marlowski Magazin 2015.06

unbezahlbar 47 / 06.2015

VERLOSUNG

je 2 x 2 Karten für »gewaltig leise« und Handball EM-Quali

WENN DER VATER… Bagaluten olé

106 METER

Schwein gehabt

OSTSEE

Alle für eine

CANES

Spielaufbau

OLIVER SCHWALL

Titelfoto: Marco Knopp

LUV ME FENDER

WENN DER VATER…_S.24

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106 METER_S.10

OSTSEE_S.21

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Fotos: Udo Hallstein/EMTG

3. Gumm-Prix am 12. Juli 2015

Von der Sichelmole bis zur Holzbrücke könnt ihr im Team oder solo Gummi geben!

Eckernförder Sprottentage vom 10.-12. Juli 2015 www.ostseebad-eckernfoerde.de/sprottentage marlowski_Umschlag_047_0615.indd 4

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Die Woche der Woche

Matthias Fehrke

So wie der Kölner sich auf den Karneval freut, der Münchner dem Oktoberfest entgegenfiebert, so freut sich der Kieler auf seine Kieler Woche. Mittlerweile geht die KiWo auch schon über 10 Tage.

IMPRESSUM Ausgabe: Juni 2015 herausgeber Matthias Fehrke chefredakteur Matthias Fehrke (V. i. S. d. P.) Kontakt: mf@marlowski-magazin.de redaktion Matthias Fehrke (mf), Maschine (maschine@marlowski-magazin.de), Marco Knopp (mk), Jens Mecklenburg (jm), Niko Leiser (nl), Christopher Voges (cv), Ralf Nöst (rn), Anka Rotter (ar), Karin Hamann (kh) Kontakt: redaktion@marlowski-magazin.de anzeigenkoordination & mediaberatung Matthias Fehrke Kontakt: mf@marlowski-magazin.de druck Druckhaus Humburg, Bremen Auflage: 15.000 grafi k & gestaltung Karin HaMann, Anka RottEr Kontakt: grafik@marlowski-magazin.de

www.marlowski-magazin.de

© 2015 Kronshagener Agentur & Haase Verlag GmbH

fotos © Marco Knopp; ©hristopher Voges; © Anka Rotter; © Sebastian Lükemann; © CC BY-SA-3.0 Raimond Spekking (S. 3); © lesniewski - Fotolia.com (S. 21); © Dionisvera - Fotolia.com (S. 26); © anweber - Fotolia.com (S. 29); © NilsZ - Fotolia.com (S. 32); © Landeshauptstadt Kiel - Janina Bull, © Marc Seefeldt (Titel) marlowski erscheint im Kronshagener Agentur & Haase Verlag GmbH Tonberg 11a | 24113 Kiel Telefon: 0431/647999-80 Fax: 0431/647999-11 Handelsregister: Amtsgericht Kiel, HRB 1296 Sämtliche enthaltenen Beiträge, Abbildungen und von der Kronshagener Agentur & Haase Verlag GmbH gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages genutzt werden. Speziell namentlich gekennzeichnete Beiträge und Kolumnen geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion, sondern die des Verfassers wieder.

Es wird für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder keinerlei Haftung übernommen. Ebenso wird keine Veröffentlichungsgarantie gegeben.

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In diesem Zeitraum präsentiert sich Kiel immer von seiner besten Seite. Sportlich mit einem der schönsten und anspruchsvollsten Segelreviere der Welt und weltoffen mit einem Party- und Feierangebot in der ganzen Stadt. Wenn zur Kieler Woche das IOC mal vorbeischauen würde, könnten die sich ein Bild machen, was alles in Kiel abgeht, wenn man uns nur lässt. Sicherlich gibt es immer wieder einige, denen die Kieler Woche zu wenig Segeln oder zu viel Kommerz ist, aber jedem kann man es eh nicht recht machen und außerdem haben die Kieler Woche-Allergiker dann noch die restlichen 51 Wochen ihr ruhiges Kiel. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kieler Woche gibt es jetzt das Kieler Woche Bier. Wir wären nicht marlowski, wenn wir es nicht probiert und zu unserem Bier des Monats gekürt hätten. Man kann

sagen, es geht schlank runter, schmeckt super und nach mehr! Unser Lauftrainer Ralf Nöst geht der Frage nach, ob sich die Kieler Woche-Feierei mit seriösem Lauftraining vereinbaren lässt oder man lieber eine Auszeit machen sollte. Vegan ist groß im Kommen, das ist selbst uns, als bekennende Fleischfresser, nicht verborgen geblieben. Sogar Eis und Waffeln gibt es als vegane Kost und im Plattdeutschen heißt vegan auch vegan. Wer hätte es gedacht?

Mit Oliver Schwall als Kieler Kerl haben wir passend zur Kieler Woche denjenigen gesprochen, der das Segeln zwar nicht neu erfindet, aber immer auf der Suche nach neuen Ideen rund ums Segeln ist. Wie er in Kiel aufgewachsen ist und Segeln sein Leben bestimmt hat, das erfahrt ihr nur bei uns.

Viel Spaß und wir lesen uns im Juli wieder!

das ist drin kiel 3 Olympia 2024 / Welt-Olympia-Tag Teil II 4 350 Jahre CAU / Live-Programm

titelstory 16

Kieler Kerl Oliver Schwall

6 Historisch / Ins Zeug geWERFT 7 Holstein Kiel / Sing mir das Lied vom Spiel 8 Stadtteil / Wellingdorf Bankenkrise / Schilksee

10 Hundertsechs Meter Kiel / Das Projensdorfer Gehölz mit Tiergehege Tannenberg

13 Von hier für dir / Eis, Eis Baby 14 Baltic Hurricanes / Die heiße Phase vor dem Spiel

24 Wenn der Vater mit dem Sohn / Torfrock Me Amadeus

25 THW Kiel / »Unser Norden«-Cup

kultur 12 Kieler Soundcheck / Fest im Sattel mit Maschine

20 Autos von gestern / VW Porsche 22 Das geht los / marlowski Veranstaltungskalender

26 Plattgemacht / Vegan is Kult 30 Maschines monatlicher Almanach 31 Das ist gut / Musik, Buch, Film, iPhone-Tipp

und sonst so 6 MacLowski / Upcycling

mahlzeit

9 Laufschule / Auf dem Laufenden mit Ralf Nöst

28 Bier des Monats / Kieler Woche Bier

13 Technik, die begeistert / Cool down

32 Mecklenburgs Kochschule / Bratwurst

21 Special / Wie geht es eigentlich unserer Ostsee?

32 Benks kleine Ginschule / Kleiner hässlicher Hauptstadtadler

26 Special / Kein Geld für die Männerberatung 28 Katar 2022 / In the year twentytwentytwo 29 Statistik / There are 218.947 bicycles in Kiel

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Zum Wochenstart gibt es dann die A-capella-Show der Band LaLeLu. Am 23.06. bieten »Die Sterne« dann Indierock auf der Krusenkoppel an. Wie schon im letzten Jahr findet auch dieses Jahr die »Nacht der Lokalmatadore« statt (24.06.). Dort spielen »Misses Next Match«, »Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen« und »Cowboys on Dope«. Nachdem nun die zweite Hälfte eingeläutet wurde, betritt am 25.06.

Alice Francis mit ihrem Vintage-Sound die Bühne. Tim Fischer feiert am 26.06. sein 25-jähriges Bühnenjubiläum weiter und einen Tag später trägt Anna Depenbusch ihre Lieder in Form von poetischen Geschichtenerzählungen vor. Den Abschluss der »gewaltig leise«-Reihe 2015 bildet am Sonntag, den 28.06., Klaus Lage mit seiner Band. Sicherlich ein würdiger Schlusspunkt.

Alice Francis 25.06.

Die Sterne 23.06.

© Isabel Mora

Natürlich machen auch die Konzerte an der Hörn, am Ostseekai und Rathaus einen großen Teil der Kieler Woche aus, aber der ganz große Charme wird bei der »gewaltig leise«Reihe auf der Freilichtbühne Krusenkoppel versprüht. Neun Tage lang finden hier während unserer Lieblingswoche Abend für Abend kraftvolle Performances statt.

Starten wird das ganze Programm am Samstag, 20.06. mit »Axel Prahl & das Inselorchester«, die gemeinsam das Debüt-Album des Münsteraner Tatort-Kommissars »Blick aufs Mehr« zum Besten geben werden.

Problem für euch ist leider: Das Konzert ist bereits ausverkauft. Aber es folgen ja noch acht weitere ebenso erlebenswerte Auftritte. So lässt sich mit Meret Becker am Tag danach auch eine weibliche TatortKommissarin auf der Freilichtbühne blicken.

© Lennart Brede

Der Konzer treihe nach

verlost 2 x 2 Karten für »gewaltig leise«

Foto: © Thomas NiedermüllerDHB

marlowski verlost 1 x 2 Tickets für das Konzert der »Sterne« am 23. Juni und 1 x 2 Karten für Alice Francis am 25. Juni. Schreibt uns, welches der beiden ihr favorisiert und mailt uns das an: gewinner@marlowski-magazin.de | Stichwort: Leise ist das neue Laut Einsendeschluss: 18.06.2015 | Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir drücken der deutschen Handball-Nationalmannschaft am 14.06. alle Daumen

verlost 2 x 2 Handball Eintrittskarten Anwurf der EM-Quali-Partie gegen Österreich ist Sonntag, der 14. Juni 2015 um 15:15 Uhr. Wenn ihr dabei sein wollt, schreibt uns eine Mail an: gewinner@marlowski-magazin.de Stichwort: Läuft ja wie ein Länderspiel Einsendeschluss: 11.06.2015 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Nach der WM ist vor der EM Die bescheidene Weltmeisterschaft in Katar ist abgehakt, denn die Qualifikation zur Europameisterschaft ist ja bereits in vollem Gange. Vier Spieltage sind absolviert, das DHB-Team rangiert mit 3 Siegen und einer Niederlage punktgleich hinter den Spaniern auf Platz 2 und hat den Blick klar gen Polen gerichtet, wo die EHF EURO vom 17. bis 31. Januar 2016 stattfinden wird.

Zum letzten Spiel der Quali-Gruppe 7 begrüßt die deutsche Nationalmannschaft

das Team der Österreicher in unserer Sparkassen-Arena. 10.250 Zuschauer freuen sich darauf, live bei diesem Highlight in der Halle zu sein. »Kiel ist eines der Epizentren des deutschen und internationalen Handballs. Den Abschluss der EURO-Qualifikation werden wir auf einer großartigen Bühne erleben«, sagt DHBGeneralsekretär Mark Schober. Korrekt, wie marlowski meint. Während zu erwarten ist, dass für die deutsche Auswahl

vs.

Steffen Weinhold und Patrick Wiencek aus den Reihen unserer Zebras auflaufen werden, gibt es wohl auch ein Wiedersehen mit Ex-THWler und aktuellem Ösi-Kapitän Viktor Szilagyi. Außerdem ist es durchaus wahrscheinlich, dass Nikola Bylik zum Aufgebot der Gäste gehören wird. Das 18-jährige Talent hat bereits einen Vertrag ab 2017 in Kiel unterschrieben. Eine Art Vorspiel sozusagen.

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Welt-Olympia-Tag Teil ıı

Einfache Gründe LisEis zu lieben: ● Schmeckt super gut ● Kannst probieren ● Extreeem kinderfreundlich Sieben der 15 IOC-Mitglieder zu Beginn der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896.

Darunter der deutsche Vertreter Willibald Gebhardt (l.)

Jetzt werden einige von euch sicher sagen: »Moment mal!«, und zu Recht auf den 6. April verweisen. Denn an jenem Tag findet doch in Anbetracht des Beginns der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen alljährlich der Welt-Olympia-Tag statt.

Doch natürlich hat sich es das internationale Olympische Komitee nicht nehmen lassen, zu Ehren der eigenen Gründung am 23. Juni 1894 einen zweiten Welt-Olympia-Tag ins Leben zu rufen. Seit 1948 zelebriert das IOC seinen Geburtstag mit der Welt.

Natürlich feiert auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit und stellt diesen Tag unter den Banner der drei Schwerpunkte: Move, Learn and Discover (Englisch, weil ja international; Anm. d. Redaktion). Der olympische Welttag soll als internationaler Tag der Begegnung die olympischen Werte Exellenz, Freundschaft und Respekt verkörpern und vermitteln. Die Deutsche Olympische Akademie veranstaltet im Auftrag des DOSB am 23. Juni von 10 bis 14 Uhr den »Olympic Day« im Deutschen Sport & Olympia Museum in Köln. Mehr zu diesem Feiertag erfahrt ihr unter www. olympicday.de. (cv)

Das Deutsche Sport & Olympia Museum im Kölner Rheinauhafen

● Fruchteis mit 30-40 % Fruchtanteil ● Fruchteis und Waffeln vegan ● Alle Früchte immer frisch (!!) ● Das Kieler KultEis „Schlumpfeis“ mit Schlumpf und bunten Streuseln ● Personal gutaussehend

Ringstraße 63 (Ecke Kirchhofallee) 3

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Fotos: © Uni Kiel

Live-Programm

IM DIENSTE DER WISSENSCHAFT

Die Kieler Universität verlässt die Räumlichkeiten des Audimax’ am Westring und zieht mit ihrem Hörsaal an die Kiellinie. Aber nur für die Dauer der Kieler Woche (20. bis 28. Juni) und das kennen wir ja schon. Wie in den Jahren zuvor präsentiert sich die Uni auch 2015 auf Nordeuropas größtem Segelfest.

Das Programm »kieler uni live« lässt bei der Kieler Woche die Wissenschaft lebendig werden – so heißt es offiziell. Im »Hörsaal« und im angrenzenden Aktionsund Ausstellungszelt gibt es reichlich Möglichkeiten Vorträgen zu lauschen oder einfach selber

mal ein wenig zu versuchen und zu experimentieren. Wer von der schnellen Sorte ist, kann gerne an den Blitzsprachkursen teilnehmen. Außerdem gibt es auch eine Reihe an Sportvorstellungen, die dargeboten werden.

