und produziert.

26% Fiktionale Unterhaltung Grundsätzlich lässt sich zwar festhalten,

34%

8% Nonfiktionale Unterhaltung

dass ein Schwerpunkt der Dritten Programme

19% Information und Unterhaltung

Um die Strukturen der Sender miteinander

in der Information liegt. Mit Ausnahme des BR

in Beziehung zu setzen, werden nachfolgend

füllen alle Sender den größten Teil eines durch17% Unterhaltungspublizistik

die Sendungs- und Beitragsdaten der Quer-

schnittlichen 24-Stunden-­ Tages mit Angeboten, 39% Information

39% schnittanalyse verknüpft. In verschiedenen

2% Sportpublizistik

die dem informierenden27%Programmsegment Sach-,Ratgeberpubl./Service

Kreisdiagrammen werden die Informations-

12% Polit.Publizistik/Kontr. Themen zuzuordnen sind. Andererseits muss aber auch

und Unterhaltungsangebote sowie das sonsti-

8% Sonstiges konstatiert werden, dass weitere, programm­

ge Programm grafisch aufbereitet. Der äußere

4% Restliches Programm übergreifende Aussagen über eine strategische

Ring zeigt die grundsätzliche Kategorisierung

Gewichtung und Platzierung von Unterhaltung

4% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

der Programmsparten, in den inneren Kreisund Information schwer zu treffen sind. Die 19% segmenten werden die Themenkategorien der

unter­suchten Sender profilieren sich auch stark

als Fernsehpublizistik identifizierten Beiträge

gegeneinander und unterscheiden sich mitunter

veranschaulicht.

deutlich bezüglich der gesendeten Inhalte.

Abbildung 3

Abbildung 3: Das der Informationsund Unterhaltungsangebote SWR (17. KW 2018) Das Spektrum derSpektrum Informationsund Unterhaltungsangebote im SWR (17. KW im 2018)

5% 37% Unterhaltung

37%

18% Fiktionale Unterhaltung 19% Nonfiktionale Unterhaltung 18% Information und Unterhaltung 8% Sportpublizistik 10% Unterhaltungspublizistik

40%

40% Information 35% Sach-,Ratgeberpubl./Service 5% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 5% Sonstiges 4% Restliches Programm 1% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

18%

Quelle: eigene Darstellung.

55

61


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Zeigten die ersten Studien (SWR 2012, vgl. Abbildung 8 und NDR 2012, vgl. Abbildung 9 sowie WDR 2014, vgl. Abbildung 6 und MDR 2014, vgl. Abbildung 7), dass konventionelle UnZeigten ersten Studien (SWR vgl. SWRsich im Vergleich zur ersten Untersuchung terhaltung eine eherdie untergeordnete Rolle2012, spielt, änderte die Datenlage in den aktuelle- im Abbildung 8 und NDR 2012, vgl. Abbildung 9 Jahr 2012 deutlich verringert, damals wurden ren Untersuchungen. sowie WDR 2014, vgl. Abbildung 6 und MDR

53 Prozent diesem Programmsegment zuge-

Die Werte2014, für Informationsangebote beim SWR (2018; 3) mit 40 Prozent vgl. Abbildung 7), dass sind konventionelle ordnet.vgl. VonAbbildung allen Dritten Programmen bietet eine eher Rolle ähnlich. der SWR Der aktuell mit 5 Prozent den geringsten und beim Unterhaltung rbb mit 39 (2018; vgl. untergeordnete Abbildung 2) Prozent Schwerpunkt bei beiden spielt, änderte sich die in den aktuAnteil an politischer Publizistik gesellSendern liegt hier, wie auch beiDatenlage allen anderen untersuchten Dritten Programmen, aufund dem elleren Untersuchungen. schaftlich-kontroversen Themen, Informationsanteil. Dieser ist beim SWR im Vergleich zur ersten Untersuchung im Jahrdenen 2012 aus Die Werte für Informationsangebote sind Sicht des im Rundfunkstaatsvertrag verankerdeutlich verringert, damals wurden 53 Prozent diesem Programmsegment zugeordnet. Von beim SWR (2018; vgl. Abbildung 3) mit 40 Proten Auftrages eine besondere Bedeutung zuallen Dritten Programmen bietet der SWR aktuell mit 5 Prozent den geringsten Anteil an pozent und beim rbb mit 39 (2018; vgl. Abbil-

