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in Brandenburg und Sachsen
befragten Personen ab; auch die Zugehörigkeit zum Bundesland spielt hier keine Rolle (am ehesten deuten sich Länderunterschiede noch beim Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk an). Bezogen auf Gewerkschaften steigt das Vertrauen mit dem Alter ganz leicht an – vermutlich, weil die persönliche Relevanz von Gewerkschaften auch mit dem Alter zunimmt.
Insgesamt bleibt festzuhalten: Die differenziellen Erfahrungen, die unsere Befragten abhängig von ihrem Herkunftsbundesland bei den Landtagswahlen 2019 gemacht haben, schlagen sich nicht nachhaltig nieder – weder in ihren eigenen, selbstbezogenen Grundeinstellungen noch in ihren Wahrnehmungen des politischen Systems und seiner Institutionen. Das relativiert ein Stück weit die Ergebnisse zum emotionalen Erleben von Wahlen, insbesondere den Ärger über nicht vorhandene Wahlberechtigungen. Dieser ist eher punktueller Natur, weniger von nachhaltiger Dauer.
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4.4 Die Nutzung sozialer Netzwerke durch junge Menschen in
Brandenburg und Sachsen
Wir wollen uns nun dem Kommunikations- und Informationsverhalten junger Menschen zuwenden. Unser Fokus liegt dabei weniger auf der Nutzung von traditionellen Massenmedien oder interpersonalen Gesprächskontexten – nicht, weil diese nicht interessant wären, sondern vielmehr, weil wir dort erneut nur ein Bild hoher Stabilität zeichnen könnten, wie wir es bereits auf der Basis unser ersten Studie 2019 sowie der Berliner Studie 2021 (vergleiche Kapitel 3.4) gezeichnet haben. Es gibt diesbezüglich keine berichtenswerten Unterschiede nach Alter, Wahlberechtigung oder Bundesland.
Stattdessen wollen wir uns hier vor dem Hintergrund der politischen Kommunikation junger Menschen auf einen Aspekt konzentrieren, der schon in unserer Jugendwahlstudie 2019, aber auch der Berliner Studie 2021 durch ein hohes Maß an Dynamik herausstach, nämlich die Nutzung sozialer Netzwerke. Der Umstand, dass wir junge Menschen in Brandenburg und Sachsen innerhalb von zwei Jahren zwei Mal befragt haben, erlaubt es uns zu prüfen, inwieweit die beobachtbare Dynamik ihre Ursachen in kohortenspezifischen Effekten hat oder aber generelle Muster von Zu- und Abwendungen von bestimmten Medien und Inhalten bei jungen Menschen widerspiegelt. Anders formuliert: Hat etwa die in Abbildung 32 zu beobachtende Zunahme der Nutzung von TikTok und deren Rückgang bei Facebook etwas damit zu tun, dass gerade die Jüngsten der Jungen in diese Netzwerke hineinsozialisiert werden (oder – wie im Falle von Facebook – eben nicht) und dann auch dort (fern) bleiben? Oder sind junge Menschen ständig auf dem Weg von einem Netzwerk zum nächsten und ziehen karawanenartig mit?
Abbildung 32 zeigt die generelle Nutzung verschiedener Plattformen durch junge Menschen in Brandenburg und Sachsen im zeitlichen Umfeld der Landtagswahlen 2019 und der Bundes-
Abbildung 32: Nutzung sozialer Netzwerke durch 17- bis 26-Jährige in Brandenburg und Sachsen, 2019 und 2021 im Vergleich, nach Alter
% der Befragten
100
75 50 25 0
Facebook Instagram Pinterest
17 18 19 20 21 22+ 17 18 19 20 21 22+ 17 18 19 20 21 22+
100
75 50 25 0
Reddit Snapchat TikTok
17 18 19 20 21 22+ 17 18 19 20 21 22+ 17 18 19 20 21 22+
100
75 50 25 0
Telegram Twitter
17 18 19 20 21 22+ 17 18 19 20 21 22+
100
75 50 25 0
WhatsApp YouTube
17 18 19 20 21 22+ 17 18 19 20 21 22+
Alter der Befragten
Jugendwahlstudie 2019
Jugendwahlstudie 2021
Fragewortlaut: „Nun wüssten wir gerne von Ihnen, welche der folgenden sozialen Medien Sie gelegentlich oder regelmäßig nutzen. Bitte kreuzen Sie alle an, die Sie gelegentlich oder regelmäßig nutzen.“ Quelle: Jugendwahlstudien 2019 und 2021, eigene Darstellung.