Das Aktions- und Ausstellungszelt ist täglich von 12 bis 18 Uhr zugänglich. In diesem Jahr präsentieren sich hier die Forschungswerktstatt, das Institut der Ur- und Frühgeschichte, das Institut der Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät, das Insitut für Slavistik, das Kompetenzzentrum für Milch und Kuh, das Exzellenzcluster »Inflammation at

Interfaces«, die Nano-Ausstellung und der UniShop ist dort auch zu finden. Ein besonderes Hightlight an den »kieler uni live«-Tagen sind ganz sicher die Gastvorträge internationaler Wissenschaftler. Auch in diesem Jahr langt die globale Bandbreite wieder von Argentinien über Österreich und Schweiz bis nach Georgien. Immerhin ist die Kieler Woche ja auch ein internationales Fest.

Das ganze Programm der Uni an der Kiellienie findet ihr unter www.uni-kiel.de/live oder auch unter dem Programmmenü der Seite www.kielerwoche.de. (cv)

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KIEL HISTORISCH

Ins Zeug

WERFT

ge

Stadtarchiv Kiel, 1.6 APhoS

Friedensvertrags von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg geriet das Unternehmen in den 20er Jahren in finanzielle Nöte und begann sich umzuorientieren. Von nun an stand der Bau von Dampf- und Segeljachten an. Viele dieser Luxusjachten fanden in amerikanischen Millionären ihre Käufer. Der herannahende Zweite Weltkrieg änderte die Bestimmung der Werft rasch wieder und sie spielte eine gewichtige Rolle für die Aufrüstung der Wehrmacht.

Während des Krieges wurde die Werft immer wieder Ziel von Luftangriffen und dabei stark zerstört. Nach der Befreiung durch die alliierten Kräfte wurde ihre Demontage angeordnet. Viele Teile der Bevölkerung, unter anderem auch Oberbürgermeister Andreas Gayk, wehrten sich dagegen, doch wurden letztlich nicht erhört und die Werft aufgelöst.

•

Der Ausrüstungs- und Reparaturhafen der Germania-Werft um 1900

Stadtarchiv Kiel, 2.5 Schäfer

Im Jahr zwischen den beiden ersten Einigungskriegen, nämlich 1865, errichtete die Norddeutsche Schiffsbaugesellschaft in Gaarden(-Ost) die »Norddeutsche Werft«.

Gaarden war damals noch ein eigenständiges Dorf, doch gerade die neue Werft so wie zwei weitere im direkten Umfeld am Ostufer trugen zur Eingemeindung im Jahre 1901 bei.

Doch vorher stand natürlich noch so einiges auf dem Programm: Als erstes wurde der Frachtdampfer »Holsatia« auf Kiel gelegt. Bis 1879 sollen etwas über 80 Schiffe zu Wasser gelassen worden sein. Doch daraufhin musste die Gesellschaft Konkurs anmelden. Es dauerte drei Jahre, bis ein Käufer der Konkursmasse auf den Plan trat. Die Werft ging in den Besitz der Schiffs- und MaschinenbauAG »Germania« über und erhielt ihren bekannten Namen »Germania-Werft«. Dem ersten aus dieser Konstellation entstandenen Schiff »AVISO SMS Blitz« (Das erste Schiff, das nur mit Kurznachrichten à la »lol« und «rofl« funkte; nicht ganz ernstgemeinte Anm. d. Red.) verließen viele weitere den Stapel und ein erneuter Besitzerwechsel folgte. Die Friedrich Krupp AG sicherte sich 1896 die Werft und gab ihr 1902 den erweiterten Namen »Friedrich Krupp Germania-Werft«.

War die Produktion von Kriegsschiffen – auch für ausländische Flotten – von Beginn an eine der Hauptaufgaben der Werft, nahm der Bau dieser durch das DeutschBritische Wettrüsten der Seeflotten Anfang des 20.

Jahrhunderts merklich zu. Darunter auch eine Reihe von U-Booten, die neben der Deutschen Marine auch für Russland, Österreich-Ungarn, Italien und Norwegen hergestellt wurden. Aufgrund der Restriktionen des

Stadtarchiv Kiel, 1.6 APhoS

Modern Times in Kiel – die Germania-Werft rüstet auf (um 1905)

• •

Heute finden wir auf dem Gebiet die HDW-Krähne • (Ja, wir nennen sie noch immer so; Anm. d. Red.), den Norwegenkai • und das Hochhaus am Germaniahafen • als Teil des Kai-City Kiel-Projektes. (cv)

Upcycling! – Dieser Trend ist ja quasi wie für MacLowski gemacht.

Und dann noch Retro …

Ein Überbleibsel aus den Achtzigern, die Kassettenhülle, wird zu einem Handyhalter: Einfach aufklappen, aufstellen und Handy hineinstellen. Und wer hat’s erfunden? Na ja zugegeben, MacLowski war es diesmal nicht. Der Schweizer Bonbonproduzent aber auch nicht.

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HOLSTEIN KIEL SING MIR DAS SPIEL VOM SIEG

erwarten, denke mir gerade, dass ich mich an diese für uns neue Anstoßzeit schnell gewöhnen könnte und schon klingelt es an der Tür. Meine Störche-Kumpels sind da, jeder ein kühles Bier in die Hand und ab dafür! Der »neue« Weg nach Projensdorf, um ein Spiel zu sehen, ist ja schon längst kein ungewohnter mehr. Noch gut eine Stunde bis zum Anpfiff. Man, was bin ich aufgeregt. Und da steht sie schon – unsere wunderschöne Arena. Gleich wird sie bis auf den letzten Platz gefüllt sein – 50.000 Zuschauer und alle sehen einen Gegner, der FC Barcelona heißt.

Wir gehen die Stufen des zweiten Ranges hinab zu unseren Plätzen. Wir blicken auf

das satte Grün, die Mannschaften laufen auf und die Champions League-Hymne ertönt zum ersten Mal in der Holstein-Arena.

Es ist 20:45 Uhr, der Schiri pfeift an und ich wache auf.

Wie echt sich das gerade eben angefühlt hat. Doch sofort denke ich mir: Immer diese fußballfreie Zeit. Unerträglich. Aber egal!

Dort, wo aktuell noch Relegationsspiele unsere Highlights sind, dort wird bald, irgendwann... Dann stehe ich auf und fange an zu singen: 2045 – Ja, ihr werdet es schon sehen, wir holen die Meisterschaft und den Pokal, Holstein Kiel international. (cv)

Fotos: Marco Knopp

Hektik – Ich muss mich beeilen, schnell nach Hause. Eigentlich wollte ich mir an diesem besonderen Tag ja frei nehmen, aber der Chef hat mich nicht gelassen. Na ja, nun ist Feierabend und wenn die Kieler nicht für Verkehrschaos in der Innenstadt sorgen, werde ich schon zeitig zuhause sein. Höchstens eine Kleinigkeit essen, im Stadion hol’ ich mir nachher eben eine Wurst, aber duschen und dann schon mal ein kleines Bierchen zur Einstimmung. Wobei die Stimmung ja schon längst da ist, es kribbelt. Und das schon seit Tagen. So ein geiles Spiel und das im eigenen Stadion. Wie hat sich unsere KSV das aber auch alles verdient?! Harte Arbeit wird eben irgendwann belohnt und wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen, das sag’ ich euch.

In dem Moment fällt mir auf, dass ich wieder auf die Straße achten und nicht die ganze Zeit in meinen Rückspiegel schauen sollte.

Endlich die Auffahrt erreicht, fliegt die Autotür schon zu und die Haustür geht fast wie von alleine auf. Der Liebsten schnell einen Begrüßungskuss aufgedrückt, verschwinde ich unter die heißersehnte Dusche und hülle mich im Anschluss in mein ebenso heißes Holstein-Outfit. Ich kann es immer weniger Anzeige

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* bel = ballig/wellig; dürfte sich auf die unebene (wellige) Landschaft beziehen (erste Erwähnung 1315)

kielerstadtteile

Belendorp*, so der ursprüngliche Name Wellingdorfs, war stets ein vollends von der Landwirtschaft geprägter Stadtteil.

Fachwerkhäuser, vor allem entlang der Schöneberger Straße, und Kornwassermühlen zierten das Dorf an der Schwentine. Die Errichtung der ersten Mühle soll in das Jahr 1250 zurückreichen. In dieser Idylle lebten die Belendörper einige Jahrhunderte vor sich hin. Es heißt, dass Mitte der 1850er rund 360 bis 370 Menschen die Ländereien des heutigen Kieler Stadtteils bewohnten.

Doch etwa zehn Jahre später gab es einen ersten großen Rückschlag zu verkraften. Auf der nördlichen Schwentineseite entstand in Neumühlen eine durch Dampfmaschinen betriebene Mühle – es war die größte des damaligen Deutschen Bundes. Dies hatte selbstredend schwere Folgen für die Mühlenbetreiber Wellingdorfs. Gänzlich vorbei mit der wohligen Ruhe war es, als Kiel nach der Reichsgründung 1871 zum Reichskriegshafen wurde. Das Ostufer wurde mit Werften versehen und auf landwirtschaftlichen Gebieten entstanden reihenweise

Wellingdorf

Wohnsiedlungen für die immer mehr werdenden Werft- und Industriearbeiter. Kiel wuchs und wuchs und so wurde 1910 das ehemalige Dörflein eingemeindet.

Der Einbruch der Werftindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg ließ Wellingdorf stark bluten. Die Arbeiter sahen kaum bis keine berufliche Zukunft und verließen den Kieler Stadtteil, der nahezu brach lag. Aber wie es so oft ist, folgt auf jedes Tal ja wieder ein Berg. Und so entwickelt sich Wellingdorf nahezu ungeahnt seit etwa der Jahrtausendwende stetig bergauf. Allen voran der Seefischmarkt, Schleswig-Holsteins Hauptumschlagsplatz in Sachen Hering, Forelle und Co., und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, das sich auf dem Gelände des Erstgenannten befindet, sorgen für Leben in der Wellingdorfer Bude. Auch entlang des Klausdorfer Wegs findet sich einiges an Gewerbe, das gut für die Wirtschaftlichkeit des Stadtteils ist. Und dass die Schwentine immer für einen Ausflug und die Erholung gut ist, brauchen wir sicher nicht extra erwähnen. (cv)

Wissenschaft für die Welt – das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung

Fläche

377 ha

Einwohner

7989 (Stand 31. Dez. 2010)

Postleitzahl

24148 Fotos: Andrea Lange

PS: Die Doku »Youth Wars – Beobachtungen in der deutschen Provinz« von Karl Siebig wurde 1991 überwiegend in Wellingdorf aufgenommen. Erzählt wird Alltag einiger Kieler Jungendbanden. Wer den Film noch nicht kennt, sollte dies schleunigst nachholen.

Barrierefreie Schwentine – der Fischaufstieg an der Holsatiamühle

Kanuten freuen sich über diesen Steg an der Schwentinebrücke

Bankenkrise

Hier sitzt es sich nicht nur gut, hier guckt es sich auch gut. Für die Regatten zur Kieler Woche habe ich meinen Platz ganz sicher gefunden. Hier habe ich ja nahezu die ganze Förde im Blick. Zumindest gefühlt. Den Platz hier werde ich mir auch nicht streitig machen lassen. Jedes Jahr nehme ich mir vor, endlich mal vernünftig die Regatten zu beobachten, aber nie klappt es, nie kann ich vernünftig gucken. Aber dieses Jahr! Zur Not nächtige ich auf der Bank. Und ich werde niemandem von diesem Platz erzählen.

Ach wie gut, dass niemand weiß...

Text aus dem Buch: Im Tanz der Neuronen. Visionäre Texte und kosmische Klänge.

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Von Michael Weisser

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Auf dem Laufenden mit Ralf Nöst

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Kieler Woche und Laufen – Zwei, die sich »mögen« Ja, nun ist es bald wieder Zeit für das ultimative Stadtfest der Kieler: die Kieler Woche 2015! Stellt sich die Frage, kann ein ambitionierter Läufer beides unter einen Hut bringen – Laufen und Sau… nein, natürlich Feiern? Ich meine, ja. Wer maßhält und in der Feierlaune nicht zu viel fettes Essen und Alkohol zu sich nimmt, kommt da sicherlich mit klar. Wer aber meint, er müsse jedem Stand des internationalen Marktes einen Besuch abstatten und das nicht immer gesunde Essen in sich rein schaufeln, bekommt sicherlich Probleme.

Die im üppigen Essen verstecken Fette enthalten fiese Triglyceride, und die verfetten das Blut und die Leber. Wer also abends nach einem schönen entspannenden Feierabendlauf noch ordentlich auf der Kieler Woche schlemmen möchte, riskiert dass sein Triglycerin-Wert am nächsten Morgen in riskante Höhen steigt. Wenn dann mal

ein Wert über 200mg/dl (das ist das Maß für Fettmoleküle im Blut) erreicht ist, schafft Mann oder Frau damit die Basis für Arteriosklerose und Herzinfakt!

Aber lassen wir mal die bekannte Kirche im Dorf, es gibt Hoffnung: Schon nach drei Tagen fettfreier Kost und lockerem Laufen sinkt der Fettspiegel im Blut wieder ab. Das freut dann auch die Leber und die Hüften. Da ich ja aus dem Mutterland der Bierfeste komme, dem schönen Bayern, kann ich natürlich jeden verstehen, der der Versuchung nicht widerstehen kann, mal ordentlich Gas zu geben. Und glaubt mir, der maßvolle Feierdrang schadet der Läuferform nicht sonderlich!

Also, in diesem Sinne, feiert schööön und vergesst dabei nicht ganz das Laufen!

Euer Lauftrainer Ralf Nöst www.ralfnoest.de

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Zu Besuch bei Familie

d l a Grunz im Hallenw

hundertsechs meter kiel – projensdorfer gehölz / tiergehege tannenberg Juni. Ein toller Monat. In den meisten Fällen hat auch der hohe Norden auf diesen Kalenderseiten mitbekommen, dass Sommer ist. So gönnt er uns häufiger mal Sonnenlicht und warme Temperaturen. Aber nicht nur das Wetter macht den Juni zu einem meiner Lieblingsmonate. Die Kieler Woche – oder von einigen Innenstadtbewohnern auch liebevoll Terror-Tage genannt – tunkt unsere Stadt in viele Farben, viele Besucher und viel Feierei. Aber was tun, wenn einem der ganze Verkehrs-, Touristen- und Partywahnsinn zu viel wird?

Als ehemaliger Bewohner in einer Bergstraßen-WG weiß ich genau, was es heißt, in einem Epizentrum zu leben. Von Zeit zu Zeit habe ich mir daher mein Fahrrad und meine Kamera geschnappt und bin an einen echten Kontrastort gefahren: das Projensdorfer Gehölz. Heftigere Gegensätze als zwischen der Innenstadt und dem im Westen gelegenen Waldstück kann man im Juni in Kiel nicht finden.

