ÖGFLA Sondermagazin Mai 2012

ÖGFLA Sondermagazin Österreichische Gesellschaft der Freunde Lateinamerikas (ÖGFLA)

Asociación Austríaca de Amistad con América Latina (AAAAL)

Florianijünger mit S. 5 Hammer und Sichel

Deutsche Braukunst 7 S. 6/ als kulturelles Erbe

WUNDERWELT CHILE In der Atacama-Wüste befindet sich ein Kunstwerk der Technik: die größte Sternwarte der Südhalbkugel. S. 13

delegationsreise

Reise nach Chile, Paraguay und Argentinien

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rend diese Personen Gespräche mit den wesentlichsten Politikern der Länder führten und Bildungs- sowie Kultur-Projekte realisierten, trafen die österreichischen Unternehmer mit staatlichen Wirtschaftsagenturen sowie Firmenvertretern zusammen.

Interessant für die Wirtschaftsdelegation: Alternative Energiemodelle, der Zuckerersatz Stevia sowie Infrastruktur-Projekte. Im Rahmen der vielen Gesprächen mit den Politikern wurden diese – auf Initiative des FPÖ-Bundesparteiobmannes HC Strache – auch zu Gegenbesuchen nach Österreich eingeladen.

Die österreichische P unter Leitung des Dr Martin Graf gleich n stadt Chiles, Santiag

Über Wahlrecht und Steuersystem diskutierte die österreichische Delegation mit dem Chef des rechtsliberalen Think-Tanks „Libertad y Desarollo“ (LyD), Luis Larrain.

Gute Atmosphäre: Der Landeshauptmann der 14. Region Chiles (De los Rios), Juan Andres Varas Braun, mit dem Zweiten Landtagspräsidenten von Wien, Johann Herzog (rechts).

Schöner Empfang für Chile: Botschafterin interessanten Abend Auslandsösterreicher

Rektor Poblete (Bildmitte) von der Universitdad de los Andes und Graf wollen mit Nachdruck an der Umsetzung einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen den Universitäten arbeiten.

Ein sehr offenes, 90-minütiges Gespräch gab es mit Justizminister Teodoro Ribera Neumann, bei dem Martin Graf bezüglich Ratifizierung des Vertrages mit der Antikorruptionsbehörde Druck machte.

Der Präsident der ko Leon Teillier del Vall Bürgermeisterin vom (rechts) vor dem Ein

Unzensuriert (19)

om 2. bis 12. März 2012 besuchte eine Politikund Wirtschaftsdelegation die Länder Chile, Paraguay und Argentinien. Mit am Bord waren der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf, der Zweite Landtagspräsident von Wien, Johann Herzog, EU-Abgeordneter Franz Obermayr, Nationalratsabgeordneter Gerhard Deimek, Nationalratsabgeordneter Max Linder, Bundesrätin Monika Mühlwerth, der Obmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, Landtagsabgeordneter Bernhard Rösch und der Kabinettchef des Dritten Nationalratspräsidenten, Walter Asperl. Wäh-

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ie Völker lateinamerikas haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten i m m e r mehr von den Usa Parlamentsdirektion/WilKe emanzipiert u n d s i n d daher auf der suche nach neuen Freunden. europa drängt sich für eine verstärkte Zusammenarbeit geradezu auf, gibt es doch sowohl kulturell als auch politisch unübersehbare Parallelen. südamerika ist wie europa vom Christentum geprägt und die demokratie ist auf einem unaufhaltsamen Vormarsch. die Förderung der bilateralen Beziehungen zwischen den staaten lateinamerikas und Österreich hat sich daher der 2009 gegründete Verein „Österreichische gesellschaft der Freunde lateinamerikas“ (ÖgFla) zum Ziel gesetzt. gemeinsam mit dem dritten nationalratspräsidenten, nabg. Mag. dr. Martin graf, versuche ich als obmann die Zusammenarbeit anzustoßen und zu verstärken.

Wir wollen gemeinsamkeiten auf wirtschaftlichem, kulturellem, gesellschaftlichem, sportlichem, wissenschaftlichem und schulischem gebiet fördern. neben regelmäßigen gesprächsterminen mit Botschaftern in Österreich, versuchen wir, auf delegationsreisen einen input zu geben, um konkrete Projekte auf schiene zu bringen. Bei der bis dato letzten reise nach Chile, Paraguay und argentinien im März 2012 gelang es zum ersten Mal, mit odin Wiesinger einen österreichischen Künstler in santiago de Chile und in asuncion zu präsentieren und mit Michael Flatscher einen jungen Hilfslehrer für eine deuschen schule zu überlassen. so haben wir bei dieser reise nicht nur gespräche mit den wesentlichsten Politikern dieser länder geführt und konkrete Projekte im Bereich Kunst und Bildung realisiert, sondern die delegation wandelte begeistert auf den spuren der vielen ausgewanderten Österreicher, die hier eine neue Heimat gefunden haben.

Eine Kooperation auf Augenhöhe

Politik- und Wirtschaftsdelegation ritten Nationalratspräsidenten nach der Landung in der Hauptgo de Chile.

Treffen mit dem Kabinettchef des chilenischen Außenministers, Milenko Skoknic (er war Botschafter in Wien), dem Botschafter Daniel Carvallo (links) und dem Botschafter Jose Gabriel Zepeda (rechts).

r die österreichische Delegation in Dorothea Auer sorgte für einen d und lud zu Ehren der Gäste r in die Residenz.

Zwei Autostunden von Santiago de Chile entfernt, im wunderschönen Valparaiso, kam es zum Treffen mit dem Parlamentspräsidenten Chiles, Patricio Melero Abaroa. Links: Delegationsleiter Martin Graf.

ommunistischen Partei Guillermo le (links) und die kommunistische m siebenten District in Santiago ngang der „Bomberos Austria“.

In der am Pazifik gelegenen Stadt Valparaiso kam es auch zum Treffen mit dem österreichischen Honorarkonsul Michael Bier, der in Chile ein erfolgreiches Unternehmen leitet.

NAbg. Dipl.-Ing. Gerhard Deimek Obmann der ÖGFLA 3

delegationsreise

Nach Gesprächen mit den wesentlichsten Politikern in Chile landete die österreichische Delegation in der Hauptstadt Paraguays, Asuncion, wo zahlreiche Termine absolviert wurden.

Quasi zu einem Besuch bei einem Freund gestaltete sich das Treffen mit Vizepräsident Federico Franco Gomez, dem Graf einen Einladungsbrief von HC Strache nach Wien überreichte.

Der Vizepräsident des Kongresses bei einer aktuellen Sitzung mit ausreichend Verpflegung. Der zweitmächtigste Mann im Kongress ist der Bruder des Vizepräsidenten Paraguays.

Die Universitdad de los Andes in Santiago wurde vor 32 Jahren gegründet, hat alle Fakultäten und rund 6.000 Studenten. Seit 6 Jahren gibt es einen Studentenaustausch mit der FH Wien.

Graf überreicht dem paraguayanischen Finanzminister Dionisio Borda eine DVD des Neujahrskonzerts, assistiert vom Dolmetscher Olaf von Brandenstein (Bildmitte).

Senatspräsident Jorge Oviedo Matto (im Bild mit Botschafter Robert Zischg) informierte, dass Paraguay mit 6 Millionen Einwohnern Lebensmittel für 50 Millionen Menschen produziere.

Graf nutzte den Gesprächstermin mit dem OGH-Präsidenten von Paraguay, Victor Nunez, um sich für eine raschere Auslieferung des mutm. Doppelmörders Sandro Hafner (44) einzusetzen.

Anlässlich eines Abendempfanges zu Ehren des Dritten Präsidenten Dr. Martin Graf in der österreichischen Residenz in Buenos Aires wird der Geburtstag des ehemaligen Handelsdelegierten gefeiert.