kommt. Der Wert beim rbb liegt hier mehr als

litischer Publizistik und gesellschaftlich-kontroversen Themen, denen aus Sicht des im Runddung 2) Prozent ähnlich. Der Schwerpunkt bei doppelt so hoch (12 Prozent). Nach wie vor den funkstaatsvertrag verankerten Auftrages eine Bedeutung Der Wert beiden Sendern liegt hier, wie auch bei besondere allen geringsten Anteilzukommt. reiner Information bietet der beim rbb liegt hieruntersuchten mehr als doppelt soProgrammen, hoch (12 Prozent). Nach wie vor wobei den geringsten An- auf anderen Dritten BR mit 32 Prozent, hier 10 Prozent dem Informationsanteil. Dieser beim wobei politische entfallen. teil reiner auf Information bietet der BR mit 32 ist Prozent, hier Themen 10 Prozent auf politische Themen entfallen. Abbildung 4

Abbildung 4: Das der Informationsund Unterhaltungsangebote im BR (16. KW 2016) Das Spektrum derSpektrum Informationsund Unterhaltungsangebote im BR (16. KW 2016)

14% 44% Unterhaltung 39% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung 10% Information und Unterhaltung

44%

1% Sportpublizistik 9% Unterhaltungspublizistik 32% Information 22% Sach-,Ratgeberpubl./Service

32%

10% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 14% Sonstiges 3% Restliches Programm 11% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

10%

Quelle: eigene Darstellung.

62


Zusammenfassung und Diskussion

Im Zeitverlauf der Untersuchungen lässt

Konkurrenz von Netflix und Co. positionieren

sich eine Tendenz hin zur Verschiebung der

wollen, lässt sich nur vermuten. Mit einer Aus-

Programmanteile in Richtung Unterhaltung

nahme liegen bei allen Dritten Programmen

beobachten. Am stärksten war das bei der

klassische fiktionale Formate, also Filme und

Studie zu BR und hr der Fall. 44 Prozent (BR)

Serien, im Unterhaltungssegment deutlich vor

und 39 Prozent (hr) wurden dem unterhal-

der nonfiktionalen Unterhaltung (Spiel und

tenden TV-Segment zugeordnet. Auch die

Show). Der SWR im Jahre 2018 verfolgt hier

aktuell gewonnenen Zahlen deuten in diese

eine andere Strategie, die Werte für fiktionale

Richtung. Waren beim SWR 2012 24 Prozent

(18 Prozent) und nonfiktionale Unterhaltung

für Unterhaltung festgestellt worden, liegt

(19 Prozent) liegen nahezu gleichauf. Interes-

der Wert nun bei 37 Prozent, der rbb liegt mit

sant ist hier auch der niedrige Wert des WDR:

34 Prozent nur knapp dahinter. Ob sich die

Hier wurden 2014 nur 21 Prozent Unterhaltung

Sender mit einem zunehmenden Angebot an

gemessen, der niedrigste Wert über alle Stich-

unterhaltenden Formaten in Hinblick auf die

proben hinweg.

Abbildung 5

Abbildung 5: Das der Informationsund Unterhaltungsangebote im hr (16. KW 2016) Das Spektrum derSpektrum Informationsund Unterhaltungsangebote im hr (16. KW 2016)

4% 39% Unterhaltung 32% Fiktionale Unterhaltung 7% Nonfiktionale Unterhaltung

39%

18% Information und Unterhaltung 2% Sportpublizistik

39%

16% Unterhaltungspublizistik 39% Information 29% Sach-,Ratgeberpubl./Service 10% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 4% Sonstiges 2% Restliches Programm 2% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

18%

Quelle: eigene Darstellung.

