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2.1 Brandenburg und Sachsen: Erste Befragung 2019, Neuauflage 2021
2 Jugendwahlstudie 2021 in Berlin, Brandenburg und Sachsen: Vorgehen und Methodik
„Ich finde es sehr gut, dass durch diese Umfrage auch Jüngeren ein Ohr gegeben wird. Man hat das Gefühl, einem wird zugehört unabhängig vom Alter.“ (Berliner, 15 Jahre)
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2.1 Brandenburg und Sachsen:
Erste Befragung 2019, Neuauflage 2021
Am Anfang unserer Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Wählen ab 16’ standen Befragungen junger Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen, die wir im Nachgang zu den dortigen zeitgleichen Landtagswahlen vom 1. September 2019 durchgeführt haben. Das war insbesondere durch das unterschiedliche Mindestwahlalter der beiden Bundesländer von Interesse: Während in Brandenburg 2019 bereits zum zweiten Mal nach 2014 auch 16- und 17-Jährige zur Teilnahme an Landtagswahlen aufgerufen waren, galt und gilt in Sachsen hierfür nach wie vor ein Mindestwahlalter von 18 Jahren. Wir hatten hier die Gelegenheit, in zwei unmittelbar benachbarten Bundesländern die politischen Einstellungen wahlberechtigter 16- und 17-Jähriger (in Brandenburg) mit denen nicht wahlberechtigter gleichaltriger Jugendlicher (in Sachsen) zu vergleichen. Zudem konnten diese 16- und 17-Jährigen mit nicht wahlberechtigten 15-Jährigen sowie wahlberechtigten jungen Menschen ab 18 Jahren verglichen werden. Vor dem Hintergrund dieser Konstellation in den zwei benachbarten und auch ansonsten in vielerlei Hinsicht ähnlichen Bundesländern konnten wir untersuchen, welche Unterschiede sich mit dem Alter junger Menschen, aber auch mit dem individuellen (Nicht-) Vorhandensein einer Wahlberechtigung etwa mit Blick auf politische Einstellungen ergeben.
Insgesamt haben wir 2019 in ausgewählten brandenburgischen und sächsischen Kommunen 45.000 Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren postalisch zu unserer Umfrage unter dem Titel ‚Jugendwahlstudie 2019‘ eingeladen, von denen letztlich 6.699 Personen teilnahmen.3 Die Rücklaufquote lag in beiden Bundesländern bei etwa 15 Prozent. Im Rah-
3 In Brandenburg haben wir 2019 Jugendliche und junge Erwachsene aus den fünf größten Städten des Landes (Potsdam, Cottbus, Brandenburg an der Havel, Frankfurt/Oder und Oranienburg) postalisch zur Teilnahme an unserer
Befragung eingeladen. In Sachsen wurden potentielle Teilnehmer:innen in Chemnitz und Zwickau, also vergleichbar großen Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 40.000 und 160.000 angeschrieben. Mit kleineren Gemeinden beiderseits der brandenburgisch-sächsischen Grenze haben wir bei der Umfrage auch eher ländliche Regionen beider
Bundesländer berücksichtigt.