Bei Vize-Außenminister Jorge Lara Castro in Paraguay war zu erfahren, dass der Fortschritt auf Grund der Einwanderungen aus Europa erfolgte.

Sie führten neue Techniken ein.

Unentgeltliche Einschaltung

Unzensuriert.at berichtet täglich über ausgewählte Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die von den großen Mainstream-Medien gar nicht oder nur ungenügend behandelt werden.

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Florianijünger mit Hammer und Sichel

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Nationalratsabgeordneter Max Linder übergibt die Bergescheren.

ausende Kilometer entfernt von Österreich, im 7. Bezirk der chilenischen Hauptstadt santiago de Chile, trifft man auf Vertrautes: auf eine Feuerwehr wie es sie überall in Österreich gibt. die „Bomberos austria“, wie sich die Florianijünger im kommunistischen Bezirk der stadt nennen, haben Österreich als Patronanzland für ihre Feuerwehr gewählt, weil sie im staatswappen Hammer und sichel entdeckten. dass ihnen jetzt ausgerechnet ein FPK-Politiker, nämlich der Kärntner nationalratsabgeordnete Max linder, zwei Bergescheren als geschenk überbrachte, tat der Freundschaft keinen abbruch. im gegenteil: es wurde getanzt, gefeiert, gemeinsam musiziert

Unzensuriert (4)

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EU-Abgeordneter Franz Obermayr testet das Feuerwehrauto.

os »Bomberos Austria« en el séptimo distrito de Santiago de Chile (dominado por los comunistas) han elegido a Austria como su país patrocinador, después de descubrir el martillo y la hoz en el escudo de armas nacional austríaco. Esto no fue en absoluto un obstáculo para que el miembro del Parlamento, Max Linder del Partido de la Libertad de Carintia, para traer dos tijeras de montaña para ser usadas en difíciles operaciones de rescate, un regalo que fue aceptado con mucho gusto y pasa a ser un símbolo de la amistad.

Austria tiene el patrocinio oficial sobre

und die neuen geräte gleich ausprobiert. Österreich übernahm offiziell im Jahr 1984 den ehrenschutz, als am 26. Mai desselben Jahres der österreichische Botschafter der Feuerwehr eine Fahne mit der aufschrift „Bomba república de austria“ feierlich überreichte. die Beziehungen mit Österreich sind eng. Zwei Feuerwehrmänner aus santiago nutzen die Möglichkeit der Weiterbildung bei der Berufsfeuerwehr Wien. durch den aktuellen Besuch einer österreichischen delegation unter der leitung des dritten nationalratspräsidenten Martin graf im März 2012 wurde ein wichtiger Beitrag zur weiteren Vertiefung der Beziehungen geleistet. ■ el cuerpo de bomberos desde 1984. El 26 de mayo de 1984, el Embajador de Austria entregó solemnemente al departamento de bomberos una bandera con la inscripción »Bomba República de Austria«. Las relaciones con Austria son muy estrechas. Dos miembros del cuerpo de bomberos de Santiago han tenido la oportunidad de formarse en Viena.

La actual visita, en marzo de 2012, de una delegación de Austria dirigida por el Tercero Presidente de la Asamblea Nacional Austríaco, Martin Graf, hizo una importante contribución a la profundización de las relaciones. ■

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Valdivia: Von der reichsten zur ärmsten Stadt Chiles

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hile ist das land, wo die Welt endet. so heißt es zumindest in der indianersprache aymara. es erstreckt sich auf dem südamerikanischen Kontinent über 4275 Kilometer in nordsüd-richtung entlang der anden und des Pazifischen ozeans. Chile weist eine große Vielfalt an Klima- und Vegetationszonen auf. Hier gibt es die trockendste Wüste, aber auch bezaubernde seenlandschaften. in einer spärlich besiedelten gegend, in der region de los rios, haben sich 90 Österreicher niedergelassen. Klimatisch herrscht hier eine ähnliche situation wie in salzburg oder tirol. diese region ist zweieinhalb Mal so groß wie Österreich, allerdings leben in diesem gebiet von Chile nur 1,5 Millionen einwohner. der österreichische Honorarkonsul Marcos iampaglia machte

sich in der Hauptstadt Valdivia, die nur 15 Kilometer vom Pazifik entfernt ist, seßhaft. er besitzt hier auch die einzige österreichische Firma, ein sperrholzwerk. gegründet hat das Unternehmen sein großvater, er emigrierte 1939. Heute sind im Werk 280 Menschen beschäftigt, 20 Prozent der Produktion gehen in den export. in Valdivia befindet sich auch das Forschungszentrum CeCs (Centros de estudios Cientificos), wo es im Bereich der gletscherforschung eine enge Zusammenarbeit mit der Uni innsbruck gibt. aus dem staunen kommt man nicht heraus, wenn man eine der größten Holzfirmen der Welt besucht. „Wir sind die erste österreichische delegation, die das Werk der Zellstofffabrik arauco besichtigt“, sagte der dritte nationalratspräsident und delegations-leiter Martin graf, augenscheinlich beeindruckt von der größe des Unternehmens: nur im raum Valdivia sind 5000 Menschen bei arauco beschäftigt, die Firma besitzt insgesamt eine Million Hektar

Wald, ein Viertel davon in der Umgebung der stadt.

Bemerkenswert die geschichte eines anderen Unternehmers in Valdivia: alexander Wopper baut mit seiner Firma alwoplast seit 25 Jahren luxuskatamarane. in seiner Werft baute er auch schon Flugzeuge, eines für den österreichischen opernsänger Christian Bösch, der in der Umgebung von Valdivia ein anwesen hat. Wopper, er stammt aus Bayern, ist hier nach einer Weltumseglung hängen geblieben.

Man könnte also annehmen, dass die stadt im süden Chiles floriert und reich ist. doch trotz starker Forstwirtschaft, der größten Milchproduktion des landes und der größten tulpenzwiebelproduktion der Welt gilt Valdivia seit 1980 als die ärmste stadt Chiles. Zum niedergang beigetragen hat die inbetriebnahme des Panamakanals 1920. Wenige Jahre zuvor, von 1848 bis 1905, war Valdivia noch die reichste stadt Chiles.

Zu den Pionieren der damaligen Zeit zählt der deutsche einwanderer Carl anwandter. der apotheker dachte an auswanderung, weil seine liberalen und republikanischen Prinzipien im gegensatz zum preußischen absolutismus standen. er emigrierte 1850 mit dem Hamburger segelschiff Hermann nach Chile, wo er am 13. november 1850 in einer gruppe von 95 deutschen einwanderern im Hafen von Corral (Valdivia) landete. 1851

In Valdivia befindet sich eine der größten Holzfirmen der Welt: Das Unternehmen Arauco beschäftigt 5000 Menschen und besitzt eine Million Hektar Wald. Ein Viertel davon ist in der Gegend um die Hauptstadt zu finden.

ValdiVia

annais / flickr

gründet der gelernte apotheker die Brauerei anwandter (Cervecería anwandter) auf der isla teja von Valdivia. Zudem rief er in Valdivia 1853 den Club alemán und 1858 die deutsche schule ins leben, die heute seinen namen trägt (instituto alemán Carlos anwandter) und deren direktor er 1858 bis 1876 war. als Vertreter der ersten geschlossenen deutschen einwanderergruppe nach Chile legte anwandter folgendes gelöbnis gegenüber dem chilenischen einwanderungsagenten ab: Wir werden ebenso ehrliche und arbeitsame Chilenen sein, wie nur der beste von ihnen es zu sein vermag. In die Reihen unserer neuen Landsleute eingetreten, werden wir unser Adoptiv-Vaterland gegen jeden fremden Angriff mit der Entschlossenheit und Tatkraft des Mannes zu verteidigen wissen, der sein Vaterland, seine Familie und seine Interessen verteidigt. die hiermit ausgedrückte loyalität der deutschen einwanderer gegenüber ihrer neuen Heimat bei gleichzeitigem Festhalten an den eigenen traditionen ist bis in die gegenwart für die deutsch-Chilenen prägend geblieben.