Während tausende Menschen bei bestem KiWoWetter (Sonne-Wolken-Mix, häufige Schauer und ein kühler Wind) an der Kiellinie, umgeben von meist grauenvollen Schlagerimitationen, an der Wurstbude oder dem Biertresen lehnen, steht man im Projensdorfer Gehölz am Zaun des Tiergeheges und lauscht dem Grunzen der gleichnamigen Wildschweinfamilie.

Hier findet man nämlich nicht nur Buchen, Eichen und Tannen, die Stamm an Stamm neben Pilzen und vielen Gräben und Tümpeln wohnen. Nein, hier im circa 40 Hektar großen und stadtnahen Waldgebiet kreucht, fleucht und flitzt auch jede Menge großes und kleines Getier durch die Gegend. Also ein echter Pflichtbesuch für jeden Tierfreund oder Eltern mit neugierigem Nachwuchs.

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Besonders bei Familien ist das Tiergehege Tannenberg ein richtiger Dauerbrenner geworden. In dem knapp vierzig Hektar großen und von Zaun umstellten Gehege tummeln sich neben Dam-, Muffel-, Reh- oder Schwarzwild auch ausgefallene Tierarten wie zum Beispiel die Exmoor-Ponys oder schottische Hochlandrinder. Mit ein bisschen Geduld und gutem Zureden lassen sich die einen oder anderen Tiere auch an den Zaun locken und streicheln. Die Rabauken im Getümmel sind ganz klar die Wildschweine. Ganz vorne weg die Frischlinge, die,

entwickelt. An sonnigen Tagen ist diese Waldart besonders für Fotografen und Naturliebhaber sehenswert.

Ein Hallenwald hat nämlich ein recht dichtes Kronendach, wodurch nur sehr vereinzelt Sonnenlicht bis zum Boden gelangt. Das sorgt an sonnigen Tagen für ein sehr schönes und spannendes Licht-Schattenspiel im ganzen Wald. Außerdem hat der Besucher durch das »Dach« ganz schnell das Gefühl, die Stadt hinter sich zu lassen. Wäre dies hier ein Walt Disney-Film, würde man sagen: Es ist, als ob man eine andere

besonders wenn sie aufgedreht sind, durchs Gehege rutschen und stolpern wie Lahm und Alonso beim Elfmeterschießen. Tiere gibt es aber auch ohne Zaun und Gitter im Projensdorfer Gehölz zu beobachten. Neben den Standardbewohnern Eichhörnchen, Rehen und Füchsen streunen auch einige Mufflons oder diverses Damwild freilaufend durch das Areal. Zwischen dem Kanal, der Projensdorfer Straße und der B76 befindet sich ihr Wohnzimmer. Und sie könnten es schlechter haben. Seit mehr als 100 Jahren existiert dieses von der Stadt bewirtschaftete Naherholungsgebiet im Stadtteil Kiel-Wik nun schon. Sogar noch mindestens 20 Jahre älter sind einige Buchen hier. Zu einem sogenannten Hallenwald hat sich dieser Ort auch durch sie

Welt betritt. Das ist natürlich Blödsinn. Kiel ist Kiel und Prinzessinnen oder sprechende Papageien gibt’s hier nicht. Trotzdem sorgt das Kronendach und der dichte Baumbestand für eine herrliche Ruhe und private Atmosphäre. Kein Wunder, dass man neben Mufflons auch Spaziergängern oder Joggern regelmäßig begegnet. Wenn man erst einmal selber ein paar Runden durch das wilde Wegenetz des Projendsdorfer Gehölzes gemacht hat, versteht man schnell, warum so viele hier häufiger herkommen, um eine kurze Auszeit zu nehmen und Kraft zu tanken. Dieses Stückchen Wald ist nämlich einer der ruhigsten und entspanntesten Orte unserer Stadt und daher perfekte Hundertsechs Meter Kiel.

Wer das Tiergehe Tannenberg und das Projendsorfer Gehölz mal besuchen will, fährt mit dem Bus zur Haltestelle Tannenberg oder parkt seinen Wagen/Fahrrad in der Nähe der Wirtschaftsakademie.

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Ahoi so an Alle! In dieser Kolumne werden Bands, MusikerInnen und Leute, die was mit Sounds zu tun haben vorgestellt. Nichts Neues denkt man, geht aber doch! Das Genre is’ mir recht Wurscht, hauptsache ihr steht hinter dem, was ihr macht und seid mit Dampf am Start :)! Also gerne immer bewerben unter maschine@marlowski-magazin.de. Dies gilt für alle Teile unserer Stadt und deren Umland.

Hamburch is’ zu weit :)

Heute: Rakete Mendoza

Ahoi ihr Leute, da samma wieder hier im Sattel, einer der schönsten Kneipen im Lande. Zuerst mal besten Dank für eure Meinungen. Es freut mich ein jedes Mal, Mails von euch zu lesen.

Heute kommen ‚Rakete Mendoza‘ zu mir. Ganz witzig, da die hier im Sattel schon immer mal spielen wollten, quasi gewolltes Terrain. Die fünf Mendozas, das sind Bruno T. Ford, singt und zupft die Guitarre, Ric Zombie am Bass, Jules Priest streicht die Geige, Bernie Berndson mit Akkordeon und Maschine klopft das Cachon. Lustig: nennt sich auch Maschine?!?

Bruno: ‚Wir als Familie Mendoza heißen auch manchmal anders, dann bin ich z. B. ‚Desolat Mendoza‘, Maschine is ‚Umoperiert Mendoza‘, Bernie wird zu ‚Bestatter Mendoza‘, Jules spielt die ‚Hure Mendoza‘ und Ric wird ‚Denkedran Mendoza‘ genannt. Ist aber eher selten .‘ Und schwups, die Zimtschnecke am Hals, eine alkoholische Spezialität aus diesem Hause.

Jules (Jule) schaut aus wie ein früher Punk, lacht die ganze Zeit und hat mit allen nen Heidenspaß. Dass sie Geige spielt, denkt man erstmal nicht, is aber so: ‚Geige ist einfach ein geiles Instrument und vielseitiger als so einige denken. Ich spiel noch in einer Klesmer-Band, den Chuzpenics, und das ja nun mal echt was anderes als das hier mit den Jungs .‘ ‚Rakete Mendoza‘ covert in der Hauptsache (noch!) Rockklassiker von den Pixies über Monster Magnet, AC/ DC oder Elvis – alles im ureigensten Stil. Bruno: ‚Da wird bald viel Eigenes dazu kommen, da sind sich alle einig!‘ – Maschine nickt dazu: ‚In jedem Fall. Aber so für den Anfang ist es schön, sich schnell ein recht umfangreiches Set aufzubauen und raus zu gehen. Live is mir eh am wichtigsten!‘ Einig scheinen sich in der Band alle zu sein. Das mit der Familie war keine Floskel…

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Ric (Ricardo): ‚Is manchmal sehr geil, wenn wir nen Song anfangen, die Leute erstmal kurz überlegen und ihn dann checken. Ohnehin ist es mit Rakete jedes Mal sehr geil aufzutreten.

Die Leute gehen immer gut ab und je nach Laden drehen wir dann auch schön durch !‘ Findet auch Bernie, der eigentlich Pianist ist, und auch schon in einigen Bands, z. B. der Soundbehörde, gespielt hat. Bernie: ‚Das war eine schöne Herausforderung, mit dem Akkordeon das Bett für die Songs zu legen, macht richtig Bock in dem Set-Up. Abgesehen davon ist hier alles so schön unkonventionell . Mit Maschine zusammen mache ich auch ab und an mal Shantys auf den Konzerten oder wir spielen Bingo mit den Leuten, hahaha…‘ Zur Zeit sieht man sie viel, die ‚Mendozas‘ – Bruno: ‚In der Konstellation sind wir ja erst seit knapp nem halben Jahr zusammen. Da wollen wir natürlich viel spielen, damit sich das richtig eingroovt, und viel auf der Bühne stehen wollen wir ja alle ohnehin immer… !‘ Jules: ‚Hier in Kiel ist das jetzt gerade oft, aber wir weiten uns schon aus, spielen in Hamburg , sodass das hier nicht zu inflationär wird. Erstmal bekannt machen und dann regelt sich das schon ein… .‘ Ric: ‚Rakete Mendoza‘ ist ja aus den ehemaligen ‚Acoustic Guerillas‘ hervorgegangen.

Daher kennen wir uns schon ein wenig .

Vergleichen kann man die beiden Bands allerdings nicht, da ist einiges anders. Rakete is ne neue Band eben!‘ Im Juni sind ‚Rakete Mendoza‘ noch 3 x in Kiel zu sehen. Am 06.06. im Rick’s Café mit The Twues und Malte F., am 11.06. im Zwack am Alten Markt und am 12.06. im Rahmen der Kulturnacht im Blücher. Live Garantie eben  wird lustig und schick!

Das war’s, seh ich, wir sitzen in jedem Fall noch ne Weile und genießen die feine Stimmung hier im Sattel! Es war mir wie immer ein Fest, ich freu mich auf’s nächste Interview und sag Danke an ‚Rakete Mendoza‘!

28.05.15 12:04

Eis, Eis Baby Was ist eine der schönsten Sachen, auf die wir uns jeden Sommer erneut freuen? Richtig! Das Eis im Sonnenschein. Und dafür, dass wir es auch genießen können, sorgt LisEis. Seit etwas mehr als vier Jahren – genauer gesagt seit April 2011 – suchen Kieler Liebhaber der kältesten Süßspeise die Eisdiele in der Kirchhofallee auf. In dieser sicher noch als kurz zu bezeichnenden Zeit hat LisEis bereits eine beachtlich große Fanbase erhalten. Man konnte auch schon Leute beobachten, die extra aus den umliegenden Bundesländern angereist sind, um sich hier mit molti gelati einzudecken und damit vor den anderen Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern anzugeben.

Seit dem vorletzten Sommer ist LisEis mittlerweile quasi in aller Munde – nämlich auch in denen von veganen Eisliebhabern und jenen mit einer Laktoseunverträglichkeit. In

– is’ Kult, is’ Kult

Schleswig-Holstein finden wir weit und breit keine zweite Eisdiele dieser Art. Es ist die einzige, die reines veganes Eis mit Bioprodukten selbst herstellt. Nun kann man von einem veganen Lebensstil halten, was man

möchte, aber solange das Eis schmeckt...

Und genau das tut es.

Erstmals kann sich nun jeder auch auf der Kieler Woche davon überzeugen, denn LisEis wird in einem Wagen an der Kiellinie (neben dem Haus der Wasserschutzpolizei) mit Eis und Sorbet aus frischgepressten Bio-Orangen oder fermentierten Bio-Kakaobohnen auf seine Kunden warten. Aber hier kann man nicht nur Eis. Großes kulinarisches Ansehen genießt ebenfalls der vegane Crêpe, den LisEis jeden September und Oktober kredenzt. Diesmal wird der Herbst eben schon auf die Kieler Woche geholt.

Hauptsache es wird nicht wettertechnisch der Fall sein. Den Crêpe und ein Eis werden wir uns auf jeden Fall schmecken lassen.

Bei LisEis in der Kirchhofalle sind Fruchteis und Waffeln vegan!

Gesamthöhe 113 cm Durchmesser 30 cm für 24 0,33 l-Dosen

Technik, die begeistert.

Cool Down Für die Meisten von uns muss Bier immer kalt sein. Aber insbesondere an einem warmen Sommertag schmeckt ein kühles Pils am besten. Deswegen stellen wir euch in dieser Ausgabe den »earth cooler« von der dänischen Firma eCool vor.

Es ist quasi der eigens gegrabene Bierkeller. Und das ohne den ganz großen Aufwand, nur ein bisschen buddeln müsst ihr eben. Dieses Aufzugssystem von eCool hat eine Höhe von 113 cm – wobei ein Teil davon selbstverständlich über der Erde bleibt – und einen Durchmesser von 30 cm.

So können insgesamt 24 0,33 l-Dosen darin ihren Platz finden. Jede davon kann ganz einfach mit einer Kurbel Richtung Erdinneres befördert und ebenso natürlich wieder an die Oberfläche zurückgeholt werden.

Die Apparatur kommt mit der Temperatur des Bodens aus, um das Bier kalt zu stellen. Es wird kein Strom, kein Wasser oder

irgendwas anderes benötigt. Man trinkt da also auch ein Stück weit für die Umwelt.

Und da wir hier ja eher in einer gemäßigten Klimazone leben, könnt ihr stets mit einem kühlen Blonden rechnen.

Zu erhalten ist das Gerät direkt beim Hersteller (www.ecool.dk) für 1.995 dkr., umgerechnet also knappe 270,- Euro. Ist natürlich nicht der allergünstigste Preis, aber weil es keinen Strom kostet, kann man sich das ja mal überlegen. Und stellt euch mal vor, bei launiger Gartenarbeit stets ein Kaltgetränk parat zu haben. Der »earth cooler« funktioniert natürlich nicht nur mit Bierdosen, mal so nebenbei gesagt. (cv)

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Die heiße Phase vor dem Spiel Der Spieltag naht. Es steht wieder ein Heimspiel für die Kiel Baltic Hurricanes an. Aber nicht nur für Spieler und Trainer geht es jetzt in die heiße Phase, auch für ungefähr 60 ehrenamtliche Helfer heißt es wieder Einsatzzeit. Ein Football-Spiel will auf die Beine gestellt werden.

Wenn das Team drei Stunden vor Spielbeginn im Kilia Stadion eintrifft, ist in der Regel schon alles fertig und vorbereitet, denn für die Organisation und ihre zahlreichen Helfer beginnt so ein Spieltag schon am Vortag oder gar zwei Tage vorher – wie im Falle des Heimdebuts dieser Saison am 16. Mai. »Gerade vor dem ersten Heimspiel kam uns der Feiertag gelegen und ich bin sehr dankbar, dass unsere Helfer ihn mit uns auf der Anlage verbrachten. Unsere Spielstätte befindet sich ja immer noch in der Entstehung und zu

dieser Saison hat es wieder viele Veränderungen und Weiterentwicklungen gegeben«, berichtet Geschäftsführer Gunnar Peter. Da wurde das Vatertagsgrillen halt zum Abschlussgrillen nach einem Tag voller Arbeit.