Im Zeitverlauf der Untersuchungen lässt sich eine Tendenz hin zur Verschiebung der Programmanteile in Richtung Unterhaltung beobachten. Am stärksten war das bei der Studie zu BR und hr der Fall. 44 Prozent (BR) und 39 Prozent (hr) wurden dem unterhaltenden TV-Segment zugeordnet. Auch die aktuell gewonnenen Zahlen deuten in diese Richtung. Waren beim SWR 2012 24 Prozent für Unterhaltung festgestellt worden, liegt der Wert nun bei 37

63


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Abbildung 6

Abbildung 6: Das der Informationsund Unterhaltungsangebote WDR (42. KW 2014) Das Spektrum derSpektrum Informationsund Unterhaltungsangebote im WDR (42. KWim 2014) Abbildung 6: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im WDR (42. KW 2014) 5% 5%

21%

21% Unterhaltung

21%

Fiktionale Unterhaltung 21%15% Unterhaltung 6% Nonfiktionale Unterhaltung 15% Fiktionale Unterhaltung 21% Information und Unterhaltung 6% Nonfiktionale Unterhaltung 3% Sportpublizistik 21% Information und Unterhaltung 18% Unterhaltungspublizistik 3% Sportpublizistik 18% Unterhaltungspublizistik 53% Information

53%

21%

53%

21%

Sach-,Ratgeberpubl./Service 53% 37% Information 16% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 37% Sach-,Ratgeberpubl./Service 5% Sonstiges 16% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 3% Restliches Programm 5% Sonstiges 2% Programmtrailer etc. 3% Restliches Programm Werbung, Sponsoringetc. 2% Programmtrailer Werbung, Sponsoring

Quelle: eigene Darstellung.

Abbildung Abbildung 77: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im MDR (42. KW 2014) Abbildung 7: Das der und Informationsund Unterhaltungsangebote MDR (42. KW 2014) Das Spektrum derSpektrum InformationsUnterhaltungsangebote im MDR (42. KWim 2014) 6% 6% 32% Unterhaltung

32% 32%

Fiktionale Unterhaltung 32%26% Unterhaltung 6% Nonfiktionale Unterhaltung 26% Fiktionale Unterhaltung 6% Nonfiktionale Unterhaltung 24% Information und Unterhaltung 7% Sportpublizistik 24% Information und Unterhaltung 17% Unterhaltungspublizistik 7% Sportpublizistik

38%

17% Unterhaltungspublizistik 38% Information

38%

Sach-,Ratgeberpubl./Service 38% 24% Information 14% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 24% Sach-,Ratgeberpubl./Service 14% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 6% Sonstiges

24%

3% Restliches Programm 6% Sonstiges 3% Programmtrailer etc. 3% Restliches Programm Werbung, Sponsoringetc. 3% Programmtrailer Werbung, Sponsoring

24%

Quelle: eigene Darstellung.

64

58 58


Zusammenfassung und Diskussion

Auch beim Blick auf hybride Formate, die

den Sport als der rbb (2 Prozent) und das Gros

sowohl der Information als auch der Unterhal-

der anderen Sender. Im Gegensatz zum reinen

tung zuzuordnen sind, fällt auf, dass der SWR

Unterhaltungssegment kann man in der Sparte

im Jahre 2018 hier eine Ausnahme bildet. Bei

des Infotainments keinen klaren Zuwachs im

rbb, hr, BR, WDR, MDR, NDR und auch bei der

Zeitverlauf beobachten. Dieser Befund ist be-

ersten SWR-Studie liegen die Werte für Unter-

sonders vor dem Hintergrund des noch immer

haltungspublizistik deutlich vor der Sportpubli-

boomenden Reality-TV bemerkenswert.

zistik. Mit Unterhaltungspublizistik sind all jene

Abschließend lohnt ein kurzer Blick auf

Beiträge gemeint, die zum Themenkomplex Hu-

die Struktur der Regionalberichterstattung in

man Touch zu zählen sind. Hier handelt es sich

allen untersuchten Programmen. Die Sender

grundsätzlich um Boulevardjournalismus, also

mit dem größten Anteil an regionaler Bericht-

Berichte über Prominente, Schicksale, aber

erstattung sind mit deutlichem Abstand und

auch Kriminalität oder Angstthemen. Der SWR

jeweils 34 Prozent der Hessische und der West-

legt mit 8 Prozent ein stärkeres Gewicht auf

deutsche Rundfunk. Schlusslicht ist der MDR

Abbildung 8

Abbildung 8: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012) Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012)

6% 24%

24% Unterhaltung 19% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung 17% Information und Unterhaltung 2% Sportpublizistik 15% Unterhaltungspublizistik 53% Information 43% Sach-,Ratgeberpubl./Service 10% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

53%

17%

6% Sonstiges 4% Restliches Programm 2% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

Quelle: eigene Darstellung.