Weiters interessant: der erste Bischof von Valdivia war Österreicher, er ist in der Kathedrale begraben. Und einen Weltrekord gibt es auch: 1960 fand hier das stärkste je gemessene erdbeben statt. rund 4.000 Hektar land sind „gesunken“ und nun überschwemmt. ■

Unzensuriert (4)

Alexander Wopper aus Bayern, der bei einer Weltumseglung in Valdivia hängen geblieben ist, erklärt Martin Graf und dem österreichischen Honorarkonsul Marcos Iampaglia die Funktion der ersten Stromtankstelle für Boote, die er entwickelt hat.

Mitte: Dieses Boot wird in der Werft von Wopper gebaut. Unten: Die österreichische Delegation fühlte sich in der Brauerei Kunstmann sichtlich wohl.

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a delegación de Austria dirigida por el Tercer Presidente de la Asamblea Nacional, Martin Graf, visitó a De los Ríos, una región escasamente poblada de Chile, donde se cuentan 90 austríacos como residentes y donde el clima es similar a Austria.

El cónsul honorario de Austria en la capital Valdivia, Lampaglia Marcos, es el dueño de una planta de enchapados de madera. La compañía fue fundada por su abuelo, quien emigró en 1939. Hoy, la planta es fuente de empleo de 280 personas y exporta 20 por ciento del total de su producción.

Valdivia es también la sede del CECS (Centro de Estudios Científicos), el cual coopera con la Universidad de Innsbruck, en el ámbito de la investigación sobre los glaciares. Aquí también se encuentra una de las mayores compañías de procesamiento de madera en el mundo, el molino de pulpa Arauco, empresa que emplea 5.000 personas en la zona de Valdivia y posee un total de un millón de hectáreas de bosque, una cuarta parte de los cuales estan situados alrededor de la ciudad.

Notable es la historia de otro empresario en Valdivia, Alejandro Wopper, oriundo de Baviera, cuya compañía Alwoplast se ha desempenado en la construcción de catamaranes de lujo y aeronaves durante 25 años; uno de sus clientes es el austríaco Christian Boesch, cantante de ópera, quien es dueño de una finca en la vecindad.

A pesar de la importancia de la silvicultura, la mayor producción de leche del país y la mayor producción de bulbos de tulipanes del mundo, Valdivia se ha convertido en la ciudad más pobre de Chile desde 1980. Un factor que contribuyó a su declive fue la apertura del Canal de Panamá en 1920. Unos años antes, de 1848 a 1905, Valdivia era todavía la ciudad más rica de Chile.

Uno de los pioneros de aquella época es el inmigrante alemán Carl Anwandter, un farmacéutico cuyos principios liberales y republicanos se oponían al absolutismo prusiano. Emigró en 1850 con un grupo de 95 inmigrantes alemanes quienes desembarcaron en el puerto de Corral (Valdivia).

En 1851 fundó una fábrica de cerveza (Cervecería Anwandter) en la Isla Teja de Valdivia. También fundó el Club de Arnoldo Alemán en 1853 y la escuela alemana de Valdivia en 1858, que ahora lleva su nombre (Instituto Arnoldo Alemán Carlos Anwandter). ■

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indePendenCia

Zwischen Bundesheer und Studium in Paraguay Der Wiener Michael Flatscher, 19, macht ein sechsmonatiges Praktikum als Hiflslehrer in einer Deutschen Schule namens Independencia in Paraguay.

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aus aus der Zivilisation, rein in den dschungel. Flatscher will das halbe Jahr zwischen Bundesheer und studium sinnvoll nutzen. das tut er als Hilfslehrer. nebenbei kann er fremde Kulturen kennenlernen und abenteuer erleben. Was Michael Flatscher in den ersten tagen im fremden land erlebte, schildert er in einem tagebuch.

07.03.2012: nach einem langen und anstrengenden Flug von Wien nach asuncion ging es für mich vorerst ins gran Hotel del Paraguay, um dort den Künstler odin Wiesinger zu treffen und mit ihm auf die delegation, die am Vormittag noch in Chile gewesen war, zu warten. als sie dann im laufe des abends eintraf, hörte ich mir beim abendessen gespannt die Berichte der bisherigen reise an.

08.03.2012: Während die delegation die spitzenpolitiker Paraguays traf, nahm sich odin Wiesinger Zeit, mir die Hauptstadt asuncion zu zeigen. am abend stand die eröffnung seiner ausstellung im Kulturzentrum am Programm. Zusätzlich zu den grandiosen Bildern, bereicherten auch die gespräche mit den anwesenden Persönlichkeiten diesen abend.

09.03.2012: Bereits zeitig um 7:00 Uhr in der Früh machten wir uns auf den Weg in die Kolonie „independencia“. nach über drei stunden Fahrt kamen wir bei der deutschen schule an, wo uns die schüler mit einer eindrucksvollen tanzund gesangsaufführung willkommen hießen. anschließend gingen wir mit einigen Mitgliedern der schulleitung ins Hotel „tilinski“ essen. dort wurde ich auch für meine erste Woche in der Kolonie independencia untergebracht. danach verabschiedete sich die delegation von mir und „übergab“ mich offiziell dem direktor. dieser lud mich zu ihm nach Hause zu einem interessanten und informativen gespräch ein.

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10.03.2012: Jeden samstag nimmt sich der direktor die Zeit, jene schüler, die an der Mathe-olympiade teilnehmen, in die nächste große stadt, Villarica, zu fahren. dort findet ihr Vorbereitungskurs statt. immerhin konnte die deutsche schule dank dieses engagements aller Beteiligten bei der olympiade im vergangenen Jahr Plätze unter den zweihundert Besten des ganzen landes erreichen. diesen samstag begleitete ich den direktor. Während wir auf die schüler warteten, zeigte er mir sachkundig Villarrica. einziger Wermutstropfen dieses sehr interessanten tages war die unerträgliche Hitze, an die man sich als europäer erst gewöhnen muss.

11.03.2012: die söhne des Hotelbetreibers nehmen regelmäßig an rallyes teil und diesen sonntag fand eine in der deutschen Kolonie statt. die rally selbst war relativ unspektakulär, da man fast nur den aufgewirbelten staub sah. es ergab sich dadurch aber eine wunderbare gelegenheit, die Bewohner der Kolonie und deren Umgebung kennenzulernen, fand doch rund um die rallyepiste ein regelrechtes dorffest statt. dort hatte ich die gelegenheit, Mate tee, das national-

getränk Paraguays, zu probieren. nicht nur, dass es großartig schmeckt und außerdem gesund sein soll, so hat es zusätzlich einen herrlich kühlenden effekt, der bei dieser Hitze äußerst willkommen ist.

12.03.2012: am Montag hieß es wieder früh aufstehen, für meinen ersten tag in der schule, denn der Unterricht beginnt hier bereits um 7 Uhr. Zuerst half ich im Kindergarten aus. anschließend gab ich zwei schülern der 7. schulstufe nachhilfe, und am abend lernte ich weitere Personen aus der Kolonie kennen. dank des warmherzigen empfangs durch die Menschen hier konnte ich mich bereits recht gut einleben.

13.03.2012: am dienstag war ich das erste Mal in jenen Klassen, die ich in weiterer Folge übernehmen werde. es handelte sich dabei um die 8., 9. und 11. schulstufe. alle drei Klassen wirkten sehr interessiert und ich freue mich schon darauf, diese selbstständig zu unterrichten.