Seit letztem Jahr hat sich vor allem im Bereich des Vorplatzes einiges getan. So wurden neue Toilettencontainer errichtet und eine Verkaufszeile für Grill, Getränke und Fanshop auf der Rückseite der Tribüne platziert. Am Freitag startet dann die normale Spieltagsvorbereitung.

Fotos: Kiel Baltic Hurricanes

Foto: Anneke Swegat

Die nächsten Heimspiele: Sa. 06.06. | 16:00 vs. Berlin Adler Sa. 13.06. | 16:00 vs. Dresden Monarchs

Die »Kreide-Crew« leistet ganze Arbeit

Hoch damit! – Freiwillige Helfer richten die Tore auf

Freitag 16:00

Die »Kreide-Crew« beginnt das Feld zu lacken. Auch wenn der Name nicht mehr stimmt, da mittlerweile ein Sprühlack genutzt wird und die Grundlinien nicht mehr gekreidet werden.

8:00

Die »Kreide-Crew« ist wieder da, um ihre Arbeit abzuschließen.

Die Hashmarks, kurze Streifen in 1-Yard-Abständen werden an beiden Längsseiten des Feldes und zwei Mal über seine gesamte Länge angebracht. Als Letztes folgen die Yardzahlen von 10 bis 40 und die 50 in der Mitte des Spielfelds.

Weitere Aufbauhelfer bringen Werbebanden an. Viele sind mittlerweile fest installiert, sodass diese Arbeit nicht mehr Stunden beansprucht. Es gibt ja noch genug zu tun. Da die Spielstätte noch immer ein Stadion im Werden ist, müssen noch einige Bauzäune aufgestellt werden, um Zugänge zu schaffen, zu regeln oder abzusperren.

Freiwillige Helfer tragen die Fußballtore vom Spielfeld und bauen anschließend die aus jeweils vier Teilen bestehenden Footballtore auf. In der VIP-Zone werden derweil Gläser poliert, der Tresen eingeräumt und Tische mit Hussen überzogen.

Samstag

9:00

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9 14:00 14:30 15:40

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KIEL BALTIC HURRICANES

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Pause! 20 Minuten Frühstück. Anschließend werden die Teamzonenbanner, die den Rasen am Spielfeldrand, wo sich die Mannschaften aufhalten, ausgelegt und die Tische und Bänke für die Besprechungen während des Spiels aufgestellt.

Auf dem Vorplatz wird der Gastrobereich eingeräumt, bestückt und die Bierzeltgarnituren aufgebaut, während die Firma M&M die Musikanlage aufbaut. Derweil wird die Öffnung der Kassen vorbereitet: Im Fanshop sortieren zwei der Kreide-Mädels nach Abschluss der Arbeiten auf dem Feld nun die Ware ein.

Auf dem Vorplatz werden die Info- und Mitmachstände sowie die Hüpfburg aufgebaut. Im Stadion findet der letzte Soundcheck statt und auch die Anzeigetafel und die 25-SekundenUhren werden getestet.

Die Kassen öffnen, in den Ständen auf dem Vorplatz macht man sich bereit.

Einlass Der Stadionsprecher begrüßt die Zuschauer und der Countdown zum Kickoff um 16:00 Uhr beginnt.

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Foto: Marco Knopp

Oliver Schwall – meistert den Tornado 16

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kieler kerl Oliver Schwall im marlowski-Interview

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Im Olympia-Zentrum in Schilksee rennt

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man ja auch als kleiner Butscher quasi jeden Tag gegen Segelboote.

Foto: Marco Knopp

Es regnet unaufhörlich. Aber als ob das einen Kieler stört!? Oder gar einen Segler. Daher hat sich marlowski dennoch mit Oliver Schwall, Segelweltmeister und Mitbegründer des »Sailing Team Germany« an der Kiellienie getroffen. marlowski Moin moin Oliver! Schön, dass Du die Zeit gefunden hast. schwall Kein Problem, ich freu’ mich auf das Interview. marlowski Du lebst aktuell nicht mehr in Kiel, aber bist hier geboren? schwall Ganz genau und in Schilksee aufgewachsen – in dem schönen damaligen Neubaugebiet an der Steilküste – zusammen mit meinem Bruder und meinen Eltern. Da habe ich meine ganze Jugend verbracht. Im Sommer und Winter immer am Strand oder Hafen rumgelungert. marlowski Wie sah denn Deine Schulzeit aus? schwall Ich bin zur Grundschule in Schilksee gegangen. War dann aber, ehrlich gesagt, eines der Kinder, die auf dem Gymnasium nicht überlebt hätten. Ich wurde bereits mit fünf eingeschult, habe aber lieber

gespielt, zwischendurch den Unterricht verlassen und die Lehrer zur Verzweiflung gebracht. marlowski Hochbegabung nicht entdeckt? (lacht) schwall Ein völlig verkanntes Genie. (lacht) Ich bin jedenfalls auf der Gesamtschule in Friedrichsort gelandet und habe dort dann die Kurve gekriegt. Dieses duale System mit den Orientierungskursen hat mir sehr gut getan. Bis zum Abi habe ich durchgehalten, auch wenn es mehr schlecht als recht war. Aber immerhin gut genug, um später an der Uni studieren zu können. marlowski Hattest Du bestimmte Hobbys in der Kindheit und Jugend? schwall Mein Vater war nebenberuflich Musiker. Ihm wäre nichts lieber gewesen, als dass ich Musik mache. Klavierunterricht und so weiter hatte ich alles, aber irgendwie ist

der Funke nicht übergesprungen. Ich habe lieber viel Sport getrieben und mit sieben angefangen zu segeln. marlowski Durch Deine Eltern? schwall Ja. Mein Vater hat gesegelt und egal wo wir im Urlaub waren, es hatte immer etwas mit Wassersport zu tun. Im OlympiaZentrum in Schilksee rennt man ja auch als kleiner Butscher quasi jeden Tag gegen Segelboote. Insofern habe ich dann natürlich auch klassisch mit dem Opti-Segeln angefangen. Parallel habe ich in Friedrichsort Tennis gespielt. Auch im Schwimmen war ich eine Zeit lang sehr aktiv und Tischtennis habe ich beim TSV Schilksee gespielt. In dem Verein bin ich groß geworden. marlowski Aber diese klassischen Ballsportarten wie Handball oder Fußball hast Du nicht gemacht? schwall Fußball habe ich als kleiner 17

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Junge so nebenbei gespielt – allerdings recht talentfrei. Ich habe vieles durchprobiert, bin richtig leistungsmäßig aber beim Tennis und Segeln geblieben. Irgendwann kristallisierte sich das Talent beim Segeln heraus und dann war es wie immer, wenn du mit Leistungssport anfängst und die Erfolge sich einstellen: Dann bin ich hungrig geworden und wollte nur noch das machen. marlowski Wie sah die Nachwuchsförderung aus? Gab es damals regionale oder nationale Sichtungen und Kader? schwall Eigentlich hat sich das System – das ist auch eines der Probleme des Leistungssports – wenig verändert. Die Last, die jungen Talente auszubilden und zu entdecken, lag und liegt ganz klar bei den Clubs.

Die Vereine machen da einen sensationellen Job. Nur irgendwann können die Clubs es nicht mehr alleine stemmen und dort sollte aus meiner Sicht früher und nachhaltiger ein zentrales Fördersystem greifen. marlowski Du hast dann ein Studium begonnen. Für was hast Du Dich entschieden? schwall Ich wollte unbedingt etwas im Sport machen. Daher habe ich mich dafür entschieden, Mathematik und Sport auf Lehramt an der Uni Kiel zu studieren. Nicht mit der Zielsetzung Lehrer, sondern Trainer oder Manager im Segelsport zu werden.

Nach zwei Semestern hat mich das aber ehrlicherweise doch ein bisschen gelangweilt.

Gerade die Mathematik, die war mir zu trocken und einseitig. Deswegen habe ich auf BWL gewechselt. marlowski Also doch weg vom Sport? schwall Nein, nicht so richtig. Da ich bis dato schon ein recht erfolgreicher Segler war, auch gefördert durch die Deutsche Sporthilfe, habe ich den Dekan gefragt, ob ich die Ausnahmeregelung bekomme könne, BWL mit Sport zu kombinieren. Das war damals eigentlich nicht möglich, aber es wurde mir gewährt. marlowski Studium und Segeln unter einen Hut zu kriegen war sicher sehr zeitintensiv.

Warst Du in der Regelstudienzeit durch? schwall Fast. Ich glaube, ich habe zwei Semester länger gebraucht. Damals war Leistungssport und Studium noch eher vereinbar als heute. Wir haben so im Schnitt 200 Tage im Jahr auf dem Wasser verbracht und den Rest hatte ich Zeit für das Studium. Die jungen Segler heute, die Rio im Fokus haben, kämen kaum noch damit klar. Das hat viel mit der Leistungsdichte im Sport zu tun, die sicherlich gestiegen ist. Die Meisten machen ein Fernstudium oder setzen konsequent drei, vier Jahre aus. Es war aber auch nicht gerade so, dass ich in Sachen Uni-Anwesenheit geglänzt hätte. Ich saß da oft braun gebrannt

im Hörsaal und der Professor ahnte, wo ich nun wieder herkam. (lacht) marlowski Wie war das in der Jugendzeit so mit abends weggehen als Leistungssportler? schwall Wenn wir von einer Regatta zur richtigen Zeit zurückgekommen sind, haben wir auch schon mal mit dem Anhänger vor der Disco geparkt und noch ein bisschen gefeiert. Das haben wir schon gemacht, wenn auch nicht exzessiv. Kieler Woche haben wir immer mitgenommen. Früher war das ja vielmehr Seglerfest als heute. Ich war gerne im Quam, als es noch Studentenkneipe war. Jetzt ist das ja mehr ein gediegenes Restaurant. Im damaligen Farout – ehemals Bhagwan – waren wir viel. Und als junger Kerl natürlich auch in der Bergstraße. Wobei meine Jugend ganz klar vom Segeln geprägt war. marlowski Was waren Deine größten Erfolge im Segeln? schwall Nach zahlreichen Erfolgen im Opti und 420er, den Jugendklassen, bin ich mit meinem jüngeren Bruder René in den Tornado eingestiegen. Eine Olympische Katamaran-Bootsklasse. Da kam dann der große Erfolg: Dritter bei Europameisterschaften und Weltmeisterschaften, dann Silber bei der WM, Gold bei den Vorolympischen Spielen und das Highlight war sicherlich der Weltmeistertitel in Los Angelos, Long Beach. Dazwischen gab es auch zahlreiche Europacups und Worldcups, die wir gewonnen hatten. marlowski Hat es denn auch einmal für eine Olympiateilnahme gereicht? schwall Für mich leider nicht. Wir waren ’90, ’91, ’92 vor den Spielen in Barcelona eigentlich weltweit das dominierende Team – bei so gut wie jedem Worldcup unter den ersten Drei, 1992 Vizeweltmeister. Da aber im Segeln immer nur ein Boot pro Bootsklasse pro Nation starten darf, gibt es nationale Ausscheidungen. Trotz all der Dominanz haben wir um einen Punkt die Olympiaausscheidung verloren. Auch wenn alle wussten, wären wir nach Barcelona gefahren, wäre mit Sicherheit eine Medaille drin gewesen. Die Bedingungen dort waren wie maßgeschneidert für uns. Mein Bruder hat es dann 2000 zusammen mit Roland Gäbler nach Sydney geschafft und sogar noch mal Bronze geholt. marlowski Trauerst Du der verpassten Möglichkeit sehr hinterher? schwall Rein aus sportlicher Sicht steckt mir das immer noch ein Stück weit in den Knochen. Natürlich ist es fantastisch, Weltmeister zu werden, aber man arbeitet eigentlich nur auf Olympia hin. Und dann bei all der Dominanz auf dem Weg dorthin zu scheitern?

Das musste ich erst mal verdauen. Aber wie es so ist im Leben, du lernst am meisten aus der Niederlage. Manchmal ist es gut, auch mit

solchen Themen fertig zu werden. Das müssen Sportler sowieso lernen. Aber ich hätte sehr gerne gezeigt, dass wir zu Recht der Topfavorit waren. marlowski Nun giltst Du als der Segelsportler, der das Sponsoring eingeführt hat. Wie hat sich das entwickelt? schwall Werbung war damals im Segeln strikt verboten. Die Boote waren blank, die Segel waren blank. Irgendwann hat der Weltseglerverband diese Regularien überarbeitet. Zu der Zeit war ich Aktivensprecher im Deutschen Seglerverband und bekam sehr schnell mit, dass sich da etwas ändern sollte. Sofort habe ich versucht, jemanden zu finden, der Geld in unsere Kampagne investiert. Wir brauchten zum Beispiel unbedingt ein neues Auto, um zu den Regatten zu gelangen. Bis dahin fuhren wir immer in einem alten Hanomag-Henschel.

Holzfußboden, dicke Eisenrohre. Kennst Du so einen noch? marlowski Ja, schön mit 30 im ersten Gang durch die Kasseler Berge. schwall Mit 20 im ersten Gang, genauer gesagt. Aber wir sind immer bei den Regatten angekommen. Leider ist der Wagen irgendwann auseinander geflogen. Dann bin ich zu Jens Willer – jetzt ja Schmidt & Hofmann – und habe ihm einfach gesagt: »Wir sind Kieler, wir brauchen ein Auto und du kannst deine Werbung auf unser Boot bringen.« Er fand die Idee sofort gut und wir hatten seine Werbung groß auf dem Segel.

Passenderweise hatte er ja auch die »WillerWelle« als Logo. Anschließend hat er uns sogar zwei Autos auf den Hof gestellt. marlowski Wie kam es dann zu Deinem Entschluss, die aktive Karriere zu beenden? schwall Das Schlüsselerlebnis war ’95 die WM in Toronto. Dort sind wir trotz Dominanz, aber nachweislich durch Trainingsmangel nur Fünfter geworden. Ich war in meinem ersten Job und die Erkenntnis wuchs, dass es leichtgläubig war, zu meinen, dass ich trotz Arbeit olympisch noch was reißen könnte.

Mein Bruder war noch im Studium und wollte weiter Gas geben, ich aber nicht einfach den Job aufgeben. Während er sich weiterhin aufs Segeln konzentriert hat, hörte ich dann auf. marlowski Und hast endgültig Dein Berufsleben gestartet? schwall Genau.