Abbildung 9: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012) 65

5%


Abbildung 8: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012)

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte 6% 24%

24% Unterhaltung 19% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung 17% Information und Unterhaltung 2% Sportpublizistik 15% Unterhaltungspublizistik 53% Information

mit knapp 10 Prozent, knapp vor dem rbb mit

über regionale lokale Akteure her. Beim 43% bzw. Sach-,Ratgeberpubl./Service

13 Prozent. Innerhalb der regionalen bzw. lo-

10% Polit.Publizistik/Kontr. Themen rbb, WDR, MDR und NDR kommen regionale

kalen Fernsehpublizistik erfolgt durchgehend Ereignisse an zweiter Stelle, wäh6% Sonstiges 53% 17% und lokale eine Konzentration auf Magazine, nur der rbb

RestlichesErhebungen), Programm rend SWR (in4%beiden BR und hr

berichtet häufiger in Nachrichtensendungen

am zweithäufigsten über regionale Themen

regionalspezifisch. Auch bei der Struktur der

berichten. Innerhalb der regionalen Themen

Regionalbezüge werden Unterschiede, aber

konzentrieren sich die Dritten jedoch über alle

auch Gemeinsamkeiten deutlich: Alle Dritten

Stichproben hinweg einheitlich vor allem auf

stellen einen Regionalbezug am häufigsten

regionale bzw. lokale Politik und Verwaltung.

2% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

Abbildung 99: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012) Abbildung

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012)

5% 24%

Unterhaltung 24% Unterhaltung 19% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung 22% Information und Unterhaltung 1% Sportpublizistik 21% Unterhaltungspublizistik 49% Information 36% Sach-,Ratgeberpubl./Service

49%

13% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 5% Sonstiges

22%

3% Restliches Programm 2% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

Quelle: eigene Darstellung.

60

66


Fazit

7 Fazit

Mit der vorliegenden Untersuchung von rbb

plant, aufgestellt und produziert werden. So

und SWR werden aktuelle Daten bereitgestellt,

setzen beispielsweise BR, hr, SWR und rbb

die auch als Diskussionsgrundlage dienen sol-

deutlich stärker auf unterhaltende Formate

len, wenn es um die Frage nach dem Aufbau

als ihre Schwesterprogramme aus dem Nor-

und der inhaltlichen Ausrichtung der Dritten

den und Westen der Republik. Auf der inhalt-

Programme im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

lich-thematischen Ebene treten profilbildende

geht. Darüber hinaus zielt die Studie auf eine

Unterschiede noch stärker zutage, wenn man

Standortbestimmung ab: Erstmals konnten

die regionalen Thematisierungsleistungen in

vergleichende Daten zur Programmleistung

den Blick nimmt. Hier spielen dann regiona-

aller Dritten Programme der ARD vorgelegt

le Besonderheiten (Bevölkerungs- und Wirt-

werden. Diese gehören zusammengenommen

schaftsstruktur, Traditionen und Brauchtum)

zu den reichweitenstärksten Programmen auf

und eigene redaktionelle Themensetzungen

dem deutschen Zuschauermarkt und legitimie-

eine stärkere Rolle – wenn auch in vergleichs-

ren sich vor allem über ihr regionalspezifisches

weise geringem quantitativem Umfang.

Programmangebot.

Schaut man auf alle bisher erhobenen Da-

Durch die Konzeption der Studie – kon-

ten, wird noch etwas anderes deutlich. Der

kret: durch das gleiche inhaltsanalytische

SWR wurde als einziger Sender bislang zwei-

Ins­trumentarium – lassen sich Aussagen über

mal untersucht: Die erste Studie wurde 2013

strukturelle Gemeinsamkeiten, aber format-­

publiziert, nun wurden aktuelle Zahlen vorge-

auch Profilunterschiede der untersuchten Pro-

legt. Das ist besonders interessant, da klar

gramme treffen. Über alle Untersuchungen

ersichtlich ist, wie sich der Sender entwickelt

hinweg lässt sich einerseits festhalten, dass

hat.

die Dritten Programme durchaus vergleichbare

sich in den Daten wider, zum Beispiel in der

Strategien verfolgen. Hier sind unter anderem

stärkeren Betonung nonfiktionaler Unterhal-

die Wiederholungsquoten im Tagesintervall

tungsformate. Und hier wird auch deutlich,

(Ausnahme ist hier der Bayerische Rundfunk)

dass sich auch das lineare Fernsehen verän-

oder die Fokussierung auf informierende Be-

dert – Konkurrenzangebote und veränderte

richterstattung, wie sie auch im Rundfunk-

Nutzungsgewohnheiten verlangen von den

staatsvertrag gefordert wird, zu nennen. An-

Programmmacherinnen und Programmma-

dererseits zeigen die Analysen aber auch, dass

chern eine Reaktion. Es herrscht weiterer For-

die Programme unabhängig voneinander ge-

schungsbedarf.