16.03.2012: Mittlerweile halte ich bereits eigenverantwortlich den Unterricht in diesen drei Klassen ab. ich gestalte ihn so, dass ich zusätzlich zu den sprachkenntnissen

auch eine erweiterte allgemeinbildung einfließen lasse. außerdem bin ich nun aus dem örtlichen Hotel ausgezogen: ich wohne jetzt auf dem anwesen einer leh-

indePendenCia entfernen, sodass nun ein kleines Fußballfeld für die Kinder entstanden ist. soweit ich das land Paraguay bisher kennenlernen konnte, unterscheidet es sich nicht nur in Bezug auf das Klima und die landschaft von deutschland.

Hier trifft man noch nicht auf jenen verschwenderischen Konsumwahn, der in europa leider bereits zur normalität

geworden ist. der größte Unterschied besteht allerdings im Umgang mit den gesetzen. Während sie in deutschland genau eingehalten und kontrolliert werden, betrachtet man sie hier eher als Verhaltensempfehlungen. das macht das land zwar um einiges gefährlicher, allerdings fühlt man sich dadurch auch erfrischend frei. ■

Unzensuriert (4)

rerin, die mir dort eine eigene Wohnung zur Verfügung stellt.

17.03.2012: Heute fuhr ich mit einigen Jugendlichen wieder nach Villarica. nach einer halben stunde Fahrt zeigten sie mir das nachtleben, das sich erheblich von jenem in Wien unterscheidet. Während es bei uns üblich ist, neue leute kennenzulernen, bleibt man hier in einer geschlossenen gruppe. selbst auf der tanzfläche verharrt man weiterhin nur bei seiner gruppe, die sich rund um die dort aufgestellten eimer mit den getränken postiert. es stehen bloß 2 gläser für die gesamte gruppe zur Verfügung. daran nimmt hier niemand anstoß, denn es ist durchaus üblich, dass mehrere leute aus einem gefäß trinken.

18.03.2012: am abend war ich zu einer geburtstagsfeier eingeladen und hatte hier die erste Möglichkeit, das nationalgericht „asado“ zu kosten. Prinzipiell könnte man „asado“ als „Fleisch-amspieß-grillen“ beschreiben. ein tolles nationalgericht! Viel einprägsamer war jedoch, was mich zuhause erwartete. als ich kurz vorm schlafengehen noch einmal zur tür ging, um das licht auszuschalten, spürte ich plötzlich ein Krabbeln an den Füßen: der gesamte Boden war mit ameisen bedeckt! sofort rief ich die lehrerin an. sie kam umgehend und brachte ein anti-ameisenspray mit. Mit vereinten Kräften bekämpften wir diese insekten, bei denen es sich um sogenannte „Wanderameisen“ handelte. als ich die Veranda betrat, sah ich, dass die ameisen auch an der gesamten Hauswand emporkletterten. Zum glück dauert eine invasion von Wanderameisen jedoch nur ein paar stunden und so waren diese am nächsten Morgen wieder restlos verschwunden.

22.03.2012: Heute hatten wir eine deutschlehrersitzung, bei der es u.a. darum ging, eine liste der benötigten Unterrichtsmaterialien zu erstellen. die sitzung war zwar sehr lang, dafür konnte nun endlich ein Konzept der notwendigen Bücher erstellt werden.

23.03.2012: Hinter dem Festsaal der schule befindet sich ein relativ kleines, zur schule gehörendes grundstück, welches im Prinzip bis jetzt brachlag. gemeinsam mit ein paar arbeitern begannen Professor Hartmann und ich, daraus einen Kinderspielplatz zu machen. am meisten Kopfzerbrechen verursachte uns ein riesiger Baumstumpf aus Hartholz, der in der Mitte des grundstückes fest in der erde verwurzelt war. es gelang uns aber in mühsamer Kleinarbeit, diesen zu

Michael Flatscher, 3. von links, umringt von seinen Schülern. Nach seinem sechsmonatigen Aufenthalt beginnt er sein Maschinenbaustudium in Wien.

ÜBERNEHMEN SIE EINE SCHULGELDPATENSCHAFT!

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ie ÖGFLA unterstützt die Deutsche Schule Independencia mit regelmäßigen Geldspenden, der Überlassung eines Hilfslehrers für ein halbes Jahr und durch Kooperationen mit österreichischen Schulen. Sie können der Deutschen Schule in Paraguay mit der Übernahme einer Schulgeldpatenschaft (Regulär: 400€/Jahr • 7. bis 9. Schulstufe: 750€/Jahr) helfen. ÖGFLA hat dafür ein Spendenkonto mit dem Kennwort „Patenschaft“ eingerichtet – auf folgendem Konto: BIC: BAWAATWW • IBAN: AT081400003210914390

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lÄndertelegraMM MEXIKO

Präsidialrepublik Otto Pérez Molina von der rechts-konservativen PP ° 109.021 km2 12.728.111 $ Quetzal + 13.773.411 Euro 4.601.981 Euro 18.375.392 Euro

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Mexiko-Stadt a

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Havanna

GUATEMALA

HONDURAS Präsidialrepublik Porfirio Lobo Sosa von der rechts-konservativen PNH ° 112.090 km2 7.989.415 $ Lempira - 24.216.788 Euro 32.223.420 Euro 8.006.632 Euro

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COSTA RICA

Legende

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STAAT

Staatsform Staatsoberhaupt (Regierungschef) ° Fläche Einwohner $ Währung Handelsbilanz für Österreich Einfuhr nach Österreich Ausfuhr nach Staat

Präsidialrepublik Laura Chinchilla Miranda von der sozialdemokratisch-liberalen PLN ° 51.100 km2 4. 301.712 $ Colón - 35.475.955 Euro 49.051.788 Euro 13.575.833 Euro

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ateinamerika ist ein politisch-kultureller Begriff, der dazu dient, die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder Amerikas von den anglo-amerikanischen Ländern Amerikas abzugrenzen. Der Wortteil „Latein“ bezieht sich auf das Lateinische als Ursprung der romanischen Sprachen. In der heute üblichen Definition des Begriffs werden zu Lateinamerika nur die Länder gezählt, in denen das Spanische oder das Portugiesische vorherrschen. Dazu gehören die Länder Südamerikas (ohne Guyana, Suriname und FranzösischGuayana), Mexiko, Zentralamerika (ohne Belize) und die spanischsprachigen Gebiete der Karibik. Die 20 Länder Lateinamerikas haben zusammen eine Fläche von etwa 20 Millionen km², die Bevölkerung umfasst rund 500 Millionen Menschen. ■

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Te gu cig alp

Präsidiale Bundesrepublik Felipe Calderón Hinojosa von der konservativen PAN ° 1.972,550 km2 112.322.757 $ Mexikanischer Peso + 171.744.507 Euro 235.239.872 Euro 406.984.379 Euro

Guatemala-Stadt San Salvador

Managua

San José

EL SALVADOR Präsidialrepublik Mauricio Funes von der linksgerichteten Ex-Guerilla FMLN ° 21.041 km2 7.332.000 $ US-Dollar (Colón auslaufend) - 506.001 Euro 4.950.335 Euro 4.444.334 Euro

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Panama-Stad

Quito

ECUADOR Präsidialrepublik Rafael Correa von der linksgerichteten Partei Movimiento PAIS ° 258.238 km2 15.007.343 $ US-Dollar - 13.943.691 40.699.458 Euro 26.755.767 Euro

 

Lima KOLUMBIEN Präsidialrepublik Juan Manuel Santos von der Sozialen Partei der Nationalen Einheit ° 1.138.748 km2 41.966.004 $ Peso + 85.606.841 Euro 22.607.309 Euro 108.214.150 Euro