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Ich war vier Jahre bei der Fielmann AG. Eine super spannende und prägende Zeit, der ich viel zu verdanken habe. Ich saß als Berufsanfänger Büro an Büro mit Herrn Fielmann, ein sehr energiegeladener Mann. Ich wurde zum Leiter der Marketingabteilung und im Rahmen eines Projektes, das wir mit Springer & Jacoby umsetzten, lernte ich die Agenturgründer kennen und bin schließlich dorthin gewechselt – also von Kundenauf Agenturseite und habe dort das klassische Werbehandwerk gemacht. Später auch als Geschäftsführer und Agenturvorstand. marlowski

Und danach

startete das »Sailing Team Germany«?

schwall Noch nicht. Erst habe ich für eine englische Werbeholding gearbeitet und bin

immer zwischen England, Düsseldorf und Frankfurt gependelt. Nach 2 1/2 Jahren habe mir aber gesagt, du machst hier eigentlich die ganze Zeit Sachen, die du gar nicht willst, und erinnerte mich dann an meine Unizeit, als ich in die Sportvermarktung wollte. Also bin ich dahin zurück, wo ich anfing, habe mich selbstständig gemacht und mit Jochen Schümann, Arne Dost und Kathrin Adlkofer – alles ehemalige Spitzensegler – die Geschäftsidee zum »Sailing Team Germany« entwickelt. marlowski Es heißt, mit »Sailing Team Germany« habt ihr den Grundstein zur Professionalisierung des Segelsports gelegt. schwall So wie ich mir damals mühsam meinen eigenen Sponsor suchen musste, hat jeder Olympische Segler seine Probleme gehabt. Meine These war: Es ist leichter eine Million für eine ganze Mannschaft zu besorgen als 10.000 Euro für ein einzelnes Boot.

Es ist ein nationaler Gedanke, nicht nur regional. Das Sponsoring strahlt über die ganze Republik aus und ist nachhaltiger, da eine komplette Nationalmannschaft unterstützt wird. Es lässt sich besser vermarkten, wenn man das Ganze als kompaktes Produkt mit einer systemischen Veränderung anbietet.

Außerdem musste auch dringlich das deutsche Spor t-Fördersystem reformier t werden. So ist es uns gelungen, über das »S a i l i n g T e a m Germany« große Partner und Sponsoren zu gewinnen, neue Strukturen zu schaffen und das Segelspor tsystem komplementär zu finanzieren. marlowski Wo Du so viel unterwegs warst,

wie hat sich Dein Leben familiär entwickelt?

Hast Du Deine Frau auf dem Flughafen kennengelernt? schwall Nee nee, ich habe sogar eine Kielerin geheiratet. Auch wenn sie eigentlich Dänin ist, ist sie ein Kieler Urgestein. Ein Freund von mir hat sie in die Vorlesung mitgebracht.

Für heutige Verhältnisse haben wir recht früh geheiratet – mit 27. Ich habe Examen gemacht und mittendrin war die Hochzeit. Wir sind beide beruflich nach Hamburg gekommen, hatten dort dann eine kleine Wohnung gehabt und ein Jahr nach unserer Hochzeit kam das erste unserer beiden Kinder. Seitdem hängen wir in Hamburg fest. marlowski Wie oft treibt es Dich noch nach Kiel? schwall Meine Familie lebt immer noch hier und außerdem haben wir vom »Sailing Team Germany« aus ein Büro im Olympiazentrum Schilksee. Ich bin jede Woche einen Tag, manchmal auch zwei hier. Nebenbei segle ich ja noch immer und da kommt man ja immer wieder hierher. Ich werde wohl auch bei der Kieler Woche segeln. marlowski Gibt es besondere Orte, die Du hier gerne aufsuchst? schwall Wo ich mich nach wie vor sauwohl fühle, ist in Altbülk joggen zu gehen. Du läufst durch Strande vorbei an »Forelli« – die Strander Forellenzucht – und dann über den alten Bauernhof. Von dort aus landet man am Strand. Da dann entlang bis zum Bülker Leuchtturm und zurück. Ein Traum!. Diese Laufstrecke hatte ich als Jugendlicher schon.

Das ist einfach eine supertolle Ecke. Die Kläranlage riecht ja auch nicht mehr so wie früher. (lacht) Beim Sonnenaufgang zeigt sich Kiel dort von seiner schönsten Seite.

Schilksee und Strande, da bin ich halt groß geworden, das ist immer noch wie nach Hause kommen. marlowski Könnte es für Dich grundsätzlich eine Rückkehr nach Kiel geben? schwall Sagen wir mal so: Für mich schon, für meine Familie nicht. Wir sind schon alle echte Hamburger Großstadtkinder geworden. marlowski Wo lebt Ihr denn in Hamburg? schwall In Eppendorf in der Isestraße.

Sehr zentral also. Dennoch könnte ich mir sehr gut vorstellen zurückzukommen. Ich habe ja auch noch viele Freunde in Kiel. Aber wenn ich meine Frau frage, dann will sie nicht. Und ich habe da leider nur 49 Prozent Stimmrecht. (lacht) marlowski (lacht) Na ja, Eppendorf ist ja auch ganz hübsch. Vielen Dank für den netten Plausch! schwall Ich danke auch, es war mir eine Freude. ■ (cv)

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fast ein porsche: sticht! autos, die das kieler stadtbild prägten Wo sind sie nur geblieben?

In den 80ern und bis Mitte der 90er Jahre prägten sie unser Straßenbild. Wir kümmern uns um die Autos, die wir alle noch kennen, die aber heute fast von der Straße verschwunden sind.

Im vorlauten Volksmund wurde der VW Porsche uncharmanter Weise gern VoPo (Volksporsche) genannt.

Das hatte natürlich seine Gründe.

Heute: VW Porsche 914 AUTOQUAR TETT

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Der 914 war eine Gemeinschaftsproduktion von VW und Porsche und unsere Version trug einen VW-Motor (VW 411er Motor) in sich. Die 6-Zylinder-Version war dann selbstverständlich mit einem Porscheaggregat ausgestattet.

Wer damals genau lauschte, konnte sofort die beiden baugleichen Fahrzeugtypen unterscheiden. Auch wenn die Volkswagen-Version nicht mit so viel Bums ausgestattet war, so stellte sich beim Fahren doch Sportwagenfeeling ein. Charakteristisch sind seine schnörkellose Form und der in der Mitte befindliche Targa-Bügel. Völlig neu auch die schlafenden Augen, sprich auf- und einklappbaren Frontscheinwerfer. Irgendwie schockte der VW-Porsche. Er war eher ein Sonderling, nicht so ein klassischer Sportwagen. Der Mittelmotor war genau hinter den Insassen platziert, sodass man immer das Herzstück hören konnte. Eine tiefe Sitzposition, eine direkte Lenkung und schon konnte man sich in die Kurven legen. Wenn dann das Dach auch noch im hinteren Kofferraum verschwand, gab es nur noch eins, einfach nur genießen. Seltsamerweise wurde er nie der Verkaufsschlager, der er hätte sein müssen. Woran das lag, lässt sich heute nur vermuten: Als klassischer Zweisitzer ging er in Richtung Zweitwagen für Gutbetuchte. Wer aber richtig Kohle hatte, wollte sich nicht die Blöße geben, einen Volksporsche sein Eigen zu nennen. Sicherlich war der 914 seiner Zeit voraus.

Heute hätte er bei der Modellvielfalt auf dem Automobilmarkt größere Überlebenschancen, da die Autofahrer viel offener für neue Konzepte sind. Trotzdem passte er in seine Zeit. Er war fast quadratisch, praktisch, gut. (nl)

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Zur Kieler Woche werden wieder rund 3 Millionen Gäste unsere Landeshauptstadt aufsuchen, um die Action auf und an der Ostsee zu erleben. Da kam bei marlowski zuletzt die Frage auf:

finnland

Wie geht es eigentlich unserer Ostsee?

russland russlan

schweden

estland Vor etwas mehr als zehn Jahren haben die Länderbehörden von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Küstengewässer der Ostsee genauer unter die Lupe genommen. Einer Bestandsaufnahme im Jahr 2004 folgte zwei Jahre später ein Überwachungsprogramm, ob des ökolgischen Zustandes.

2008 wurden dann erstmals Ergebnisse veröffentlicht, denen die in der Europäischen Union abgestimmten Bewertungen zugrundelagen. Und diese waren als katastrophal zu bezeichnen, da über 57 % in einem nicht akzeptablen Zustand waren. Von den 44 getesteten Wasserkörpern (die jeweiligen Abschnitte des Gewässers) der Ostsee wurde die Hälfte als unbefriedigend angesehen, weitere sieben gar als schlecht. Lediglich 14 gingen als mäßig durch – also so ganz knapp Richtung ein Drittel – und nur ein einziger Wasserkörper wurde mit gut bewertet.

Ein wesentlicher Faktor für das ernüchternde Ergebnis war die schon stetig voranschreitende Eutrophierung (der Überschuss an Nährstoffen), welche insbesondere über die mündenden Flüsse katalysiert wurde.

Die daraus entstandene Algenvermehrung sorgte durch Sauerstoffentzug für viele dieser »toten Zonen« im Gewässer.

Bis zu einem Viertel des Ostseebodens galten vor rund fünf Jahren als biologisch tot. Die Zeitung »Die Welt« bezeichnete das Baltische Meer bereits als »Kloake der Weltmeere« (Ausgabe 10.02.2010).

lettland dänemark

deutschland deutschlan d Die neun Staaten, die sich unsere Ostsee teilen waren aufgerufen, Lösungen zu finden, ihren ökologischen Zustand zu verbessern. Diskussionsrunden, Arbeitsgruppen und Projekte scheint es seitdem reichlich zu geben und eine kleine Besserung soll sich bereits eingestellt haben. Nachweislich befinden sich aktuell weniger Schadstoffe – zuvorderst Phosphate – in der Ostsee.

Doch bis zu einer wirklichen Gesundung steht noch ein weiter Weg an, denn weiter bleiben der große Verschmutzer Paraffin und der zu hohe Süßwassergehalt zwei große Probleme. Paraffin wird von der Industrie genutzt, Papier, Holz oder Textilien zu imprägnieren. Erstaunlicherweise ist es leider immer noch erlaubt auf hoher See dieses Zeug ins Meer zu kippen (Fragt mich nicht, warum!) Was das Süßwasser angeht, muss man wohl eher sagen, es ist der zu niedrige Salzgehalt (0,3 bis 1,8 %), der dem Brackwassermeer schlecht tut. Doch gerade da hat sich, auf ganz natürlichem Wege, zum Ende des letzten Jahres ein bisschen was

lit en litau polen getan: Es gab nahezu einen Salzwassereinbruch in der Ostsee. Durch langanhaltende Winde aus nordwestlicher und westlicher Richtung wurde aus der Nordsee viel salzhaltiges und eben auch sauerstoffreiches Wasser in die Ostsee gespült, sodass berechtigte Hoffnung herrscht, dass sich aufgrund des Salzwassers, das sich in tieferen Bereichen absetzen konnte, die »toten Zonen« mit mehr Sauerstoff wiederbeleben lassen.

Wir sehen, so gerne wir auch im Sommer am Falckensteiner Strand, Holtenau oder wo auch immer in die Ostsee springen oder zumindest unsere Füße reinhalten, so richtig gut geht es unserem größten und schönsten Badesee von Welt nicht. Auch wenn Hopfen und Malz noch nicht verloren sind, ist es noch ein ordentlicher Weg die Ostsee wieder wirklich gesund zu bekommen. Natürlich helfen dabei reichlich Diskussionsrunden, Arbeitsgruppen und Projekte, aber auch jeder von uns Ostseebürgern sollte dazu beitragen. (cv)

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KULT URNACHT AM BLÜCHER Auch in diesem Jahr gibt es wieder den Abend, der Kultur an ungewöhnlichen Orten verspricht. »Vorlesung mal anders« und eine »Power-Point-Karaoke« in der Autowerkstatt, Kunst in der Arztpraxis oder Bauchtanz beim Döner – an mehr als 20 verschiedenen Orten rund um den Blücherplatz finden Konzerte, Lesungen, Kunst oder Vorträge statt. rund um den Blücherplatz kostenlos

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Konzerte

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Fotos: © Landeshauptstad

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17.06.15 astronautalis 19.06.-27.06.15

KIELER WOCHE 2015

19.0 6. | 21:0 0 Uhr The Coast Guard$ Rick's Rock & Roll Musikbühne ............................................. .............

20.0 6. | 10: 00 Uhr 45. Internationales Kanupo lo Turnier Kiellinie, neben dem Seehundbe cken ............................................. .............

20.0 6. | 19:30 Uhr Offizielle Eröffnung mit Ministerpräsident Albig und Axe l Prahl Rathausbühne ............................................. .............

21.0 6. | 18:0 0 Uhr Ocean Jump WM Finale Bootshafen ............................................. .............

22.0 6. | 20: 00 Uhr Radio Dora mit Jan Josef Lief ers NDR-Bühne am Ostseekai ............................................. .............

23.0 6. | 22: 00 Uhr Flo Mega Rathausbühne ............................................. .............

24.0 6. | 20: 00 Uhr Nacht der Lokalmatadore Freilichtbühne Krusenkoppel ............................................. .............

25.0 6. | 21:30 Uhr Lot to King Karl & Die drei Ric htigen Kieler Woche-Musikzelt ............................................. .............

26.0 6. | 20: 30 Uhr Classic Open Air Rathausbühne ............................................. .............

27.0 6. | 11:0 0 Uhr Windjammerparade Innenförde ............................................. .............

28.0 6. | 23: 00 Uhr Abschlussfeuerwerk Innenförde

Klub

Es geschieht zwar nicht oft, aber doch gelegentlich, dass in Deutschland gute TV-Serien entstehen Stromberg etwa oder Tatortreiniger. Nun hat (man höre und staune) das ZDF nachgelegt: EICHWALD MdB heißt die vierteilige Miniserie, die den Büroalltag des Bundestagsabgeordneten Eichwald aus Bochum thematisiert. Eichwald sorgt sich kaum um Inhalte, viel eher aber um sein Mandat. Um das zu verteigen, gilt es ständig, gute Kampagnen zu starten oder die Kollegen anzuschwärzen. Selbstredend fallen die Intrigen oft genug auf ihn selbst zurück.