Programmstrukturreformen

spiegeln

67


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Anhang

Hinweise zu den Autor*innen..........................................................................68 Literatur.........................................................................................................69 Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen....................................................... 71

Hinweise zu den Autor*innen

Eva Spittka promoviert am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Im Bachelor- und Masterstudiengang hat sie Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Université de Fribourg in der Schweiz studiert. Sie arbeitet als Projektleiterin bei der GöfaK Medienforschung GmbH, Potsdam. Joachim Trebbe ist seit 2011 Professor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin und Leiter der Arbeitsstelle Medienanalyse und Forschungsmethoden. Seine Forschungsschwerpunkte sind Fernsehprogrammforschung, Forschungsmethoden, Migration und Medien.

68


Anhang

Literatur

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69


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

SWR (2013): SWR Fernsehen will regionales Profil schärfen [Pressemeldung]. Online unter: www.presseportal de, 28.06.2013 (abgerufen 30.01.2019). SWR (2018): Organisation. Kennzahlen zum Programm, online unter: www.swr.de, 10.09.2018 (abgerufen 17.09.2018). Trebbe, Joachim (1998): Lokale Medienleistungen im Vergleich. Untersuchungen zur publizistischen Vielfalt an den bayerischen Senderstandorten Augsburg, Landshut und Schweinfurt. BLM-Schriftenreihe, Bd. 47. München. Trebbe, Joachim (2013): Zwischen Boulevard und Ratgeber-TV. Die Programmleistung der ARD-Dritten. OBS-Arbeitspapier Nr. 12, Frankfurt a. M., online unter: www.otto-brenner-shop.de, 01.10.2013 (abgerufen 13.12.2018). Trebbe, Joachim/Beier, Anne/Wagner, Matthias (2015): Information oder Unterhaltung? – Eine Programm­ analyse von WDR und MDR. OBS-Arbeitspapier Nr. 17, Frankfurt a. M., online unter: www.otto-brenner-­ shop.de, 27.07.2015 (abgerufen 13.12.2018). Trebbe, Joachim/Maurer, Torsten (1999): Hörfunklandschaft Niedersachsen 1998. Eine vergleichende Analyse. Schriftenreihe der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, Bd. 6. Berlin. Volpers, Helmut/Schnier, Detlef/Bernhard, Uli (2012): Die Entwicklung der Regionalfenster von RTL und Sat.1 (2005-2011). Ergebnisse der kontinuierlichen Programmanalyse. In: Programmbericht der Medienanstalten 2011, S. 161-168. Weiß, Hans-Jürgen/Ahrens, Annabelle (2012): Scripted Reality. Fiktionale und andere Formen der neuen Realitätsunterhaltung. In: Programmbericht der Medienanstalten 2011, S. 59-93. Weiß, Hans-Jürgen/Beier, Anne/Spittka, Eva (2018): Fernsehvollprogramme 2017 – Programmstrukturen. In: Content-Bericht der Medienanstalten 2017, S. 54-96. Zubayr, Camille/Gerhard, Heinz (2018): Tendenzen im Zuschauerverhalten. Fernsehgewohnheiten und Fernsehreichweiten im Jahr 2017. In: Media Perspektiven, Heft 3/2018, S. 102-117.