  PERU Semipräsidiale Republik Ollanta Humala von der Nationalistischen Partei Perus (PNP) – Oscar Valdés (PNP) ° 1.285.220 km2 29.546.963 $ Nuevo Sol + 28.249.803 Euro 23.778.921 Euro 52.028.724 Euro

 

BOLIVIEN

Präsidialrepublik Evo Morales von der sozial bolivianischen Partei (MAS) ° 1.098.581 km2 10.907.778 $ Boliviano + 927.942 Euro 6.278.215 Euro 7.206.157 Euro

  CHILE

Präsidialrepublik Sebastián Pinera von der konservativen Partei „Nationale Erneuerung“ ° 755.696 km2 16.763.470 $ Chilenische Peso + 9.802.323 Euro 136.371.188 Euro 146.173.511 Euro

 

lÄndertelegraMM NICARAGUA Präsidialrepublik Daniel Ortega von den linken Sandinisten ° 129.494 km2 5.666.301 $ Córdoba Oro - 2.941.644 Euro 4.274.338 Euro 1.332.694 Euro

 

Santo Domingo

KUBA Sozialistische Republik Raúl Castro Ruz (Autoritäres Einparteiensystem) ° 110.860 km2 11.451.652 $ Kubanischer Peso + 4.207.130 Euro 3.909.803 Euro 8.116.933 Euro

 

San Juan

DOMINIKANISCHE REPUBLIK Präsidialrepublik Leonel Fernández Reyna von der sozialdemokratischen Befreiungspartei PLD ° 48.730 km2 310.464.474 $ Dominikanischer Peso -5.883.183 Euro 15.806.048 Euro 9.922.865 Euro

 

PANAMA Präsidialrepublik Ricardo Martinelli von der konservativen Partei des Demokratischen Wandels ° 75.517 km2 3.332.576 $ Balboa, US-Dollar + 20.836.363 Euro 3.092.065 Euro 23.928.428 Euro

PUERTO RICO US-amerikanisches Außengebiet US-Präsident Barack Obama (Gouverneur Luis Fortuno) ° 8.959 km2 3.752.789 $ US-Dollar Gesondert von den USA nicht bekannt.

Caracas

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Bogota VENEZUELA Präsidialrepublik Hugo Chávez von der sozialistischen Partei Movimiento Quinta República ° 916.445 km2 28.833.845 $ Boivar Fuerte + 46.344.778 Euro 16.018.825 Euro 62.363.603 Euro

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BRASILIEN Präsidiale Bundesrepublik Dilma Rousseff von der linken Arbeiterpartei ° 8.514.215 km2 195 Millionen $ Real + 371.026.132 Euro 597.618.474 Euro 968.644.606 Euro

Brasília

Sucré

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Asunción

PARAGUAY

Santiago Buenos Aires

Präsidialrepublik Fernando Armindo Lugo vom Parteien-Bündnis „Patriotischer Allianz für den Wandel“ ° 406.752 km2 6.375.830 $ Guarani + 7.783.733 Euro 1.558.139 Euro 9.341.872 Euro

Montevideo

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URUGUAY ARGENTINIEN Präsidialrepublik Cristina Fernández de Kirchner von den christdemokratischen Peronisten ° 2.780.400 km2 40.518.425 $ Argentinischer Peso -18.709.196 Euro 145.045.421 Euro 126.336.225 Euro

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Präsidialrepublik José Mujica vom Linksbündnis Frente Amplio ° 176.215 km2 3.510.386 $ Uruguayischer Peso - 2.755.894 Euro 17.904.415 Euro 15.148.521 Euro

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WirtsCHaFt

„Im lateinamerikanischen Markt steckt ein bedeutendes Potenzial“

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ie wichtig ist Lateinamerika für unsere Wirtschaft?

Dr. Christoph Leitl: Die Bedeutung Lateinamerikas für Österreichs Außenhandel ist, wenn man sich nur die statistischen Daten ansieht, noch nicht enorm groß. Schließlich betragen unsere Ausfuhren derzeit erst 1,8 Prozent unserer Gesamtexporte. Aber das Potenzial, das in diesen Märkten für die österreichische Wirtschaft steckt, ist nicht zu unterschätzen: denn einige Länder Lateinamerikas – allen voran Brasilien oder Mexiko – gehören zu jenen Staaten, die in Zukunft, auch unter erschwerten weltwirtschaftlichen Bedingungen, weiter solide wachsen werden.

Länder wie Brasilien, Kolumbien, Peru, Chile oder Argentinien wiesen schon in den letzten Jahren ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum auf. Es entstanden neue Mittelschichten bzw. Käuferschichten in der Bevölkerung, was eine steigende Binnennachfrage zur Folge hatte. Zusätzlich besteht ein enormer Nachholbedarf in vielen Bereichen – etwa beim Ausbau der Infrastruktur, im Energie-Bereich, dem Wohnbau oder der Industrialisierung.

Welche österreichischen Produkte sind in den lateinamerikanischen Ländern besonders gefragt?

Dr. Christoph Leitl: Österreich hat grundsätzlich einen guten Ruf in Lateinamerika und wir können mit der Qualität unserer Produkte punkten. Denn alleine auf Grund der doch großen Distanz könnten österreichische Unternehmen auf den lateinamerikanischen Märkten nie einen Kostenwettbewerb gewinnen. Wo wir aber gewinnen können – gegen billigere Konkurrenzprodukte etwa aus China – ist der Qualitätswettbewerb. Dementsprechend sieht auch die Produktpalette der österreichischen Ausfuhren aus: Maschinen und Ausrüstung, Kräne, medizinische Produkte, Pharmazeutika, Papier, Eisen und Stahl sind die großen Posten. Hinzu kommen aber immer stärker Dienstleistungsexporte.

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Was tut die Wirtschaftskammer, um die bilateralen Beziehungen zu verstärken und Exportmöglichkeiten für heimische Unternehmen zu erleichtern?

Dr. Christoph Leitl: Die lateinamerikanischen Märkte sind ein Schwerpunktbereich im Exportförderprogramm unserer Außenwirtschaftsorganisation AWO. In den wichtigsten Staaten sind wir auch mit AußenwirtschaftsCentern vertreten und unsere Wirtschaftsdelegierten stehen vor Ort allen österreichischen Unternehmen zur Verfügung. In Brasilien, dem Zugpferd Lateinamerikas, werden wir im Übrigen neben dem Büro in Sao Paolo ein zweites in Rio de Janeiro eröffnen und auch in Kolumbien werden wir ab September mit einem AußenwirtschaftsCenter neu vertreten sein. Neben Informationsveranstaltungen im Inland, verschiedenen Publikationen oder Marktstudien bieten wir den heimischen Firmen auch eine breite Palette an Auslandsveranstaltungen in Lateinamerika selbst an.

Können die Länder Lateinamerikas als politisch stabil bezeichnet werden und gibt es mit diesen Ländern Investitionsabkommen?

Dr. Christoph Leitl: Die Länder in Lateinamerika sind politisch stabiler als früher.

Insbesondere Brasilien, Chile, Kolumbien, Peru oder Mexiko – um einige der wichtigen Wirtschaftspartner zu nennen – sind auch nach „westlichen Standards“ als sehr stabil einzuschätzen. Argentinien gehört auch zu den politisch gefestigten Ländern, steuert aber gerade auf eine wirtschaftliche Isolation zu, die Exporte in das Land erschwert. Doppelbesteuerungsabkommen bestehen mit den wichtigsten Handelspartnern – mit Brasilien etwa schon seit mittlerweile fast 40 Jahren. Ähnlich verhält es sich mit Investitionsschutzabkommen.