Wir zeigen die ersten vier Folgen exklusiv auf großer Leinwand. Dazu gibt es kleine Snacks und ein kurioses Gewinnspiel. Wir bitten um Pressekonferenz-taugliche Kleidung!

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© Landeshauptstadt Kiel - Thomas Eisenkrätzer

WENN DER VATER MIT DEM SOHN »Vattern, das ist doch nicht dein Ernst«, spricht mich mein Sohn mit verdaddertem Gesicht an und fügt noch mal fragend hinzu: »Torfrock? Echt jetzt?« Mit einem kurzen und knackigen »Ja.« bestätige ich das Ziel unseres geplanten Vater-Sohn-KiWo-Besuches und begründe: »Die Jungs sind famos.« »Allein famos«, dreht sich mein Sohnemann augenrollend um und verlässt die Küche.

Ich gebe zu, ein wenig enttäuscht bin ich ob seiner, ich nenne es mal, verhaltenen Reaktion schon, aber trotzig sage ich zu meiner Frau, die neben mir steht: »Ich bin mir sicher, wenn er die ersten Töne von B-B-Bernhards Presslufthammer hört, wird er beinhart abgehen. Aber volle Granate, Renate!« Darauf versucht mich Renate zu überzeugen, doch mit ihm zu so was Neumodischem wie MC Fitti oder Madcon zu gehen. »Kenne ich nicht, will ich nicht«, entgegne ich ihr. »Dem jugendlichen Musikgeschmack von heute fehlt gute handgemachte Musik.« »Na gut, Werner«, streichelt mir meine Frau über den Rücken, »du wirst es schon wissen.« Ich ging rauf ins Schlafzimmer und suchte schon mal mein Torfrock-Shirt raus. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wann ich das das letzte Mal getragen habe, aber so lange kann das letzte Konzert noch nicht her sein. Die 100-Prozent-Baumwolle hastig über den Kopf gezogen, hört das Shirt irgendwie viel zu früh auf. Mein Bauch ist jedenfalls noch gar nicht ganz bedeckt. Nachdem ich es wieder auszog, um zu kontrollieren, ob was mit dem T-Shirt nicht stimmt, fällt mir der Schriftzug »Bagaluten-Wiehnacht 1999« auf. Man man, was ist in der Zeit passiert? Eigentlich dachte ich, nur Haare verloren zu haben. Na egal, dem Jungen wird das sicher passen. »Thoooooomaaaas, komma här!«, rufe ich ihn. »Was denn?«, fragt es einige Sekunden später aus dem Flur. »Ich hab’ hier was für dich. Das kannst du morgen

anziehen.« Als ich ihm dieses wertvolle Stück in die Hand drücke, höre ich nur: »Super!« Dem Tonfall nach fällt es mir schwer zu beurteilen, wie viel Freude in diesem Wort steckt. »Ich freu’ mich auf Morgen, das wird sicher famos.« Die Tür seines Zimmers fällt ins Schloss. Plötzlich kommt Renate herein, sieht mich mit nacktem Oberkörper vor ihr stehen, und sagt: »Nein, Schatz heute nicht. Außerdem ist der Junge doch da«. Daraufhin verabschiedet sie sich ins Bad. Es ist soweit: Auf mit meinem Sohn zur KiWo! Wetter ist top, Laune ist bestens – also, zumindest meine – und Hunger auf reichlich Leckereien ist auch vorhanden. »Papa, willst es dir nicht noch mal überlegen? Wir können doch auch was anderes machen auf der KiWo«, entsprang seinem Mund, während er sein Gesicht gen Boden richtet, um seine Schuhe zu binden.

Ich antworte nur: »Nein, nein, das wird uns schon Spaß machen.« Als wir 90 Minuten vor Konzertbeginn am Kieler-Woche-Musikzelt ankommen, herrscht hier schon reges Treiben und reichlich Wikingerhelme sind zu sehen.

©Landeshauptstadt Kiel - Sven Meier

Torfrock me Amadeus

Ich merke, wie Thomas beim Anblick der »Verrückten« ein leichtes Lächeln über die Lippen huscht, spreche ihn aber noch nicht darauf an. Wir geben uns noch eine Zeit lang den kulinarischen Köstlichkeiten an den in der Nähe befindlichen Ständen hin, behalten das sich immer mehr füllende Zelt aber stets im Auge. »Na, siehste? Ist doch alles gut bisher.

Ein netter Tag«, sage ich und bekomme die Antwort: »Noch spielen die ja auch nicht.« »Nun wird es aber Zeit, dass wir reingehen, es wird immer voller.« Nachdem wir das Zelt betreten, gehe ich schnell noch ein Bier und

eine Cola holen und es dauert nicht mehr lange, ehe Presslufthammer B-B-Bernhard zu hören ist. Und ich hab's doch gesagt, Thomas' Fuß wippt sofort bei den Schlägen der Bass Drum mit. Nach guten zwei Stunden verlassen wir mit einem schönen Dröhnen das Zelt. Dabei rufe ich Thomas zu: »NA, ICH HAB’ DAS DOCH GESAGT! HAT DOCH SPASS GEMACHT, ODER?« Etwas leiser als normal, aber mit freudigem Ohr vernehme ich: »Ja, stimmt. Du hattest recht, es war wirklich gut.

Nächstes Jahr wieder. Vielen lieben Danke!« »Vielen lieben Bitte!«

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Barcelona und Leipzig prüfen den THW Kiel

©Landeshauptstadt Kiel - Sven Meier

Fotos: THW Kiel

© Landeshauptstadt Kiel - Thomas Eisenkrätzer

»Unser Norden«-Cup:

Nach der Saison ist Vorfreude auf die kommende Saison: Wenn die »Zebras« des THW Kiel am 5. Juni ihre Saison beendet haben, beginnt für die Fans die Handball-Fastenzeit. 68 Tage lang müssen sie auf ihre Spieler in den schwarz-weißen Trikots verzichten. Am 12. August hat das Warten dann ein Ende: Beim traditionellen »Unser Norden«Cup stellt sich der »neue« THW Kiel erstmals den eigenen Fans in der Sparkassen-Arena vor.

Gleichzeitig ist der »Unser Norden«-Cup, in diesem Jahr zum elften Mal von der coop eG und dem THW Kiel veranstaltet, der letzte Härtetest für die »Zebras« vor dem Beginn der neuen Spielzeit. Deshalb können sich die Handball-Fans an der Förde besonders auf die Gegner des THW Kiel bei diesem Turnier freuen: Mit dem FC Barcelona haben sie eine der stärksten Mannschaften Europas und mit dem SC DHfK Leipzig einen Bundesliga-Aufsteiger zu Gast.

Der SC DHfK Leipzig ist nicht zuletzt wegen seines AufsichtsratsMitglieds Stefan Kretzschmar der wohl prominenteste Aufsteiger der vergangenen Jahre. Der Leipziger Traditionsverein, sechsfacher DDRMeister und 1966 Sieger im Europapokal der Landesmeister, rückt als Zweitliga-Meister in die »stärkste Liga der Welt« auf. Eine der absoluten europäischen Top-Mannschaften ist hingegen der FC Barcelona: Der Rekord-Champions-League-Sieger reist am 12. August mit seinem kompletten Weltstar-Ensemble an die Kieler Förde. Mit dabei sind voraussichtlich auch zwei ehemalige »Zebras«, die sich im vergangenen Jahr vom THW Kiel verabschiedeten: Gudjon Valur »Goggi« Sigurdsson und Wael »Willy« Jallouz.

Der Vorverkauf für den »Unser Norden«-Cup 2015 beginnt am 5. Juni im Internet unter www.thw-handball.de/tickets und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Tickets kosten zwischen 7 und 30 Euro.

Am 15. August starten die Kieler in die neue Saison. Erstmals müssen alle Bundesligisten in der ersten Runde des DHB-Pokals antreten.

Nach der Reform des Wettbewerbs starten der THW gleich mit einem »Final Four« in die neue Spielzeit, denn die erste Pokalrunde wird zukünftig in Turnierform an einem Wochenende ausgetragen. Da die erste Runde um den DHB-Pokal am Wochenende vor dem Supercup ausgetragen wird, musste der »Unser Norden«-Cup vom traditionellen Freitag auf Mittwoch vorverlegt werden. Angesichts der Schulferien in Schleswig-Holstein können Kinder und Jugendliche trotzdem dabei sein, wenn die »Zebraherde« erstmals mit ihren Neuzugängen Niklas Landin, Nikolas Katsigiannis und Christian Dissinger in die Sparkassen-Arena einlaufen wird.

THW-Ticket-News: Bis zum 13. Juni können sich Stammblatt-Inhaber noch am Ticketcenter der Sparkassen-Arena ihre Dauerkarte für THWHeimspiele in der kommenden Bundesliga-Saison sichern. Am 4. Juli beginnt der freie Vorverkauf für die neue »Champions-Card« - dem Ticket für alle sieben Heimspiele des THW Kiel in der kommenden Gruppenphase der Champions League. Diese wird erstmals in Achter-Gruppen ausgetragen und wird dem THW Kiel eine Reihe namhafter Gegner bescheren.

Karten gibt es im Internet unter www.thw-handball.de/tickets

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// Vegan is Kult // // Annerletzt hebbt sik ganz ole Frünnen bi mi anseggt – ja, anseggt is dat richtige Woort. Se wörrn nu al siet Johren blots noch „vegan“ eten, so hebbt se mi an‘t Telefon verkloort. Oha, un nu? Eerstmal heff ik en beten simmeleert, wat ik denn nu op ’n Disch bringen schall. Nee, toeerst: wat ik inköpen schall. Ik mutt togeven, in’n eersten Momang heff ik gorkeen Idee hatt. Also, vegan bedüüdt: keen Fleesch, keen Ei, keen Melk, keen Kees, keen Joghurt, keen Slagrohm. Anners seggt: nix vun Deerten, rein gornix! // Dat kann ja nich so swoor ween, heff ik mi denn dacht. Kantüffeln un Gemüse is ja keen Probleem. Un Salaat … geiht ok. Wat is mit Broot?

Heff ik denn bi mien Bäcker nafraagt. „Kloor heff ik veganes Broot,“ seggt he stolt, „warrt jeden Dag na fraagt!“ Un he wies mi dree, veer verscheden Sorten. // Ik glööv, in de letzte Tiet is wat an mi vörbi gahn bi düt Thema. Betto harr ik mi blots mit vegetarisch Eten befaat. Dor gifft dat ja en Masse Lüüd, de keen Fleesch mehr eten doot, dorför denn aver veel Kees un so. // Nu maak ik mi denn op den Weg un loop de Regen in mien Supermarkt af. Eerstmal Wuddeln un Tomaten, Rode Beet un Koppsalaat, Gurken un Kantüffeln – rin in mien Inkoopswagen un glieks vun allens en beten mehr. Gifft ja nix to’n Sattwarrn, also Fleesch. Schull ik nu denn tominnst för mi en Steak mitnehmen un to den Vegan-Kraam marlowski-PaperApp zum Ausschneiden, Sammeln und Angeben! (34)

Deerten // alter Ausdruck für: Tiere Masse Lüüd // keine Menschenmasse, hier gebraucht im Sinne von: viele Menschen Rode Beet // kein Beet im Garten, sondern ein Gemüse: Rote Bete tominnst // zumindest, mindestens verbaast // erstaunt, überrascht Allens kloor? Wenn nicht, einfach anrufen beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, Tel. 0431-98 384-15 oder per Mail an m.ehlers@heimatbund.de.

Marianne Ehlers hilft Ihnen gerne weiter!

dorto eten? Ach nee, dat is sachts nich so nett. Wokeen weet, wat mien Gäst dorto seggt. Villicht möögt se dat Fleesch nich mal rüken. // Also, keen Steak, eenmal kaam ik dor sachts över. Ik snuuv noch en beten in de Bio-Eck un finn verscheden apartig Anbotts as Falafel un Tofu-Burger un Gröönkeernfrikadellen. Dat heet, blots dat Paket mit dat Pulver dorto. Goot, kümmt nu ok noch mit rin in mien Wagen. // Un wat wöllt wi drinken? Wien? Beer? Dor kannst ja egentlich nix mit verkehrt maken, denk ik so. Man denn seh ik: dat gifft Wienbuddels, dor steiht extra „vegan“ mit op! Du leve Tiet, nu bün ik verbaast!

Dat harr ik nich dacht, wat in’n normalen Wien wat vun Deerten mit binnen is. Goot, heff ik nu keen Tiet to, mi en Kopp to maken. Ik mutt nu an’n Heerd! Salaat un Broot vörweg, dat is eenfach. Un nu will ik en Kantüffel-Wuddel-Rode Beet-Gratin maken. Ik krieg jüst allens in mien Form – un will jüst so as sünst ok, en Beker Slagrohm röverkippen … hoolt stop, dat geiht ja nich! Oha, denn geiht ja ok de fiene Kees nich!

Dammi, harr ik doch bald wat verkehrt maakt! // Nu nehm ik Water vun’t Gemüsekaken un Solt un Krüder un keen Kees. Ik streu en poor Sünnenbloom-Keern röver. Dat is doch seker richtig gesund. Af in’n Backaven dormit. De Falafel un Gröönkeern is nu an de Tour. Ik maak Klüten mit natte Hannen un smiet de Braadpann an. Mit godes Öl dorto, wenn dat nix warrt! // Middewiel rökert mien Köök vun all den veganen Kraam, rüükt gornich mal slecht. Un dat ganz ahn Fleesch, wokeen harr dat dacht. Ik maak al mal den Wien op, he mutt ja aten. Kunn ik ja glieks mal pröven.

Dat do ik denn ok un heff mi in den Ogenblick ok fein rinfunnen in den veganen Avend mit de Frünnen. // As de nu an de Döör pingelt, is allens torecht. De Disch is deckt – un op de Töllers liggt en Stück Schokolaad, vegan, kloor doch. Ik krieg veel Loff vun mien Frünnen – un de laadt mi in, doch bald mal to’n Eten to kamen. Dat will ik geern doon – man vörher, wenn ik wedder alleen bün, hau ik mi en düchtig Stück Fleesch in de Pann …

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Marianne Ehlers, Dipl.-Bibl. Referentin für Niederdeutsch und Friesisch beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund

KEIN GELD FÜR DIE MÄNNERBERATUNG …

informations- und

In unserer Oktoberausgabe 2013 haben wir von der im Juli 2012 eingerichteten »Informations- und Beratungsstelle für männliche Betroffene von sexueller Gewalt« berichtet. Keine drei Jahre nach seinem Start steht das landesweite Hilfsprojekt vor einer ungewissen Zukunft.