70


Anhang

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen

Abbildung 1:

Schematische Darstellung des Untersuchungsdesigns............................................... 10

Abbildung 2:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW 2018)................................................................................................ 60

Abbildung 3:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (17. KW 2018)............................................................................................... 61

Abbildung 4:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im BR (16. KW 2016)................................................................................................ 62

Abbildung 5:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im hr (16. KW 2016)..................................................................................................63

Abbildung 6:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im WDR (42. KW 2014)............................................................................................. 64

Abbildung 7:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im MDR (42. KW 2014)............................................................................................. 64

Abbildung 8:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012)..............................................................................................65

Abbildung 9:

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012).............................................................................................. 66

Tabelle 1:

Die Struktur des Nachmittags- und Vorabendprogramms des rbb und SWR.................. 12

Tabelle 2:

Übersicht über die Reliabilitätskoeffizienten.............................................................. 17

Tabelle 3:

Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse................................................. 19

Tabelle 4:

Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen...................................... 20

Tabelle 5:

Kurzfristige Programmwiederholungen..................................................................... 21

Tabelle 6:

Programmstruktur/Gesamtsendezeit........................................................................22

Tabelle 7:

Programmstruktur/Prime Time.................................................................................23

Tabelle 8:

Programmstruktur/Gesamtsendezeit ohne kurzfristige Wiederholungen.....................24

Tabelle 9:

Formate der Fernsehpublizistik................................................................................ 26

Tabelle 10:

Nachrichtenformate.................................................................................................27

Tabelle 11:

Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse...................................................29

Tabelle 12:

Aktualität der Fernsehpublizistik..............................................................................29

Tabelle 13:

Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit.......................................... 31

Tabelle 14:

Themenstruktur der tagesaktuellen Fernsehpublizistik...............................................32

Tabelle 15:

Themenstruktur der Nachrichtensendungen..............................................................34

Tabelle 16:

Themenstruktur der Magazinsendungen....................................................................35

Tabelle 17:

Zeitumfang der Basiselemente der Regionalanalyse...................................................37

Tabelle 18:

Basiselemente der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit...............................................38

71


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

72

Tabelle 19:

Formate der regionalen Fernsehpublizistik................................................................39

Tabelle 20:

Formate der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit.................................... 40

Tabelle 21:

Struktur der Regionalbezüge.................................................................................... 41

Tabelle 22:

Struktur der regionalen Themen............................................................................... 42

Tabelle 23:

Struktur der regionalen Akteure................................................................................43

Tabelle 24:

Stichprobendaten der Längsschnittanalyse.............................................................. 44

Tabelle 25:

Journalistische Formen der Beiträge..........................................................................45

Tabelle 26:

Themenstruktur der Längsschnittanalyse................................................................. 46

Tabelle 27:

Struktur der regionalen Themen in der Längsschnittanalyse...................................... 48

Tabelle 28:

Struktur der regionalen Akteure in der Längsschnittanalyse.......................................49

Tabelle 29:

SWR: Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse........................................50

Tabelle 30:

SWR: Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen...............................52

Tabelle 31:

SWR: Kurzfristige Programmwiederholungen.............................................................52

Tabelle 32:

SWR: Programmstruktur/Gesamtsendezeit................................................................53

Tabelle 33:

SWR: Formate der Fersehpublizistik..........................................................................54

Tabelle 34:

SWR: Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse........................................... 55

Tabelle 35:

SWR: Aktualität der Fernsehpublizistik...................................................................... 55

Tabelle 36:

SWR: Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit..................................56

Tabelle 37:

SWR: Basiselemente der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit................................... 57

Tabelle 38:

SWR: Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit.................58


Anhang

Otto Brenner Stiftung

Joachim Trebbe

Zwischen Boulevard und Ratgeber-TV Eine vergleichende Programmanalyse von SWR und NDR

Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung Frankfurt am Main 2013

2 .1 r N r e pi a sp t i be r 73 -A S OB


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Otto Brenner Stiftung

Joachim Trebbe / Anne Beier / Matthias Wagner

Information oder Unterhaltung? Eine Programmanalyse von WDR und MDR

17 r ie

Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung 74 Frankfurt am Main 2015

OB

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Otto Brenner Stiftung Eva Spittka, Matthias Wagner, Anne Beier

Unterhaltung aus Bayern, Klatsch aus Hessen? Eine Programmanalyse von BR und hr Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Joachim Trebbe Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung Frankfurt am Main 2017

25 r ie

OB

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75


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

OBS-Arbeitspapiere Infos und Download: www.otto-brenner-stiftung.de

76

Nr. 35

Agenda-Setting bei ARD und ZDF? – Analyse politischer Sendungen vor der Bundes­tagswahl 2017 (Marc Liesching, Gabriele Hooffacker)