Freihandelsabkommen gibt es seitens der Europäischen Union mit Chile und Mexiko, mit Peru und Kolumbien wird ein solches gerade ausverhandelt. ■

Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl

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l Presidente de la Cámara Económica Federal de Austria, Christoph Leitl, en una entrevista con la Asociación Austríaca de Amistad con América Latina: El potencial que existe en estos mercados para la economía austríaca no debe subestimarse: algunos países de América Latina, especialmente Brasil y México, se encuentran entre los paises con continuo y constane crecimiento en el futuro, incluso bajo las difíciles condiciones económicas globales. Países como Brasil, Colombia, Perú, Chile y Argentina han tenido un crecimiento económico superior a la media en los últimos años.

Nuevas clases medias se han creado como resultado de nuevos grupos de consumidores y un aumento en la demanda interna. Además, hay una gran demanda acumulada en muchas áreas – tales como el sector energético, la construcción de viviendas o el campo de la industrialización. ■

Wirtschaftskammer

Die österreichische und die lateinamerikanische Wirtschaft. Wie arbeiten sie zusammen, wie passt das Verhältnis? Die ÖGFLA hat den Präsidenten der Österreichischen Wirtschaftskammer, Dr. Christoph Leitl, dazu befragt. Hier lesen Sie das Interview.

ars electronica / flickr

teCHniK

Sternenklar in der Wüste spiegel und verfügt über ein etwa 1 grad breites gesichtsfeld. dadurch gelingen besonders scharfe digitale Weitfeldaufnahmen, die auf 32 sensoren mit insgesamt 268 Millionen Pixeln entstehen. die gegend in der atacamawüste ist für die größte sternwarte der südlichen erdhalbkugel schlichtweg ideal. die atmosphäre über dem gipfel des Berges Cerro Paranal zeichnet sich durch trockene und außergewöhnlich ruhige luftströmung aus, was den Berg zu einem sehr attraktiven standort für ein astronomisches observatorium macht. der gipfel wurde in den frühen 1990er Jahren von 2.660 Metern auf 2.635 Metern heruntergesprengt, um ein Plateau für das „Very large telescope“ zu schaffen. ■

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n octubre de 2011, la delegación austríaca encabezada por el Tercero Presidente de la Asamblea Nacional Martin Graf y acompañada por el Embajador de Austria Wolfgang Anger Holzer, visitó el Observatorio Paranal, ubicado en el desierto de Atacama en el norte de Chile.

El „Very Large Telescope“ del Observatorio ha sido especialmente desarrollado y construido para los proyectos de sondeo celestial. La atmósfera por encima de la cumbre del Cerro Paranal se caracteriza por un flujo de aire muy seco y excepcionalmente suave, por lo que la montaña es un lugar muy atractivo para un observatorio astronómico. ■

Unzensuriert

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as Paranal-observatorium ist so ein ort, den Besucher nie mehr vergessen. der eindruck ist bleibend, vergleichbar mit den schönsten naturwundern der erde, etwa mit den Wasserfällen von iguazu im dreiländereck von Brasilien, Paraguay und argentinien. Beeindruckt und staunend zugleich standen im oktober 2011 der dritte nationalratspräsident Martin graf und der österreichische Botschafter Wolfgang angerholzer samt delegation vor einem Wunderwerk der technik – der größten sternwarte der südlichen Hemisphäre in der atacamawüste im norden Chiles. graf zieht es seit einigen Jahren nach lateinamerika. als Präsident der Österreichischen gesellschaft der Freunde lateinamerikas (ÖgFla) möchte er die Beziehungen zwischen den staaten intensivieren, sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher ebene. aber vor allem auf dem Bildungs- und Wissenschaftssektor, die zu außenpolitischen schwerpunkten für den dritten nationalratspräsidenten wurden. da passte der Besuch des astronomischen obsavatoriums auf dem Berg Cerro Paranal gut ins Programm. es wird von der europäischen südsternwarte (eso) betrieben, auch Österreich ist an diesem beeindruckenden Projekt beteiligt. das „Very large telescope“ wurde speziell für durchmusterungsprojekte entwickelt und gebaut. es arbeitet mit einem 2,65 Meter durchmessenden Haupt- und einem knapp 1 Meter großen sekundär-

Die Delegation rund um Martin Graf im astronomischen Observatorium.

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ÖgFla Botschafter und Diplomaten aus 15 Ländern nahmen am Lateinamerika-Frühstück auf Einladung des Dritten Präsidenten im Ministerratszimmer des Parlaments teil.

ÖGFLA bringt Diplomaten aus Lateinamerika an einen Tisch

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ie gesellschaft der Freunde lateinamerikas (ÖgFla) kann seit ihrem Bestehen im Jahr 2009 auf zahlreiche aktivitäten im in- und ausland zurückblicken. delegationsreisen führten die interessierten nach Venezuela, argentinien, Costa rica, Paraguay, Chile und Brasilien. gleichzeitig machte die ÖgFla in Österreich mit hochkarätigen Veranstaltungen auf sich aufmerksam: es gab ein Fest für die Unabhängigkeit Paraguays, ein lateinamerika-Frühstück in den räumlichkeiten des Parlaments und einen Pisco-abend gemeinsam mit dem chilenischen Botschafter als Vorbereitung auf die delegationsreise nach Chile, Paraguay und argentinien im März 2012.

Ein Fest für die Unabhängigkeit Paraguays: es war ein kräftiges lebenszeichen der ÖgFla, als sie im Mai 2011 gemeinsam mit dem dritten nationalpräsidenten Martin graf anlässlich des 200. Jahrestages der Unabhängigkeit Paraguays zu einem empfang ins Parlament lud. der andrang war so groß, dass zusätzliche räume geöffnet werden mussten. Musikalischer Höhepunkt: die austro-brasilianische sängerin denise de Macedo heizte mit temperamentvoller Musik ein. Zu den ehrengästen des abends zählten der Botschafter der republik Paraguay, Horacio 14

nogues Zubizarreta, sowie seine hochrangigen Kollegen aus Chile, Uruguay, Mexiko und guatemala.

Lateinamerika-Frühstück im Parlament: diplomaten aus 15 ländern nahmen im september 2011 an einem lateinamerika-Frühstück im Parlament teil. es waren diplomaten aus Brasilien, Chile, Paraguay, Kolumbien, Peru, Bolivien, Costa rica, el salvador, guatemala, Mexiko, nicaragua, Panama, Uruguay, ecuador und aus der dominikanischen republik. sie alle nutzten die Möglichkeit eines arbeitsgesprächs mit dem dritten nationalratspräsidenten Martin graf und lobten dessen initiative. angesprochen wurden die Handelshemmnisse, die mit der europäischen Union bestehen. graf ersuchte alle Beteiligten, mehr anstrengungen bezüglich bilateraler Projekte zwischen den lateinamerikanischen ländern und Österreich zu unternehmen, um dadurch druck auf die europäische Union und in südamerika auf die Handelsfreizone Mercosur auszuüben. sowohl die diplomaten als auch graf sprachen von Verzögerungen bei wichtigen Maßnahmen. so beklagte der Botschafter aus guatemala, dass im österreichischen Parlament noch immer nicht das investitionsschutzabkommen mit

guatemala ratifiziert worden sei. auf der anderen seite wartet Österreich auf die ratifizierung eines entsprechenden abkommens in Costa rica. graf versprach, in seiner politischen arbeit den Markt lateinamerika noch mehr in den Fokus zu rücken, „da es sich um stark expandierende Märkte handelt“. Von seiten der Botschafter wurde klar gemacht, dass die lateinamerikanischen länder keine Bittsteller seien, es gäbe vielmehr eine große skala der Zusammenarbeit, die noch lange nicht ausgeschöpft sei.