Seit dem vergangenen Sommer hatte das Land die Einrichtung für ein halbes Jahr finanziert, doch einen Antrag auf eine anschließende Weiterfinanzierung durch Fördergelder wurde abgelehnt. So ist die Informationsstelle nun vollends auf Spenden angewiesen. Der finanzielle Einschnitt hat natürlich weitreichende Folgen und so bleibt den Mitarbeitern bei einigen Anfragen keine andere Wahl, als diese abzulehnen und an Stellen in Hannover oder Berlin

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zu verweisen. Das Sozialministerium sieht die Notwendigkeit einer finanziellen Unterstützung nicht gegeben, verweist ihrerseits auf reichlich Alternativangebote in Schleswig-Holstein und nennt dabei Einrichtungen wie Kinderschutz-Zentren. Dass es sich häufig um erwachsene Männer handelt, die Hilfe und Unterstützung suchen, scheint da noch nicht ganz so angekommen zu sein.

Die Arbeit in der Beratungsstelle muss und soll natürlich weitergehen. So wird aktuell ein neues Gruppenangebot eingerichtet, bei dem unter Anleitung Techniken und Übungen zur psychischen Stabilisierung erlernt und eingeübt werden können. Außerdem bietet sich ein geschützter Raum, in dem Alltagsschwierigkeiten und -themen besprochen werden können. (cv)

Ab dem 4. Juni kann 15 Wochen lang jeden Donnerstag von 18 bis 19:30 Uhr in der Dänischen Straße 3-5 dieses Angebot kostenfrei wahrgenommen werden.

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katar 2022 Der längste WM-Countdown der Welt

»The Who« erzählten vor 50 Jahren, wie versucht wurde, die damalige junge Generation unten zu halten. In Katar hingegen soll nun eine ganze Generation junger Fußballer gepusht werden, um für das große Ereignis Fußball-Weltmeisterschaft gerüstet zu sein – die »Generation 2022«.

Wie schon bei der Vergabe der WM 2010 will der Wüstenstaat auch bei der Bestückung des potentiellen Kaders für dieses Großereignisses nichts dem Zufall überlassen. Vor einigen Wochen machte die »Mail on Sunday« ein riesiges Fass auf: Insgesamt 23,8 Mrd. Euro sollen von Katar aus in diverse Mitgliedsländer der FIFA geflossen seien, um die nötigen Stimmen zu erhalten – was uns jetzt nicht verwundert. Dass die entsprechenden FIFA-Mitglieder das Geld auch angenommen haben sollen, überrascht wohl ebenso wenig. Auch in die »Generation 2022« soll eine Menge Knete investiert

Die eine Milliarde teure Jugendschmiede »Aspire Academy for Sports Excellence«

werden – aber immerhin auf legalem Wege.

Bereits Anfang 2011 köderten die Scheichs den damaligen »head of strategic planning« Real Madrids – Ivan Bravo. Der Startschuss für die perspektivische Planung des katarischen Fußballnachwuchses. Immerhin will das Emirat im Gegensatz zur vergangenen Handball-WM nicht mit einem Haufen teurer Legionäre antreten, sondern mit einheimischen Kickern. Es wäre ein Hauch eines löblichen Ansatzes, wüsste man nicht, dass es im Fußball eben nicht so leicht ist, einfach wildfremde Spieler einzubürgern. Von den fehlgeschlagenen Versuchen mit den Brasilianern Ailton und Dedê haben wir bereits berichtet.

© CC BY 2.0 D@LY3D

In the year twentytwentytwo …

Nun wird eben wieder einmal massiv Geld in die Hände genommen, um unter den rund 300.000 Katari die wenigen fußballerischen Perlen zu finden, um sie in der Aspire Academy für mehrere Jahre schwitzen zu lassen.

Aktuell werden dort in etwa 250 Jugendliche von internationalen Top-Jugendtrainern im Kicken geschult. Ein erster Erfolg hat die jüngste Arbeit bereits hervorgebracht: Im vergangenen Oktober gewann die U19Mannschaft, trainiert vom ehemaligen Barca-Nachwuchcoach Felix Sanchez, den Asien-Cup. Und als Mittzwanziger sollen die Meisten dieser Truppe dann in sieben Jahren den Stamm für die 2022er Mannschaft bilden. (cv)

bier des monats by

Kieler Woche Bier Seit 130 Jahren gibt es die Kieler Woche und nun haben es endlich mal zwei Kieler Jungs geschnallt. Wir brauchen ein Kieler Woche Bier. Das sagten sich Matthias Fehrke und Thom Glas vor einigen Monaten und schritten unmittelbar zur Tat. Da es in der Landeshauptstadt keine geeignete Braustätte mit Abfüllung gibt, ließen sie ihre Kontakte spielen und landeten bei der Westindien Compagnie in Flensburg, dem nördlichsten Brauhaus Deutschlands. Gemeinsam kreierte man ein Seefahrerbier in der Tradition des English IPA (India Pale Ale), einem hellen obergärigen Bier mit erhöhter Stammwürze und eleganter Hopfung.

Seine Feuertaufe feierte das Craft Beer beim Fest der Biere am Bootshafen. Und

was soll man sagen, vom Fass kam es schon mal richtig gut an. Aber auch die Flasche mit amtlichen 0,75 Litern und einem edlen Korken muss sich nicht verstecken. Solch ein Format deutet eher in Richtung Souvenir. Weit gefehlt, das Kieler Woche Bier muss getrunken werden! Am besten aus einem passenden Sommelier-Glas, damit man seinen Geruch aufnehmen kann. Es ist süffig, hopfenbitter und fruchtig, überfordert Craft-Beer-Novizen jedoch nicht so sehr wie amerikanische IPA-Varianten.

Nach langer Durststrecke können sich Besucher der Kieler Woche dieses Jahr also auf ein besonderes Bier freuen. Es wird selbstverständlich an der Kiellinie ausgeschenkt und ist im gut sortieren Fachhandel zu erwerben.

HO

herkunft • Kiel / Flensburg eltern • Wasser, Malz, Hopfen (Amarillo, Cascade, Citra), Hefe betriebstemperatur • 9-11 °C charakter • frisch umdrehungen • 4,8 % Vol. typ • obergärig look • maritim outfi t • 0,75 l Flasche mit Korken wohnsitz • facebook.de/kielerwochebier 28

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There are 218.947 bicycles in Kiel Im ADFC-Fahrradklima-Test wurde im Herbst 2014 zum 6. Mal die Fahrradfreundlichkeit deutscher Städte ermittelt. In der Gruppe über 200.000 Einwohner (38 Städte) landete Kiel im bundesweiten Vergleich auf Rang 6 (2012 noch Platz 4). Mit der Gesamtschulnote 3,5 bewerteten die befragten Kieler Radfahrer unsere schöne Landeshauptstadt als nicht ganz so befriedigend. Am ärgerlichsten ist der Radler hier über zugeparkte Radwege und mangelnde Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmittteln.

Und dabei gibt Kiel sich solche Mühe! Unser Veloroutennetz von rund 120 km Länge, zu dem stattliche 18 Fahrradstraßen (knapp 1,8 % des Kieler Straßennetzes, Hamburg liegt bei unter 0,5 %!) gehören, ist geradezu vorbildlich.

Vorgezogene Aufstellstreifen an Kreuzungen und für Fahrräder geöffnete Einbahnstraßen – das ist vielerorts keine Selbstverständlichkeit. Jeder Haushalt nennt 1,6 Fahrräder sein Eigen, wobei die »,6« nicht den Teilehaufen in der Garage oder Muttis noch zu reparierendes Schätzchen im Keller meinen. Laut dieses statistischen Faktors tummeln sich um und bei 220.000 Fahrräder in Kiel, für die es innerstädtisch sogar zwei öffentliche Luftpumpen und stadtweit knappe 50 Fahrradläden gibt.

2014 gab es mit 513 Unfällen von Radfahrern immerhin 26,4 % mehr als noch im Vorjahr – der höchste Stand der letzten 10 Jahre! Bei 228 Unfällen waren die Radler selbst die Verursacher und in 97 Fällen verunfallten sie sogar ohne Fremdeinwirkung. Als Hauptunfallursachen registrierte die Polizei nicht angepasste Geschwindigkeit, falsche Fahrbahnbenutzung und Alkoholeinfluss. Auch wenn Kiel den Radweg nicht neu erfunden hat, sollten doch alle die Bemühungen für sicheren Fahrradverkehr auf Kiels Straßen unterstützen.

Don’t drink (too much) and cycle! (kh)

moment mal

ES GIBT ZWEI ÖFFENTLICHE LUFTPUMPEN?

Ja, liebe Leser, Kiel stellt seinen Fahrradfahrern zwei öffentliche Luftpumpen zur Verfügung. Und das schon seit geraumer Zeit. Im Rahmen des Projektes »Radeln ohne Grenzen« wurde 2011 eine an der Ecke Andreas-GaykStraße/Stresemannplatz nebst Tourist-Info hingestellt und eine weitere an die Westseite der Hörnbrücke. Rund 3.000 Euro soll jeweils ein Exemplar gekostet haben.

Bezahlt wurden sie allerdings durch EUFördermittel für das oben genannte Projekt, an dem auch Flensburg und die dänischen Kommunen Middelfart, Svendborg, Kolding und Esbjerg teilgenommen haben. So gibt es also immer frische Luft in Kiel.

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H O C H Z E I T • repor tage • kirche • kleid • R I N G E • freunde • tanz • erinnerung J A ! • por trait • familie • B R A U T PA A R

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M A S C H I N E S M O N AT L I C H E R A L M A N AC H ü b e r w o (n i c h t n u r ) d i e ( L i v e) M u s i k s p i e l t i m J u n i TACH ALLE! Es graust uns schon krätig vor der alljährlichen Kommerz-Woche, aber ein paar schöne Dinge gibt es doch im Juni. Sogar während Kiel seine Tage hat . Daher fangen wir an und beklagen uns nicht, denn sollte vielleicht noch der ein oder andere Sonnenstrahl seinen Weg zu uns finden, steht uns ein turbulenter und ereignisreicher Monat bevor!

Starten wir mit ein wenig was Ausserhäusigem, dem Wilwarin Festival vom 5 - 7.

Juni. Muss man selbst schauen, weil ordentlich was im Line Up steht. Nur soviel, frei nach dem Motto: ‚Wie immer halt!

Schön erstmal nach Ellerdorf schimmeln, Bier aufmachen....und los gehts!‘ Schick schick…

Am 6. Juni gibt’s in Rick’s Café, Eckernförder Straße eine Warm Up-Party zur ersten eigenen Außenfläche auf der KW. Live am Start sind THE TWUES‚ MALTE F. und RAKETE MENDOZA. Schonmal gut  Zum späteren Tanzen begibt man sich am selben Abend zum Soul on! Allnighter ins Bistro Aufschlag am Ravensberg. Northern • Modern • R´n´B • Popcorn • Shaker • Rocksteady von Leif, Thorsten und Jens als Plattendreher, und das sicher bis in die frühen Morgenstunden! Hopp Hopp….

Am 9ten

Juni gibt es einen neuen Fall für

DIE 3 HERREN! Die Operation Minerva

startet im Café Godot, Gutenbergstraße um 20 Uhr! Als Beschützerin des Handwerks und Gewerbes spricht Minerva somit all diese, als Schutzgöttin der Dichter und Lehrer aber auch jene an. Sollte also was los sein am Dienstag.

Neu aufgemacht hat das Zwack am Alten Markt, mitten inner Stadt. Hier gibt es jeden Donnerstag Live Musik und einige illustre Gäste haben schon den Weg hierher gefunden. Lohnt, mal was anderes zu checken, heißt: Donnerstags ab 21 Uhr mal ins Zwack.

Am 11. Juni spielen da RAKETE MENDOZA! Nach rund anderthalb Jahren in der Gruft lassen sie sich mal wieder öffentlich sehen und wagen es die Showbox zu rocken. In der Pumpe zur Kieler Woche!  Am 23. Juni schenkt euch UNDERBASE mit massenhaft neuem Material richtig ein!

Das obwohl die Band in den vergangenen Jahren auch schon mal wegen ‚brachialer Härte‘ der Bühne verwiesen wurde. Hört sich für mich nur gut an! Mit dabei an diesem Abend MORBUS DOWN und YOUR DYING TRUTH! Ohne Worte….

Wenn sich zur Kieler Woche was lohnt, dann ist es, mit einigen anderen Ausnahmen , die Junge Bühne im Ratsdienergarten. Jedes Jahr großartige Bands und viel an Aktion.

Schön, dass es das gibt!

Tipp: am 24. Juni – 20 Uhr – FIRTH OF DRANGNISS!!

Auch was Besonderes, aber anders und leider ebenfalls am 24. Juni: KEINE

Vom 3. Juli bis zum 29. August spielt jeden Freitag und Samstag eine Band auf der Pub-Bühne und stellt sich der Jury. Wer später die Nase vorn hat, kann den Kaffee riechen in Brasilien und gewinnt unter anderem Plattenaufnahmen und andere solch schöne Dinge. Bewerben hier über meine Mail oder direkt im Pub! Sagt, ihr kommt von mir.  Die wunderbare ‚Johnny Cash Tribute Night‘ hat ihren Weg endlich wieder auf die Krusenkoppel gefunden. Am 18.07.2015 isses da wieder soweit.

Alles auf Cash! Mehr dazu im nächsten Heft!

Nu is voll hier und ick hör uff! Bis denne….

Gruß - Maschine Überall anders gibt es natürlich auch so einiges !!! Also rausfinden und rocken!!!!

ZÄHNE IM MAUL ABER LAPALOMA PFEIFEN auf der Krusenkoppel!

Nu kommt schon der letzte Tipp zur KW. Die Schaubude ist das erste Mal auch Open Air vertreten und schickt 2 großartige Bands auf den MUDDI Markt an der Hostenbrücke!

Am 27. Juni spielen dort VIDUNDER aus Schweden bluesigen 70’s Rock mit einem Touch Garage. Im Anschluss und aus Kiel kommend, spielen, die aus den Blauen Jungz entstandenen, HINTERHOF SUPERNOVA deutschsprachigen Rock!

Danach wird in der Bude aus der Kieler Woche herausgetanzt.