Nr. 34

Demoskopie, Medien und Politik – Ein Schulterschluss mit Risiken und Nebenwirkungen (Thomas Wind)

Nr. 33

Zwischen Fanreportern und Spielverderbern – Fußballjournalismus auf dem Prüfstand (Tonio Postel)

Nr. 32

Unsichere Arbeit – unsichere Mitbestimmung. Die Interessenvertretung atypisch Beschäftigter (Berndt Keller)

Nr. 31

Aufstocker im Bundestag III – Eröffnungsbilanz der Nebenverdienste der Abgeordneten zu Beginn der 19. Wahlperiode (Sven Osterberg)

Nr. 30

Netzwerk AfD. Die neuen Allianzen im Bundestag (Malene Gürgen, Christian Jakob, Sabine am Orde)

Nr. 29

Lindners FDP. Profil – Strategie – Perspektiven (Michael Freckmann)

Nr. 28

Unternehmensteuern in Deutschland. Rechtliche Grauzonen und zivil­gesellschaftliche Alternativen (Christoph Trautvetter, Silke Ötsch, Markus Henn)

Nr. 27

Polarisiert und radikalisiert? Medienmisstrauen und die Folgen (Oliver Decker, Alexander Yendell, Johannes Kiess, Elmar Brähler)

Nr. 26

Aufstocker im Bundestag II – Bilanz der Nebenverdienste der Abgeordneten in der 18. Wahlperiode (Sven Osterberg)

Nr. 25

Unterhaltung aus Bayern, Klatsch aus Hessen? Eine Programmanalyse von BR und hr (Eva Spittka, Matthias Wagner und Anne Beier)

Nr. 24

#MythosTwitter – Chancen und Grenzen eines sozialen Mediums (Mathias König und Wolfgang König)

Nr. 23

Informationsfreiheit – Mehr Transparenz für mehr Demokratie (Arne Semsrott)

Nr. 22

Journalist oder Animateur – ein Beruf im Umbruch. Thesen, Analysen und Materialien zur Journalismusdebatte (Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz)

Nr. 21

Ausverkauf des Journalismus? – Medienverlage und Lobbyorganisationen als Kooperations­- partner (Marvin Oppong)

Nr. 20

Die AfD vor den Landtagswahlen 2016 – Programme, Profile und Potenziale (Alexander Hensel, Lars Geiges, Robert Pausch und Julika Förster)

Nr. 19

Bürgerbeteiligung im Fernsehen – Town Hall Meetings als neues TV-Format? (Nils Heisterhagen)


Die Otto Brenner Stiftung Die Otto Brenner Stiftung … … ... ist die gemeinnützige Wissenschaftsstiftung der IG Metall. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Als Forum für gesellschaftliche Diskurse und Einrichtung der Forschungsförderung ist sie dem Ziel der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Ausgleich zwischen Ost und West. ... initiiert den gesellschaftlichen Dialog durch Veranstaltungen, Workshops und Koopera­ tionsveranstaltungen (z.  B. im Herbst die OBS-Jahrestagungen), organisiert Konferenzen, lobt jährlich den „Brenner-Preis für kritischen Journalismus“ aus, fördert wissenschaftliche Untersuchungen zu sozialen, arbeitsmarkt- und gesellschaftspolitischen Themen, vergibt Kurzstudien und legt aktuelle Analysen vor. ... informiert regelmäßig mit einem Newsletter über Projekte, Publikationen, Termine und Veranstaltungen.

... veröffentlicht die Ergebnisse ihrer Forschungsförderung in der Reihe „OBS-Arbeitshefte“ oder als Arbeitspapiere (nur online). Die Arbeitshefte werden, wie auch alle anderen Publikationen der OBS, kostenlos abgegeben. Über die Homepage der Stiftung können sie auch elektronisch bestellt werden. Vergriffene Hefte halten wir als PDF zum Download bereit. ... freut sich über jede ideelle Unterstützung ihrer Arbeit. Aber wir sind auch sehr dankbar, wenn die Arbeit der OBS materiell gefördert wird. ... ist zuletzt durch Bescheid des Finanzamtes Frankfurt am Main V (-Höchst) vom 29. Mai 2018 als ausschließlich und unmittelbar gemeinnützig anerkannt worden. Aufgrund der Gemeinnützigkeit der Otto Brenner Stiftung sind Spenden steuerlich absetzbar bzw. begünstigt.