Pisco-Abend: Pisco ist ein destillat aus traubenmost. es handelt sich um reinen Weinbrand und ist seit mehr als 400 Jahren das alkoholische nationalgetränk Chiles und Perus. dieses bekannte getränk gab den namen für eine Veranstaltung der ÖgFla im Büro des dritten Präsidenten, bei der sich diplomaten aus den lateinamerikansichen ländern mit Poltikern aus Österreich austauschen konnten. intensive gespräche wurden mit dem chilenischen Botschafter geführt, der nicht nur den Pisco für diesen abend stiftete und das richtige rezept für die Zubereitung zur Verfügung stellte, sondern der österreichischen Chile-delegation auch wertvolle tipps für deren bevorstehende reise mit auf den Weg gab. ■

ÖgFla

Unzensuriert (3)

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entgeltliche einschaltung

Oben: Der Pisco-Abend bot Anlass, über die bevorstehende Reise nach Chile zu plaudern.

Rechts: Sängerin Denise de Macedo sorgte bei der Unabhängigkeitsfeier Paraguays für die musikalische Umrahmung.

esde su creación en 2009, la Asociación Austríaca de Amistad con América Latina puede mirar con orgullo hacia atrás por muchas de sus actividades en Austria y en el extranjero. Delegaciones de la Asociación han visitado Venezuela, Argentina, Costa Rica, Paraguay, Chile y Brasil.

Al mismo tiempo, la Asociación ha realizado varios eventos de alto perfil en Austria: – una celebración del segundo centenario de la independencia de Paraguay (mayo de 2011, hubo una recepción en el Parlamento de Austria), – un desayuno latinoamericano (en septiembre de 2011, el Tercer Presidente de la Asamblea Nacional Austríaca, Martin Graf, invitó a diplomáticos de 15 países a una reunión donde se discutieron, entre otros, las barreras comerciales que aún existen con la UE), asi como – una noche de pisco junto con el Embajador de Chile (los preparativos para una misión comercial a Chile, Paraguay y Argentina realizada en marzo del 2012). ■

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diPloMatie

Österreichs Botschafter im Interview Dorothea Auer ist Österreichs Vertreterin in Chile, Robert Zischg ist Botschafter in Argentinien, Paraguay und Uruguay. Wie schätzen Sie die Lage in Lateinamerika ein? rem auch Vorreiterrolle und Vorbild für einige Lateinamerika-Partner – und zählt zu den führenden Wirtschaftsmächten Lateinamerikas mit anhaltend positiver Tendenz. Die chilenische Diplomatie zeichnet sich durch Qualität und Effizienz wie auch langjährigen Respekt des Mulitlateralismus aus und hat somit maßgebend am guten politischen Image mitgewirkt.

Wie schätzen Sie die politische und wirtschaftliche Rolle Chiles im lateinamerikanischen Raum ein?

Mag. Dorothea Auer: Chile ist seit 2010 OECD-Mitglied, weist aber bereits seit ca.

20 Jahren stabile Rahmenbedingungen und gute Institutionalität auf, die mit einer bewusst offenen und wirtschaftsfreundlichen Politik ergänzt und untermauert werden, wobei die strategische Lage und die reichhaltigen Rohstoffe des Landes eine wichtige Grundlage bilden. Dadurch erhielt Chile trotz des relativ kleinen Marktes (17 Millionen Einwohner) eine verhältnismäßig größere Bedeutung – nimmt unter ande-

In welchem Bereich sind die Auslandsösterreicher vornehmlich tätig und ist ein weiterer Zuzug österreichischer Arbeitskräfte bemerkbar?

Mag. Dorothea Auer: Der Tätigkeitsbereich der Auslandsösterreicher in Chile ist breit gestreut, es haben sich keine Spezialgebiete herauskristallisiert. Da es sich um eine langfristige Einwanderung handelt, gehören die meisten Auslandsösterreicher heute der zweiten, dritten und sogar vierten Generation an. Feststellbar ist ein verstärktes Interesse an der Gründung neuer österreichischer Niederlassungen in verschiedenen Bereichen – etwa im Bausekverfolgen und hat Zugang zu vielen Entscheidungsträgern. Zum anderen genießt Österreich einen ausgezeichneten Ruf als Wirtschaftsstandort und vor allem als Kulturnation. Außerdem haben viele Südamerikaner österreichische Wurzeln bzw. persönliche Nahebeziehungen zu unserem Land. Begeistern kann ich mich natürlich am meisten für die Länder, für die ich von Buenos Aires aus zuständig bin – Argentinien, Uruguay und Paraguay. Jeder Staat hat einen völlig unterschiedlichen Reiz für mich und es fiele mir schwer, mich für einen entscheiden zu müssen.

Botschafter Dr. Robert Zischg

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ie lebt es sich als Botschafter in Südamerika und welches Land auf diesem Kontinent begeistert Sie am meisten?

Dr. Robert Zischg: Das Leben eines österreichischen Botschafters in Südamerika ist überaus spannend: Zum einen kann man die rasante politische und wirtschaftliche Entwicklung aus allernächster Nähe mit-

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Wie wichtig schätzen Sie die österreichischen Delegationsreisen nach Lateinamerika ein?

Dr. Robert Zischg: Auch in einer globalisierten und mediatisierten Welt kann der persönliche Kontakt durch nichts ersetzt werden. Insofern kommt dem Besuch von Delegationen aus Österreich für die Pflege der bilateralen Beziehungen sehr hohe Bedeutung zu: Diese Reisen signalisieren,

tor und in der Infrastruktur. Ansonsten ist nur ein minimaler Zuzug bemerkbar. Über viele Jahre hinweg findet ein konstanter Schüler- und Studentenaustausch in beide Richtungen statt. Das österreichische SkiTeam trainiert jährlich im Sommer in den chilenischen Anden. ■

Unzensuriert (2)

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hile ist in Lateinamerika der zweitwichtigste Handelspartner für Österreich. Welche Produkte sind in Chile gefragt?

Mag. Dorothea Auer: Die österreichischen Exporte nach Chile umfassen vorwiegend Maschinen und Ausrüstungen unterschiedlichster Art für den Energiesektor, Bergbau und Industrie.

Botschafterin Mag. Dorothea Auer dass Österreich sich für die politischen Umwälzungen in Lateinamerika interessiert – und sich auch wirtschaftlich engagieren möchte. Besonders wichtig, weil nachhaltig wäre, diesen Besuchen ein entsprechendes Follow-up folgen zu lassen.

In den lateinamerikanischen Ländern gibt es viele Auslandsösterreicher. Was macht diese Länder für Einwanderer attraktiv?

Dr. Robert Zischg: Die lateinamerikanischen Staaten sind klassische Einwanderungsländer und boten daher Immigranten, darunter auch viele Österreicher, sehr gute Möglichkeiten, sich eine berufliche Existenz aufzubauen. In den meisten Ländern waren Grund und Boden sehr günstig, die Böden fruchtbar, die spanische Sprache verhältnismäßig einfach erlernbar und die kulturelle Nähe zu Europa vielerorts spürbar. Hinzu kommt das meist angenehme Klima und die offene, herzliche Art der Südamerikaner, die die Eingewöhnungsphase erleichterten. ■

gesellsCHaFt

Heitere Stimmung und…

Österreichische Gäste bei m Weinlesefest im Club Austr ia.

…hervorragende Kulinari k.

Botschafter Robert Zischg bei seiner Ansprache.