Vorankündigung für Juli: Im Juli startet das erste Pogue Mahone Band Battle im Pub in der Bergstraße!

Schreibt mir, wenn was Besonderes ansteht oder für ein Interview an maschine@marlowski-magazin.de Kneipen und Läden mit Live Musik in Kiel, einfach im Netz suchen, die gibt’s alle da!!!

Schaubude, Alte Meierei, Pumpe und Roter Salon in der Pumpe, Prinz Willy, Pogue Mahone, Gary’s Tanztreff, Hill’s, Blauer Engel, W8, Sterntaucher, Bar Cultura, Phollkomplex, Palenke, Rathausbunker, Unrat, Orange Club, Detail, MAX und und und …

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das ist gut iPhone

marlowski dvd-tipp

Heute »E« wie Energie Fast jeder hat sein geliebtes iPhone oder zumindest den Akkustand des selbigen schon mal verflucht. Wie spare ich also Energie oder verschaffe mir mobil sogar neue Energie?

JOHN WICK Erscheint am 04.06.2015 / FSK: ab 16 DVD-Tipp von Film Peter Deliusstr. 3-5

Atemloser Rachethriller über einen gefürchteten Killer, der vom durchgeknallten Sohn eines russischen Mafiapaten aus dem Ruhestand gerissen wird.

Nach fünf glücklichen Ehejahren, die mit dem Tod seiner Frau tragisch endeten, zieht sich John Wick in seine Trauer und seine Luxusvilla zurück. Womit er sich letztere verdient hat, ahnen die drei Männer nicht, die eines Nachts dort einbrechen, Wick an seinem wundesten Punkt treffen und ihn halbtot zurücklassen.

Ein schwerer Fehler, denn der ehemalige gefürchtete Auftragskiller zieht fortan auf einen blutigen Rachefeldzug, der auch vor dem Vater des Haupttäters,

einem mächtigen russischen Mafiapaten, nicht Halt macht.

Als Stuntprofis von großen Eventfilmen haben sich David Leitch und Chad Stahelski einen Namen gemacht. Ihr Regiedebüt bestätigt mit einigen intensiven, virtuos choreografierten Actionsequenzen ihre Kernkompetenz. Mitunter täte im atemlosen Actionsturm sporadisches Luftholen oder ein smarter Einfall in der Dramaturgie oder bei den meist tollwütig handelnden Figuren gut. Doch der Genrefan wird letztlich nur staunen, wenn Keanu Reeves mit neuem Kampfstil keine Gefangenen macht und alle Bedingungen für einen Hit erfüllt. (Quelle: Video Markt)

marlowski buchtipp KEITH JARRETT: EINE AUSSERGEWÖHNLICHE BIOGRAFIE Wolfgang Sandner Rowohlt Berlin Buchtipp von Jens Helmerichs

Eine außergewöhnliche Biographie zum 70. Geburtstag des genialen Künstlers Keith Jarrett.

Keith Jarrett ist einer der einflussreichsten Musiker des 20.

Jahrhunderts, ein Jazzvisionär und glänzender Interpret der Klassik, ein Meister der Improvisation - sein legendäres »Köln Concert« von 1975 ist bis heute die meistverkaufte Soloplatte des Jazz überhaupt. Wolfgang Sandner kennt Keith Jarrett, über dessen Leben bislang nur wenig bekannt ist, seit vielen Jahren, war Gast in Jarretts Haus und hat in langen, intensiven Gesprächen den Menschen hinter der Musik erlebt. Nun erzählt er die Biographie des Künstlers: von Jarretts Kindheit, in der er als Wunderkind die Bühne betrat, über

seine Selbstfindung im Spiel mit Größen wie Art Blakey, Charles Lloyd oder Miles Davis bis zu seinen gefeierten Interpretationen der Werke Bachs, Mozarts oder Schostakowitschs. Sandner zeigt, was Jarrett und seine Musik prägte, erzählt aber auch von Schicksalsschlägen - wie jenem chronischen Erschöpfungssyndrom, das Jarrett für Jahre verstummen ließ, bevor er sich Ende der Neunziger triumphal zurückmeldete. Das Porträt eines der größten Pianisten der Gegenwart, erzählt von einem der wenigen, die Jarrett nahekommen konnten - und zugleich eine Musikgeschichte der letzten fünfzig Jahre, voller Momente magischer Intensität, in denen sich die treibende Kraft der Musik offenbart.

Es hilft immer, wenn man zum Beispiel bei Fahrzeiten oder in anderen Zeitspannen, wo das iPhone nicht benötigt wird, WLan und Bluetooth deaktiviert. Muss man auch telefonisch nicht erreichbar sein, so kann man auch getrost den Flugmodus aktivieren. Das spart reichlich Energie und sollte Ihnen

über den Tag helfen. Von mobilen Ladegeräten wie Powerbanks, kleinen Akkus im Taschenformat, die mittels USB-Schnittstelle das iPhone mit Energie versorgen sollen, kann ich nur abraten. Zertifizierte und vom Hersteller bereitgestellte Ladeschalen in Autos sind gefahrlos zu benutzen.

Über den Autor: Arne Herbst ist 50 Jahre alt, verheiratet und hat 3 Kinder. Er beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit IT-Technik, hat an der Wirtschaftsakademie S-H unterrichtet, mehrere Jahre als IT-Leiter im UKSH gearbeitet und ist ausgebildeter Datenschützer. Sie erreichen Herrn Herbst montags - donnerstags in seinem Ladengeschäft in der Scharnhorststraße 8 (Nähe Blücherplatz) von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr und freitags von 10 - 13 Uhr, per Kontaktformular unter www.arne-herbst.de oder per Telefon unter 0431 530 25 208.

marlowski cd-empfehlung FAITH NO MORE Sol Invictus Reclamation/Ipecac/Pias Erschienen am 15.05.2015

Der Plattendealer unseres Vertrauens: Stefan Löck Blitz Records Hopfenstr. 71

Comeback- und ReunionAlben haben ja eher selten musikalische Substanz und dienen den Musikern meist nur zur Aufstockung der Altersbezüge. Dass es auch anders geht, haben kürzlich erst Blur bewiesen und wird nun von Faith No More eindrucksvoll unterstrichen.

Sol Invictus ist das erste Album der 90er-Crossover/

Alternative-Veteranen nach 18 Jahren Veröffentlichungspause und überzeugt mit zehn neuen Songs, die kein bisschen altersmilde klingen und zeigen, warum die Band um Übersänger Mike Patton nach wie vor die Referenz für den zeitgemäßen Mix von Rock, Jazz, Soul, Lounge, Hip Hop ... ist.

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IMMER MEHR MÄNNER FINDET MAN NICHT NUR MEHR AUF DEM FUSSBALLPLATZ, BEI DER AUTOPFLEGE ODER IN DER KNEIPE, SONDERN ZUNEHMEND AUCH AM HERD. EINE NEUE SPEZIES IST GEBOREN: DER HOBBYKOCH. KOCHEN IST KULT, BRINGT SPASS UND IST EINFACHER ALS MANN DENKT, MEINT UNSER KOLUMNIST, DER KIELER KOCHBUCHAUTOR JENS MECKLENBURG. SEIN THEMA IM JUNI PASSEND ZUR KIELER-WOCHE: BRATWURST

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In einem Wurstfachbuch aus den 60er Jahren finden sich 1.500 Wurstsorten und Rezepte.

Ein weites Feld für Wurstologen.

Machen wir es uns einfach. Bei Wurst unterscheidet man drei Grundsorten: Rohwurst, Brühwurst, Kochwurst.

Eine Bratwurst ist einfach eine Wurst, die zum Braten bestimmt ist oder gebraten wurde. Der Name leitet sich aus der althochdeutschen Bezeichnung für Brät (Muskelfleisch) ab. Sie kommt in roher, aber meist in gebrühter Form vor. Für die Herstellung wird Fleisch im Fleischwolf bzw. Kutter mit Gewürzen, Zwiebeln, Kräutern und Bindemittel wie z. B. Eischnee fein zerkleinert und in Därme gefüllt. Danach brüht man die Würste in heißem Wasser, Brühe oder Wasserdampf. Für die Zubereitung brät man sie auf dem Grill oder in der Pfanne. In Deutschland gibt es mehr als Hundert regionale Bratwurstsorten. Weltruhm erlangten die Nürnberger und Thüringer Rostbratwürste.

das geheimnis der bratwurst

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BENKS KLEINE GIN SCHULE Kleiner hässlicher Hauptstadtadler Als ich mich 2005 mit meinem Freund Clarens in Berlin traf, zog es uns als GinFans natürlich auch in die Preußische Spirituosen Manufaktur nach Wedding. Wir irrten umher und fanden schlussendlich ein kleines Labor in einem schulartigen Gebäude. Linoleumboden, alte Holztische, einfachste Industriearchitektur aus der Jahrhundertwende. Steingutfässer, Destillierkolben – kurzum: der Charme eines alten Chemie-Labors. Wiederbelebt durch Prof. Dr. Ulf Stahl, der, bestärkt und getrieben von einem guten Freund, die alte Destille wiederentdeckt hatte. Stahl – einerseits wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Gärungsgewerbe gleich nebenan, andererseits aus voller Leidenschaft Ginliebhaber – verzichtet bei der Herstellung des Adler-Gins gänzlich auf Extrakte. Koriander, Ingwer, Lavendel und Zitronenschalen geben dem Wacholderbeeraroma genug Druck für einen kraftvollen, aber reinen und natürlichen Gin, der – ganz der Laborant – drei Monate in speziell austarierten Steingutfässern gelagert wird, bevor er in die hässlichste aller Ginpullen kommt.

Unser Urteil: Inhalt: 1 Verpackung: 6 Adler – Berlin Dry Gin Herkunft: Berlin Alkoholgehalt: 42% Vol. Inhalt: 0,7 Liter Preis: ca. 30,00 €

THE HOMEBASE

German Benk ist Mitbegründer des Club of Gin von 1995. Er betreibt mit seinen Partnern die Hafenwirtschaft in Holtenau mit der wohl größten Gin-Auswahl in Kiel. Dort werden auch regelmäßig Gin-Tastings angeboten.

Sie ist ein Rätsel, ein Mysterium – die Bratwurst. Im Ausland, besonders in den USA, steht sie, neben Bier und Sauerkraut, für Deutschland. Deutschland einig Bratwurstland! Rund 3 kg Bratwurst vertilgt jeder Deutsche im Jahr.

Die allermeisten runden, länglichen und knuffigen Würste landen auf dem Rost. Obwohl Deutschland Bratwurstland ist, habe ich die besten Würste aber in Italien (schon die alten Römer wursteten), Frankreich, Spanien und der Schweiz gegessen. Schade eigentlich. Vor einigen Jahren untersuchte die Stiftung Warentest deutsche Bratwürste – das Ergebnis: Von 19 Produkten schnitten nur fünf mit »gut« ab. Die anderen enthielten Keime oder schmeckten nicht. Die Bestnote »sehr gut« vergaben die Experten gar nicht.

Wer gute Bratwurst will, sollte sie beim Metzger seines Vertrauens kaufen oder – ein neuer Trend – sie selber herstellen – ist gar nicht so schwer. Ein weiterer Trend ist die Bratwurst ohne Wurst als vegane

Fleischersatzware. Ein führender Hersteller soll schon 15 Prozent seines Umsatzes fleischlos machen. Von ihm ist auch der schöne Satz überliefert: »Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft.« Werden wir unsere Bratwurst also bald von Feld und Baum pflücken müssen? Stirbt ein uraltes traditionelles Lebensmittel langsam aus? So wurde das weltberühmte Nürnberger Bratwurst-Glöcklein schon 1313 schriftlich erwähnt. Nein, die Bratwurst und ihre handwerkliche Herstellung wird und muss uns erhalten bleiben. Ein Stadionbesuch bei Holstein Kiel ohne Bratwurst?

Unvorstellbar! Sie ist so schön handlich, durchaus anmutig, und vor allem griffig. Sie vereint Klassen und Geschlechter. Ist nicht alles, was ist, Wurst? Im Guten wie im Bösen, im Klugen wie im Blöden? Machen wir uns einfach an die Wurst. Betrachten Sie meine Wurstpfanne als eine Art Resteessen. Packen Sie einfach rein, was ihr Kühlschrank noch hergibt.

Zur Bratwurst passt fast alles.

BRATWURSTPFANNE (für 1-2 Personen) 2 Bratwürste, 200 g dünne Kartoffelscheiben, 1 klein geschnittene Möhre, 1 klein geschnittener Kohlrabi, 1 klein geschnittene Tomate, 1 große gehackte Schalotte, 1 klein geschnittene Knoblauchzehe, ein Schuss trockener Weißwein, ein Spritzer Zitronensaft, 1 TL Dijonsenf, 1 TL Johannisbeergelee, 1 EL Balsamico, 3 EL Olivenöl, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle So geht’s: Die klein geschnittene Bratwurst und die Kartoffelscheiben in einer großen, heißen Pfanne in Olivenöl anbraten. Zuerst die Möhre, dann Schalotte, Kohlrabi, Tomate, Knoblauch zufügen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit Weißwein ablöschen. Zitronensaft, Senf, Johannisbeergelee und Balsamico zugeben und sämig einkochen. Abschmecken und fertig.

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DEINE WOCHE! DEIN BIER! Im Handel bei: BREWCOMER, CITTI, EDEKA Fiedler, EDEKA Andersen, famila, Schlemmermarkt Freund, Martins Weindepot, Tourist-Info Kiel

Frich gezapft auf der Kieler Woche:

Fotos: Udo Hallstein/EMTG

Auf der Kiellinie bei der Fischbar, auf der Bundesländermeile am Schleswig-Holstein-Stand und am „Früh-Kölsch“-Stand beim ASV. In der Holstenstraße läuft das Kieler Woche Bier am „Kleinen Tresen“ vom Hahn.

Prost!

Online könnt Ihr das Bier ab sofort bei www.lieferello.de bestellen.

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Fotos: Nele Martensen, Fotogestaltung: Bettina Rosenow

SHMF

11.7. – 30.8.

2015

Schleswig-Hols Musik Festival tein

Bodo Wartke & The Capital Dance Orchestra David Canisius, Leitung 8.8. 2000 und 9.8. 1900 • Swingende Notwendigkeit Kiel • Freilichtbühne Krusenkoppel

Karten: € 35,- / 17,50 • 0431-23 70 70 • www.shmf.de

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