Aktuelle Ergebnisse der Forschungsförderung in der Reihe „OBS-Arbeitshefte“

Spenden erfolgen nicht in den Vermögensstock der Stiftung, sie werden ausschließlich und zeitnah für die Durchführung der Projekte entsprechend dem Verwendungszweck genutzt. Bitte nutzen Sie folgende Spendenkonten: Für Spenden mit zweckgebundenem Verwendungszweck zur Förderung von Wissenschaft und Forschung zum Schwerpunkt: • Förderung der internationalen Gesinnung und des Völkerverständigungsgedankens Bank: IBAN: BIC:

HELABA Frankfurt/Main DE11 5005 0000 0090 5460 03 HELA DE FF

Für Spenden mit zweckgebundenem Verwendungszweck zur Förderung von Wissenschaft und Forschung zu den Schwerpunkten: • Angleichung der Arbeits- und Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland (einschließlich des Umweltschutzes) • Entwicklung demokratischer Arbeitsbeziehungen in Mittel- und Osteuropa • Verfolgung des Zieles der sozialen Gerechtigkeit Bank: IBAN: BIC:

HELABA Frankfurt/Main DE86 5005 0000 0090 5460 11 HELA DE FF

Geben Sie bitte Ihre vollständige Adresse auf dem Überweisungsträger an, damit wir Ihnen nach Eingang der Spende eine Spendenbescheinigung zusenden können. Oder bitten Sie in einem kurzen Schreiben an die Stiftung unter Angabe der Zahlungsmodalitäten um eine Spendenbescheinigung. Verwaltungsrat und Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung danken für die finanzielle Unterstützung und versichern, dass die Spenden ausschließlich für den gewünschten Verwendungszweck genutzt werden.

Lutz Frühbrodt, Annette Floren

Unboxing YouTube

Im Netzwerk der Profis und Profiteure

OBS-Arbeitsheft 97

Wolfgang Schroeder, Stefan Fuchs

Neue Mitglieder für die Gewerkschaften

Mitgliederpolitik als neues Politikfeld der IG Metall

OBS-Arbeitsheft 96

Rainer Faus, Simon Storks

Im vereinten Deutschland geboren – in den Einstellungen gespalten?

OBS-Studie zur ersten Nachwendegeneration

OBS-Arbeitsheft 95* Bernd Gäbler

AfD und Medien

Erfahrungen und Lehren für die Praxis

OBS-Arbeitsheft 94*

Olaf Hoffjahn, Oliver Haidukiewicz

Deutschlands Blogger

Unterstützen Sie unsere Arbeit, z. B. durch eine zweckgebundene Spende

OBS-Arbeitsheft 98

Die unterschätzten Journalisten

OBS-Arbeitsheft 93* Michael Haller

Die „Flüchtlingskrise“ in den Medien

Tagesaktueller Journalismus zwischen Meinung und Information

OBS-Arbeitsheft 92* Bernd Gäbler

AfD und Medien

Analyse und Handreichungen

OBS-Arbeitsheft 91*

Alexander Hensel, Florian Finkbeiner u. a.

Die AfD vor der Bundestagswahl 2017

Vom Protest zur parlamentarischen Opposition

OBS-Arbeitsheft 90*

Hans-Jürgen Arlt, Martin Kempe, Sven Osterberg

Die Zukunft der Arbeit als öffentliches Thema

Presseberichterstattung zwischen Mainstream und blinden Flecken

OBS-Arbeitsheft 89

Christina Köhler, Pablo Jost

Tarifkonflikte in den Medien

Was prägt die Berichterstattung über Arbeitskämpfe?

OBS-Arbeitsheft 88* Bernd Gäbler

Quatsch oder Aufklärung?

Witz und Politik in heute show und Co.

* Printfassung leider vergriffen; Download weiterhin möglich.

Diese und weitere Publikationen der OBS finden Sie unter www.otto-brenner-stiftung.de 77 Otto Brenner Stiftung | Wilhelm-Leuschner-Straße 79 | D-60329 Frankfurt/Main


Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

OBS-Arbeitspapier 36 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Das Regionale in den Dritten der ARD – mit aktuellen Programmanalysen von rbb und SWR

78

www.otto-brenner-stiftung.de ­


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