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ausende Kilometer weg von der Heimat und doch fühlte sich die österreichische Politik- und Wirtschaftsdelegation unter der leitung des dritten nationalratspräsidenten Martin graf irgendwie zuhause: Mitten in argentinien – beim Weinlesefest des Club social y deportivo austria in der nähe von Buenos aires, wo das österreichische Brauchtum seit Jahrzehnten gepflegt wird. im Jahr 2010 konnte bereits das 80-jährige Bestehen gefeiert werden. die namen klingen vertraut. adela späth, Franz Weber – beide im Vorstand des Klubs – können die österreichischen Wurzeln nicht leugnen. tatsächlich wurde die gemeinschaft von etwa 40 österreichischen landsleuten, überwiegend aus dem Burgenland stammend und schon in argentinien ansässig, ins leben gerufen und dann im Jahr 1930 zunächst als „sport Club austria“ eingetragen. der Club sollte nicht nur den periodischen Zusammenkünften dieser landsleute, sondern viel mehr zur aufrechterhaltung der heimischen Bräuche und vor

Weinlesefest im Club Social y Deportivo Austria allem der Pflege der Muttersprache dienen. ein Umstand, der nicht zuletzt dazu beigetragen hat, vielen österreichischen emigranten, die in den darauffolgenden Zeiten nach argentinien kamen, zu helfen, die ersten sprachlichen Hürden und anpassungsschwierigkeiten an die argentinischen Bräuche zu überbrücken. der Club befindet sich an der Küste des Flusses „rio de la Plata“ in san isidro.

Wie österreichisch es hier zugeht, zeigt die Werbung für das traditionelle Weinfest auf der internetseite des Clubs: Gerne erwarten wir alle Mitglieder, Freunde und Bekannte zu diesem Fest.

Ziehen Sie Ihren Trachtenanzug oder Dirndl an! Wahl der Winzerkönigin und Prinzessinnen. Schmackhaftes Essen vom Grill, gute Musik zum Tanzen, grosses Vergnügen beim „Obststehlen“, wobei man natürlich von „der Polizei“ nicht erwischt werden darf! Machen Sie mit! Wir bitten allerdings um vorzeitige Anmeldung. graf und seine delegationsmitglieder waren willkommene gäste bei diesem Weinlesefest. nach ansprachen des drit-

ten nationalratspräsidenten, Martin graf, und des österreichischen Botschafters in argentinien, robert Zischg, konnten die gäste bei erlesenen Weinen aus der region und zünftiger Musik vergnügliche stunden erleben. ■

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n la República Argentina, las costumbres tradicionales austríacas se mantienen – durante la Fiesta de la Vendimia en el Club Social y Deportivo »Austria«, a orillas del Río de la Plata en San Isidro. Aquí la delegación política y económica de Austria, bajo el la dirección del Tercer Presidente de la Asamblea Nacional, Martin Graf, se sintió como en casa. La comunidad fue fundada por unos 40 compatriotas austríacos y se registró en 1930 como un club. El Club no sólo organiza reuniones periódicas con la colonia austríaca, sino también sirve para mantener las costumbres locales y, especialmente, el cuidado de la lengua materna. ■

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KUnst

El Artista: Odin Wiesingers Sprung über den großen Teich

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elungener auftakt für die Politik- und Wirtschaftsdelegation unter der leitung des dritten nationalratspräsidenten Martin graf, die im März 2012 auch Chile besuchte. in der Hauptstadt santiago eröffnete graf im Beisein der österreichischen Botschafterin, dorothea auer, und mehr als 100 Besuchern eine Bilderschau des oberösterreichischen Künstlers odin Wiesinger. dieser durfte seine Werke nicht nur zu Beginn dieses Freundschaftsbesuchs zeigen, sondern auch zum abschluss der lateinamerika-reise in der paraguayanischen Hauptstadt asuncion. der 1961 in der Marktgemeinde andorf geborene Wiesinger, der in seinen darstellungen sowohl als Maler als auch als Bildhauer den realismus nie aus den 18

augen verliert, wurde zum ersten Mal in einer ausstellung über dem großen teich gezeigt. in seiner eröffnungsrede nannte graf die Völkerverständigung als Ziel dieses Besuchs in Chile: „Wir wollen die Kontakte zwischen Österreich und den lateinamerikanischen staaten verbessern – auf politischer und wirtschaftlicher ebene, aber auch auf der ebene der Kunst.“ Mit Wiesinger wurde ein außergewöhnlicher Künstler präsentiert: geprägt von großem geschichtsbewusstsein, ist in Wiesingers Werken seine Bodenständigkeit und auch seine Heimatverbundenheit zu erkennen.

Ungebrochen vom Zeitgeist und frei vom verordneten Kunstbetrieb, verfolgt dieser Künstler seinen Weg, um der schönheit ihren angestammten Platz in der Kunst wieder einzuräumen.

der Maler und Bildhauer durfte seine Werke zuerst in santiago de Chile zeigen, danach dank Hilfe des österreichischen Botschafters, robert Zischg und des Honorarkonsuls Miguel Brunotte, auch zum abschluss der reise im Centro Cultura in der Hauptstadt Paraguays, asuncion. dort überraschte graf die Vernissagegäste bei seiner eröffnungsrede mit einigen sätzen auf spanisch. er lobte die besonders erfolgreiche Zusammenarbeit mit Paraguay, „wo wir bereits zum dritten Mal zu Besuch sein dürfen, wo wir gute und zukunftsweisende gespräche mit den wesentlichsten Politikern dieses landes führen und wo wir begeistert auf den spuren der vielen ausgewanderten Österreicher wandeln, die hier eine neue Heimat gefunden haben“. ■

KUnst

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Großer internationaler Auftritt des oberösterreichischen Künstlers Odin Wiesinger.

Der in Andorf geborene Wiesinger, der in seinen Darstellungen sowohl als Maler als auch als Bildhauer den Realismus nie aus den Augen verliert, wurde zum ersten Mal in einer Ausstellung über dem großen Teich gezeigt. Seine Werke kamen sowohl bei den Auslandsösterreichern als auch bei den südamerikanischen Besuchern gut an.

n marzo de 2012, la visita de la delegación política y económica encabezada por el Tercer Presidente de la Asamblea Nacional Austríaca, Martin Graf, tuvo un exitoso inicio en Santiago de Chile, donde Graf, en presencia de la Embajadora de Austria Dorothea Auer y de más de 100 visitantes, inauguró una exposición de pinturas del artista austríaco Odín Wiesinger. Más adelante, gracias a la ayuda del Embajador de Austria en Paraguay, Robert Zischg, y el Cónsul Honorario Miguel Brunotte, las obras del artista continuaron su exposición en Asunción. Aquí, en su discurso inaugural, el presidente Graf expresó su alegría por el éxito de la cooperación en muchas áreas entre Austria y Paraguay, país que ya había visitado en múltiples ocasiones.

Wiesinger se caracteriza por su conciencia histórica profunda, y sus obras muestran su originalidad y sus vínculos con los valores patrióticos.

Ininterrumpido por el espíritu dominante de la época y libre de »reglas« oficiales del mundo del arte, este artista ha perseguido su camino para volver a instalar la belleza a su lugar legítimo en las artes. ■

2012

ÖGFLA-Mitgliedschaft Ja, ich möchte förderndes Mitglied der ÖGFLA werden.

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Die ÖGFLA die Österreichische gesellschaft der Freunde lateinamerikas (ÖgFla) ist ein Verein, dessen tätigkeit nicht auf gewinn gerichtet ist. die ÖgFla bezweckt die Förderung der bilateralen Beziehungen zwischen den staaten südamerikas und Österreich vor allem auf wirtschaftlichem, kulturellem, gesellschaftlichem, sportlichem, wissenschaftlichem und schulischem gebiet.

Herausgeber: Österreichische gesellschaft der Freunde lateinamerikas (ÖgFla) ZVr: 189076111 trautsongasse 2/6, a-1080 Wien E-Mail: verein@oegfla.at • www.oegfla.at

Juristische Person als Mitglied: € 100,-

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Österreichische Gesellschaf der Freunde Lateinamerikas (ÖGFLA) Trautsongasse 2/6 A-1080 Wien oder per E-Mail an: verein@oegfla.at

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